Freitag 18:50 mit 1,87 erwischt...Mein Fragebogen

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor diesem Vorfall habe ich eine schädliche aber für mich doch irgendwie hilfreiche Routine eingeschlichen.Durch den Vorfall mit dem Führerschein Entzug bin ich anfänglich in ein grosses Loch gefallen, da ich überhaupt nicht wusste wie ich meinen Alltag meistern sollte und mich dazu auch noch unheimlich geschämt habe. Ich musste einsehen, dass ich mir ein Riesengrosses Problem geschaffen habe, das kurz davor war total zu eskalieren.
Ich bin in gewisserweise dankbar, dass ich nur beim überfahren einer roten Ampel aufgefallen bin und nicht jemanden ernsthaft verletzt habe. Das dies so passiert ist sehe ich als großes Mahnzeichen des Schicksals, sofort mein Verhalten radikal zu ändern ohne in richtig große ernsthafte Probleme zu geraten.*

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?*
Ich habe meine Lebenssituation komplett geändert - bin vom Land direkt in die Grosstadt gezogen. Ich habe mein Auto und mein geliebtes Motorrad verkauft. Ich habe meiner Familie und meinen Freunden davon erzählt und gesagt, dass ich nicht mit hartem Alkohol umgehen kann. Meine Eltern haben von meinem problematischem Trinken erfahren. Meine Mutter ist Grundschullehrerin und trinkt überhaupt nichts. Meine Tante ist Psyschologin zu der ich ein sehr inniges vertrautes Verhältniss habe und die mir sehr dabei geholfen hat mein komplettes Leben zu ändern. Mir wurde durch viele Gespräche bewusst, dass ich verdammt Glück hatte und jemanden hätte töten können. Ich habe aufgehört Alkohol zuhause zu haben. Meine Freunde wissen Bescheid, dass Alk nichts für mich ist. Ich bin auch zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen - die Leidensgeschichten dort haben mich sehr abgeschreckt und mir bewusst gemacht wie schlimm so eine Reise noch werden kann.

Ich bin vom Land in die Grosstadt gezogen und habe ein komplett neues Leben angefangen. Ich kann Stundenlang Yoga machen und schlafe danach wie ein Baby. Mein körper sieht wieder gut aus (nicht mehr Bierdick) und ich fühle mich seeehr wohl und fit. Ich habe mehrere Freunde, Familienmitglieder, Yoga Freunde an die ich mich bei jeglichen Problem sofort wenden könnte. arüberhinaus wohne ich jetzt mit meiner Freundin zusammen was mir ein zusätzliches Verantwortungsgefühl gibt. Zudem habe ich mir einen Patenhund zugelegt den ich jeden Abend Gassi führe. Ich habe gelehrt, dass es viele Wege aus einer Krise gibt - mich das ganze nur noch stärker macht und ich auch jede Menge Menschen um mich rum habe die für mich da sind.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?*
Ich habe zur Zeit ein wunderbares Leben und alles passiert genau wie ich es mir wünsche oder erträume. Ich habe das Gefühl ein guter Mensch zu sein und mein Leben und Umfeld positiv zu beeinflussen und zu gestalten.*

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die intensive Aufarbeitung der Gründe wodurch es zu meinem problematischem Trinkverhalten gekommen ist habe ich ein Bewusstsein dafür entwickelt welche Gefahren im Alkohol Missbrauch stecken und das ich dadurch keine Problem lösen sondern eher nur noch grössere schaffe. Durch die zahlenreichen Punkte die ich geändert habe in Kombination mit der Erinnerung an meine depressive zerstörerische Zeit würde ich bei einer erneuten Krise sofort viele Punkte angehen um meine Situation zu verbessern anstatt mich in Selbstmitleid zu baden und selber immer weitrer runter zu ziehen. Ich weiss jetzt, dass ich die Stärke habe meine Situation massisv und dauerhaft zum positiven zu ändern. Ich bin überzeugt davon, dass mir positives gegönnt wird und Gutes noch mehr Gutes anzieht. Auf dieser Überzeugung aufbauend wird mich so leicht keine Krise mehr aus der Bahn werfen.*

Ich bin es in meinem Leben gewohnt mit Zielen und Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten. Es macht mir Spass mich immer wieder mit motivierenden Themen / Zielen auseinander zu setzen und diese dann zu erreichen. Meine Psyschologin hat mir sehr die Bücher von Rüdiger Dahlke empfohlen welcher sich stark mit den Schattenseiten eines Menschen beschäftigt und wie man damit umgeht. Ich habe gelernt, dass alle Probleme im Leben auch als Herausforderungen bzw. Chancen für ein besseres Leben sein können. Um diese Überzeugung auch in Zeiten einer sich anbahnenden Krise im Bewusstsein zu haben, habe ich mir ein sogenanntes "Rescue Pack" angefertigt. Das ist ein kleines Buch worin ich alles gesammelt habe was mir schnell aus einer Krise / Niederlage heraushilft und mich wieder in meine Stärke zurück bringt. 1. Sind dort Techniken aufgelistet die mir sofort helfen meinen Kopf frei zu kriegen: Spaziergang im Wald mit meinem Hund, eine zentrierende Meditation (Betrachtung meiner Situation aus der Ferne/Zukunft), ein Entspannungsbad mit Kerzen und meiner Lieblingsmusik etc. Dann habe ich darin aufgelistet welche Themen ich schon in der Vergangenheit gemeistert habe und wie mir das Leben danach immer etwas neues besseres zugespielt hat. Es gibt dort auch einen Teil der mir verdeutlicht was passiert wäre wenn ich mein Verhalten nicht geändert hätte und wie tief ich noch hätte fallen können. Zum Schluss eine Auflistung von Freunden, Familien, Internetforen und Therapeuten an die ich mich jederzeit wenden kann und die mir gerne weiter helfen. Zu guter letzt ein schriftliches Versprechen von mir, dass ich erst alle Schritte abarbeitet bevor ich wieder in ein zerstörerisches Verhalten zurück falle. Alleine die Tatsache, dass ich eine solche Strategie habe gibt mir sehr viel Ruhe, Sicherheit und vor allem das Gefühl nicht alleine da zu stehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?*
(mit Begründung)
Theoretisch ist das möglich. Ich habe aber sehr solide und praktische Strategien entwickelt die mir im Notfall zur Seite stehen und mir schnell wieder meine Stärken bewusst machen um eine neue Krise, die wahrscheinlich irgendwann in irgendeiner Form kommen wird durchzustehen. Wenn ich mit einer deartigen Überzeugung und Vorbereitung an meine nächste Krise heran gehe kann ich mich in gewisserweise jetzt schon auf das Gefühl danach freuen diese Herausforderung bestanden zu haben und wieder persönlich ein Stück gewachsen bzw. Im Leben weiter gekommen zu sein.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?*
Ich planne wenn ich etwas trinke den Verlauf. Sorge dafür, dass ich im vorhinein weiss wieviel ich an diesem Tag noch trinken werde und wann und wie ich nach hause komme.*Die Regeln des KTs sind bei mir zu einer Gewohnneit geworden und ich achte sehr darauf nur zu besonderen Anlässen 1 - 2 Glässer Wein, maximal 1 mal im Monat zu mir zu nehmen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 
Mir hat so mancher "Arschtritt" auch sehr geholfen...:zwinker0004:

Das ist aber schon länger her.:cool0030:
 
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 x 0,25 L Sekt, 3 x 0,5 L Bier, ca. 6 - 8 x 2 CL Uzo Schnäpse
Hiermit hast du dich nicht weiter beschäftigt, musst du aber mit dir, deinem Gewissen und dem Gutachter vereinbaren.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Vor meiner Selbständigkeit war Alkohol für mich ein Genuss Mittel zu gutem Essen. Gelegentlich habe ich einen Cocktail auf einer Feier oder in einer Discothek getrunken und mir nach dem Sport häufig mit Freunden ein 1 - 2 Bier gegönnt. Der Wein Genuss lag ca. Bei 1 mal im Monat, die Cocktails eher alle 2 Monate und die Biere habe ich 1 mal in der Woche getrunken.

Nach meiner Insolvenz habe ich ihn eher zum abendlichen abschalten missbraucht.
Anfangs hat er mich entspannt und mir geholfen nicht zu sehr in quälenden Gedanken zu versinken und nicht die ganze Nacht wach zu liegen. Allerdings habe ich angefangen besonders am Samstag immer früher etwas zu trinken und dadurch wurde die Trinkmenge und auch die Dauer kontinuirlich mehr. Letztlich habe ich den ganzen Abend getrunken bis ich irgendwann eingenickt bin und sehr lange geschlafen habe. Harten Alkohol habe ich sehr selten und wenn dann als MixGetränk in einem Cocktail zu mir genommen. In den letzten 2 Jahren bin ich nach dem gescheitertem Versuch mich mit einem eigenem Unternehmen selbständig zu machen, aus Not, wieder zurück zu meinen Eltern aufs Land gezogen. Ich habe mich wie ein Verlierer gefühlt und hatte wenig Motivation am Wochenende etwas zu unternehmen. Ich habe angefangen am Wochenende (meistens am Samstag) ziemlich viel Bier zu trinken um dann den halben Sonntag zu verschlafen. Das ganze hat sich immer mehr gesteigert und ich habe zum Schluss 8 - 10, 0,5 Liter Bier am Wochenende getrunken. Manchmal sogar 1-2 Bier unter der Woche am Abend.

Mein Alkoholkonsum war definitiv fragwürdig, ich habe ihn dazu missbraucht um Probleme weg zu trinknen und dabei nicht gemerkt wie ich mir neue und wahrscheinlich noch grössere schaffe.

Meine Anmerkung nicht gelesen ?
Was denkst du, warum ich ständig den ersten Satz markiere? ... nämlich, weil er nicht stimmt und schon gar nicht zu deinen Angaben in F10 passt.
Merke dir, jede Frage muss stimmig zu den anderen Fragen beantwortet werden, es dürfen keine Wiedersprüche entstehen.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt mir eine 12 monatige Phase des kontrollierten Trinkens vorgenommen. Das bedeutet, dass ich maximal 1 mal im Monat 1 - 2 Glässer (maximal 0,25 l) Wein zu mir nehme und kein Auto mehr an diesem Tage fahren muss. Ich achte zudem darauf den Alkohol nicht auf leeren Magen zu trinken und zwischen den Glässern ausreichend Wasser zu mir zu nehmen.
Das kannst du getrost weglassen. Es ist egal ob du einen leeren oder vollen Magen hast, der Alkoholgehalt ist stets der Gleiche ... wird lediglich unterschiedlich schnell im Körper aufgenommen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?*
(mit Begründung)
Theoretisch ist das möglich. Ich habe aber sehr solide und praktische Strategien entwickelt die mir im Notfall zur Seite stehen und mir schnell wieder meine Stärken bewusst machen um eine neue Krise, die wahrscheinlich irgendwann in irgendeiner Form kommen wird durchzustehen. Wenn ich mit einer deartigen Überzeugung und Vorbereitung an meine nächste Krise heran gehe kann ich mich in gewisserweise jetzt schon auf das Gefühl danach freuen diese Herausforderung bestanden zu haben und wieder persönlich ein Stück gewachsen bzw. Im Leben weiter gekommen zu sein.
Die Antwort ist soweit ok, du musst sie aber noch erweitern.
In deiner Antwort kommt lediglich deine "Selbsthilfe" zum tragen, dass reicht aber nicht. Du solltest hier auch Familie, Freunde und selbst professionelle Hilfe mit einbinden.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?*
Ich planne wenn ich etwas trinke den Verlauf. Sorge dafür, dass ich im vorhinein weiss wieviel ich an diesem Tag noch trinken werde und wann und wie ich nach hause komme.*Die Regeln des KTs sind bei mir zu einer Gewohnneit geworden und ich achte sehr darauf nur zu besonderen Anlässen 1 - 2 Glässer Wein, maximal 1 mal im Monat zu mir zu nehmen.
Gewohnheit ist ein psychologisch "schlechtes" Wort ... nenne es Normalität.

.............................................

So langsam wirds ja was, dass meiste ist wortklauberei ... aber eben wichtig.
Mach dir Gedanken um deine Trinkmengenberechnung und überarbeite den Rest ... anschließend wieder neu einstellen.

So langsam hab ich den Glauben an dich verloren, wünsche dir viel Glück ...

Zitat: "... und werde alle paar Stunden meine Mails checken und diesen Bogen solange bearbeiten bis er bis ins letzte Detail glänzt"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hey Max,

sorry ich war das ganze Wochenende bei meiner Familie - Oma hat sich verabschiedet und da war es absolut nicht möglich ins Web zu gehen.
Ich habe wieder alles verbessert - sollte jetzt soweit passen oder?
Ich übe jetzt noch ein bisschen BAK berechnen und studiere meinen Fragebogen dann immer und immer wieder.

Noch mal die Frage: Soll ich meinen Trinkalender mit zur Prüfung nehmen?
 
Tathergang*

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war ein Freitag bei mir auf der Arbeit im Büro. Wir hatten den Druck vor dem Wochenende noch ein Projekt fertig zu stellen wozu wir am kommenden Montag die finale Präsetnation beim Kunden hatten. Ich hatte an diesem Tag noch nichts gefrühstückt und habe mit 2 Kollegen unter Hochdruck über die Mittagspause hingweg gearbeitet - also keine Zei etwas zu mittag zu essen. Gegen 14:30 hat uns dann eine Kollegin dazu überredet mit Sekt anzustossen, da sie demnächst bald in den Mutterschaftsurlaub ging. Da wir endlich alles für den kommenden Montag fertig hatten sind wir um ca. 15 Uhr zu den feiernden Kollegen gegangen. Uns wurde Sekt gereicht. Nach dem erstem Sekt war ich schon sehr angetrunken da ich an dem Tag weder etwas gefrühstückt noch zu mittag gegessen habe. Kombiniert mit der Erleichterung das Projekt doch noch rechtzeitig fertig bekommen zu haben habe ich 2 Gläser Sekt auf leeren Magen getrunken. Als sich die Runde wieder auflöste kam von ein paar Kollegen die Idee, dass der Tag ja eh schon gelaufen sei und wir das Wochenende auskosten sollten - dazu sind ein Teil der Kollegen in unsere Cafetteria gegangen wo es noch Bier gab und ich 1 mal 0,5 Liter Hefeweizen Bier getrunken habe. Nachdem die Biervorräte aufgebraucht waren ist ein Kollege zum nächsten Supermarkt gefahren um Nachschub zu holen. Er kam zusätzlich mit einer Flasche Uzo wieder, da er in den nächsten Wochen eine Grieschin heiraten wird. Ich habe noch 2 mal 0,5 Liter Bier getrunken und ca 6- 8 kleine Schnapssgläser voll mit Uzo + unzählige Glückwünsche auf die anstehende Hochzeit. Das ganze hatte den Effekt, dass ich um ca. 18 Uhr total besoffen war, noch überhaupt nichts an diesem Tag gegessen hatte und ziemlich üble Magenschmerzen hatte. Ich haben mich dann auf der Toilette übergeben. Da ich nicht wollte, dass das meine Kollegen mitbekommen habe ich mich direkt aus dem Büro geschlischen und bin mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage gefahren. Mir war immer noch unglaublich schlecht und ich wollte nur irgendwas essbares zu mir nehmen. Die Kombination, dass der nächste Mc Donalds am Ende der Strasse lag, es auch noch stark regnete, und ich ja gerade den Alkohol rausgebrochen hatte, hielt ich es mit meinem Suff Kopf für die beste Idee einfach nur die paar hundert Meter bis dorthin schnell zu fahren...ging ja nur gerade aus. Ich bin dann aber scheinbar an dem McDonalds vorbei gefahren und beim Versuch zu wenden habe ich mich hoffnungslos in einem Wohngebiet verfahren. Letztlich bin ich irgendwo noch über eine rote Ampel gefahren worauf ich von einem Polizei Wagen gestoppt wurde und meine Trunkenheit zum Vorschein kam.*

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 x 0,25 L Sekt, 3 x 0,5 L Bier, ca. 6 - 8 x 2 CL Uzo Schnäpse

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?*
Mit dem Verfahren vielleicht 3 Km? Ich wollte eigentlcih nur ca 1 Km fahren.*

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?*
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich war mir sicher noch fahren zu können, durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und aufgrund meines hohen BAK`s konnte ich keine klare Entscheidung mehr treffen, mein Risikobewusstsein war praktisch nicht anwesend. Ich kann mich auch nur noch daran erinnern, dass ich einen Wahnsinnigen Hunger hatte und unbedingt was Essen wollte. Heute weiß ich, dass ich auf garkeinen Fall hätte fahren dürfen und bin nur froh, dass ich niemanden verletzt habe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?*
Normalerweise laufe ich zu Fuss nach Hause, mein Auto steht dauerhaft in der Firma und wird nur bei Bedarf bewegt.
An diesem Abend war ich durch den Alkohol total neben der Spur in Kombination mit dem extremen Hunger bzw. Schlechten Gefühl und der Tatsache, dass es wie verrückt geregnet hat habe ich dann doch das Auto genommen um zum Mc Donalds zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?*
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?*
Wenn ich ehrlich bin, habe ich ab fast jede Woche nach dem Sport mit Kollegen ca. 1-2 Bier getrunken und bin dann immer nach hause gefahren. Auch am Wochenende bin ich häufig noch mal zur Tankstelle gefahren um Biernachschub zu holen. Ich habe mir eingeredet, dass der Weg nicht lange sei und das Risiko daher überschaubar.


Exploration*

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?*
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)*
Ca. 10 Jahre - ich habe bei meinem Eltern im Schrank eine leuchtend Blaue Flasche probiert, das ganze hat sehr süsslich geschmeckt und ich war ziemlich benebelt und bin dann eingeschlafen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Vor meiner Selbständigkeit war Alkohol für mich ein Genuss Mittel zu gutem Essen bei feierlichen Anlässen. Gelegentlich habe ich einen Cocktail auf einer Feier oder in einer Discothek getrunken und mir nach dem Sport häufig mit Freunden ein 1 - 2 Bier gegönnt. Der Wein Genuss lag ca. Bei 1 mal im Monat, die Cocktails eher alle 2 Monate und die Biere habe ich 1 mal in der Woche getrunken.

Nach meiner Insolvenz habe ich ihn eher zum abendlichen abschalten missbraucht.
Anfangs hat er mich entspannt und mir geholfen nicht zu sehr in quälenden Gedanken zu versinken und nicht die ganze Nacht wach zu liegen. Allerdings habe ich angefangen besonders am Samstag immer früher etwas zu trinken und dadurch wurde die Trinkmenge und auch die Dauer kontinuirlich mehr. Letztlich habe ich den ganzen Abend getrunken bis ich irgendwann eingenickt bin und sehr lange geschlafen habe. Harten Alkohol habe ich sehr selten und wenn dann als MixGetränk in einem Cocktail zu mir genommen. In den letzten 2 Jahren bin ich nach dem gescheitertem Versuch mich mit einem eigenem Unternehmen selbständig zu machen, aus Not, wieder zurück zu meinen Eltern aufs Land gezogen. Ich habe mich wie ein Verlierer gefühlt und hatte wenig Motivation am Wochenende etwas zu unternehmen. Ich habe angefangen am Wochenende (meistens am Samstag) ziemlich viel Bier zu trinken um dann den halben Sonntag zu verschlafen. Das ganze hat sich immer mehr gesteigert und ich habe zum Schluss 8 - 10, 0,5 Liter Bier am Wochenende getrunken. Manchmal sogar 1-2 Bier unter der Woche am Abend.

Mein Alkoholkonsum war definitiv fragwürdig, ich habe ihn dazu missbraucht um Probleme weg zu trinknen und dabei nicht gemerkt wie ich mir neue und wahrscheinlich noch grössere schaffe.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
10 Lebensjahr - Erste Kontakt mit ein paar Schlücken von einem blauem Liquör
15Lebensjahr - Eine zu grosse Menge Vodka auf einer Klassenfahrt.
Ab dem 16 Lebensjahr: Wein zu besonderen Anlässen (Weihnachten, Weinfest, Urlaub mit den Eltern) ca. Alle 2 Monate.
Ca. Alle 2 Monate 2 Cocktails in der Discothek oder auf Geburtstagen von Freunden.
Seit meinem 25 Lebensjahr: 2 x 0,5 Hefeweizen pro Woche nach dem Sport
Seit meinem 28 Lebensjahr habe ich angefangen am Wochenende Bier zu trinken: Das erste halbe Jahr 1 - 4 was sich am Ende bis zu 10 x 0,5 L gesteigert hat. Zusätzlich noch die 2 Bier unter der Woche nach dem Sport.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Abends um den Abend gemütllich ausklingen zu lassen und vom Arbeitsstress abzuschalten teilweise mit Freunden nach dem Sport und aber auch nach der gescheiterten Selbständigkeit am Wochenende um meine Sorgen zu vergessen. *

12. Warum haben Sie getrunken?*
(Innere + äußere Motive)*
Ich habe mich nach meiner Niederlage wie ein schlechter gescheiterter Mensch gefühlt. Die Niederlage bestand darin, dass ich versucht habe einen Versandhandel für Outdoor Lounge Möbel aufzubauen. Am Anfang hat das auch gut funktioniert, aber ab einem gewissen Punkt sind mir die Fixkosten zu gross geworden und in Kombination mit einem immer grösserem Preiskampf war irgendwann kein Gewinn mehr zu machen. Hinzu kam noch eine Gebrauchsmusterschutzklage wodurch ich nach einem sehr langem Rechtsstreit 60.000 Euro zahlen musste. Die dadurch notwendige Insolvenz haben meine Schulden auf über 100.000 Euro getrieben die ich jetzt die nächsten Jahre abstottern darf. Die Tatsache, dass ich noch Jahre Schulden abzahlen muss und vor andern zugeben musste das ich gescheitert bin hat mich beschämt gemacht und ich habe angefangen mich zurück zu ziehen und hatte wenig Lust etwas zu unternehmen. Ich hatte das Gefühl von Wertlosigkeit und Leere. Unter der Woche habe ich wie verrückt gearbeitet aber am Wochenende war ich mit diesen Gefühlen häufig alleine und lag Anfangs oft Nächte lang wach und habe mir Gedanken gemacht wie es soweit kommen konnte. Im Alkohol hab ich dann ein schnelles billiges Mittel gefunden abzuschalten und meine Sorgen zu verdrängen. Daraus ist schnell ein Teufelskreis geworden und ich hatte schon vor dem Wochenende Angst mich mit mir selber auseinander setzen zu müssen aber auf der anderen Seite auch eine Wut auf mich selber.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?*
(bei wenig und bei viel Alkohol)*
Es hat mich entspannt, geselliger gemacht und meine quälenden Gedanken verdrängt, wenn die Menge grösser wurde habe ich mich immer mehr schlapp gefühlt und bin starkt müde geworden.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?*
Wenn meine Eltern mitbekommen habe wieviele Bierdosen ich in den Abfall geschmissen hatte und ich zugeben musste, dass daran mein Konsum zu erkennen war.*
Ich habe allerdings mit Ausrenden reagiert, dass ich die mit Freunden getrunken hätte und habe dadurch angefangen andere und auch mich selber zu belügen. Zusätzlich habe ich meinen Konsum beschwichtigt indem ich erklärt habe, dass ich nur Bier trinke und daher ja nicht wirklcih ein Alkohol Problem haben könnte. Ich bin nach und nach immer dicker geworden und habe einen typischen Bierbauch entwickelt. Die körperlichen Auswirkungen waren mir verdammt peinlich und ich habe mich vom Sport zurück gezogen und bin auch nicht mehr ins Schwimmbad gegangen da ich auf keinen Fall wollte, dass jemand meinen Bierbauch erkennt. Kurzzeitige habe ich auch Wein getrunken um den Bierbauch zu verhindern. Allerdings bin ich dadurch so emotional geworden, dass ich in meinem Suff angefangen habe absoluten Mist zu bauen. Einmal bin ich stark betrunken zu meinen Eltern gegangen und habe mich sowas von daneben benommen, dass ich ihnen wochenlang kaum in die Augen sehen konnte. Einmal habe ich meiner Ex Freundin einen Brief geschrieben wie wütend ich auf sie bin und das sie alles kaputt gemacht hätte, worauf sie mich am nächsten Tage am Telefon zur Rede gestellt hat wobei ich komplett sprachlos war und nur im Boden versinken wollte. Die Konsequenz dieser Aktionen hat in mir ein wochenlanges schlechtes Gewissen ausgelöst und so habe ich wieder Bier getrunken da ich dadurch keine derartigen Ausbrüche hatte und meinen Konsum weiterhin als nicht so schlimm einstufen konnte.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Anfang war der Konsum am Wochenende eine Art Entspannung und ein Mittel zum abschalten. Ich ging unter der Woche meiner Arbeit nach, habe auch noch Sport gemacht und ab und an Freunde getroffen. Mit der Zeit ist der Konsum aber immer häufiger mehr geworden bzw. Ich war länger wach und habe auch mehr getrunken. Irgendwann war der Teufelskreis so gross, bzw. Die Angst mich meinen Gefühlen stellen zu müssen, das ich total resigniert meinen Konsum in Kauf genommen habe. Durch die Nachwirkungen die meisten des gesammten Sonntag eingenommen haben war auch nicht mehr viel Platz für andere Aktivitäten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?*
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür. Ja, nach meiner Insolvenz musste ich zu meinen Eltern aufs Land ziehen und habe angefangen am Wochenende vermehrt Bier zu trinken.
Die letzten 2 Jahre waren meine schlimmste Zeit in der ich meinen Konsum immer weiter gesteigert hatte.*

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?*
Ja, mit 15 Jahren auf einer Klassenfahrt bei einer Art Vodka Wetttrinken, wusste ich gar nicht worauf ich mich da einlasse und habe total die Kontrolle verloren nur noch gekotzt.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?*
Ja, durch eine Fastenzeit habe ich 6 Monate lange auf Fleisch und Alkohol verzichtet.*

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor 3 Jahren war ich Gelegenheitstrinker. In den letzten 3 Jahren habe ich Alkohol als ein billiges Mittel gegen Sorgen und zum einschlafen benutzt. Durch meine intensive Aufarbeitung muss ich mir rückblickend eingestehen, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben und mich in der Kategorie Alkohoholmissbräuchler*einstufen würde.
 
Heute und in Zukunft*

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt mir eine 12 monatige Phase des kontrollierten Trinkens vorgenommen. Das bedeutet, dass ich maximal 1 mal im Monat 1 - 2 Glässer (maximal 0,25 l) Wein zu mir nehme und kein Auto mehr an diesem Tage fahren muss. Ich achte zudem darauf zwischen den Glässern immer darauf mindestens ein Glas Wasser zu mir zu nehmen.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Vor ca. 6 Wochen auf einem Weinfest in Bad Homburg

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?*
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?*
Ich trinke ausschliesslich Wein - weil ein guter Wein ein edles Genuss Mittel darstellen kann. Es ist nicht der Alkohol der das Problem war sondern meine Art damit umzugehen. Gift macht die Menge. Meine Eltern haben gute Weine zu besonderen Anlässen sehr geschätzt, ich erinnere mich gut daran wenn mein Vater zu einer Feier einen besonderen Wein aus dem Keller geholt hat was für alle Anwesenden ein besonderes Erlebniss war. Mein Ziel war es mein Verhalten zu ändern und Alkohol wieder als ein Genussmittel zu besonderen Anlässen zu sehen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor diesem Vorfall habe ich eine schädliche aber für mich doch irgendwie hilfreiche Routine eingeschlichen.Durch den Vorfall mit dem Führerschein Entzug bin ich anfänglich in ein grosses Loch gefallen, da ich überhaupt nicht wusste wie ich meinen Alltag meistern sollte und mich dazu auch noch unheimlich geschämt habe. Ich musste einsehen, dass ich mir ein Riesengrosses Problem geschaffen habe, das kurz davor war total zu eskalieren.
Ich bin in gewisserweise dankbar, dass ich nur beim überfahren einer roten Ampel aufgefallen bin und nicht jemanden ernsthaft verletzt habe. Das dies so passiert ist sehe ich als großes Mahnzeichen des Schicksals, sofort mein Verhalten radikal zu ändern ohne in richtig große ernsthafte Probleme zu geraten.*

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?*
Ich habe meine Lebenssituation komplett geändert - bin vom Land direkt in die Grosstadt gezogen. Ich habe mein Auto und mein geliebtes Motorrad verkauft. Ich habe meiner Familie und meinen Freunden davon erzählt und gesagt, dass ich nicht mit hartem Alkohol umgehen kann. Meine Eltern haben von meinem problematischem Trinken erfahren. Meine Mutter ist Grundschullehrerin und trinkt überhaupt nichts. Meine Tante ist Psyschologin zu der ich ein sehr inniges vertrautes Verhältniss habe und die mir sehr dabei geholfen hat mein komplettes Leben zu ändern. Mir wurde durch viele Gespräche bewusst, dass ich verdammt Glück hatte und jemanden hätte töten können. Ich habe aufgehört Alkohol zuhause zu haben. Meine Freunde wissen Bescheid, dass Alk nichts für mich ist. Ich bin auch zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen - die Leidensgeschichten dort haben mich sehr abgeschreckt und mir bewusst gemacht wie schlimm so eine Reise noch werden kann.

Ich bin vom Land in die Grosstadt gezogen und habe ein komplett neues Leben angefangen. Ich kann Stundenlang Yoga machen und schlafe danach wie ein Baby. Mein körper sieht wieder gut aus (nicht mehr Bierdick) und ich fühle mich seeehr wohl und fit. Ich habe mehrere Freunde, Familienmitglieder, Yoga Freunde an die ich mich bei jeglichen Problem sofort wenden könnte. arüberhinaus wohne ich jetzt mit meiner Freundin zusammen was mir ein zusätzliches Verantwortungsgefühl gibt. Zudem habe ich mir einen Patenhund zugelegt den ich jeden Abend Gassi führe. Ich habe gelehrt, dass es viele Wege aus einer Krise gibt - mich das ganze nur noch stärker macht und ich auch jede Menge Menschen um mich rum habe die für mich da sind.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?*
Ich habe zur Zeit ein wunderbares Leben und alles passiert genau wie ich es mir wünsche oder erträume. Ich habe das Gefühl ein guter Mensch zu sein und mein Leben und Umfeld positiv zu beeinflussen und zu gestalten.*

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die intensive Aufarbeitung der Gründe wodurch es zu meinem problematischem Trinkverhalten gekommen ist habe ich ein Bewusstsein dafür entwickelt welche Gefahren im Alkohol Missbrauch stecken und das ich dadurch keine Problem lösen sondern eher nur noch grössere schaffe. Durch die zahlenreichen Punkte die ich geändert habe in Kombination mit der Erinnerung an meine depressive zerstörerische Zeit würde ich bei einer erneuten Krise sofort viele Punkte angehen um meine Situation zu verbessern anstatt mich in Selbstmitleid zu baden und selber immer weitrer runter zu ziehen. Ich weiss jetzt, dass ich die Stärke habe meine Situation massisv und dauerhaft zum positiven zu ändern. Ich bin überzeugt davon, dass mir positives gegönnt wird und Gutes noch mehr Gutes anzieht. Auf dieser Überzeugung aufbauend wird mich so leicht keine Krise mehr aus der Bahn werfen.*

Ich bin es in meinem Leben gewohnt mit Zielen und Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten. Es macht mir Spass mich immer wieder mit motivierenden Themen / Zielen auseinander zu setzen und diese dann zu erreichen. Meine Psyschologin hat mir sehr die Bücher von Rüdiger Dahlke empfohlen welcher sich stark mit den Schattenseiten eines Menschen beschäftigt und wie man damit umgeht. Ich habe gelernt, dass alle Probleme im Leben auch als Herausforderungen bzw. Chancen für ein besseres Leben sein können. Um diese Überzeugung auch in Zeiten einer sich anbahnenden Krise im Bewusstsein zu haben, habe ich mir ein sogenanntes "Rescue Pack" angefertigt. Das ist ein kleines Buch worin ich alles gesammelt habe was mir schnell aus einer Krise / Niederlage heraushilft und mich wieder in meine Stärke zurück bringt. 1. Sind dort Techniken aufgelistet die mir sofort helfen meinen Kopf frei zu kriegen: Spaziergang im Wald mit meinem Hund, eine zentrierende Meditation (Betrachtung meiner Situation aus der Ferne/Zukunft), ein Entspannungsbad mit Kerzen und meiner Lieblingsmusik etc. Dann habe ich darin aufgelistet welche Themen ich schon in der Vergangenheit gemeistert habe und wie mir das Leben danach immer etwas neues besseres zugespielt hat. Es gibt dort auch einen Teil der mir verdeutlicht was passiert wäre wenn ich mein Verhalten nicht geändert hätte und wie tief ich noch hätte fallen können. Zum Schluss eine Auflistung von Freunden, Familien, Internetforen und Therapeuten an die ich mich jederzeit wenden kann und die mir gerne weiter helfen. Zu guter letzt ein schriftliches Versprechen von mir, dass ich erst alle Schritte abarbeitet bevor ich wieder in ein zerstörerisches Verhalten zurück falle. Alleine die Tatsache, dass ich eine solche Strategie habe gibt mir sehr viel Ruhe, Sicherheit und vor allem das Gefühl nicht alleine da zu stehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?*
(mit Begründung)
Theoretisch ist das möglich. Ich habe aber sehr solide und praktische Strategien entwickelt die mir im Notfall zur Seite stehen und mir schnell wieder meine Stärken bewusst machen um eine neue Krise, die wahrscheinlich irgendwann in irgendeiner Form kommen wird durchzustehen. Wenn ich mit einer deartigen Überzeugung und Vorbereitung an meine nächste Krise heran gehe kann ich mich in gewisserweise jetzt schon auf das Gefühl danach freuen diese Herausforderung bestanden zu haben und wieder persönlich ein Stück gewachsen bzw. Im Leben weiter gekommen zu sein. Ich habe gelernt, dass ich nicht alleine bin sondern meine Familie Freunde und auch professionelle Hilfe mir jederzeit zur Seite stehen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?*
Ich planne wenn ich etwas trinke den Verlauf. Sorge dafür, dass ich im vorhinein weiss wieviel ich an diesem Tag noch trinken werde und wann und wie ich nach hause komme.*Die Regeln des KTs sind bei mir zu einer Normalität geworden und ich achte sehr darauf nur zu besonderen Anlässen 1 - 2 Glässer Wein, maximal 1 mal im Monat zu mir zu nehmen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 
Oma hat sich verabschiedet
Ok, tut mir Leid für dich.

Ich habe wieder alles verbessert - sollte jetzt soweit passen oder?
Das werden wir gleich sehen. :smiley22:

Noch mal die Frage: Soll ich meinen Trinkalender mit zur Prüfung nehmen?
Wenn er akzeptabel ist, auf alle Fälle.
Hier sollten Aufzeichnungen ab TF bis zu deiner MPU vorhanden sein, mindestens jedoch für 6 Monate.
Nimm alles mit was mit deiner Thematik im Zusammenhang steht (Trinkkalender, Trinkdiagramm, Leberwerte/CDT, Kursbesuche, Psychologe usw.)

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2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 x 0,25 L Sekt, 3 x 0,5 L Bier, ca. 6 - 8 x 2 CL Uzo Schnäpse
"Ich übe jetzt noch ein bisschen BAK berechnen" ... das würde ich an dieser Stelle gern noch sehen, schreib mal deine Berechnung auf.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt mir eine 12 monatige Phase des kontrollierten Trinkens vorgenommen. Das bedeutet, dass ich maximal 1 mal im Monat 1 - 2 Glässer (maximal 0,25 l) Wein zu mir nehme und kein Auto mehr an diesem Tage fahren muss. Ich achte zudem darauf zwischen den Glässern immer darauf mindestens ein Glas Wasser zu mir zu nehmen.
Der Satz gefällt mir nicht, der ist mir eben noch aufgefallen.
Der Satz wirft folgende Frage offen ... Was ist danach ? Du sollst KT für mindestens 6 Monate erlernen, danach sollte es Normalität sein.
Außerdem ... warum 12 Monate ? Das würde bedeuten, deine Verhaltensänderung ist noch nicht abgeschlossen.

Diese Frage musst du auf alle Fälle bei deiner MPU beantworten, daher den ersten Satz umformulieren.

Beispiel: "Alkohol hat seinen Stellenwert als Genussmittel wieder eingenommen. Ich genieße ihn zu einem feierlichen Essen oder zur Würdigung eines feierlichen Anlasses. Dabei halte ich mich an die im Trinkkalender eingetragene Menge Alkohol. Das bedeutet, dass ich ...".

--------------------------------------

So, jetzt brauchen wir noch deine BAK-Berechnung und die Umformulierung in F20.
Danach sollten wir dann durch sein, hoffe ich. :smiley138:
 
Hier ist meine Berechnung:

14 Uhr gings los
Sekt - 25 x 11 x 0,08 = 22,0 x 2 = 44 G Alkohol
Bier - 50 x 5 x 0,08 = 20,0 x2 = 40 G
Bier - 50 x 5 x 0,08 = 20,0 G
Uzo - 2 x 38 x 0,08 = 6,08 x 4 = 24,32 G
Uzu - 2 x 38 x 0,08 = 6,08 x 4 = 24,32 G

44 + 40 +20 + 24,32 +24,32 = 152,64 / 56 (0,7 von 80 KG) = 2,7257 Promille

5 Stunden Trinkzeit = 8 G pro Stunde Alk Abbau = 40 G

152,64 - 40 = 112,64 - 12 (30 % von 40 Resorpationsverlust) = 100,64 / 56=1,7971 Promille um 19 Uhr.

Bei mir wurden um ca. 19 Uhr 1,87 gemessen. Bei den Trinkeinheiten bin ich mir relativ sicher, es könnte aber auch seien das der Sekt 13 % hatte, dann würde ich auf ca. 1,96 Promille kommen.

Trinkkalender Frage hab ich auch angepasst und bastel ihn jetzt auf 6 Monate um :)


Hier der kommt der ganze Bogen, ich druck ihn gleich aus und leg ihn mir unters Kopfkissen ;)
Vielen dank MAX, auch wenns nicht einfach war :a070:- Du warst eine Riesen Hilfe!!! :smiley711:
 
Finale Fragebogen :)

Tathergang*

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war ein Freitag bei mir auf der Arbeit im Büro. Wir hatten den Druck vor dem Wochenende noch ein Projekt fertig zu stellen wozu wir am kommenden Montag die finale Präsetnation beim Kunden hatten. Ich hatte an diesem Tag noch nichts gefrühstückt und habe mit 2 Kollegen unter Hochdruck über die Mittagspause hingweg gearbeitet - also keine Zei etwas zu mittag zu essen. Gegen 14:30 hat uns dann eine Kollegin dazu überredet mit Sekt anzustossen, da sie demnächst bald in den Mutterschaftsurlaub ging. Da wir endlich alles für den kommenden Montag fertig hatten sind wir um ca. 15 Uhr zu den feiernden Kollegen gegangen. Uns wurde Sekt gereicht. Nach dem erstem Sekt war ich schon sehr angetrunken da ich an dem Tag weder etwas gefrühstückt noch zu mittag gegessen habe. Kombiniert mit der Erleichterung das Projekt doch noch rechtzeitig fertig bekommen zu haben habe ich 2 Gläser Sekt auf leeren Magen getrunken. Als sich die Runde wieder auflöste kam von ein paar Kollegen die Idee, dass der Tag ja eh schon gelaufen sei und wir das Wochenende auskosten sollten - dazu sind ein Teil der Kollegen in unsere Cafetteria gegangen wo es noch Bier gab und ich 1 mal 0,5 Liter Hefeweizen Bier getrunken habe. Nachdem die Biervorräte aufgebraucht waren ist ein Kollege zum nächsten Supermarkt gefahren um Nachschub zu holen. Er kam zusätzlich mit einer Flasche Uzo wieder, da er in den nächsten Wochen eine Grieschin heiraten wird. Ich habe noch 2 mal 0,5 Liter Bier getrunken und ca 6- 8 kleine Schnapssgläser voll mit Uzo + unzählige Glückwünsche auf die anstehende Hochzeit. Das ganze hatte den Effekt, dass ich um ca. 18 Uhr total besoffen war, noch überhaupt nichts an diesem Tag gegessen hatte und ziemlich üble Magenschmerzen hatte. Ich haben mich dann auf der Toilette übergeben. Da ich nicht wollte, dass das meine Kollegen mitbekommen habe ich mich direkt aus dem Büro geschlischen und bin mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage gefahren. Mir war immer noch unglaublich schlecht und ich wollte nur irgendwas essbares zu mir nehmen. Die Kombination, dass der nächste Mc Donalds am Ende der Strasse lag, es auch noch stark regnete, und ich ja gerade den Alkohol rausgebrochen hatte, hielt ich es mit meinem Suff Kopf für die beste Idee einfach nur die paar hundert Meter bis dorthin schnell zu fahren...ging ja nur gerade aus. Ich bin dann aber scheinbar an dem McDonalds vorbei gefahren und beim Versuch zu wenden habe ich mich hoffnungslos in einem Wohngebiet verfahren. Letztlich bin ich irgendwo noch über eine rote Ampel gefahren worauf ich von einem Polizei Wagen gestoppt wurde und meine Trunkenheit zum Vorschein kam.*

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 x 0,25 L Sekt, 3 x 0,5 L Bier, ca. 6 - 8 x 2 CL Uzo Schnäpse

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?*
Mit dem Verfahren vielleicht 3 Km? Ich wollte eigentlcih nur ca 1 Km fahren.*

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?*
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich war mir sicher noch fahren zu können, durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und aufgrund meines hohen BAK`s konnte ich keine klare Entscheidung mehr treffen, mein Risikobewusstsein war praktisch nicht anwesend. Ich kann mich auch nur noch daran erinnern, dass ich einen Wahnsinnigen Hunger hatte und unbedingt was Essen wollte. Heute weiß ich, dass ich auf garkeinen Fall hätte fahren dürfen und bin nur froh, dass ich niemanden verletzt habe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?*
Normalerweise laufe ich zu Fuss nach Hause, mein Auto steht dauerhaft in der Firma und wird nur bei Bedarf bewegt.
An diesem Abend war ich durch den Alkohol total neben der Spur in Kombination mit dem extremen Hunger bzw. Schlechten Gefühl und der Tatsache, dass es wie verrückt geregnet hat habe ich dann doch das Auto genommen um zum Mc Donalds zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?*
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?*
Wenn ich ehrlich bin, habe ich ab fast jede Woche nach dem Sport mit Kollegen ca. 1-2 Bier getrunken und bin dann immer nach hause gefahren. Auch am Wochenende bin ich häufig noch mal zur Tankstelle gefahren um Biernachschub zu holen. Ich habe mir eingeredet, dass der Weg nicht lange sei und das Risiko daher überschaubar.


Exploration*

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?*
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)*
Ca. 10 Jahre - ich habe bei meinem Eltern im Schrank eine leuchtend Blaue Flasche probiert, das ganze hat sehr süsslich geschmeckt und ich war ziemlich benebelt und bin dann eingeschlafen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Vor meiner Selbständigkeit war Alkohol für mich ein Genuss Mittel zu gutem Essen bei feierlichen Anlässen. Gelegentlich habe ich einen Cocktail auf einer Feier oder in einer Discothek getrunken und mir nach dem Sport häufig mit Freunden ein 1 - 2 Bier gegönnt. Der Wein Genuss lag ca. Bei 1 mal im Monat, die Cocktails eher alle 2 Monate und die Biere habe ich 1 mal in der Woche getrunken.

Nach meiner Insolvenz habe ich ihn eher zum abendlichen abschalten missbraucht.
Anfangs hat er mich entspannt und mir geholfen nicht zu sehr in quälenden Gedanken zu versinken und nicht die ganze Nacht wach zu liegen. Allerdings habe ich angefangen besonders am Samstag immer früher etwas zu trinken und dadurch wurde die Trinkmenge und auch die Dauer kontinuirlich mehr. Letztlich habe ich den ganzen Abend getrunken bis ich irgendwann eingenickt bin und sehr lange geschlafen habe. Harten Alkohol habe ich sehr selten und wenn dann als MixGetränk in einem Cocktail zu mir genommen. In den letzten 2 Jahren bin ich nach dem gescheitertem Versuch mich mit einem eigenem Unternehmen selbständig zu machen, aus Not, wieder zurück zu meinen Eltern aufs Land gezogen. Ich habe mich wie ein Verlierer gefühlt und hatte wenig Motivation am Wochenende etwas zu unternehmen. Ich habe angefangen am Wochenende (meistens am Samstag) ziemlich viel Bier zu trinken um dann den halben Sonntag zu verschlafen. Das ganze hat sich immer mehr gesteigert und ich habe zum Schluss 8 - 10, 0,5 Liter Bier am Wochenende getrunken. Manchmal sogar 1-2 Bier unter der Woche am Abend.

Mein Alkoholkonsum war definitiv fragwürdig, ich habe ihn dazu missbraucht um Probleme weg zu trinknen und dabei nicht gemerkt wie ich mir neue und wahrscheinlich noch grössere schaffe.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
10 Lebensjahr - Erste Kontakt mit ein paar Schlücken von einem blauem Liquör
15Lebensjahr - Eine zu grosse Menge Vodka auf einer Klassenfahrt.
Ab dem 16 Lebensjahr: Wein zu besonderen Anlässen (Weihnachten, Weinfest, Urlaub mit den Eltern) ca. Alle 2 Monate.
Ca. Alle 2 Monate 2 Cocktails in der Discothek oder auf Geburtstagen von Freunden.
Seit meinem 25 Lebensjahr: 2 x 0,5 Hefeweizen pro Woche nach dem Sport
Seit meinem 28 Lebensjahr habe ich angefangen am Wochenende Bier zu trinken: Das erste halbe Jahr 1 - 4 was sich am Ende bis zu 10 x 0,5 L gesteigert hat. Zusätzlich noch die 2 Bier unter der Woche nach dem Sport.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Abends um den Abend gemütllich ausklingen zu lassen und vom Arbeitsstress abzuschalten teilweise mit Freunden nach dem Sport und aber auch nach der gescheiterten Selbständigkeit am Wochenende um meine Sorgen zu vergessen. *

12. Warum haben Sie getrunken?*
(Innere + äußere Motive)*
Ich habe mich nach meiner Niederlage wie ein schlechter gescheiterter Mensch gefühlt. Die Niederlage bestand darin, dass ich versucht habe einen Versandhandel für Outdoor Lounge Möbel aufzubauen. Am Anfang hat das auch gut funktioniert, aber ab einem gewissen Punkt sind mir die Fixkosten zu gross geworden und in Kombination mit einem immer grösserem Preiskampf war irgendwann kein Gewinn mehr zu machen. Hinzu kam noch eine Gebrauchsmusterschutzklage wodurch ich nach einem sehr langem Rechtsstreit 60.000 Euro zahlen musste. Die dadurch notwendige Insolvenz haben meine Schulden auf über 100.000 Euro getrieben die ich jetzt die nächsten Jahre abstottern darf. Die Tatsache, dass ich noch Jahre Schulden abzahlen muss und vor andern zugeben musste das ich gescheitert bin hat mich beschämt gemacht und ich habe angefangen mich zurück zu ziehen und hatte wenig Lust etwas zu unternehmen. Ich hatte das Gefühl von Wertlosigkeit und Leere. Unter der Woche habe ich wie verrückt gearbeitet aber am Wochenende war ich mit diesen Gefühlen häufig alleine und lag Anfangs oft Nächte lang wach und habe mir Gedanken gemacht wie es soweit kommen konnte. Im Alkohol hab ich dann ein schnelles billiges Mittel gefunden abzuschalten und meine Sorgen zu verdrängen. Daraus ist schnell ein Teufelskreis geworden und ich hatte schon vor dem Wochenende Angst mich mit mir selber auseinander setzen zu müssen aber auf der anderen Seite auch eine Wut auf mich selber.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?*
(bei wenig und bei viel Alkohol)*
Es hat mich entspannt, geselliger gemacht und meine quälenden Gedanken verdrängt, wenn die Menge grösser wurde habe ich mich immer mehr schlapp gefühlt und bin starkt müde geworden.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?*
Wenn meine Eltern mitbekommen habe wieviele Bierdosen ich in den Abfall geschmissen hatte und ich zugeben musste, dass daran mein Konsum zu erkennen war.*
Ich habe allerdings mit Ausrenden reagiert, dass ich die mit Freunden getrunken hätte und habe dadurch angefangen andere und auch mich selber zu belügen. Zusätzlich habe ich meinen Konsum beschwichtigt indem ich erklärt habe, dass ich nur Bier trinke und daher ja nicht wirklcih ein Alkohol Problem haben könnte. Ich bin nach und nach immer dicker geworden und habe einen typischen Bierbauch entwickelt. Die körperlichen Auswirkungen waren mir verdammt peinlich und ich habe mich vom Sport zurück gezogen und bin auch nicht mehr ins Schwimmbad gegangen da ich auf keinen Fall wollte, dass jemand meinen Bierbauch erkennt. Kurzzeitige habe ich auch Wein getrunken um den Bierbauch zu verhindern. Allerdings bin ich dadurch so emotional geworden, dass ich in meinem Suff angefangen habe absoluten Mist zu bauen. Einmal bin ich stark betrunken zu meinen Eltern gegangen und habe mich sowas von daneben benommen, dass ich ihnen wochenlang kaum in die Augen sehen konnte. Einmal habe ich meiner Ex Freundin einen Brief geschrieben wie wütend ich auf sie bin und das sie alles kaputt gemacht hätte, worauf sie mich am nächsten Tage am Telefon zur Rede gestellt hat wobei ich komplett sprachlos war und nur im Boden versinken wollte. Die Konsequenz dieser Aktionen hat in mir ein wochenlanges schlechtes Gewissen ausgelöst und so habe ich wieder Bier getrunken da ich dadurch keine derartigen Ausbrüche hatte und meinen Konsum weiterhin als nicht so schlimm einstufen konnte.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Anfang war der Konsum am Wochenende eine Art Entspannung und ein Mittel zum abschalten. Ich ging unter der Woche meiner Arbeit nach, habe auch noch Sport gemacht und ab und an Freunde getroffen. Mit der Zeit ist der Konsum aber immer häufiger mehr geworden bzw. Ich war länger wach und habe auch mehr getrunken. Irgendwann war der Teufelskreis so gross, bzw. Die Angst mich meinen Gefühlen stellen zu müssen, das ich total resigniert meinen Konsum in Kauf genommen habe. Durch die Nachwirkungen die meisten des gesammten Sonntag eingenommen haben war auch nicht mehr viel Platz für andere Aktivitäten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?*
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür. Ja, nach meiner Insolvenz musste ich zu meinen Eltern aufs Land ziehen und habe angefangen am Wochenende vermehrt Bier zu trinken.
Die letzten 2 Jahre waren meine schlimmste Zeit in der ich meinen Konsum immer weiter gesteigert hatte.*

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?*
Ja, mit 15 Jahren auf einer Klassenfahrt bei einer Art Vodka Wetttrinken, wusste ich gar nicht worauf ich mich da einlasse und habe total die Kontrolle verloren nur noch gekotzt.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?*
Ja, durch eine Fastenzeit habe ich 6 Monate lange auf Fleisch und Alkohol verzichtet.*

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor 3 Jahren war ich Gelegenheitstrinker. In den letzten 3 Jahren habe ich Alkohol als ein billiges Mittel gegen Sorgen und zum einschlafen benutzt. Durch meine intensive Aufarbeitung muss ich mir rückblickend eingestehen, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben und mich in der Kategorie Alkohoholmissbräuchler*einstufen würde.
 
Heute und in Zukunft*

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt mir eine 6 monatige Phase des kontrollierten Trinkens vorgenommen um Alkohol wieder den Stellenwert eines Genussmittels zu geben bei Anlässen wie einem gutem Essen oder zur Würdigung eines feierlichen Anlasses. Das bedeutet, dass ich maximal 1 mal im Monat 1 - 2 Glässer (maximal 0,25 l) Wein zu mir nehme und kein Auto mehr an diesem Tage fahren muss. Ich achte zudem darauf zwischen den Glässern immer darauf mindestens ein Glas Wasser zu mir zu nehmen.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Vor ca. 6 Wochen auf einem Weinfest in Bad Homburg

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?*
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?*
Ich trinke ausschliesslich Wein - weil ein guter Wein ein edles Genuss Mittel darstellen kann. Es ist nicht der Alkohol der das Problem war sondern meine Art damit umzugehen. Gift macht die Menge. Meine Eltern haben gute Weine zu besonderen Anlässen sehr geschätzt, ich erinnere mich gut daran wenn mein Vater zu einer Feier einen besonderen Wein aus dem Keller geholt hat was für alle Anwesenden ein besonderes Erlebniss war. Mein Ziel war es mein Verhalten zu ändern und Alkohol wieder als ein Genussmittel zu besonderen Anlässen zu sehen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor diesem Vorfall habe ich eine schädliche aber für mich doch irgendwie hilfreiche Routine eingeschlichen.Durch den Vorfall mit dem Führerschein Entzug bin ich anfänglich in ein grosses Loch gefallen, da ich überhaupt nicht wusste wie ich meinen Alltag meistern sollte und mich dazu auch noch unheimlich geschämt habe. Ich musste einsehen, dass ich mir ein Riesengrosses Problem geschaffen habe, das kurz davor war total zu eskalieren.
Ich bin in gewisserweise dankbar, dass ich nur beim überfahren einer roten Ampel aufgefallen bin und nicht jemanden ernsthaft verletzt habe. Das dies so passiert ist sehe ich als großes Mahnzeichen des Schicksals, sofort mein Verhalten radikal zu ändern ohne in richtig große ernsthafte Probleme zu geraten.*

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?*
Ich habe meine Lebenssituation komplett geändert - bin vom Land direkt in die Grosstadt gezogen. Ich habe mein Auto und mein geliebtes Motorrad verkauft. Ich habe meiner Familie und meinen Freunden davon erzählt und gesagt, dass ich nicht mit hartem Alkohol umgehen kann. Meine Eltern haben von meinem problematischem Trinken erfahren. Meine Mutter ist Grundschullehrerin und trinkt überhaupt nichts. Meine Tante ist Psyschologin zu der ich ein sehr inniges vertrautes Verhältniss habe und die mir sehr dabei geholfen hat mein komplettes Leben zu ändern. Mir wurde durch viele Gespräche bewusst, dass ich verdammt Glück hatte und jemanden hätte töten können. Ich habe aufgehört Alkohol zuhause zu haben. Meine Freunde wissen Bescheid, dass Alk nichts für mich ist. Ich bin auch zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen - die Leidensgeschichten dort haben mich sehr abgeschreckt und mir bewusst gemacht wie schlimm so eine Reise noch werden kann.

Ich bin vom Land in die Grosstadt gezogen und habe ein komplett neues Leben angefangen. Ich kann Stundenlang Yoga machen und schlafe danach wie ein Baby. Mein körper sieht wieder gut aus (nicht mehr Bierdick) und ich fühle mich seeehr wohl und fit. Ich habe mehrere Freunde, Familienmitglieder, Yoga Freunde an die ich mich bei jeglichen Problem sofort wenden könnte. arüberhinaus wohne ich jetzt mit meiner Freundin zusammen was mir ein zusätzliches Verantwortungsgefühl gibt. Zudem habe ich mir einen Patenhund zugelegt den ich jeden Abend Gassi führe. Ich habe gelehrt, dass es viele Wege aus einer Krise gibt - mich das ganze nur noch stärker macht und ich auch jede Menge Menschen um mich rum habe die für mich da sind.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?*
Ich habe zur Zeit ein wunderbares Leben und alles passiert genau wie ich es mir wünsche oder erträume. Ich habe das Gefühl ein guter Mensch zu sein und mein Leben und Umfeld positiv zu beeinflussen und zu gestalten.*

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die intensive Aufarbeitung der Gründe wodurch es zu meinem problematischem Trinkverhalten gekommen ist habe ich ein Bewusstsein dafür entwickelt welche Gefahren im Alkohol Missbrauch stecken und das ich dadurch keine Problem lösen sondern eher nur noch grössere schaffe. Durch die zahlenreichen Punkte die ich geändert habe in Kombination mit der Erinnerung an meine depressive zerstörerische Zeit würde ich bei einer erneuten Krise sofort viele Punkte angehen um meine Situation zu verbessern anstatt mich in Selbstmitleid zu baden und selber immer weitrer runter zu ziehen. Ich weiss jetzt, dass ich die Stärke habe meine Situation massisv und dauerhaft zum positiven zu ändern. Ich bin überzeugt davon, dass mir positives gegönnt wird und Gutes noch mehr Gutes anzieht. Auf dieser Überzeugung aufbauend wird mich so leicht keine Krise mehr aus der Bahn werfen.*

Ich bin es in meinem Leben gewohnt mit Zielen und Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten. Es macht mir Spass mich immer wieder mit motivierenden Themen / Zielen auseinander zu setzen und diese dann zu erreichen. Meine Psyschologin hat mir sehr die Bücher von Rüdiger Dahlke empfohlen welcher sich stark mit den Schattenseiten eines Menschen beschäftigt und wie man damit umgeht. Ich habe gelernt, dass alle Probleme im Leben auch als Herausforderungen bzw. Chancen für ein besseres Leben sein können. Um diese Überzeugung auch in Zeiten einer sich anbahnenden Krise im Bewusstsein zu haben, habe ich mir ein sogenanntes "Rescue Pack" angefertigt. Das ist ein kleines Buch worin ich alles gesammelt habe was mir schnell aus einer Krise / Niederlage heraushilft und mich wieder in meine Stärke zurück bringt. 1. Sind dort Techniken aufgelistet die mir sofort helfen meinen Kopf frei zu kriegen: Spaziergang im Wald mit meinem Hund, eine zentrierende Meditation (Betrachtung meiner Situation aus der Ferne/Zukunft), ein Entspannungsbad mit Kerzen und meiner Lieblingsmusik etc. Dann habe ich darin aufgelistet welche Themen ich schon in der Vergangenheit gemeistert habe und wie mir das Leben danach immer etwas neues besseres zugespielt hat. Es gibt dort auch einen Teil der mir verdeutlicht was passiert wäre wenn ich mein Verhalten nicht geändert hätte und wie tief ich noch hätte fallen können. Zum Schluss eine Auflistung von Freunden, Familien, Internetforen und Therapeuten an die ich mich jederzeit wenden kann und die mir gerne weiter helfen. Zu guter letzt ein schriftliches Versprechen von mir, dass ich erst alle Schritte abarbeitet bevor ich wieder in ein zerstörerisches Verhalten zurück falle. Alleine die Tatsache, dass ich eine solche Strategie habe gibt mir sehr viel Ruhe, Sicherheit und vor allem das Gefühl nicht alleine da zu stehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?*
(mit Begründung)
Theoretisch ist das möglich. Ich habe aber sehr solide und praktische Strategien entwickelt die mir im Notfall zur Seite stehen und mir schnell wieder meine Stärken bewusst machen um eine neue Krise, die wahrscheinlich irgendwann in irgendeiner Form kommen wird durchzustehen. Wenn ich mit einer deartigen Überzeugung und Vorbereitung an meine nächste Krise heran gehe kann ich mich in gewisserweise jetzt schon auf das Gefühl danach freuen diese Herausforderung bestanden zu haben und wieder persönlich ein Stück gewachsen bzw. Im Leben weiter gekommen zu sein. Ich habe gelernt, dass ich nicht alleine bin sondern meine Familie Freunde und auch professionelle Hilfe mir jederzeit zur Seite stehen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?*
Ich planne wenn ich etwas trinke den Verlauf. Sorge dafür, dass ich im vorhinein weiss wieviel ich an diesem Tag noch trinken werde und wann und wie ich nach hause komme.*Die Regeln des KTs sind bei mir zu einer Normalität geworden und ich achte sehr darauf nur zu besonderen Anlässen 1 - 2 Glässer Wein, maximal 1 mal im Monat zu mir zu nehmen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 
14 Uhr gings los
Sekt - 25 x 11 x 0,08 = 22,0 x 2 = 44 G Alkohol
Bier - 50 x 5 x 0,08 = 20,0 x2 = 40 G
Bier - 50 x 5 x 0,08 = 20,0 G
Uzo - 2 x 38 x 0,08 = 6,08 x 4 = 24,32 G
Uzu - 2 x 38 x 0,08 = 6,08 x 4 = 24,32 G

44 + 40 +20 + 24,32 +24,32 = 152,64 / 56 (0,7 von 80 KG) = 2,7257 Promille

5 Stunden Trinkzeit = 8 G pro Stunde Alk Abbau = 40 G

152,64 - 40 = 112,64 - 12 (30 % von 40 Resorpationsverlust) = 100,64 / 56=1,7971 Promille um 19 Uhr.

Bei mir wurden um ca. 19 Uhr 1,87 gemessen.

Egal wo du das her hast ... Hauptsache du kannst das im Kopf ausrechnen.

1.) Deine Trinkmenge ist dennoch etwas knapp, denn dein MPI wird den Trinkabbau mit 0,15‰ berechnen.
2.) Ich hoffe du verwickelst dich nicht in Wiedersprüche ... du hast ungenaue Angaben zu Trinkbeginn und Zeit der Blutabnahme.

Hier ist dein Trinkbeginn 14:00 Uhr ... laut deinem Profil-FB und deiner Beschreibung in F1 aber 15:00 Uhr !
Blutabnahme hier 19:00 Uhr ... laut Profil-FB aber 19:30 Uhr !

Das alles musst du auf einen gemeinsamen Nenner bringen, wichtig auch für deine Trinkmengenberechnung.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt mir eine 6 monatige Phase des kontrollierten Trinkens vorgenommen um Alkohol wieder den Stellenwert eines Genussmittels zu geben bei Anlässen wie einem gutem Essen oder zur Würdigung eines feierlichen Anlasses. Das bedeutet, dass ich maximal 1 mal im Monat 1 - 2 Glässer (maximal 0,25 l) Wein zu mir nehme und kein Auto mehr an diesem Tage fahren muss. Ich achte zudem darauf zwischen den Glässern immer darauf mindestens ein Glas Wasser zu mir zu nehmen.
Du hast nur den Zeitraum verkürzt, ich frage nochmal ... was ist danach ?
Ich versuchs dir mal anders zu erklären ... Du setzt dir keinen Zeitraum für das kontrollierte Trinken fest, denn du sollst in Zukunft immer kontrolliert Trinken. Bei deiner Beschreibung, denkt man, dein KT ist nach 6 Monaten wieder beendet. Du kannst hier besser schreiben, dass du dich nach deiner TF für das KT entschieden hast.
Ich hoffe du hast das jetzt verstanden !?!

Vielen dank MAX, auch wenns nicht einfach war
Vielleicht sollte das ja auch nicht "einfach" sein. :zwinker0004::smiley138:
 
Finale Fragebogen :)

Tathergang*

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war ein Freitag bei mir auf der Arbeit im Büro. Wir hatten den Druck vor dem Wochenende noch ein Projekt fertig zu stellen wozu wir am kommenden Montag die finale Präsetnation beim Kunden hatten. Ich hatte an diesem Tag noch nichts gefrühstückt und habe mit 2 Kollegen unter Hochdruck über die Mittagspause hingweg gearbeitet - also keine Zei etwas zu mittag zu essen. Gegen 14:30 hat uns dann eine Kollegin dazu überredet mit Sekt anzustossen, da sie demnächst bald in den Mutterschaftsurlaub ging. Da wir endlich alles für den kommenden Montag fertig hatten sind wir um ca. 15 Uhr zu den feiernden Kollegen gegangen. Uns wurde Sekt gereicht. Nach dem erstem Sekt war ich schon sehr angetrunken da ich an dem Tag weder etwas gefrühstückt noch zu mittag gegessen habe. Kombiniert mit der Erleichterung das Projekt doch noch rechtzeitig fertig bekommen zu haben habe ich 2 Gläser Sekt auf leeren Magen getrunken. Als sich die Runde wieder auflöste kam von ein paar Kollegen die Idee, dass der Tag ja eh schon gelaufen sei und wir das Wochenende auskosten sollten - dazu sind ein Teil der Kollegen in unsere Cafetteria gegangen wo es noch Bier gab und ich 1 mal 0,5 Liter Hefeweizen Bier getrunken habe. Nachdem die Biervorräte aufgebraucht waren ist ein Kollege zum nächsten Supermarkt gefahren um Nachschub zu holen. Er kam zusätzlich mit einer Flasche Uzo wieder, da er in den nächsten Wochen eine Grieschin heiraten wird. Ich habe noch 2 mal 0,5 Liter Bier getrunken und ca 6- 8 kleine Schnapssgläser voll mit Uzo + unzählige Glückwünsche auf die anstehende Hochzeit. Das ganze hatte den Effekt, dass ich um ca. 18 Uhr total besoffen war, noch überhaupt nichts an diesem Tag gegessen hatte und ziemlich üble Magenschmerzen hatte. Ich haben mich dann auf der Toilette übergeben. Da ich nicht wollte, dass das meine Kollegen mitbekommen habe ich mich direkt aus dem Büro geschlischen und bin mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage gefahren. Mir war immer noch unglaublich schlecht und ich wollte nur irgendwas essbares zu mir nehmen. Die Kombination, dass der nächste Mc Donalds am Ende der Strasse lag, es auch noch stark regnete, und ich ja gerade den Alkohol rausgebrochen hatte, hielt ich es mit meinem Suff Kopf für die beste Idee einfach nur die paar hundert Meter bis dorthin schnell zu fahren...ging ja nur gerade aus. Ich bin dann aber scheinbar an dem McDonalds vorbei gefahren und beim Versuch zu wenden habe ich mich hoffnungslos in einem Wohngebiet verfahren. Letztlich bin ich irgendwo noch über eine rote Ampel gefahren worauf ich von einem Polizei Wagen gestoppt wurde und meine Trunkenheit zum Vorschein kam.*

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 x 0,25 L Sekt, 3 x 0,5 L Bier, ca. 6 - 8 x 2 CL Uzo Schnäpse

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?*
Mit dem Verfahren vielleicht 3 Km? Ich wollte eigentlcih nur ca 1 Km fahren.*

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?*
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich war mir sicher noch fahren zu können, durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und aufgrund meines hohen BAK`s konnte ich keine klare Entscheidung mehr treffen, mein Risikobewusstsein war praktisch nicht anwesend. Ich kann mich auch nur noch daran erinnern, dass ich einen Wahnsinnigen Hunger hatte und unbedingt was Essen wollte. Heute weiß ich, dass ich auf garkeinen Fall hätte fahren dürfen und bin nur froh, dass ich niemanden verletzt habe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?*
Normalerweise laufe ich zu Fuss nach Hause, mein Auto steht dauerhaft in der Firma und wird nur bei Bedarf bewegt.
An diesem Abend war ich durch den Alkohol total neben der Spur in Kombination mit dem extremen Hunger bzw. Schlechten Gefühl und der Tatsache, dass es wie verrückt geregnet hat habe ich dann doch das Auto genommen um zum Mc Donalds zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?*
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?*
Wenn ich ehrlich bin, habe ich ab fast jede Woche nach dem Sport mit Kollegen ca. 1-2 Bier getrunken und bin dann immer nach hause gefahren. Auch am Wochenende bin ich häufig noch mal zur Tankstelle gefahren um Biernachschub zu holen. Ich habe mir eingeredet, dass der Weg nicht lange sei und das Risiko daher überschaubar.


Exploration*

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?*
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)*
Ca. 10 Jahre - ich habe bei meinem Eltern im Schrank eine leuchtend Blaue Flasche probiert, das ganze hat sehr süsslich geschmeckt und ich war ziemlich benebelt und bin dann eingeschlafen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Vor meiner Selbständigkeit war Alkohol für mich ein Genuss Mittel zu gutem Essen bei feierlichen Anlässen. Gelegentlich habe ich einen Cocktail auf einer Feier oder in einer Discothek getrunken und mir nach dem Sport häufig mit Freunden ein 1 - 2 Bier gegönnt. Der Wein Genuss lag ca. Bei 1 mal im Monat, die Cocktails eher alle 2 Monate und die Biere habe ich 1 mal in der Woche getrunken.

Nach meiner Insolvenz habe ich ihn eher zum abendlichen abschalten missbraucht.
Anfangs hat er mich entspannt und mir geholfen nicht zu sehr in quälenden Gedanken zu versinken und nicht die ganze Nacht wach zu liegen. Allerdings habe ich angefangen besonders am Samstag immer früher etwas zu trinken und dadurch wurde die Trinkmenge und auch die Dauer kontinuirlich mehr. Letztlich habe ich den ganzen Abend getrunken bis ich irgendwann eingenickt bin und sehr lange geschlafen habe. Harten Alkohol habe ich sehr selten und wenn dann als MixGetränk in einem Cocktail zu mir genommen. In den letzten 2 Jahren bin ich nach dem gescheitertem Versuch mich mit einem eigenem Unternehmen selbständig zu machen, aus Not, wieder zurück zu meinen Eltern aufs Land gezogen. Ich habe mich wie ein Verlierer gefühlt und hatte wenig Motivation am Wochenende etwas zu unternehmen. Ich habe angefangen am Wochenende (meistens am Samstag) ziemlich viel Bier zu trinken um dann den halben Sonntag zu verschlafen. Das ganze hat sich immer mehr gesteigert und ich habe zum Schluss 8 - 10, 0,5 Liter Bier am Wochenende getrunken. Manchmal sogar 1-2 Bier unter der Woche am Abend.

Mein Alkoholkonsum war definitiv fragwürdig, ich habe ihn dazu missbraucht um Probleme weg zu trinknen und dabei nicht gemerkt wie ich mir neue und wahrscheinlich noch grössere schaffe.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
10 Lebensjahr - Erste Kontakt mit ein paar Schlücken von einem blauem Liquör
15Lebensjahr - Eine zu grosse Menge Vodka auf einer Klassenfahrt.
Ab dem 16 Lebensjahr: Wein zu besonderen Anlässen (Weihnachten, Weinfest, Urlaub mit den Eltern) ca. Alle 2 Monate.
Ca. Alle 2 Monate 2 Cocktails in der Discothek oder auf Geburtstagen von Freunden.
Seit meinem 25 Lebensjahr: 2 x 0,5 Hefeweizen pro Woche nach dem Sport
Seit meinem 28 Lebensjahr habe ich angefangen am Wochenende Bier zu trinken: Das erste halbe Jahr 1 - 4 was sich am Ende bis zu 10 x 0,5 L gesteigert hat. Zusätzlich noch die 2 Bier unter der Woche nach dem Sport.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Abends um den Abend gemütllich ausklingen zu lassen und vom Arbeitsstress abzuschalten teilweise mit Freunden nach dem Sport und aber auch nach der gescheiterten Selbständigkeit am Wochenende um meine Sorgen zu vergessen. *

12. Warum haben Sie getrunken?*
(Innere + äußere Motive)*
Ich habe mich nach meiner Niederlage wie ein schlechter gescheiterter Mensch gefühlt. Die Niederlage bestand darin, dass ich versucht habe einen Versandhandel für Outdoor Lounge Möbel aufzubauen. Am Anfang hat das auch gut funktioniert, aber ab einem gewissen Punkt sind mir die Fixkosten zu gross geworden und in Kombination mit einem immer grösserem Preiskampf war irgendwann kein Gewinn mehr zu machen. Hinzu kam noch eine Gebrauchsmusterschutzklage wodurch ich nach einem sehr langem Rechtsstreit 60.000 Euro zahlen musste. Die dadurch notwendige Insolvenz haben meine Schulden auf über 100.000 Euro getrieben die ich jetzt die nächsten Jahre abstottern darf. Die Tatsache, dass ich noch Jahre Schulden abzahlen muss und vor andern zugeben musste das ich gescheitert bin hat mich beschämt gemacht und ich habe angefangen mich zurück zu ziehen und hatte wenig Lust etwas zu unternehmen. Ich hatte das Gefühl von Wertlosigkeit und Leere. Unter der Woche habe ich wie verrückt gearbeitet aber am Wochenende war ich mit diesen Gefühlen häufig alleine und lag Anfangs oft Nächte lang wach und habe mir Gedanken gemacht wie es soweit kommen konnte. Im Alkohol hab ich dann ein schnelles billiges Mittel gefunden abzuschalten und meine Sorgen zu verdrängen. Daraus ist schnell ein Teufelskreis geworden und ich hatte schon vor dem Wochenende Angst mich mit mir selber auseinander setzen zu müssen aber auf der anderen Seite auch eine Wut auf mich selber.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?*
(bei wenig und bei viel Alkohol)*
Es hat mich entspannt, geselliger gemacht und meine quälenden Gedanken verdrängt, wenn die Menge grösser wurde habe ich mich immer mehr schlapp gefühlt und bin starkt müde geworden.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?*
Wenn meine Eltern mitbekommen habe wieviele Bierdosen ich in den Abfall geschmissen hatte und ich zugeben musste, dass daran mein Konsum zu erkennen war.*
Ich habe allerdings mit Ausrenden reagiert, dass ich die mit Freunden getrunken hätte und habe dadurch angefangen andere und auch mich selber zu belügen. Zusätzlich habe ich meinen Konsum beschwichtigt indem ich erklärt habe, dass ich nur Bier trinke und daher ja nicht wirklcih ein Alkohol Problem haben könnte. Ich bin nach und nach immer dicker geworden und habe einen typischen Bierbauch entwickelt. Die körperlichen Auswirkungen waren mir verdammt peinlich und ich habe mich vom Sport zurück gezogen und bin auch nicht mehr ins Schwimmbad gegangen da ich auf keinen Fall wollte, dass jemand meinen Bierbauch erkennt. Kurzzeitige habe ich auch Wein getrunken um den Bierbauch zu verhindern. Allerdings bin ich dadurch so emotional geworden, dass ich in meinem Suff angefangen habe absoluten Mist zu bauen. Einmal bin ich stark betrunken zu meinen Eltern gegangen und habe mich sowas von daneben benommen, dass ich ihnen wochenlang kaum in die Augen sehen konnte. Einmal habe ich meiner Ex Freundin einen Brief geschrieben wie wütend ich auf sie bin und das sie alles kaputt gemacht hätte, worauf sie mich am nächsten Tage am Telefon zur Rede gestellt hat wobei ich komplett sprachlos war und nur im Boden versinken wollte. Die Konsequenz dieser Aktionen hat in mir ein wochenlanges schlechtes Gewissen ausgelöst und so habe ich wieder Bier getrunken da ich dadurch keine derartigen Ausbrüche hatte und meinen Konsum weiterhin als nicht so schlimm einstufen konnte.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Anfang war der Konsum am Wochenende eine Art Entspannung und ein Mittel zum abschalten. Ich ging unter der Woche meiner Arbeit nach, habe auch noch Sport gemacht und ab und an Freunde getroffen. Mit der Zeit ist der Konsum aber immer häufiger mehr geworden bzw. Ich war länger wach und habe auch mehr getrunken. Irgendwann war der Teufelskreis so gross, bzw. Die Angst mich meinen Gefühlen stellen zu müssen, das ich total resigniert meinen Konsum in Kauf genommen habe. Durch die Nachwirkungen die meisten des gesammten Sonntag eingenommen haben war auch nicht mehr viel Platz für andere Aktivitäten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?*
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür. Ja, nach meiner Insolvenz musste ich zu meinen Eltern aufs Land ziehen und habe angefangen am Wochenende vermehrt Bier zu trinken.
Die letzten 2 Jahre waren meine schlimmste Zeit in der ich meinen Konsum immer weiter gesteigert hatte.*

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?*
Ja, mit 15 Jahren auf einer Klassenfahrt bei einer Art Vodka Wetttrinken, wusste ich gar nicht worauf ich mich da einlasse und habe total die Kontrolle verloren nur noch gekotzt.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?*
Ja, durch eine Fastenzeit habe ich 6 Monate lange auf Fleisch und Alkohol verzichtet.*

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor 3 Jahren war ich Gelegenheitstrinker. In den letzten 3 Jahren habe ich Alkohol als ein billiges Mittel gegen Sorgen und zum einschlafen benutzt. Durch meine intensive Aufarbeitung muss ich mir rückblickend eingestehen, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben und mich in der Kategorie Alkohoholmissbräuchler*einstufen würde.
 
Heute und in Zukunft*

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt mir eine 6 monatige Phase des kontrollierten Trinkens vorgenommen um Alkohol wieder den Stellenwert eines Genussmittels zu geben bei Anlässen wie einem gutem Essen oder zur Würdigung eines feierlichen Anlasses. Das bedeutet, dass ich maximal 1 mal im Monat 1 - 2 Glässer (maximal 0,25 l) Wein zu mir nehme und kein Auto mehr an diesem Tage fahren muss. Ich achte zudem darauf zwischen den Glässern immer darauf mindestens ein Glas Wasser zu mir zu nehmen.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Vor ca. 6 Wochen auf einem Weinfest in Bad Homburg

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?*
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?*
Ich trinke ausschliesslich Wein - weil ein guter Wein ein edles Genuss Mittel darstellen kann. Es ist nicht der Alkohol der das Problem war sondern meine Art damit umzugehen. Gift macht die Menge. Meine Eltern haben gute Weine zu besonderen Anlässen sehr geschätzt, ich erinnere mich gut daran wenn mein Vater zu einer Feier einen besonderen Wein aus dem Keller geholt hat was für alle Anwesenden ein besonderes Erlebniss war. Mein Ziel war es mein Verhalten zu ändern und Alkohol wieder als ein Genussmittel zu besonderen Anlässen zu sehen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor diesem Vorfall habe ich eine schädliche aber für mich doch irgendwie hilfreiche Routine eingeschlichen.Durch den Vorfall mit dem Führerschein Entzug bin ich anfänglich in ein grosses Loch gefallen, da ich überhaupt nicht wusste wie ich meinen Alltag meistern sollte und mich dazu auch noch unheimlich geschämt habe. Ich musste einsehen, dass ich mir ein Riesengrosses Problem geschaffen habe, das kurz davor war total zu eskalieren.
Ich bin in gewisserweise dankbar, dass ich nur beim überfahren einer roten Ampel aufgefallen bin und nicht jemanden ernsthaft verletzt habe. Das dies so passiert ist sehe ich als großes Mahnzeichen des Schicksals, sofort mein Verhalten radikal zu ändern ohne in richtig große ernsthafte Probleme zu geraten.*

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?*
Ich habe meine Lebenssituation komplett geändert - bin vom Land direkt in die Grosstadt gezogen. Ich habe mein Auto und mein geliebtes Motorrad verkauft. Ich habe meiner Familie und meinen Freunden davon erzählt und gesagt, dass ich nicht mit hartem Alkohol umgehen kann. Meine Eltern haben von meinem problematischem Trinken erfahren. Meine Mutter ist Grundschullehrerin und trinkt überhaupt nichts. Meine Tante ist Psyschologin zu der ich ein sehr inniges vertrautes Verhältniss habe und die mir sehr dabei geholfen hat mein komplettes Leben zu ändern. Mir wurde durch viele Gespräche bewusst, dass ich verdammt Glück hatte und jemanden hätte töten können. Ich habe aufgehört Alkohol zuhause zu haben. Meine Freunde wissen Bescheid, dass Alk nichts für mich ist. Ich bin auch zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen - die Leidensgeschichten dort haben mich sehr abgeschreckt und mir bewusst gemacht wie schlimm so eine Reise noch werden kann.

Ich bin vom Land in die Grosstadt gezogen und habe ein komplett neues Leben angefangen. Ich kann Stundenlang Yoga machen und schlafe danach wie ein Baby. Mein körper sieht wieder gut aus (nicht mehr Bierdick) und ich fühle mich seeehr wohl und fit. Ich habe mehrere Freunde, Familienmitglieder, Yoga Freunde an die ich mich bei jeglichen Problem sofort wenden könnte. arüberhinaus wohne ich jetzt mit meiner Freundin zusammen was mir ein zusätzliches Verantwortungsgefühl gibt. Zudem habe ich mir einen Patenhund zugelegt den ich jeden Abend Gassi führe. Ich habe gelehrt, dass es viele Wege aus einer Krise gibt - mich das ganze nur noch stärker macht und ich auch jede Menge Menschen um mich rum habe die für mich da sind.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?*
Ich habe zur Zeit ein wunderbares Leben und alles passiert genau wie ich es mir wünsche oder erträume. Ich habe das Gefühl ein guter Mensch zu sein und mein Leben und Umfeld positiv zu beeinflussen und zu gestalten.*

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die intensive Aufarbeitung der Gründe wodurch es zu meinem problematischem Trinkverhalten gekommen ist habe ich ein Bewusstsein dafür entwickelt welche Gefahren im Alkohol Missbrauch stecken und das ich dadurch keine Problem lösen sondern eher nur noch grössere schaffe. Durch die zahlenreichen Punkte die ich geändert habe in Kombination mit der Erinnerung an meine depressive zerstörerische Zeit würde ich bei einer erneuten Krise sofort viele Punkte angehen um meine Situation zu verbessern anstatt mich in Selbstmitleid zu baden und selber immer weitrer runter zu ziehen. Ich weiss jetzt, dass ich die Stärke habe meine Situation massisv und dauerhaft zum positiven zu ändern. Ich bin überzeugt davon, dass mir positives gegönnt wird und Gutes noch mehr Gutes anzieht. Auf dieser Überzeugung aufbauend wird mich so leicht keine Krise mehr aus der Bahn werfen.*

Ich bin es in meinem Leben gewohnt mit Zielen und Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten. Es macht mir Spass mich immer wieder mit motivierenden Themen / Zielen auseinander zu setzen und diese dann zu erreichen. Meine Psyschologin hat mir sehr die Bücher von Rüdiger Dahlke empfohlen welcher sich stark mit den Schattenseiten eines Menschen beschäftigt und wie man damit umgeht. Ich habe gelernt, dass alle Probleme im Leben auch als Herausforderungen bzw. Chancen für ein besseres Leben sein können. Um diese Überzeugung auch in Zeiten einer sich anbahnenden Krise im Bewusstsein zu haben, habe ich mir ein sogenanntes "Rescue Pack" angefertigt. Das ist ein kleines Buch worin ich alles gesammelt habe was mir schnell aus einer Krise / Niederlage heraushilft und mich wieder in meine Stärke zurück bringt. 1. Sind dort Techniken aufgelistet die mir sofort helfen meinen Kopf frei zu kriegen: Spaziergang im Wald mit meinem Hund, eine zentrierende Meditation (Betrachtung meiner Situation aus der Ferne/Zukunft), ein Entspannungsbad mit Kerzen und meiner Lieblingsmusik etc. Dann habe ich darin aufgelistet welche Themen ich schon in der Vergangenheit gemeistert habe und wie mir das Leben danach immer etwas neues besseres zugespielt hat. Es gibt dort auch einen Teil der mir verdeutlicht was passiert wäre wenn ich mein Verhalten nicht geändert hätte und wie tief ich noch hätte fallen können. Zum Schluss eine Auflistung von Freunden, Familien, Internetforen und Therapeuten an die ich mich jederzeit wenden kann und die mir gerne weiter helfen. Zu guter letzt ein schriftliches Versprechen von mir, dass ich erst alle Schritte abarbeitet bevor ich wieder in ein zerstörerisches Verhalten zurück falle. Alleine die Tatsache, dass ich eine solche Strategie habe gibt mir sehr viel Ruhe, Sicherheit und vor allem das Gefühl nicht alleine da zu stehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?*
(mit Begründung)
Theoretisch ist das möglich. Ich habe aber sehr solide und praktische Strategien entwickelt die mir im Notfall zur Seite stehen und mir schnell wieder meine Stärken bewusst machen um eine neue Krise, die wahrscheinlich irgendwann in irgendeiner Form kommen wird durchzustehen. Wenn ich mit einer deartigen Überzeugung und Vorbereitung an meine nächste Krise heran gehe kann ich mich in gewisserweise jetzt schon auf das Gefühl danach freuen diese Herausforderung bestanden zu haben und wieder persönlich ein Stück gewachsen bzw. Im Leben weiter gekommen zu sein. Ich habe gelernt, dass ich nicht alleine bin sondern meine Familie Freunde und auch professionelle Hilfe mir jederzeit zur Seite stehen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?*
Ich planne wenn ich etwas trinke den Verlauf. Sorge dafür, dass ich im vorhinein weiss wieviel ich an diesem Tag noch trinken werde und wann und wie ich nach hause komme.*Die Regeln des KTs sind bei mir zu einer Normalität geworden und ich achte sehr darauf nur zu besonderen Anlässen 1 - 2 Glässer Wein, maximal 1 mal im Monat zu mir zu nehmen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 
Hey Max,

Die Zeitangaben sind ungefähr, weil ich es einfach auch nicht mehr so genau weiss Ca. 14 - 15 Uhr angefangen und ca. 19.30 Blutabnahme.
Daher die obige Berechnung die mit 14 Uhr ganz gut hinkommt...

Ok, jetzt hab ich das auch mit dem KT verstanden :)
Ist auch wirklich schon Alltag bei mir geworden, ich trinke wirklich seeeehr selten und es wird auch immer uninteressanter für mich - Das ist gut :)
 
Ok, jetzt hab ich das auch mit dem KT verstanden :)
Ist auch wirklich schon Alltag bei mir geworden, ich trinke wirklich seeeehr selten und es wird auch immer uninteressanter für mich - Das ist gut :)
Gut so, aber in F20 hast du das aber trotzdem nicht abgeändert. :smiley2204:
 
Finale Fragebogen der zweite :)

Tathergang*

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war ein Freitag bei mir auf der Arbeit im Büro. Wir hatten den Druck vor dem Wochenende noch ein Projekt fertig zu stellen wozu wir am kommenden Montag die finale Präsetnation beim Kunden hatten. Ich hatte an diesem Tag noch nichts gefrühstückt und habe mit 2 Kollegen unter Hochdruck über die Mittagspause hingweg gearbeitet - also keine Zei etwas zu mittag zu essen. Gegen 14:30 hat uns dann eine Kollegin dazu überredet mit Sekt anzustossen, da sie demnächst bald in den Mutterschaftsurlaub ging. Da wir endlich alles für den kommenden Montag fertig hatten sind wir um ca. 15 Uhr zu den feiernden Kollegen gegangen. Uns wurde Sekt gereicht. Nach dem erstem Sekt war ich schon sehr angetrunken da ich an dem Tag weder etwas gefrühstückt noch zu mittag gegessen habe. Kombiniert mit der Erleichterung das Projekt doch noch rechtzeitig fertig bekommen zu haben habe ich 2 Gläser Sekt auf leeren Magen getrunken. Als sich die Runde wieder auflöste kam von ein paar Kollegen die Idee, dass der Tag ja eh schon gelaufen sei und wir das Wochenende auskosten sollten - dazu sind ein Teil der Kollegen in unsere Cafetteria gegangen wo es noch Bier gab und ich 1 mal 0,5 Liter Hefeweizen Bier getrunken habe. Nachdem die Biervorräte aufgebraucht waren ist ein Kollege zum nächsten Supermarkt gefahren um Nachschub zu holen. Er kam zusätzlich mit einer Flasche Uzo wieder, da er in den nächsten Wochen eine Grieschin heiraten wird. Ich habe noch 2 mal 0,5 Liter Bier getrunken und ca 6- 8 kleine Schnapssgläser voll mit Uzo + unzählige Glückwünsche auf die anstehende Hochzeit. Das ganze hatte den Effekt, dass ich um ca. 18 Uhr total besoffen war, noch überhaupt nichts an diesem Tag gegessen hatte und ziemlich üble Magenschmerzen hatte. Ich haben mich dann auf der Toilette übergeben. Da ich nicht wollte, dass das meine Kollegen mitbekommen habe ich mich direkt aus dem Büro geschlischen und bin mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage gefahren. Mir war immer noch unglaublich schlecht und ich wollte nur irgendwas essbares zu mir nehmen. Die Kombination, dass der nächste Mc Donalds am Ende der Strasse lag, es auch noch stark regnete, und ich ja gerade den Alkohol rausgebrochen hatte, hielt ich es mit meinem Suff Kopf für die beste Idee einfach nur die paar hundert Meter bis dorthin schnell zu fahren...ging ja nur gerade aus. Ich bin dann aber scheinbar an dem McDonalds vorbei gefahren und beim Versuch zu wenden habe ich mich hoffnungslos in einem Wohngebiet verfahren. Letztlich bin ich irgendwo noch über eine rote Ampel gefahren worauf ich von einem Polizei Wagen gestoppt wurde und meine Trunkenheit zum Vorschein kam.*

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
2 x 0,25 L Sekt, 3 x 0,5 L Bier, ca. 6 - 8 x 2 CL Uzo Schnäpse

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?*
Mit dem Verfahren vielleicht 3 Km? Ich wollte eigentlcih nur ca 1 Km fahren.*

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?*
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich war mir sicher noch fahren zu können, durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und aufgrund meines hohen BAK`s konnte ich keine klare Entscheidung mehr treffen, mein Risikobewusstsein war praktisch nicht anwesend. Ich kann mich auch nur noch daran erinnern, dass ich einen Wahnsinnigen Hunger hatte und unbedingt was Essen wollte. Heute weiß ich, dass ich auf garkeinen Fall hätte fahren dürfen und bin nur froh, dass ich niemanden verletzt habe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?*
Normalerweise laufe ich zu Fuss nach Hause, mein Auto steht dauerhaft in der Firma und wird nur bei Bedarf bewegt.
An diesem Abend war ich durch den Alkohol total neben der Spur in Kombination mit dem extremen Hunger bzw. Schlechten Gefühl und der Tatsache, dass es wie verrückt geregnet hat habe ich dann doch das Auto genommen um zum Mc Donalds zu fahren.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?*
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?*
Wenn ich ehrlich bin, habe ich ab fast jede Woche nach dem Sport mit Kollegen ca. 1-2 Bier getrunken und bin dann immer nach hause gefahren. Auch am Wochenende bin ich häufig noch mal zur Tankstelle gefahren um Biernachschub zu holen. Ich habe mir eingeredet, dass der Weg nicht lange sei und das Risiko daher überschaubar.


Exploration*

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?*
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)*
Ca. 10 Jahre - ich habe bei meinem Eltern im Schrank eine leuchtend Blaue Flasche probiert, das ganze hat sehr süsslich geschmeckt und ich war ziemlich benebelt und bin dann eingeschlafen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Vor meiner Selbständigkeit war Alkohol für mich ein Genuss Mittel zu gutem Essen bei feierlichen Anlässen. Gelegentlich habe ich einen Cocktail auf einer Feier oder in einer Discothek getrunken und mir nach dem Sport häufig mit Freunden ein 1 - 2 Bier gegönnt. Der Wein Genuss lag ca. Bei 1 mal im Monat, die Cocktails eher alle 2 Monate und die Biere habe ich 1 mal in der Woche getrunken.

Nach meiner Insolvenz habe ich ihn eher zum abendlichen abschalten missbraucht.
Anfangs hat er mich entspannt und mir geholfen nicht zu sehr in quälenden Gedanken zu versinken und nicht die ganze Nacht wach zu liegen. Allerdings habe ich angefangen besonders am Samstag immer früher etwas zu trinken und dadurch wurde die Trinkmenge und auch die Dauer kontinuirlich mehr. Letztlich habe ich den ganzen Abend getrunken bis ich irgendwann eingenickt bin und sehr lange geschlafen habe. Harten Alkohol habe ich sehr selten und wenn dann als MixGetränk in einem Cocktail zu mir genommen. In den letzten 2 Jahren bin ich nach dem gescheitertem Versuch mich mit einem eigenem Unternehmen selbständig zu machen, aus Not, wieder zurück zu meinen Eltern aufs Land gezogen. Ich habe mich wie ein Verlierer gefühlt und hatte wenig Motivation am Wochenende etwas zu unternehmen. Ich habe angefangen am Wochenende (meistens am Samstag) ziemlich viel Bier zu trinken um dann den halben Sonntag zu verschlafen. Das ganze hat sich immer mehr gesteigert und ich habe zum Schluss 8 - 10, 0,5 Liter Bier am Wochenende getrunken. Manchmal sogar 1-2 Bier unter der Woche am Abend.

Mein Alkoholkonsum war definitiv fragwürdig, ich habe ihn dazu missbraucht um Probleme weg zu trinknen und dabei nicht gemerkt wie ich mir neue und wahrscheinlich noch grössere schaffe.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
10 Lebensjahr - Erste Kontakt mit ein paar Schlücken von einem blauem Liquör
15Lebensjahr - Eine zu grosse Menge Vodka auf einer Klassenfahrt.
Ab dem 16 Lebensjahr: Wein zu besonderen Anlässen (Weihnachten, Weinfest, Urlaub mit den Eltern) ca. Alle 2 Monate.
Ca. Alle 2 Monate 2 Cocktails in der Discothek oder auf Geburtstagen von Freunden.
Seit meinem 25 Lebensjahr: 2 x 0,5 Hefeweizen pro Woche nach dem Sport
Seit meinem 28 Lebensjahr habe ich angefangen am Wochenende Bier zu trinken: Das erste halbe Jahr 1 - 4 was sich am Ende bis zu 10 x 0,5 L gesteigert hat. Zusätzlich noch die 2 Bier unter der Woche nach dem Sport.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Abends um den Abend gemütllich ausklingen zu lassen und vom Arbeitsstress abzuschalten teilweise mit Freunden nach dem Sport und aber auch nach der gescheiterten Selbständigkeit am Wochenende um meine Sorgen zu vergessen. *

12. Warum haben Sie getrunken?*
(Innere + äußere Motive)*
Ich habe mich nach meiner Niederlage wie ein schlechter gescheiterter Mensch gefühlt. Die Niederlage bestand darin, dass ich versucht habe einen Versandhandel für Outdoor Lounge Möbel aufzubauen. Am Anfang hat das auch gut funktioniert, aber ab einem gewissen Punkt sind mir die Fixkosten zu gross geworden und in Kombination mit einem immer grösserem Preiskampf war irgendwann kein Gewinn mehr zu machen. Hinzu kam noch eine Gebrauchsmusterschutzklage wodurch ich nach einem sehr langem Rechtsstreit 60.000 Euro zahlen musste. Die dadurch notwendige Insolvenz haben meine Schulden auf über 100.000 Euro getrieben die ich jetzt die nächsten Jahre abstottern darf. Die Tatsache, dass ich noch Jahre Schulden abzahlen muss und vor andern zugeben musste das ich gescheitert bin hat mich beschämt gemacht und ich habe angefangen mich zurück zu ziehen und hatte wenig Lust etwas zu unternehmen. Ich hatte das Gefühl von Wertlosigkeit und Leere. Unter der Woche habe ich wie verrückt gearbeitet aber am Wochenende war ich mit diesen Gefühlen häufig alleine und lag Anfangs oft Nächte lang wach und habe mir Gedanken gemacht wie es soweit kommen konnte. Im Alkohol hab ich dann ein schnelles billiges Mittel gefunden abzuschalten und meine Sorgen zu verdrängen. Daraus ist schnell ein Teufelskreis geworden und ich hatte schon vor dem Wochenende Angst mich mit mir selber auseinander setzen zu müssen aber auf der anderen Seite auch eine Wut auf mich selber.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?*
(bei wenig und bei viel Alkohol)*
Es hat mich entspannt, geselliger gemacht und meine quälenden Gedanken verdrängt, wenn die Menge grösser wurde habe ich mich immer mehr schlapp gefühlt und bin starkt müde geworden.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?*
Wenn meine Eltern mitbekommen habe wieviele Bierdosen ich in den Abfall geschmissen hatte und ich zugeben musste, dass daran mein Konsum zu erkennen war.*
Ich habe allerdings mit Ausrenden reagiert, dass ich die mit Freunden getrunken hätte und habe dadurch angefangen andere und auch mich selber zu belügen. Zusätzlich habe ich meinen Konsum beschwichtigt indem ich erklärt habe, dass ich nur Bier trinke und daher ja nicht wirklcih ein Alkohol Problem haben könnte. Ich bin nach und nach immer dicker geworden und habe einen typischen Bierbauch entwickelt. Die körperlichen Auswirkungen waren mir verdammt peinlich und ich habe mich vom Sport zurück gezogen und bin auch nicht mehr ins Schwimmbad gegangen da ich auf keinen Fall wollte, dass jemand meinen Bierbauch erkennt. Kurzzeitige habe ich auch Wein getrunken um den Bierbauch zu verhindern. Allerdings bin ich dadurch so emotional geworden, dass ich in meinem Suff angefangen habe absoluten Mist zu bauen. Einmal bin ich stark betrunken zu meinen Eltern gegangen und habe mich sowas von daneben benommen, dass ich ihnen wochenlang kaum in die Augen sehen konnte. Einmal habe ich meiner Ex Freundin einen Brief geschrieben wie wütend ich auf sie bin und das sie alles kaputt gemacht hätte, worauf sie mich am nächsten Tage am Telefon zur Rede gestellt hat wobei ich komplett sprachlos war und nur im Boden versinken wollte. Die Konsequenz dieser Aktionen hat in mir ein wochenlanges schlechtes Gewissen ausgelöst und so habe ich wieder Bier getrunken da ich dadurch keine derartigen Ausbrüche hatte und meinen Konsum weiterhin als nicht so schlimm einstufen konnte.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Am Anfang war der Konsum am Wochenende eine Art Entspannung und ein Mittel zum abschalten. Ich ging unter der Woche meiner Arbeit nach, habe auch noch Sport gemacht und ab und an Freunde getroffen. Mit der Zeit ist der Konsum aber immer häufiger mehr geworden bzw. Ich war länger wach und habe auch mehr getrunken. Irgendwann war der Teufelskreis so gross, bzw. Die Angst mich meinen Gefühlen stellen zu müssen, das ich total resigniert meinen Konsum in Kauf genommen habe. Durch die Nachwirkungen die meisten des gesammten Sonntag eingenommen haben war auch nicht mehr viel Platz für andere Aktivitäten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?*
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür. Ja, nach meiner Insolvenz musste ich zu meinen Eltern aufs Land ziehen und habe angefangen am Wochenende vermehrt Bier zu trinken.
Die letzten 2 Jahre waren meine schlimmste Zeit in der ich meinen Konsum immer weiter gesteigert hatte.*

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?*
Ja, mit 15 Jahren auf einer Klassenfahrt bei einer Art Vodka Wetttrinken, wusste ich gar nicht worauf ich mich da einlasse und habe total die Kontrolle verloren nur noch gekotzt.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?*
Ja, durch eine Fastenzeit habe ich 6 Monate lange auf Fleisch und Alkohol verzichtet.*

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Vor 3 Jahren war ich Gelegenheitstrinker. In den letzten 3 Jahren habe ich Alkohol als ein billiges Mittel gegen Sorgen und zum einschlafen benutzt. Durch meine intensive Aufarbeitung muss ich mir rückblickend eingestehen, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben und mich in der Kategorie Alkohoholmissbräuchler*einstufen würde.
 
Heute und in Zukunft*

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?*
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe nach meiner Trunkenheitsfahrt mir eine 6 monatige Phase in der ich einen Trinkalender führe auferlegt. Der Grund war die Regeln des kontrollierten Trinkens zu verinnerlichen um Alkohol wieder den Stellenwert eines Genussmittels zu geben bei Anlässen wie einem gutem Essen oder zur Würdigung eines feierlichen Anlasses. Das bedeutet, dass ich maximal 1 mal im Monat 1 - 2 Glässer (maximal 0,25 l) Wein zu mir nehme und kein Auto mehr an diesem Tage fahren muss. Ich achte zudem darauf zwischen den Glässern immer darauf mindestens ein Glas Wasser zu mir zu nehmen. Durch diese 6 Monate in denen ich einen strikten Trinkalender geführt habe sind die Regeln des KTs für mich heute zur Normalität geworden und ich habe mich wieder an einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol gewöhnnt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Vor ca. 6 Wochen auf einem Weinfest in Bad Homburg

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?*
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?*
Ich trinke ausschliesslich Wein - weil ein guter Wein ein edles Genuss Mittel darstellen kann. Es ist nicht der Alkohol der das Problem war sondern meine Art damit umzugehen. Gift macht die Menge. Meine Eltern haben gute Weine zu besonderen Anlässen sehr geschätzt, ich erinnere mich gut daran wenn mein Vater zu einer Feier einen besonderen Wein aus dem Keller geholt hat was für alle Anwesenden ein besonderes Erlebniss war. Mein Ziel war es mein Verhalten zu ändern und Alkohol wieder als ein Genussmittel zu besonderen Anlässen zu sehen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor diesem Vorfall habe ich eine schädliche aber für mich doch irgendwie hilfreiche Routine eingeschlichen.Durch den Vorfall mit dem Führerschein Entzug bin ich anfänglich in ein grosses Loch gefallen, da ich überhaupt nicht wusste wie ich meinen Alltag meistern sollte und mich dazu auch noch unheimlich geschämt habe. Ich musste einsehen, dass ich mir ein Riesengrosses Problem geschaffen habe, das kurz davor war total zu eskalieren.
Ich bin in gewisserweise dankbar, dass ich nur beim überfahren einer roten Ampel aufgefallen bin und nicht jemanden ernsthaft verletzt habe. Das dies so passiert ist sehe ich als großes Mahnzeichen des Schicksals, sofort mein Verhalten radikal zu ändern ohne in richtig große ernsthafte Probleme zu geraten.*

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?*
Ich habe meine Lebenssituation komplett geändert - bin vom Land direkt in die Grosstadt gezogen. Ich habe mein Auto und mein geliebtes Motorrad verkauft. Ich habe meiner Familie und meinen Freunden davon erzählt und gesagt, dass ich nicht mit hartem Alkohol umgehen kann. Meine Eltern haben von meinem problematischem Trinken erfahren. Meine Mutter ist Grundschullehrerin und trinkt überhaupt nichts. Meine Tante ist Psyschologin zu der ich ein sehr inniges vertrautes Verhältniss habe und die mir sehr dabei geholfen hat mein komplettes Leben zu ändern. Mir wurde durch viele Gespräche bewusst, dass ich verdammt Glück hatte und jemanden hätte töten können. Ich habe aufgehört Alkohol zuhause zu haben. Meine Freunde wissen Bescheid, dass Alk nichts für mich ist. Ich bin auch zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen - die Leidensgeschichten dort haben mich sehr abgeschreckt und mir bewusst gemacht wie schlimm so eine Reise noch werden kann.

Ich bin vom Land in die Grosstadt gezogen und habe ein komplett neues Leben angefangen. Ich kann Stundenlang Yoga machen und schlafe danach wie ein Baby. Mein körper sieht wieder gut aus (nicht mehr Bierdick) und ich fühle mich seeehr wohl und fit. Ich habe mehrere Freunde, Familienmitglieder, Yoga Freunde an die ich mich bei jeglichen Problem sofort wenden könnte. arüberhinaus wohne ich jetzt mit meiner Freundin zusammen was mir ein zusätzliches Verantwortungsgefühl gibt. Zudem habe ich mir einen Patenhund zugelegt den ich jeden Abend Gassi führe. Ich habe gelehrt, dass es viele Wege aus einer Krise gibt - mich das ganze nur noch stärker macht und ich auch jede Menge Menschen um mich rum habe die für mich da sind.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?*
Ich habe zur Zeit ein wunderbares Leben und alles passiert genau wie ich es mir wünsche oder erträume. Ich habe das Gefühl ein guter Mensch zu sein und mein Leben und Umfeld positiv zu beeinflussen und zu gestalten.*

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die intensive Aufarbeitung der Gründe wodurch es zu meinem problematischem Trinkverhalten gekommen ist habe ich ein Bewusstsein dafür entwickelt welche Gefahren im Alkohol Missbrauch stecken und das ich dadurch keine Problem lösen sondern eher nur noch grössere schaffe. Durch die zahlenreichen Punkte die ich geändert habe in Kombination mit der Erinnerung an meine depressive zerstörerische Zeit würde ich bei einer erneuten Krise sofort viele Punkte angehen um meine Situation zu verbessern anstatt mich in Selbstmitleid zu baden und selber immer weitrer runter zu ziehen. Ich weiss jetzt, dass ich die Stärke habe meine Situation massisv und dauerhaft zum positiven zu ändern. Ich bin überzeugt davon, dass mir positives gegönnt wird und Gutes noch mehr Gutes anzieht. Auf dieser Überzeugung aufbauend wird mich so leicht keine Krise mehr aus der Bahn werfen.*

Ich bin es in meinem Leben gewohnt mit Zielen und Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten. Es macht mir Spass mich immer wieder mit motivierenden Themen / Zielen auseinander zu setzen und diese dann zu erreichen. Meine Psyschologin hat mir sehr die Bücher von Rüdiger Dahlke empfohlen welcher sich stark mit den Schattenseiten eines Menschen beschäftigt und wie man damit umgeht. Ich habe gelernt, dass alle Probleme im Leben auch als Herausforderungen bzw. Chancen für ein besseres Leben sein können. Um diese Überzeugung auch in Zeiten einer sich anbahnenden Krise im Bewusstsein zu haben, habe ich mir ein sogenanntes "Rescue Pack" angefertigt. Das ist ein kleines Buch worin ich alles gesammelt habe was mir schnell aus einer Krise / Niederlage heraushilft und mich wieder in meine Stärke zurück bringt. 1. Sind dort Techniken aufgelistet die mir sofort helfen meinen Kopf frei zu kriegen: Spaziergang im Wald mit meinem Hund, eine zentrierende Meditation (Betrachtung meiner Situation aus der Ferne/Zukunft), ein Entspannungsbad mit Kerzen und meiner Lieblingsmusik etc. Dann habe ich darin aufgelistet welche Themen ich schon in der Vergangenheit gemeistert habe und wie mir das Leben danach immer etwas neues besseres zugespielt hat. Es gibt dort auch einen Teil der mir verdeutlicht was passiert wäre wenn ich mein Verhalten nicht geändert hätte und wie tief ich noch hätte fallen können. Zum Schluss eine Auflistung von Freunden, Familien, Internetforen und Therapeuten an die ich mich jederzeit wenden kann und die mir gerne weiter helfen. Zu guter letzt ein schriftliches Versprechen von mir, dass ich erst alle Schritte abarbeitet bevor ich wieder in ein zerstörerisches Verhalten zurück falle. Alleine die Tatsache, dass ich eine solche Strategie habe gibt mir sehr viel Ruhe, Sicherheit und vor allem das Gefühl nicht alleine da zu stehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?*
(mit Begründung)
Theoretisch ist das möglich. Ich habe aber sehr solide und praktische Strategien entwickelt die mir im Notfall zur Seite stehen und mir schnell wieder meine Stärken bewusst machen um eine neue Krise, die wahrscheinlich irgendwann in irgendeiner Form kommen wird durchzustehen. Wenn ich mit einer deartigen Überzeugung und Vorbereitung an meine nächste Krise heran gehe kann ich mich in gewisserweise jetzt schon auf das Gefühl danach freuen diese Herausforderung bestanden zu haben und wieder persönlich ein Stück gewachsen bzw. Im Leben weiter gekommen zu sein. Ich habe gelernt, dass ich nicht alleine bin sondern meine Familie Freunde und auch professionelle Hilfe mir jederzeit zur Seite stehen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?*
Ich planne wenn ich etwas trinke den Verlauf. Sorge dafür, dass ich im vorhinein weiss wieviel ich an diesem Tag noch trinken werde und wann und wie ich nach hause komme.*Die Regeln des KTs sind bei mir zu einer Normalität geworden und ich achte sehr darauf nur zu besonderen Anlässen 1 - 2 Glässer Wein, maximal 1 mal im Monat zu mir zu nehmen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 
Hallo movex,

dadurch, dass ich einige Zeit nicht da war, habe ich deinen Thread nicht weiter verfolgen können....aber Max hat das ja glücklicherweise übernommen:a055:

Ich werde schauen, dass ich mir deinen FB morgen auch nochmal mit durchlese. Vllt. finde ich ja auch noch eine "Kleinigkeit".:smiley22:
Was mir beim Überfliegen vorab schon aufgefallen ist:

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?*
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich war mir sicher noch fahren zu können, durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und aufgrund meines hohen BAK`s konnte ich keine klare Entscheidung mehr treffen, mein Risikobewusstsein war praktisch nicht anwesend. Ich kann mich auch nur noch daran erinnern, dass ich einen Wahnsinnigen Hunger hatte und unbedingt was Essen wollte. Heute weiß ich, dass ich auf garkeinen Fall hätte fahren dürfen und bin nur froh, dass ich niemanden verletzt habe.

Ganz im Gegenteil, dein "Risikobewusstsein" bzw. deine Risikobereitschaft war extrem erhöht...:zwinker0004:
Mit jedem Glas Alk. sinkt die "Hemmschwelle", Dinge zu tun, die man im nüchternen Zustand nicht machen würde.....

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?*
Wenn meine Eltern mitbekommen habe wieviele Bierdosen ich in den Abfall geschmissen hatte und ich zugeben musste, dass daran mein Konsum zu erkennen war.*
Ich habe allerdings mit Ausrenden reagiert, dass ich die mit Freunden getrunken hätte und habe dadurch angefangen andere und auch mich selber zu belügen. Zusätzlich habe ich meinen Konsum beschwichtigt indem ich erklärt habe, dass ich nur Bier trinke und daher ja nicht wirklcih ein Alkohol Problem haben könnte. Ich bin nach und nach immer dicker geworden und habe einen typischen Bierbauch entwickelt. Die körperlichen Auswirkungen waren mir verdammt peinlich und ich habe mich vom Sport zurück gezogen und bin auch nicht mehr ins Schwimmbad gegangen da ich auf keinen Fall wollte, dass jemand meinen Bierbauch erkennt. Kurzzeitige habe ich auch Wein getrunken um den Bierbauch zu verhindern. Allerdings bin ich dadurch so emotional geworden, dass ich in meinem Suff angefangen habe absoluten Mist zu bauen. Einmal bin ich stark betrunken zu meinen Eltern gegangen und habe mich sowas von daneben benommen, dass ich ihnen wochenlang kaum in die Augen sehen konnte. Einmal habe ich meiner Ex Freundin einen Brief geschrieben wie wütend ich auf sie bin und das sie alles kaputt gemacht hätte, worauf sie mich am nächsten Tage am Telefon zur Rede gestellt hat wobei ich komplett sprachlos war und nur im Boden versinken wollte. Die Konsequenz dieser Aktionen hat in mir ein wochenlanges schlechtes Gewissen ausgelöst und so habe ich wieder Bier getrunken da ich dadurch keine derartigen Ausbrüche hatte und meinen Konsum weiterhin als nicht so schlimm einstufen konnte.

Die kpl. Antwort zu dieser Frage halte ich für nicht ungefährlich...
Leider kann ich dir aus zeitlichen Gründen erst morgen mehr dazu schreiben.

Lies doch einfach mal aufmerksam diesen Thread durch:

Wenn Alkohol zum Problem wird.....
 
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