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Leidenschaft für Autos und Motorräder erwähnen?

Bei derart offenen Fragen kannst du natürlich alles erzählen. Bei mir war es allerdings genau andersrum. Der Gutachter wollte nicht, dass ich offen und viel erzähle, hat mich daher immer wieder darauf hingewiesen, dass das nicht die Frage gewesen sei und ich bitte konkret auf die Frage antworten solle. Ich hätte gern meine Geschichte von Anfang an bis Ende erzählt, das wollte er nicht, im Gegenteil: Der Alkoholkonsum wurde rückwärts abgefragt, z.B. wie sah ihr Alkoholkonsum in der letzten Zeit vor der Trunkenheitsfahr aus. Ich gehe im Nachhinein davon aus, dass er genau damit verhindern wollte, dass ich auswendig gelerntes vorbete. Beim Arzt sollte oder habe ich dem gegenüber nämlich den Konsum chronologisch dargelegt. Und das muss eben auch zusammenpassen.
 
Okay... tut mir leid, dass ich mich so lange praktisch nicht gemeldet habe.

Ganz kurz: Widersprüche soll es natürlich nicht geben! Ähnliche bzw sich thematisch überschneidende Fragen sollten daher natürlich nicht komplett anders beantwortet werden. Deine Story sollte natürlich konsistent sein, so dass dem Gutachter keine Widersprüche auffallen, wenn er eine gleiche oder ähnliche Frage zwei Mal stellt. Man sollte auf die Fragen natürlich auch nicht ausweichend antworten, sondern klar auf die gestellte Frage antworten. Im Zweifel kann man nachfragen, wie eine Frage gemeint ist.
Es ist gut, wenn man in einem freien Gespräch bestehen kann und man dem Gutachter auch Antworten liefern kann, wenn der etwas "herumstochert". Wenn der Gutachter aber eine Frage stellt, dann sollte man die schlicht beantworten. Bei manchen Fragen bietet sich eine kurze Antwort an, bei manchen darf man gerne etwas mehr erzählen. Das ist nicht anders wie hier auch beim Fragebogen. Man muss nicht von sich aus die ganze Story erzählen, auf die man sich vorbereitet hat. Aber es ist gut, wenn man auf Nachfragen vorbereitet ist.

Mit dem Gutachter hält man, wie bei einem normalen Gespräch, normalen Augenkontakt. Wenn man sich während des Gesprächs etwas ausdenken muss, weil man nicht die Wahrheit sagen kann/will, dann würde der Gutachter das sicher merken.

Mit einem freien Gespräch rechne ich schon, auf einen Fragenkatalog kann man sich ja zu gut vorbereiten. Das lockt den ein oder anderen bestimmt aus der Reserve. Da habe ich aber keine großen Bedenken das ich mich verplapper. Meine Geschichte ist ehrlich, zwar hier und da etwas ausgeschmückt, aber mit einem wahren Kern.
Das ist der richtige Weg!

Ich habe jetzt schon mal zwei Trockenläufe gemacht damit ich es einfach schon mal laut ausgesprochen habe. Mache ich bei einem Vortrag auch immer.
Prima! Habe ich so ähnlich gemacht, nur habe ich mich von einer Freundin "abfragen" lassen.
 
Du sagst in F5 zum Beipiel "Selten habe ich mit Alkohol über die Stränge gezogen". Wenn da nachgefragt wird, solltest du etwas erzählen können. Auch zB in F34 solltest du erzählen können, wenn nachgefragt wird welche positiven Effekte du in deinem Privatleben gemerkt hast.

F7: Da könntest du ggf. etwas deutlicher machen, dass du zu der Zeit, wo du noch konsumiert hattest, dir die negativen Folgen nicht so bewusst waren. Ist aber ja in deiner Antwort in F8 im Grunde enthalten und erklärt.

F18: Du schreibst. dass du "ich habe oft festgestellt, dass ich mich in Gedanken verliere und somit nicht vollständig auf den Straßenverkehr achte.". Das würde ich weg lassen. Nicht, dass wir da wieder beim Vorsatz landen.

F26: Achte darauf, dass deine Konsumbiografie aus F3 damit zusammenpasst. Deine vermehrten Konsum hattest du in F3 nicht genannt. Aber in F23 hast du das genannt, also alles in Ordnung. Wollte nur noch mal darauf hinweisen, dass alles konsistent sein muss.

F42: Da du in F21 beschreibst, dass du Schwierigkeiten hattest, dich anderen gegenüber zu öffnen und du auch gerade deswegen konsumiert hattest. Wie ist denn das heute? Inwiefern hat sich das geändert? Wie würdest du damit umgehen, solltest du wieder Schwierigkeiten haben, dich anderen zu öffnen? Solltest du professionelle Hilfe benötigen, an wen könntest du dich bzw konkret wenden?

Lass dich nicht verunsichern. Ich sehe dich insgesamt sehr gut vorbereitet. Du hast dich umfassend mit deinem Konsum auseinandergesetzt, die Gründe reflektiert und dein Verhalten nachhaltig geändert.
 
Deswegen habe ich mir den FB in wenigen Stichpunkten zusammen geschrieben und über damit. Frei sprechen aber die wichtigen Punkte nennen.
Jetzt lass dich mal nicht mit dem psychologischen Gespräch verrückt machen, jeder hat seine eigene Geschichte und ist untereinander demnach auch kaum zu vergleichen.
Du wirst überwiegend die Fragen aus dem FB im Gespräch wiederfinden. Kernpunkte werden sein ... deine Konsumentwicklung (F5) ... deine Konsummotive, quasi die Frage nach dem WARUM (F21) ... sowie deine Aufarbeitung damit es nicht wieder passiert (Selbstreflektion, Gegenmaßnahmen, F42).

Wenn du deinen FB sinngemäß studiert hast (nicht auswendig lernen) und dieser kein verpacktes Lügenpaket ist, dann solltest du bei deinem Gespräch auch keine Probleme haben.
Wichtig ist, dass du auf die genaue Fragestellung achtest und auch genau nur diese beantwortest ... überflüssiges Geschwafel weglassen (in deinem FB steht leider noch "überflüssiges").
Wenn dir einige Fragen gefühlt doppelt vorkommen, dann ist das so gewollt ... es dient dem Gutachter ganz einfach dazu, um eventuelle Wiedersprüche aufzudecken.
 
F34 solltest du erzählen können, wenn nachgefragt wird welche positiven Effekte du in deinem Privatleben gemerkt hast.
Da kann ich ein paar Sachen aufzählen. Hab so viel geschafft wie schon lange nicht. Am Auto das komplette Kupplungs, Brems System revidiert, meine Garage zur Werkstatt umgebaut. 2 Motorräder repariert. Hab mir das Schweißen beigebracht. Schweißarbeiten für Freunde uns Kollegen erledigt. Neuen Kratzbaum für die Katzen gebaut, neue Lampen gebaut uvm... Bis aufs Auto wollte ich das schon in meiner Konsumzeit machen. Immer aufgeschoben. Das hebt natürlich auch die Stimmung wenn man mal was gebacken bekommt.

Achte darauf, dass deine Konsumbiografie aus F3 damit zusammenpasst
Dachte mir das im Verlauf von 7 Jahren die eine und zwei Wochen nicht groß ins gewicht fallen. Zumal es dazu eine Frage gab.
 
Dachte mir das im Verlauf von 7 Jahren die eine und zwei Wochen nicht groß ins gewicht fallen. Zumal es dazu eine Frage gab.
Ja, stimmt schon. Die Fragen sind ja auch etwas unterschiedlich.

Manche Fragen könntest du etwas kürzen. Oder anders gesagt: Im Gutachtergespräch am besten auf die gestellte Frage antworten, nur auf Nachfrage ausschweifen.

Ansonsten kann ich dir nur viel Erfolg wünschen! Ich glaube, du rockst das.

Vielleicht hat @Max noch etwas hinzuzufügen?
 
* Ausversehen gepostet
Inwiefern hat sich das geändert?
Die eine Tiefgründige Antwort hab ich da nicht wirklich. Würde mal sagen das man zwischen 17-25 doch noch eine Persönlichkeitsentwicklung durch macht. Früher hab ich noch eher darauf geachtet was andere über mich denken. Mittlerweile nicht mehr so wirklich.

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in deinem FB steht leider noch "überflüssiges"
Ja gerade im letzten drittel ist es sehr ausschweifend. Muss ich zugeben. Fand aber etwas Backstory manchmal wichtig. F21 z.B. da wollte ich das Fokus Thema nicht einfach in den Raum werfen. Da es eben nicht nur durch das rauchen besser wurde, ist der Absatz so lang geworden. Es spielen manchmal eben viel Faktoren eine Rolle, und ich möchte nicht das jegliche Probleme und Lösungen mit dem Konsum und dann Abstinenz begründet werden. Weil es eben nicht immer der Fall ist. Mein Leben bestand ja nicht nur aus Kiffen.
 
Ja gerade im letzten drittel ist es sehr ausschweifend.
Willst du den FB jetzt nochmal überarbeiten oder so stehen lassen ?

Die Zeit eines Gutachters ist begrenzt. Würdest du jetzt den Gutachter dauernd mit unnötigen Geschwafel überschütten, er dich ständig stoppen muss, dann würde das sicherlich nicht gerade seine Stimmung aufheitern.
Das nur zur allgemeinen Information.
 
Ich würde das jetzt mal so stehen lassen. Hab schon gemerkt das ich frei sprechend nicht alles wiedergebe so wie ich es geschrieben habe. Die keyfacts kommen ganz gut raus, das drumherum ist meistens kürzer.

Bring ja auch nichts den geschriebenen Text bis auf das letzte Wort zu optimieren. Will es ja nicht auswendig lernen.

Wenn dich etwas sehr stört gerne sagen, ansonsten würde mich deine Meinung zum Kerninhalt interessieren.
 
Wieviel Monate Abstinenz hast du jetzt genau zusammen ?
Das ist wichtig, um deinen FB genau beurteilen zu können.
 
Sprich auf jeden Fall mit deinem MPI. Je nach MPI kann man da noch Mal eine Probe nehmen und analysieren lassen. Ist meist aber nicht die günstigste Lösung. Die Avus hätte bei mir auch zu einem späteren Zeitpunkt eingereichtes Gutachten akzeptiert, aber das Gutachten wird natürlich nicht vorher erstellt.
Vielleicht reicht aber auch der Schnelltest vor Ort. Einfach anrufen/schreiben und klären.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hatte damals schon mit denen gesprochen. Beim Kundenservice hieß es. Sollte gehen. Sollte, muss aber nicht. :D

Es wird ja eh noch ein Urintest gemacht. Und wenn es ist gebe ich auch noch mal 3cm (am 15.02) Haare ab. Auf die paar 100€ und Wochen kommt es dann auch nicht mehr an. Dann hätte ich sogar die neuen tollen 15 Monate.
 
Paar Hundert Euro? Ich habe für meine Haaranalyse weniger als 100€ gezahlt. ;) Vergleichen lohnt sich.
 
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich habe nur zu gewissen Anlässen Alkohol in Maßen getrunken wie z.B. bei Feiern 1-2 Bier oder ein Glas Wein beim Essen gehen. Ich war und bin kein Clubgänger und wenn eine Feier unter Freunden stattfand, habe ich dort meistens Cannabis konsumiert. Selten habe ich mit Alkohol über die Stränge gezogen. Die Wirkung von stärkerem Alkoholkonsums gefällt mir nicht, zudem schlägt mir Alkohol auch schnell auf den Magen. Deswegen weis ich ganz gut wann ich aufhören muss.
Verniedlichungen wie "nur" usw. lassen wir mal schön weg, dass mögen die Gutachter nicht.
Du hast demnach Erfahrungen mit starken Alkoholkonsum gemacht ... andernfalls wüsstest du das ja gar nicht zu beschreiben !?
Bei Angaben von 1-2 Bier oder einem Glas Wein, brauch ich nicht überlegen wann ich aufhören muss !
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Hier in der Dorfjugend wird auch gerne mal jedes Wochenende getrunken. In diesen Kreisen habe ich mich nie wohl gefühlt. Als dann das erste mal ein Joint um ging war es die Neugier und in der Anfangszeit danach, auch der Drang nicht ausgegrenzt zu werden. Da für mich der Rausch von Cannabis attraktiver war als der von Alkohol habe ich dann auch selbst Gefallen daran gefunden. Das zusammen sein mit Freunden war intensiver man hat Gedanken miteinander geteilt welche ich normal vielleicht nicht rausgebracht hätte. Ich bin war offener und auch die anderen waren offener einander zu verstehen. Das ist etwas womit ich in der Regel Schwierigkeiten habe. Der Freundeskreis war damals ziemlich klein und somit auch sehr eng, zu dem Zeitpunktwaren es auch meine einzigen Freunde. Das hat ebenfalls dazu beigetragen, dass ich diese Verbindung nicht verlieren wollte. Über die Jahre ist der Konsum normal geworden. Er stand außer Frage. Wenn wir uns getroffen haben wurde geraucht und wir haben uns Stundenlang unterhalten oder eine Serie/Film geschaut. Ich kannte diese Aktivitäten seit Jahren nicht anders.

Es fällt mir schon seit meiner Kindheit schwer mich auf nur eine Sache zu konzentrieren, das war in der Schule immer ein Problem und ist auch etwas, womit ich weiterhin kämpfe. Mit der Umstellung ins Arbeitsleben hat es sich in der Hinsicht gebessert da ich jetzt etwas machte das mit wirklich interessiert. Diese Eigenschaft hilft mir auch das hohe parallele Arbeitspensum zu bewältigen. Stress habe ich selten mit nach Hause genommen. Seit meinem Arbeitgeberwechsel Anfang 2021 ist mein Job ohnehin weniger Stressig.

Aber im privaten Umfeld ist es immer noch schwierig mich auch mal nur auf ein paar ruhige Stunden zu fokussieren. Hier hat mir Cannabis als eine Art Filter geholfen, mich an den Konsumtagen für ein paar Stunden von der Serie/Film oder Musik berieseln zu lassen. Nicht alle 5 Minuten auf zu springen, weil mir wieder etwas eingefallen ist oder noch kurz was zu erledigen, etwas nachzuschauen. Und so weiter. Auch mal zuhause nicht an das aktuelle Arbeits-Projekt zu denken. Das eine Problem worüber ich mir schon die ganze Woche den Kopf zerbreche seien zu lassen. Ich habe den Konsumtag unter der Woche aber auch manchmal dafür genutzt bewusst unbeliebt Aufgaben wie Aufräumen oder Putzen zu erledigen bei welchen ich in der Regel immer schnell von etwas anderem abgelenkt werde von anderen Gedanken.
Auch hier bekennst du dich zum "Rausch" des Alkohols ... andernfalls wäre ein solch direkter Vergleich gar nicht möglich.
Außerdem würde ich das Wort "Rausch" durch "Wirkung" ersetzen ... sonst geht das mal schnell in die Richtung, dass du genau diesen gesucht hast ... und schon sind wir bei einer Therapiemaßnahme.
Es muss nicht so ausfallen, aber es kann ... und genau dieses ist demzufolge möglichst zu vermeiden.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Privat und unter Freunden haben ich jetzt andere Methoden um meinen alten Konsum Grund zu bewältigen. Sollte ich dennoch wieder das Verlangen nach Cannabis haben weil es mir angeboten wird oder weil ich gerade eine schwere Zeit habe. Weis ich das ich mich auf meine Freunde verlassen kann. Sie wissen warum ich mich für die Abstinenz entschieden habe und sind nur einen Anruf entfernt um mir das zu sagen.

Auch Professionelle Hilfe von einem Therapeuten kann ich in Anspruch nehmen wenn es akkut ist sogar direkt per Hotline.
Kannst du dir eine Rückfallgefahr überhaupt vorstellen ?
Der erste Satz ist komplett schwammig ... was ist mit "Privat" gemeint ? ... was haben deine Freunde mit Methoden und Konsumgrund zu tun ?
Hast du nichts gelernt in deiner Aufarbeitung ? ... ich kann hier kein einziges Wort darüber lesen.
Auch der letzte Satz im ersten Absatz ist komplett wirkungslos ... das klingt, als müssten/sollten die ständig auf dich aufpassen ... aber von dir kommt hier gar nichts.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Alkohol spielt auch weiterhin keine große Rolle in meinem Leben. Da ich die Wirkung, Geschmack und alle Begleiterscheinungen von Alkohol weiterhin nicht mag. Ist es bei den 1-2 Bier auf einer Feier geblieben. Zuhause habe und hatte ich nie ein verlangen ein Bier oder etwas anderes zu trinken.
Den Satz lese ich in den Fragebögen öfters.
Ich frage mich dann ... warum trinkt jemand Alkohol, wenn er ... "Wirkung, Geschmack und alle Begleiterscheinungen" nicht mag ???
Krasser wie in den markierten Satz kann man das schon nicht mehr darstellen.
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Mit "Regelmäßiger Konsum" oder "Da für mich der Rausch von Cannabis attraktiver war" ... gehst du mit dir hart ins Gericht, obwohl das deine Werte eigentlich nicht sagen. Vermutlich wären hier 12 Monate AB ziemlich grenzwertig gewesen.

So, meine Meinung hast du jetzt ... was du daraus machst, ist allein dein Problem.
Du kannst den FB gerne noch überarbeiten und komplett wieder einstellen ... fals du das möchtest.
 
Na das hält sich ja in Grenzen. Hatte schlimmeres erwartet.
Du hast demnach Erfahrungen mit starken Alkoholkonsum gemacht
Ja habe ich. Zwischen 16-19 waren da schon ca. 3-4 Anlässe wo ich es übertrieben habe. Deswegen weis ich ja auch wo meine Grenze ist. Daher hab ich es auch mit rein genommen. Die vergangenen 5 Jahre ist das aber nicht mehr vorgekommen.
Ich deute das dann mal als "Nicht mit rein nehmen damit es keine Angriffsfläche gibt"? Das "nur" ist vermerkt.

Außerdem würde ich das Wort "Rausch" durch "Wirkung" ersetzen
Ist vermerkt.

Kannst du dir eine Rückfallgefahr überhaupt vorstellen ?
Das ist wirklich einer der Fragen mit denen ich am meisten Schwierigkeiten habe. Ich glaube aber das ich die aktuell besser Formulieren kann.

Krasser wie in den markierten Satz kann man das schon nicht mehr darstellen.
Gut, muss ich recht geben von deiner Sichtweise. Der Satz ist etwas sparsam ausgedrückt, das bezieht sich eigentlich stärkeren Konsum: Wirkung = Alles mehr als 2 Bier, ab da fängt es bei mir an in den Kopf zu gehen. Geschmak = Alles was nicht Bier ist, Likör, Hochprozentiges, Mischgetränke usw. Begleiterscheinungen = Ab den 2 Bier. Eingeschränktes Gleichgewicht, Motorik, Sprache.

Regelmäßiger Konsum
Ich kann regelmäßig ja nicht aussprechen aber ich erzähle ja von meinem alten Muster. Welches ja regelmäßig mit Abständen und regelmäßigen Pausen war. Macht das dann überhaupt einen Unterschied? Macht der Gutachter keinen Unterschied zwischen Täglich, alle zwei Tage oder 1-2 mal in der Woche? (Will es damit nicht verharmlosen. Nur eine technische Frage.)

Ich schicke später noch eine neue Version rein.
 
Ich deute das dann mal als "Nicht mit rein nehmen damit es keine Angriffsfläche gibt"? Das "nur" ist vermerkt.
Es muss im Kontext stehen. Deine Antworten sind aber gefühlt "schutzsuchend" ... das fängt mit dem Wort "nur" an und endet mit der Nichterwähnung deiner übermäßigen Konsumerfahrung.
Du kannst somit ruhig erwähnen, dass du damit Erfahrung gesammelt hast.
Ich glaube aber das ich die aktuell besser Formulieren kann.
Die Antwort ist im Kern eigentlich Standard.

Ein Beispiel:
"Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus und bin mir auch der Gefahr bewusst, wieder in alte Denkmuster zurückzuverfallen. Ich habe gelernt mit solchen Situationen umzugehen, indem ich mich distanziere, sobald ich merke dass Cannabis ein Thema wird und mit meinen Freunden bzw. meiner Familie darüber zu sprechen.

Im Rahmen meiner Aufarbeitung konnte ich viel über mich und meine Verhaltensänderung im Bezug auf den Cannabiskonsum lernen und nachvollziehen. Ich nutze kein Cannabis mehr um Problemen aus dem Weg zu gehen, sondern spreche Probleme und Sorgen konstruktiv bei meiner Familie oder Freunden an und weiß heute auch, dass es nicht schlimm ist sich professionele Hilfe zu suchen, sofern meine Freunde/Familie hier nicht weiterhelfen können."


Die Problembewältigung selbst ist dann wieder eine eigene Sache.
Macht der Gutachter keinen Unterschied zwischen Täglich, alle zwei Tage oder 1-2 mal in der Woche?
1-2 mal in der Woche ist etwas anderes, als alle zwei Tage. Denn 1-2 mal in der Woche lässt keine Regelmäßigkeit erkennen, sofern diese nicht an gleichen Tagen stattfinden ... zBspl. immer Dienstag und Donnerstag.
 
Ich habe deine Anmerkungen aufgenommen. Und unwichtige Abschnitte weiter reduziert.


1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

2011 habe ich die Serie Breaking Bad das erste mal gesehen. In der Serie geht es Hauptsächlich um illegale Drogen. Zu der Zeit war ich in etwa 12 Jahre alt.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Ende 2015 hat jemand in einer Gruppe Cannabis mitgebracht und einen Joint gedreht. Diesen Joint habe ich aus Neugier ebenfalls probiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

2015-2017: In den ersten Jahren habe ich nur sehr vereinzelt konsumiert da ich keinen direkten Kontakt zu Personen hatte welche kifften und somit auch kein Cannabis zu Verfügung stand. Daher habe ich vielleicht alle 3-5 Monate im Rahmen einer Party oder ähnliches an einem geteilten Joint mitgeraucht.

2017-2018: Nachdem neue Freunde in den Freundeskreis kamen welche regelmäßig konsumierten, nahm der Konsum auch bei mir zu. In dieser Zeit schwanke es jedoch auch, da ich nur bei anderen mitrauchte. Etwa 1-2 mal im Monat, allerdings auch mal mit längeren Pausen von 4-6 Wochen.

2018 machte ich den Abschluss meiner Berufsausbildung. Um mich auf meine Prüfungen und mein Abschlussprojekt zu konzentrierte machte ich eine Pause von etwa 10 Wochen.

2018-2021: Nach meiner Ausbildung ist mein Konsum mehr geworden. 2-3 mal im Monat trafen wir uns am Wochenende und haben 1-2 Joints geraucht. Wir schauten Filme oder Spielten Videospiele.

08.2021-03.2022: Im Sommer 2021 bin ich von Zuhause ausgezogen damit habe ich das erste mal auch unter der Woche geraucht. Damit habe ich dann 1-2 Mal die Woche konsumiert.

03.2022-07.2022: Nach meiner Auffälligkeit im März habe ich den Konsum eingestellt. Nachdem ich dann von meinem Anwalt die Info bekommen habe das alles erledigt ist. Bin ich direkt wieder in alte Muster gefallen.

07.2022-11.2022: Ich habe dann wieder wie zuvor 1-2 mal in der Woche bis Ende Oktober konsumiert. Dann kam die Aufforderung der Fsst das ich eine MPU machen soll. Seit dem 01.11.22 Lebe ich Abstinent

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich habe zu gewissen Anlässen wie Feiern oder beim Essen gehen Alkohol in Maßen getrunken. Ich war und bin kein Clubgänger, wenn eine Feier unter Freunden stattfand, habe ich dort meistens Cannabis konsumiert. Zwischen 16-19 Jahren habe ich auch 3-4 mal über die Stränge geschlagen. Seitdem kenne ich meine Grenze von 1-2 Bier oder Gläsern Wein.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Nikotin und Koffein. Ich rauche seit ein paar Jahren ca. 3-8 Zigaretten am Tag, trinke im Büro 2-3 Tassen Kaffee und Zuhause Schwarzen Tee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ich habe sowohl körperlich als auch psychische Folgen bei meinem Konsum festgestellt. Beim Konsum habe ich oft Nacken-/Kopfschmerzen bekommen und habe im Rauschzustand manchmal ein mentales Unwohlsein vernommen.

Über die lange Sicht hat sich der Konsum negativ auf mein Privatleben ausgewirkt. Ich war weniger aktiv, antriebslos. Hobbys und private Projekte welche ich mir vornahm habe ich lange vor mir hergeschoben oder gar nicht erst angefangen. Dazu zählten auch verantwortungsvolle Aufgaben wie Rechnungen zahlen, Bewerbungen schreiben usw. Auch mein Gedächtnis litt erheblich.

Auch in der Arbeit habe ich am Tag nach dem Konsum einen Leistungseinbruch vernommen. Es viel mir schwerer mich länger auf komplexe Themen zu konzentrieren.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja. In den letzten 2 Jahren meines Konsums sind mir besonders die psychischen Folgen immer bewusster geworden. Ich habe das Problem aber nicht beim Cannabis gesucht. Meistens war es die Arbeit welchen ich als Sündenbock vorgeschoben habe warum ich so antriebslos war. Immer wieder habe ich Ausreden gefunden um das, wie ich jetzt weiß, Hauptproblem Cannabis nicht anzugehen.

Dazu kam das ich mit meinen vergangenen Freunden schon mehr als 8 Jahren befreundet war. Selbige waren aber nicht selten eine treibende Kraft hinter dem Konsum. Ich hatte nicht genug Selbstvertrauen um Standhaft zu bleiben und Nein zu sagen. Ich hatte Angst vor Ausgrenzung.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?


Es wurden 3,8ng THC, 16ng THC-COOH und 1,3ng 11-OH-THC festgestellt.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Meine Auffälligkeit war an einem Mittwoch. Ich habe zuletzt am Samstag davor mit Freunden 2 Joints geraucht. Und am Tag der Kontrolle.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Ich habe gegen 18-19 Uhr einen Joint geraucht. Ich wurde gegen 23:30 Aufgehalten

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich war an diesem Tag ungewöhnlich früh im Büro. Da ich noch so viel Zeit hatte, bin ich bei einem Freund vorbeigefahren da er quasi auf der Strecke Wohnt. Um meine kürzliche Anschaffung meines Traumautos zu feiern, habe ich mich darauf eingelassen einen Joint zu rauchen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich wurde im Zuge einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten bei welcher ich wegen äußeren Merkmalen und Ausfallerscheinungen zu einem Drogentest aufgefordert wurde.



Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?


Ich wollte von besagtem Freund nach Hause fahren.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Ich bin bereits 15km Landstraße gefahren und hatte noch 600m vor mir.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn man Berücksichtigt das man auch 72h nach dem Konsum unter Einfluss der Droge steht und seit ich mit 19 bin ein eigenes Auto besitze, kann ich eine genaue Ziffer nicht nennen. Ich habe es grob berechnet und bin auf über 250 mal gekommen.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe den Konflikt nicht gelöst da für mich damals keiner Bestand. Ich kannte niemanden bei dem es zu Zwischenfällen kam, sowie bei mir auch. Erst durch die jetzige Aufarbeitung der Thematik habe ich diesen Konflikt erkannt und verstanden. Ich habe mir selbst eingeredet nüchtern genug zu sein um ein Fahrzeug zu führen. Außerdem habe ich die Fahrt mit Gedanken wie: „Es ist doch nur Landstraße“ „Um die Uhrzeit ist doch eh keiner mehr Unterwegs“ oder „Die paar Kilometer wird schon nichts passieren“ verharmlost.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

THC beeinträchtigt während des Rausches erheblich die Reaktionsfähigkeit und Aufmerksamkeit, ich habe oft festgestellt das ich mich in Gedanken verliere und somit nicht vollständig auf den Straßenverkehr achte. In Gefahrensituationen entscheiden Sekunden über den Ausgang des Geschehens, ein Unfall kann so vielleicht verhindert werden.

Auch die Blendempfindlichkeit z.B. bei Nacht oder unter Sonneneinstrahlung und die motorischen Fähigkeiten werden verschlechtert. Geschwindigkeit und Distanz können falsch eingeschätzt werden. Somit sind die wichtigsten Eigenschaften für das Führen eines Fahrzeugs nicht mehr gegeben.

Im Straßenverkehr ist man nie alleine unterwegs. Zu jeder Zeit gibt es weitere Autofahrer, Motorradfahrer, Fußgänger, Fahrradfahrer usw. Das bedeutet das ich nicht nur mich, sondern auch andere Menschen zu einem Grad gefährdet habe, welches im schlimmsten Fall sogar mit dem Verlust eines Lebens ausgehen kann. Eine Gefahr welche man um jeden Preis vermeiden muss.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Je nach Konsummuster ist bei Cannabis davon auszugehen, dass man bis zu 72h nach Konsum unter Einfluss der Substanz steht. Mein Konsumverhalten kann hier bereits dazuzählen. Auch bei einem Gefühl der Nüchternheit können negative Eigenschaften bestehen bleiben. Da THC im Fettgewebe abgelagert wird, kann auch ein unkontrollierter Abbau des Stoffes den aktiven Abbauwert im Blut steigen lassen.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Bei täglichem Konsum ist die Gefahr einer Abhängigkeit extrem hoch. Durch die Regelmäßigkeit steigt die Toleranz und somit steigt die konsumierte Menge der Substanz. Auch Gesundheitliche Folgen wie Lungenschäden oder psychische Risiken wie Psychosen, Depressionen oder Angstzustände sind möglich.
 
Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?


Hier in der Dorfjugend wird auch gerne mal jedes Wochenende getrunken. In diesen Kreisen habe ich mich nie wohl gefühlt. Als dann das erste mal ein Joint um ging war es die Neugier und in der Anfangszeit danach, auch der Drang nicht ausgegrenzt zu werden. Da für mich die Wirkung von Cannabis attraktiver war als die von Alkohol, habe ich dann auch selbst Gefallen daran gefunden. Das zusammen sein mit Freunden war intensiver man hat Gedanken miteinander geteilt welche ich normal vielleicht nicht rausgebracht hätte. Ich bin war offener und auch die anderen waren offener einander zu verstehen. Das ist etwas womit ich in der Regel Schwierigkeiten habe. Der Freundeskreis war damals ziemlich klein und somit auch sehr eng, zu dem Zeitpunktwaren es auch meine einzigen Freunde. Das hat ebenfalls dazu beigetragen, dass ich diese Verbindung nicht verlieren wollte.

Es fällt mir schon seit meiner Kindheit schwer mich auf nur eine Sache zu konzentrieren, das war in der Schule immer ein Problem und ist auch etwas, womit ich weiterhin kämpfe.

Aber im privaten Umfeld ist es immer noch schwierig mich auch mal nur auf ein paar ruhige Stunden zu fokussieren. Hier hat mir Cannabis als eine Art Filter geholfen, mich an dem Konsumtag für ein paar Stunden von der Serie/Film oder Musik berieseln zu lassen. Nicht alle 5 Minuten auf zu springen, weil mir wieder etwas eingefallen ist oder noch kurz was zu erledigen, etwas nachzuschauen. Und so weiter. Auch mal zuhause nicht an das aktuelle Arbeits-Projekt zu denken. Das eine Problem worüber ich mir schon die ganze Woche den Kopf zerbreche seien zu lassen. Ich habe den Konsumtag unter der Woche aber auch manchmal dafür genutzt bewusst unbeliebt Aufgaben wie Aufräumen oder Putzen zu erledigen bei welchen ich in der Regel immer schnell von etwas anderem abgelenkt werde von anderen Gedanken.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Familie wusste bis zu dem Vorfall nicht das ich regelmäßig konsumierte. Vor ihnen habe ich mich geschämt da mir zuhause eigentlich andere Werte vermittelt wurden. Als ich nach großer Überwindung von meiner Drogenhistorie erzählt habe, haben sie es locker genommen und mir keine Vorwürfe gemacht. Sie haben mir auch gleich Hilfe angeboten.

Da ein großer Teil meines vergangenen Freundeskreises selbst konsumierte gab es dort keine Konflikte. Bei meinen wenigen Drogenfreien Freunden kam das Thema selten auf, ich wusste ihre Meinung dazu. So lange ich nicht bei ihnen rauchte war es kein Problem.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

In der Regel war mein Konsum nicht an Ereignisse gekoppelt. Wenn ich größere Themen/Projekte in der Arbeit abgeschlossen hatte, habe ich mich manchmal mit einem Joint belohnt. Ansonsten war es in der Regel nur der Urlaub und die damit zusammenhängende Freizeit welche zu einem erhöhten Konsum geführt hat.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?(Warum, wann, wer?)

Gerade am Anfang habe ich viel Zeit mit meinen Drogenfreien Freunden unternommen um meine Gedanken weg vom Konsumieren zu lenken. Diese haben mich zu jeder Tageszeit unterstützt, ich konnte mich immer an sie wenden. Auch meine Familie hat ihre Hilfe angeboten.

Trotzdem habe ich auch selbst viel über meiner Vergangenheit nachgedacht. Was ich alles hätte schaffen können in einem Leben ohne Cannabis. Ich habe alte Hobbys wie das Schrauben wiederentdeckt. Das war für mich eine große Hilfe um den Kopf frei zu bekommen. Aber auch zu reflektieren. Die Arbeit mit den Händen ist ein Ausgleich zu meinem Beruf am Computer. Ein Ausgleich der mir die letzten Jahre gefehlt hat, das merke ich jetzt deutlich.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?

Ich habe zum Abschluss meiner Berufsausbildung 2018 eine Pause von ca. 10 Wochen eingelegt um mich auf das Lernen für die schriftlichen Prüfungen und das Abschlussprojekt zu konzentrieren.

Direkt nach meiner Auffälligkeit im März hatte ich den Konsum für etwa 4 Monate eingestellt.

Es gab in meiner Konsumzeit durchaus Zeiten in denen ich 2-4 Wochen kein Cannabis konsumiert habe, da keines zu Verfügung stand. Das ist in der Regel so alle 3-6 Monate vorgekommen.

In meinem einwöchigem Sommer Urlaub 2019 habe ich täglich geraucht und auch in meinem zweiwöchigen Urlaub 2022 habe ich fast jeden Tag geraucht.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich habe Cannabis nie als das Mittel zum Abschalten gesehen, Privat war es ein Mentales Werkzeug um mich auf eine Sache zu fokussieren. In geselliger Runde einen Joint mit Freunden zu rauchen, einen Film zu schauen oder was zu spielen war aber das was mich am meisten davon abgehalten hat nicht zu konsumieren.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Bei Drogenkonsum besteht natürlich immer die Gefahr einer Abhängigkeit. Ich habe die Substanz jedoch nie als Mittel zur Entspannung oder als eine Art Problemlösung gesehen. Sonst wäre ich vermutlich schnell in den Täglichen Konsum geraten. Auch bei meinen längeren Pausen hatte ich nie ein Suchtverlangen.

Ich habe bei meinen Freunden gesehen was das Tägliche konsumieren mit einem macht. Zu jedem Problem oder einer stressigen Situation im Leben oder auf der Arbeit gab es nur eine Lösung und zwar, Konsumieren. Wenn sie nicht rauchen konnten sind sie merkbar gereizt und nervös geworden. Ein Gedanke den ich nie verstanden habe.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ja, rückblickend hätte ich mich spätestens nach dem ersten Ausprobieren über die Gefahren der Substanz welche in meinen Körper gelangt Informieren sollen und diese Gefahren ernst nehmen sollen. Nur weil sie die ersten male nicht direkt merkbar waren, heißt es nicht das es nicht passieren kann.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Am Anfang war es durchaus noch für eine höhere Wahrscheinlichkeit die MPU zu bestehen. Ich habe aber recht schnell gemerkt, dass es mir wesentlich besser geht. Ich habe mehr Energie und kann in der Arbeit und auf Privat mehr erledigen. Auch gegen meine sonst so impulsiven Gedankengänge habe ich mir alternativen zu Cannabis erarbeitet. Das Problem ist auch allgemein weniger geworden. Ich bin nicht mehr so zerstreut. Das hat allerdings einige Monate gedauert.

Hobbys welche ich die letzten Jahre schleifen lies habe ich wiederaufleben lassen. Alte Leidenschaften wie das Schrauben sind wieder entfacht und bieten mir jetzt eine Möglichkeit abzuschalten und meine Freizeit zu gestalten.

Zudem möchte ich kein Sicherheitsrisiko mehr für mich und andere sein. Wenn ich z.B. wieder im Straßenverkehr unterwegs sein sollte. Ich möchte das man sich auf mich verlassen kann und ich wichtige Dinge nicht aufschiebe. Was in der Vergangenheit immer mal vorgekommen ist.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Ich habe mir die letzten Jahre schon öfter gedacht das ich aufhören möchte da mich, die negativen Aspekte des Konsums mental belastet haben. Ich habe aber selbst nie den Absprung geschafft da ich nie wirklich Standhaft blieb.

Als dann die Aufforderung der Führerscheinstelle zu einer MPU kam, war es nach dem initialen Schock eher wie ein Freiheitsschlag. Jetzt hatte ich ein festes Ziel vor Augen auf welches ich eine langanhaltende Änderung erzielen möchte.

In meiner Abstinenzzeit bin ich wieder intensiver meinem Hobby für Autos und Motorrädern nachgegangen. Habe viel Zeit in der Garage beim Schrauben verbracht, habe meinen Freunden bei ihren Fahrzeugen ausgeholfen und habe dadurch auch neue Freunde kennen gelernt. Dabei hatte ich viel Zeit mit mir selbst um über die letzten Jahre nachzudenken. Dabei bin ich zu dem Entschluss gekommen das mir diese Leidenschaft mehr gibt als es Cannabis in den vergangenen Jahren gegeben hat. Das war für mich die größte Erkenntnis

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich könnte wieder in alte Muster verfallen. Dabei kommen natürlich auch wieder alle negativen Aspekte des Konsums hoch. Und die ganze Spirale aus welcher ich mich nun herausbegeben habe, fängt wieder von vorne an. Somit kommt für mich auch in Zukunft nur ein Drogenfreies Leben in Frage. Auch weil ich einen großen Teil meines größten Hobbys nicht wieder aufs Spiel setzten möchte.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Das einstellen des Konsums war für mich kein großes Problem da ich Cannabis nie als Lösung für meine Probleme gesehen und entsprechen missbraucht habe. Ich hatte kein Suchtverlangen wie auch schon bei meinen anderen längeren Pausen.

Ich habe bereits nach den ersten Monaten einen positiven Effekt in meinem Privatleben gemerkt. Da ich nun ein Ziel verfolgte, verging eigentlich bis heute kein Tag an dem ich nicht an meinen vergangenen Konsum gedacht habe. Erst mit dieser inneren Reflektion habe ich die Verbesserung in meiner Lebensqualität erkannt. Das habe ich in meinen bisherigen Pausen so nicht wahrgenommen.

Den sozialen Aspekt konnte ich schneller ersetzen als angenommen. Mit meinen verbleibenden Freunden konnte ich jetzt genauso gut über Probleme sprechen. Wir saßen auch ohne Konsum Stundenlang beim quatschen. Haben viel unternommen was mir die letzten Jahre ziemlich gefehlt hat. Dabei hat mir ein Stück weit auch die MPU Vorbereitung geholfen. Ich kann jetzt faktisch aufklären. Viele sind auch interessiert an dem Thema, und da kläre ich jetzt gerne auf. Ich denke auch das ich in den letzten 6 Jahren seit Konsumbeginn etwas reifer geworden bin und somit auch besser über Sachen sprechen kann welche mich belasten.

Dennoch musste ich mir für mein Privatleben eine neue Methode erarbeiten um nicht den ganzen Abend von Aufgabe zu Aufgabe zu springen. Seit der Abstinenz ist das Problem ohnehin nicht mehr so stark wie die letzten Jahre, ich denke das der Konsum das ganze verstärkt hat. Im Allgemeinen bin ich geordneter, auch weil ich gezielt Plane was ich noch zu tun habe. Ich lege mir über den Tag zurecht was ich noch zu erledigen habe, und kann so meine Aufgaben nach der Arbeit größtenteils in einem Schwung machen. Das sind dann meistens die vielen kleinen Dinge im Haushalt die mir früher immer einzeln in den Kopf gekommen sind und mich haben aufspringen lassen. Danach kann ich relativ gut runterkommen oder habe dann Zeit einer meiner Hobbys nachzugehen. Das hat mir die letzten Jahre gefehlt. Wenn ich mal Lust auf ein Hobby hatte, war ich schnell wieder abgelenkt und hab irgendwas anderes gemacht. Schon war der Tag/Abend rum.

Wenn mir nach meinen Tasks dann noch etwas einfällt, schreibe ich es meistens im Handy auf und entscheide gleich wann ich mich daran erinnern lasse.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Ich habe Anfangs viel mit meinen Freunden darüber geredet wie ich die Umstellung erlebe und was mir aktuell durch den Kopf geht. Sie haben mich in dieser Zeit oft zu Freizeitaktivitäten eingeladen damit ich den Kopf frei bekomme.

Als ich im März meinen Führerschein abgegeben habe, konnte ich mich ganz auf meinen Arbeitskollegen verlassen welcher mich seit diesem Zeitpunkt mit in die Firma nimmt. Mit diesem Kollegen, welcher selbst vor ca. 9 Jahren eine Alkohol MPU gemacht hat, und seitdem strickt Abstinent lebt. Konnte ich offen und ohne Vorurteile über das Thema sprechen. Da uns beide die Leidenschaft zu Autos verbindet, habe ich durch ihn auch neue Freunde gefunden.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine alten Freunde hatten wenig Verständnis das ich die Abstinenz durchziehen möchte. Da wurde das Thema runter gespielt.

Alle anderen haben durchwegs positiv reagiert, in der Arbeit war ich präsenter was ich auch von meinem Vorgesetzten gesagt bekommen habe. Meine Familie ist froh das ich jetzt mehr Zeit mit ihnen verbringe und Freunde welche ich die letzten Jahre vernachlässigt hatte sind auch glücklich das ich mein Leben umgekehrt habe und mehr Zeit mit ihnen verbringe.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nach meiner Auffälligkeit im März 2022 hatte ich weiterhin Kontakt, auch in den ersten Wochen meiner Abstinenz ab 01.11 habe ich versucht Kontakt zu halten. Diese Personen waren die vergangenen Jahre meine engsten Freunde. Natürlich möchte man das irgendwie im Leben halten.

Ich habe versucht etwas draußen zu unternehmen. Als dann immer wieder Aussagen wie „ein paar Mal ziehen wird schon nicht auffallen in den Tests“. Habe ich verstanden, dass sie meine Absichten eine nachhaltige Änderung in meinem Leben zu erzielen, nicht respektieren. Deshalb habe ich Dezember 2022 den Kontakt nachhaltig über alle Kanäle abgebrochen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nach der Auffälligkeit hatte ich noch regelmäßigen Kontakt zu meinen alten Freunden. Hier wurde Konsumiert.

Da ich mich seit meiner Abstinenz nur noch mit Freunden umgebe welche selbst Drogenfrei sind, habe ich seit dem Kontaktabbruch zu meinem vergangenen Freundeskreis keinen Drogenkonsum mehr erlebt.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Sollte ich einmal in die Situation kommen das mir etwas angeboten wird oder in meiner unmittelbaren Nähe konsumiert wird, werde ich nicht drauf eingehen und dieses Gebiet nach Möglichkeit meiden. Ich weis jetzt das es mir Abstinent besser geht, und habe deshalb auch kein verlangen danach zu konsumieren.

Auch nach Abschluss meines Abstinenzprogramms hatte ich kein verlangen nach Cannabis auch kürzliche Events wie Geburtstag und Silvester haben kein Verlangen in mir geweckt. Wo ich früher doch gerne zur Feier des Tages einen geraucht habe.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde meine Abstinenz strickt weiterführen. Nicht nur für mich, sondern auch für die anderen Verkehrsteilnehmer möchte ich kein Sicherheitsrisiko mehr sein. Ich weiß jetzt welche Auswirkungen der Wirkstoff auf meinen Körper und Geist hat deshalb kann ich den Rauschzustand am Steuer nicht mehr verantworten.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, bin mir aber der Gefahr bewusst das ich in alte Denkmuster zurückfalle. Ich habe gelernt mit den Situationen um zu gehen welche früher zu Cannabis Konsum geführt haben. Darüber kann ich mit meinen Freunden und Familie sprechen.

Durch die Aufarbeitung habe ich viel über mich und mein Verhalten bezüglich Cannabis gelernt. Ich brauche Cannabis nicht mehr um über Probleme zu sprechen, zu sozialisieren oder um das Gefühl zu bekommen „Dazu zu gehören“. Zuhause nutze ich es nicht mehr um mich zu fokussieren.

Ich weiß jetzt auch das ich mich nicht schämen muss professionelle Hilfe zu suchen wenn ich sie brauche.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Alkohol spielt auch weiterhin keine große Rolle in meinem Leben. Da ich die Wirkung und alle Begleiterscheinungen von übermäßigem Alkohol Konsum weiterhin nicht mag. Ist es bei den 1-2 Bier auf einer Feier geblieben. Zuhause habe und hatte ich nie ein verlangen ein Bier oder etwas anderes zu trinken.
 
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