MPU am 19.09

rocknroller

Benutzer
mal eine Frage was machst du bei einen Rückfalle, z.Bspl. wenn Du statt 3 TE dann 10 TE trinkst!!
Kannst Du das beantworten?

Sollte ich mal vom KT abweichen und mehr konsumieren als ich mir vorgenommen habe, dann zeigt mir dass, das ich nicht kontrolliert mit Alkohol umgehen kann. Ich würde dann konplett auf Alkohol verzichten und AB leben.
Dann hätte ich ja keine Kontrolle über mein Trinkverhalten gehabt und wäre somit Abhängig. Daher AB!!

Aber ich bin bisher mit KT gut zurecht gekommen und die 3 TE habe ich nicht überschritten und ich bin auch zuversichtlich es in Zukunft auch nicht zu tun.

Du darfst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Wenn deine Verhaltensänderung abgeschlossen ist, dann hast du doch etwas gelernt und bist gefestigt. Kein Mensch wird dir übel nehmen wenn du in einem Jahr bei einem Geburtstag mal einen über den Durst trinkst. Wichtig ist, dass du gelernt hast, dass Alkohol und Auto nicht zusammenpassen ... dies steht dann in F29 deines Alk-FB.

Wahrscheinlich hast du recht.

Gruß
 

juergen64

Stamm-User
Hallo,
erst mal, es ist ein Rückfall, aber wie verarbeites Du Ihn.
Trinkst du weiter...!!
Oder holst die hilfe..!
Du wist auch mit KT eine Lösung finden müßen.

Gruss
Jürgen
 

rocknroller

Benutzer
Hallo Jürgen,

Guck dir ma meinen letzten Post an. Da habe ich dir geschrieben, dass ich im Falle eines Rückfalles nicht mehr weiter trinken würde, sondern Abstinent leben würde. Ich würde auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Gruß
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wenn ich in der Zukunft meine 3 TE mal überschreiten sollte, dann ist das doch kein Rückfall. Ein Rückfall wäre, wenn ich mich danach wieder ins Auto setze.
 

rocknroller

Benutzer
aber ist es nicht so, dass ich dem GA verklickern werde, dass ich mein Leben lang nicht mehr als 3 TE zu besonderen Anlässen trinken werde? also wie bisher. Wenn ich dann doch 10 TE trinken würde, hätte ich doch die Kontrolle über die Trinkmenge verloren, oder nicht? und das wäre dann ja ein zeichen für eine Abhängigkeit. Oder hab ich da was falsch verstanden?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
aber ist es nicht so, dass ich dem GA verklickern werde, dass ich mein Leben lang nicht mehr als 3 TE zu besonderen Anlässen trinken werde? also wie bisher. Wenn ich dann doch 10 TE trinken würde, hätte ich doch die Kontrolle über die Trinkmenge verloren, oder nicht? und das wäre dann ja ein zeichen für eine Abhängigkeit. Oder hab ich da was falsch verstanden?

Das ist richtig, dem GA erzählst du was er hören will.

Weist du überhaupt was Abhängigkeit ist ? ... Abhängigkeit ist doch nicht, wenn ich mehr als 3 TE trinke. Weißt du wieviele Menschen mehr als 3 TE trinken ?
Du hast eine Fragestellung der FSST, sie zweifelt daran das du Trinken und Autofahren nicht trennen kannst ... und genau das sollst du mit deiner MPU wiederlegen, du sollst die Zweifel an deiner Fahreignung ausräumen.
 

rocknroller

Benutzer
Was wäre denn deine Antwort auf die Frage von Jürgen?

Ich dachte es wäre Teil der Abhängigkeit wenn man die Kontrolle über seinen Konsum verliert. Und wenn ich mir vornehme 3 Bier zu trinken und ich lande volltrunken im Bett, dann ist dieser Teil doch schonmal erfüllt oder nicht?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Und wenn ich mir vornehme 3 Bier zu trinken und ich lande volltrunken im Bett
Wer redet denn von Volltrunkenheit ?

Beispiel: Ich hatte damals ein Beratungsgespräch beim TÜV. Mit der netten VP konnte ich mich sehr gut unterhalten. Unter anderen erzählte sie mir, dass sie letzte Woche beim Karneval einen über den Durst getrunken hatte und es ihr am Folgetag gar nicht so gut ging.
Ist sie denn jetzt abhängig oder eine Alkoholikerin ?

Sie besaß aber die Fähigkeit Trinken und Fahren zu trennen. Leider besaßen wir diese Fähigkeit nicht, wir mussten sie erlernen. Eine positive MPU ist das Ergebnis unseres erlernten, wir konnten den GA von unserer Fahrtauglichkeit überzeugen.
 

rocknroller

Benutzer
Ja ich versteh was du meinst. Mir ist auch klar, dass nicht jeder der 10 TE trinkt ein alkoholiker ist. Mir gehts doch darum, dass wenn ich mir eine Trinkmenge vornehme (wie das ja bei KT der Fall sein sollte) und die dann nicht einhalten kann, dass das dann kritisch ist. Das ist doch dann Kontrollverlust.

Aber was kann ich denn dem GA antworten, wenn der mich fragt was ich mache wenn es an einem Abend mal mehr als 3 TE werden?

Grüße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Mir gehts doch darum, dass wenn ich mir eine Trinkmenge vornehme (wie das ja bei KT der Fall sein sollte) und die dann nicht einhalten kann, dass das dann kritisch ist. Das ist doch dann Kontrollverlust.
Für deine MPU musst du diese einhalten, andernfalls kannst du das ja auch nicht erlernen.

Aber was kann ich denn dem GA antworten, wenn der mich fragt was ich mache wenn es an einem Abend mal mehr als 3 TE werden?
Nichts, 3TE sind für dich die Obergrenze. Was du in 1, 3 oder 5 Jahren machst, ist allein dein Problem.

Es gibt sogar folgende Möglichkeit für eine MPU ... 6-12 Monate Abstinenz und folgliches KT. Aber dies ist ein sehr umfangreiches Thema, kommen wir wieder auf deine Problematik zurück.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Innere Motive:
Ich bin zum Studieren in eine neü Stadt gezogen und habe dort seit einem Jahr gelebt. In dieser Zeit habe ich mir schon einen Freundeskreis aufgebaut mit dem ich regelmäßig etwas unternommen habe. Das Problem war allerdings, dass die Chemie zwischen mir und den Anderen überhaupt nicht passte. Dazu muss ich sagen, dass ich mich bisher für sehr flexibel im Umgang mit anderen Menschen erlebt habe und bisher mit sehr vielen Leuten und unterschiedlichsten Charakteren zurecht gekommen bin. Bei dem besagten Freundeskreis jedoch waren die charakterlichen Differenzen so groß, dass ich mich zwar anpassen konnte und dies auch gemacht habe, ich selber jedoch dabei auf der Strecke blieb. Die Folge davon war, dass ich verunsichert war und an Selbstsicherheit verloren habe. Ich wollte niemanden vor den Kopf stoßen und habe daher nie den Mut gehabt mich von den neu gewonnenen Bekannten zu lösen. Ich habe den Einfluss des sozialen Umfeldes und seine Wirkung auf mich total unterschätzt. Außerdem war da auch noch die Angst am Ende alleine dazustehen.
Hinzu kommt auch noch, dass meine Studienwahl nicht besonders glücklich war und meine Studienrichtung überhaupt nicht meiner Persönlichkeit und meinen Interessen entsprach. So fiel es mir schwer Leute mit ähnlichen Interessen dort zu finden.
Ich begann an mir zu zweifeln und fühlte mich minderwertig.

Äußere Motive:

Kontaktschwäche: Ich habe den Alkohol benutzt, um Hemmungen abzubaün. Dadurch fiel es mir leichter mit dem neün Bekanntenkreis zu kommunizieren.
Zu deinen äußeren Motiven gehört ja auch ein gewisser Gruppenzwang (folglich aus dem inneren Motiv).
Unzufriedenheit mit dir selbst gehört hier auch dazu.

Bei deiner MPU brauchst du nicht direkt in a) inn. Motive und b) äuß. Motive unterscheiden. Du erzählst die obigen Komplexe als ein "Gesamtpaket".

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, zu besonderen Anlässen. Diese habe ich für mich wie folgt festgelegt: Zu Geburtstagen von meinen Eltern, meinem Bruder, meiner Freundin und mir selber; zu Hochzeiten und zu Sylvester. So komme ich im Jahr auf 6 bis 7 Trinkanlässe. Zu diesen Anlässen trinke ich max. 3 Bier 0,2 l oder 2 Bier 0,33l.
Das kannst du streichen. Für KT gilt, immer die möglichst kleinste Menge trinken ... bei Bier sind das 0,2l-Gläser.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Falsch erlerntes Verhalten ist nie einfach zu ändern und so fiel es mir auch schwer mein falsch erlerntes Trinkverhalten zu ändern. Kurz nach der TF war ich erstmal geschockt über das was passiert ist und Ungewissheit machte sich breit. Als sich der erste Schock gelegt hatte, kam eine Phase des Trotzes, in der es Rückschläge gab und es nicht bei 3 Bier blieb. Ich habe nicht eingesehen wieso ich mein Verhalten ändern sollte und warum ich es mir von irgendwelchen Leuten vorschreiben lassen sollte. Ich vergleiche mein Abwehrverhalten in meiner Trotzphase immer mit einer Maür die ich mir aufgebaut habe, um mein Selbstbild zu schützen. Mit Blick auf die MPU musste ich mich trotzdem mit meinem Alkoholkonsum beschäftigen, sodass ich mich nicht abschotten konnte und mich den Fakten stellen musste. Dies war alles andere als einfach, da es in so einer Situation auch mal weh tut ehrlich zu sich selber zu sein. Ich meine tief in meinen Inneren wusste ich wohl, dass ich zu viel getrunken habe und mein Umgang mit Alkohol nicht normal war. Ich beschloss, dass ich aufhören sollte mich selber zu verarschen und mein Trinkverhalten radikal zu ändern. Dazu machte ich mir erstmal klar, dass ich Alkohol missbraucht habe, um meine Probleme zu verdrängen! Diese Einsicht war hart, aber notwendig. Von da an Begriff ich den Umstand der MPU und dass ich betrunken auf dem Fahrrad angehalten wurde, nicht mehr als eine Verschwörung der Behörden und der Polizei, sondern als eine Chance mein Leben zu ändern. Ich dachte mir, was habe ich schon zu verlieren außer ein paar unbedeutende Alkoholrausche, die einem bewussten Leben mit einer selbstbewussten, anerkannten und zu sich und anderen ehrlichen Persönlichkeit. Das Gefühl, welches man hat wenn man ehrliche Anerkennung von Freunden und Familie aufgrund seiner Persönlichkeit bekommt und nicht durch eine, durch Alkoholrausch vorgegaukelte, Anerkennung ist wie Balsam für die Seele! Das durfte ich allerdings erst später erleben. Vorher musste ich erstmal in Erfahrung bringen, wie ich wirklich auf Andere gewirkt habe, wenn ich alkoholisiert war. Dazu habe ich mal in einem Gespräch mit einer Freundin aus Spaß gesagt, dass ich jetzt nüchtern so langweilig und schüchtern bin und besoffen so lustig, charmant und gebildet war. Natürlich mit einem Augenzwinkern. Darauf meinte sie nur: Ja klar, woraufhin ich nachgehackt habe und meinte: Wie, etwa nicht? Sie teilte mir dann mit, dass ich besoffen nur Ka*** gelabert habe und mich äußerst peinlich aufgeführt habe und ich ihr nüchtern lieber sei. Ich war erstmal, zugegebener Maßen, geschockt, da ich so eine deutliche und unverblümte Antwort nicht erwartet hätte, aber auch glücklich, dass ich ihr nüchtern lieber war. Das Gespräch war zwar im Spaß gehalten, aber ich denke, dass ihre Aussagen trotzdem ehrlich und ernst gemeint waren und für mich äußerst hilfreich, da ich früher immer davon ausgegangen bin, dass ich wirklich betrunken der bessere Mensch bin. Oder besser gesagt, dass meine positiven Seiten durch den Alkohol noch verstärkt werden.
Eine andere Situation war, dass ich Karneval in meinem Heimatort mit Freunden von mir gefeiert habe und zwar nüchtern. Als wir alle auf der Tanzfläche am Tanzen waren und die Stimmung unglaublich ausgelassen war, sagte eine Bekannte einer Freundin zu mir: Du brauchst gar keinen Alkohol, du bist immer so, ne?, da sie gerade über meinen Tanzstil lachen musste. Ich freute mich und fasste ihre Aussage als Kompliment auf, da ich auch ohne Alkohol anscheinend lustig und offen sein konnte. Das Gefühl ohne Alkohol ausgelassen zu feiern kannte ich schon, da ich vor meiner Studentenzeit auch öfters mal der Fahrer zu Diskotheken gewesen bin und trotzdem meinen Spaß hatte. Mit den Freunden die ich in meiner Heimatstadt habe, war das auch kein Problem, da die Grundstimmung durch die Leute so gut war, dass ich den Alkohol nicht benötigte um Spaß zu haben. Ich brauchte mich bei ihnen nicht verstellen, da ich wusste, dass sie mich so mögen wie ich bin. Dieses Gefühl habe ich in meiner Studentenstadt und mit meinen Bekannten dort vermisst und auch vergessen, sodass ich es mir gar nicht mehr vorstellen konnte ohne Alkohol in einer Diskothek Spaß zu haben.
Diese positiven Erlebnisse halfen mir sehr dabei, an meinem neün Lebensstil festzuhalten und bestärkten mich darin und auch in meiner Persönlichkeit. Da ich nun wieder in der Nähe meiner Heimatstadt lebe und wieder mehr mit meinem alten Umfeld unternehme, nimmt meine Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit wieder zu und ich bin auf einem guten Wege zu einer starken Persönlichkeit ohne Alkohol zu kommen.
Das ist irgendwie zuviel und zu verwirrend.

Wir teilen die Frage mal auf in ...

a)Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht
und
b) Wie haben Sie die Umstellungsphase erlebt

zu a gehört ....

- Kurz nach der TF war ich erstmal geschockt über das was passiert ist und Ungewissheit machte sich breit.
- Mit Blick auf die MPU und meiner selbst musste ich mich trotzdem mit meinem Alkoholkonsum beschäftigen, sodass ich mich nicht abschotten konnte und mich den Fakten stellen musste.

Diese Punkte sind sind erst einmal eine Selbsterkennung.
Wie du aber die Änderung deines Trinkverhalten erreicht hast (außer dem Gespräch mit deiner Freundin), weiß bisher noch keiner.
Welche Hilfe hast du dir gesucht ?, hierzu zählen ... Zeitschriften, Internet, Info-Veranstaltungen, psychologische Gespräche und letztendlich auch die Hilfe von Familie, Freunden und Bekannten.
Wie haben sie dir geholfen/unterstützt ?
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zu b gehört ...

- Als wir alle auf der Tanzfläche am Tanzen waren und die Stimmung unglaublich ausgelassen war, sagte eine Bekannte einer Freundin zu mir: Du brauchst gar keinen Alkohol, du bist immer so, ne?, da sie gerade über meinen Tanzstil lachen musste. Ich freute mich und fasste ihre Aussage als Kompliment auf, da ich auch ohne Alkohol anscheinend lustig und offen sein konnte.

Das wars dann auch schon.
Wie hast du die Umstellungsphase persönlich erlebt ? (körperlich, was war plötzlich besser)

"... und so fiel es mir auch schwer mein falsch erlerntes Trinkverhalten zu ändern" ... ein "Umstieg" auf KT sollte dir nicht sonderlich schwerfallen, andernfalls wäre AB für dich die bessere Lösung :zwinker0004:

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?

Seit 10 Monaten ist mein Verhalten bereits stabil, da ich nicht nur versucht habe die Probleme zu kaschieren, sondern mein Leben grundlegend zu ändern. Mein soziales Umfeld wurde umgekrempelt und ich werde mir meine Freunde in Zukunft wesentlich kritischer aussuchen, ohne den Druck zu haben, unbedingt ganz viele Freunde haben zu müssen, da ich gelernt habe, dass wenige gute Freunde viel mehr Wert sind als 100 Falsche. Dafür habe ich jetzt die äußerlichen Bedingungen geschaffen, da ich durch den neün Studiengang mit mehr Menschen zu tun haben werde, die ähnliche Denkweisen, Ansichten und Interessen haben werden wie ich. Sollte ich merken, wenn ich neü Freunde kennen lernen, dass diese nicht auf einer Wellenlänge mit mir liegen, werde ich mich nicht mehr verstellen und mich somit versuchen krampfhaft anzupassen, sondern mir Leute suchen bei denen ich mich gar nicht erst verstellen muss. Dort kann ich mich dann auch wieder mehr öffnen, sodass ich über Probleme reden kann ohne dass diese ungelöst verdrängt werden. Auch mein altes Umfeld und mein bester Freund werden wieder in meiner Nähe sein und ich werde wieder mehr mit ihnen unternehmen können.
Auch meine Ansicht gegenüber dem Alkohol hat sich grundlegend geändert, da ich nun Personen bewundere die auf Partys locker und ausgelassen feiern können ohne dass Außenstehende bemerken würden, dass diese nichts getrunken haben. Das ist wahre Stärke und zu diesem Personenkreis zähle ich mich auch jetzt. Über das was ich in den letzten 10 Monaten erreicht habe bin ich stolz und wieso sollte ich mir das wieder kaputt machen wollen?
Hier fehlt noch etwas wichtiges ... "Ich habe die Gründe für mein Trinkverhalten erkannt und werde heute und in Zukunft offen über anfallende Probleme mit meiner Familie und Freunden reden. Ich habe erkannt, dass Gesundheit und Lebensfreude einen weitaus höheren Stellenwert besitzen. Das Kontrollierte Trinken ist inzwischen Normalität geworden."

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Da es für mich kein spontanes Trinken mehr gibt, kann ich im Vorfeld wesentlich besser planen. Wenn ich etwas trinken möchte, sind das Auto und das Fahrrad keine Alternativen die in die Planung einbezogen werden. Ich werde in Zukunft nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Taxi und Bekannten und Verwandten die mich abholen könnten planen und dies immer doppelt. Fällt eine Möglichkeit aus habe ich so noch einen Plan B.
Nicht gut formuliert ... wer etwas trinken möchte, kann dies zu jeder Zeit tun ... du aber regelst deine Trinkanlässe.
Du kannst das auch wie folgt formulieren ... "Mein Umgang mit Alkohol wird durch die strikte Einhaltung meiner geplanten Trinkanlässe geregelt sein. Bei diesen geplanten Trinkanlässen werden entsprechende Maßnahmen über An-und Abfahrt (Öffentl. Verkehrsmittel, Taxi, Bring-und Holdienst durch z.Bsp. Nachbarn) getroffen."

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Den Rest bekommst du sicherlich auch noch hin. :):smiley5:

Überarbeiten und wieder neu einstellen.
 

rocknroller

Benutzer
Vielen Dank Max!!

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Ich bin zum Studieren in eine neü Stadt gezogen und habe dort seit einem Jahr gelebt. In dieser Zeit habe ich mir schon einen Freundeskreis aufgebaut mit dem ich regelmäßig etwas unternommen habe. Das Problem war allerdings, dass die Chemie zwischen mir und den Anderen überhaupt nicht passte. Dazu muss ich sagen, dass ich mich bisher für sehr flexibel im Umgang mit anderen Menschen erlebt habe und bisher mit sehr vielen Leuten und unterschiedlichsten Charakteren zurecht gekommen bin. Bei dem besagten Freundeskreis jedoch waren die charakterlichen Differenzen so groß, dass ich mich zwar anpassen konnte und dies auch gemacht habe, ich selber jedoch dabei auf der Strecke blieb. Die Folge davon war, dass ich verunsichert war und an Selbstsicherheit verloren habe. Ich wollte niemanden vor den Kopf stoßen und habe daher nie den Mut gehabt mich von den neu gewonnenen Bekannten zu lösen. Ich habe den Einfluss des sozialen Umfeldes und seine Wirkung auf mich total unterschätzt. Außerdem war da auch noch die Angst am Ende alleine dazustehen.
Hinzu kommt auch noch, dass meine Studienwahl nicht besonders glücklich war und meine Studienrichtung überhaupt nicht meiner Persönlichkeit und meinen Interessen entsprach. So fiel es mir schwer Leute mit ähnlichen Interessen dort zu finden.
Ich begann an mir zu zweifeln und fühlte mich minderwertig.
Ich habe den Alkohol missbraucht, um Hemmungen abzubaün. Dadurch fiel es mir leichter mit dem neün Bekanntenkreis zu kommunizieren.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol wurde ich euphorisch, lustig, locker, ausgelassen. Es hatte sich ein Hochgefühl eingestellt und mein Selbstbewusstsein und meine Selbstsicherheit waren enorm.
Bei zuviel Alkohol lallte ich, erzählte viel Müll, was für die anderen bestimmt nervig war und wurde dann müde und träge.
Danach den Tag war ich müde, kaputt, antriebslos, und gleichgültig


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Freunde haben sich manchmal darüber lustig gemacht, was ich für einen Mist am Abend zuvor erzählt habe, als ich zuviel getrunken hatte. Sie meinten es bestimmt nicht böse und fanden es wirklich lustig. Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht, jedoch hätte ich es im Nachhinein als Warnsignal auf meinen problematischen Alkoholkonsum erkennen müssen.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Nach dem Konsum alkoholischer Getränke ging es mir oft richtig schlecht, ich hatte Kopfschmerzen, fühlte mich antriebslos, hatte keine Motivation wichtige Dinge in Angriff zu nehmen. Z.B. war ich unzufrieden mit meinem Studium und meinem neu gewonnenen Freundeskreis und konnte mich nicht dazu durchdringen, meinen persönlichen Werdegang und meinen neün Freundeskreis genügend zu reflektieren und zum besseren zu verändern.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja. Von 2010 – 2011 habe ich mehr getrunken als heute. Die Ursachen waren mein geringes Selbstwertgefühl, mein geringes Selbstbewusstsein und die Unsicherheit im Verhalten gegenüber anderen, sprich Defizite im sozialen Umgang. Dadurch fühlte ich mich minderwertig.
Seit der TF hat sich mein Leben um 180 grad gedreht und ich trinke Alkohol nur noch gelegentlich zum Genuss bei besonderen Anlässen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es kam schon vor, dass ich am Tag danach Erinnerungslücken hatte. Allerdings wusste ich immer wie ich hingekommen bin, mit wem ich wo war und wie ich wieder zurück gekommen bin.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nicht bewusst, aber in den 10 Monaten als ich in den USA lebte habe ich keinen Alkohol konsumiert.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich meinen Alkoholkonsum als unproblematisch eingestuft. Rückblickend muss ich sagen, dass ich den Alkohol missbraucht habe, um mein mangelndes Selbstbewusstsein zu verdrängen und mich zu öffnen.
 

rocknroller

Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, zu besonderen Anlässen. Diese habe ich für mich wie folgt festgelegt: Zu Geburtstagen von meinen Eltern, meinem Bruder, meiner Freundin und mir selber; zu Hochzeiten und zu Sylvester. So komme ich im Jahr auf 6 bis 7 Trinkanlässe. Zu diesen Anlässen trinke ich max. 3 Bier 0,2 l.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Zur Hochzeit meiner Cousine 3 Bier 0,2 l am 4.08.2012.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Für mich ist Alkohol wieder zum Genussmittel geworden und ich genieße ihn zu feierlichen Anlässen um beispielsweise ein gutes Essen abzurunden.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Früher habe ich mir nie ernsthafte Gedanken über meinen Alkoholkonsum gemacht, geschweige denn ihn reflektiert. Ich habe meinen Blick immer auf Personen gelegt, die genauso viel wie ich, oder sogar noch mehr Alkohol konsumiert haben. Dass es mehr Leute gab die weniger getrunken haben, wollte ich nicht sehen oder habe es ausgeblendet. So dachte ich immer, dass mein Alkoholkonsum noch im Rahmen des normalen wäre. Ich habe das Problem verdrängt. Für mich hat bis zur TF immer die positive Wirkung, zumindest habe ich sie so empfunden, des Alkohols überwogen und der anschließende Kater war nach einer Woche auch wieder vergessen.
Durch die TF wurde ich wach gerüttelt und habe zum ersten Mal begonnen, mir über meinen Alkoholkonsum Gedanken zu machen und meine gesamte Situation zu reflektieren. Ich begann mich zu fragen wie es dazu kam, dass ich so viel getrunken habe. Ich stellte ziemlich schnell fest, dass es was mit meinem Selbstbewusstsein zu tun haben musste, da ich mich früher als selbstbewusste und selbstsichere Person erlebt habe und sich dies aber in der Zeit von 2010-2011 zum Negativen hin geändert hatte. Diese Veränderung kam nicht von jetzt auf gleich, sondern ging langsam und schleichend vonstatten, sodass sie mir in der Phase vor der TF nicht bewusst war. Erst als ich mir begann meinen Alkoholkonsum zu überdenken, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass ich nicht mehr dieselbe Person bin, die ich vor meinem Studium war. Mit dieser Erkenntnis bin ich dann zu meiner Freundin gelaufen und habe sie gefragt, wie sie das sieht. Sie bestätigte mir meinen Verdacht, dass sie mich früher als wesentlich selbstsicherer, selbstbewusster, aber auch locker, fröhlicher und aufgeschlossener erlebt hat. Nun wollte ich den Grund dafür herausfinden und mir fiel auf, dass es einen Zusammenhang mit meinem persönlichen Auftreten und den Menschen gibt, die mich umgeben. War ich mit meinen neün Bekannten in meiner Studentenstadt unterwegs war ich unsicher und ohne Selbstvertraün, war ich hingegen mit meinen Freunden aus meiner Heimatstadt unterwegs, war ich wieder ganz der Alte, also selbstsicher und selbstbewusst. So kam ich zu dem Entschluss, dass mir meine neün Bekanntschaften nicht gut tun und ich von denen nicht das gewünschte positive Feedback bekomme, welches ich brauche um mein Selbstbewusstsein zu stärken. Dies ist auch eine neü Erkenntnis die ich gewonnen habe. Früher dachte ich immer, dass es mir egal ist was Andere von mir denken und sagen und ich unabhängig bin. Heute weiß ich jedoch, dass ich auch ein gewisses Maß an positives Feedback brauche. Zwar nicht von jedem, aber von den Leuten, die mir nahe stehen.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und wie haben Sie dabei die Umstellungsphase erlebt?


Nach der TF folgte eine Phase des Schocks in der ich erstmal nichts getrunken haben, die ca. 4 Wochen anhielt. Danach folgte eine Phase des Trotzes in der ich nicht einsehen wollte, wieso mir irgendwelche Leute vorschreiben wollen, wie mein Trinkverhalten auszusehen hat. Ich war wütend auf Polizei und Behörden. So trank ich Sylvester 2011 wieder 4 Biere 0,5l.
Dieser Rückschlag gab mir zu denken. Ich schottete mich erstmal von der Außenwelt ab um mich dann im Internet und in Büchern über das Thema und über mögliche Gefahren des Alkoholmissbrauchs zu informieren und um mit mir selber ins Reine zu kommen. Diese Phase daürte ca. einen Monat. Mit Blick auf meine psychische und physische Gesundheit beschloss ich meinen Alkoholkonsum drastisch einzuschränken.
Zunächst habe ich mein soziales Umfeld noch nicht verändert, da ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht im Klaren war, dass es das falsche Umfeld für mich war. So begann ich wieder was mit denselben Leuten zu unternehmen, nur dass ich diesmal keinen Alkohol konsumierte. Wir gingen in eine Disko und es war das erste Mal nach der TF, dass ich in einer Disko war. Ich fühlte mich zunächst ein wenig schutzlos, da ich den ganzen Abend, zum ersten Mal seit langem wieder, mit völligem Bewusstsein mitbekommen habe.
An dem Abend fühlte ich mich, bzgl. der Gruppe mit der ich unterwegs war, überhaupt nicht zugehörig und überhaupt nicht wohl. Dies wurde mir an diesem Abend zum ersten Mal richtig bewusst. Trotz allem unternahm ich noch weitere Male was mit der Gruppe, da ich ihnen nicht vor den Kopf stoßen wollte. Die gemeinsamen Aktivitäten empfand ich immer mehr als Zwang und so beschloss ich erst den Kontakt mit dieser Gruppe aufzugeben, da ich mir und ihnen nichts mehr vormachen wollte. Während dieser Endphase hatte ich ein Gespräch mit einer Bekannten wie ich denn betrunken rüber gekommen bin. Sie sagte ich hätte zu viel Mist erzählt und hätte über völlig unlustige Dinge gelacht. Dies zerbrach meine Vorstellung von meinem besoffenen Ich.
Ich dachte, dass ich lieber was mit meinen wenigen, hinterbliebenen Freunden etwas unternehme und mich wohl fühle und Spaß habe, als mit vielen Leuten auszugehen, mit denen ich nichts anfangen kann.
Als ich dann wieder mal in meiner Heimatstadt zu besuch war und Karneval mit Freunden dort feierte, machte ich eine wirklich tolle Erfahrung: ich fühlte mich wohl, hatte Spaß und die Stimmung war total ausgelassen. So was hatte ich fast schon wieder vergessen, während meines Studienjahres.
Ähnliche Erfahrungen folgten und bestätigten mich in meiner Persönlichkeit, was ein sehr schönes Gefühl war.
Als das neü Semester wieder begann und ich wieder in meiner Studentenstadt wohnte (in den Ferien war ich meist in meiner Heimatstadt) begann ich regelmäßig Fußball zu spielen. Das machte mir sehr viel Spaß und tat einfach gut. Als ich im Sommer wieder in meiner Heimatstadt auf einem Volksfest war, traf ich eine Bekannte, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe und sie meinten zu mir, dass ich total athletisch aussehe und mich echt gemacht hätte. Das war natürlich Balsam für mein Ego.
Mein Leben verläuft seit diesem Frühjahr wesentlich aktiver als vorher. Habe ich früher Tage verschenkt, indem ich mit einem Kater im Bett lag, konnte ich diese nun aktiv nutzen.
Meine Freundin und gute Freunde von mir haben mir während dieser Zeit sehr geholfen, da sie mir ihr offenes Ohr geliehen haben wenn ich etwas auf dem Herzen hatte, da ich in dieser Zeit des Umbruchs öfters das Bedürfnis zu Reden in mir hoch kam.
 

rocknroller

Benutzer
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe bisher nur positive Erfahrungen mit meinem neüm Lebensstil gemacht, da ich mein Leben viel bewusster gestalte und wahrnehme. Ich nehme mein Leben viel intensiver war als vorher. Vor der TF war ich jedes Wochenende verkatert und habe Tage einfach nur sinnlos verstreichen lassen. Dadurch habe ich mir auch nie Gedanken über meine berufliche und private Situation gemacht und mich mit meiner damaligen Situation abgefunden. Nach der TF habe ich wesentlich mehr Zeit und die nötige Aktivität besessen diese Dinge aktiv zu ändern. Natürlich hatte ich auch die ein oder andere schlaflose Nacht, da ich ja mein ganzes Leben umgekrempelt habe. Ich hatte bis dahin schon 2 Jahre studiert und etwas Neüs anzufangen bedeutete ja, diese 2 Jahre mehr oder weniger weg zu werfen und einen Neubeginn mit neün Leuten, neüm Studium und neün Wohnort zu starten. Diese Entscheidung wollte wohl durchdacht sein, vor allem weil mein neür Studiengang in einer ganz anderen beruflichen Ecke angesiedelt ist, wie der Alte. Dieser Umschwung war aber absolut notwendig, da ich mir diesmal den Studiengang aus den richtigen Gründen ausgesucht habe. Zurzeit mache ich ein Vorpraktikum für den neün Studiengang und es macht mir total viel Spaß und ich merke, dass ich zum ersten Mal auf den richtigen Weg bin. Auch privat läuft es bei mir wesentlich besser. Nachdem ich den Kontakt zu meinem alten Bekanntenkreis abgebrochen habe, fühlte ich mich erst einmal recht einsam und es war ungewohnt ruhig, da ich nicht ständig zum feiern eingeladen wurde. Glücklicherweise habe ich neü Leute kennen gelernt, besonders einen guten Freund, mit denen ich dann mehr unternehmen konnte. Mit ihm konnte ich über alles reden und es entwickelte sich ein freundschaftliches Vertraünsverhältnis. In meinem Heimatort hatte ich immer einen besten Freund dem ich alles anvertraün konnte. Er war, zusammen mit meiner Freundin, eine Art Ventil wenn ich mal Probleme hatte und es nicht so lief. In der Studentenstadt fehlte mir, in meinem ersten Bekanntenkreis, so eine Bezugsperson und ich konnte über ernste Themen mit niemanden Reden. Mit meiner Freundin kann ich schon über alles reden und sie ist mir auch eine tolle Stütze, jedoch fehlte mir eine männliche Bezugsperson, die nun mal eine andere Sicht der Dinge hat und mit der ich über einige Dinge einfach besser und offener reden kann als mit meiner Freundin.
Jetzt bin ich zunächst erstmals in meiner Heimatstadt und in meinem alten Umfeld, was mir sehr gut tut und im Oktober werde ich dann in einer neün Stadt leben in der ich allerdings jetzt schon gute Freunde habe, die auch dort studieren.
Ich habe mir vorgenommen, dass ich wieder einen Sport im Verein mit anderen ausüben werde, sobald ich umgezogen bin, da ich dies früher auch immer getan habe, jedoch in meiner Studentenstadt eher alleine im Fitnessstudio oder laufen gewesen bin. Gemeinsamer Sport mit anderen tut mir gut und bereichert mein Sozialleben, sodass ich darauf nicht länger verzichten möchte. Auch dadurch dass mir das Studium keinen Spaß gemacht hat und ich mich überhaupt nicht gefordert fühlte, bin ich selten in die Uni gegangen. Ich habe jedoch bemerkt, dass ich häufiger den Umgang zu anderen Menschen suchen muss, da meine sozialen Fähigkeiten und damit auch ein gutes Stück Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl sonst verloren gehen würden. Mein neüs Studium wird anspruchsvoller und interessanter, sodass ich wesentlich häufiger in der Uni sein werde und auch öfter mit anderen Menschen in Kontakt sein werde.
Dadurch, dass ich meinen Freundeskreis „ausgemistet“ habe, sind mir nur noch gute Freunde geblieben, die mich akzeptieren wie ich bin und vor denen ich mich nicht verstellen muss. Das macht mich stark und wird mich auch in Zukunft stärken, sodass ich keinen Alkohol mehr benötigen werde.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?

Seit 10 Monaten ist mein Verhalten bereits stabil, da ich nicht nur versucht habe die Probleme zu kaschieren, sondern mein Leben grundlegend zu ändern. Mein soziales Umfeld wurde umgekrempelt und ich werde mir meine Freunde in Zukunft wesentlich kritischer aussuchen, ohne den Druck zu haben, unbedingt ganz viele Freunde haben zu müssen, da ich gelernt habe, dass wenige gute Freunde viel mehr Wert sind als 100 Falsche. Dafür habe ich jetzt die äußerlichen Bedingungen geschaffen, da ich durch den neün Studiengang mit mehr Menschen zu tun haben werde, die ähnliche Denkweisen, Ansichten und Interessen haben werden wie ich. Sollte ich merken, wenn ich neü Freunde kennen lernen, dass diese nicht auf einer Wellenlänge mit mir liegen, werde ich mich nicht mehr verstellen und mich somit versuchen krampfhaft anzupassen, sondern mir Leute suchen bei denen ich mich gar nicht erst verstellen muss. Auch meine Ansicht gegenüber dem Alkohol hat sich grundlegend geändert, da ich nun Personen bewundere die auf Partys locker und ausgelassen feiern können ohne dass Außenstehende bemerken würden, dass diese nichts getrunken haben. Das ist wahre Stärke und zu diesem Personenkreis zähle ich mich auch jetzt.
Ich habe die Gründe für mein Trinkverhalten erkannt und werde heute und in Zukunft offen über anfallende Probleme mit meiner Freundin, Familie und Freunden reden. Ich habe erkannt, dass Gesundheit und Lebensfreude einen weitaus höheren Stellenwert besitzen. Das Kontrollierte Trinken ist inzwischen Normalität geworden.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Theoretisch ja, jedoch habe ich durch die intensive Aufarbeitung meiner Problematik in den vergangenen Monaten viel über die Gefahren von Alkohol gelernt. Sollten erneut Situationen eintreten, in denen ich mich unsicher fühle, werde ich das Gespräch mit mir vertrauten Personen suchen, da ich gelernt habe, dass das Zugeben von Problemen keine Schwäche ist, da niemand perfekt ist und wir alle hin und wieder Probleme haben. Sollte ich trotzdem mit einer Situation nicht zu Recht kommen, werde ich keine Angst haben professionelle Hilfe in Anspruch zunehmen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Mein Umgang mit Alkohol wird durch die strikte Einhaltung meiner geplanten Trinkanlässe geregelt sein. Bei diesen geplanten Trinkanlässen werden entsprechende Maßnahmen über An- und Abfahrt (Öffentl. Verkehrsmittel, Taxi, Bring- und Holdienst durch z.Bsp. Familie) getroffen.



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

rocknroller

Benutzer
Also nochmal vielen Dank Max für deine Mühen. Du hilfst mir echt sehr.

Ich habe gerade mein Trinkdiagramm ausgearbeitet. Könnte ich dir das mal schicken damit du da mal drüber gucks?
Fand das gar nicht so leicht mit den Trinkmengen vor der Zeit des Missbrauchs, da ich ja zuletzt trauriger weise andere Trinkmengen gewohnt war...

Grüße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich habe gerade mein Trinkdiagramm ausgearbeitet. Könnte ich dir das mal schicken damit du da mal drüber gucks?
Kein Problem, schick es mal rüber !

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Ich bin zum Studieren in eine neü Stadt gezogen und habe dort seit einem Jahr gelebt. In dieser Zeit habe ich mir schon einen Freundeskreis aufgebaut mit dem ich regelmäßig etwas unternommen habe. Das Problem war allerdings, dass die Chemie zwischen mir und den Anderen überhaupt nicht passte. Dazu muss ich sagen, dass ich mich bisher für sehr flexibel im Umgang mit anderen Menschen erlebt habe und bisher mit sehr vielen Leuten und unterschiedlichsten Charakteren zurecht gekommen bin. Bei dem besagten Freundeskreis jedoch waren die charakterlichen Differenzen so groß, dass ich mich zwar anpassen konnte und dies auch gemacht habe, ich selber jedoch dabei auf der Strecke blieb. Die Folge davon war, dass ich verunsichert war und an Selbstsicherheit verloren habe. Ich wollte niemanden vor den Kopf stoßen und habe daher nie den Mut gehabt mich von den neu gewonnenen Bekannten zu lösen. Ich habe den Einfluss des sozialen Umfeldes und seine Wirkung auf mich total unterschätzt. Außerdem war da auch noch die Angst am Ende alleine dazustehen.
Hinzu kommt auch noch, dass meine Studienwahl nicht besonders glücklich war und meine Studienrichtung überhaupt nicht meiner Persönlichkeit und meinen Interessen entsprach. So fiel es mir schwer Leute mit ähnlichen Interessen dort zu finden.
Ich begann an mir zu zweifeln und fühlte mich minderwertig.
Ich habe den Alkohol missbraucht, um Hemmungen abzubaün. Dadurch fiel es mir leichter mit dem neün Bekanntenkreis zu kommunizieren.
Das oben markierte ist ansich ein Wiederspruch. Leute, mit denen du nicht klar kommst, kann kein Freundeskreis sein.
Schreib lieber das du dich zu dieser Gruppe angeschlossen hast, weil du keine anderen Alternativen gesehen hast. Du fühltest dich in dieser Gruppe dazugehörig.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und wie haben Sie dabei die Umstellungsphase erlebt?


Nach der TF folgte eine Phase des Schocks in der ich erstmal nichts getrunken haben, die ca. 4 Wochen anhielt. Danach folgte eine Phase des Trotzes in der ich nicht einsehen wollte, wieso mir irgendwelche Leute vorschreiben wollen, wie mein Trinkverhalten auszusehen hat. Ich war wütend auf Polizei und Behörden. So trank ich Sylvester 2011 wieder 4 Biere 0,5l. Dieser Rückschlag gab mir zu denken. Ich schottete mich erstmal von der Außenwelt ab um Ich informierte mich dann im Internet und in Büchern über das Thema und über mögliche Gefahren des Alkoholmissbrauchs um mit mir selber ins Reine zu kommen. Diese Phase daürte ca. einen Monat. Mit Blick auf meine psychische und physische Gesundheit beschloss ich meinen Alkoholkonsum drastisch einzuschränken.
Zunächst habe ich mein soziales Umfeld noch nicht verändert, da ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht im Klaren war, dass es das falsche Umfeld für mich war. So begann ich wieder was mit denselben Leuten zu unternehmen, nur dass ich diesmal keinen Alkohol konsumierte. Wir gingen in eine Disko und es war das erste Mal nach der TF, dass ich in einer Disko war. Ich fühlte mich zunächst ein wenig schutzlos, da ich den ganzen Abend, zum ersten Mal seit langem wieder, mit völligem Bewusstsein mitbekommen habe. An dem Abend fühlte ich mich, bzgl. der Gruppe mit der ich unterwegs war, überhaupt nicht zugehörig und überhaupt nicht wohl. Dies wurde mir an diesem Abend zum ersten Mal richtig bewusst. Trotz allem unternahm ich noch weitere Male was mit der Gruppe, da ich ihnen nicht vor den Kopf stoßen wollte. Die gemeinsamen Aktivitäten empfand ich immer mehr als Zwang und so beschloss ich erst den Kontakt mit dieser Gruppe aufzugeben, da ich mir und ihnen nichts mehr vormachen wollte. Während dieser Endphase hatte ich ein Gespräch mit einer Bekannten wie ich denn betrunken rüber gekommen bin. Sie sagte ich hätte zu viel Mist erzählt und hätte über völlig unlustige Dinge gelacht. Dies zerbrach meine Vorstellung von meinem besoffenen Ich.Ich dachte, dass ich lieber was mit meinen wenigen, hinterbliebenen Freunden etwas unternehme und mich wohl fühle und Spaß habe, als mit vielen Leuten auszugehen, mit denen ich nichts anfangen kann.
Als ich dann wieder mal in meiner Heimatstadt zu besuch war und Karneval mit Freunden dort feierte, machte ich eine wirklich tolle Erfahrung: ich fühlte mich wohl, hatte Spaß und die Stimmung war total ausgelassen. So was hatte ich fast schon wieder vergessen, während meines Studienjahres. Ähnliche Erfahrungen folgten und bestätigten mich in meiner Persönlichkeit, was ein sehr schönes Gefühl war.
Als das neü Semester wieder begann und ich wieder in meiner Studentenstadt wohnte (in den Ferien war ich meist in meiner Heimatstadt) begann ich regelmäßig Fußball zu spielen. Das machte mir sehr viel Spaß und tat einfach gut. Als ich im Sommer wieder in meiner Heimatstadt auf einem Volksfest war, traf ich eine Bekannte, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe und sie meinten zu mir, dass ich total athletisch aussehe und mich echt gemacht hätte. Das war natürlich Balsam für mein Ego.
Mein Leben verläuft seit diesem Frühjahr wesentlich aktiver als vorher. Habe ich früher Tage verschenkt, indem ich mit einem Kater im Bett lag, konnte ich diese nun aktiv nutzen.
Meine Freundin und gute Freunde von mir haben mir während dieser Zeit sehr geholfen, da sie mir ihr offenes Ohr geliehen haben wenn ich etwas auf dem Herzen hatte, da ich in dieser Zeit des Umbruchs öfters das Bedürfnis zu Reden in mir hoch kam.
Du hast meine Kommentierung nicht verstanden, alles was jetzt markiert ist muß hier raus !

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Ich denke, den Rest bekommst du jetzt auch noch hin ... stelle den FB bitte noch einmal überarbeitet ein !
 

rocknroller

Benutzer
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Ich bin zum Studieren in eine neü Stadt gezogen und habe dort seit einem Jahr gelebt. In dieser Zeit habe ich mir schon einen Bekanntenkreis aufgebaut mit dem ich regelmäßig etwas unternommen habe. Das Problem war allerdings, dass die Chemie zwischen mir und den Anderen überhaupt nicht passte. Dazu muss ich sagen, dass ich mich bisher für sehr flexibel im Umgang mit anderen Menschen erlebt habe und bisher mit sehr vielen Leuten und unterschiedlichsten Charakteren zurecht gekommen bin. Bei dem besagten Freundeskreis jedoch waren die charakterlichen Differenzen so groß, dass ich mich zwar anpassen konnte und dies auch gemacht habe, ich selber jedoch dabei auf der Strecke blieb. Die Folge davon war, dass ich verunsichert war und an Selbstsicherheit verloren habe. Ich wollte niemanden vor den Kopf stoßen und habe daher nie den Mut gehabt mich von den neu gewonnenen Bekannten zu lösen. Ich habe den Einfluss des sozialen Umfeldes und seine Wirkung auf mich total unterschätzt. Außerdem war da auch noch die Angst am Ende alleine dazustehen.
Hinzu kommt auch noch, dass meine Studienwahl nicht besonders glücklich war und meine Studienrichtung überhaupt nicht meiner Persönlichkeit und meinen Interessen entsprach. So fiel es mir schwer Leute mit ähnlichen Interessen dort zu finden.
Ich begann an mir zu zweifeln und fühlte mich minderwertig.
Ich habe den Alkohol missbraucht, um Hemmungen abzubaün. Dadurch fiel es mir leichter mit dem neün Bekanntenkreis zu kommunizieren.
 

rocknroller

Benutzer
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und wie haben Sie dabei die Umstellungsphase erlebt?


Nach der TF folgte eine Phase des Schocks in der ich erstmal nichts getrunken habe. Ich informierte mich dann im Internet und in Büchern über das Thema und über mögliche Gefahren des Alkoholmissbrauchs zu informieren und um mit mir selber ins Reine zu kommen. Diese Phase daürte ca. einen Monat. Mit Blick auf meine psychische und physische Gesundheit beschloss ich meinen Alkoholkonsum drastisch einzuschränken.
Zunächst habe ich mein soziales Umfeld noch nicht verändert, da ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht im Klaren war, dass es das falsche Umfeld für mich war. So begann ich wieder was mit denselben Leuten zu unternehmen, nur dass ich diesmal keinen Alkohol konsumierte.
An dem Abend fühlte ich mich, bzgl. der Gruppe mit der ich unterwegs war, überhaupt nicht zugehörig und überhaupt nicht wohl. Dies wurde mir an diesem Abend zum ersten Mal richtig bewusst. Trotz allem unternahm ich noch weitere Male was mit der Gruppe, da ich ihnen nicht vor den Kopf stoßen wollte. Die gemeinsamen Aktivitäten empfand ich immer mehr als Zwang und so beschloss ich erst den Kontakt mit dieser Gruppe aufzugeben, da ich mir und ihnen nichts mehr vormachen wollte.
Ich dachte, dass ich lieber was mit meinen wenigen, hinterbliebenen Freunden etwas unternehme und mich wohl fühle und Spaß habe, als mit vielen Leuten auszugehen, mit denen ich nichts anfangen kann.
Als ich dann wieder mal in meiner Heimatstadt zu besuch war und Karneval mit Freunden dort feierte, machte ich eine wirklich tolle Erfahrung: ich fühlte mich wohl, hatte Spaß und die Stimmung war total ausgelassen. Ähnliche Erfahrungen folgten und bestätigten mich in meiner Persönlichkeit, was ein sehr schönes Gefühl war.
Als das neü Semester wieder begann und ich wieder in meiner Studentenstadt wohnte (in den Ferien war ich meist in meiner Heimatstadt) begann ich regelmäßig Fußball zu spielen. Das machte mir sehr viel Spaß und tat einfach gut. Als ich im Sommer wieder in meiner Heimatstadt auf einem Volksfest war, traf ich eine Bekannte, die ich schon länger nicht mehr gesehen habe und sie meinten zu mir, dass ich total athletisch aussehe und mich echt gemacht hätte. Das war natürlich Balsam für mein Ego.
Mein Leben verläuft seit diesem Frühjahr wesentlich aktiver als vorher. Habe ich früher Tage verschenkt, indem ich mit einem Kater im Bett lag, konnte ich diese nun aktiv nutzen.
Meine Freundin und gute Freunde von mir haben mir während dieser Zeit sehr geholfen, da sie mir ihr offenes Ohr geliehen haben wenn ich etwas auf dem Herzen hatte, da ich in dieser Zeit des Umbruchs öfters das Bedürfnis zu Reden in mir hoch kam.
 
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