Ich habe meine Fragebogen nochmal etwas überarbeitet.
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Also ganz allgemein hab ich durch TV, Radio und Zeitung schon im frühen Schulalter mal was davon gehört. An einen konkreten Moment kann ich mich da nicht entsinnen. Aber ich weiß noch wie sich zu Beginn meiner Ausbildung (September 2004) sich ein paar meiner Azubi Kollegen im Pausenraum übers kiffen unterhalten haben. Das war das erste mal wie ich persönlich was von Drogen gehört habe.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das erste mal gekifft habe ich bei einem Grillabend in Toulouse als ein Joint rum gereicht wurde. Das war im Frühling 2009
Das erste mal MDMA hab ich im Juni 2014 auf einem Techno Musik-Festival MDMA Konsumiert.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
THC: 2009-2011: wenn auf einer Feier mal nen Joint rumgereicht wurde hab ich auch mitgeraucht. Das war vielleicht alle zwei Monate mal der Fall.
2011-2012: Ich bin mit zwei Kumpels in Toulouse in eine WG gezogen. Einer davon war Kiffer, welcher fast täglich konsumiert hat. Dadurch hatte ich dann deutlich häufiger die Gelegenheit zu kiffen. In der Zeit hat sich mein Konsum deutlich gesteigert. ich habe dann fast jedes Wochenende gekifft. Gegen Ende des Jahres hatte ich dann sogar in der Woche öfters mal gekifft und auch mal noch einen zweiten und dritten Joint am Abend geraucht. Aber nach wie vor nur in Gesellschaft.
2013-2014: Zurück in Hamburg habe ich 2 Jahre allein gewohnt und habe wieder deutlich seltener gekifft. Im Schnitt vielleicht noch 5-6 mal im Monat. Zu der Zeit musste ich mir auch erstmals selbst Gras besorgen.
2014 bin dann mit drei Kumpels in eine WG gezogen, darunter auch der Freund mit dem ich auch schon in TLS zusammen gewohnt habe. Hier hat sich mein Konsum wieder schnell gesteigert und ich hab wieder mehrmals die Woche (2-3 mal pro Woche) gekifft.
Wir haben unser Gras immer von einem Kumpel der selbst Anbaut bekommen. 2015 ist dieser mit seiner Freundin zusammengezogen und er wollte/konnte nicht länger anbauen und wollte sein Equipment los werden. Wir haben uns dann dafür entschieden sein Equipment zu übernehmen und zu versuchen unser Gras selbst anzubauen. Denn das Zeug dauerhaft von einem richtigen Schwarzmarkt-Dealer zu kaufen, war uns zu gefährlich, zu teuer und man weiß auch nie was man genau bekommt.
In der Zeit nach der Ernte war erstmal Gras im Übermaß da und das war auch die Zeit in dem ich dann sehr häufig gekifft habe (~5 mal die Woche)
Im Feb 2016 hat die Polizei dann nach einem Wohnungseinbruch in unser WG unser Zelt entdeckt und beschlagnahmt.
Danach hab ich dann wesentlich weniger konsumiert. Vielleicht noch 1-2 mal im Monat.
Nach der Verkehrskontrolle im Juni 2017 hab ich den Konsum völlig eingestellt.
MDMA: Ich hab das erste mal 2014 auf einem Techno-Festival (Because we are Friends) MDMA probiert. Ich hatte aber "nur" eine knappe Hälfte einer Pille genommen und keine Wirkung gespürt. Das zweite und letzte mal war dann im Juni 2016 auf einem Festival. Diesmal eine ganze Pille, welche auch starke Wirkung gezeigt hat.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, das habe ich nicht.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
In meiner Jugend hab ich am Wochenende häufiger auch mal relativ viel getrunken. Das hat dann aber ab meinem 20. Lebensjahr stark abgenommen. Sowohl in Menge als auch Häufigkeit. Mittlerweile drink ich nur noch Bier in Gesellschaft und in kleineren Mengen oder einen Sekt zum anstoßen. Hochprozentigen Alkohol trinke ich gar nicht mehr.
In der Zeit wo ich vermehrt gekifft habe, habe ich eigentlich gar keinen Alkohol mehr getrunken.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke 1-2 Tassen Kaffee täglich.
7.Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
MDMA:
Beim ersten mal hab ich irgendwie fast gar nichts gemerkt.
Ganz anders beim zweiten mal. Als die Pille angefangen hat zu wirken, hab ich Herzrasen bekommen, ich war ziemlich beunruhigt und hab auch bisschen Panik geschoben. Ich hatte neinen super trockenen Mund und hab dafür um so mehr geschwitzt. Außerdem musste ich die ganze Zeit kauen und mein Kiefer tat mir dann später schon richtig weh. Es hat sich zwar alles mega intensiv angefühlt aber ich hatte mega schiss und war heilfroh als die Wirkung endlich nachgelassen hat. Definitiv nichts was ich noch einmal erleben möchte.
THC:
An dem Tag nach dem Konsum war ich oft müde und leichter zu reizen als sonst. Allgemein hab ich bemerkt das ich immer fauler und unmotivierter wurde was zu unternehmen. Außerdem bin ich auch immer vergesslicher und verpeilter geworden.
8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Wenn ich zu den "Höchstzeiten" bemerkte habe das immer mehr Sachen/Aufgaben aus dem Alltag liegen geblieben sind, hab ich Konsumpausen eingelegt oder "nur" noch am Wochenende geraucht.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
11,1ng/ml MDMA und 6,84ng/ml THCCOOH
10.Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Vor dem Festival hatte ich 1-2 Wochen nicht gekifft
Am Donnerstag auf dem Festival hatte ich Bier getrunken. 4 Flaschen auf den Abend verteilt
Am Freitag hatte ich über den Tag und Nacht verteilt 3 Joints geraucht
Am Samstag hatte ich am frühen Nachmittag die Pille MDMA genommen
11.Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Nichts
12.Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich wurde von zwei Bekannten welche ich eigentlich nur flüchtig kannte mit auf ein Technofestival genommen. In deren Clique haben fast alle MDMA Pillen konsumiert. Von denen hatte ich dann auch eine Pille angeboten bekommen. Ich hatte zwar schon Angst aber war auch sehr neugierig wie es sich anfühlt, denn wenn so viele Leute auf dem Festival das Zeug nehmen, wollte ich auch mal die Erfahrung machen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wolle die Polizeikontrolle am Ausgang des Festivalgeländes umfahren und den "Hinterausgang" nehmen. Leider ist genau in dem Moment eine Polizeistreife auf den Zeltplatz gefahren und hat gesehen wie ich Richtung Hinterausgang gefahren bin und wusste dadurch das ich was zu verbergen habe.
14. Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
Was war der Zweck der Fahrt?
Galt zwar nicht als Drogenfahrt aber Ich wollte vom Festival wieder zurück nach Hause fahren
15.Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
500m gefahren und wollte noch etwa 120km fahren
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
Unter direktem Drogeneinfluss bin ich nie gefahren. Allerdings bin ich mehrere male Auto gefahren obwohl ich am Vortag gekifft hatte.
17.Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich bin nie am gleichen Tag gefahren und habe auch versucht am Folgetag nicht zu fahren. Hab also nicht gekifft wenn ich schon wusste das ich morgen fahren muss oder hab andere Leute fahren lassen.
18.Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Wenn ich stoned bin, bin ich total verplant und könnte niemals Autofahren. Die Reaktion ist stark verzögert, das Zeitempfinden ist massiv gestört. Ebenso wie die Räumliche Wahrnehmung und die Sehschärfe
MDMA:* erhöhte Risikobereitschaft
* verzögerte Reaktion
* Störungen der Konzentration
* Extreme Blendempfindlichkeit
19.Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluß?
Der Einfluss von Cannabiskonsum liegt in der Regel bei 24-36 Stunden, kann je nach Konsummuster auch bis zu 72 Stunden anhalten.
Die Hauptwirkung von MDMA beträgt 4-6 Stunden danach schwächt sie immer weiter ab.
Insgesamt kann man bis zu 72 Stunden beeinflusst werden.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
MDMA: In den Tagen nach dem Konsum kann es zu depressiven Verstimmungen kommen. Hinzu können Störungen des Gedächtnisses, körperlicher Auszehrung, Konzentration- und Schlafstörungen, Schädigung der Magenschleimhaut und des Herzens sowie zu Nieren- und Leberschäden kommen.
THC
er Konsum von Cannabis kann Depressionen, Teilnahmslosigkeit, Antriebsminderung, herabgesetzte Belastbarkeit oder alltägliche Passivität verstärken
Durch unangenehme Rauscherfahrungen können außerdem Pyschosen und Angsterkranken ausgelöst werden.
Ob legale oder illegale Drogen, es besteht immer die große Gefahr Abhängig zu werden!
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Als ich damals nach Toulouse gezogen bin, haben viele meiner neuen Kollegen und Freunde gekifft und ich war echt neugierig es auch mal zu probieren. Es waren vor allem die vermeidlich coolen Surfer-Boys die gekifft haben und so gut wie jeder hatte irgend welche Cannabis-Geschichten auf Lager, selbst die Leute die jetzt nicht mehr kifften. Ich kam mir wie ein Spießer/Looser vor das ich es noch nicht mal probiert hab und wollte auch zu den coolen gehören. Rückblickend betrachtet total lächerlich.
Ich war früher sehr nachdenklich und ruhig. In Gesellschaft hatte ich oft das Gefühl zu verkrampft zu sein. Nach dem Cannabis Konsum hatte ich oft einen "laberflash" (hab sehr viel geredet) und konnte auch viel besser meine Gedanken formulieren.
Ich fand es damals cool und aufregend zu kiffen.
Stoned empfand ich Filme und Ereignisse auch intensiver und lustiger als sie in Wirklichkeit waren.
Das MDMA habe ich vor allem aus neugier probieren. So viele Leute auf dem Festival hatten Pillen genommen und scheinbar gute Erfahrungen gemacht das ich es auch mal probieren wollte.
22.Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie und alten Freunde wussten nichts davon. Eigentlich wussten nur die Leute die selbst auch kiffen davon und da wurde der Konsum verharmlost und schön geredet.
Von dem MDMA wussten nur die Leute auf dem Festival.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Als ich damals in Toulouse in eine WG gezogen bin hat sich mein Konsum durch das "Kiffer-Umfeld" deutlich erhöht.
Auch als ich in Hamburg wieder mit Kiffern zusammen gezogen bin hab ich wieder mehr konsumiert.
In den Wochen nach der Ernte hab ich auch deutlich mehr gekifft als sonst.
24.Haben Sie vor der Auffälligkeit jemand um Hilfe gebeten, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer, mit welchem Erfolg?)
Nein
25.Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Als ich damals in Toulouse in eine WG gezogen bin hat sich mein Konsum durch das "kiffer-Umfeld" deutlich erhöht.
In den Wochen nach der Ernte hab ich auch deutlich mehr gekifft als sonst. Das war dann meist gefolgt von Konsumpausen. Wenn ich bemerkt habe das sich der negative Einfluss auf mein Leben vermehr und ich immer müder/verpeilter im Alltag werde oder immer mehr Sachen im Alltag liegen bleiben, hab ich erstmal für ein paar Wochen nicht mehr gekifft. Das war vor allem in der Zeit wo wir angebaut haben der Fall.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Abzuschalten und Stress abzubauen, war für mich kein Grund zu kiffen.
28.Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jeder der Drogen konsumiert ist auch in Gefahr in eine Abhängigkeit zu rutschen. Und ich habe ja auch bemerkt wie sich die Häufigkeit des Konsums über die Jahre Stück für Stück langsam steigert.
Allerdings war es für mich auch kein großes Problem mal ein paar Wochen nicht zu kiffen und ich hab auch nie täglich konsumiert.
29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein, ich habe zwar Drogenmissbrauch betrieben aber für mich war es kein großes Problem mal ein paar Wochen nicht zu kiffen und ich hab auch nie täglich konsumiert.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Anstatt mich zu schämen noch keinerlei Erfahrungen mit (illegalen) Drogen zu haben, hätte ich stolz drauf seinen sollen keine Drogen in meinem Leben nötig zu haben.
Spätestens nachdem mir die negativen Auswirkungen auf mein Leben auffällig wurden, hätte ich konsequent seinen sollen und den Konsum komplett aufgeben müssen, anstatt nur zu versuchen weniger zu kiffen.
31.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe immer mehr bemerkt wie sehr das kiffen meinen Antrieb und meine Motivation lähmt. Ich habe meine Hobbys, meinen Sport und meine "nicht Kiffer Freunde" immer mehr vernachlässigt. Zudem hatte das kiffen auch zunehmend negativen Einfluss auf meinen Job, da ich immer vergesslicher und "verplanter" wurde.
Zudem war ich auch schon ewig ungewollt Single weil ich einfach meinen Ars** nicht hoch bekommen habe. Das alles ist der Rausch einfach bei weitem nicht Wert gewesen! Und dann kamen noch zwei Wendepunkte in meinem Leben hinzu und ich wollte mich nicht länger in Illegalität Bewegen. (siehe unten)
32.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Eigentlich waren es zwei Punkte. Nachdem die Polizei unser "Zelt" konfisziert hatte , wurde mir erst so richtig bewusst wie dumm und leichtsinnig das mit dem Anbauen war und was jetzt so alles auf mich zukommt. (Gerichtsprozess, evtl Haftstrafe usw)
Ich war sauer auf mich selbst, leichtsinnig so ein hohes Risiko eingegangen zu sein und das obwohl ich doch schon vorher mit dem Gedanken gespielt hatte aufzuhören. Dennoch hatte ich nicht komplett aufgehört, zum einen weil ich mein Umfeld nicht geändert hatte und zum anderen weil ich meinte das es jetzt nachdem wir erwischt wurden ja auch egal ist.
Der zweite endgültige Punkt war dann die Nacht nach der Verkehrskontrolle. Zuerst kam ich mir wahnsinnig ungerecht behandelt vor. Vom Gesetzgeber der mir zwei Tage nach dem kiffen noch fahren unter Drogen vorwirft aber vor allem auch vom Leben/Zufall. Das genau in dem Moment wo ich zum Hinterausgang fuhr die Streife vorbei kommt und der dann auch noch als einziger in seiner Truppe den Fake Penis Trick kennt.
Aber wie ich dann in einer fremden Stadt alleine in so einer billigen Absteige lag und die ganze Nacht kein Auge zubekommen habe, ist mir so einiges klar geworden. Dicken Gerichtsprozess am Hals mit wahrscheinlich Strafrechtlichen Konsequenzen, Auto konfisziert, keine Ahnung wie ich und mein Auto wieder nachhause kommen sollen, wahrscheinlich hohe Strafe und MPU am Hals, für lange Zeit keinen Führerschein mehr und all die vielen negativen Einflüsse auf mein Leben.
Und wofür das alles? Was muss denn noch passieren damit ich endlich Check was die Drogen mit meinem Leben angestellt haben und endlich ein für alle mal damit aufhöre?
Und auf einmal hab ich die vielen kleinen Zufälle die dazu geführt haben das ich erwischt wurde nicht mehr als Pech sondern als Zeichen und den nötigen Arschtritt verstanden um endlich die Kurve zu bekommen. In der Nacht hab ich mir geschworen keine Drogen mehr anzurühren.
33, Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
Die Gefahr wieder in alte Gewohnheitsmuster zurück zu fallen wäre zu groß. Hab ich ja schon selbst erlebt. Man nimmt sich vor zukünftig viel seltener zu kiffen aber schon kurze Zeit später kifft man wieder ganz genau so viel.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Durchweg positiv, schon nach relativ kurzer Zeit hatte ich viel mehr Elan und Antrieb verspürt wieder mehr zu unternehmen. Ich habe wieder sehr viel Sport getrieben und war die meisten Wochenenden unterwegs statt nur auf der Couch zu hocken. Ich hatte auch wieder wesentlich mehr Kontakt zu Leuten die nicht kiffen und hab dann auch meine jetzige Freundin kennen gelernt mit der ich nun schon 15- 16 Monate zusammen bin. Auf Arbeit konnte ich mich auch besser und länger konzentrieren und ich konnte mir wieder besser Sachen merken.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Vor allem meine Freundin. Sie und ihr gesamter Freundeskreis, mit dem ich jetzt auch viel in Kontakt bin, ist strickt gegen Drogen. Sie gibt meinem Leben noch mehr Stabilität und Freude und sie unterstützt mich wo sie nur kann. Aber das ich wieder mit kiffen anfange, wäre für sie ein klares "no go" und ich würde niemals meine Beziehung wegen Drogen aufs Spiel setzen.
Außerdem hab ich mich öfters mit meinem guten Freund und Mitbewohner ausgetauscht. Er hatte schon ein halbes Jahr vor mir (nach dem Einbruch) aufgehört zu konsumieren. Die anderen beiden Mitbewohner von der Anbauzeit sind ausgezogen und in der WG wohnen jetzt nur noch Leute die keine Drogen nehmen.
36.. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Wie gesagt wussten die meisten ja gar nichts davon. Aber ich hab von ein paar Leuten gehört das ich einen viel frischeren, fitteren Eindruck mache. Meine Kiffer-Freunde haben mich alle bemitleidet das ich jetzt zur MPU muss und nicht mehr kiffen kann.
37.Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Anfangs ja aber ich hab schnell bemerkt wie stumpf denn diese Kiffer-Runden sind wenn man selbst nicht high ist. Dieses lethargische auf der Couch hocken und schei** reden war nichts mehr für mich und hab dann recht bald den Kontakt zu meinem Kiffer-Freundeskreis abgebrochen. Einmal um mich nicht unnötig in Versuchung zu bringen aber auch vor allem weil ich jetzt andere Interessen verfolgte als sie.
Die Leute mit denen ich auf besagten Festival war, kannte ich nur vom Feiern und hab sie nach dem Festival auch nicht mehr wieder gesehen.
38.Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Wie gesagt, anfangs hatte ich den Kontakt noch nicht völlig abgebrochen und habe auch miterlebt wie Joints rum gereicht wurden. Aber mein neuer Freundeskreis hat nichts mehr mit Drogen am Hut und von daher hab ich natürlich auch keinen Drogenkonsum beobachtet.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Mein Leben ist jetzt viel besser und ich fühle mich jetzt viel wohler als zu meinen Konsumzeiten.
Daher werde ich auch zukünftig keine Drogen mehr anrühren.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein, natürlich nicht. Ich hab auch alle Kiffer-Utensilien (Grinder, Wapo ect verschenkt)
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Durch strikte Einhaltung meiner Abstinenz.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Kann ich mir momentan nur schwer vorstellen aber falls ich in mir ein ein wachsendes verlangen wieder zu konsumieren feststellen würde, würde ich mir professionelle Hilfe holen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Wenn Freunde zu besuch sind trinke ich auch mal 1-2 Flaschen Bier, wenn der Abend mal etwas länger geht auch mal ein dritte. Zum anstoßen trink ich auch mal ein Glas Sekt. Aber ich mag das Gefühl betrunken zu sein einfach nicht mehr. Sobald ich merke das mir leicht schwindelig wird, höre ich auf zu trinken. Hochprozentigen Alkohol trinke ich gar nicht.