Fussgänger, negatives ärtzliches Gutachten, MPU

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo Nancy,

Warum wurden Sie gegenüber den Polizisten aggressiv?
An diesem Tag hatte ich Ehestreitigkeiten und fühlte mich verzweifelt und verletzt, da meine Ehefrau sagte ich solle mir eine eine eigne Bleibe suchen. Ich war ca. 7 Stunden bei meinem Neffen nach meiner Rückkehr aus Spanien, bei ihm trank ich ca 10 Bier 0,5l.
Da ich Hunger hatte ging ich in eine unweit gelegene Dönerbar, dort habe andere Besucher angestänkert und angepöbelt. Der Inhaber informierte die Polizei, die mich festnahmen und mit zur Wache nahmen, aufgrund meines hohen Alkohohlspiegesls bin ich dort ausfällig geworden, da ich nicht einsah mich als Fussgänger einer AAK und einer Blutentnahme zu fügen, an mehr kann ich mich nicht erinnern. Die Nacht verbrachte ich in der Ausnüchterunszelle.
Im Nachhinein schäme ich für mein Verhalten und ich habe mich schriftlich bei den Polizisten entschuldigt.

Passiert Ihnen das öfter, dass Sie sich nicht "in der Gewalt" haben?
Nein

Sind Sie z.B. Familienangehörigen, Arbeitskollegen gegenüber manchmal ausfallend?
Nein, eher vorlaut und besserwisserisch

Neigen Sie auch zu Handgreiflichkeiten?
Nein

Erhöht sich Ihre Aggressivität wenn Sie Alkohol trinken?
Nach diesen Vorfällen denke ich das bei einem erhöhten Alkoholspiegel meine Aggressivität steigt, deshalb lebe ich seit Juni 2018 abstinent um nie mehr in solche Situationen zu kommen und power mich durch Sport aus.

Wie wollen Sie künftig mit Ihrer "Wut" umgehen?
Wenn ich aufkommend Wut oder Ärger verspüre, reagiere ich mich beim Sport ab, gehe walken mit meiner Frau, oder in den Wald und schreie meine Sorgen raus, ich versuche mich sofort mit angenehmen Dingen zu beschäftigen um mich abzulenken.

Welche Gegenmaßnahmen haben Sie getroffen, damit Sie andere nicht mehr verbal angreifen?
Ich hab mir autogenes Training angeeignet, damit kann ich mich sehr schnell beruhigen.
Aus verbalen Auseinandersetzung zurücknehmen, keine progressive Haltung einnehmen.
Mit viel Sport eine inneren Ausgeglichenheit schaffen. Bis 10 oder 30 zählen, dabei tief durchatmen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Das klingt ja alles nicht schlecht was du schreibst.
Bist du eigentlich in Behandlung wegen deiner bipolaren Störung und nimmst du i-welche Medikamente ein?
In deine FS-Akte hast du zwischenzeitlich nicht reingesehen, oder?
War beim ÄG auch die Sache von 2013 ein Thema? Wenn ja, was war denn da los?
Und noch was: du denkst noch an den Fragebogen den ich dir verlinkt hatte?
Eine letzte Frage: Du hattest geschrieben das deine Frau wollte das du ausziehst....wie ist euer Verhältnis heute? Warum hat sie ihre Meinung geändert? (Zugegeben, das sind 2 Fragen
rolleyes.gif
)
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo Nancy,

ja, wegen meiner bipolaren Störung bin ich bei meinem Psychiater in Behandlung und nehme Ergenyl Chrono 500mg 1-0-1 ein. Zur MPU nehme ich eine Bescheinigung meiner dauernden Behandlung/Symptomfreiheit mit.

Nein in die FS Akte habe ich noch nicht geschaut, sollte ich das jetzt schon einmal machen?

Zum ÄG war keine Nachfrage bzgl. des Vorfalles von 2013. Ich wurde betrunken in der Stadt von Polizisten aufgefunden und ins Krankenhaus von Sanitäter transportiert worden.

Das Verhältnis zu meiner Frau ist heute gut, wir unternehmen wieder viel miteinander, wir habe 2018 nach dem Vorfall viel miteinander gesprochen und sie forderte das ich nichts mehr trinke, wir haben keinerlei Alkohol mehr im Haushalt.

Meinst du die Ärtzin im ÄG hat mich als A1 eingestuft, da sie 12 Monate Abstinenz forderte, obgleich schlussendlich von Alkoholmissbrauch im ÄG gesprochen wird.
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Und darauf bezieht sich deine gesamte Aufarbeitung!

- Warum hast du getrunken?
- Was hast du daran verändert?
- Wie war die Umstellung?
- Wie gehst du damit in Zukunft um?
- Wie stellst du sicher, dass das nicht nochmal passiert.

Das ist der Kern der MPU!

Zur Person
Geschlecht:m
Größe:1,91
Gewicht: 105 kg jetzt 97 kg
Alter: 59

eventl. Bundesland: Bayern

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:27.4.18/28.4.18 früher 15.3.2013 stand in der Aufforderung ÄG
sowie 5/2013 4-wöchige Alkohohlentzug aus gerichtlicher Verhandlung

BAK: keine

Trinkbeginn: 15 Uhr / 14 Uhr
Trinkende: 22.30 Uhr / 20.30 Uhr

Uhrzeit der Blutabnahme: verweigert am 27.4.18, am 28.4. nur Personenkontrolle


Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 27.04.18 fuhr mich meine Ehefrau zu meinem Neffen. Nach Ehestreitigkeiten und den Worten, ich solle mir eine neue eigene Bleibe suchen, war ich sehr frustiert an diesem Tag.
Nachdem ich meinen Neffen ½ Jahr nach einem längeren Auslandsaufenthalt nicht gesehen hatte, wollten wir auf das Wiedersehen anstoßen. Um 22 Uhr verließ ich die Wohnung um in einer unweit gelegen Bar einen Döner zu essen. Dort habe ich Gäste angepöbelt/angesprochen woraufhin der Wirt die Polizei gegen 22.30 Uhr rief. Im Zuge des Polizeieinsatzes würde ich mit zur Wache genommen. Dort sollte mir Blut genommen werden, was ich verweigerte, da ich ja Fußgänger war. Es kam auch zu Beleidigungen gegenüber den Beamten/Anzeige, die Nacht habe ich in der Ausnüchterungszelle verbracht.
Am 28.04.18 habe ich mich im Bereich des Bahnhofs in einer Pension eingemietet. Um 14 Uhr ging ich in den Gastraum, dort saß eine gesellige Runde beisammen, ein früherer Bekannter war anwesend. Wir begannen zu trinken, bis ca. 18.30 Uhr. Danach ging ich zum Bahnhof, da ich Hunger hatte und aß dort ein Baguette. Dort schloss ich mich einer Gruppe an die zusammen saßen und sich unterhielten. Ca. 2 Stunden später im Bereich des Bahnhofvorplatzes wurde ich um 20.30 Uhr mit einem Pärchen von der Bundespolizei kontrolliert, worüber ich mich aufregte und sie anpöbelte.(Anzeige)

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Am 27.04.18 von 15 Uhr bis 22 Uhr 7 Bier 0,5l Bier, von 22 Uhr bis 22.30 1 Bier 0,5l.
Am 28.04.18 von 14 Uhr bis 18.30 Uhr 5 Bier 0,5l, von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr 2 Bier 0,5l.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
keine, da Fußgänger, Polizeimeldung an Führerscheinstelle, siehe meine Vorgeschichte

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Entfällt

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Entfällt

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich denke in 40 Jahren ca. 200 mal, die Folge das ich mir nicht bewusst war welchen Gefahren man sich und Anderen aussetzt. Folgerung unverantwortlich.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit 10 Jahren habe ich bei einem Geburtstag meines Vaters die Gläser nach der Party ausgeschleckt. Mit 16 Jahren, ein Bier 0,5l im Sportverein hat mir nicht geschmeckt, da es sehr bitter für meine Geschmacksnerven schmeckte.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis 2 Jahr vor dem Vorfall mit der Polizei habe ich Alkohol wie folgt konsumiert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Bis zu meinem 51. Lebensjahr unregelmäßig, 1-2 Bier 0,5l 3x unter der Woche, an den Wochenenden 3-4 Bier 0,5l ca. 12 mal im Jahr
Zwischen dem 51. Und und April des 53. Lebensjahr, 1-2 Bier 0,5l 3x unter der Woche, an den Wochenenden 5-8 Bier 0,5l ca. 24 mal im Jahr (Entzug 5/2013 bis 12/2013 kein Bier)
Zwischen dem 54. und 56. Lebensjahr, 1-2 Bier 0,5l 3x unter der Woche, an den Wochenenden 3-4 Bier 0,5l ca. 24 mal im Jahr
Zwischen dem 57. und April des 58. Lebensjahr, 3-4 Bier 0,5l 3x unter der Woche, an den Wochenenden 5-8 Bier 0,5l 24 mal im Jahr

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe überwiegend mit Freunden, Sportkameraden, bei Familienfeiern, beim Grillen, zu Festlichkeiten getrunken, beim Weggehen.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
In meiner Zeit bis zu meinem 56. Lebensjahr habe ich in Gesellschaft getrunken, zu Familienfeierlichkeiten um lockerer zu werden, mit Arbeitskollegen um dazu zu gehören, sich nicht ausgegrenzt zu fühlen. Früher nachdem Sport, im Verein, um den Gruppenzusammenhalt zu stärken und Kameradschaft zu pflegen.
Da ich früher sehr schüchtern war und immer sehr ehrgeizig, wollte ich es immer mir und andern zeigen, das ich dazugehöre und auch dazu gehöre. Um meine Schüchternheit und mangelndes Selbstbewussten zu überwinden habe ich den Alkohol missbraucht um in Stimmung zu kommen, mein Ego zu stärken und selbstbewusster rüber zu kommen. Negative Gedanken zu unterdrücken und zu vergessen was alles schief geht im Leben.

Ab meinem 56. Lebensjahr habe ich Alkohol getrunken bei auftretenden Problemen, rund um einen Hauskauf sowie darauffolgenden Hausverkauf, mit einer anstehenden Auswanderung mit 57 Lebensjahren nach Spanien. Da sprachliche Probleme auftraten nach Behördengängen, die oft negativ verliefen, war ich frustriert. Mein überbordender Ehrgeiz es alleine schaffen zu wollen war ein Fehler, ich hätte mir Hilfe suchen sollen.
Als im März 2018 meine Ehefrau Spanien verließ und wieder eine Wohnung in unserem Heimatort bezog, wollte ich eine drohende Scheidung und Trennung nicht wahr haben, dies nagte sehr an meiner Lebensvorstellung und Lebensplanung auch an meinem Ego. In diesem Monat habe ich öfters getrunken, da ich alleine war und es um unsere Ehe nicht gut aussah. Aus diesen negativen Gefühlen heraus bin ich öfter in eine Bar um Anschluss zu finden und abzuschalten.
Als ich Mitte April 18 in unsere gemeinsame Wohnung zurückkehrte, nach organisiertem Rückumzug, lief alles erstmal wieder in geregelten Bahnen, bis zum 27.04.18.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde meine Stimmung lockerer, die Hemmschwelle auch gegenüber Fremden sank, Heiterkeit und Fröhlichkeit überwog.
Bei viel Alkohol hatte ich am nächsten Tag heftige Kopfschmerzen, mir schmeckte kein Essen, belegte Zunge, mürrische Laune, zu nichts Lust, antriebslos.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja, meine Frau hat mich zu verschieden Anlässen darauf hingewiesen, das ich zu viel getrunken habe und Sie deshalb heimfahren muss. Von Außenstehenden kamen keine Äußerungen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe sehr viel Sport betrieben, bis 34 Jahren habe ich höherklassig Fußball gespielt, immer das Deutsche Sportabzeichen bis ich 50 Jahre alt war abgelegt. Durch eine Knieverletzung könnte ich nicht mehr so viel Sport treiben, deshalb nahm ich zu und bekam Übergewicht. Um Aufgaben die zu erledigen waren habe ich mich gedrückt und mehrere Tage liegen lassen und eigene Interessen vernachlässigt. Meine Ehefrau war traurig wenn sie sah, dass ich vermehrt Alkohol trank.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Heute trinke ich keinen Alkohol mehr, aber vermehrt getrunken habe ich ab 2016 bis April 2018. Dies wie beschrieben auf Grund von Hausankauf, Umbau, Hausverkauf, Wegzug nach Spanien, April 2018 Rückzug aus Spanien.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Früher sehr selten, seit 2016 bis 2018 mehrmals.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, im Mai 2013 während des Entzug bis Dezember 2013.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Wie bereits erwähnt sah ich mich bis zu meinem 51. Lebensjahr als Gesellschaftstrinker, oder Genusstrinker, ab 2011 und ab 2016 erneut als Problemtrinker.
2011 verstarb meine Mutter und 2012 verstarb mein Vater 10 Monate später. Dieser schnelle Verlust 2er wichtiger Menschen in meinem Leben hat mich destabilisiert und ich wollte den Schmerz mit Alkohol verdrängen oder vergessen. Dabei spielte meine bipolare Störung sicherlich eine nicht unwesentliche Rolle, ich befand mich in einem Tief einer Depression, die ich mit Alkohol bekämpfte. Dies mündete in meiner Entzugsbehandlung 2013, einem 4 wöchigen Krankenhausauenthalt mit Neueinstellung von Medikamenten meiner bipolare Störung.
Ab 2016 hatte das Gefühl mit der Vielzahl an Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden, Hauskauf, 1 Jahr Haus hergerichtet, Ende 2017 Hausverkauf mit gleichzeitigen Wegzug nach Spanien.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Nein


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
31. Mai 2018

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?
Weil mir die negativen Folgen des Alkohol sehr bewusst wurden. Ich habe eine Einstellung zum Leben gefunden, das ich das negative Leben mit Alkohol dem neu gewonnen Leben von heute nie mehr eintauschen möchte.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Mir war die Wirkung des Alkohol bewusst, bin aber trotzdem wieder in alte Trinkmuster verfallen. Durch die Aufarbeitung mit 2 Psychologen und in der Suchtberatung habe ich es geschaft mir zu verinnerlichen das die Probleme des Alltags durch Alkohol nicht verschwinden eher zunehmen. Mir wurde klar wie schädlich Alkohol ist und meiner Gesundheit schadet.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Erstmal war ich nach dem Vorfall in eine Art Schockstarre verfallen und ich habe mir immer wieder selbst eingeredet, das mir so etwas nicht mehr passieren darf. Durch diesen Umstand habe ich extrem auf Alkohol verzichtet. Mit meiner Psychologin habe ich erarbeitet, das mir meine Ehe sehr wichtig ist und ich an einer stabilen Ehe arbeiten muss um dauerhaft glücklich zu sein. Eventuelle Konsequenzen durch ein Strafverfahren hielt mir negativ vor Augen, wie wenig Sinn es macht Alkohol weiter zu trinken und erneut aufzufallen. Beim weggehen/essen gehen war es schon schwer zu sehen wie andere Paare zum Essen ein Glas Wein oder Bier tranken, aber ich bin standhaft geblieben und hab eine Cola getrunken, das ist bis heute so geblieben, aber überwiegend trinke ich Wasser. Es gab Tage da dachte, ach wie schön es wäre jetzt ein kühles Bier zu trinken , dann erinnerte mich an die negativen Folgen was alles negatives durch Alkohol passieren kann, dann verflogen solche Gedanken recht schnell.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr positiv, ich gehe Dinge viel entspannter und mit mehr Gelassenheit an, Probleme sehe ich als Aufgaben an. Ich gehe gern spazieren oder mache Walking. Besuche die umliegenden Wälder und Seen zum entspannen. Für 1 Jahr von August 2018 bis Juni 2019 habe ich die A-Junioren meines Fußballvereins trainiert, es hat viel Spaß gemacht mit den Jungs zu trainieren, dabei wollte ich auch immer ein Vorbild sein. Seit dem habe ich stark abgenommen habe, von vormals 105 kg auf 97 kg, ich fühle mich sehr wohl mit diesem Gewicht und kann damit wieder verschiedene Sportarten betreiben die mir früher schon immer Spaß gemacht haben.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch mein gestärktes Selbstbewusstsein, Freude am Leben und der Natur, einer inneren Ausgeglichenheit und Zufriedenheit bleibe ich im Gleichklang, dies sensibilisiert einen für viele Dinge des Lebens. Ich lese viel und bin an vielen Dingen interessiert, ich bin ein Sportfan in vielen Sportarten. Im letzten August 2018 hatten wir eine Grillparty, meine ganzen Schwager und Schwägerinnen waren zu Gast, ebenso meine Schwestern, alle fanden gut, das ich für die Zukunft auf Alkohol verzichten werde, nachdem ich Ihnen erzählte was vorgefallen war. Wenn ich merke das ich anfange mich unwohl zu fühlen, nervös zu werden, mich unwohl zu fühlen, wechsel ich den Raum oder gehe an die frische Luft, rufe ich meine Schwester an und bespreche unumwunden mit ihr meine Probleme um schnell sich mitzuteilen, denn geteilte Sorgen sind halbe Sorgen. Mit meiner Frau bespreche ich mittlerweile auch alle Themen des Alltags, früher habe ich mich oft zurückgehalten und mich nicht geroutet wie ich denke, jetzt diskutieren wir viel.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Ja, theoretisch schon, niemand kann in die Zukunft schauen. Sollte dies der Fall sein werde ich mein ganzes Netzwerk einsetzen, meine Ehefrau, die Suchberatung, meinen Psychiater/Hausarzt um gegen zu steuern. Darüber hinaus habe ich mehrere Telefonnummer meiner Schwestern, Schwagern, Freunde gespeichert, die ich sofort anrufen kann um mit Ihnen zu sprechen, sie haben immer ein offenes Ohr für mich und kann mit Ihnen über meine Probleme reden. Das habe ich gelernt, mir Hilfe zu holen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Die Frage stellt sich mir nicht, ich lebe abstinent.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
ja, wegen meiner bipolaren Störung bin ich bei meinem Psychiater in Behandlung und nehme Ergenyl Chrono 500mg 1-0-1 ein. Zur MPU nehme ich eine Bescheinigung meiner dauernden Behandlung/Symptomfreiheit mit.
Das ist gut.
Nein in die FS Akte habe ich noch nicht geschaut, sollte ich das jetzt schon einmal machen?
Das würde ich dir auf jeden Fall empfehlen - so weißt du was der Gutachter zu sehen bekommen wird. Normal macht die Akteneinsicht erst Sinn wenn sie versandbereit für das MPI ist. In deinem Fall wäre es aber besser wenn du vorab schon informiert wärst, denn soviel wird sich nicht mehr ändern. Heißt: was jetzt drin liegt, wird vor der Versendung sicher nicht mehr entfernt werden, da es zwischenzeitlich wohl keine Tilgungen o.ä. gab.
Zum ÄG war keine Nachfrage bzgl. des Vorfalles von 2013. Ich wurde betrunken in der Stadt von Polizisten aufgefunden und ins Krankenhaus von Sanitäter transportiert worden.
Dann steht es wohl auch nicht in deiner FS-Akte, das wäre ja schon mal gut (auch das ist ein Grund den Inhalt der Akte zu kennen).
Meinst du die Ärtzin im ÄG hat mich als A1 eingestuft, da sie 12 Monate Abstinenz forderte, obgleich schlussendlich von Alkoholmissbrauch im ÄG gesprochen wird.
Dann hätte sie wohl eine Alk.erkrankung formuliert. Ich tippe auf A2. Allerdings muss man es eh im Verhältnis sehen: du hast eine bipolare Störung, nimmst Medikamente ein, die sich nicht mit Alkohol vertragen - eine Abstinenz sollte von daher eh selbstverständlich sein...

Auf deinen FB gehe ich noch gesondert ein :smiley138:
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo Nancy,

Dann steht es wohl auch nicht in deiner FS-Akte, das wäre ja schon mal gut (auch das ist ein Grund den Inhalt der Akte zu kennen) :smiley138:
Doch, denn dieses Vergehen aus 2013 stand in der Anordnung zum ÄG, genauso das Zitat aus meiner damaligen Gerichtsverhandlung, das ich einen 4-wöchigen Entzug gemacht habe, d.h. ich muss diesen Entzug im Fragebogen bei der MPU angeben, um glaubwürdig zu bleiben.
Wird es durch den Entzug 2013 für mich schwierig in der MPU, nachdem ich 2014 wieder getrunken habe?
Am Montag habe ich meine 3. Haaranalyse, danach kümmere ich mich um meine Führerscheinakte.
Wie kann man glaubhaft gegenüber dem Gutachter rüber bringen das ich seit Juni 2018 abstinent lebe, da ich die Nachweise ja erst nach dem negativen ÄG im Februar 2019 rückwirkend für November 2018 gemacht habe?
Siehst du mich als V2, Ärger mit Polizei-Behörden...usw.., der Einteilung des Gutachters nach den Leitlinien? Was erwartet der Gutachter von mir, Vermeidungsstratgien?

Ciao
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Doch, denn dieses Vergehen aus 2013 stand in der Anordnung zum ÄG, genauso das Zitat aus meiner damaligen Gerichtsverhandlung, das ich einen 4-wöchigen Entzug gemacht habe, d.h. ich muss diesen Entzug im Fragebogen bei der MPU angeben, um glaubwürdig zu bleiben.
Wird es durch den Entzug 2013 für mich schwierig in der MPU, nachdem ich 2014 wieder getrunken habe?
Ach Mist, ja, das macht es natürlich um einiges schwieriger, denn damit steht eine Alk.erkrankung quasi fest...
Wie kann man glaubhaft gegenüber dem Gutachter rüber bringen das ich seit Juni 2018 abstinent lebe, da ich die Nachweise ja erst nach dem negativen ÄG im Februar 2019 rückwirkend für November 2018 gemacht habe?
Eine Strategie, wie du glaubhaft beim Gutachter rüberkommst kann ich dir leider nicht anbieten. Wenn du ein offener und ehrlicher Mensch bist (und so schätze ich dich ein), wird dieser aber sicher erkennen das du die Wahrheit sagst.
Siehst du mich als V2, Ärger mit Polizei-Behörden...usw.., der Einteilung des Gutachters nach den Leitlinien? Was erwartet der Gutachter von mir, Vermeidungsstratgien?
Ich bin mir nicht ganz sicher wo ich dich einordnen soll, ich muss erstmal deinen FB lesen...
Ja, ganz sicher erwartet der Gutachter, Stabilität und entsprechende "Rückfallprophylaxen" von dir.
Warum gehst du nicht in eine SHG? Das wäre in deinem Fall dringend anzuraten...
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo Nancy,

Warum gehst du nicht in eine SHG? Das wäre in deinem Fall dringend anzuraten...
Ich gehe zur Diakonie zu Einzelgesprächen, über Alkoholprävention und das Thema Aggressionspotential, dafür werde ich eine Bescheinigung bekommen die ich zur MPU mitnehmen werde. SHG ist für mich schwierig, da ich auf dem Land wohne, quasi ohne ÖPNV.
Bei meiner Psychologin habe ich 5 probatorische Sitzungen gehabt, die mir bescheinigte, das keine weiterführenden Sitzungen notwendig sind, da ich abstinent lebe, diese Bescheinigung werde ich auch zur MPU mitnehmen.
Mit den 4 Haaranalysen und meiner Abstinenz seit Juni 2018 habe ich dann fast 1 1/2
an alkoholfreien Zeiträumen zusammen, ich hoffe der Gutachter, wird es dann auch so sehen. Eine Wertung liegt dem Gutachter ja schon vor durch mein ÄG, dort sind die 12 Monate Abstinenz gefordert. Die bipolare Störung ist dort durch Auflagen auch schon über 4 Jahre festgelegt.

LG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo nobby,

ich habe die eingestellten Gutachten gelöscht, intern sind sie aber noch verfügbar, sodass ich darauf zurückgreifen kann.
Ich würde jetzt erst einmal Akteneinsicht nehmen und dann -für alle Fälle- noch ein Beratungsgespräch bei einem Verkehrspsychologen wahrnehmen.

Weißt du schon bei welchem Institut du deine MPU machen wirst?
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo Nancy,

ja, ich werde jetzt Akteneinsicht nehmen. Eine Stunde Beratungsgespräch beim VP, werde ich auch noch nehmen, auf mehrere Stunden wollte ich verzichten bzw. mir sparen.
MPI eventuell TÜV Süd in Bayreuth, oder Pima/Avus in Nürnberg.
Vom TÜV hört man, ist immer etwas strenger, ich bin am überlegen, wen empfiehlst du?
Danke für Deine Empfehlungen.

LG
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Welche VP kannst du empfehlen, ist das regional abhängig, da ich aus Norbayern komme, evtl. Basis98.de?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo nobby,

wenn du deine MPU beim TÜV machen willst, hast du die Möglichkeit dort ein Beratungsgespräch vorab zu machen. Diese sind offiziell verboten, jedoch hat der TÜV da ein Hintertürchen für sich entdeckt. Das Ganze läuft dann unter "Nordkurs" o.ä., frage einfach mal nach. Vorteil ist: du bekommst ziemlich genau gesagt was für die MPU von dir verlangt wird (und das schriftlich) und daran hält sich idR dann auch der Gutachter bei der MPU. Nachteil: man verkauft dabei gerne zusätzliche Vorbereitungskurse...

Wenn du dich doch anders entscheidest (z.B. Avus), solltest du dir einen "freien" VP suchen. Meist haben die FSSt. da einen guten Tipp.

Empfehlen kann ich dir leider in Sachen VP für Bayern speziell nichts und auch nicht, welches MPI du wählen solltest, denn es gibt überall gute und weniger gute Institute. Du kannst aber mal in unseren Erfahrungsberichten lesen, evtl. ist da etwas hilfreiches dabei...
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo Nancy,

gab es schon einmal einen ähnlichen Thread als Fussgänger auffällig, charakterliche Eignung mit erhöhtem Aggressionspotential?

LG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nein, genau diese Konstellation hatten wir (meiner Erinnerung nach) noch nicht
think.gif

Evtl. hilft dir das Lesen in anderen Threads im Bereich "sonstiger Vergehen" aber trotzdem weiter...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo nobby,

ich habe deinen FB nun gelesen und er klingt ehrlich und nachvollziehbar.
Was mir fehlt, ist dein weiteres Verhalten nach dem 27./28.4.2018. Du schreibst, dass du Ende Mai 2018 zum letzten Mal Alk. getrunken hast (also einen Monat nach deiner Auffälligkeit). Es hatte zu dieser Zeit also noch nicht "klick" gemacht!? Wie kam es denn zum Entschluss, künftig auf den Alk. zu verzichten? War das ausschließlich auf "Druck" deiner Frau? Bist du deswegen zur Suchtberatung? Hier wäre es gut, wenn du darauf noch einmal im FB eingehen würdest (der Gutachter wird dies sicher ebenfalls hinterfragen).

Noch was: Du lässt ja regelmäßig deine LW ziehen, nicht wahr? Wie sind diese denn jetzt?

Last but not least: Hast du zwischenzeitlich schon einen Termin zur Akteneinsicht bei der FSSt. und/oder einen Beratungstermin beim TÜV ausgemacht, oder dich nach einem VP erkundigt?
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo Nancy,

ich habe deinen FB nun gelesen und er klingt ehrlich und nachvollziehbar.
Was mir fehlt, ist dein weiteres Verhalten nach dem 27./28.4.2018. Du schreibst, dass du Ende Mai 2018 zum letzten Mal Alk. getrunken hast (also einen Monat nach deiner Auffälligkeit). Es hatte zu dieser Zeit also noch nicht "klick" gemacht!? Wie kam es denn zum Entschluss, künftig auf den Alk. zu verzichten? War das ausschließlich auf "Druck" deiner Frau? Bist du deswegen zur Suchtberatung? Hier wäre es gut, wenn du darauf noch einmal im FB eingehen würdest (der Gutachter wird dies sicher ebenfalls hinterfragen).
Frage 12?
Ich habe mich nach den Vorfällen in Palma de Mallorca in psychologische Beratung begeben, dort wurde mir klar das Alkohol keine Rolle mehr in meinem Leben spielen sollte, im Hinblick auf meine Ehe und eventuelle weitere Vorkommnissen zu denen es nicht mehr kommen sollte. Ich war nach den Vorkommnissen so geschockt, das ich meinen Alkohohlkonsum drastisch eingestellt habe, bis schlussendlich bei mir der Entschluss reifte ganz auf Alkohol zu verzichten. Es war mein eigner Entschluß den ich gefasst habe, meine Frau war zu der Zeit nicht mit auf Mallorca.

Zur Suchtberatung ging ich nach dem negativem äG im Februar 2019 und werde Termine bei der Diakonie bis November wahrnehmen, Thema Sucht und erhöhtes Agressionspotential.

Noch was: Du lässt ja regelmäßig deine LW ziehen, nicht wahr? Wie sind diese denn jetzt?
Ja, sind gut und im Normbereich, sollte ich auch den CDT Wert bestimmen lassen,
obgleich ich 4 negative Haaranalysen vorlegen werden. 3 mal Leberwerte wollte ich vorlegen und 3x meinen Valproatsäurespiegel wegen meiner bipolaren Störung plus Bescheinigung meines Psychiaters das ich stabil und symptomfrei bin.

Last but not least: Hast du zwischenzeitlich schon einen Termin zur Akteneinsicht bei der FSSt. und/oder einen Beratungstermin beim TÜV ausgemacht, oder dich nach einem VP erkundigt?
Ja, Akteneinsicht habe ich beantragt. Einen online Erstberatungsterm beim TÜV Süd Lifeservice für 99 Euro habe ich ebenso beantragt.

LG nobby
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Eins ist mir noch unklar, welche Gewichtung bei der MPU wird mein ÄG haben?

Denn Alkoholmissbrauch wurde festgestellt , 1 Jahr AN gefordert.
Bipolare Störung, 4 Jahre Symptomfreiheit nach wiedererlangen der Fahrerlaubnis ist nachzuweisen, wurde bereits im äG behandelt.
Wichtig wird die Fragestellung der Führerscheinstelle, Alkoholmissbrauch und Agressionspotential, deshalb Akteneinsicht.

Wichtig sicherlich die Aufarbeitung
 
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