Was ist passiert?
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
5. oder 6. Klasse in der Schule
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Februar 2012 mit neuem Arbeitskollegen und dessen Freundeskreis.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ausschließlich Cannabis.
In neuer Arbeitsstelle Arbeitskollegen kennen gelernt von dem ich mit zu seinem Freundeskreis eingeladen wurde nach der Arbeit, Freundeskreis bestand ausschließlich aus Konsumenten.
Von Februar 2012 bis Juli 2012 dann alle 3 Wochen 2-3-mal die Woche 2-3 Joints mit Ihnen in der Runde Konsumiert(Schichtarbeit 6-Tage Woche, nur in der Frühschicht und an Sportfreien Tagen) Auch im Urlaub 2-3-mal die Woche an Sportfreien tagen. Ich mochte die Wirkung von Cannabis. Die Entstehende Gruppendynamik und das Zugehörigkeitsgefühl hat mir gefallen.
Haben sie alleine Konsumiert?
Nein.
Haben sie Bong geraucht?
Nein, nur Joints.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Sehr selten, An Silvester 1 Glas Sekt. Im Sommer manchmal 1-2 Radler mit dem Vater meiner Partnerin
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
10 Zigaretten am Tag
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
körperlich und psychisch nicht, alter Freundeskreis hat sich von mir abgewendet, zu der Zeit aber nicht den Konsum als Grund gesehen sondern den Umzug.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
ja, zu dem Zeitpunkt nicht den Konsum als Grund gesehen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
2,0ng THC, 55,4ng THC-COOH
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Montag Mittwoch und Freitag 2-3 Joints ab 15-16 Uhr
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Morgen gegen 2 Uhr einen Joint. Freitags am Vortag jeweils einen Joint um ca. 15-16 und 20-21 Uhr.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Frühschichtwoche. Im damaligen Freundeskreis war es normal, anstatt Alkohol zu trinken Cannabis zu konsumieren. Waren zu dritt im Garten und haben gegrillt.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Drogengroßkontrolle wegen Hip-Hop open in Höhe Stuttgart.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Bekannte nach Schwäbisch Gmünd fahren für Haftbesuch
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
160km , Kontrolle nach 124 km
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Kein eigenes Auto besessen. Da man aber durchaus bis zu 72 Stunden unter THC Einfluss steht, ca. 50-80 mal mit dem Fahrrad
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Für mich gab es zu dieser Zeit keinen Konflikt. Ich dachte wenn ich mich Fit fühle kann ich auch fahren.
Ich habe mich nicht darüber informiert wie lange man kein Fahrzeug nach dem letzten Konsum führen darf, auch habe ich mir über derartige Nachteile in Bezug auf den Straßenverkehr und die dadurch resultierenden Gefahren keine Gedanken gemacht.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabiskonsum schränkt die Reaktionsfähigkeit ein, man ist Lichtempfindlich.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Unter Umständen (Konsummenge und stärke) bis zu 72 Stunden!War mir zur Konsumzeit nicht bewusst
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Bei täglichem und dauerhaftem Konsum ist die Suchtgefahr extrem hoch, da man Automatisch irgendwann die Dosis steigert. Die Konzentrationsfähigkeit sinkt, Kurzzeitgedächtnis leidet enorm. Die Dosis die man für einen Rausch benötigt steigt, somit kann auch die Neugier nach härteten Drogen/Rausch geweckt werden.
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs Neugier auf die Wirkung, habe gesehen wie die Gruppesich von Zug zu Zug ins positive verändert hat. Ruhige Menschen wurden Geselliger, Freudiger, konnten über alles lachen. Da ich ein eher Zurückhaltender Mensch bin wollte ich diese Offenheit auch haben. Ich wollte zur Gruppe gehören, nicht außen vor sein. Durch meinen Umzug waren die Freunde zu dem Zeitpunkt die einzige Gesellschaft die ich hatte. Ich habe den Konsum bis zur Fahrzeugkontrolle nicht als etwas Negatives gesehen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Familie wusste nichts davon bis zum Delikt. War enttäuscht, dass ich in sowas reingeraten bin aber hat mir Hilfe zugesagt, falls ich diese benötige. Freunde waren zu dem Zeitpunkt fast ausschließlich selbst Konsumenten. Aufgrund von einem Umzug hab ich die alten Freunde ganz selten gesehen.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
nein
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
nein
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
nein
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Mir ging es nicht darum abzuschalten, ich mochte die Wirkung und das Gemeinschaftsgefühl welches in der Gruppe entstand.Was im Nachhinein ein Trugschluss war, das Gemeinschaftsgefühl entstand nur weil alle geraucht hatten. In einer Gruppe ohne Konsumenten entsteht das selbe Gefühl, wenn man sich gut versteht.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Wenn ich nicht aufgehört hätte, wäre es früher oder später dazu gekommen. Jeder der Suchtmittel zu sich nimmt ist gefährdet!
29. Waren sie drogenabhängig?
nein
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
ich hätte mich vor dem Konsum mehr mit Cannabis und seinen negativen Wirkungen auseinander setzen müssen. Das hätte den Konsum definitiv verhindert. In der Zeit habe ich aber nur die positiven Dinge darin gesehen. “andere Trinken Alkohol und ich kiffe“
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
nachdem ich beim Fahren erwischt wurde hab ich damit angefangen mich mit Cannabis und seinen langfristig negativen Wirkungen zu befassen, mir wurde bewusst welche Gefahr ich für mich und vor allem andere Verkehrsteilnehmer darstelle. Die Kontrolle war im Nachhinein gesehen das beste was mir zu der Zeit passieren konnte, ohne hätte ich den Konsum nicht überdacht und wahrscheinlich auch nicht aufgehört.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt).
Durch das Selbststudium, kurz nach der Drogenfahrt, über Cannabis wurde mir erst bewusst welche Gefahren für mich und mein Umfeld bestehen. Zudem war die Langzeitwirkung desKonsums nicht mit meinen Lebensplänen vereinbar. (Weiterbildungen, Führungsverantwortung etc.)
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nichtgelegentlicher Konsum in Betracht?
Da ich auch Ohne Führerschein täglich mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehme und mir bewusst geworden ist dass ich nicht über genügend Trennvermögen verfüge, ist strikte Abstinenz der einzig richtige Weg. Mittlerweile bin ich Techniker mit Führungsverantwortung und werde im Laufe der nächsten Jahre noch mehr Verantwortung übernehmen. Ich habe Auszubildende unter mir die teilweise Cannabis Konsumieren, mit ihnen habe ich auch schon über den Konsum und die Folgen (in meinem Fall) geredet. Ich würde meine Glaubwürdigkeit verlieren, wenn ich ihnen erzähle Cannabis ist nicht gut, mir aber zeitgleich selbst als einen rauche.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich hatte keine Probleme damit. Ich fand es anfangs nur schade nicht mehr mit den Leuten zusammensitzen zu können, ich musste aber an mich denken und mir war klar dass ich einen kompletten Schussstrich ziehen musste.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
niemand.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Die Eltern finden es gut, dass ich bevor es gefährlicher wurde aufgehört habe. Den Freundeskreis aus dieser Zeit gibt es nicht mehr. Hab wieder mehr Kontakt mit altem Freunden aus der Schulzeit.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
nein den Kontakt hab ich mit der Entscheidung aufzuhören komplett abgebrochen. Heute meide ich auch jeden Kontakt zu Konsumenten.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
nicht direkte Bekannte, aber auf einem Geburtstag haben bekannte von Freunden auf dem Balkon Konsumiert, als ich eine Rauchen gehen wollte und es bemerkt habe bin ich direkt wieder rein und habe gewartet bis diese fertig waren.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich meide jeden Kontakt zu Konsumenten von Cannabis. Wenn ich neue Bekanntschaften mache und erfahre dass diese Konsumieren, wird der Kontakt nicht weiter gepflegt.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich die Abstinenz wie schon die letzten 9 Jahre strikt einhalte und den Kontakt zu Konsumenten meide.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Rückfälle beginnen immer im Kopf, der Gedanke daran. Die letzten 9 Jahre haben mir aber gezeigt, dass ich dadurch das ich keine Kontakte zulasse die Konsumieren am besten vor dem Gedanken an Cannabis und somit einem Rückfall geschützt bin.Mit einem Rückfall könnte ich zudem meine Partnerin (seit 2014 zusammen) verlieren. Sie ist Absolut gegen jegliche Drogen. Ichwill auch meine Familie nicht noch einmal wegen Drogen enttäuschen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke selten Alkohol. Silvester 1 Glas Sekt und im Sommer manchmal 1-2 Radler im Biergarten
Hier noch 3 Fragen die vom Gutachter gestellt wurden, im FB aber nicht auftauchen.
Was haben sie bei der ersten Auffälligkeit gefühlt?
Damals nichts, da ich wusste, dass es keine weiteren Folgen haben würde (es war ein Joint Stummel). Im Nachhinein betrachtet hätte ich diese Auffälligkeit schon als Anlass dafür nehmen sollen den Konsum von Cannabis zu überdenken. Ich habe mich auch von den damaligen Freunden beeinflussen lassen, dass es doch nicht schlimm sei, weil eh nichts passieren wird.
Warum machen sie erst jetzt eine MPU?
Ich habe die ganze Zeit keinen Führerschein benötigt, da mein Arbeitsweg nur 3 Km war.
Zusätzlich habe ich Eigentum abbezahlt und es war mir Finanziell nicht möglich. Da meine Partnerin und ich nun die Familienplanung angegangen sind ist es meiner Meinung nach Sinnvoller einen Führerschein zu besitzen. Zusätzlich muss ich in meiner neuen Beruflichen Position (seit April 2020) keinen Fahrer mehr mitnehmen, wenn ich in eine Außenstelle muss.
Was haben sie mit Herrn VP besprochen?
Wir haben gemeinsam meinen Fall aufgearbeitet, ich habe ihm meine Verhaltensänderung seit dem Delikt aufgezeigt und erklärt wie ich mich seitdem von Cannabis fernhalte. Ich bin im Vergleich zu damals erwachsener und habe heute andere Ansichten vom Leben. Hätte ich den Konsum nicht beendet, würde ich denke ich nicht in der Beruflichen Position sein in der ich aktuell bin, bzw. nicht dahin kommen wo ich noch hinwill (Studium, Familie etc.)