Aufgrund meiner "Analyse" deines neg. Ga hatte ich dir ja bereits erklärt, was du im Psychogespräch falsch gemacht hattest. Genau die gleichen Dinge sind jetzt auch in diesem FB wieder zu finden...
Hier nochmal zu Erinnerung:
Es ist so, wie ich bereits vermutet hatte. Es lag nicht nur an den fehlenden AN, sondern noch an einigen anderen Dingen.
Hier nur mal ein paar Beispiele:
Du hast bei der GA und dem Arzt unterschiedliche Aussagen zu deinen Trinkmengen im Vorfeld gemacht.
Du hast deine Trinkmengen im Vorfeld sehr stark verharmlost.
Du konntest keine genauen Angaben zu deiner Trinkmenge bei der TF machen.
Du hast die Fahrten, die du vor der TF unter Alk.einwirkung durchgeführt hast, praktisch mit 0 beziffert....
Du hast angegeben, dass diese Alk.menge bei der TF eine "einmalige Entgleisung" war....
(Nebenbei hast du auf aggressive Straftaten im Vorfeld hingewiesen, die längst aus der Akte gelöscht sind....

)
Weiter geht's mit...
der fehlenden Begründung für eine künftige AB (daher infrage zu stellen)
Fehlender realistischen Einschätzung deines Alk.problems (keine Selbstreflexion)
Ein erneuter Rückfall wurde von dir kategorisch ausgeschlossen (dabei aber keine ausreichenden Vermeidungsstrategien benannt)
Des weiteren wurde festgestellt, dass du nur....
nach Rückfragen in der Lage warst, konkretere Angaben zu machen (wobei diese immer noch zu ungenau waren)
Dein Aggressionspotenzial unter Alk.einfluss extrem erhöht ist... (auch aufgrund deiner Aussagen)
darum wurde/wird eine 12-monatige AB von dir gefordert.
Kurzum, du hast so ziemlich alles falsch gemacht, was machbar war (nicht böse gemeint!!).
Das Problem an der Sache ist, dass Unterlagen in deiner FS-Akte sind, die auch der nächste GA lesen wird.
Z.B. die Geschichte deiner TF mit den Beleidigungen UND ein Vorgutachten aus 2006 in der dir Alk.missbrauch bestätigt wird....
Ich würde dir wirklich gerne was anderes schreiben, aber es wird darauf hinauslaufen, dass du die MPU nur mit AN (und den entsprechenden Antworten)
bestehen können wirst....alles andere wäre unrealistisch.
Darum mein Rat:
Zieh deinen FS-Antrag erstmal zurück und weise deine AB nach (Man kann übrigens auch Haaranalysen aus der Körperbehaarung erstellen lassen, wenn
man keine Kopfhaare mehr besitzt). Auch wenn das jetzt im ersten Moment sicher nicht das ist, was du "hören" möchtest, würde es dir sicher nichts bringen, wenn ich dir etwas vormachen würde.
Wäre es wirklich so unmöglich in einem ganzen Jahr gerade mal 6x zu einem Urinscreening zu gehen??? Da gäbe es doch vllt. die Möglichkeit mit einem Kollegen den Dienst zu tauschen....
Hier mal zum besseren Verständnis nur einige der wichtigsten Punkte (ich beziehe mich in meinen Antworten nacheinander auf das fett markierte):
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Der Tattag war der 06.08.2005. Wir haben uns gegen 17 Uhr im Kartoffelhaus am Alexanderplatz getroffen um die Umsätze des Vormonats zu feiern bei einem Essen. Wir waren 6 Leute die im Kartoffelhaus gegessen und getrunken haben. Ich wollte an dem Tag eigentlich nicht trinken da ich der Fahrer für meine Kollegen sein wollte. Nur nachdem wir begonnen haben zu essen wurde mir ein Bier bestellt worauf ich nochmal sagte ich mache Fahrer heute und kann nichts trinken. Dann haben wir besprochen wir bleibe eine Weile sitzen und ich habe das erste Bier getrunken. Es wurde geselliger. Dann habe ich schon gesagt ich fahre nicht mehr da mir der Führerschein damals sehr wichtig war beruflich und privat. Gegen 3 Uhr haben wir uns dann alle Verabschiedet. Ich bin dann damals fahruntüchtig in das Auto gestiegen und wollte nach Hause fahren. Es kam zur Festnahme um 3:40 Uhr und bei mir wurde ein Promillewert von 1,81 ermittelt.
Du wolltest "eigentlich" nichts trinken - hast es aber dann - ohne jeden ersichtlichen Grund - doch getan!
Das bedeutet im Umkehrschluss: Du hattest/hast dich nicht unter Kontrolle. Gerade diese Kontrolle ist aber eine Grundvoraussetzung dafür, dass man KT betreiben kann....
Du hattest dir dann vorgenommen nicht mehr zu fahren und dies auch gegenüber den Kollegen erwähnt - bist aber dann doch "einfach" in deinen Wagen gestiegen um zu fahren....
Verstehst du, was ich damit sagen will?
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe vor meiner Trunkenheitsfahrt nie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen.
Das ist -sorry- praktisch ein Ding der Unmöglichkeit!
Jemand der mit über 1,8‰ kilometerweit unfallfrei fahren kann, hat Übung!
Dann noch der Umstand gleich beim ersten Mal "erwischt" zu werden....da ist die Wahrscheinlichkeit auf 5 Richtige im Lotto ungleich höher....
Die GA gehen von einer bestimmten Statistik aus. Bitte lies mal hier:
Fahrten unter Alkohol
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja damals hatte ich 2 – 3 mal die Woche Alkohol getrunken um Abends nach der Arbeit ab zu schalten. Ich praktiziere seit 2009 KT wobei ich im Jahr höchstens 8 Anlässe habe wo ich ein Glas Wein oder ein Glas Bier trinke.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Ich hatte damals 2 / 3 mal die Woche etwas getrunken davor und es waren in etwa 2 / 3 Bier am Abend dann.
Wie hast du es dann geschafft dir eine Giftfestigkeit von 1,81‰ aufzubauen?
Du musst dich mit dir und deinen Trinkmengen im Vorfeld eingehend auseinander gesetzt haben!
Verharmlosungen sind das absolute Aus bei einer MPU.
12. Warum haben Sie getrunken?
Damals in meiner Jugendzeit habe ich meist mit meinen Freunden getrunken um cool zu sein, um dazu zu gehören. Später hatte ich getrunken zur Entspannung. Und heute brauch ich das nicht mehr um mich zu Entspannen. Heute habe ich meine Familie, meine Freunde und Aktivitäten zum Ausgleich.
Zur "Entspannung" trinkt man vllt. mal ein oder zwei Glas Bier. Man trinkt sich aber sicher nicht auf fast 2 Promille hoch, Daniel.
Die Entspannung taugt als Trinkmotiv absolut nicht, denn auch das könnte dir heute sehr leicht wieder passieren, dass du zur Entspannung trinkst und es dann nach und nach wieder mehr wird...auch wenn du das im Moment vllt. nicht so siehst.
Der GA soll eine Prognose für die Zukunft über dich erstellen. Mit diesen Angaben von dir kann die aber gar nicht positiv verlaufen...
Was ist denn hiermit?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Nein ich habe ein festes soziales Umfeld wo man über alles reden kann was einen bedrückt. Damals hatte ich getrunken da ich nicht wusste wie ich meine Probleme anders aus dem Weg schaffen kann. Heute weiß ich das es keine Lösung ist und man über alles reden kann.
Was waren denn das für Probleme?
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Der Alkoholkonsum und die damit entstandene TF? Ich war damals als Vertriebsmitarbeiter angestellt und konnte dann meinen Beruf nicht mehr ausüben. Das hieß ich habe meinen Job dadurch verloren. Hatte keine Einkünfte und mussten auch finanzielle Einschnitte erleiden. Also im Großen und Ganzen hat mir de Alkohol eigentlich nur geschadet.
Nein Daniel, es geht hier rein um die Auswirkungen die du durch den Alk. in deinem Umfeld erfahren hast. Der FS ist an dieser Stelle zweitrangig. Er ist bei der ganzen MPU nicht wirklich wichtig (auch wenn sich das für dich ganz anders anfühlt).
Es geht in der MPU um deinen Alk.konsum und um dein Verhalten.
Du schreibst selbst, dass der Alk. dir nur geschadet hat, warum trinkst du ihn dann heute noch?
Du schreibst auch...
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei wenig Alkohol hatte ich eine Entspanntheit Haltung und bei viel Alkohol wurde ich meistens sehr schnell Aufbrausend und habe nicht nachgedacht in dem Moment was eigentlich das Beste für mich ist.
..das du
meistens aufbrausend warst, hast aber dennoch nichts an deinem Trinkverhalten verändert!
Hier nochmal: Die Mengen deiner TF warst du im vorhinein gewöhnt. Das war kein einmaliger "Ausrutscher", dass war ein Verhalten über einen längeren Zeitraum hinweg.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich hatte vor meiner TF und meinem jetzigen Leben nie den Alkohol kontrolliert und darauf geachtet wie viel oder was ich getrunken habe. Ich war aber auch nie so betrunken das ich einen Filmriss hatte.
Bei diesen Mengen muss es zuvor zumindest zu Erinnerungslücken gekommen sein...
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Ich habe damals nicht darüber nachgedacht was der Alkohol mit mir machen kann und was alles passieren kann. Rückblickend war ich einfach noch nicht reif genug für das Thema Alkohol und habe damals Missbrauch mit dem Alkoholbetrieben. Nur heute kontrolliere ich den Alkohol und die Menge die ich trinken möchte. Durch die TF wurden mir die Augen geöffnet und ich bin bis heute jeden Tag froh darüber das niemand an dem Tag zu Schaden kam.
Ja Daniel und bei Missbrauch wird den Probanden zunehmend unterstellt, dass sie nicht (mehr) kontrolliert mit dem Alk. umgehen können. Die Aussage allein führt sicher noch nicht zur AB-Auflage, wenn jedoch die "Rahmenbedingungen" dazu passen, wird es darauf hinauslaufen...
Ich erinnere mich, dass in deiner Akte ein Gutachten aus dem Jahr 2006 lag, dass dir Alk.missbrauch bestätigt hat (stand wohl im neg. Ga). Was genau das beinhaltet, vermag ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen, jedoch könnte es sich nachteilig bei der MPU auswirken.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Mir wurde durch die TF damals die Augen geöffnet und auch durch die Entstandenen Unannehmlichkeiten. Das Alkohol nichts Gutes für mein Leben ist, sondern einfach in kurzer Zeit vieles zerstören kann.
Dir wurden bei der TF 2005 die Augen geöffnet, aber KT betreibst du erst seit 2009...?!?!?!
Auch hier wieder deine Angabe, dass der Alk. nichts Gutes in deinem Leben ist.....WARUM willst du ihn dann weiterhin trinken?
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich hatte damals mit meinem Verkehrspsychologen über mein trinkverhalten geredet, über mich als Person und auch über Möglichkeiten wie man Alkohol als Genuss genießen kann. Ich habe mich dann für das Kontrollierte Trinken entschieden wo ich zum Anfang auch einen Trinkkalender benutzt habe. Wo ich den Anlass und die trinkmenge eingetragen habe. Es war ja keine große Umstellung für mich da ich ja nicht täglich damals Alkohol trinken musste um mich gut zu fühlen.
Das sind "Larifari" Aussagen...du gehst in keiner Weise darauf ein, WIE du es geschafft hast, dein Verhalten zu ändern. 2, 3 Gespräche mit einem VP und alles war im Lot?
Wieso
MUSSTEST du denn damals Alk. trinken um dich gut zu fühlen, war das eine Art Zwang? Solche Aussagen können ganz anders verstanden werden, als du sie gemeint hast....
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Da ich in den letzten Jahren das KT schon Praktiziere und mir es in Fleisch und Blut übergangen ist mache ich mir da keine Sorgen mehr.
Und auch das ist ein
Großer Knackpunkt bei deiner neg. MPU gewesen. Du hast keinerlei Rückfallprophylaxe, ja siehst noch nicht einmal ein, dass du nach wie vor gefährdet bist, wieder in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen...
WIR ALLE, die wegen Alk. aufgefallen sind, sind gefährdet Daniel. Wir können NIE WIEDER so sorglos mit dem Alk. umgehen wie andere Menschen!!
Wenn du dir keinerlei Gedanken darüber machst, ist ein erneutes Vorkommen quasi schon vorprogrammiert....
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Nein ich habe ein festes soziales Umfeld wo man über alles reden kann was einen bedrückt. Damals hatte ich getrunken da ich nicht wusste wie ich meine Probleme anders aus dem Weg schaffen kann. Heute weiß ich das es keine Lösung ist und man über alles reden kann.
Darum ist es auch so enorm wichtig, dass du dir den Rückfall "theoretisch" vorstellen kannst, denn nur so kannst du rechtzeitig genug handeln....
Daniel, versteh' mich nicht falsch, dass was ich dir hier schreibe ist nicht unbedingt meine persönliche Meinung, sondern es ist das was der GA aus deinen Angaben herausziehen wird...
Ich komme leider nach wie vor nicht umhin dir zu sagen, dass mir wesentlich wohler wäre, wenn du deine MPU mit AB angehen würdest....