TF mit 2,11 Promille

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nur mal der Ordnung halber: die Sperrfrist beträgt 10 Monate (da die FE bereits im März 2019 entzogen wurde)...
 

Kannoptopuss

Benutzer
Hallo, liebe Nancy, liebe MPU ler, hier nun habe ich versucht, meinen Fragebogen soweit zu überarbeiten.

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 168 cm
Gewicht: 72 kg
Alter: 56

Bundesland NRW


Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 19.03.2019
BAK: 2,11 Promille
Trinkbeginn: 15.45 Uhr
Trinkende: 19.00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20:07 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 8 Monate insgesamt mit Bearbeitungszeit 10 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Wurde mir entzogen? ja
Noch in der Probezeit ?: nein
Habe noch nie einen besessen:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein : Bei Nachfrage an der Führerscheinstelle wurde mir gesagt, dass außer der TF nichts drin steht

Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Fragestellung der Fsst (falls bekannt):

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel: nein
Ich lebe abstinent seit: 20.03.2019
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja, wie viele bisher und seit wann: - 1. am 12. August war ok
ich befinden mich im Urinscreeningprogram seit: -


Leberwerte ja/nein, seit wann............ nein
in welchen Abständen...................
Anmerkung: LW sind besonders bei kontrolliertem Trinken (fast immer) von Wichtigkeit:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht? nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Erstberatung TÜV NORD
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

Ambulante/stationäre Therapie nein
(bitte Zeitraum von Beginn bis Ende angeben):


werden derzeit Medikamente eingenommen? Antidepressiva etc:
Bisoprolol , Enalapril : Sind Blutdrucksenker

MPU
Datum:
Welche Stelle ?
Schon bezahlt ?

Schon eine MPU gehabt ? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen ?

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?

Welche Empfehlung (Auflagen) wurden ausgesprochen?

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein


Bitte wiederholt diese Angaben noch mal, da diese zum Überprüfen eurer Trinkmengen benötigt werden:
Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 168 cm
Gewicht: 72 kg
Alter: 56

Bundesland: NRW

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 19.03.2019
BAK: 2,11 Promille
Trinkbeginn: 15.45 Uhr
Trinkende: 19.00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20:07 Uhr






Tathergang:
Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. (wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen

Ich arbeitete von September 2016 in einen Firma als Hausmeister, in dem Glauben, fest übernommen zu werden. Anfang August 2017 wurde mir dann von meinem Chef mitgeteilt, dass mein Vertrag leider nicht verlängert wird, da für die Zukunft ein Hausmeister in Teilzeit allemal genüge. Alle waren recht traurig und haben mir eine Abschiedsparty organisiert. Unter den Mietern war dann auch jemand, der einen Fahrer brauchte, und mich eingestellt hat. Ein besonderes Verhältnis hatte ich zu der polnischen Baukolonne, sehr herzliche Menschen, die mir auch sehr viel Unterstützung und Kraft gegeben haben, als meine Mutter eine Woche vor Weihnachten 2018 starb. Sie haben wirklich mit mir getrauert, weil es mich sehr mitgenommen hat, aber 3 Monate später und obwohl der nächste Trauerfall in meiner Familie Einzug genommen hatte, habe ich mich dann auch mit ihnen freuen können, denn ihr lang ersehnter Nachwuchs war da. Es war der 19.03.2019. Ich kam gegen 15:30h auf den Hof, habe meinen Anhänger abgekoppelt und während dessen kam Leschek, der frisch gebackene Opa auf mich zu. Ich bemerkte schon, dass er nicht mehr ganz nüchtern war und er wollte mich direkt mit nach unten in die Küche nehmen, um mit mir anzustoßen. Ich sagte ihm, ich komme gleich runter. Ich ging zu meinem Chef ins Büro, habe die Ladepapiere abgegeben noch kurz geredet, und bin dann in die Gemeinschaftsküche gegangen. Ich hatte den ganzen Tag, wie auch schon zwei Tage vorher so gut wie nichts gegessen, da 3 Tage vorher auch noch meine geliebte Patentante gestorben war. In der Küche feierten viele Leute, auch einige, die ich gar nicht kannte. Da diese kleine Feier wohl spontan und improvisiert war, hatten sie zwar reichlich Wodka und Sekt mitgebracht, aber nicht an die passenden Gläser gedacht. So wurde dann aus Wassergläsern, oder Kaffeetassen getrunken. Ich konnte die Menge die ich verzehrt habe, dann irgendwann einfach nicht mehr richtig abschätzen, denn es wurde immer wieder nachgeschenkt, obwohl die Gläser manchmal noch gar nicht leer waren. Wir haben hier zwar ein neues Leben gefeiert, aber irgendwie habe ich auch getrunken, weil ich wusste, dass ich 3 Tage später meine Patentante beerdigen muss. Gegen 19 Uhr habe ich mich verabschiedet und wollte mich dann, keine 10 Minuten Fußmarsch, auf den Weg nach Hause machen. Draußen habe ich jemanden bekannten getroffen, der in meine Richtung fuhr, und mich mitgenommen hat. Bei mir zu Hause angekommen, machte er mich sofort darauf aufmerksam, dass mein Auto nicht richtig geparkt war. An dem Tag hatte meine Freundin mein Auto ( einen Kombi ) benutzt, um etwas größeres, zu transportieren. Sie hat ihn dann im Laufe des Tages bei mir wieder abgestellt und ist mit ihrem Auto nach Hause gefahren. Ich habe dann gesehen, dass sie wohl gar nicht bemerkt hat, dass mein Heck und die Anhängerkupplung in die Einfahrt des Nachbarn ragte. Ich habe mich dann in mein Auto gesetzt, und wollte den Wagen, einfach nur einen Meter nach vorne setzen.
Von da an, kann ich mich nicht mehr zu 100 Prozent an alles erinnern. Ich weiß, dass mein Kühlschrank mit vielen Dingen gefüllt war, die ich hätte essen können, aber als ich im Auto saß, habe ich einen wahnsinnigen Heißhunger auf etwas von Mc Donalds bekommen. Ich bin dann die ca. 1,5 Km nach Mc Donalds gefahren, kann mich an die Fahrt aber nicht mehr wirklich richtig erinnern. Ich weiß nicht mehr, wie ich in den Laden gegangen bin, ob ich überhaupt was bestellt habe oder was in dem Laden passiert ist. Woran ich mich aber komischer Weise erinnere, dass mich in dem Laden oder davor, jemand angesprochen und versucht hat, mich am Arm fest zu halten. Ich weiß auch noch genau, dass ich zu ihm gesagt habe, was wollen sie von mir, lassen sie mich in Ruhe. Dann weiß ich, dass ich kurz bevor ich zu Hause war, eine Art Tunnelblick bekommen habe. Nachdem ich auf den Parkplatz vor unserem Haus gefahren bin, kam direkt die Polizei mit ziemlichem Tempo angefahren und hat sich hinter mein Fahrzeug gestellt. Das war laut Strafbefehl um 19:40 Uhr. Ich musste pusten
und wurde dann mit auf die Wache genommen, wo mir um 20:07 Uhr eine Blutprobe entnommen wurde.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Wie ich schon zuvor bemerkt habe, kann ich es nicht genau sagen und abwägen. Aber ich habe mit einem Messbecher, und einem ungefähr identischen Glas rekonstruiert, dass ich bei 8 Gläsern, so ungefähr 500 ml vierzig prozentigen Wodka in der Zeit von 15:45 bis 19:00 getrunken habe.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 3 Km gefahren und wollte 3 Km fahren

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Zumindest auf dem Rückweg nein, da ich diesen Tunnelblick bemerkte

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Auf dem Rückweg wollte ich rechts anhalten, aber es war keine Möglichkeit, da es eine Bundesstraße ist und rechts hohe Leitplanken stehen. Dort wo sie enden, ist es ca 100 m bis zu unserem Haus.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen? nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nachdem ich mich mit der ganzen Sache nun intensiv auseinander gesetzt habe schätze ich in den fast 40 Jahren sicherlich 600 - 700 Mal. Denn selbst, woran man vorher nie gedacht hat, wird einem jetzt erst bewusst, dass selbst das kleine Radler im Biergarten, auch wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, oder unbedachter Restalkohol vom Vortag Alkohol im Straßenverkehr bedeutet.
 

Kannoptopuss

Benutzer
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Wenn ich wirklich mein Leben Revue passieren lasse, glaube ich mit ungefähr 8 Jahren das erste Mal, allerdings unbewusst Alkohol zu mir genommen zu haben.
Ich hatte damals als Kind sehr oft Zahnschmerzen und meine liebe Oma hat mir mein Zahnfleisch mit ihrem für sie Wundermittel, Klosterfrau Melissengeist eingerieben.
Bewusst das erste Mal getrunken habe ich mit 15 zwei Gläser Lambrusco und habe mich dann auch, kaum zu Hause gewesen, übergeben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Angefangen, regelmäßig Alkohol zu trinken habe ich ab Ende 2013.

Ich war Arbeitslos, hatte Zeit und habe dann oft Kollegen zu Besuch gehabt. Am Anfang waren es 2 – 3 Flaschen Bier ca. 3 – 4 Mal die Woche. Dann kamen ab und zu noch ein paar Kräuterschnäpse dazu. Mit der Zeit erhöhte sich der Konsum bis auf 5 Flaschen Bier 3 – 4 Mal in der Woche oder auch mal 2 Flaschen Wein. Ca ein Jahr vor meiner Trunkenheitsfahrt, also ca ab März 2018 war es so, dass ich fast an jedem We jeweils Freitag und Samstags 3 – 5 Flaschen Bier und dazu manchmal bis zu einer Flasche Grappa 500ml getrunken habe

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In der Woche bis zu 20 Flaschen Bier und am We oft noch 1 Flasche Grappa 500ml 40 %

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Entweder mit Freunden, mit Arbeitskollegen die meistens zu mir nach Hause kamen, weil ich wegen meiner Mutter, die ein paar Mal gestürzt war, nicht gerne raus gegangen bin, beim schrauben in der Garage oder auch alleine.

12. Warum haben Sie getrunken?
Angefangen, ca 1 Jahr vor meiner TF so übermäßig Alkohol zu konsumieren, habe ich zum einen, weil mich mein neuer Job zeitlich total aufgefressen hat, und ich mich nicht mehr so wie gewohnt um meine Mutter kümmern konnte. Sie hat in meinem Leben eine sehr wichtige Rolle gespielt, obwohl ich schon so alt bin. Sie hat sehr viel für mich getan, war immer für andere da, und hat meinen Vater bis zu seinem Tod zu Hause gepflegt. Darum war es für mich einfach sehr wichtig, jetzt für sie da zu sein. Sie hatte es einfach verdient. Ich habe für sie gewaschen, eingekauft, zum Teil gekocht und habe ihr Gesellschaft geleistet. Ich war mehrere Jahre nicht im Urlaub, weil ich sie nicht alleine lassen wollte. Aber der Hauptgrund für meinen Konsum war wohl, dass ich innerlich gespürt habe, dass meine Mutter mir nicht im Wege stehen wollte und ich langsam mal an mich denke und mein Leben lebe. Sie hat angefangen immer weniger zu essen, hat immer mehr abgenommen, ich hatte einfach das Gefühl, sie wollte gehen und mir keine Last sein. Im Sommer 2018, ich hatte am Sonntag gekocht, meine Freundin war da, sagte meine Mutter, dass sie einen großen Wunsch hat. Sie möchte, dass ich mit meiner Freundin mal in Urlaub fahre. Anfangs für mich undenkbar, haben wir dann geregelt, dass sie eine Woche versorgt war. Eine Freundin, meine Tante und eine Nachbarin kümmerten sich um sie. So habe ich 5 Tage von Montag bis Freitag Holland an der See gebucht. Es war ein sehr schöner Ort, dass Hotel war toll und unser Hund hatte riesigen Spaß, das erste Mal am Meer. Ich jedoch habe mindestens 2 Mal am Tag meine Mutter angerufen und konnte nicht abschalten. Meine Freundin hat das auch gemerkt und so sind wir am Donnerstag wieder nach Hause gefahren. Das war der 30. August 2018. Zu Hause angekommen, schloss ich die Tür der Wohnung meiner Mutter auf, und sah nur eine riesige Blutlache in der Küche. Dann bin ich in die Wohnung gestürmt und habe meine Mutter schwer verletzt im Wohnzimmer gefunden. Sie muss in der Küche gestürzt sein, mit dem Kopf auf die Heizung gefallen und hat sich dann noch ins Wohnzimmer geschleppt. Der Notarzt sagte, dass sie ca 10 Stunden dort so gelegen hat. Dann wurde sie ins Krankenhaus gebracht, dort war sie 2 Wochen, dann in die Geriatrie und dann schließlich, weil sie nicht mehr alleine sein konnte ins Pflegeheim. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen. Jeder Tag, an dem ich sie besucht habe und wusste, sie kommt nicht mehr zurück, hat mich, wenn ich wieder zu Hause war, zum trinken gebracht. Ich war nervlich am Ende. Teilweise habe ich schon ein Glas Wein oder eine Flasche Bier getrunken, bevor ich ins Pflegeheim gefahren bin. Es war dort so schrecklich, schreiende alte Leute, der Geruch von Urin und die dauernde Frage meiner Mutter, wann sie wieder nach Hause darf. Dann zu sagen bald, obwohl man weiß, nie mehr. Ich habe oft zu Hause geweint. Dann ist sie schließlich am 17. Dezember gestorben. Obwohl ich zu meiner Freundin oder zu Freunden hätte kommen können, war ich die ganzen 3 Weihnachtstage allein zu Hause, bin rüber in Ihre Wohnung, habe in Ihrem Sessel gesessen, Fotos angesehen , geweint und getrunken. Die Zeit nach ihrem Tod war schrecklich. Ich habe sie so vermisst, und dann die Aufgabe, die Wohnung aufzulösen.
Was ich da in den Schränken gefunden habe, alte Fotos, Schulhefte von mir, da hat mir der Alkohol, wie ich damals dachte, einfach geholfen. In dieser Zeit hat mich auch meine Patentante sehr unterstützt und schlimmer weise ist auch sie dann, 3 Tage vor meiner TF gestorben.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol war ich angeheitert und hatte irgendwie erhöhten Redebedarf, da ich sonst sehr introvertiert bin. Bei viel Alkohol wurde ich müde, lustlos und habe auch ab und an erbrochen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Es gab manchmal eine gewisse Trägheit, ich war oft lustlos und bin manchmal gar nicht ans Telefon gegangen oder wenn es an der Haustür geklingelt hat, habe ich gar nicht aufgemacht.
Ab und an habe ich auch vergessen, dass Wäsche in der Waschmaschine ist, und habe sie erst am nächsten Tag aufgehängt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Ja , die Zeit eben, bis zu meiner Trunkenheitsfahrt. Heute lebe ich abstinent, und das aus absoluter Überzeugung, weil ich in den letzten Monaten begriffen habe , dass Alkohol nicht zu meinem Leben gehört.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert? Ja, am Tag der Trunkenheitsfahrt

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja von Dezember 1999 bis Dezember 2008 habe ich nebenberuflich ein Fitness – Center betrieben und keinen Alkohol getrunken.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Früher habe ich mich in keiner Kategorie von Trinker gesehen, da ich mir bei den Mengen, die ich konsumiert habe, keine Gedanken darüber gemacht habe. Die letzten grob 2 Jahre bis zu meiner TF sehe ich mich absolut als Gelegenheit und Problemtrinker.

 
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Kannoptopuss

Benutzer
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Nein, ich trinke keinen Alkohol mehr.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Tag meiner TF, am 19.03.2019

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke heute und in Zukunft keinen Alkohol mehr, weil ich mich nach meiner TF das erste Mal bewusst mit dem Thema Alkohol beschäftigt habe. Ich habe versucht, durch meinen hohen Konsum Probleme zu bewältigen, habe aber nun begriffen, durch lesen, Gespräche mit Freunden und vor allen durch ein in mich gehen, dass Alkohol nicht auch nur ein Problem dieser Welt lösen kann, aber sehr viele schaffen kann.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe Alkohol konsumiert, um damit für mich sehr emotionale Probleme zu bewältigen oder gar zu lösen. Die Probleme haben sich auf für mich tragische Weise selber gelöst, und ich habe begriffen, es wäre genau so gekommen, hätte ich keinen Alkohol getrunken. Ich habe durch meinen Konsum neue Probleme geschaffen, habe meinen Führerschein und auch meinen Job verloren. Ich musste erst durch diese harte und teure Schule gehen, um zu lernen und zu begreifen, dass man Probleme mit Lösungen und nicht mit Alkohol entgegengeht.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt wurde mir klar, dass ich mich auf dem ganz falschen Weg der Problembewältigung befunden habe. Mein Trinkverhalten habe ich im Grunde von jetzt auf gleich ab dem Tag nach meiner TF komplett geändert. Ich habe keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt, ich habe mich körperlich und geistig wesentlich besser gefühlt und obwohl ich wirklich mit Problemen gesegnet bin, da ich keinen Job mehr habe und es ohne Führerschein auch sehr schwierig ist, einen neuen zu finden, ist nicht mal der Gedanke an Alkohol in meinem Kopf zugegen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich kann durch die Änderung und den kompletten Verzicht auf Alkohol einfach nur eine positive Bilanz für mein Leben ziehen. Ich bin körperlich fitter und belastbarer und habe wieder mit etwas Sport angefangen. Trotz Arbeitslosigkeit habe ich den Mut nicht verloren und versuche neben der Aufarbeitung meines Alkoholkonsums, mich in einer Branche, die mir sehr viel Spaß macht, selbständig zu machen. Meine Freundin, Freunde und Verwandte stehen alle zu mir, haben mir nie ein schlechtes Gewissen gemacht und haben mir sehr bei der Aufarbeitung geholfen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich denke mal, durch meine momentane Arbeitslosigkeit, hatte ich sehr viel Zeit, über vergangenes nachzudenken. Es gibt Dinge, die ich noch erreichen möchte, und was ich früher nie konnte, dass habe ich jetzt gelernt nämlich über Probleme zu reden und sie nicht im stillen Kämmerlein auszutragen. In der Zeit Nach meiner TF sind schon wieder einige Einschnitte in meinem Leben gewesen und ich habe in keiner Situation daran gedacht, Alkohol zu trinken, denn ich habe wirklich verstanden, was ich verkehrt gemacht habe und das Alkohol der völlig falsche Weg ist. Es wird in meinem Leben ganz sich immer wieder Situationen geben, in der mir früher der Alkohol zur Seite stand. Heute, nachdem ich diese ganze schlimme Sache aufgearbeitet und lange überdacht habe, weiß ich , dass ich in Zukunft auf meine Partnerin, auf Freunde und Verwandte zählen kann

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Ich glaube, man ist nie davor sicher, wieder in alte Gewohnheiten zurück zu fallen, aber ich bin mir relativ sicher, dass ich durch die jetzt vergangene Zeit und das erlebte, so gefestigt bin, dass ich Problemen mit neuen Lösungen und nicht mit alten Gewohnheiten entgegen gehen werde.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Für mich stellt sich die Frage nicht, da ich, nicht weil ich es muss, sondern aus absoluter Überzeugung, keinen Alkohol mehr trinken werde.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich möchte an dieser Stelle, den ganzen fleißigen MPU lern , die unaufhörlich lesen , beraten und Fragen beantworten, und für jeden Einzelnen von uns, eine gefühlte Empathie an den Tag legen,einfach mal Danke sagen .

 
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Kannoptopuss

Benutzer
Sorry für das Schriftbild, aber ich bekomme das irgendwie nicht links bündig


Ich habe das mal für dich erledigt :zwinker0004: Gruß Nancy
 
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nobby

Erfahrener Benutzer
in Word, Textpassagen auswählen und von der Schaltfläche mittig zentriert, auf linksbündig umschalten, dann sollte es klappen. Oder nach deiner 16. Frage zur 17. Frage, mit cursor draufgehen und Veränderung beobachten. Entsprechend dem 5. Zeichen von rechts oben aus dem Forumeditor(links, mittig, rechts)!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Kannoptopuss,

bisher konnte ich deinen überarbeiteten FB leider noch nicht lesen, da ich mich momentan nicht an meinem PC befinde und mit einem Tablet nicht kommentieren kann/möchte.

Ich muss dich daher noch um etwas Geduld bitten. :smiley138:
 

Kannoptopuss

Benutzer
Hallo, liebe Nancy, liebe MPU ler
Ich hatte letztens von Nobby die Info bekommen, dass ich 6 Monate vor Ende der Sperrfrist meine Fahrerlaubnis neu beantragen kann.
Gestern, drei Monate vor Ende meiner Sperrfrist war ich bei der Führerscheinstelle.
Erst einmal wurde ich behandelt, wie ein Schwerverbrecher, nach dem Motto …. Du bist alkoholisiert gefahren, zu dir muss ich nicht freundlich sein.
Dann wurde mir gesagt, dass ich frühestens 10 Wochen vor Ende der Sperrfrist, einen Neuantrag stellen darf.
Dann zu dem, was alles benötigt wird, wenn ich meine alte Klasse 3 wieder haben möchte.

1 Personalausweis / Reisepass
2. 1 Foto / Biometrisch
3. Führungszeugnis der Belegart 0 (ich habe in 4 Wochen einen Termin bekommen, um es erst einmal zu beantragen)
4. Erste Hilfe Nachweis
5. ein augenärztliches Gutachten
6. ein ärztliches Gutachten

Vielleicht interessant für MPU ler, die in meinem Alter sind und die alte Klasse 3 wieder haben möchten.

Jetzt noch eine Frage , wie ich in Richtung MPU weiter mache, zwecks der Anmeldung ?
Meine Sperrfrist endet am 28.Januar 2020. Ich möchte meine MPU beim Tüv Nord machen.
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Dann wurde mir gesagt, dass ich frühestens 10 Wochen vor Ende der Sperrfrist, einen Neuantrag stellen darf.
vmtl., von Führerscheinstelle zu Führerscheinstelle unterschiedlich, ich finde aber schon wenig Zeit bis zur MPU/Neuerteilung.
5. ein augenärztliches Gutachten
hast du den B,CE oder B,C1E mit beantragt, denn nur für einen B alleine sollte eine Sehtest Bescheinigung, nicht älter als 2 Jahre durch einen Optiker genügen.
Jetzt noch eine Frage , wie ich in Richtung MPU weiter mache, zwecks der Anmeldung ?
an der Behörde kommst du ja nicht vorbei, aber schon sehr unfreundlich, 3 Monate vorher sollte schon sein, man muss die langen Bearbeitungszeiten der Behörden mit beachten!
 

Kannoptopuss

Benutzer
ja, ich wollte die alte Klasse 3 also heute B, C1, C1E beantragen, da ich ab und an auch mal einen kleinen LKW oder einen Hänger mit Pferden fahre.
Warum ein ärztliches Gutachten und ein Führungszeugnis, keine Ahnung. Am Motag bin ich beim TÜV Nord, wegen der 2. Haaranalyse. Sollte ich da schon einen MPU Termin machen oder wie soll ich weiter vorgehen. Vielleicht könnt ihr mir den Ablauf nochmal erklären, so eine Art Laufzettel. Im Moment habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit weg rennt

LG und allen ein schönes WE
K.
 

nobby

Erfahrener Benutzer
also heute B, C1, C1E beantragen
ok, dann erklärt sich das mit dem augenärztliche Gutachten und ärtzlichen Gutachten,
ich denke es reicht eine Untersuchung vom Hausarzt, hättest du nur B beantragt, wären die 2 Untersuchungen nicht nötig.
Sollte ich da schon einen MPU Termin machen oder wie soll ich weiter vorgehen.
Erst nach der Beantragung des Führerschein erhälts du eine MPU Aufforderung von deiner Führerscheinstelle, danach teilst du der Führerscheinstelle mit wo du deine MPU machen willst TÜV Nord, AVUS, PIMA oder Dekra, gehst zur MPU, bestehst und erhälts ca. 2-3 Wochen nach deiner Begutachtung dein Gutachten, gibst es bei der Führerscheinstelle ab, ist das Gutachten negativ nicht abgeben, erhälts einen vorläufig gültigen Führerschein oder musst noch warten bis zur Zusendung deines neuen Führerschein Kärtchen. Grober Fahrplan,

Grüße nobby
 
Zuletzt bearbeitet:

Kannoptopuss

Benutzer
Hallo, liebe MPU ler

War gerade bei meiner 2. Haaranalyse, mit der ich im Januar zur MPU möchte. Der Arzt beim Tüv Nord hat mir heute wörtlich gesagt, mit 2 HA brauche ich dort erst gar nicht antanzen. Die Kosten für eine MPU dort liegen bei 598,- € schon heftig, oder ? War das wohl eher Verkaufsstrategie für noch 2 HA ?
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo,

da du seit 20.3.19 abstinent lebst und dies im Gutachtergespräch glaubhaft rüber bringen musst, sowie 1/2 Jahr AN Haaranalyse nachweisen kannst, kommst du auf 1 Jahr Abstinenz, mE ausreichend. Mal sehen was Nancy dazu meint.
Die Kosten für eine MPU dort liegen bei 598,- € schon heftig, oder ?
Ja, es ist teuer geworden.

LG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Kannoptopuss,

leider bin ich nicht ganz so optimistisch wie nobby, denn ich befürchte das deine AN über 6 Monate nicht ausreichen werden und kann darum die Aussage des Arztes nachvollziehen:

Der Arzt beim Tüv Nord hat mir heute wörtlich gesagt, mit 2 HA brauche ich dort erst gar nicht antanzen.

Aufgrund deiner Trinkvorgeschichte, deines Alters und deiner BAK wird der GA wohl AN für 1 Jahr fordern müssen...
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9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Angefangen, regelmäßig Alkohol zu trinken habe ich ab Ende 2013.

Ich war Arbeitslos, hatte Zeit und habe dann oft Kollegen zu Besuch gehabt. Am Anfang waren es 2 – 3 Flaschen Bier ca. 3 – 4 Mal die Woche. Dann kamen ab und zu noch ein paar Kräuterschnäpse dazu. Mit der Zeit erhöhte sich der Konsum bis auf 5 Flaschen Bier 3 – 4 Mal in der Woche oder auch mal 2 Flaschen Wein. Ca ein Jahr vor meiner Trunkenheitsfahrt, also ca ab März 2018 war es so, dass ich fast an jedem We jeweils Freitag und Samstags 3 – 5 Flaschen Bier und dazu manchmal bis zu einer Flasche Grappa 500ml getrunken habe

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In der Woche bis zu 20 Flaschen Bier und am We oft noch 1 Flasche Grappa 500ml 40 %

Das ist ein ziemlich langer Zeitraum des erhöhten bzw. hohen Alk.konsums. Mit zunehmendem Alter wird es damit immer schwieriger seine Verhaltensweisen noch zu ändern.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Es gab manchmal eine gewisse Trägheit, ich war oft lustlos und bin manchmal gar nicht ans Telefon gegangen oder wenn es an der Haustür geklingelt hat, habe ich gar nicht aufgemacht.
Ab und an habe ich auch vergessen, dass Wäsche in der Waschmaschine ist, und habe sie erst am nächsten Tag aufgehängt.

Es gab auch bereits einiges an Auswirkungen (o. gilt nur als Bsp.). MAn bist du damit bereits in den ICD Kriterien in Punkt F10.1 einzuordnen:

F10.1 Schädlicher Gebrauch
Alkoholkonsum, der zur Gesundheitsschädigung führt (z.B. depressive Episoden nach massiven Alkoholkonsum).

Du hast ja auch selbst schon eingesehen wie sehr dir der Alk. geschadet hat..

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe Alkohol konsumiert, um damit für mich sehr emotionale Probleme zu bewältigen oder gar zu lösen. Die Probleme haben sich auf für mich tragische Weise selber gelöst, und ich habe begriffen, es wäre genau so gekommen, hätte ich keinen Alkohol getrunken. Ich habe durch meinen Konsum neue Probleme geschaffen, habe meinen Führerschein und auch meinen Job verloren. Ich musste erst durch diese harte und teure Schule gehen, um zu lernen und zu begreifen, dass man Probleme mit Lösungen und nicht mit Alkohol entgegengeht.

und lebst abstinent. Hierbei ist aber zu bedenken das es wohl für eine "freiwillige" AB nicht mehr reicht und die AN somit entsprechend länger geführt werden müssen...

Ich hatte ja anfangs bereits nachgefragt:

Psychologe/Verkehrspsychologe: Erstberatung TÜV NORD

Ich gehe davon aus, dass dir dort der AN von einem Jahr empfohlen wurde...?

Darauf hattest du leider nicht geantwortet.
 

Kannoptopuss

Benutzer
Hallo, liebe Nancy
Ich denke du hast Recht und ich habe mich entschieden, 1 Jahr AN zu bringen.
Wie würde es denn dann jetzt für mich weiter gehen? Meine Sperrfrist endet ja schon am 28.01.2020. Muss ich den Führerschein jetzt schon beantragen, oder soll ich warten, bis ich fast mit den AN durch bin? Du hast geschrieben, dass es mit einer freiwilligen AN wohl nicht reichen würde, aber was ich jetzt tue, ist ja auch freiwillig. Gibt es da Unterschiede?
Wie sieht es mit meiner Aufarbeitung laut Fragebogen aus? Muss ich da noch was ändern oder denkst du es reicht für eine positive Bewertung?

Vielen lieben Dank schon mal,
und allen MPU lern ein schönes WE
K.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Du hast geschrieben, dass es mit einer freiwilligen AN wohl nicht reichen würde, aber was ich jetzt tue, ist ja auch freiwillig. Gibt es da Unterschiede?
Eine freiwillige Abstinenz bezieht sich meist auf ca. 6 Monate, eine geforderte bzw. notwendige Abstinenz auf mind. 12 Monate.

oder soll ich warten, bis ich fast mit den AN durch bin?
Du solltest deine Abstinenz entsprechend erbringen und ca. zwei Monate vor Ablauf deines Screenings einen Antrag auf Neuerteilung stellen.

Neuerteilung
 
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