MPU nach Trunkenheitsfahrt mit dem Rad

Fuchs

Benutzer
Hallo @Fuchs ,
hast Dich mit dem VP mal beraten? Wie ist Stand?
Hi Andi,

ja ich hatte n sehr guten Erstkontakt. Wir waren auch dabei verblieben miteinander zu arbeiten. Ich wollte erstmal meine beiden Klausuren hinter mich bringen.
Allerdings warte ich nun seit Mittwoch auf eine Meldung des Herren. Das macht mich doch etwas stutzig.
 

Andi18

MPU Profi
Er hat seine Kontaktdaten auf der Homepage. Ruf ihn doch direkt an oder schreib ihm eine Erinnerungsmail.
Würde jetzt nichts Negatives darin vermuten.
 

Fuchs

Benutzer
Auf Anruf gestern hatte er nicht reagiert. Auf eine SMS danach bisher auch nicht. Fände es echt schade, da ich das Gefühl hatte, dass er Vertrauenswürdig erscheint
 

Andi18

MPU Profi
@Nancy oder @admin bitte uns für PNs freizuschalten.
Die Profilnachrichten sind öffentlich.

Alkoholberechnung führe ich anhand Widmark durch.
Zur ersten Näherung habe ich die kleine Alkohollehre hier vom Forum benutzt und dann mit Widmark verfeinert:

Alkohol in g​
- 20 % Resorptionsverlust.​
= Alkohol​
: 56 kg Körperflüssigkeit​
= Promille ‰​
- Alkoholabbau (0,1‰ p.h.)​
= Alkohol ‰​

Lass mich wissen, was Du zur Glatteisstrategie, also Rückfallgefahr (Frage 28) brauchst. Die Frage selbst bezieht sich auf das Problem,
Antwort halt ich jetzt für das logische Ergebnis aus deinem FB.
 

Andi18

MPU Profi
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

In dem Kreise in dem ich mit durch den Sport bewegt habe, wurde der Alkoholkonsum nicht sonderlich hinterfragt. Aus diesem Grund war es für mich „normal“ nach Trainings oder Spielen noch gesellig bei Bierchen zusammenzusitzen. Auch das Feiern gehen war normal und da wurde nicht darauf geachtet. In jungen Jahren war es noch eine Art Wettbewerb, wer wie viel Trinken kann, was sich jedoch im Verlauf der Jahre dann änderte. Durch das Trinken mit Freunden oder Teamkollegen fühlt sich alles geselliger an und stärkte das Gemeinschaftsgefühl. Man selber wirkte entspannter und konnte sich auch leichter Ballast von der Seele reden, was in dem Moment ein gutes Gefühl war. Es lockerte und machte tatsächlich Spaß, da man auch den Streß im Alltag vergessen machen konnte. Daher habe ich Alkohol auch nie Alleine konsumiert, sondern lediglich in der Gemeinschaft.

Der Alkohol war in diesen Kreisen einfach „normal“ und gehörte zu den Treffen dazu. Es wurde gar nicht hinterfragt ob man trinkt oder nicht.
Versuch auf das Fett Markierte mehr einzugehen. Gab es denn zu der Zeit ansonsten erschwerende, beschwerende Vorkommnisse?
hattest keinen im Umfeld um darüber zu sprechen? Mangelndes Selbstbewusstsein? Les das mal: Trinkmotive, Selbstbewusstsein,
War vlt Scham, Trauer, Angst dabei Dich anderen anzuvertrauen? Du mußt etwas kramen im Inneren..
 
Zuletzt bearbeitet:

Andi18

MPU Profi
Klar, es geht um Alkoholmissbrauch meinerseits. Ich habe mir über die Jahre (vor allem im Alter von 18-26) eine erhebliche Toleranz aufgebaut. In den Folgejahren ist dann der Konsum deutlich geringer geworden, wobei ich bei Festivitäten dann auch gut zugelangt habe.
Siehe auch die Beiträge #70ff. Ist in dieser Zeit was besonderes vorgefallen?
 

Fuchs

Benutzer
Versuch auf das Fett Markierte mehr einzugehen. Gab es denn zu der Zeit ansonsten erschwerende, beschwerende Vorkommnisse?
hattest keinen im Umfeld um darüber zu sprechen? Mangelndes Selbstbewusstsein? Les das mal: Trinkmotive, Selbstbewusstsein,
War vlt Scham, Trauer, Angst dabei Dich anderen anzuvertrauen? Du mußt etwas kramen im Inneren..
Ja, den Punkt habe ich für mich schon deutlich näher erörtert und würde ihn gerne mit einem VP besprechen. Dort gibt es eine Kombination aus geringem Selbstwertgefühl und Stress bzw. Druck den ich mir erfolgsorientiert selber mache. Dazu zählen zb dass meine Alterskollegen alle nun gesettelt sind und ich mit 30 nen Master begonnen hab, da ich meine berufliche Richtung beenden möchte. Oder dass ich mich genau wegen der Prüfungen zu sehr unter Druck setze, weil ich es mir selbst und anderen beweisen möchte. Ich hatte auch bis Ende des Jahres mir zu viel zugemutet. Studium, Job, ehrenamtlicher Vorstand, Pressearbeit etc. Die Angst des Versagens ist immer da gewesen, vor allem ist jeder Rückschlag sowie allein die Tatsache mit der TF und der MPU für mich mit purer Scham versehen.
Siehe auch die Beiträge #70ff. Ist in dieser Zeit was besonderes vorgefallen?
Nichts zwingend prägendes. Aber da hab ich tatsächlich wahrgenommen, in welchen Verhältnissen ich groß geworden bin (Familliär).
:smiley2301:

Braucht ihr Unterstützung? Falls ja, schaue ich mir den Thread mal an...
Sehr gerne :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Fuchs,

du wolltest deinen FB aufgrund der bereits erhaltenen Kommentare ja überarbeiten. Ich denke dass das bald passiert?!?

Vorab zur Info:
Du hast eine "Radfahrer-Fragestellung" erhalten:
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Hr XY (also Ich) zukünftig ein fahrzeug unter Alkoholeinwirkung im Straßenverkehr führen wird und / oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das Führen eines Fahrzeugs in Frage stellen?
Heißt: bei Nichtbestehen wird dir künftig (auch) das Radfahren untersagt werden...
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
(...)
Dadurch das ich mit dem Rad unterwegs war, habe ich mich auch entschlossen 3-4 0,2er Bier zu trinken. Aufgrund des hohen Redebedarfs (wegen Corona und Klausurphase länger keinen gesehen) wurde dann auch aufgrund des Spiels leider mehr daraus. Über den anzutretenden Rückweg habe ich mir da noch keine Gedanken gemacht. Während des Abends stieg der Konsum dann an.
(...)
Aus den "anvisierten" 3-4 Bier wurden dann...
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

21:00 – 22:00 Uhr – 4x0,2l Bier
22:00 – 23:00 Uhr – 4x 0,2l Bier, 2x0,4cl Ouzo
23:00 – 24:00 Uhr – 4x 0,2l Bier, 2x0,4cl Ouzo
00:00 – 00:45 Uhr – 4x 0,2l Bier, 2x0,4cl Ouzo
Das würde ich durchaus als Kontrollverlust bezeichnen. :smiley2204:

Dir war von Anfang an klar dass du dein Rad nicht stehenlassen würdest, oder?
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Es gab Mittwochs nach dem Training mal 1-3 Bier und zusätzlich am Wochenende 3-4 Bier. Hinzu kamen noch 3-4 Schnäpse. In der Fastenzeit wurde komplett darauf verzichtet. Bei Festivitäten wurde dann mal mehr über die Strenge geschlagen, sodass dort deutlich mehr als 10 Bier und 5 Schnäpse konsumiert wurden.
Nur mal zum Vergleich: Bei deiner TF hattest du 16 Bier und 6 doppelte Schnäpse intus.
Einer der zentralen Punkte bei der MPU ist zu seinen Trinkmengen im Vorfeld zu stehen. Wenn der GA das Gefühl bekommt dass hier verharmlost wird ist das -gelinde ausgedrückt- ungünstig.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

In dem Kreise in dem ich mit durch den Sport bewegt habe, wurde der Alkoholkonsum nicht sonderlich hinterfragt. Aus diesem Grund war es für mich „normal“ nach Trainings oder Spielen noch gesellig bei Bierchen zusammenzusitzen. Auch das Feiern gehen war normal und da wurde nicht darauf geachtet. In jungen Jahren war es noch eine Art Wettbewerb, wer wie viel Trinken kann, was sich jedoch im Verlauf der Jahre dann änderte. Durch das Trinken mit Freunden oder Teamkollegen fühlt sich alles geselliger an und stärkte das Gemeinschaftsgefühl. Man selber wirkte entspannter und konnte sich auch leichter Ballast von der Seele reden, was in dem Moment ein gutes Gefühl war. Es lockerte und machte tatsächlich Spaß, da man auch den Streß im Alltag vergessen machen konnte. Daher habe ich Alkohol auch nie Alleine konsumiert, sondern lediglich in der Gemeinschaft.

Der Alkohol war in diesen Kreisen einfach „normal“ und gehörte zu den Treffen dazu. Es wurde gar nicht hinterfragt ob man trinkt oder nicht.
Neben der Verharmlosung sollte niemals verniedlicht werden. Der Begriff "Bierchen" ist so eine Verniedlichung...
Und achte darauf immer in der "Ich-Form" zu reden. Es entsteht sonst leicht der Eindruck dass du dich gar nicht mit den Aussagen identifizierst.
Davon ab sind das natürlich nur die äußeren Motive für den erhöhten Alk.konsum. Hier wurde ja bereits angemerkt dass du dich mit deinen inneren Trinkgründen auseinandersetzen musst.

Ein erster Hinweis könnte auch hier liegen:
Nichts zwingend prägendes. Aber da hab ich tatsächlich wahrgenommen, in welchen Verhältnissen ich groß geworden bin (Familliär).

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
(...)
Mein Gesicht und der Punkt das ausgerechnet mir das passiert waren sowohl für mein Umfeld als auch mich brutal und hat mein Denken komplett geändert.
(...)
Könntest du diesen Satz etwas näher erläutern?
think.gif


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



Ich habe seit dem Unfall keinen Alkohol mehr zu mir genommen. Ich schließe nicht aus, dass ich zu gegebenen Anlässen nochmal etwas trinken würde, jedoch 1. In einem kontrollierten Rahmen, sprich Höchstgrenze und 2. ausschließlich nur dann, wenn ich nicht mit Auto, Rad o.ä. unterwegs bin.

Diese Anlässe finden zwischen 1 und 6 mal im Jahr vllt statt. Dabei würde ich darauf schauen wie gut ich mich fühle und den Konsum nicht über 4x 0,5l Bier hinauskommen lassen.
Zu den Trinkmengen bei KT wurde ja schon was geschrieben.
Aber, warum führst du auf dass du nur noch Alk. trinkst wenn du nicht mit dem Auto unterwegs bist?
Lt. deiner Antwort bei Frage 7...
Mit dem Auto bin ich noch nie alkoholisiert gefahren. Da habe ich eine strikte 0,0 Promille-Regel.
galt das doch sowieso?
23. Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?

Weil ich gespürt habe, was Alkohol anrichten kann. Er hat mein Leben komplett aus der Bahn geworfen durch diesen Unfall. Ich brauche ihn nicht und möchte auch nicht, dass meine Sinne und Wahrnehmung getrübt werden. Ich möchte so etwas wie in dieser Nacht nicht nochmal durchmachen müssen.
Du hast die Frage abgeändert. Im Original lautet sie:
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Wenn du doch vorhast auch künftig nicht auf Alk. zu verzichten solltest du angeben warum dies so ist.
Du hast gespürt "was Alkohol anrichten kann".....das ist aber doch auf eine überdurchschnittlich hohe Menge bezogen. Ein moderater Konsum hingegen würde ja nichts "anrichten"?!? Oder wärst du dir unsicher dass du die selbst gesetzte Obergrenze nicht einhalten kannst?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Weil mir vllt so ein Schuss vor den Bug geholfen hat um zu erkennen, dass Alkohol nicht gut für mich oder meine Umwelt ist. Man kann schnell zu einer Gefahr für sich selbst oder andere werden. Auch der Blick durch eine Rauschbrille hat mir gezeigt, wie verzerrt die Wahrnehmung durch den Konsum ist. Ich bin ein Mensch, der gerne alles unter Kontrolle hat und diese Kontrolle habe ich in besagter Nacht nachhaltig über mich verloren. Das möchte ich einfach nicht mehr erleben.
Das -von mir fett markierte- könnte diese Vermutung allerdings bestätigen...
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
(...)
Ich habe eine gewisse Abneigung gegenüber Alkohol aufgebaut, sodass ich gar nicht daran denke, etwas trinken zu wollen. Aus diesem Grund fiel mir die Phase der Umstellung sehr leicht. Zudem war es unangenehmen mit anzusehen, wie sich meine Freunde oder Teamkollegen mit zunehmendem Konsum peinlich verhielten. Dabei musste ich daran zurückdenken, wie ich mich habe verhalten müssen während meines Konsums.
Also geht es doch darum künftig abstinent leben zu wollen?
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
(...)
Zudem kommt hinzu, dass ich massive Angst vor einem Kater habe, da ich diese Art von Unwohlsein nicht mehr haben möchte. In meinem Umfeld ist es so, dass eben auch diese Leute zu weniger Alkohol greifen, da sie nicht alleine trinken wollen.
(...)
Wieso sollte bei KT noch ein "Kater" entstehen?
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27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich sehe einfach keinen Grund mehr Alkohol zu trinken und sollte ich zu den oben genannten Anlässen dann doch was trinken wollen, werde ich meine Höchstgrenze mir vor Augen halten und diese Trinkregel einhalten. Zudem werde ich dann nicht mit einem von mir zu steuernden Verkehrsmittel anreisen, sodass weiterhin meine 0,0 Promillegrenze gilt. Da diese Aktivitäten sowieso nur mit meinen Freunden stattfinden und diese Gruppe von Nichttrinkern und Trinkern handelt, habe ich diese schon sensibilisiert.
(...)
Du siehst keinen Grund mehr Alk. zu trinken, antwortest im gleichen Satz aber dass du doch was trinken wollen würdest
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Und inwiefern haben deine Freunde damit zu tun sodass du sie "sensibilisieren" musstest?

Es gibt auch eine Frage Nr. 28
rolleyes.gif


Fazit: Deine Antworten sind viel zu ambivalent. Es ist weder ersichtlich warum es zu so hohem Alk.konsum kam, noch wie deine zukünftige Strategie aussehen soll. AB, KT, Trinkpause?
Bitte setze dich noch einmal mit den Anmerkungen in deinem Thread auseinander bevor du den FB überarbeitest.
Ob du unbedingt einen VP brauchst kann ich jetzt (noch) nicht beurteilen, es ist aber gut möglich dass die Vorbereitung allein durch das Forum gelingt.
 

Fuchs

Benutzer
Hey Nancy,

vielen Dnak für deine Zeit und Mühe.

Ich nehme mal Bezug:


du wolltest deinen FB aufgrund der bereits erhaltenen Kommentare ja überarbeiten. Ich denke dass das bald passiert?!?
Ja, ich hatte bisher Klausuren etc, die ich erstmal hinter mich bringen wollte. Die letzte ist am Montag, danach widme ich mich ganz der MPU. Wieso ich jetzt schon hier bin ist, weil ich wieder einem VP auf den Leim gegangen bin. Zumindest scheint es so.
Das würde ich durchaus als Kontrollverlust bezeichnen. :smiley2204:

Dir war von Anfang an klar dass du dein Rad nicht stehenlassen würdest, oder?
Absolut richtig. Ich habe mir vorher überhaupt keine Gedanken darüber gemacht. Bin raus und wie selbsverständlich zum Rad gegangen.. im Laufe der Fahrt.. die keine 200 Meter dauerte, bin ich gestürtzt. Erinnerungen daran sind nicht vorhanden.
Der VP mit dem ich vor 2 Wochen sprach meinte, dass der Sturz sogar gut sei für die MPU, da hier das Maximum erreicht sei und man es so auch dem GA verkaufen/mitteilen sollte. Keine Ahnung ob das stimmt oder nicht.

Nur mal zum Vergleich: Bei deiner TF hattest du 16 Bier und 6 doppelte Schnäpse intus.
Einer der zentralen Punkte bei der MPU ist zu seinen Trinkmengen im Vorfeld zu stehen. Wenn der GA das Gefühl bekommt dass hier verharmlost wird ist das -gelinde ausgedrückt- ungünstig.
Ja es gab in den Zeiten auch Wochenende oder Festivitäten, wo der Konsum deutlich höher war als sonst. Aber es sind halt für den kurzfristigen Zeitraum (also 2020) wahre Angaben. In 2020 habe ich Karneval, meinen Geburtstag, eine Hochzeit mitgefeiert, wo der Konsum auch deutlich ausschweifte und 1-2 Wochen vor der TF eine Nacht mit meinen ältesten Kumpels, wo auch viel getrunken wurde.

Ich kann mir ja keinen Konsum erfinden, der nicht stattgefunden hat. Ich verstehe deinen Punkt auf jeden fall. Aber das soll es definitiv nicht verharmlosen.
Neben der Verharmlosung sollte niemals verniedlicht werden. Der Begriff "Bierchen" ist so eine Verniedlichung...
Und achte darauf immer in der "Ich-Form" zu reden. Es entsteht sonst leicht der Eindruck dass du dich gar nicht mit den Aussagen identifizierst.
Davon ab sind das natürlich nur die äußeren Motive für den erhöhten Alk.konsum. Hier wurde ja bereits angemerkt dass du dich mit deinen inneren Trinkgründen auseinandersetzen musst.
Danke für den Hinweis!

Ein erster Hinweis könnte auch hier liegen:
Richtig. Ich wollte das jetzt nicht zu ausschweifend erzählen. Aber ich bin in einem typischen Arbeiterhaushalt groß geworden. Wenig Geld, viel Arbeit. Erst mit 19 Jahren im Zivildienst habe ich meine Kindheit relfektiert. Sprich die Schläge meines Erzeugers, die Tatsache, dass er immer im Wohnzimmer geschlafen hat und ie anschließende Trennung meiner Eltern wahrgenommen. Zudem wollte ich das Hamsterrad durchbrechen und aus dem "Arbeiterkreis" empor kommen um mir und meiner evtl. zukünftigen Familie eine andere Basis aufzubauen. Womit ich mich ziemlich unter Druck gesetzt habe und es immer noch tue. -> Ausbildung, Bachelorstudium, Masterstudium. Das hat aber alles bald ein Ende und ich bin froh, dann dieses Ziel erreicht zu haben. Aber auch hier liegt der Punkt: Ich bin bereits 32 und schaffe erst das, was andere mit 24 schon haben....

Könntest du diesen Satz etwas näher erläutern?
think.gif
Ich hatte einen Sturz mit dem Rad, daher habe ich ein paar Narben im Gesicht und am Körper. Das heißt, ich werde jeden Tag an diese Nacht erinnert. Ich galt immer als zuverlässig und ordentlich, das ausgerechnet mir so etwas passiert, hat keiner für möglich gehalten. Seit diesem Moment habe ich einen ganz anderen Blick für Alkohol. Ich habe den Alkohol bis zu diesem Tag unterschätzt in seiner Wirkung und gar nicht wahrgenommen. Heute bin ich mir bewusst, was Alkohol anrichten kann, wenn man ihn missbraucht. Und es ist eben nicht der Alkohol an sich der diese Wirkung hat, sondern der missbräuchliche Konsum. Und den habe ich bis zu diesem Tag durchaus bedenkenlos umgesetzt.
Zu den Trinkmengen bei KT wurde ja schon was geschrieben.
Aber, warum führst du auf dass du nur noch Alk. trinkst wenn du nicht mit dem Auto unterwegs bist?
Ja in Sachen Trinkmengen wurde ich belehrt :)
Ich wollte damit verstärken, dass ich gar nicht mehr, egal welches Fahrzeug, alkoholisiert am Straßenverkehr teilnehmen werde. Also weder Fahrrad noch Auto. Mit dem Auto habe ich es sowieso nicht getan. Ist diese Formulierung falsch? Es sollte mich nicht verraten sondern es einfach als Statement dargestellt wissen.
Wenn du doch vorhast auch künftig nicht auf Alk. zu verzichten solltest du angeben warum dies so ist.
Du hast gespürt "was Alkohol anrichten kann".....das ist aber doch auf eine überdurchschnittlich hohe Menge bezogen. Ein moderater Konsum hingegen würde ja nichts "anrichten"?!? Oder wärst du dir unsicher dass du die selbst gesetzte Obergrenze nicht einhalten kannst?
Du hast recht. Also ich bin mir sehr sicher, dass ich diese Obergrenze einhalten werde. Ok es sollte heißen, ich habe gespürt was ein unkontrollierter und missbräuchlicher Konsum von Alkohol anrichten kann und demnach werde ich diese Obergrenze nicht überschreiten.

Wieso sollte bei KT noch ein "Kater" entstehen?
Die Angst ist tatsächlich da, aber bei der Obergrenze von 2 TE tatsächlich nicht vorhanden. Das war noch auf die alten Angaben bezogen.

Du siehst keinen Grund mehr Alk. zu trinken, antwortest im gleichen Satz aber dass du doch was trinken wollen würdest
blink.gif

Und inwiefern haben deine Freunde damit zu tun sodass du sie "sensibilisieren" musstest?
Ja, auch hier wurde ein Widerspruch meiner Seite verfasst. Ich möchte zu besonderen Anlässen auch mal etwas Alkohol genießen, jedoch in einem kontrollierten Rahmen.
Und diese "sicherstellung" ist für mich noch ein Problem, wie ich es äußern kann. Ich meine: Klar ich will nicht und werde es demnach nicht tun.
Es gibt auch eine Frage Nr. 28
Beantworte ich im Zuge der kompletten Überarbeitung :)

Fazit: Deine Antworten sind viel zu ambivalent. Es ist weder ersichtlich warum es zu so hohem Alk.konsum kam, noch wie deine zukünftige Strategie aussehen soll. AB, KT, Trinkpause?
Mir wurde von dem VP geraten mit KT ins "Rennen" zu gehen. Dies scheint mir auch sinnvol. Eine Trinkpause durchlaufe ich ja gerade schon. Wobei der VP meinte, ich solle doch 2-3 Trinkaktivitäten erfinden für den GA.

Ich hoffe jedoch, deine Bedenken etwas geschmälert zu haben. Ich danke dir schon recht herzlich für dein Feedback, deine Zeit und deine Hilfe.
 

Fuchs

Benutzer
Hallo Zusammen,

nachdem nun alle Prüfungen vorbei sind, habe ich die Zeit genutzt um an meinem FB zu arbeiten. Ich freue mich über euer Feedback. Die ersten Punkte haben ich so stehen lassen, da sie ja der Wahrheit entsprechen. Vielleicht habt ihr aber Tipps, wie sie für die MPU etwas besser zu formulieren sind. Zur Info: Ich habe nächste Woche meine HA. Es hat etwas gedauert ein Labor zu finden, welches einen nicht direkt an einen Vertrag binden möchte mit mehreren Proben.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 21.08. während meiner Klausurphase habe ich mich an einem heißen Sommertag nach Sport und Lernerei noch mit Freunden verabredet das Euro League Finale in einer Gaststätte anzuschauen. Da das Wetter super war habe ich mich entschlossen den Weg mit dem Rad auf mich zu nehmen. Dies geschah um etwa 21 Uhr.

Dadurch das ich mit dem Rad unterwegs war, habe ich mich auch entschlossen 3-4 0,2er Bier zu trinken. Aufgrund des hohen Redebedarfs (wegen Corona und Klausurphase länger keinen gesehen) wurde dann auch aufgrund des Spiels leider mehr daraus. Über den anzutretenden Rückweg habe ich mir da noch keine Gedanken gemacht. Während des Abends stieg der Konsum dann an.

Nachdem Spiel überlegt ich ob ich mit dem Taxi fahren soll oder mit dem Rad. Da das Rad aber neu war und in der Gegend viel geklaut wird, entschied ich mich den Weg mit dem Rad auf mich zunehmen. Während der Fahrt merkte ich jedoch schon, dass ich nicht mehr wirklich in der Lage bin es sicher zu führen. Kurzer Blackout und schon waren um mich blaue Sirenen.

Ich war gestürzt und ein RTW, welcher auf dem Rückweg seiner Schicht war, sah mich gerade stürzen. Diese riefen die Polizei und es gab natürlich neben der Untersuchung noch eine Abnahme des Blutes. Diese wurde um 1:35 Uhr getätigt. Der Unfall geschah gegen 00:55.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

21:00 – 22:00 Uhr – 4x0,2l Bier

22:00 – 23:00 Uhr – 4x 0,2l Bier, 2x0,4cl Ouzo

23:00 – 24:00 Uhr – 4x 0,2l Bier, 2x0,4cl Ouzo

00:00 – 00:45 Uhr – 4x 0,2l Bier, 2x0,4cl Ouzo

Nach Berechnung mit der Widmark-Formel kommt das ca. hin. Da könnte ich aber je nachdem noch etwas justieren.



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin knappe 300 Meter weit gekommen. Mein Vorhaben war in etwa 4 Km.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Nein, ich war nicht mehr in der Lage das Rad sicher für mich oder andere Verkehrsteilnehmer führen zu können.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe sie nicht vermeiden wollen. Bzw. Ich wollte lieber mit dem Taxi fahren, aber aufgrund des Rads habe ich diese Fahrt nicht vermieden.



6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Auto bin ich noch nie alkoholisiert gefahren. Da habe ich eine strikte 0,0 Promille-Regel. Mit dem Rad ist dies häufiger vorgekommen, dass ich nach dem Training nach 3-4 Bier noch mit dem Rad heimgefahren bin.

Nachdem Unfall hat es bei mir Klick gemacht. Nach Konsum von Alkohol werde ich als Führer eines Fahrzeugs nicht mehr am Verkehr teilnehmen. Ich habe sowohl die Wirkung des Alkohols auf meine Sinne als auch auf meine Fähigkeit und Selbsteinschätzung massiv unterschätzt. Die Nacht im Krankenhaus hat meine Sicht im Leben komplett auf den Kopf gestellt, was Alkohol angeht.



8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit 16 Jahren habe ich nach dem Training am Freitag ein Bananenweizen in einem Bistro mit Teamkameraden zu mir genommen.



9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe im Alter von 18-25 sehr regelmäßig Alkohol konsumiert. Jedes Wochenende wurde ausgiebig gefeiert. Da war das volle Programm angesagt: Vortrinken und Feiern. So mit etwa 26 wurde ich deutlich ruhiger und habe maximal 6-8 Bier in der Woche (inkl. Wochenende getrunken), ausgenommen sind hier Feierlichkeiten die so etwa 5-6 mal im Jahr stattgefunden haben. Zudem kamen in unregelmäßigen Abständen auch Abende, bei denen auch mehr als die 6-8 Bier an den Wochenenden konsumiert wurden.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Es gab Mittwochs nach dem Training mal 1-3 Bier und zusätzlich am Wochenende 3-4 Bier. Hinzu kamen noch 3-4 Schnäpse. Im Jahr gab es an sich alle 4-6 Wochen ein Wochenende bei dem deutlich über Strenge geschlagen wurde. In der Fastenzeit wurde komplett darauf verzichtet, die gilt auch für Festivitäten wie Geburtstage, Hochzeiten oder Mannschaftsfahrten. Dabei wurden in etwa 2,5-3 Liter Bier und 6-7 Schnäpse getrunken.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Getrunken wurde überwiegend auf der Sportanlage, in Kneipen, Gaststätten und auf Festivitäten. Getrunken wurde mit Freunden und Teamkollegen sowie mit Kommilitonen.



12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)



Durch meine familiäre Herkunft (ich komme aus einer typischen Arbeiterfamilie) hatte ich für mich selbst schon immer den Druck aufgebaut, aus diesem Hamsterrad zu entfliehen. Ich wollte es für mich und meine zukünftige Familie so einrichten, dass ich mehr bieten könnte, als das was ich in der Kindheit hatte. Durch den Druck, den ich auf mich gelegt habe, habe ich für mich immer nur den Weg gesehen, aber nie das Plateau, auf dem ich mich zu den jeweiligen Momenten befunden habe. Ich habe nie den Punkt gehabt, dass ich mal Stolz auf mich sein kann. Auch jetzt nach absolvierter Berufsausbildung, erfolgreichem Bachelorabschluss und dem nahenden Ende des Masters. Der Vergleich mit meinen Freunden hat mich immer wieder runtergezogen, sodass ich mich beim Konsumieren von Alkohol besser fühlte und so konnte ich die Scham, die ich für mich spürte, noch nicht so weit zu sein wie meine Freunde oder andere Personen, gut betäuben. Die Benebelung meiner Emotionen und meiner Gefühle führte dazu, dass ich mich deutlich besser fühlte und mich mit eben diesen Gefühlen weder nach Innen oder nach Außen zu Freunden nicht auseinandersetzen musste. Es gab mir das Gefühl jemand zu sein.

Hinterfragt wurde der Konsum von meinem Umfeld auch nicht. Dies kann auch daran liegen, dass ich seit klein auf in Sportvereinen aktiv war und dort der Konsum von Alkohol „normal“ war. Da mir auch nie negatives widerfahren ist, wurde auch von mir der Konsum nicht hinterfragt. Es wurde eher hinterfragt, wenn man mal nicht mitgetrunken hat.

Dies habe ich erst im Zuge der Aufarbeitung über mich selber erfahren und den „Knoten“ meiner Emotionen in der Brust lösen können, indem ich mich mit meinen Gefühlen, Problemen und Emotionen auseinandersetzte und das Gespräch zu Dritten suchte.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig: mutiger, lockere, entspannter. Lustig, gesellig.

Bei viel: Kater am nächsten Tag, Müdigkeit, Emotional, manchmal „langsamer“ denkend.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, es gab keinerlei Hinweise oder „Warnungen“. Zwar hatte meine Mutter öfters schon angemerkt, dass Alkohol nichts Gutes sei, da sie ein ganz anderes Verhältnis dazu hat, jedoch wurde nie etwas negatives bezüglich meines Konsums geäußert.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Negative Auswirkungen waren an sich nicht zu beobachten. Klar kam es mal vor, dass man etwas Peinliches gesagt oder gemacht hat, was einem im Nachhinein unangenehm war. So große Gedanken darüber habe ich mir erst gemacht, als der Unfall geschah. Nach dem Unfall habe ich mein komplettes Leben und den damit verbundenen in Frage gestellt. Ich hatte so große Schuldgefühle, dass ich 3 Wochen Land schlaflose Nächte hatte und mit vielen Leuten über den Vorfall sprechen musste. Nach dem Vorfall habe ich keinen Alkohol mehr getrunken und wurde von allen Seiten unterstützt. Selbst meine Teamkollegen waren so schockiert, dass auch sie den Konsum reduziert haben. Mein Gesicht und der Punkt das ausgerechnet mir das passiert waren sowohl für mein Umfeld als auch mich brutal und hat mein Denken komplett geändert. Dies liegt daran, dass ich zwei Narben im Gesicht davongetragen habe und mir tagtäglich als Warnung zur Verfügung steht. Zum anderen galt bzw. gelte ich in meinem Freundes-Teamkameraden- und Bekanntenkreis als gewissenhafte Person. Im Endeffekt bin ich einfach nur froh, dass ich lebe und niemand anderem etwas zugestoßen ist.



16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja im Alter von 18-25. Dort habe ich nicht darüber nachgedacht und einfach mit meinen Freunden Alkohol zu mir genommen und viel gefeiert. Im Endeffekt waren es auch hier die Gründe des mangelnden Selbstbewusstseins und der Naivität. Ich habe mich mit dem Alkohol und seinen Ursachen, Wirkungen und Einfluss nie wirklich beschäftigt.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, bei der TF.



18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein. Es gab immer nur Phasen von 2-3 Monaten in denen ich „gefastet“ habe.



19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe meinen Konsum als moderat angesehen, da ich mich so gut wie nie unter der Woche betrunken habe und meinen beruflichen und studientechnischen Aufgaben und Verpflichtungen immer nachgekommen bin. Ich galt stets als zuverlässig und der Konsum von Alkohol hat mich nie in der Erledigung dieser behindert oder eingeschränkt. Durch meine sportlichen Leistungen, welche nie gelitten haben, habe ich daher nie den Alkohol bzw. den Konsum als schädlich angesehen. Ich bin nie negativ oder aggressiv durch den Alkohol in Erscheinung getreten, sodass mein Glaube bestärkt wurde, dass mein Konsum schadhaft für mich oder meine Umwelt sei.

Im Zuge meiner Aufarbeitung muss ich jedoch gestehen, dass es mich traurig macht, dass es für mich normal war, solche Mengen konsumieren zu können. Ich habe gelernt, dass mein Konsum alles andere als in einem moderaten Rahmen war und durchaus zu Schäden führt.


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe seit dem Unfall keinen Alkohol mehr zu mir genommen. Ich schließe nicht aus, dass ich zu gegebenen Anlässen nochmal etwas trinken würde, jedoch 1. In einem kontrollierten Rahmen, sprich Höchstgrenze und 2. ausschließlich nur dann, wenn ich nicht mit einem Fahrzeug unterwegs bin. Für das Auto gilt die 0,0 Grenze schon eh, jedoch werde ich zukünftig definitiv kein Fahrrad oder ähnliches Fahrzeug mehr steuern, wenn ich getrunken haben sollte.

Die Trinkmenge liegt bei max. 2 TE pro Anlass und werden im Voraus von mir geplant.



21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 22.08.20 um ca 00:45


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/ keinen Alkohol?

Ich möchte in Zukunft in einem kontrollierten Rahmen zu gegebenen Anlässen gerne auch den Genuss von Alkohol wahrnehmen. Jedoch werden diese Anlässe im Voraus geplant und mit einer Höchstgrenze von max. 2 TE versehen.



24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Weil ich gemerkt habe, dass ich einen falschen und missbräuchlichen Umgang mit Alkohol hatte. Mir ist erst dieser jedoch erst in der Aufarbeitung bzw. in Verbindung mit der TF bewusst geworden. Dadurch habe ich mich mit meiner eigenen Persönlichkeit und der Beziehung zum Alkohol und dessen Konsum auseinandergesetzt. Durch diese Auseinandersetzung mit mir selbst und der Suche der Gründe ist mir einiges über meine eigene Persönlichkeit klar geworden. Dieses Forum hier hat mir dabei sehr geholfen, mir über die Missstände bewusst zu werden. Daher bin ich für mich zur nachhaltigen Erkenntnis gekommen zukünftig weder mir noch anderen Schaden zu wollen und Alkohol nur noch kontrolliert und zu gegebenen Anlässen zu genießen.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Ich habe nach der TF eine Trinkpause eingeläutet, die zuerst bis zum Ende des Strafverfahrens galt. Jedoch habe ich diese bis jetzt eingehalten. Meine Freunde und Teamkameraden haben sich darüber gewundert, jedoch nach meinen Berichten und meiner Aufarbeitung wurde ich von diesen verstanden und unterstützt.
Ich habe dennoch Abende mit ihnen zusammen verbracht, trotzdem nichts getrunken. Da mir auch das Abgewöhnen des Rauchens nicht schwergefallen ist, war mir klar, dass es beim Alkohol das identisch ist. Aus diesem Grund fiel mir die Phase der Umstellung sehr leicht. Zudem war es unangenehmen mit anzusehen, wie sich meine Freunde oder Teamkollegen mit zunehmendem Konsum peinlich verhielten. Dabei musste ich daran zurückdenken, wie ich mich habe verhalten müssen während meines Konsums.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Sehr positiv. Ich trainiere mehr, hänge weniger durch nach langen Nächten und kann mich besser auf die Uni konzentrieren. Zudem spare ich nachhaltig Geld, welches wohl für Alkohol draufgegangen wäre. Ich hinterfrage dafür ziemlich oft Leute ´, die mit mir was trinken gehen wollen und frage diese, wieso man bei diesem Treffen denn Alkohol trinken müssen. Es ist schon interessant zu sehen, für wie viele Menschen er Alkohol im Leben einfach dazugehört und selbstverständlich ist.

Stress oder ähnliches baue ich durch den vermehrten Sport ab. Ich fühle mich gerade nach dem Sport deutlich euphorischer, als ich es nach dem Konsum von Alkohol tat. Zudem kommt hinzu, dass ich massive Angst vor einem Kater habe, da ich diese Art von Unwohlsein nicht mehr haben möchte. In meinem Umfeld ist es so, dass eben auch diese Leute zu weniger Alkohol greifen, da sie nicht allein trinken wollen. Zudem wurde in der Mannschaft die Regel aufgestellt, dass nach 3 Bier keiner mehr mit dem Fahrrad nach Hause fahren darf. Hier freut es mich, dass der Unfall nachhaltig für alle für mehr Sensibilität gesorgt hat.



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Durch die Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass der Alkohol absolut keine Lösung für meine persönlichen Probleme darstellt. Ich habe gelernt mit diesen nachhaltig umzugehen und bin dadurch auch viel offener geworden. Die TF und der daraus resultierende Unfall haben mir eine Lektion für das Leben mitgegeben, welche ich ernst und wahrnehme. Ich habe seit dem Tag noch nie in meinem Leben so viel über mich, meine Gefühle und Emotionen nachgedacht und mit Dritten darüber gesprochen. Ich habe so gelernt, dass ich eine andere Sicht auf mich selber haben muss. Das ich auch mal mit Stolz auf das bisher erreichte zurückblicken darf und mich selbst nicht mehr einem solchen persönlichen Druck aussetzen darf. Dabei helfen mir Freunde, das Forum und vor allem mein veränderter Lebenswandel. Ich habe nun andere Prioritäten und weiß, dass ich mir auch mal Zeit nehmen darf. Auch ein Scheitern (vllt im Studium) ist für mich nicht mehr mit so viel Angst versehen wie zuvor. Ich habe neue Hobbys (das Wandern und Spazieren) für mich entdeckt und habe mir mehr Freiheiten eingeräumt. Dabei spielt das Berauschen durch Alkohol keine Rolle mehr.

Meine Freunde unterstützen mich hierbei sehr, dadurch, dass sie immer ein offenes Ohr haben. Sie sind sogar glücklich darüber, dass der einst so verschlossene Typ der ich war, nun sich öffnet und mehr von sich preisgibt.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich habe mir eingestanden, dass ich definitiv anders auf unvorhergesehene Ereignisse reagiere als zuvor. Durch die Aufarbeitung habe ich für mich mitgenommen, dass ich präventiv auf solche Situationen reagieren kann und muss. Meine Freunde und Familie stehen mir hier bei und ich scheue auch nicht davor, zukünftig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sollte ich eine Annäherung zu alten Mustern erkennen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ich trinken möchte, dann sorge ich vorab dafür, dass ich zum Ort des Trinkens gefahren und abgeholt werde oder die Öffentlichen Verkehrsmittel nehme. Ich werde kein Risiko mehr eingehen und zu geplanten Trinkereignissen mit einem Fahrzeug vor Ort sein.



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

Fuchs

Benutzer
Hallo Zusammen,
ich hätte gern einfach für mein Gefühl eine Einschätzung zu folgendem Statement:

"Ich denke, dass wir genug Argumente für ein positives Gutachten gesammelt haben. Entscheiden muss das aber natürlich die Führerscheinstelle".

Ich danke euch!
 

Fuchs

Benutzer
Sicher?
Der letzte Teil der Aussage irritiert etwas :/

ich muss nur noch eine Stellungnahme vom Arzt über meine erhöhten Leberwerte aus Februar nachreichen, dass diese nicht vom Alkohol sind (trotz HA <7g)

wäre stark wenn es geklappt hat :)

danke für für das Feedback :)
 
Zuletzt bearbeitet:

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Die Führerscheinstelle hat immer die letzte Entscheidung.
Die halten sich aber "eigentlich" immer an das MPU-Gutachten...
 

Fuchs

Benutzer
Da ist es:


Beantwortung der Fragestellung:

Es ist nicht zu erwarten, dass Hr XY zukünftig ein Fahrzeug unter Alkoholeinwirkungen im Straßenverkehr führen wird und es liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums keine Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeuges in Frage stellen.
 
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