Hilfe zur Vorbereitung einer alkohol mpu

Hallo amy,

ich habe mir jetzt erstmals deinen FB kpl. durchgelesen und muss sagen, dass du in deinem Leben ja schon einiges negatives durchgemacht hast....

Meinen Respekt dafür, dass du dich immer wieder aufgerappelt hast.

Wenn ich mir jedoch deine ganze Geschichte (incl. der Trinkgründe und deinen Umgang mit dem Alk.) so durchlese, steigt bei mir der Verdacht auf, dass du besser eine abgeschlossene Therapie bei der MPU vorweisen können solltest.....:idee0003:

Was hat denn dein VP gesagt? War er der Meinung, dass eine nachgewiesene AB über einen Zeitraum von 12 Monaten allein für die MPU ausreicht?

Noch zwei Fragen:

Warst du nie in Behandlung eines Psychologen?
Hattest du mal in Betracht gezogen, eine SHG aufzusuchen? Vllt. gibt es so etwas ja doch in deiner Nähe, obwohl du in einem kleinen Ort wohnst.....:smiley2204:
 
Was hat denn dein VP gesagt? War er der Meinung, dass eine nachgewiesene AB über einen Zeitraum von 12 Monaten allein für die MPU ausreicht?[/QUOTE];16230]

ja, er meint ein Jahr AB.

Warst du nie in Behandlung eines Psychologen?

Nein, das war ich nie.

Hattest du mal in Betracht gezogen, eine SHG aufzusuchen? Vllt. gibt es so etwas ja doch in deiner Nähe, obwohl du in einem kleinen Ort wohnst...

Mein VP hat mir natürlich angeboten freitags abends in die SHG zu kommen da dieses auch viel günstiger ist, leider gibt es dort auch wieder 2 probleme. Erstens habe ich nur die eine tante die mich ab und zu mal irgendwohin fährt, sie arbeitet aber nur nachtschicht und deshalb von der zeit her nicht möglich. Zweitens hab ich niemand der dann bei den kindern ist.
 
Was hat denn dein VP gesagt? War er der Meinung, dass eine nachgewiesene AB über einen Zeitraum von 12 Monaten allein für die MPU ausreicht?

ja, er meint ein Jahr AB.

Okay, allerdings solltest du deine Geschichte dann bei der MPU deutlich "abschwächen".....

Warst du nie in Behandlung eines Psychologen?

Nein, das war ich nie.

Ich würde dir dies dringend empfehlen (kann ja auch nach der MPU sein), damit du deinen ganzen "Leidensweg" mal aufarbeiten kannst, amy. Ich glaube nämlich ehrlich gesagt nicht - dass du über alles Erlebte hinweg bist (sorry, wenn ich dir damit vielleicht zu nahe trete...)

Hattest du mal in Betracht gezogen, eine SHG aufzusuchen? Vllt. gibt es so etwas ja doch in deiner Nähe, obwohl du in einem kleinen Ort wohnst...


Mein VP hat mir natürlich angeboten freitags abends in die SHG zu kommen da dieses auch viel günstiger ist, leider gibt es dort auch wieder 2 probleme. Erstens habe ich nur die eine tante die mich ab und zu mal irgendwohin fährt, sie arbeitet aber nur nachtschicht und deshalb von der zeit her nicht möglich. Zweitens hab ich niemand der dann bei den kindern ist.

Ja, sowas hatte ich bereits befürchtet....

Fest steht, dass du bei der MPU etwas "abgeschlossenes, schriftliches" in der Hand haben musst....darum ist es wichtig, dass du zu der Beratung gehst, die es bald in deinem Nachbarort geben wird....und zwar so oft wie möglich.....

Ansonsten sehen wir hier zu, dass wir dir die bestmögliche Vorbereitung für die MPU geben werden.

Ich werde als nächstes mal deinen FB kommentieren, dann verstehst du sicher besser, worauf es ankommt. Ich brauche dafür aber einige Tage, da der Text doch sehr umfangreich ist. Also bitte nicht ungeduldig werden....:smiley22:
 
Ich kommentiere deinen FB jetzt erstmal mit dem Hintergrund, dass wir verhindern wollen, dass du eine Therapie machen musst, bevor du die MPU bestehen kannst.....

Tathergang

1. Beschreiben Die den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigenener Sicht mit Datum und Uhrzeiten, (wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Es war der 15. Mai 2012. Wie immer bin ich morgens um 5 Uhr aufgestanden. Ich machte die Schulbrote meiner Kinder fertig, bereitete das Frühstück vor und weckte meine Kinder um 6 Uhr auf. Um 6:45 gingen sie vor die Tür zum Schulbus, ich wartete auf dem Balkon bis sie abgefahren waren. An diesem Tag sollten sie zu Ihrer Patentante zu besuch und auch dort übernachten. So fing ich mit den alltäglichen Dingen an wie, Saugen, aufräumen, Wäsche machen, putzen etc.. Da wir auch erst zum 01. März dorthin gezogen sind, war noch nicht alles so wie es sein sollte und noch einige vollgepackte Kartons auf dem Dachboden. Als ich soweit in der Wohnung alles in Ordnung hatte bin ich gegen 11 Uhr rauf um dort noch Kartons durchzuschaün, evtl. zu sortieren was noch in die Wohnung muss und um die Sachen ordentlich auf Seite zu räumen. Dort räumte ich dann bis ungefähr 12 Uhr alleine meine Sachen auf bis der Junge Mann dazu kam der die Kellerwohnung bewohnt. Es sind mit uns insgesamt drei Parteien im Haus mit denen, so dachte ich zu dieser Zeit, ich mich gut verstand und es doch ganz nette seien. Er fragte mich ob ich ein Bier mit trinken möchte, ich sagte ja, warum auch nicht. So kam es das bei dem ganzen quatschen und räumen eins nach dem anderen aufgemacht und getrunken wurde. Ich war durch das drumherum dann auch so in Beschäftigung das ich nicht mal darauf achtete wie viele es wurden. So verging dann die zeit bis ca. 15.20 Uhr als ein Anruf von meiner Freundin kam das ich die Kinder abholen müsse da ihr kleiner sohn eine lungenentzündung hat und sie mit ihm ins krankenhaus muss. Mist, ich schaute in die Kiste und sah das ich ca. 10 Bier getrunken hatte. Mir ist schon schwer gefallen zu sprechen und ich geriet wohl etwas in Panik. Es musste eine Lösung her und ich fragte die Frau die mit ihren 3 Kindern auch hier im Haus wohnt ob Sie mir den gefallen tut und die Kinder für mich abholen könnte da ich nicht mehr fahren kann. Sie antwortete mit ja. Wenige Minuten später kam die Tochter der Frau zu mir und sagte das sie doch nicht fahren würde. Bis dahin war es schon fast 15.30 und nur noch 20 Minuten bis die Kinder Schule aus hatten. Irgendwie musste ich dorthin. Also kam der junge Mann, der auch mit auf dem Dachboden war ( er selbst hat keinen Führerschein ) mit mir ins Auto und ich fuhr irgendwie die 10 km, eine mir sehr vertraute strecke zu meinem Zielort. In dieser Zeit rief die Frau die mit mir im Haus wohnt die Polizei, nannte ihnen mein Kennzeichen und wo ich hinfahren würde. So kam es dann, das ich an meinem Ziel gleich von den Beamten in Empfang genommen wurde. Es war eine schreckliche Situation. Meine Kinder wurden mit meinem Beifahrer auf den Spielplatz geschickt und ich musste mit aufs Revier wo wir anschliessend ins Krankenhaus zur Blutabnahme gefahren sind. Das Ergebnis von 2,5 Promille das ich einige Tage später erhielt hat mir den Boden unter den Füssen weggerissen. Ein Furchtbarer Gedanke, auch heute noch.

Die Beschreibung deines Tattages ist sehr ausführlich - zu ausführlich. Sätze wie "ich dachte die Nachbarn seien nett" und der spätere Gedanke dazu..."dabei wurde ich von ihnen bei der Polizei angezeigt..." solltest du dir verkneifen. Es würde einen Hinweis darauf geben, dass du dir nicht bewusst darüber bist, dass dies der beste Weg war, dein Trinkverhalten zu stoppen...
Du wirst es beim GA aber eh nicht so umfangreich erzählen können, da dafür gar keine Zeit sein wird. Beschränke dich daher nur auf die Fakten...

Was noch auffällt:

Mir ist schon schwer gefallen zu sprechen und ich geriet wohl etwas in Panik.

amy, das kann nach den Alk.mengen die du bei der Frage/Antwort 9 und 10 im Vorfeld angegeben hast, gar nicht sein.....


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Getrunken etwa von 12 Uhr bis 15. 30 Uhr ( 3,5 stunden )

10x 0,33 Liter = 3,3 Liter Becks 4,9 % = Trinkeinheiten

Ich habe das in unseren Promillerechner eingegeben und komme damit auf einen niedrigeren Wert. Es müssen dann doch 11 Fl. Bier gewesen sein....

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja / Nein + Begründung )

Durch den Alkohol war ich gar nicht mehr in der Lage mir Gedanken darüber zu machen was alles hätte passieren können. Ich wollte nur noch zu meinen Kindern damit sie nicht alleine und ohne zu wissen was sie hätten tun können, dort gestanden hätten.

Du hast doch vorab "verzweifelt" versucht die Fahrt abzuwenden....also hast du dir doch Gedanken darüber gemacht, dass du in deinem Zustand eigentlich nicht mehr fahren konntest/durftest, oder nicht?
Es geht hier aber nur um die Frage, ob du das Gefühl hattest noch sicher fahren zu können...

6. Haben Sie bereits früher im Strassenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja, ich bin einige male mit Restalkohol gefahren wo ich immer dachte, das war ja gestern, Du hast gegessen, ausgeschlafen und bist wieder fit.

Du bist aber nicht aufgefallen, oder? Also kommt hier ein "nein" hinein...

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Strassenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich habe mir nie gross Gedanken darüber gemacht was ein oder zwei Bier schon anrichten können. Genauso auch mit dem fahren unter Restalkohol, was dann sicher im laufe der Jahre auf die 100 kommt. Mittlerweile ist mir allerdings bewusst das es schon bei geringen mengen die Reaktion beeinträchtigt und das Sehvermögen einschränkt.

Du musst auch mehrere Male mit einer deutlich höheren BAK gefahren sein. Du konntest mit 2,5 noch 10 km unfallfrei fahren...das setzt einiges an Uebung voraus. Sollte diese Frage vom GA kommen, solltest du hier ehrlich sein.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? ( Genaü Angaben in Sorte, Menge, Haufigkeit )

19 Jahre:

erster Alkohol
4 x Cola-Bier 0,33 Liter

19 Jahre, 20 Jahre, 21 Jahre,

ca. 1 mal im Monat
3 x Cola Bier 0,33 Liter

22 Jahre

keinen Alkohol, erste Schwangerschaft

23 Jahre

ca. 3-4 mal im Jahr
1-2 Gläser Wein 0,2 Liter
1-2 Gläser Sekt 0,2 Liter

24 Jahre

keinen Alkohol, zweite Schwangerschaft

25 Jahre 27 Jahre

ca. 3-4 mal im Jahr
1-2 Gläser Wein 0,2 Liter
1-2 Gläser Sekt 0,2 Liter


28 Jahre
Montag bis Freitag
1-2 Gläser Bier 0,33 Liter

29 Jahre
ca. alle zwei bis drei tage
5-6 Gläser Bier 0,33 Liter
oder 1 Flasche Wein 0,75 Liter

30 Jahre
ca. alle zwei bis drei tage
1-2 Flasche Wein 0,75 Liter oder 1-2 Flaschen Sekt 0,75 Liter

31 Jahre bis zur Trunkenheitsfahrt
drei mal pro Woche
2-3 Flaschen Wein 0,75 Liter

Ich fürchte, wenn du das so angibst, musst du auf jeden Fall erstmal eine Therapie machen! Du willst ehrlich sein, das ist auch okay....aber übertreiben solltest du auch nicht.

Beispiel: Mit 3 Fl. Wein a 0,75l hättest du, selbst wenn du diese über einen Zeitraum von 8 Stunden getrunken hättest, eine BAK von über 4 aufgebaut....das hast du doch sicher nicht, oder?
Alle 2-3 Tage diese Mengen anzugeben birgt allerdings auch die Gefahr, dass es mit 12 Monaten AB allein - nicht getan ist....


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken ?

Gaststätte, bei mir zuhause, draussen zum Grillen mit freunden

bei meinem Freund in der Gaststätte, sonst mit Freunden und Bekannten auf einem Privatgrundstück auf dem wir im Sommer fast jedes Wochenende verbrachten. Durch meine Beziehung nachher nur noch alleine zuhause.


Ist an und für sich kein Problem.....im Zuge deiner Biografie sollte es dennoch nicht ausschliesslich so gewesen sein....
 
Zu deinen Motiven:

Du hast auch diese sehr ausführlich und umfangreich beschrieben.....aber auch dafür wird bei der MPU absolut keine Zeit sein....und - es sind sehr schwerwiegende Trinkmotive. Die Sache mit dem sexüllen Missbrauch und die Geschichte mit deinem Vater könnte die GA als sehr kritisch einstufen....
Also auch hier wieder die Gefahr, dass dir eine Therapie "verordnet" wird.

Ich hoffe sehr, dass du durch den Besuch der Beratungsstelle besser darauf vorbereitet wirst, was von deiner Geschichte bei der MPU erzählt werden sollte und was besser nicht....

Bei den nächsten Antworten habe ich dir immer mal Sätze fett markiert, die auf eine Alk.abhängigkeit schliessen lassen....

14. Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Von meiner mutter und meiner Schwester. Zum schluss hin auch von meiner tochter. Bei meiner Familie habe ich nicht drauf reagiert. Ich habe mir immer gesagt: Ihr habt euch früher nicht dafür interessiert was ich tü, also braucht ihr jetzt auch nicht mehr damit anfangen.
Nach meiner TK habe ich aus frust noch ein paar mal was getrunken. Zwar nicht mehr in dem masse und nicht mehr in der häuffigkeit, aber 5 mal waren es noch in der zeit von Mai 12 und September 12. Als ich am 21.09. eine flasche Wein in der Küche hatte die ich am trinken war, hatte ich meine tochter dabei „erwischt“ das sie sie auskippte. Ich habe sie gefragt was das denn sollte und sie schrie mich an: Ich will nicht das du das trinkst, du wirst dann immer so peinlich! Das hat mich wie in eine starre versetzt und meine reaktion darauf war, ab sofort auf völlige abstinzenz zu gehen!


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Zu der Zeit als ich noch getrunken habe, sind mir die Auswirkungen gar nicht bewusst gewesen. Im nach hinein ist mir einiges klar geworden. Meine Kinder haben auch sehr darunter gelitten, vorallem meine Tochter. Wir hatten oft auseinandersetzungen. Sie war oft sehr aufbrausend, hat mir nie gesagt was los ist und mir war auch nicht klar das es meinetwegen war. Sie hat kaum noch mit mir geredet., sich mir verschlossen, auch was schulisches oder ihr befinden war und sich mir gegenüber sehr zurückgezogen. Hatte das vertraün in mich verloren.

Was auch ganz oft war, wenn ich was getrunken hatte oder der tag danach, habe ich auch nie die Tür aufgemacht wenn es geklingelt hat.
Man hat mir das immer direkt angesehen und auch gerochen. Das war mir selbst so unangenehm das ich zwar geschaut hatte wer das war, aber geöffnet habe ich nicht. Auch das ich immer angefangen habe zu telefonieren wenn ich was getrunken hatte ist natürlich nicht unbemerkt geblieben. Die „am anderen ende des hörers“ haben es an meiner stimme gemerkt das ich mal wieder nicht nüchtern war. Gesagt hat es mir keiner, es war immer hinter dem rücken geredet worden. Auch das ich am nächsten tag immer total platt war, kopfschmerzen hatte, es mir schlecht ging und ich übermüdet war. An diesen Tagen habe ich meistens den morgen über wenn die kinder in der schule waren auf dem sofa gelegen. Zum mittag wenn sie aus der schule kamen, ging es dann meistens wieder etwas.
Ich habe auch mit der zeit wichtige Telefonate, Termine oder sonstige Dinge die mir unangenehm waren und ich ungern machte vor mich hin geschoben, irgendwann zwar gemacht, allerdings immer wenn ich etwas getrunken hatte. Ich machte mir dann nicht soviele gedanken darüber, hatte das gefühl das es mir dann leichter gefallen ist da ich eine „gewisse scheu“ abgelegt hatte.

Damit du besser nachvollziehen kannst, was ich meine.....

DSM-IV-Kriterien „Substanzabhängigkeit" (Alkoholabhängigkeit)
Ein unangepasstes Muster von Substanzgebrauch (Alkohol) führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei sich mindestens drei der folgenden Kriterien manifestieren, die zu irgendeiner Zeit in demselben 12-Monats-Zeitraum auftreten:
(1) Toleranzentwicklung, definiert durch eines oder folgenden Kriterien:
(a) Verlangen nach ausgeprägter Dosissteigerung, um einen Intoxikationszustand oder erwünschten Effekt herbeizuführen.

(b) deutlich verminderte Wirkung bei fortgesetzter Einnahme derselben Dosis.
(2) Entzugssymptome, die sich durch eines der folgenden Kriterien äussern:
(a) charakteristisches Entzugssyndrom der jeweiligen Substanz
(b) dieselbe (oder eine sehr ähnliche Substanz) wird eingenommen, um Entzugssymptome zu lindern oder zu vermeiden.
(3) Die Substanz wird häufig in grösseren Mengen oder länger als beabsichtigt eingenommen.
(4) Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.
(5) Viel Zeit für Aktivitäten, um die Substanz zu beschaffen …
(6) Wichtige soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Substanzmissbrauchs aufgegeben oder eingeschränkt.
(7) Fortgesetzter Substanzmissbrauch trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch den Substanzmissbrauch verursacht oder verstärkt wurde …

Wie du sehen kannst, sind bei dir schon mind. 3 dieser Kriterien erfüllt....

Somit birgt dies.....

Urteilsbildung in der Fahreignungsdiagnostik auf der Grundlage der Beurteilungskriterien der DGVP und DGVM:


Es ergibt sich eine Hypotheseneinteilung (H1-H4) der Begutachterrichtlinien:


H1: Der Proband ist alk.abhängig (und hat bereits eine Therapie gemacht) In diesem Fall ist KT nicht möglich, AB muss über einen Zeitraum von mind. 12 Monaten nachgewiesen werden.



H2: Der Proband ist nicht in der Lage seinen Alk.konsum zu kontrollieren (Kontrollverlust). Er verzichtet daher freiwillig auf diese Substanz. Für diesen Fall ist eine (Mindest)zeit der belegten AB von 6 Monaten zu fordern.



H3: Der Proband war alk.gefährdet**, hat dies jedoch durch Reflexion seines Verhaltens eingesehen und sein Konsumverhalten entsprechend verändert. Er ist somit in der Lage, KT zu praktizieren



H4: Der Proband ist nicht, bzw. nicht mehr, gefährdet ein KFZ nach Alk.genuss zu führen, da er seine Trinkanlässe und das Führen eines KFZ sicher trennen kann.


** Auch wenn während der MPU statt von Alk.gefährdung, von Alk.missbrauch gesprochen wird, ist hierdurch allein nicht von einem neg. Ga auszugehen. Wichtig ist hierbei die individülle Geschichte des Probanden (und auch das Einsehen seines Fehlverhaltens, mit ensprechender Veränderung und Stabilisierung).

...bei dir die Gefahr einer Therapieanordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch die Aenderung deines Trinkverhaltens hast du gut und umfassend geschildert. Dies hier.....

25. Wie haben Sie die Aenderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Tatsache was zu ändern fand als allererstes in meinem Kopf statt. In der zeit von Mai 12 September 12 habe ich mir sehr viel gedanken darüber gemacht wie und warum es soweit gekommen ist, warum ich allein für all das verantwortlich bin und auch nur ich allein was daran ändern kann. In dieser zeit hatte ich noch 5 mal was getrunken und darüber nachgedacht wie es an diesen tagen gelaufen ist und an denen als ich nichts getrunken habe. Ich habe gemerkt das es auch ohne geht. Mir wurde klar das ich jetzt soweit bin und nichts mehr trinken werde! Ich habe meinen kindern und auch mir selber versprochen das sie mich so nie wieder sehen werden!

So, habe ich angefangen im kalender zu notieren. 1 tage, 2 tage, 3tage,4 tage usw..

Sicher habe ich die anfangszeit noch oft daran gedacht was zu trinken. Besonders wenn schlechte nachrichten kamen, unangenehme dinge die ich erledigen sollte. Dann ging ich aber an meinen kalender und schaute nach an welchem tag ich bin ( hatte es zwar auch im Kopf, aber schwarz auf weiss bewirkte auch mich mehr eindruck) und sagte mir, nein, du hast jetzt zwar erst 10 tage aber du wirst diese kette nicht durchbrechen und schon gar nicht das versprechen. Dies hab ich auch so beibehalten nur das irgendwann aus den tagen im kalender, wochen gemacht habe. Bei jedem freitag ist die wochenzahl um eine erhöht.

Es ist mir immer leichter gefallen diese, auch unangenehmen dinge nüchtern zu erledigen. Bei jedem mal hat es mich ein stück mehr aufgebaut und meine veränderung bestätigt. Ich kann wieder rausgehen ohne angst zu haben das jemand hintenrum erzählt, die hatte wieder eine fahne!. Ich kann mich wieder neben leute stellen, an ihnen vorbei gehen ohne mich selbst zu fragen ob jemand was gemerkt hat. Ich bin ausgeglichener und nehme die dinge ganz anders wahr. Wenn es klingelt kann ich bedenkenlos den drücker für die Tür betätigen und öffnen.

Natürlich waren nicht gleich von heute auf morgen die gedanken weg was zu trinken, aber ich verfolge immernoch die kalendertheorie die ich für mich als sehr positiv sehe. Denn immer wieder schaü ich auf den kalender und immer wieder wird mir bewusst wie ganz anders und intensiver die zeit jetzt ist. Nach wie vor schreiben ich mit voller freude jeden freitag die woche auf. Mit der zeit wurde der gedanke nochmal was zu trinken immer weniger.

Die umstellungsphase war teils nicht immer leicht, habe es auch vermieden damit konfrontiert zu werden, mittlerweile macht es mir aber auch nichts mehr aus.

....unterstützt jedoch die Abhängigkeitsvermutung auch weiter.....


amy, bitte verstehe mich nicht falsch...
Ich will dich nicht demoralisieren....sondern dir einfach nur aufzeigen, was schief laufen könnte. Der GA kann zwar sehen, an deinen AN und an deinen Antworten, dass du dein Leben umgestellt hast.....jedoch muss er eine pos. Prognose darüber erstellen können, dass dies auch für "immer" so bleibt.
Wenn nun auch nur die geringsten Zweifel daran bestehen, dass dies ohne jegliche Therapie möglich ist, muss er diese noch einfordern....

Was du natürlich absolut nicht machen darfst ist......solche Antworten zu geben:

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Nun, rückblickend gesehen hatte der Alkohol mich ganz schön im Griff, habe diesem viel zu viel bedeutung geschenkt. Ich hatte ein schlechtes verhältniss zu meinen kindern, habe meinen führerschein verloren, kann seit dem nicht mehr arbeiten gehen, komme nirgends wo mehr hin um mich mit anderen zu treffen, habe keine freiheit oder unabhängigkeit mehr. Ich habe sehr viel verloren durch den konsum von alkohol. Ich habe nur immer das negative gesehen und die wichtigen und schönen dinge aus den augen verloren. Dieses werde ich nicht mehr zulassen. Heute habe ich andere prioritäten. Mir geht es ohne Alkohol viel besser. Ich bin fitter, sehe gesünder aus (bekomme ich jedenfalls gesagt), habe wieder ein super verhältniss zu meinen kindern diese auch wieder vertraün zu mir haben. Meine tochter sagt mir jeden tag das sie mich lieb hat, was sie früher nicht tat. Mir ist es wieder möglich meine Dinge sofort und mit vollem bewusstsein zu erledigen. Ich habe mein Selbstwertgefühl gesteigert, bin sehr stolz auf mich selber keinen Alkohol mehr zu trinken. Zudem stärkt mich auch wenn ich von meiner Familie gesagt bekomme wie stolz sie auf mich sind und ich wieder voll und ganz nüchtern für mein kinder da bin. Wir haben wieder sehr viel spass und ich lebe gesünder.


27. Wie stellten Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?

.....Dann die dinge vom alltag. Wir können an nichts mehr teilhaben. Nicht mal ins schwimmbad fahren, in keine indoorpark oder mal ins kino. Ich muss einladungen zu kindergeburtstagen ablehnen fussballtraining und qürflöte ganz oft absagen. Auch das mal die schule meiner tochter angerufen hat als es ihr schlecht ging. Sie hat im sekretariat gesessen, gebrochen und hatte kopfschmerzen. Sie musste noch 2 stunden bis schulschluss dort sitzen und eine stunde ( 10 km ) mit dem bus nach hause fahren da ich sie nicht abholen konnte und auch niemand hatte der sie holen konnte. Dort ist mir wieder schmerzlich bewusst geworden das allein ich für diese situationen verantwortlich bin und ich mit sicherheit sagen kann das ich es nie wieder so weit kommen lassen werde.

Denn hieraus wird ersichtlich, wie dringend du auf den FS angewiesen bist.....und darum darf es in der MPU nicht gehen!!

Zum einen entsteht dadurch leicht der Eindruck, dass einer deiner Hauptgründe der Verhaltensänderung der FS war.....zum anderen geht es ja gerade darum, dass du dein Fehlverhalten eingesehen hast und dies darum von dir verändert wurde. Der FS darf dabei allerhöchstens zweitrangig sein!! Darum sollte dies niemals bei der MPU in den Vordergrund gestellt werden.....


Das war es jetzt erstmal von meiner Seite. Ich warte jetzt deine Reaktion ab.
 
Denn hieraus wird ersichtlich, wie dringend du auf den FS angewiesen bist.....und darum darf es in der MPU nicht gehen!!

Zum einen entsteht dadurch leicht der Eindruck, dass einer deiner Hauptgründe der Verhaltensänderung der FS war.....zum anderen geht es ja gerade darum, dass du dein Fehlverhalten eingesehen hast und dies darum von dir verändert wurde. Der FS darf dabei allerhöchstens zweitrangig sein!! Darum sollte dies niemals bei der MPU in den Vordergrund gestellt werden.....

Ich habe gerade einen Avanti 16+ Kurs hinter mir, und der ehemalige Gutachter-Kursleiter wies, wie Du schreibst, sehr nachdrücklich darauf hin, dass genau dieser Punkt wichtig ist! Es geht um die Zukunftsgestaltung im Leben des Prüflings und nicht darum, warum das Fehlen der Fahrerlaubnis einem den Alltag sehr schwer machen kann (was natürlich der Fall ist, aber daran hätte man eben vor der TF denken müssen). Er sagte, "es geht hier nicht um die Fahrerlaubnis, Herr #, sondern um Sie!". Wenn man sein Verhalten nur wegen der Fahrerlaubnis ändere, hätte man ganz schlechte Karten. Habe man seine Einstellung zum Alkohol sowie insbesondere sein Leben verändert, folge die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis sozusagen als logische Konseqünz aus der dann günstigen Zukunftsprognose.
 
So, halli hallo.

Entschuldigt, wir waren im Urlaub und habe mich deshalb noch nicht zurück gemeldet. Da ist ja schon einiges zu tun. Ich werde mir die sachen in ruhe anschaün und natürlich beantworten. Dadurch das noch immer ferien sind kann es wenige tage daürn. Danke schonmal..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo amy,:smiley22:

ich habe gesehen, dass du gestern online warst.

Wie geht es dir denn?

Hast du deine MPU hinter dir? Wäre schön, wenn du uns mal eine Rückmeldung geben würdest...:smiley138:
 
Zuletzt bearbeitet:
Komisch, das funktioniert. Mir geht's soweit gut außer das ich vor kurzem eine op am Fuß hatte und erst im März wieder voll belasten darf.
Nein, meine mpu soll auch nächsten Monat klappen,Antrag habe ich gestellt, warte noch auf Termin.
Versuche seit 2 Tagen vergebens meinen neuen FB hier rein zu bekommen, geht aber nicht. Immer nur fehlermeldung
 
So, versuche es jetzt mal über IE..

Wenns klappt ist hier mein neuer FB

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. ( wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille )

Es war der 15.05.2012. Es war geplant das ich diesen Tag alleine verbringen würde, da es der Todestag meines Vaters ist. So war auch mit einer Freundin ausgemacht das meine
beiden Kindern am Nachmittag nach der Schule zu Ihr gehen und auch dort übernachten.
Gegen halb zwölf bin ich dann auf den Dachboden um dort die Umzugskartons zu sortieren, der Umzug in diese Wohnung war erst 1,5 Monate he, daher herrschte dort oben noch das chaos. Auch standen noch sixpacks Bier die übrig waren und gegen 12 Uhr machte ich dann das erste auf. Darauf folgten dann noch das 2te, das 3te und so weiter. Gegen ca 13 Uhr kam der junge Mann der in der Kellerwohnung dieses Hauses lebte dazu. Er merkte das was nicht stimmt und fragte mich. Ich erklärte ihm das es der 10te Todestag meines Vaters sei und ich mich hier durch das räumen ablenken wolle. Beim quatsche und räumen trank ich immer schneller immer mehr. Um ungefähr 15:30 kam ein anruf meiner Freundin das sie mit ihrem Sohn ins Krankenhaus muss und ich meine Kinder selber holen muss. Da nur noch 20 Minuten bis Schulschluss waren, habe ich mich ins Auto gesetzt und bin gefahren. Der Kellerbewohner ist mit. Als ich dann auf dem Parkplatz stand, kamen auch schon die Beamten zwecks kontrolle auf mich zu.

2. Was und wieviel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? ( Genaue Angaben in
Sorte, Menge, Trinkzeit )

Becks Bier, 11 x 0,33 l in der Zeit von 12.00 – 15.30 Uhr

3. Wieviel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wieviel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren ?
Ich bin 10 km gefahren. Hin und zurück wären es 20 gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung )
Ja, das hatte ich wohl. Aufgrund der von mir getrunkenen Menge war ich nicht mehr
in der lage die situation richtig einzuschätzen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen ( wenn überhuapt ) ?
Es war gar nicht erst geplant an diesem Tag überhaupt zu fahren. Als ich es doch tat
war mir die Gefahr in diesem moment nicht bewusst.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ca. 50x, auch unter restalkohol. Bis vor dem Umzug im April 12 habe ich inmitten einer Kleinstadt gelebt. Dort konnte ich in weniger als 5 Minuten alles zufuß erreichen und das Auto stand oft und lange unberührt da.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste mal Alkohol zu sich genommen ? (allererste Erinnerung und erster Konsum )
Die erste Erinnerung weiss ich nicht, ich bin in einer Winzerregion aufgewachsen. Jedes 5te Haus ist ein Weingut und gehörte dadurch von anfang an zu meinem Umfeld. Mein erster Konsum war mit 20 Jahren. Das war an dem Tag meiner bestanden Praktischen Ausbildungsprüfung.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich Ihr Trinkverhalten
in den letzten Jahren entwickelt?
Bis 2008 habe ich so gut wie gar kein Alkohol getrunken, allerhöchstens mal ein glas sekt zum anstoßen auf Silvester oder geburtstag. Dies blieb aber auch bei 3oder 4 gläsern im Jahr. Ab anfang 2009 fing es dann mit 1-2 gläsern sekt oder Wein pro woche an. In den darauffolgenden Jahren bis zur TF hat es sich dann allmählich immer etwas mehr gesteigert und die Toleranzgrenze deutlich erhöht.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken ? ( Genaue Angaben in Sorte, Menge Häufigkeit )
Ab Anfang 2009 startete es mit 1-2 gläsern 0,1l Sekt oder wein pro woche. Nach einigen wochen waren es dann 3-4 gläser 0,1l Sekt oder Wein pro woche. Bis anfang 2010 waren es bereits 5-6 gläser Sekt oder Wein/Woche. Nach und nach wurde es dann 1 flasche Sekt oder Wein 0,75 l in der Woche. Über das jahr hinweg bis ins jahr 2011 steigerte ich meine Toleranz bis auf 1,5 flaschen Sekt oder Wein in der Woche. Von 2011 bis zur TF in 2012 waren es zwischen 1,5 - 2 flaschen Sekt oder Wein a 0,75l in der woche.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In dem Jahr 2009 meist mit meinem damaligem Partner und den gästen in seiner Gaststätte, gelegentlich auch mit Freunden beim Grillen. Ab 2010 dann, bis auf wenige ausnahmen meist nur noch alleine.

12. Warum haben Sie getrunken? ( Innere+äußere Motie )
Ich hatte in der zeit von Dez 08 bis Dez 11 eine Wahnsinnig schwierige Beziehung hinter mir die meinen eigenen Charakter gebrochen hat. Ich wurde kontrolliert, belogen, hintergangen, schulden wurden auf meinen namen gemacht, eine Eifersuchtsszene nach dem anderen, zum schluss auch handgreiflichkeiten. Mir war es lange nicht möglich aus dieser misere herauszukommen. Es setzte mir immer mehr zu. Ich habe mich zurückgezogen, hatte kaum noch kontakte nach außen. Durch seinen kontrollwahn mir gegenüber ging er nicht mehr zur Arbeit, verlor diese dadurch, alles finanzielle blieb also auch an mir hängen. Der druck und die probleme wurden mit der zeit immer größer. So auch mein Trinkverhalten. Ich habe versucht diesen diskusionen zu entkommen, ich wollte mich dem alltag nicht mehr stellen. In dem moment wenn ich dann getrunken hatte, wurden mir seine worte und sein handeln gleichgültig. Ich musste dann nicht mehr ständig daran denken, es war für einige stunden wie eine kleine befreiung diese ganzen probleme nicht mehr im kopf zu haben. Zudem kam dann noch das meine mutter zum 2ten male krebs bekam, ich wahnsinnige angst hatte sie zu verlieren, da mein vater auch schon bereits an krebs gestorben war. Diese ganze situation nagte sehr an mir. Es wurde immmer schlimmer, die probleme größer, und seine agressivität steigte. 3 Tage vor Weihnachten 2011 dann, bin ich nach der arbeit die kinder abholen und mit ihnen nach hause. Die ganze küche stand voll mit kartons und ich fragte was denn hier los sei. Als antwort kam dann nur: ich habe die küche verkauft. 1,5 jahre war sie alt. 7000 euro kostete sie, und er verkaufte hinter meinem rücken die küche für 3000 Euro. Das wars, da ist mir der kragen geplatzt. Ich packte seine sachen und warf ihn raus. Ich verbarikadierte die tür da er seinen schlüssel nicht her gab. So stand ich da. Mit zwei kindern in einem riesigen haus, ohne küche. Seit diesem Tag fuhr er täglich seine runden um zu sehen wo ich bin, was ich machte. Fazit: wir mussten weg. Heimlich suchte ich meinen kindern und mir eine übergangswohnung die ich 10 km entfernt auch fand. In einer nacht und nebelaktion zogen wir um, damit er nicht rausfinden konnte wohin. Meine kinder wechstelten die schule. Es war der Horror. Dort lebten wir dann insgesamt 15 monate. Schnell merkte ich aber auch wie unglücklich in diesem kleinen dorf war. Die probleme waren damit ja nicht weg. Es kam ein hammer nach dem anderen an rechnungen die er auf meinen namen "sammelte", seine anteilige miete hatte er bereits über 6 monate nicht gezahlt gehabt. Alles blieb an mir hängen. Also fliehte ich weiterhin mit Alkohol vor diesen problemen. Ich wollte und konnte diesem immer größer werdenden Druck nicht merh standhalten. Diese zeit hat mich regelrecht kaputt gemacht und ging so bis zu dem Tag meiner TF.

13. Welche wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? ( bei wenig und bei viel Alkohol ) ?
Bei wenig alkohol wurde ich lockerer und bekam gute laune, ich habe nicht mehr alles so negativ gesehen. Um so mehr ich trank um so besser wurde die stimmung und ich habe meine gedanken über all dies ausgeblendet. Bei viel alkohol wurde ich dann allerdings lustlos und müde.

14. Gab es kritische Hinweise anderer auf Ihren Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Meine mutter sprach mich schon mal darauf an ob ich nicht der meinung wäre das ich zuviel trinke. Allerdings ist das zu der zeit an mir abgeprallt und wollte davon nichts hören bzw wissen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wenn ich getrunken habe, habe ich durch meine anfängliche gute laune immer angefangen zu telefonieren. Ich habe die leute regelrecht „zugetextet“, alles doppelt und dreifach erzählt was mir dann auch im nach hinein sehr peinlich war. Teilweise bin ich den personen auch auf die füße getreten, was zur auswirkung hatte, das die wenigen leute mit denen ich überhaupt noch kontakt hatte, sich auch immer weiter von mir entfernten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen Sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Natürlich, ich trinke ja keinen Alkohol mehr.

17. Haben Sie jemals die Kontrolle über Ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, erinnerungslücken schon. Kompletter filmriss nicht.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen sie sich heute rückblickend ein ? ( mit Begründung )
Früher habe ich mir überhaupt keine gedanken darüber gemacht. Heute weiss ich das es absoluter missbrauch war.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft ? ( Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit )
Nein

21. Wann haben sie zuletzt Alkohol getrunken?
22.09.12

22. Trinken Sie gelegentlich Alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken sie heute Alkohol/keinen Alkohol mehr?
Nachdem ich am tag nach der TF meine Promillezahl realisiert habe, war ich zutiefst geschockt. Mir war sofort klar das sich, was ändern muss, vorallem ich mich ändern muss. Nicht morgen, nicht übermorgen, sofort! Es machte meine Situation nur noch schlimmer.

24. Warum haben sie das trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Mir wurde klar das ich in einem sumpf steckte, wo ich aber jetzt unbedingt raus wollte. Mir selbst beweisen das ich keinen alkohol brauche. Er hat alles nur verschlimmert und eine marionette aus mir gemacht. Ich wollte aber nicht noch länger „ nur funktionieren“ sondern wieder „leben“.
Früher aufgehört habe ich nicht, da mir das problem bis zur TF gar nicht bewusst war und somit auch keinen anlass gesehen hatte was zu ändern.

25. Wie haben sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich hatte mein vorhaben nichts mehr zu trinken von heute auf morgen umgesetzt. Anfangs war es etwas ungewohnt, aber von tag zu tag wurde ich motivierter. Mein selbstbewusstsein und meine lebensfreude kamen langsam wieder zurück. Ich habe gemerkt das mir der Alkohol nicht fehlte, ich ruhiger wurde, bessere laune an den tag legte und mir die dinge die ich zu erledigen hatte, viel leichter gefallen und auch besser gelungen sind.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe seitdem nur relativ gute erfahrungen gemacht. Ich hatte mich überwunden mich mit den Menschen, die mir was bedeuten, zusammen zu setzten und darüber zu sprechen. Ich habe Ihnen mein vorhaben und meine ziele erklärt und erntete nur lob und unterstützung. Mir wird auch heute noch gesagt das ich viel besser aussehe, fröhlicher, fitter und viel umgänglicher bin. Ich habe viel lob, anerkennung und stolz bekommen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe wieder angefangen sport zu betreiben. Ich fahre fahrrad und springe Seil, was mich stress abbauen lässt. Zudem habe ich jetzt wieder viel mehr kontakte als die jahre zuvor. Wenn ich mal einen tag habe, an dem ich mich nicht wohl fühle und das gefühl habe mir fällt die decke auf den kopf oder ich einfach mal jemand zum reden brauche, weiss ich heute wo und zu wem ich hingehen kann. Diese sind für mich ansprechparntner, die immer für mich da sind. Sie bauen mich dann immerwieder auf und geben mir neuen mut.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen ? ( Mit begründung )
Ja, eigentlich schon. Ab und an stelle ich mir die zeit noch öfters vor wie es war. So halte ich mir vor augen, nicht mehr in alte muster zu fallen.

29.Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich nichts mehr trinke, gibt es nichts zum trennen

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 
Hast Du vielleicht nicht die aktuellste Firefoxversion installiert? :smiley2204:
 
Supi amy (hatte mir zwischendurch noch überlegt, ob du zu viele Zeichen hattest und es darum nicht gefunzt hat....), aber egal - der FB ist drin und einer von uns schaut da schnellstmöglich drüber....:pc0003::smiley138:
 
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