12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Innere Motive:
Ich bin zum Studieren in eine neü Stadt gezogen und habe dort seit einem Jahr gelebt. In dieser Zeit habe ich mir schon einen Freundeskreis aufgebaut mit dem ich regelmäßig etwas unternommen habe. Das Problem war allerdings, dass die Chemie zwischen mir und den Anderen überhaupt nicht passte. Dazu muss ich sagen, dass ich mich bisher für sehr flexibel im Umgang mit anderen Menschen erlebt habe und bisher mit sehr vielen Leuten und unterschiedlichsten Charakteren zurecht gekommen bin. Bei dem besagten Freundeskreis jedoch waren die charakterlichen Differenzen so groß, dass ich mich zwar anpassen konnte und dies auch gemacht habe, ich selber jedoch dabei auf der Strecke blieb. Die Folge davon war, dass ich verunsichert war und an Selbstsicherheit verloren habe. Ich wollte niemanden vor den Kopf stoßen und habe daher nie den Mut gehabt mich von den neu gewonnenen Bekannten zu lösen. Ich habe den Einfluss des sozialen Umfeldes und seine Wirkung auf mich total unterschätzt. Außerdem war da auch noch die Angst am Ende alleine dazustehen.
Hinzu kommt auch noch, dass meine Studienwahl nicht besonders glücklich war und meine Studienrichtung überhaupt nicht meiner Persönlichkeit und meinen Interessen entsprach. So fiel es mir schwer Leute mit ähnlichen Interessen dort zu finden.
Ich begann an mir zu zweifeln und fühlte mich minderwertig.
Äußere Motive:
Kontaktschwäche: Ich habe den Alkohol benutzt, um Hemmungen abzubaün. Dadurch fiel es mir leichter mit dem neün Bekanntenkreis zu kommunizieren.
Zu deinen äußeren Motiven gehört ja auch ein gewisser Gruppenzwang (folglich aus dem inneren Motiv).
Unzufriedenheit mit dir selbst gehört hier auch dazu.
Bei deiner MPU brauchst du nicht direkt in a) inn. Motive und b) äuß. Motive unterscheiden. Du erzählst die obigen Komplexe als ein "Gesamtpaket".
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, zu besonderen Anlässen. Diese habe ich für mich wie folgt festgelegt: Zu Geburtstagen von meinen Eltern, meinem Bruder, meiner Freundin und mir selber; zu Hochzeiten und zu Sylvester. So komme ich im Jahr auf 6 bis 7 Trinkanlässe. Zu diesen Anlässen trinke ich max. 3 Bier 0,2 l oder 2 Bier 0,33l.
Das kannst du streichen. Für KT gilt, immer die möglichst kleinste Menge trinken ... bei Bier sind das 0,2l-Gläser.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Falsch erlerntes Verhalten ist nie einfach zu ändern und so fiel es mir auch schwer mein falsch erlerntes Trinkverhalten zu ändern. Kurz nach der TF war ich erstmal geschockt über das was passiert ist und Ungewissheit machte sich breit. Als sich der erste Schock gelegt hatte, kam eine Phase des Trotzes, in der es Rückschläge gab und es nicht bei 3 Bier blieb. Ich habe nicht eingesehen wieso ich mein Verhalten ändern sollte und warum ich es mir von irgendwelchen Leuten vorschreiben lassen sollte. Ich vergleiche mein Abwehrverhalten in meiner Trotzphase immer mit einer Maür die ich mir aufgebaut habe, um mein Selbstbild zu schützen. Mit Blick auf die MPU musste ich mich trotzdem mit meinem Alkoholkonsum beschäftigen, sodass ich mich nicht abschotten konnte und mich den Fakten stellen musste. Dies war alles andere als einfach, da es in so einer Situation auch mal weh tut ehrlich zu sich selber zu sein. Ich meine tief in meinen Inneren wusste ich wohl, dass ich zu viel getrunken habe und mein Umgang mit Alkohol nicht normal war. Ich beschloss, dass ich aufhören sollte mich selber zu verarschen und mein Trinkverhalten radikal zu ändern. Dazu machte ich mir erstmal klar, dass ich Alkohol missbraucht habe, um meine Probleme zu verdrängen! Diese Einsicht war hart, aber notwendig. Von da an Begriff ich den Umstand der MPU und dass ich betrunken auf dem Fahrrad angehalten wurde, nicht mehr als eine Verschwörung der Behörden und der Polizei, sondern als eine Chance mein Leben zu ändern. Ich dachte mir, was habe ich schon zu verlieren außer ein paar unbedeutende Alkoholrausche, die einem bewussten Leben mit einer selbstbewussten, anerkannten und zu sich und anderen ehrlichen Persönlichkeit. Das Gefühl, welches man hat wenn man ehrliche Anerkennung von Freunden und Familie aufgrund seiner Persönlichkeit bekommt und nicht durch eine, durch Alkoholrausch vorgegaukelte, Anerkennung ist wie Balsam für die Seele! Das durfte ich allerdings erst später erleben. Vorher musste ich erstmal in Erfahrung bringen, wie ich wirklich auf Andere gewirkt habe, wenn ich alkoholisiert war. Dazu habe ich mal in einem Gespräch mit einer Freundin aus Spaß gesagt, dass ich jetzt nüchtern so langweilig und schüchtern bin und besoffen so lustig, charmant und gebildet war. Natürlich mit einem Augenzwinkern. Darauf meinte sie nur: Ja klar, woraufhin ich nachgehackt habe und meinte: Wie, etwa nicht? Sie teilte mir dann mit, dass ich besoffen nur Ka*** gelabert habe und mich äußerst peinlich aufgeführt habe und ich ihr nüchtern lieber sei. Ich war erstmal, zugegebener Maßen, geschockt, da ich so eine deutliche und unverblümte Antwort nicht erwartet hätte, aber auch glücklich, dass ich ihr nüchtern lieber war. Das Gespräch war zwar im Spaß gehalten, aber ich denke, dass ihre Aussagen trotzdem ehrlich und ernst gemeint waren und für mich äußerst hilfreich, da ich früher immer davon ausgegangen bin, dass ich wirklich betrunken der bessere Mensch bin. Oder besser gesagt, dass meine positiven Seiten durch den Alkohol noch verstärkt werden.
Eine andere Situation war, dass ich Karneval in meinem Heimatort mit Freunden von mir gefeiert habe und zwar nüchtern. Als wir alle auf der Tanzfläche am Tanzen waren und die Stimmung unglaublich ausgelassen war, sagte eine Bekannte einer Freundin zu mir: Du brauchst gar keinen Alkohol, du bist immer so, ne?, da sie gerade über meinen Tanzstil lachen musste. Ich freute mich und fasste ihre Aussage als Kompliment auf, da ich auch ohne Alkohol anscheinend lustig und offen sein konnte. Das Gefühl ohne Alkohol ausgelassen zu feiern kannte ich schon, da ich vor meiner Studentenzeit auch öfters mal der Fahrer zu Diskotheken gewesen bin und trotzdem meinen Spaß hatte. Mit den Freunden die ich in meiner Heimatstadt habe, war das auch kein Problem, da die Grundstimmung durch die Leute so gut war, dass ich den Alkohol nicht benötigte um Spaß zu haben. Ich brauchte mich bei ihnen nicht verstellen, da ich wusste, dass sie mich so mögen wie ich bin. Dieses Gefühl habe ich in meiner Studentenstadt und mit meinen Bekannten dort vermisst und auch vergessen, sodass ich es mir gar nicht mehr vorstellen konnte ohne Alkohol in einer Diskothek Spaß zu haben.
Diese positiven Erlebnisse halfen mir sehr dabei, an meinem neün Lebensstil festzuhalten und bestärkten mich darin und auch in meiner Persönlichkeit. Da ich nun wieder in der Nähe meiner Heimatstadt lebe und wieder mehr mit meinem alten Umfeld unternehme, nimmt meine Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit wieder zu und ich bin auf einem guten Wege zu einer starken Persönlichkeit ohne Alkohol zu kommen.
Das ist irgendwie zuviel und zu verwirrend.
Wir teilen die Frage mal auf in ...
a)Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht
und
b) Wie haben Sie die Umstellungsphase erlebt
zu a gehört ....
- Kurz nach der TF war ich erstmal geschockt über das was passiert ist und Ungewissheit machte sich breit.
- Mit Blick auf die MPU
und meiner selbst musste ich mich trotzdem mit meinem Alkoholkonsum beschäftigen, sodass ich mich nicht abschotten konnte und mich den Fakten stellen musste.
Diese Punkte sind sind erst einmal eine Selbsterkennung.
Wie du aber die Änderung deines Trinkverhalten erreicht hast (außer dem Gespräch mit deiner Freundin), weiß bisher noch keiner.
Welche Hilfe hast du dir gesucht ?, hierzu zählen ... Zeitschriften, Internet, Info-Veranstaltungen, psychologische Gespräche und letztendlich auch die Hilfe von Familie, Freunden und Bekannten.
Wie haben sie dir geholfen/unterstützt ?
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zu b gehört ...
- Als wir alle auf der Tanzfläche am Tanzen waren und die Stimmung unglaublich ausgelassen war, sagte eine Bekannte einer Freundin zu mir: Du brauchst gar keinen Alkohol, du bist immer so, ne?, da sie gerade über meinen Tanzstil lachen musste. Ich freute mich und fasste ihre Aussage als Kompliment auf, da ich auch ohne Alkohol anscheinend lustig und offen sein konnte.
Das wars dann auch schon.
Wie hast du die Umstellungsphase persönlich erlebt ? (körperlich, was war plötzlich besser)
"... und so fiel es mir auch schwer mein falsch erlerntes Trinkverhalten zu ändern" ... ein "Umstieg" auf KT sollte dir nicht sonderlich schwerfallen, andernfalls wäre AB für dich die bessere Lösung
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Seit 10 Monaten ist mein Verhalten bereits stabil, da ich nicht nur versucht habe die Probleme zu kaschieren, sondern mein Leben grundlegend zu ändern. Mein soziales Umfeld wurde umgekrempelt und ich werde mir meine Freunde in Zukunft wesentlich kritischer aussuchen, ohne den Druck zu haben, unbedingt ganz viele Freunde haben zu müssen, da ich gelernt habe, dass wenige gute Freunde viel mehr Wert sind als 100 Falsche. Dafür habe ich jetzt die äußerlichen Bedingungen geschaffen, da ich durch den neün Studiengang mit mehr Menschen zu tun haben werde, die ähnliche Denkweisen, Ansichten und Interessen haben werden wie ich. Sollte ich merken, wenn ich neü Freunde kennen lernen, dass diese nicht auf einer Wellenlänge mit mir liegen, werde ich mich nicht mehr verstellen und mich somit versuchen krampfhaft anzupassen, sondern mir Leute suchen bei denen ich mich gar nicht erst verstellen muss. Dort kann ich mich dann auch wieder mehr öffnen, sodass ich über Probleme reden kann ohne dass diese ungelöst verdrängt werden. Auch mein altes Umfeld und mein bester Freund werden wieder in meiner Nähe sein und ich werde wieder mehr mit ihnen unternehmen können.
Auch meine Ansicht gegenüber dem Alkohol hat sich grundlegend geändert, da ich nun Personen bewundere die auf Partys locker und ausgelassen feiern können ohne dass Außenstehende bemerken würden, dass diese nichts getrunken haben. Das ist wahre Stärke und zu diesem Personenkreis zähle ich mich auch jetzt. Über das was ich in den letzten 10 Monaten erreicht habe bin ich stolz und wieso sollte ich mir das wieder kaputt machen wollen?
Hier fehlt noch etwas wichtiges ... "
Ich habe die Gründe für mein Trinkverhalten erkannt und werde heute und in Zukunft offen über anfallende Probleme mit meiner Familie und Freunden reden. Ich habe erkannt, dass Gesundheit und Lebensfreude einen weitaus höheren Stellenwert besitzen. Das Kontrollierte Trinken ist inzwischen Normalität geworden."
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da es für mich kein spontanes Trinken mehr gibt, kann ich im Vorfeld wesentlich besser planen. Wenn ich etwas trinken möchte, sind das Auto und das Fahrrad keine Alternativen die in die Planung einbezogen werden. Ich werde in Zukunft nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Taxi und Bekannten und Verwandten die mich abholen könnten planen und dies immer doppelt. Fällt eine Möglichkeit aus habe ich so noch einen Plan B.
Nicht gut formuliert ... wer etwas trinken möchte, kann dies zu jeder Zeit tun ... du aber regelst deine Trinkanlässe.
Du kannst das auch wie folgt formulieren ... "Mein Umgang mit Alkohol wird durch die strikte Einhaltung meiner geplanten Trinkanlässe geregelt sein. Bei diesen geplanten Trinkanlässen werden entsprechende Maßnahmen über An-und Abfahrt (Öffentl. Verkehrsmittel, Taxi, Bring-und Holdienst durch z.Bsp. Nachbarn) getroffen."
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Den Rest bekommst du sicherlich auch noch hin.

:smiley5:
Überarbeiten und wieder neu einstellen.