mit 65 Jahren MPU wegen Alkohol am Steuer, 1,60 Promille BAK

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
... denn bei dieser Rechenart kann jedermann/jederfrau schnell und einfach eine "angenommene" Trinkmenge im Kopf ausrechnen.
Und genau so soll es sein. Im Prinzip ist das eigentlich ganz einfach. :zwinker0004:

Du bist der MPU-Profi und nicht ich: also werde ich mich auch auf Dich verlassen und bei meiner 2. MPU 23 Gläser Sekt als Trinkmenge angeben, da es wohl diese Menge ist, die ein(e) Gutachter(in)/Arzt(Ärztin) von mir hören will/möchte.
Ob ich jetzt wirklich ein "Profi" bin, kann ich nicht beurteilen ... aber ich gebe all mein Wissen und Selbsterfahrungen weiter.
Aber in diesem Punkt, kannst du dich auf mich verlassen !!!
 

orage

Benutzer
Moderator und MPU Profi

Hallo Max...


Hier im Forum wird als Erläuterung zu Deinem Namen doch angegeben, dass Du Moderator und MPU Profi bist.

Also, warum denn diese Bescheidenheit?!

Liebe Grüße
orage
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hier im Forum wird als Erläuterung zu Deinem Namen doch angegeben, dass Du Moderator und MPU Profi bist.
Den Titel hab ich mir nicht selbst verliehen, kann aber sehr gut damit leben.

Also, warum denn diese Bescheidenheit?!
Wo gibt es noch einmal zwei Dinge so entgegengesetzt und doch so nahe verwandt, so unähnlich und doch so oft kaum voneinander zu unterscheiden wie Bescheidenheit und Stolz. :zwinker0004:
 

orage

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Ich wünsche einen sonnigen guten Morgen an allen!

Frage:Ich habe ben's MPU bei dem PIMA gelesen:
Da steht folgendes:
Es wurde u.a. folgende Frage gestellt:

Würden Sie ihren Alkoholkonsum als Mißbrauch einstufen?

Er hat wie folgt geantwortet:

(ja, weil ich ja am Straßenverkehr teilgenommen habe).


Meine Frage ist nunmehr:
Stimmt das? Kann es auch nicht nur - je nachdem - Alkoholgefährdung sein? Mißbrauch hat doch nichts mit der Teilnahem am Straßenverkehr zu tun? Oder sehe ich das falsch?

Ich würde mich freuen, wenn mir von kompetenter Seite darauf eine Erklärung/Antwort gegeben werden könnte.

Viele Grüße
orage
 

orage

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Guten Morgen Max,

ich habe doch noch mal eine "dumme" Nachfrage bezüglich meiner Trinkmenge:

Ist es richtig, wenn ich bei 23 TE - 19 Gläser Sekt getrunken habe?

23 TE : 0,12 Promille = 19,1 Gläser ???

Ich frage deshalb, da ich in Erinnerung habe, dass ich meine "als Geschenk für die Gastgeberin mitgebrachten" zwei (2) Flaschen Sekt getrunken habe. Und nicht mehr. Meine Gastgeberin hat mir das auch bestätigt.

Wenn das mit den 19 Gläsern stimmt... okay... da kann ich dann auch mit leben... da 2 Flaschen in etwas 15 Gläser Sekt sind. Das wäre dann einen Unterschied von 4 Gläsern. Und wie Du mal irgendwo geschrieben hast, ist es besser "ein paar Gläser mehr anzugeben, als zu wenig"...

Es wäre wirklich nett von Dir, wenn Du nochmals dazu Stellung nehmen würdest.

Viele Grüße
orage
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo orage,

Würden Sie ihren Alkoholkonsum als Mißbrauch einstufen?

Er hat wie folgt geantwortet:

(ja, weil ich ja am Straßenverkehr teilgenommen habe).


Meine Frage ist nunmehr:
Stimmt das? Kann es auch nicht nur - je nachdem - Alkoholgefährdung sein? Mißbrauch hat doch nichts mit der Teilnahem am Straßenverkehr zu tun? Oder sehe ich das falsch?

die Antwort war falsch.

Der Missbrauch bezieht sich auf den Alkoholkonsum.
Und nicht mit dem Straßenverkehr...
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
ich habe doch noch mal eine "dumme" Nachfrage bezüglich meiner Trinkmenge:

Ist es richtig, wenn ich bei 23 TE - 19 Gläser Sekt getrunken habe?

23 TE : 0,12 Promille = 19,1 Gläser ???

Die Frage ist relativ, es kommt auf den Inhalt des Glases an. :zwinker0004:

23 TE = 23 Gläser Sekt a 0,1l ... wären dann 2,3‰ ohne Abbauzeit. Abbauzeit sind beim TÜV 0,1‰/h oder Pima und Co. 0,15‰/h ... ist doch eigentlich ganz einfach.:smiley138:

Würden Sie ihren Alkoholkonsum als Mißbrauch einstufen?
Ich würde das immer mit JA beantworten.
 

orage

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Ein "Hallo" an allen!

Liebe Nancy, hier folgt nun meine aktuelle FB-Version. Für die Überarbeitung habe ich viel Zeit gebraucht und hoffe, dass nach dem Motto "Gutes Ding will Weile haben" es mir gelungen ist, eine halbwegs gute Version auszuarbeiten. Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen.


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Wann:
Dienstag, den 29.09.2015.

Wo:
Ich befand mich vor der TF im Haus meiner Bridgepartnerin.

Mit wem:
Wir waren zu sechs Frauen.

Wann und wie aufgefallen:
Meine Bridgepartnerin hatte uns um 18.00 Uhr zu sich nach Hause eingeladen, um mit ihr gemeinsam Ihren Geburtstag zu feiern. Wir haben bis kurz nach 19.00 Uhr noch einige Runden Bridge gespielt. Dabei habe ich nur Wasser getrunken. Abends gab es nur Fingerfood, von dem ich aber nichts gegessen habe wegen meiner damals bereits seit 2 Wochen angefangenen Diät.
Ich habe kurz vor 20.00 Uhr angefangen, Sekt zu trinken.

Es war ein schöner Abend. Wir haben uns gut unterhalten und viel gelacht.

Nach halb 11, als ich gerade auf Toilette war, wurde ich von meiner Tochter auf Handy angerufen, die mich kurz fragte, ob sie mit den 4-jährigen Zwillingen zu mir kommen könnte, da sie von ihrem Lebenspartner vor die Tür gesetzt worden sei. Dies bejahte ich. Sie sagte, dass sie sich kurz fassen müsste, da der Akku ihres Handys so gut wie leer sei und hing ein.

Nach und nach wurde mir klar, dass meine Tochter keinen Schlüssel hatte.

Nachdem ich vergebens versucht hatte, sie anzurufen (sie ging nicht dran - Akku höchstwahrscheinlich leer), und ich auch nicht genau wusste, von wo aus sie angerufen hatte, verfiel ich in Panik und bin ohne weitere Überlegungen kurz vor 11 Uhr los gefahren. Ich hatte nur noch vor Augen, wie meine Tochter mit den 4-jährigen Enkeln vor meiner geschlossenen Türe stehen und nicht wissen würde, wohin sie gehen sollte.

Als ich dann aber auf der Straße fuhr, merkte ich, dass ich die Straße kaum noch sah, ich sah nur die Mitte der Straße, rechts und links war alles dunkel. Ich hatte wirklich Probleme, die Spur zu halten. Dennoch bin ich weitergefahren, da es auf diesem Teil der Strecke für eine Frau zu gefährlich gewesen wäre, zu Fuß weiter zu gehen (zu abgelegen).

Nach etwa1 km - als ich wieder im bewohnten Gebiet angelangt war - wollte ich mein Fahrzeug am Straßenrand abstellen. Da sah ich aber ein Fahrzeug auf mich zukommen - bis dahin war mir noch kein Auto entgegen gekommen - und bin dann langsam weiter gefahren - um nicht aufzufallen.

Wie sich dann herausgestellt hat, war das die Polizei, die mich dann auch prompt angehalten hat.

Auf der Fahrt zur Polizeiwache bekam ich eine SMS von meiner Tochter, in der sie mir mitteilte, dass sie doch noch nachts bleiben durfte und am nächsten Tag mit den Kindern zu ihrer Freundin fahren würde.

Promille:
Nachdem ich um 23.00 Uhr 0,74 mg/l (1,5 o%) gepustet hatte, hat man mich mit zur Wache genommen, wo mir um 23.43 h Blut entnommen wurde. Vorher hatte die von mir um 23.11 Uhr durchgeführte zweite Atemalkoholtest 0,76 mg/l Promille ergeben. Die Blutalkoholkonzentration (BAK) ergab ein Mittelwert von 1,60 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Was:
Sekt

Wie viel:
Da ich mir den Sekt nicht selber eingeschenkt habe, kann ich nicht sagen, wie viel ich genau getrunken habe. Ich meine jedoch mich erinnern zu können, dass es an die 2 Flaschen Sekt gewesen sind. (Anmerkung für Nancy: Auch die Ärztin bei der 1. MPU hat von „2 Flaschen Sekt“ gesprochen)
Aus der einfachen BAK-Berechnung geht jedoch eine Trinkmenge von 23 TE hervor, somit 23 Gläser à 100 ml Sekt. Das wären dann aber 3 Flaschen Sekt.

Fakt ist, dass es auf jeden Fall zu viel war und ich auf keinen Fall hätte fahren dürfen.

Trinkzeit: kurz vor 20.00 Uhr bis etwa 22.30 Uhr

SONST HABE ICH IN DER VERGANGENHEIT BEI FESTLICHKEITEN im Schnitt 3 - 5 Gläser Sekt getrunken. (Nanca: ist das zu wenig?)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr etwa 1 km.
Ich wollte insgesamt 2 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Einerseits dadurch, dass ich zu viel Alkohol getrunken hatte und andererseits durch meine Trinkgewohnheit ab 2014 habe ich mich selbst überschätzt. Ich dachte, dass ich noch fahren könnte und die paar Kilometer schon noch schaffen würde.
Durch den Alkohol war ich leichtsinnig war mir keines Risikos mehr bewusst.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich wollte ursprünglich bei meiner Freundin schlafen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, ich bin noch nie aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Da ich das nicht genau sagen kann, kann ich nur schätzen.

Ich habe erst seit 38 Jahren mein eigenes Auto und durfte bis dahin äußerst sporadisch (über ausnahmsweise tag mal zu meiner Arbeitsstelle - sonst hat mein Mann mich gefahren) - mit dem Neuwagen meines Mannes gefahren, da ich nicht mitversichert war. Daher bin ich nie - auch nicht mir Restalkohol im Blut - gefahren.
Als ich dann mein eigenes Fahrzeug hatte, bin ich 4 Jahre völlig abstinent gewesen. Ausgangssituation für diese völlige Abstinenz war meine Schwangerschaft.

Ab da (bis zu meiner TF waren es 32 Jahren) müsste es aufgrund der Statistik von Müller/Weiler 1987 wahrscheinlich folgende Mengen an Fahrten gewesen sein:

32 Jahre x 50 Wochen x 2 Anlässe = 3.200 Fahrten gewesen sein.
(Nancy: vielleicht sollte ich 2 Anlässe pro Monat nehmen - da ich niemals in meinem Leben 3.200 Mal alkoholisiert gefahren bin!)

Damals war ich mich nicht bewusst, dass ich mich unverantwortlich verhalten habe. Das lief alles unter dem Motto: „Das ist nicht so schlimm. Die anderen machen das ja auch.“
Heute weiß ich, dass mein Verhalten tödlich hätte sein kann und bin heilfroh, dass nichts passiert ist.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine allererste Erinnerung an Alkohol:

Meinen ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich als Kind zu Hause.
Im Prinzip wurde bei uns zu Hause von Erwachsenen nur zu besonderen Anlässen Alkohol getrunken, so gab es höchstens zum Weihnachtsessen ein Glas Wein. Oder aber auch zu Geburtstagen, wo mein Vater dann ausnahmsweise vor dem Abendessen ein Schnappsglas „Jonge Genever“ und nach dem Abendessen ein kleines Glas Amstel-Bier trank.
Meine Mutter trank sehr sporadisch mal beim Besuch am Abend ein kleines Glas Eierlikör, denn auch ihr bekam das nicht. Sie bekam immer Bauchschmerzen.

Das 1.Mal, dass ich Alkohol getrunken habe:
Meinen ehemaligen Ehemann lernte ich bereits mit 17 Jahren kennen. Mit ihm habe ich das erste Mal ein Glas Sekt getrunken, was mir nicht sonderlich geschmeckt hat. Bis dahin hatte ich nur ein sprite-ähnliches Getränk (7-up) getrunken und mochte das damals auch viel lieber.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Rückblickend habe ich festgestellt, dass ich ab meinem 23. Lebensjahr mal mehr, mal weniger und auch mal gar keinen Alkohol getrunken habe. Regelmäßig war das nie.
Das änderte sich ab 2014, wo sich mein Alkoholkonsum nach und nach gesteigert hat.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Sorte: Wein und Sekt. Bier habe ich nie viel getrunken, weil ich das nicht so mochte. Wenn ich Bier getrunken habe, dann meistens mal ein Glas habe ich nie gemocht, wenn ich es getrunken habe, dann nur wenn

Menge und Häufigkeit:

Nach meiner ersten schlimmen Erfahrung mit Alkohol mit 18 habe ich bis zu meinem 23. und in der Zeit von 1977 - 1981 überhaupt keinen Alkohol getrunken.

Ab da bis 2014 habe ich bei Feierlichkeiten bei und mit Freunden bis zu 3 - 5 Gläser Sekt à 100 ml getrunken. Das waren im Schnitt 10 - 15 Anlässe im Jahr.

Darüber hinaus habe ich beim gemeinsamen Essen mit meinem gewesenen Ehemann im Restaurant und später dann und wann mit „Dates“ überwiegend ¼ l Wein getrunken. Das passierte so im Schnitt 2 Mal im Monat.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Wo und mit wem: Auf Familienfeiern mit meiner Familie (Schwester) und mit der Familie meines gewesenen Ehemannes.

Auf Geburtstagen von Freunden und Bekannten - zusammen mit den Freunden und den Bekannten.

Auch zum Essen im Restaurant - zusammen mit meinem gewesenen Ehemann oder später mit „Dates“

Später alleine zu Hause.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Bis ca. Anfang 2014 habe ich Alkohol nur in Gesellschaft getrunken und das auch sehr verhalten.

Ab 2014 bin ich vorzeitig in Rente gegangen. Da habe ich angefangen, zu Hause zum Abendessen ein Glas à 100 ml Wein als Genussmittel zu trinken. Ich wollte mich in meinem Rentenalter einfach etwas Gutes gönnen.

Dann aber habe ich angefangen, meistens samstagabends, Sekt zu trinken. Das war der Anfang!
Diese Menge hat sich dann nach und nach gesteigert, so dass ich Ende 2014 regelmäßig ein Glas Wein à 100 ml zum Abendessen und samstags 1 - 1,5 manchmal sogar 2 Flaschen Sekt getrunken habe. Ich kaufte ab Anfang 2015 jeden Monat im Schnitt 4 Flaschen Wein und 6 Flaschen Sekt ein, die ich über den Monat verteilt getrunken habe.

Motiv:

In 2010 wurde ich geschieden. Mein gewesener Ehemann heiratete dann unmittelbar danach seine zweite Frau.

März 2014 ging ich vorzeitig in Rente. Da ich sehr wenig monatlich dazu verdienen durfte, arbeitete ich nicht mehr. Hatte wenig Rente zur Verfügung. Ich hatte bis zum Rentenanfang gearbeitet, ohne für mein Alter vorzusorgen. Daher bekam ich nur knapp 1.000 Euro an Rente im Monat.

Bei der Scheidung wurde ich alleinige Hauseigentümerin. Bis zur Scheidung hat mein Mann sich um das Haus und um die Verwaltung des Hauses, Versicherungen, Steuer, Hypotheken usw. gekümmert. Ich hatte davon keine Ahnung. Habe nur gearbeitet. Ab der Scheidung hat mein Mann mich noch dort, soweit es ihm gesundheitlich noch möglich war, unterstützt (Steuer, Änderung der Versicherungen, Umschuldung). Ich vermute, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, weil er neu geheiratet hat und ich alleine geblieben bin.
Nachdem er aber verstorben war (das war Ende 2013), war es „aus“ mit seiner Hilfe. Ich musste es dann alles alleine machen. Am Anfang ging das Alles noch gut.

Als dann Ende 2014 die Unwegsamkeiten im und um das Haus herum
Anfingen, geriet ich ins „Schleudern“.
Dauernd ging im Haus etwas kaputt oder war was nicht in Ordnung.
Immer war etwas kaputt im Haus.

Dann kam noch zum Überfluss der Betriebsrentenprozess vor dem Familiengericht. Ich musste immer aufpassen, dass meine Anwältin richtig agierte, da es sich um eine Nachzahlung einer hohen Summe sowie um zukünftige monatliche Auszahlungen der Betriebsrente meines gewesenen Ehemannes handelte.

Das bedeute für mich Stress pur. Ich war im Grunde überfordert.
Es standen immer wieder neue Herausforderungen bezüglich des Hauses für mich sowie Auseinandersetzungen mit dem Gericht an, die aber auch immer wieder Geld kosteten. Ich musste Schulden machen.
Der Stress mit dem Haus war immer wieder eine Herausforderung für mich, es alleine zu schaffen.- Das hat mir viel Kraft gekostet.
Ich wollte auch keine Hilfe von draußen annehmen.

Darüber hinaus hätte meine Tochter mir sowieso nicht helfen können. Im Gegenteil: Ich habe sie geholfen, da ich ab Geburt der Kinder jede Woche einen Tag in der Woche bei meiner Tochter war und noch immer bin, um sie bei den Zwillingen zu helfen.

Dies alles war Grund dafür, dass meine Trinkmengen an Sekt gesteigert und häufiger wurden.
Wenn ich Sekt getrunken habe, hatte ich das Gefühl, dass nicht mehr alles so schwer auf meinen Schultern drücke. Ich wurde dann entspannt und spürte den Stress nicht mehr.

Am Tag der Trunkenheitsfahrt habe ich dann von meiner Anwältin telefonisch vorab erfahren, dass die Richterin dabei wäre, ein Konzept auszuarbeiten, aus dem hervorgehen würde, dass ich die Summe in zweistelliger Höhe nachträglich und auch in Zukunft meine monatliche Betriebsrente ausgezahlt bekommen würde.

Das war auch Auslöser für meinen hohen Sektkonsum an dem Abend der TF bei meiner Freundin. Mit einem Schlag gehörten meine finanziellen Zukunftsängste nämlich meiner Vergangenheit an. Das war in dem Moment unglaublich für mich.
Ich habe mich einfach riesig darüber gefreut, dass ich nunmehr künftig keine finanziellen Engpässe haben würde und habe einfach mal „zugeschlagen“.

Heute hat sich meine finanzielle Situation eindeutig gebessert. Es geht mir zurzeit finanziell gut. Heute ist mein Haus und Garten in Ordnung.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Da ich wusste, dass meine Konzentrations- und Reaktionsvermögen schon nach einem Glas Wein oder Sekt (ohne vorher etwas gegessen zu haben) nach lies und ich das bei meiner Arbeit nicht leisten konnte, habe ich es grundsätzlich vermieden, über tag Alkohol zu mir zu nehmen.

Wenn ich es jedoch begleitend zum Abendessen getrunken habe, war es ein Genuss für mich, gerade wenn ich gut und lecker gekocht hatte.

Wenn ich allerdings am Wochenende abends übermäßig Sekt - vor allem seit 2014 getrunken habe, war ich am nächsten Tag hundemüde. Da hatte ich wohl einen Kater. Ich war dann an dem Tag auch depressiv.

Ich muss aber auch wohl lallend artikuliert habe, wie mir mal von einer Nachbarin nach einem Telefongespräch erzählt wurde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein nie.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Was die Auswirkungen auf mein Leben anbelangt, kann ich sagen, dass ich nachdem ich abends viel Sekt getrunken hatte, ich mich am nächsten Tag schon schlapp, lustlos und depressiv gefühlt habe.
Ich habe das aber nie wirklich als schlimm angesehen, da ich meistens samstags getrunken habe und am nächsten Tag meistens - wenn es erforderlich war - ausschlafen konnte.

Meine Übersetzer-, Dolmetsch- und Nachhilfetätigkeit habe ich immer einwandfrei erledigen können. Das gilt auch für den Haushalt habe ich immer erledigen können.

Was die Auswirkungen auf mein soziales Umfeld anbelangt, kann ich sagen, dass, da sich mein Alkoholkonsum überwiegend auf die Wochenendabende konzentrierte, ich arbeitsmäßig absolut keine Probleme hatte. Auch im privaten Bereich waren keinerlei negativen Auswirkungen festzustellen.

Und bei Feierlichkeiten haben Bekannten und Familienmitglieder immer mitgefeiert.
 

orage

Benutzer
Teil 2:

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Diese Frage erübrigt sich, da ich heute keinen Alkohol mehr trinke.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. Einmal.
Mit 18. Da habe ich auf einem Fastnachtsumzugswagen zum ersten Mal Schnapps ausprobiert und sogleich meine Kontrolle über meine Trinkmenge dabei verloren. Ich glaube es war Cognac, aber genau weiß ich das nicht mehr.
Ich war volltrunken und weiß bis heute nicht, wie ich von diesem Fastnachtswagen hinunter und ins Bett gekommen bin. Ich war todkrank. Das war mein erster und auch gleich mein letzter Filmriss den ich hatte. Das Ganze war mir so peinlich, dass ich bestrebt war diese Situation nicht mehr hinauf zu beschwören, und erst wieder mit 23 angefangen habe, Alkohol zu trinken.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja.
Von 18 - 23. Da habe ich viel gearbeitet. War neu in Deutschland. Kam sofort von der Schule nach Deutschland und habe hier angefangen unter großen Schwierigkeiten zu arbeiten. Da konnte ich mir keine Alkoholfahne leisten. Ich musste hochkonzentriert arbeiten.

1977 - 1981

19. In welcher Kategorie von Trinkern haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich früher nie als Trinkerin eingeschätzt.

Heute stufe ich mich rückblickend anfangs als Gesellschaftstrinkerin ein. Später ab 2014 war ich als Entspannungstrinkerin bzw. Stresstrinkerin wohl auch alkoholgefährdet. Ich habe den Alkohol zum Entspannen, bzw. zum Abbau meines Stresses missbraucht. Heute weiß ich, dass ich dazu vielen anderen Möglichkeiten nutzen kann und auch heute mache.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Abend meiner TF, die am 29. September 2015 statt fand.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, ich habe noch nie alkoholfreies Bier getrunken und weiß gar nicht, wie das schmeckt.

23. Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?

Weil ich keinen Alkohol mehr brauche, um Stress abzubauen.

Zwischenzeitlich kenne ich keine finanziellen Engpässe mehr und habe somit auch keinen Stress mehr. Heute kann ich jeglichen Stress sofort eliminieren, indem ich z.B. Mängel am Haus sofort behebe. Heute kenne ich mit meinem Haus und den dazu gehörenden Dingen wie Versicherung usw. aus.

Darüber hinaus hatte ich letztendlich Ende Juli folgendes Schlüsselerlebnis: Obwohl ich ja anfangs eigentlich auf Dauer abstinent leben wollte, wollte ich doch noch mal KT versuchen. Dafür stand die Geburtstagsfeier meiner Freundin/Nachbarin auf dem Programm. Da hatte ich vor, das erste Mal nach 6 Monaten Abstinenz wieder ein Glas Wein zu trinken. Da passierte mir aber dieses Schlüsselerlebnis: Ich stellte fest, dass ich überhaupt kein Bedürfnis mehr hatte, Alkohol zu trinken. Vielmehr war mir der Geruch vom Rotwein unangenehm. Nach anfänglichem Staunen, wurde mir bewusst, dass ich mein Ziel erreicht hatte, und zwar dass ich meinen inneren Wunsch, nie mehr zu meinen vorherigen Alkoholgewohnheiten zurückzukehren, verwirklicht hatte. Es wurde mir schlagartig klar, dass ich niemals wieder in meinem Leben Alkohol trinken würde, was ja im Grunde auch seit der TF meine Absicht war. Ich war bereits eine Abstinenzlerin geworden, was mir bis dahin gar nicht so richtig bewusst war.

In diesem Moment dieser Wahrnehmung aber wusste ich, dass ich auch lebenslang eine bleiben würde - so wie ich auch nachdem ich 33 Jahren lang einen Stressraucherin war (an die 80 - 100 Stück pro Tag) eine überzeugte Nichtraucherin geworden bin. Damals - im Jahre 2000 - hatte ich nämlich nach einer Lungenembolie von jetzt auf gleich mit Rauchen aufgehört. Damals hatte Gott ebenfalls seinen Finger im Spiel.

Ich bin zwar keine Kirchengängerin, aber trage Gott sehr stark in mir. Er ist mein ständiger Begleiter. Und er hat mir erneut einen Schuss vor den Bug gegeben, um endgültig mit dem Alkoholtrinken aufzuhören.

Ich wusste innerlich ja schon immer, dass ich irgendwann beide Laster besiegen würde und das hatte ich nun diesem Moment mit Gottes Hilfe geschafft.

24. Warum haben Sie das Trinken nicht schon eher aufgegeben?

Bis zu meiner TF habe ich mir keine großen Gedanken über meinen Alkoholkonsum gemacht. Obwohl ich im Prinzip über die ernsten Folgen meines Konsums Bescheid wusste, habe ich die möglichen negativen Auswirkungen von Alkohol einfach ignoriert.
Ich wusste innerlich schon, dass ich weniger Alkohol trinken sollte - was ich im Prinzip auch wollte -, habe das aber so nicht geschafft. Ich brauchte wirklich einen Schuss vor den Bug und dafür hat Gott gesorgt. Er hat mich an die Hand genommen und hat mich in die MPU gesteuert, damit ich mein Trinkverhalten ändere.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich war zunächst nach der TF so sehr darüber schockiert, dass ich mit einem Promillewert von 1,60 noch gefahren bin, dass ich sofort aufgehört habe, Alkohol zu trinken. Ich habe mich damals völlig in mich selbst zurückgezogen und war wie gelähmt.

Nachdem die erste Lähmung vorbei war, wurde ich aktiv und habe ich einen Anwalt eingeschaltet, der dann aber meinte, dass ich erst mal abwarten sollte, ob ich mehr als 1,60 o% hätte und eine MPU machen müsste. Diese Aussage war für mich aber nicht relevant und habe weiterhin nicht getrunken. Leider habe ich leider Ende November erst mit dem Abstinenzprogramm angefangen.

Ende November habe ich dann meinen Hausarzt aufgesucht, um mit ihm über mein Problem zu sprechen und mich komplett durchchecken zu lassen. Es war soweit alles i. O., auch meine Leberwerte lagen noch in einem Normbereich. allerdings war der GPT-Wert mit 37 U/l (NANCY- soll ich hier die Werte vom 20.11.2015 mitnehmen und vorlegen? Der Befund ist somit 2 Monate nach meiner TF ausgestellt. Da hatte ich schon 2 Monate kein Alkohol getrunken -> GT-Wert : 37 U/l im Gegensatz zum 16. Juni dieses Jahres, wo ich einen GPT-Wert von 21 U/l hatte und die Haaranlyse August 2016 einen Wert kleiner als 7 ergeben hat) , allerdings riet mir mein Hausarzt definitiv dazu mein Leben umzustellen, da durch mein jetzigen Lebensstil „dauerhafte Folgeschäden nicht auszuschließen“ waren. Diese Aussage bestärkte mich dann in meiner Absicht, weiterhin kein Alkohol zu trinken. Das war dann auch der zweite Grund, dass ich keinen Alkohol mehr trinke.

Später nahm ich dann auch mit dem Caritasverband Kontakt auf, die Begleitung zur MPU angeboten hatten. Auch diese Gespräche haben mich sehr geholfen. Wir haben zum Beispiel über den Abend vor meiner TF gesprochen und über das Motiv, das zu meinem Trinkverhalten geführt hat. Auch warum ich gerade an dem Abend soviel getrunken hatte.

Auch habe ich mit der Caritasdame über meinen Alkoholkonsum und über die Trennung von Alkoholkonsum und Teilnahme am Straßenverkehr gesprochen. Wir besprachen die Möglichkeit, wie ich eine gleiche Situation mit meiner Tochter in Zukunft vermeiden könnte.
Der Grund, warum meine Tochter am TF-Abend keinen Haustürschlüssel hatte, war dass ich damals nicht gewollt habe, dass sie allein im Haus sein und dann meine Scheidungsunterlagen sichten könnte. Bis dahin hatte ich - aufgrund der Stresssituation mit dem Haus - keine Zeit gehabt, diese Unterlagen auszusortieren, teilweise zu vernichten und ordentlich abzuheften. Ich wollte nicht, dass sie sich damit belastet. Darauf hin habe ich alle Unterlagen, die mit der Scheidung zusammen hingen, aussortiert, teilweise vernichtet und abgeheftet. Heute hat meine Tochter den Haustürschlüssel und hat jederzeit Zugang zu ihrem Elternhaus.

Zum Schluss hat Frau XX mir die theoretischen Kenntnisse des Alkoholkonsums beigebracht.

All diese Gespräche mit ihr waren Anstoß genug um über meine Probleme bezüglich meiner Trinkproblematik in den letzten anderthalben Jahren nach zu denken und zu verarbeiten. Ich stellte fest, dass ich immer versucht hatte, alles alleine zu schaffen. Ohne überhaupt Hilfe von draußen (mein gewesener Ehemann nicht mit berücksichtigt) anzunehmen. Zusammen mit meinen Freundinnen (4 Stück), die gleichzeitig meine Nachbarinnen sind, habe ich nach den Gründen hierfür gesucht. Wir sprachen über meine Kindheit, meine Ehe und meine Scheidung. Sie sind alle viel älter als ich und verfüge daher über mehr Lebenserfahrung als ich.

In diesen Gesprächen wurde mir klar, dass ich immer bestrebt war, perfekt zu sein, damit meine Mutter und später mein Mann mich liebte, was natürlich Unsinn war. Ich konnte damals den Gedanken nicht vertragen, dass ich womöglich erneut abgeschoben werden wurde. Dazu muss ich erzählen, dass ich mit 5 Jahren für 11 Monaten von meinen Eltern ins Asthmazentrum abgeschoben wurde. Dieses „Bos en Hei“, so nannte sich das Zentrum, lag in Hilversum - 100 km von meinem Elternhaus entfernt. Meine Eltern durften mir nur einmal monatlich besuchen. Damals sind sie per Zug angereist.

Dadurch habe ich mich nicht mehr geliebt gefühlt von meinen Eltern und war ab da immer bestrebt, durch Fleiß die Liebe meiner Eltern - vor allem die von meiner Mutter - zu „erarbeiten“, was mir bei meiner Mutter nie gelungen ist. Ich war ihr immer eine Last. Mein Vater hat mich geliebt, aber er hatte wenig in seiner Ehe zu sagen.
Das war auch der Grund, warum ich mit 11 Jahren beschlossen hatte, so schnell wie möglich das Haus zu verlassen. Mit 20 Jahren habe ich dann geheiratet (nachdem ich aus Angst vor der Reaktion meiner Mutter abgetrieben hatte - Nancy: erzählen oder nicht?). Ich musste damals zum Heiraten sogar die Genehmigung meiner Eltern dazu haben. Für meinen Vater muss das - so ist mir im Nachhinein bewusst geworden - schlimm gewesen sein, da er während des Krieges als politischer Gefangene in KZ Buchenwald gewesen war. Darüber geredet haben wir aber nie. Er ist ja auch ziemlich jung und zwar mit Knochenkrebs gestorben. Nancy: erzählen oder nicht?).


Mir wurde dann auch klar, dass meine Ehe dadurch gescheitert ist, weil ich durch mein Bestreben perfekt sein zu wollen, viel, viel, viel gearbeitet habe und dadurch mein Mann mental und intelligenzmäßig haushoch überlegen wurde.

Auch mit meiner Tochter habe ich eine Aussprache gehabt. Wir haben offen über meine Trennung von ihrem Vater und über ihre Trennung von ihrem Lebenspartner sprechen können. Das hat uns beide gut getan. Denn auch meine Tochter hat mich - was ich nicht wusste - als zu stark eingeschätzt. Sie fühlte sich immer nicht auf gleicher Ebene mit mir. Im Gespräch mit ihr habe ich dann die Möglichkeit wahrgenommen, ihr der Grund für mein Bestreben nach Perfektionismus zu erklären. Ich konnte ihr darlegen, dass sie eine tolle Person ist mit vielen - anders gelagerten - Stärken und dass ich sehr stolz auf sie bin.

Durch diese Gespräche sowohl mit meinen Freundinnen als auch mit Hilfe des Internetforums weiß ich heute, dass ich mich öffnen muss und mich nicht in meinem Schneckenhaus verstecken darf. Ich muss nicht alles alleine im Leben schaffen und alles muss nicht perfekt sein. Man kann mich auch so lieben, ohne dass man mich verlässt.
Spät gelernt, aber lieber spät als nie!

Nach der Umstellungsphase habe ich heute kein Bedürfnis mehr, Alkohol zu trinken und fühle mich sehr gut dabei.


Wie ich die Umstellungsphase erlebt habe?

Nun, am Anfang habe ich den Alkohol mitunter am Wochenende schon etwas vermisst. Darüber hinaus war es schon ein seltsames Gefühl, zum Abendessen im Restaurant als einzige Person mit Wasser da zu sitzen, wenn alle anderen ihren Wein oder ihr Bier trinken. Am Anfang habe ich dann gesagt, dass ich abnehmen wollte und daher auf den Alkohol verzichtete. Das hat man mir auch abgenommen, zumal ich ja wirklich bereits vor meiner TF in September bereits mit meinem angefangen hatte. Seit meiner TF habe ich 10 kg abgenommen habe. Heute kann ich ohne Umschweifen sagen, dass ich inzwischen keinen Alkohol mehr mag. Das wird nach einem anfänglichen Staunen akzeptiert und somit habe ich auch in Zukunft keine Schwierigkeiten mehr, meine Abstinenz zu vertreten.
So war das auch Ende Juli während meinem Urlaub, wo jeder in der Gruppe (18 Frauen) Alkohol getrunken hat, der Fall. Ich glaube sogar, dass manch einer mich heimlich bewundert hat. Ich bin auf jeden Fall stolz darauf.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Auswirkung auf heute
Durch die Abstinenz bedingt denke und handele ich heute anders. Dies wirkt sich positiv auf mich, mein Umfeld und Leben aus.
Ich bin klar im Kopf. Sehe wieder gut aus. Bekomme sogar deswegen Komplimente. Zumal ich seitdem insgesamt 10 kg abgenommen habe. Zurzeit der TF wog ich 73 kg. Kann offen und spontan auf Leute zugehen und kann vor allem wieder offen und klar das Wort ergreifen. Ich verstecke mich nicht mehr.

Ich gehe Sachen in meinem Leben mit Elan an. Habe auch bis jetzt viel bewegt, zum Beispiel viele m³ Rindenmulch im Garten angebracht, nachdem alles mit meiner Hilfe niveliert wurde, habe selber das Badezimmer gefliest, Decke gestrichen usw.

Auch gehe ich jetzt wieder meine Hobbies nach: Ich spiele wieder Klavier, habe wieder angefangen zu malen usw. Habe sogar angefangen, Bücher zu lesen und das nach ungefähr 40 Jahren!

Darüber hinaus habe ich mir Anfang des Jahres eine finnische Sauna nebst Lichttherapie einbauen lassen, in der ich jeden Abend gehe. Es tut meine Gesundheit sehr gut, werde dadurch abgehärtet, und die Lichttherapie beruhigt mich sehr stark.

Ich möchte - sobald ich wieder Autofahren darf - wieder weiter machen, Golf zu spielen. Ich komme so mit dem Golfgepäck nicht hin. (Nancy: sagen oder nicht?).
Ich merke aber auch jetzt schon, dass ich durch die Arbeit im Garten immer fitter geworden bin. Die Werte meiner Lunge sind noch nie so gut gewesen. Der Lungenfacharzt meinte neulich, dass ich so 100 Jahre alt werden könnte. Anmerkung am Rande: ich bin ohne Abzüge ohne Abzüge vorzeitig in Rente gehen können, da ich „gehbehindert„ bin.

Dies alles bestätigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und verschafft mir eine tiefe Zufriedenheit. Heute kann ich mein Leben wieder in vollen Zügen genießen. Vor allem habe ich wieder meine innere Ruhe gefunden.
Kurzum: Ich bin stolz darauf, mein Leben wieder so umgestellt und gefestigt zu haben, und bin zufrieden mit meiner aktuellen Situation, die ich nicht mehr missen möchte.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich weiß, dass ich immer wieder mit negativen Gegebenheiten im Leben konfrontiert werden kann. Aber ich weiß heute auch, dass Alkohol nie die Lösung dafür sein kann.

Ich habe gelernt, mit diesen negativen Gegebenheiten umzugehen und diese gezielt zu lösen, indem ich mich nicht verstecke, sondern das Problem sofort beim Schöpf packe und auch - wenn erforderlich - Rat bei anderen Personen hole.
Darüber hinaus weiß ich, dass meine Freundinnen mir immer zur Seite stehen werden.
Sie sind alle älter als ich und verfügen über große Lebenserfahrungen. Somit weiß ich, dass ich bei ihnen sehr gut aufgehoben bin und ich weiß vor allem, ich brauche mich nicht zu schämen, sie anzusprechen.

Darüber hinaus kann ich jeder Zeit auf die professionelle Hilfe meines Arztes und meiner Bezugsperson beim Caritasverband zurückgreifen


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Theoretisch kann ich es mir vorstellen, aber immer wenn ich das dann tue, erfüllt mich das dann immer wieder mit Angst und Schrecken, vor allem, wenn ich mir vorstelle, was alles hätte passieren können. Doch ich bin der Meinung, dass gerade diese Vorstellung eine wichtige Motivation ist, nie wieder in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen.

Ich denke immer an ein Beispiel, das ich mal im Internet gelesen habe.

Bei der Alkoholfahrt handelt es sich grundsätzlich um eine Talfahrt und geht immer nach unten. Steigt man aus, bleibt man auf diesem Niveau, wo man aussteigt, stehen. Es geht nie mehr aufwärts.
Aber … sobald man wieder einsteigen sollte, geht die Talfahrt weiter nach unten und das möchte ich nun wirklich nicht. Ich möchte da stehen bleibe, wo ich ausgestiegen bin.

Und den Weg weiter nach unten will ich nie wieder gehen, dazu ist der Weg, den ich jetzt eingeschlagen bin, viel zu schön.

Ich genieße mein neues gesundes und ausgefülltes Leben. Ich erkenne, dass ich viel in meinem Leben erreicht habe. Ich habe nach meiner Scheidung das Haus für mich und mein Kind und Enkelkinder behalten können. Gehe meinen Hobbies wieder nach und vor allem ich kann offen auf andere Leute zugehen, ohne irgendwelche Hemmungen. Ich bin weit gekommen und setze das nicht für Alkohol aufs Spiel. Das würde die ganze Arbeit, mich zu bessernd vernichten und das ist es mir nicht Wert.

Und was für mich sehr wichtig ist, ist die Gewissheit, dass Gott mich in meinem Leben begleitet und in meinem Vorhaben unterstützt. Ich muss nur auch immer auf ihn hören und vor allem nicht überhören. Auch das habe ich gelernt.


Im Nachhinein sehe ich es so, dass ich mit Gottes Hilfe den Anstoß bekommen habe, Abstinenzlerin zu werden. Den Zeitpunkt dazu hat er ausgesucht. Den Lernprozess mit seinen jeweiligen Einstufungen musste ich aber selbst durchlaufen um mich letztendlich offiziell zu meiner Abstinenz zu bekennen. Ich weiß, dass ich nunmehr die Fähigkeit entwickelt habe, meinem verwirklichten Ziel treu zu bleiben. Und darauf bin ich auch stolz. (Nancy: sagen oder weglassen?)

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Durch mein abstinentes Trinkverhalten bewahre ich zu jeder Zeit einen klaren Kopf und brauche mir keine Gedanken über eine Rückfahrt zu machen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.









Liebe Nancy, ich bitte Dich, so lieb zu sein und meinen FB nochmals zu Herzen zu nehmen und von den erforderlichen Anmerkungen zu versehen.

Ich hoffe, ich schneide nicht allzu schlecht ab.

VG
orage
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo orage,

die Herren scheinen früh schlafen gegangen zu sein...:zwinker0004:

Liebe Nancy, ich bitte Dich, so lieb zu sein und meinen FB nochmals zu Herzen zu nehmen und von den erforderlichen Anmerkungen zu versehen.

Ja klar mache ich das. Gib mir aber bitte etwas Zeit für den FB, ich möchte das gründlich machen.... :smiley138:
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo orage,

JA ist richtig.

Nur die Begründung von "ben79" war falsch.

Es ist erst wegen des Alkoholmißbrauchs zu der Trunkenheitsfahrt gekommen...
 

orage

Benutzer
klar doch...
Dir noch eine ...........( "tja... wie soll ich das nennen?" geruhsame, wohl kaum, eher eine ....:idee0003:) "erfolgreiche" Nacht :smiley22:


lg orage:smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo orage,

nun habe ich mir endlich die Zeit genommen um deinen FB zu lesen. Da er sehr ausführlich ist, gehe ich zum größten Teil auf deine Rückfragen ein und lasse Bereiche des FB in den Zitaten weg, die aus meiner Sicht nicht zu kommentieren sind, da sie schlüssig und nachvollziehbar von dir geschrieben wurden.

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

[....]
Wann und wie aufgefallen:
Meine Bridgepartnerin hatte uns um 18.00 Uhr zu sich nach Hause eingeladen, um mit ihr gemeinsam Ihren Geburtstag zu feiern. Wir haben bis kurz nach 19.00 Uhr noch einige Runden Bridge gespielt. Dabei habe ich nur Wasser getrunken. Abends gab es nur Fingerfood, von dem ich aber nichts gegessen habe wegen meiner damals bereits seit 2 Wochen angefangenen Diät.
Ich habe kurz vor 20.00 Uhr angefangen, Sekt zu trinken.

Solche Dinge will der Gutachter gar nicht so genau wissen. Zum einen geht es nur um deinen Alk.konsum an diesem Abend (also nicht darum ob du vorher "nur" Wasser getrunken hast) und zum anderen ist es unerheblich, ob du etwas gegessen hast oder nicht, denn das hätte nichts an deinem BAK-Wert geändert. Des weiteren klingt es ungewöhnlich das du eine Diät gemacht, dabei aber nicht auf den Alk.konsum verzichtet hast (Sekt hat sehr viele Kalorien).

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Was:
Sekt

Wie viel:
Da ich mir den Sekt nicht selber eingeschenkt habe, kann ich nicht sagen, wie viel ich genau getrunken habe. Ich meine jedoch mich erinnern zu können, dass es an die 2 Flaschen Sekt gewesen sind. (Anmerkung für Nancy: Auch die Ärztin bei der 1. MPU hat von „2 Flaschen Sekt“ gesprochen)
Aus der einfachen BAK-Berechnung geht jedoch eine Trinkmenge von 23 TE hervor, somit 23 Gläser à 100 ml Sekt. Das wären dann aber 3 Flaschen Sekt.

Ich bin der Ansicht das du etwas mehr wie 0,1‰ mit einer TE aufgebaut hast - von daher würde es mit 2 oder 2,5 Fl. Sekt hinkommen. Wenn du dem Gutachter/Arzt sagst, dass es lt. BAK-Berechnung 3 Fl. waren, du aber eher der Meinung bist das es nicht mehr wie 2 Fl. waren, haben wir hier wieder eine Diskrepanz drin, die wie eine lückenhafte Selbstreflexion wirkt. Von daher rate ich dazu nicht mit der Angabe von Gläsern darzulegen wieviel es war, sondern zu sagen das es max. 2,5 Fl. waren.

Fakt ist, dass es auf jeden Fall zu viel war und ich auf keinen Fall hätte fahren dürfen.

Trinkzeit: kurz vor 20.00 Uhr bis etwa 22.30 Uhr

SONST HABE ICH IN DER VERGANGENHEIT BEI FESTLICHKEITEN im Schnitt 3 - 5 Gläser Sekt getrunken. (Nanca: ist das zu wenig?)

Auf die Menge am Abend der TF gesehen: ja. Wenn du jedoch offen legst das du im Vorfeld höhere Mengen getrunken hast, wäre es nicht wichtig, ob du bei Festlichkeiten auch mal weniger getrunken hast. Von daher kannst du den gesamten Satz einfach streichen, da es sonst hier wieder nach Verharmlosung aussieht.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Da ich das nicht genau sagen kann, kann ich nur schätzen.

Ich habe erst seit 38 Jahren mein eigenes Auto und durfte bis dahin äußerst sporadisch (über ausnahmsweise tag mal zu meiner Arbeitsstelle - sonst hat mein Mann mich gefahren) - mit dem Neuwagen meines Mannes gefahren, da ich nicht mitversichert war. Daher bin ich nie - auch nicht mir Restalkohol im Blut - gefahren.
Als ich dann mein eigenes Fahrzeug hatte, bin ich 4 Jahre völlig abstinent gewesen. Ausgangssituation für diese völlige Abstinenz war meine Schwangerschaft.

Ab da (bis zu meiner TF waren es 32 Jahren) müsste es aufgrund der Statistik von Müller/Weiler 1987 wahrscheinlich folgende Mengen an Fahrten gewesen sein:

32 Jahre x 50 Wochen x 2 Anlässe = 3.200 Fahrten gewesen sein.
(Nancy: vielleicht sollte ich 2 Anlässe pro Monat nehmen - da ich niemals in meinem Leben 3.200 Mal alkoholisiert gefahren bin!)

Es ist nicht gesagt das diese Frage überhaupt kommt und wenn doch, erwartet der GA sicher nicht, dass du Fahrten von 32 Jahren genau errechnet hast. Bei dieser Frage geht es mehr darum, ob man selbst erkannt hat (und auch dazu steht), dass auch vorher bereits im alkoholisierten Zustand gefahren wurde. Alkoholisiert kann ja alles bedeuten, da reicht auch ein einziges Glas Sekt oder Wein und wäre somit vom Gesetzgeber noch "erlaubt", da es erst ab 0,3‰ und mit Ausfallerscheinungen zu Sanktionen kommen würde.

Einzig wenn die Frage käme, ob du vorher schon mit ähnlich hohem Alk.konsum noch gefahren bist, solltest du ehrlich sein. Wenn es da also mehrere Hundert Fahrten gegeben hätte, solltest du offen dazu stehen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Sorte: Wein und Sekt. Bier habe ich nie viel getrunken, weil ich das nicht so mochte. Wenn ich Bier getrunken habe, dann meistens mal ein Glas habe ich nie gemocht, wenn ich es getrunken habe, dann nur wenn

Menge und Häufigkeit:

Nach meiner ersten schlimmen Erfahrung mit Alkohol mit 18 habe ich bis zu meinem 23. und in der Zeit von 1977 - 1981 überhaupt keinen Alkohol getrunken.

Ab da bis 2014 habe ich bei Feierlichkeiten bei und mit Freunden bis zu 3 - 5 Gläser Sekt à 100 ml getrunken. Das waren im Schnitt 10 - 15 Anlässe im Jahr.

Darüber hinaus habe ich beim gemeinsamen Essen mit meinem gewesenen Ehemann im Restaurant und später dann und wann mit „Dates“ überwiegend ¼ l Wein getrunken. Das passierte so im Schnitt 2 Mal im Monat.

Zu welchem Zeitpunkt du keinen Alk. getrunken hast und welchen Alk. du gar nicht magst ist bei dieser Frage wenig zielführend ( und das möchte der GA auch gar nicht von dir wissen) und mir fällt auf, dass du hier deine Trinkmengen nur bis 2014 beschrieben hast...:smiley2204:

In deinen Motiven habe ich nun das gefunden (bitte füge es noch in Frage 10 dazu):

Dann aber habe ich angefangen, meistens samstagabends, Sekt zu trinken. Das war der Anfang!
Diese Menge hat sich dann nach und nach gesteigert, so dass ich Ende 2014 regelmäßig ein Glas Wein à 100 ml zum Abendessen und samstags 1 - 1,5 manchmal sogar 2 Flaschen Sekt getrunken habe. Ich kaufte ab Anfang 2015 jeden Monat im Schnitt 4 Flaschen Wein und 6 Flaschen Sekt ein, die ich über den Monat verteilt getrunken habe.

2 Fl. Sekt müssen es öfter gewesen sein (und nicht nur manchmal), da es bei deiner TF ja mehr als 2 Fl. waren....

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Da ich wusste, dass meine Konzentrations- und Reaktionsvermögen schon nach einem Glas Wein oder Sekt (ohne vorher etwas gegessen zu haben) nach lies und ich das bei meiner Arbeit nicht leisten konnte, habe ich es grundsätzlich vermieden, über tag Alkohol zu mir zu nehmen.

Wenn ich es jedoch begleitend zum Abendessen getrunken habe, war es ein Genuss für mich, gerade wenn ich gut und lecker gekocht hatte.

Wenn ich allerdings am Wochenende abends übermäßig Sekt - vor allem seit 2014 getrunken habe, war ich am nächsten Tag hundemüde. Da hatte ich wohl einen Kater. Ich war dann an dem Tag auch depressiv.

Ich muss aber auch wohl lallend artikuliert habe, wie mir mal von einer Nachbarin nach einem Telefongespräch erzählt wurde.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Was die Auswirkungen auf mein Leben anbelangt, kann ich sagen, dass ich nachdem ich abends viel Sekt getrunken hatte, ich mich am nächsten Tag schon schlapp, lustlos und depressiv gefühlt habe.
Ich habe das aber nie wirklich als schlimm angesehen, da ich meistens samstags getrunken habe und am nächsten Tag meistens - wenn es erforderlich war - ausschlafen konnte.

Meine Übersetzer-, Dolmetsch- und Nachhilfetätigkeit habe ich immer einwandfrei erledigen können. Das gilt auch für den Haushalt habe ich immer erledigen können.

Was die Auswirkungen auf mein soziales Umfeld anbelangt, kann ich sagen, dass, da sich mein Alkoholkonsum überwiegend auf die Wochenendabende konzentrierte, ich arbeitsmäßig absolut keine Probleme hatte. Auch im privaten Bereich waren keinerlei negativen Auswirkungen festzustellen.

Und bei Feierlichkeiten haben Bekannten und Familienmitglieder immer mitgefeiert.

Nur ein kleiner Einwand am Rande: Nenne es nicht unbedingt "depressiv" (das könnte zu unnötigen Rückfragen führen). Sage besser so etwas wie "schlecht drauf" oder "habe mich nicht wohl gefühlt"....

23. Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?

Weil ich keinen Alkohol mehr brauche, um Stress abzubauen.

Zwischenzeitlich kenne ich keine finanziellen Engpässe mehr und habe somit auch keinen Stress mehr. Heute kann ich jeglichen Stress sofort eliminieren, indem ich z.B. Mängel am Haus sofort behebe. Heute kenne ich mit meinem Haus und den dazu gehörenden Dingen wie Versicherung usw. aus.

Darüber hinaus hatte ich letztendlich Ende Juli folgendes Schlüsselerlebnis: Obwohl ich ja anfangs eigentlich auf Dauer abstinent leben wollte, wollte ich doch noch mal KT versuchen.
Dafür stand die Geburtstagsfeier meiner Freundin/Nachbarin auf dem Programm. Da hatte ich vor, das erste Mal nach 6 Monaten Abstinenz wieder ein Glas Wein zu trinken. Da passierte mir aber dieses Schlüsselerlebnis: Ich stellte fest, dass ich überhaupt kein Bedürfnis mehr hatte, Alkohol zu trinken. Vielmehr war mir der Geruch vom Rotwein unangenehm. Nach anfänglichem Staunen, wurde mir bewusst, dass ich mein Ziel erreicht hatte, und zwar dass ich meinen inneren Wunsch, nie mehr zu meinen vorherigen Alkoholgewohnheiten zurückzukehren, verwirklicht hatte. Es wurde mir schlagartig klar, dass ich niemals wieder in meinem Leben Alkohol trinken würde, was ja im Grunde auch seit der TF meine Absicht war. Ich war bereits eine Abstinenzlerin geworden, was mir bis dahin gar nicht so richtig bewusst war.
Ich bin mir nicht sicher ob du das mit diesen Worten wiedergeben solltest.
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Du wolltest "eigentlich" AB leben und dann wolltest du doch "KT" probieren... hmm.
Beschreibe es dann doch besser als anfängliche "Trinkpause" und durch dieses "Schlüsselerlebnis" ist dir klar geworden das du dauerhaft AB leben willst.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

[....]
Ende November habe ich dann meinen Hausarzt aufgesucht, um mit ihm über mein Problem zu sprechen und mich komplett durchchecken zu lassen. Es war soweit alles i. O., auch meine Leberwerte lagen noch in einem Normbereich. allerdings war der GPT-Wert mit 37 U/l (NANCY- soll ich hier die Werte vom 20.11.2015 mitnehmen und vorlegen? Der Befund ist somit 2 Monate nach meiner TF ausgestellt. Da hatte ich schon 2 Monate kein Alkohol getrunken -> GT-Wert : 37 U/l im Gegensatz zum 16. Juni dieses Jahres, wo ich einen GPT-Wert von 21 U/l hatte und die Haaranlyse August 2016 einen Wert kleiner als 7 ergeben hat) , allerdings riet mir mein Hausarzt definitiv dazu mein Leben umzustellen, da durch mein jetzigen Lebensstil „dauerhafte Folgeschäden nicht auszuschließen“ waren. Diese Aussage bestärkte mich dann in meiner Absicht, weiterhin kein Alkohol zu trinken. Das war dann auch der zweite Grund, dass ich keinen Alkohol mehr trinke.

Würde ich machen, da auch (zusammen mit den Werten vom Juni 2016) gesehen werden kann, wie positiv sich der Alk.verzicht auf deine LW auswirkt.

[..........]

Dadurch habe ich mich nicht mehr geliebt gefühlt von meinen Eltern und war ab da immer bestrebt, durch Fleiß die Liebe meiner Eltern - vor allem die von meiner Mutter - zu „erarbeiten“, was mir bei meiner Mutter nie gelungen ist. Ich war ihr immer eine Last. Mein Vater hat mich geliebt, aber er hatte wenig in seiner Ehe zu sagen.
Das war auch der Grund, warum ich mit 11 Jahren beschlossen hatte, so schnell wie möglich das Haus zu verlassen. Mit 20 Jahren habe ich dann geheiratet (nachdem ich aus Angst vor der Reaktion meiner Mutter abgetrieben hatte - Nancy: erzählen oder nicht?). Ich musste damals zum Heiraten sogar die Genehmigung meiner Eltern dazu haben. Für meinen Vater muss das - so ist mir im Nachhinein bewusst geworden - schlimm gewesen sein, da er während des Krieges als politischer Gefangene in KZ Buchenwald gewesen war. Darüber geredet haben wir aber nie. Er ist ja auch ziemlich jung und zwar mit Knochenkrebs gestorben. Nancy: erzählen oder nicht?).

Bei beiden Punkten kann ich nur anmerken: das kommt ganz darauf an wie intensiv das Gespräch zwischen dir und dem Gutachter verlaufen wird. Wenn du den Eindruck hast, dass du bei der MPU darüber reden kannst/solltest, dann mach das. Wenn nicht, lässt du es weg. Es ist beides weder vorteilig noch nachteilig für dich.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

[...]
Ich möchte - sobald ich wieder Autofahren darf - wieder weiter machen, Golf zu spielen. Ich komme so mit dem Golfgepäck nicht hin. (Nancy: sagen oder nicht?).
Ich merke aber auch jetzt schon, dass ich durch die Arbeit im Garten immer fitter geworden bin. Die Werte meiner Lunge sind noch nie so gut gewesen. Der Lungenfacharzt meinte neulich, dass ich so 100 Jahre alt werden könnte. Anmerkung am Rande: ich bin ohne Abzüge ohne Abzüge vorzeitig in Rente gehen können, da ich „gehbehindert„ bin.

Du könntest es zwar sagen, es muss aber nicht unbedingt sein. Darüber hinaus machst du soviel jetzt, dass es als weiteres Hobby, auf das Golfspielen nicht ankommt.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

[....]
Im Nachhinein sehe ich es so, dass ich mit Gottes Hilfe den Anstoß bekommen habe, Abstinenzlerin zu werden. Den Zeitpunkt dazu hat er ausgesucht. Den Lernprozess mit seinen jeweiligen Einstufungen musste ich aber selbst durchlaufen um mich letztendlich offiziell zu meiner Abstinenz zu bekennen. Ich weiß, dass ich nunmehr die Fähigkeit entwickelt habe, meinem verwirklichten Ziel treu zu bleiben. Und darauf bin ich auch stolz. (Nancy: sagen oder weglassen?)

Wenn es deine ehrliche Auffassung ist, dann sag es. Wenn du wirklich das Gefühl hast das Gott dir geholfen hat, ist das okay.

Ich denke aber das du vieles von dem was du geschrieben hast, bei der MPU nicht wirklich erzählen kannst, da die Zeit dafür nicht reichen wird. Auch der Gesprächsverlauf wird sich anders ergeben, als es hier in den 30 Fragen aufgeführt wird.

Es ist aber gut zu erkennen das du dich sehr gründlich mit dir und deiner Geschichte auseinander gesetzt hast, zusammen mit der Einsicht in dein früheres "Fehlverhalten", deiner Abstinenz und der Festigung deiner Verhaltensänderung, sollte es dieses Mal zu einem postiven Gutachten kommen.

Wenn du magst kannst du deinen FB mit den kleinen "Verbesserungen" ja noch einmal einstellen...:smiley138:
 

orage

Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank für Deine Mühe, die Du Dir bei der Überarbeitung gemacht hast. Ich werde meinen FB nochmals korrigieren und Dir zusenden, mit der Bitte, nochmals kurz darüber zu schauen.

Ich wünsche Dir für nachher (also für mich: morgenfrüh) einen guten Schlaf.

VG
orage:smiley138:
 

orage

Benutzer
Frage vorab:

Hallo Nancy,

ich wollte doch noch ein - zwei Fragen vorher "los werden", und zwar geht es dabei um die Vorlage meiner Leberwerten von November 2015 (im Vergleich zu meinen Werten von Juni 2016).

Bei der Ausfüllung meines FBs habe ich leider gar nicht mehr daran gedacht, dass ich die Werte von Juni 2016 gar nicht vorlegen kann, da diese aus meiner ersten (negativen) MPU stammen und die Tatsache, dass ich diese erste MPU bereits "absolviert" habe, wollte ich nun bei meiner zweiten MPU gar nicht erst erwähnen----

oder sollte ich diese Frage nach einer eventuell bereits zu einem früheren Zeitpunkt vorgenommenen MPU (die garantiert kommt) bejahen????? - was meinst Du dazu?

Wenn ich diese Frage verneinen soll, dann stellt sich die Frage, ob ich mir vielleicht jetzt nochmals Blut abnehmen lassen sollte, um die jetztigen Leberwerte feststellen zu lassen oder vielleicht sogar noch damit warten soll bis die 2. MPU unmittelbar bevor steht?

Also:
1. Frage: Soll ich meine erste negative MPU "verschweigen"

wenn ja:

2. Frage: Wann sollte ich mir erneut Blut abnehmen lassen, jetzt oder kurz vor der 2. MPU?


Es wäre lieb von Dir, wenn Du mir kurz darauf antworten könntest, damit ich entsprechend tätig werden kann.

VG
orage:smiley138:
 
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