So, versuche es jetzt mal über IE..
Wenns klappt ist hier mein neuer FB
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. ( wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille )
Es war der 15.05.2012. Es war geplant das ich diesen Tag alleine verbringen würde, da es der Todestag meines Vaters ist. So war auch mit einer Freundin ausgemacht das meine
beiden Kindern am Nachmittag nach der Schule zu Ihr gehen und auch dort übernachten.
Gegen halb zwölf bin ich dann auf den Dachboden um dort die Umzugskartons zu sortieren, der Umzug in diese Wohnung war erst 1,5 Monate he, daher herrschte dort oben noch das chaos. Auch standen noch sixpacks Bier die übrig waren und gegen 12 Uhr machte ich dann das erste auf. Darauf folgten dann noch das 2te, das 3te und so weiter. Gegen ca 13 Uhr kam der junge Mann der in der Kellerwohnung dieses Hauses lebte dazu. Er merkte das was nicht stimmt und fragte mich. Ich erklärte ihm das es der 10te Todestag meines Vaters sei und ich mich hier durch das räumen ablenken wolle. Beim quatsche und räumen trank ich immer schneller immer mehr. Um ungefähr 15:30 kam ein anruf meiner Freundin das sie mit ihrem Sohn ins Krankenhaus muss und ich meine Kinder selber holen muss. Da nur noch 20 Minuten bis Schulschluss waren, habe ich mich ins Auto gesetzt und bin gefahren. Der Kellerbewohner ist mit. Als ich dann auf dem Parkplatz stand, kamen auch schon die Beamten zwecks kontrolle auf mich zu.
2. Was und wieviel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? ( Genaue Angaben in
Sorte, Menge, Trinkzeit )
Becks Bier, 11 x 0,33 l in der Zeit von 12.00 – 15.30 Uhr
3. Wieviel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wieviel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren ?
Ich bin 10 km gefahren. Hin und zurück wären es 20 gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung )
Ja, das hatte ich wohl. Aufgrund der von mir getrunkenen Menge war ich nicht mehr
in der lage die situation richtig einzuschätzen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen ( wenn überhuapt ) ?
Es war gar nicht erst geplant an diesem Tag überhaupt zu fahren. Als ich es doch tat
war mir die Gefahr in diesem moment nicht bewusst.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ca. 50x, auch unter restalkohol. Bis vor dem Umzug im April 12 habe ich inmitten einer Kleinstadt gelebt. Dort konnte ich in weniger als 5 Minuten alles zufuß erreichen und das Auto stand oft und lange unberührt da.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste mal Alkohol zu sich genommen ? (allererste Erinnerung und erster Konsum )
Die erste Erinnerung weiss ich nicht, ich bin in einer Winzerregion aufgewachsen. Jedes 5te Haus ist ein Weingut und gehörte dadurch von anfang an zu meinem Umfeld. Mein erster Konsum war mit 20 Jahren. Das war an dem Tag meiner bestanden Praktischen Ausbildungsprüfung.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich Ihr Trinkverhalten
in den letzten Jahren entwickelt?
Bis 2008 habe ich so gut wie gar kein Alkohol getrunken, allerhöchstens mal ein glas sekt zum anstoßen auf Silvester oder geburtstag. Dies blieb aber auch bei 3oder 4 gläsern im Jahr. Ab anfang 2009 fing es dann mit 1-2 gläsern sekt oder Wein pro woche an. In den darauffolgenden Jahren bis zur TF hat es sich dann allmählich immer etwas mehr gesteigert und die Toleranzgrenze deutlich erhöht.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken ? ( Genaue Angaben in Sorte, Menge Häufigkeit )
Ab Anfang 2009 startete es mit 1-2 gläsern 0,1l Sekt oder wein pro woche. Nach einigen wochen waren es dann 3-4 gläser 0,1l Sekt oder Wein pro woche. Bis anfang 2010 waren es bereits 5-6 gläser Sekt oder Wein/Woche. Nach und nach wurde es dann 1 flasche Sekt oder Wein 0,75 l in der Woche. Über das jahr hinweg bis ins jahr 2011 steigerte ich meine Toleranz bis auf 1,5 flaschen Sekt oder Wein in der Woche. Von 2011 bis zur TF in 2012 waren es zwischen 1,5 - 2 flaschen Sekt oder Wein a 0,75l in der woche.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In dem Jahr 2009 meist mit meinem damaligem Partner und den gästen in seiner Gaststätte, gelegentlich auch mit Freunden beim Grillen. Ab 2010 dann, bis auf wenige ausnahmen meist nur noch alleine.
12. Warum haben Sie getrunken? ( Innere+äußere Motie )
Ich hatte in der zeit von Dez 08 bis Dez 11 eine Wahnsinnig schwierige Beziehung hinter mir die meinen eigenen Charakter gebrochen hat. Ich wurde kontrolliert, belogen, hintergangen, schulden wurden auf meinen namen gemacht, eine Eifersuchtsszene nach dem anderen, zum schluss auch handgreiflichkeiten. Mir war es lange nicht möglich aus dieser misere herauszukommen. Es setzte mir immer mehr zu. Ich habe mich zurückgezogen, hatte kaum noch kontakte nach außen. Durch seinen kontrollwahn mir gegenüber ging er nicht mehr zur Arbeit, verlor diese dadurch, alles finanzielle blieb also auch an mir hängen. Der druck und die probleme wurden mit der zeit immer größer. So auch mein Trinkverhalten. Ich habe versucht diesen diskusionen zu entkommen, ich wollte mich dem alltag nicht mehr stellen. In dem moment wenn ich dann getrunken hatte, wurden mir seine worte und sein handeln gleichgültig. Ich musste dann nicht mehr ständig daran denken, es war für einige stunden wie eine kleine befreiung diese ganzen probleme nicht mehr im kopf zu haben. Zudem kam dann noch das meine mutter zum 2ten male krebs bekam, ich wahnsinnige angst hatte sie zu verlieren, da mein vater auch schon bereits an krebs gestorben war. Diese ganze situation nagte sehr an mir. Es wurde immmer schlimmer, die probleme größer, und seine agressivität steigte. 3 Tage vor Weihnachten 2011 dann, bin ich nach der arbeit die kinder abholen und mit ihnen nach hause. Die ganze küche stand voll mit kartons und ich fragte was denn hier los sei. Als antwort kam dann nur: ich habe die küche verkauft. 1,5 jahre war sie alt. 7000 euro kostete sie, und er verkaufte hinter meinem rücken die küche für 3000 Euro. Das wars, da ist mir der kragen geplatzt. Ich packte seine sachen und warf ihn raus. Ich verbarikadierte die tür da er seinen schlüssel nicht her gab. So stand ich da. Mit zwei kindern in einem riesigen haus, ohne küche. Seit diesem Tag fuhr er täglich seine runden um zu sehen wo ich bin, was ich machte. Fazit: wir mussten weg. Heimlich suchte ich meinen kindern und mir eine übergangswohnung die ich 10 km entfernt auch fand. In einer nacht und nebelaktion zogen wir um, damit er nicht rausfinden konnte wohin. Meine kinder wechstelten die schule. Es war der Horror. Dort lebten wir dann insgesamt 15 monate. Schnell merkte ich aber auch wie unglücklich in diesem kleinen dorf war. Die probleme waren damit ja nicht weg. Es kam ein hammer nach dem anderen an rechnungen die er auf meinen namen "sammelte", seine anteilige miete hatte er bereits über 6 monate nicht gezahlt gehabt. Alles blieb an mir hängen. Also fliehte ich weiterhin mit Alkohol vor diesen problemen. Ich wollte und konnte diesem immer größer werdenden Druck nicht merh standhalten. Diese zeit hat mich regelrecht kaputt gemacht und ging so bis zu dem Tag meiner TF.
13. Welche wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? ( bei wenig und bei viel Alkohol ) ?
Bei wenig alkohol wurde ich lockerer und bekam gute laune, ich habe nicht mehr alles so negativ gesehen. Um so mehr ich trank um so besser wurde die stimmung und ich habe meine gedanken über all dies ausgeblendet. Bei viel alkohol wurde ich dann allerdings lustlos und müde.
14. Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihren Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Meine mutter sprach mich schon mal darauf an ob ich nicht der meinung wäre das ich zuviel trinke. Allerdings ist das zu der zeit an mir abgeprallt und wollte davon nichts hören bzw wissen.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wenn ich getrunken habe, habe ich durch meine anfängliche gute laune immer angefangen zu telefonieren. Ich habe die leute regelrecht „zugetextet“, alles doppelt und dreifach erzählt was mir dann auch im nach hinein sehr peinlich war. Teilweise bin ich den personen auch auf die füße getreten, was zur auswirkung hatte, das die wenigen leute mit denen ich überhaupt noch kontakt hatte, sich auch immer weiter von mir entfernten.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Natürlich, ich trinke ja keinen Alkohol mehr.
17. Haben Sie jemals die Kontrolle über Ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, erinnerungslücken schon. Kompletter filmriss nicht.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen sie sich heute rückblickend ein ? ( mit Begründung )
Früher habe ich mir überhaupt keine gedanken darüber gemacht. Heute weiss ich das es absoluter missbrauch war.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft ? ( Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit )
Nein
21. Wann haben sie zuletzt Alkohol getrunken?
22.09.12
22. Trinken Sie gelegentlich Alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken sie heute Alkohol/keinen Alkohol mehr?
Nachdem ich am tag nach der TF meine Promillezahl realisiert habe, war ich zutiefst geschockt. Mir war sofort klar das sich, was ändern muss, vorallem ich mich ändern muss. Nicht morgen, nicht übermorgen, sofort! Es machte meine Situation nur noch schlimmer.
24. Warum haben sie das trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Mir wurde klar das ich in einem sumpf steckte, wo ich aber jetzt unbedingt raus wollte. Mir selbst beweisen das ich keinen alkohol brauche. Er hat alles nur verschlimmert und eine marionette aus mir gemacht. Ich wollte aber nicht noch länger „ nur funktionieren“ sondern wieder „leben“.
Früher aufgehört habe ich nicht, da mir das problem bis zur TF gar nicht bewusst war und somit auch keinen anlass gesehen hatte was zu ändern.
25. Wie haben sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich hatte mein vorhaben nichts mehr zu trinken von heute auf morgen umgesetzt. Anfangs war es etwas ungewohnt, aber von tag zu tag wurde ich motivierter. Mein selbstbewusstsein und meine lebensfreude kamen langsam wieder zurück. Ich habe gemerkt das mir der Alkohol nicht fehlte, ich ruhiger wurde, bessere laune an den tag legte und mir die dinge die ich zu erledigen hatte, viel leichter gefallen und auch besser gelungen sind.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe seitdem nur relativ gute erfahrungen gemacht. Ich hatte mich überwunden mich mit den Menschen, die mir was bedeuten, zusammen zu setzten und darüber zu sprechen. Ich habe Ihnen mein vorhaben und meine ziele erklärt und erntete nur lob und unterstützung. Mir wird auch heute noch gesagt das ich viel besser aussehe, fröhlicher, fitter und viel umgänglicher bin. Ich habe viel lob, anerkennung und stolz bekommen.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe wieder angefangen sport zu betreiben. Ich fahre fahrrad und springe Seil, was mich stress abbauen lässt. Zudem habe ich jetzt wieder viel mehr kontakte als die jahre zuvor. Wenn ich mal einen tag habe, an dem ich mich nicht wohl fühle und das gefühl habe mir fällt die decke auf den kopf oder ich einfach mal jemand zum reden brauche, weiss ich heute wo und zu wem ich hingehen kann. Diese sind für mich ansprechparntner, die immer für mich da sind. Sie bauen mich dann immerwieder auf und geben mir neuen mut.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen ? ( Mit begründung )
Ja, eigentlich schon. Ab und an stelle ich mir die zeit noch öfters vor wie es war. So halte ich mir vor augen, nicht mehr in alte muster zu fallen.
29.Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich nichts mehr trinke, gibt es nichts zum trennen
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein