Hallo Begutachter der Fragebögen, also in erster Linie Max und Nancy. Wobei aber sicher auch ein jeder anderer seine Meinung äußern kann, sofern es fundiert ist.
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Ich stelle hier meine Antworten auf die bei einer MPU möglicherweise gestellten Fragen ein. Die Fragen bzw. Antworten habe ich in open office geschrieben und versuche sie hierher zu kopieren.
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Die Rückmeldung auf mein Niedergeschriebenes ist nicht eilig. Ich hab´ja noch ellenlang Zeit bis zur MPU. Trotzdem, wenn mal ein paar ruhige Minuten da sind, freü ich mich natürlich über Resonanz.
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Fehltritt grüßt
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1. Tathergang
Am 20.06.2012 habe ich gegen 13 Uhr meine frisch operierte Frau im Krankenhaus besucht. Sie war von der beidseitigen Schilddrüsenoperation noch narkotisiert, sah mit ihrem dicken Halsverband mitleiderregend aus und konnte nicht sprechen. Gegen 17 Uhr bin ich mit meinem KFZ nach Hause gefahren und habe mir auf dem Weg dorthin in einem SB-Markt 4 Flaschen Wein gekauft.
Gegen 19 Uhr habe ich die erste Flasche geöffnet. Im Laufe der Nacht habe ich dann 2 weitere Flaschen leergetrunken und von der 4ten wohl nur einen Teil getrunken. Trinkende war etwa zwischen 3 und 4 Uhr morgens.
Nach dem Aufwachen gegen 10 Uhr am nächsten Morgen hatte ich Kopfschmerzen, verspürte heftiges Unwohlsein und nahm 2 Kopfschmerztabletten. Wie schon am Abend vorher war kein Essen im Haus. Aber ich trank jetzt teilweise den Rest der 4. Flasche aus.
Kurz vor 12 Uhr verspürte ich Hunger und fuhr etwa 2 km zu einem Hähnchen-Grill um mir dort ein Brathähnchen und Pommes Frites zum Mitnehmen nach Hause zu kaufen. Nun trank ich den Rest der 4ten Flasche Wein.
Gegen 13 Uhr klingelte es an der Haustür; dass Hähnchen hatte ich noch nicht gegessen. Zwei Polizeibeamte wollten mich zu einem Unfall befragen, den ich gegen 12 Uhr verursacht haben soll. (Beim Ausparken das vor mir parkende Fahrzeug an der Stoßstange gestreift). Dies hatte ich nicht bemerkt.
Die Beamten konstatierten eine Alkoholfahne und führten einen Atemalkoholtest durch. Ergebnis 2,2 o/00 . Im Krankenhaus wurde bei einer BE eine BAK von 2,76 o/00 ermittelt.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Am Abend bzw. in der Nacht vom 20. auf den 21.06.12 im Zeitraum von etwa 8 Stunden ca. 3 ¼ Flaschen Weißwein, am Tattag im Zeitraum von etwa 3 Std. ¾ Flasche Wein.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer
wollten Sie insgesamt fahren?
Bin nicht aufgefallen. Insgesamt wollte ich 4 km (2 km hin / 2 km zurück) fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Vermutlich ja; denn sonst wäre ich nicht gefahren.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe in dem Moment die TF wohl nicht vermeiden wollen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen ?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Eine Anzahl von Fahrten unter Alkoholeinfluss kann ich nicht benennen. Dass solche Fahrten stattgefunden haben will ich nicht ernsthaft bestreiten. Erst durch die intensive Beschäftigung mit der Thematik durch meine Besuche bei einem Verkehrspsychologen, dem Lesen fachbezogener Literatur sowie der aktiven Beteiligung in einem Internet-Verkehrsforum ist mir die Leichtsinnigkeit meines damaligen fahrlässigen Verhaltens bewusst geworden. Mein praktiziertes Handeln sehe ich heute als inakzeptabel an
Exploration/Nachforschung
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Im Elternhaus (Vater) wurde regelmäßig Alkohol getrunken. Mein erster Kontakt mit Alkoholika war nach meiner Internatszeit (recht strenge Erziehung) mit etwa 16 Jahren.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Nach festgesetzten Zeitabständen habe ich in der Vergangenheit nicht alkoholische Getränke zu mir genommen. Meist waren spontane Anlässe der Grund für die Einnahme „geistiger“ Getränke. Diese Anlässe allerdings häuften sich seit dem Umzug vor 5 Jahren aus Niedersachsen in´s Rheinland, weil ich (wir) mir (uns) in der neün Umgebung auch ein neüs soziales Umfeld schaffen wollten. Mir ist heute klar, dass flüssige Betäubungsmittel hierzu nicht unbedingt notwendig sind. Wenngleich ich mich schuldhaft den Trinkgewohnheiten des neün Umfeldes angeschlossen hatte.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
In dem unter Punkt 9 erwähnten letzten Zeitraum waren die Trinkmengen höher, als in der Zeit davor. Eine konkrete Mengenangabe ist mir nicht möglich, da diese von Art und Daür des Anlasses bzw. der Feierlichkeiten abhängig waren. Wie bereits erwähnt, handelte es sich meist um spontane Anlässe bzw. Einladungen. Zuhause hatte ich wochentags am Abend, wenn auch nicht regelmäßig, so doch häufiger eine Flasche Wein zum Abendessen getrunken. Am Wochenende habe ich, wenn wir nicht ausgingen, oft zum Abendessen und anschließender Beschäftigung 2 Flaschen Wein zu mir genommen.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Die Einnahme alkoholischer Getränke fand vorwiegend in der Nachbarschaft statt. Da wir in einem Neubaugebiet wohnen, gab es aus verschiedenen Gründen (Neüinzug, Grillfeste, Gartengestaltung, Geburten, Festtage usw.) immer wieder Anlässe zu feiern. Aber auch die Pflege der allgemeinen nachbarschaftlichen Kommunikation gab oft Anstoß, dabei alkoholische Getränke zu sich zu nehmen. Zuhause habe ich, wie bereits erwähnt, während der Woche häufiger 1 Flasche zum Abendessen getrunken.
12. Warum haben Sie getrunken?
Innere Motive hat es m.E. nicht gegeben. Äußere : Zum Abendessen oder bei den oben genannten Anlässen hielt ich es für „obligat“ alkoholische Getränke zu mir zu nehmen. Aber auch nach außergewöhnlichen Ereignissen, wie dem Tod von Angehörigen oder schweren Erkrankungen, oder wie z.B. der OP meiner Frau, hatte mir Alkoholgenuss eine gewisse Entspannung bereitet.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Ich werde kommunikativer und leichtsinniger. Und ich erfahre natürlich die hinlänglich bekannten medizinischen Auswirkungen des Alkoholgiftes auf meinen Körper.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja, von meiner Ehefrau. Ich habe versucht die Vorwürfe herunterzuspielen.
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15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Die häusliche Eintracht wurde mitunter gestört. Auf mein Umfeld hatten meine Trinkgewohnheiten m.E. keinen Einfluss. Zumindest habe ich nichts derartiges realisiert.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ich trinke heute keinen Alkohol mehr. Insofern ist mir ein Vergleich nicht möglich.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ganz sicher war ich bei meiner TF am 21.06.2012 volltrunken. Davor erinnere ich mich nur an einen Vorfall in meiner Jugendzeit, bei dem Schnaps eine Rolle spielte. Seitdem hatte ich nie mehr hochprozentige Alkoholika zu mir genommen.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Eine Kategorie kann ich nicht benennen. Als Trinker habe ich mich seinerzeit nicht gesehen, sondern möglicherweise eher als einer von den vielen Konsumenten, denen die Wachsamkeit verlorengegangen ist, welche Mengen alkoholischer Getränke der Gesundheit nicht mehr zuträglich sind. Ganz sicher hätte ich mir das damals auch nicht selbst eingestehen wollen. Seit meiner Abstinenz von Alkohol bin ich nun der Meinung, dass früher weniger besser gewesen wäre.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 21.06.2012
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke keinen Alkohol mehr, weil ich jetzt begreife, dass ich mich kontinuierlich vergifte. Die Zeit meiner bisherigen Abstinenz hat mir gezeigt, dass ohne Alkohol meine Selbstachtung und mein Selbstbewusstsein wieder an Wert gewonnen hat. Ich lasse mich nicht mehr durch Fremdeinwirkung lenken. Ich lebe bewusster, erfreü mich an Dingen, die mir früher gleichgültig waren, fühle mich gesünder und insgesamt tatkräftiger und verlässlicher. Ich bin den Weg der Abstinenz auch einzig für mich selbst gegangen, also nicht für andere, auch nicht für meine Frau.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Weil ich damals noch nicht die Einsicht hatte, welchen gesundheitlichen Schaden ich mir selber zufüge.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich bin mir am Tage nach der Trunkenheitsfahrt wieder meiner Willenskraft ohne Alkoholeinwirkung bewusst geworden. Dabei habe ich in der Zeit der Abstinenz zwar nicht meine allgemeine Lebensweise verändert, wohl aber meine Meinung und Einstellung zum Leben und zum vermeintlichen „Genuss“ von Alkohol. Die Umstellung auf den völligen Verzicht habe ich durch meine mentale Veränderung nicht als beschwerlich empfunden. Auch wenn es mir zugegebenermaßen in der Anfangsphase nicht leicht fiel, Gewohnheiten abrupt abzulegen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich lebe bewusster (s.o.). Mein Umfeld, außer meiner Frau, hat m.E. kein geändertes Verhalten an mir festgestellt.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Ich vertraü auf meine Willenskraft und meine gewonnene Einsicht, früher in Bezug auf den Genuss von Alkohol – erst recht in Verbindung mit der Teilnahme am Straßenverkehr - nicht die richtige Einstellung gehabt zu haben. Mir sind durch meine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Alkohol und Strassenverkehr“ die Gefahren des Verzehrs schon geringster Mengen alkoholischer Getränke sehr viel eingänglicher geworden. Und : Ich möchte in Hinblick auf meine Gesundheit (und derer anderer Menschen) in Harmonie die restlich verbleibende Zeit meines Lebens genießen können
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Ja. Hier Gegenteiliges zu behaupten halte ich für vermessen. Vorstellen kann ich mir Vieles, Schönes und auch Schlechtes. Als realistisch denkender Mensch beschäftige ich mich aber nicht mit positiven oder negativen Ahnungen. Real ist, dass ich abstinent lebe und gedenke auch weiter zu bleiben. Mit meinem realen Willen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke keine alkoholischen Getränke mehr.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ja. Ich hätte jetzt gerne meine Fahrerlaubnis wieder. Zwar geht es ja auch ohne, aber mit lebt es sich leichter.