TF mit dem Fahrrad 2,11 Promille

kobi

Benutzer
Hallo zusammen!
Ich bin unglaublich froh dieses Forum gefunden zu haben! Ich hatte am 28.06.2021 eine TF mit dem Fahrrad mit 2,11 Promille (wo ist denn eigentlich das Promillezeichen auf der Tastatur :smiley1659:)
Ich habe blauäugigerweiße damals nicht mit einer MPU gerechnet, weil ich dachte, dass Ersttäter und Fahrrad eventuell nur mit der Geldstrafe davon kommen.
Als der Brief dann von der Fsst eintraf, habe ich mich erstmal mit dem Thema auseinander gesetzt und ein 12-monatiges Abstinenzprogramm am 14.09.21 bis 14.0922 abgeschlossen und erfolgreich druchgeführt.
Auch hatte ich mich bei TÜV Süd Pluspunkt mit dem Basispaket (5 Gruppensitzungen + 4 Einzelsitzungen) auf die MPU vorbereitet.
Das abschließende Gespräch mit der Verkehrspsychologin und eine Probe-MPU liefen sehr gut und ich konnte gut meinen Alkoholkonsum beurteilen und die Umstrukturierung und Aufarbeitung mit mir selbst darlegen.
Wir hatten ein sehr gutes Gefühl vor der MPU und ich bin davon ausgegangen, dass ich das positiv abschließen kann.
Nun habe ich aber Ende November ein negatives Gutachten bekommen. Der ausschlaggebende Punkt, der mir das Genick gebrochen hat, war meine Ehrlichkeit, dass ich in Coronazeiten, in der ich meinen Alkohol drastisch erhöht hatte, auch teilweise nachmittags mit Weintrinken vor den Kindern begonnen hatte.

Nun muss ich bis 14.01. meine nächste MPU positiv bestehen, damit die Abstinenznachweisgültigkeit nicht verloren geht. Ich hatte auch nochmal 2 intensive Gespräche mit meiner VP. Haare kann ich leider nicht abgeben, da ich seit ich 24 Jahre alt bin, schon viele graue Haare bekommen hatte und diese regelmäßig färben lasse.

Was sage ich denn am Besten bei der neuen MPI warum ich schon einmal eine MPU hatte, die ja logischerweise negativ ausgefallen war, sonst säße ich nicht bei einer erneuten Stelle. :(

Danke für euer Feedback!
 

kobi

Benutzer
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 164
Gewicht: 57
Alter: 39

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 28.06.21
BAK: 2,11
Trinkbeginn: 16:30
Trinkende: 01:15
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja 500€
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja - freiwillig - 24.11.21
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
"Ist aufgrund der Hinweise auf Alkoholmissbrauch (Verkehrsteilnahme mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichem Alkoholeinfluss) zu erwarten, dass Frau..... zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird?

Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die eine sichere Verkehrsteilnahme mit einem Fahrzeug der Gruppe 1 in Frage stellen.

Hat das Führen eines Fahrrads unter Alkoholeinfluss Auswirkungen auf das Führen von KfZ?

Bundesland: Bayern


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: abstinent
Ich lebe abstinent seit: 13.09.21

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: Ja
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ja
Selbsthilfegruppe (SHG): ja
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: vorraussichtlich 10.01.
Welche Stelle (MPI): pima
Schon bezahlt?: nein (Führerscheinakte wurde Montag dorthin geschickt)
Schon eine MPU gehabt? Ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: nur ich
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Aufgrund der Hinweise auf Alkoholmissbrauch (Verkehrsteilnahme mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichem Alkoholeinfluss) ist zu erwarten, dass Frau... zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird.

Als folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums sind keine Beeinträchtigungen nachweisbar, die eine sichere Verkehrsteilnahme mit einem Fahrzeug der Gruppe 1 in Frage stellen.

Das Führen eines Fahrrads unter Alkoholeinfluss hat Auswirkungen auf das Führen von Kfz.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
war meine Ehrlichkeit,

Das ist eher unwahrscheinlich. Lies dir das Gutachten dazu genau durch.

damit die Abstinenznachweisgültigkeit nicht verloren geht.

Die sehe ich aktuell bereits in Gefahr.

Abstinenznachweise werden nach Ablauf des Kontrollzeitraums in der Regel nur 4 bis 6 Wochen akzeptiert. In Zeiten von Corona auch bis zu 8 Wochen.

Alles darüber hinaus bis zu 4 Monaten wird nur akzeptiert, wenn die Dauer nicht in deiner Schuld liegt. Du also trotz rechtzeitiger Anmeldung keinen Termin bekommen hast. Oder wochenlang im Krankenhaus gelegen hast. Über 4 Monate nach Ende des Kontrollzeitraums dürfen die Abstinenznachweise nicht mehr akzeptiert werden.

Das solltest du deshalb unbedingt mit dem Institut, bei dem du die nächste MPU bestreiten willst, abklären.

Da Haarproben bei dir nicht gehen kannst du zur Überbrückung des Zeitraums eventuell ein oder zwei zusätzliche Urinproben abgeben. Von der Möglichkeit habe ich mal beim Störbern im Internet gelesen. Ob das eventuell bundeslandabhängig ist oder weitere Voraussetzungen erfüllt werden müssen weiß ich aber nicht.

Was sage ich denn am Besten bei der neuen MPI warum ich schon einmal eine MPU hatte,

Gar nichts. Du ziehst den aktuellen Antrag bei der Führerscheinstelle zurück und stellst nach ein paar Tagen einen neuen. Wenn du das negative Gutachten nicht eingreicht hast (wovon ich ausgehe) erfährt weder die Führerscheinstelle noch das neue Institut, dass überhaupt bereits eine MPU stattgefunden hat.

Außer du erwähnst es selbst. Dann wirst du es wahrscheinlich vorzeigen müssen.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo kobi,
herzlich Willkommen in unserem Forum. :smiley138:

Gibt es keine Empfehlung am Ende des Gutachtens?
 

kobi

Benutzer
Hallo @admin :smiley138:

Die Empfehlung am Ende lautet:

Um eine günstige Entwicklung der Eignungsvoraussetzungen vor einer eventuellen späteren Begutachtung zu unterstützen, empfehlen wir Frau.... , fachliche hilfe bei der Aufarbeitung und Überwindung der beschriebenen individuellen Problematik in Anspruch zu nehmen. (Intensive Einzelintervention u.a. zur Klärung der Abstinenzmotivation)

Nach der Frage wie ich zukünftig mit Alkohol umgehen möchte, habe ich gesagt, dass ich es mir vorstellen kann, dass ich an Geburtstagen mit einem Glas Sekt anstoßen werde oder an besonderen Anlässen, aber dass die vergangene tägliche Alltagsinstallation von Alkohol keinen Platz mehr in meinem neuen Leben und meinem neuen Alltag hat.
 

Ig14

Stamm-User
Nach der Frage wie ich zukünftig mit Alkohol umgehen möchte, habe ich gesagt, dass ich es mir vorstellen kann, dass ich an Geburtstagen mit einem Glas Sekt anstoßen werde oder an besonderen Anlässen,
Hier ist das Problem! Du bist mit 12 Monaten AN in die Begutachtung, bedeutet dass du dein gesamtes Leben auf Alkohol verzichten musst! Die Aussage später wieder Alkohol (auch wenn sehr wenig) zu trinken steht bei dir im Widerspruch.

Die Alternative wäre gewesen mit KT in die Begutachtung zu gehen was allerdings bei über 2 Promille schwierig ist, daher ist es schon richtig mit 12 Monate AN anzutreten was aber bedeutet dass du dich damit dafür entschieden hast nie wieder Alkohol zu trinken!

Spricht nicht für deinen VP hat er dich nicht darauf hingewiesen?? LG
 

kobi

Benutzer
Hallo @lg14,

nein leider hat sie mich nicht darauf hingewiesen, sondern eher sogar gesagt, dass das ja legitim sei, anzustoßen. :(
Auch bin ich jetzt bei einer SHG, um da auch 1. zu zeigen, wie ernst es mir ist, und 2. weil es mir einfach sehr, sehr gut tut.
Seit 1,5 Jahren nun beschäftigt mich dieses Thema. und ich möchte es so gerne nun endlich abschließen :(
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Wurde dir weitere Abstinenz empfohlen?

Ich sehe das wie lg14. Abstinenz heißt, für den Rest seines Lebens komplett auf Alkohol in jeder Form zu verzichten.

Dass du die Grundlagen für ein zukünftiges abstinentes Leben nicht verstanden hast geht auch aus dem Hinweis

Intensive Einzelintervention u.a. zur Klärung der Abstinenzmotivation

hervor.

Die Planung

dass ich an Geburtstagen mit einem Glas Sekt anstoßen werde

reicht nicht mal für zukünftiges kontrolliertes Trinken. Normale Geburtstage sind grade keine besonderen Anlässe. Je nach Größe des Freundes- und Bekanntenkreises können sich dadurch zu viele Trinkgelegenheiten ergeben.

sondern eher sogar gesagt, dass das ja legitim sei, anzustoßen

Die Angabe ist bei Abstinenz falsch.

dass ich in Coronazeiten, in der ich meinen Alkohol drastisch erhöht hatte, auch teilweise nachmittags mit Weintrinken vor den Kindern begonnen hatte.

Auch wenn du das Verschwiegen hättest hätte sich an dem negativen Ergebnis nichts geändert.
 

kobi

Benutzer
Danke für eure Antworten! Dann bin ich jetzt ein gutes Stück schlauer :confused: Nun ist aber die Frist von 4 Monaten dennoch machbar bei einer neuen MPU, soweit ich das aus dem www erlesen konnte. Ich möchte gerne die Chance auf eine neue MPU vor dem Ablauf der Abstinenzgültigkeit nutzen. ich werde weiterhin abstinent leben, das steht für mich außer Frage.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
kobi,
Du solltest noch ein paar Termine bei einer Suchtberatung wahrnehmen.
Das ist meistens kostenlos...
 

kobi

Benutzer
@admin
Da bin ich seit der negativen MPU nun schon 3x gewesen und habe noch 4 weitere Sitzungen. Um da einfach ausserhalb der VP noch eine Anlaufstelle zu haben, an die ich mich wenden kann und mir weiterhilft.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Da bin ich seit der negativen MPU nun schon 3x gewesen und habe noch 4 weitere Sitzungen. Um da einfach ausserhalb der VP noch eine Anlaufstelle zu haben, an die ich mich wenden kann und mir weiterhilft.
Damit hast Du schon einen Großteil der Empfehlungen erfüllt, das ist sehr positiv.
:smiley711:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo kobi,

von mir auch noch ein Willkommen im Forum :smiley138:

Ich möchte auch noch einmal auf die Gefahr hinweisen dass der Zeitraum ohne AN zum Problem werden könnte wenn der Abstand zu groß wird, da solltest du besser beim neuen MPI vorab noch einmal nachfragen und dich ggf. mit dem Institut bei dem du deine AN gemacht hast in Verbindung setzen...

Wäre es dir möglich dein gesamtes neg. Gutachten (anonymisiert) hier einzustellen?

Und wenn du möchtest, kannst du dich mal mit diesen Fragen auseinandersetzen: Fragebogen für eine Alkohol-MPU
 

kobi

Benutzer
Hallo @Nancy!

Lieben Dank! Dann rufe ich am Montag gleich an und frage nach!
Könnte der Nachweis der Leberwerte auch eine Überbrückung darstellen?

Den großen Fragebogen habe ich nun auch soweit ausgefüllt. Da wäre ich sehr dankbar, wenn jemand seine Meinung dazu schreiben würde :a055:
 

kobi

Benutzer
Warum sind Sie heute hier:

Die Führerscheinstelle hat Zweifel an meiner Fahreignung, da ich am 28.06.2021 bei einer Trunkenheitsfahrt auf dem Fahrrad mit 20,11 Promille angehalten wurde. Ich habe in den letzten 1,5 Jahren einen Veränderungsprozess durchlaufen, den ich gerne heute hier erläutern möchte.

Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Der 27.06.2021 war ein schöner warmer Sommertag! Mein Mann und ich saßen im Garten, die Kinder spielten im Trampolin. Ich habe da, es war gegen 16:30Uhr ein Bier á 0,5l getrunken. Die Restaurants hatten seit wenigen Wochen wieder offen und wir hatten beschlossen in eine Pizzeria zu gehen. Dort trank ich 2 weitere Bier á 0,5l und aß einen Salat. Gegen 19:00 Uhr fuhren wir wieder nach Hause. 19:30Uhr rief mich meine Freundin an, ob ich spontan Lust habe, mit ihr in die Stadt zu gehen. Sie müsse mal raus und würde sich freuen, wenn wir mal wieder nach so langer Zeit quatschen könnten. Nach kurzer Absprache mit meinem Mann, der dann die Kinder übernehmen musste, fuhren meine Freundin und ich in die Stadt. Schon da, merkten wir, wie befreiend es ist, ganz ohne Kinder einfach in die Stadt zu fahren und wie frei zu sein! Wir suchten uns einen Platz beim Griechen und bestellten uns eine Flasche Weißwein, gegessen hatten wir nix, da wir beide jeweils zu Hause mit den Kindern gegessen hatten. Gegen 22 Uhr bestellten wir uns noch eine Flasche Weißwein und quatschen uns die ganze Coronasituation mit der Familie und der enormen Belastung die auf uns lag von der Seele! Gegen 00 Uhr bezahlten wir und die Wirtin kam mit ihrem selbstgebrannten Schnaps zu uns an den Tisch. Sie gab uns einen Ouzo aus und trank selbst mit. Stolz wie gut ihr selbstgemachter Ouzo geworden ist, schenkte sie uns noch 4 weitere ein, die ich ohne zu zucken gerne annahm. Meine Freundin verneinte nach dem 1. Schnaps. Deutlich angetrunken und schwankend machten wir uns auf den Weg nach Hause. Wir nahmen unsere Fahrräder und schoben das erst Stück. Das fiel mir schon schwer. Nach 500m entschloss ich in meiner Enthemmtheit und Betrunkenheit nun doch aufzusteigen und zu probieren ob ich nicht doch fahren könne. Durch große Schlangenlinien wurde die Polizei auf mich aufmerksam und bat mich freundlich das Fahrrad an der nächsten Laterne abzusperren und mitzukommen. Das war kurz nach 2:00 Uhr nachts. 2:30Uhr wurde mir Blut im Krankenhaus entnommen und die Polizisten fuhren mich nach Hause.



  • Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

  • 16:30 – 19:00 Uhr: 3 Bier à 0,5l
  • 20:15 – 01:00 Uhr 1 Flasche Weißwein
  • 4 Schnaps

    Bei meinem BAK und Körpergewicht komme ich auf (2,11 Promille*0,6x57kg) = 125,6g

    Das sind 5 Trinkeinheiten Bier a 0,2l
  • 7,5 Trinkeinheiten Wein a 0,1l
  • 4 Trinkeinheiten Schnaps a 20cl




  • Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 200m gefahren und wollte noch 3km bis nach Hause fahren.


  • Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
    (Ja/Nein + Begründung)

  • Nein, ich hatte große Schwierigkeiten die Balance zu halten. Ich kannte die Strecke und dachte in meiner Selbstüberschätzung, dass ich das schaffen könnte. Aber nach ein paar Metern, stellte ich fest, dass das ein irrsinniges Vorhaben ist, und dann wurde ich auch schon von der Polizei angehalten.
5.Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich war selbstüberschätzt, klar denken, war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.



6.Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein.



7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Mit dem Fahrrad bin ich schon des öfteren alkoholisiert gefahren (< 0,00pr) Das Fahrrad war für mich das Fortbewegungsmittel, wenn es darum ging, etwas trinken zu können und wieder nach Hause zu kommen. Ich schätze, dass ich an mindestens 15 Fahrradfahrten alkoholisert gewesen bin. Ich folgere daraus, dass es zu oft gut ging und ich kein Problembewusstsein ggü. Alkoholkonsum und Fahrrad entwickelt habe.

Beim KFZ steht Alkoholkonsum und fahren nicht zur Debatte! Da halte ich die strikte 0,0pr ein, schon alleine, weil ich es mir nicht verzeihen könnte, wenn meinen Kindern, meinem Mann, mir oder anderen Personen dadurch Schaden zugefügt würde. Allerdings können Fahrten mit Restalkohol durchaus dabei gewesen sein, bei denen ich vom Vortag noch mehr als 0,0 Promille im Blut hatte und somit keine bewusste 0,0 Promille Grenze eingehalten hatte.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Meine Eltern haben in meiner Kindheit öfter zum essen abends ein Glas Wein oder Bier getrunken oder dann beim Fernsehen. Bei Feierlichkeiten war es auch mal mehr, was ich als Kind so mitbekommen habe. Den ersten Konsum hatte ich mit 15 an meinem Geburtstag mit meinen Freunden. Ich kann mich noch erinnern, dass es ein Biermischgetränk gewesen ist. Die Wirkung habe ich als sehr komisch empfunden, weil sich meine Reaktionfähigkeit verlangsamt hatte, aber gleichzeit sich ein positives Gefühl entwicktelt hat, weil ich ausgelassener wurde.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Zwischen 16 und 18 Jahren habe ich regelmäßig Alkohol getrunken. Ich hatte meinen ersten Freund und wir sind ab und an freitags oder samstags in Discos und Bars in der Stadt unterwegs gewesen. An den solchen Wochenenden habe ich 4-5 Biermischgetränke getrunken. Das war ca 2 x im Monat

Mit 18 Jahren begann ich eine Lehre als Groß- und Außenhandelskauffrau und ich trennte mich kurz vor meinem 18 Geburtstag von meinem damaligen Freund. Dadurch war ich auch weg von meinem damaligen Freundeskreis. Die Ausbildung war mir sehr wichtig und ich trank von 18 bis 21 Jahren gelegentlich Alkohol, wenn ich mich mit Kollegen ab und zu abends am Wochenende getroffen hatte, das waren 2x im Monat 1 Glas Wein.

Mit 21 Jahren Ich bekam eine unbefristete Stelle als Grafikerin in meiner Firma und meine Kolleginnen wurden sehr gute Freundinnen. Sie hatten alle schon Kinder und in dieser Zeit verbrachte ich viel Zeit an den Wochenenden und auch unter der Woche mit ihnen und ihren Kindern. Alkohol war da kaum ein Thema. Ab und zu tranken wir zusammen 1 Glas Wein, an Geburtstagen, oder 1 Glühwein auf dem Christkindlmarkt. Das ging bis ich 24 Jahre alt wurde so.

Mit 24 Jahren lernte ich meinen Mann kennen und wir gingen wieder öfter zusammen in die Stadt oder essen. In dieser Zeit trank ich an den Wochenenden 2 Gläser Wein. Mein Mann zog aus beruflichen Gründen für 2 Jahre nach Chicago, da war ich 25 Jahre alt. Mit 26 Jahren, bekam ich die Chance auf ein Sabbatical von meiner Firma und kündigte meine Wohnung und verkaufte all meine Möbel und zog für ein knappes Jahr mit in die USA. Dort durfte ich in seiner Firma die grafischen Themen übernehmen. Wir genossen die Zeit zusammen im Ausland und tranken ab und zu mit Kollegen in den Bars ein Bier nach der Arbeit. Mein Alkoholkonsum war in dieser Zeit 2-3 halbe Bier im Monat.

Mit 27 Jahren kamen wir zurück nach Deutschland und zogen zusammen. Mit 28 wurde ich schwanger und Alkohol stand nicht zur Debatte. Auch habe ich lange gestillt und keinen Alkohol getrunken. Danach habe ich mal zu einem Geburtstag oder Freitagabend ein Glas Wein getrunken, etwa 3 Mal im Monat 1 Glas Wein.

Mit 31 wurde ich wieder schwanger und bis 33 war demnach Alkohol erneut kein Thema. Nach der Stillzeit trank ich wieder an Geburtstagen, Grillfesten oder an einem Wochenende 1 Glas Wein oder 1 Bier.

Mit Mitte 33 kauften wir uns ein altes Haus, das wir umbauen wollten. Da ich eh noch in Elternzeit zu Hause war und wir bereits in dem Haus wohnten, wollte ich selbst viel im Haus mit umbauen und den Handwerkern helfen, um Geld zu sparen. Ich dachte ich bekomme das alles gewuppt und versicherte meinem Mann, dass das ok sei für mich, während er in die Arbeit fahren musste. Der Umbau entpuppte sich aber als eine enorm stressige Zeit. Unser Sohn zu diesem Zeitpunkt 3 Jahre alt und unsere Tochter 10 Monate.

Die Umbaumaßnahmen wurden immer mehr, da sich immer mehr Problemstellen zeigten. Alle Zimmer mussten aufgerissen werden, um neue Gasleitungen zu legen, die Wasserrohre. Überall war Dreck, Krach und Gefahren für die Kinder. Ich schnallte mir oft die Kleine in die Rückentrage und versuchte wo ich konnte mit anzupacken. In dieser Zeit, ca 6 Monate trank ich jeden Abend mit den Bauarbeitern und Helfern 1 Bier. Da hatte ich vielleicht schon den Grundstock für Alkoholkonsum und Entspannung gelegt. Es war eine merkwürdige Mischung aus Belohnung und stolz auf mich selbst, was ich alles an einem Tag gewuppt hatte. Da habe ich gewiss auch den Grundstock gelegt, dass ich alles alleine schaffen kann. Danach normalisierte sich mein Alkoholkonsum wieder auf gelegentliche Anlässe oder an einem Wochenendetag ein Glas Wein.

Mit 36 Jahren das war 2019, kauften wir uns einen Welpen, auf Wunsch der ganzen Familie. Ich war immer diejenige die große Angst vor Hunden hatte und hatte das Vorhaben mehrere Jahre verneint und dagegen gestimmt. Nun war ich aber vom Gefühl her bereit, der Familie nicht mehr im Wege zu stehen und wollte mich meiner Angst stellen. Im August 2019 zog dann unser Labrador bei uns mit 3 Monaten ein. Auch das war eine doch viel größere Herausforderung, als ich mir das vorgestellt habe. Der Tagesablauf war plötzlich komplett auf den Kopf gestellt, die Kinder in einem Alter, das ebenfalls herausfordernd war, mit 4 und 7 Jahren. Es stresste mich zunehmend mit Welpen, Haushalt, Kindergartenkind und Schulanfänger und Job allem gerecht zu werden. Zumal die Angst nicht verschwand.

Ich war zunehmend angespannter und die Termine bei der Hundeschule mit Kindern stressten mich obendrein. Da fing ich abends an, als Belohnung und Stresslöser Wein zu trinken. 3x die Woche 1 Glas Wein. Das bürgerte sich bei mir dann ein und ich steigerte den Konsum bis Ende 2019 auf 5x die Woche 1 Glas Wein.

Als im März 2020 die Coronapandemie begann, begann bei mir auch die extrem hohe Belastung. Wir waren schockiert, als es hieß, dass die Schulen und Kindergärten zu machten! Plötzlich klatschen die Aufgaben auch noch auf mich ein! Omas und Opas kamen nicht mehr, der Spielplatz wurde verriegelt, die Kinder hatten riesige Angst vor dieser großen Unbekannten! Meine Firma brachte mit Hochdruck ein System für Homeoffice raus und ich musste von zu Hause aus meine Perfomance da auch noch abliefern! Die Lehrer waren keine Hilfe, die waren ja selbst überfordert. Wir hatten wöchentlich einen großen Stapel Arbeitsblätter abzuarbeiten und erledigt freitags wieder in Kisten vor der Schule abzugeben. Vom Kindergarten kam überhaupt nix, sodass ich versucht habe den immer mehr steigenden Frust von der Kleinen, die ihre Freunde vermisste und stets leise sein musste, weil der große Bruder Schularbeiten machen musste und ich arbeiten, abzufangen.

Das gelang mir immer weniger. Der emotionale Ballast nahm rasant zu. Unser Sohn ist hochbegabt und forderte schon immer extrem viel Aufmerksamkeit ein und zu Hause Schulsachen zu erledigen war ein tagtäglicher Kampf! Mit meinem Mann fing ich immer mehr zu streiten an. Der hatte eine neue Position in seiner Firma bekommen und an Homeoffice war bei ihm nicht zu denken, zudem es seine Firma verbat von zu Hause aus zu arbeiten. Das war eine Erfahrung der Belastung, die ich so vorher noch nicht erlebt hatte! An einen geregelten Alltag, war überhaupt nicht mehr zu denken.

Die Kinder waren nur noch auf mich fixiert, ihren Vater haben sie teilweise gar nicht gesehen. Der kam heim und verkroch sich noch ins Büro um liegengebliebenes zu erledigen. Wenn er mal mit beim Abendessen da saß, waren einfache Dinge, wie eine Semmel aufschneiden oder ein Brot schmieren, sollten nur von mir erledigt werden, die Kinder klammerten extrem an mir. Wir stritten immer mehr, auch über Belangloses. Kommentare, wenn er von der Arbeit kam wie „ was herrscht denn hier schon wieder für eine Stimmung“ bevor er ins Büro ging, machten mich traurig, wütend zugleich und ließen aber auch meine Selbstzweifel wachsen. Der Wein war abends mein Rettungsanker.

Die Kinder waren im Bett und ich hatte mir zur Belohnung und Entspannung eine Flasche Wein aufgemacht. Währenddessen räumte ich den Geschirrspüler aus und ein, machte die liegengebliebene Wäsche, saugte, versuchte vorzukochen. So steigerte ich meinen alltäglichen Weinkonsum auf bis zu 1,5 Flaschen täglich. Trotz Erschöpfung sammelte ich mich morgens um für die Kinder und den ganzen alltäglichen Wahn da zu sein. Da habe ich mir ganz klar eine Trinkgewöhnung antrainiert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Während der Coronapandemie hat sich mein Alkoholkonsum drastisch erhöht und ich trank täglich bis zu 1,5 Flaschen Rotwein.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Früher in der Schulzeit mit Freunden beim Weggehen, später mit Familie und Freunden. Während der Coronazeit auch oft mit mir alleine.



12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Aus Belohnung nach einem stressigen Tag, zur Entspannung, aber auch um fröhlicher oder gelassener zu werden bei Feiern. Mir fehlte es an Selbstvertrauen, offen mit meiner Überforderung umzugehen. Der Wein half mir auch schneller einzuschlafen, und das Gedankenkarusell zu betäuben.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol, aufgeheitert, fröhlich, ausgelassen

Nach dem Konsum größerer Mengen, wurde die Sprache verwaschener und der Gang wackelig. Ausserdem wurde ich dann unglaublich müde, gereizter und weinerlicher.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, da ich früher im Freundeskreis und bei der Familie ähnliche Mengen, wie die anderen getrunken hatte, hat keiner meinen Alkoholkonsum kommentiert. In Coronazeiten hat mein Mann es oft nicht mitbekommen, da er spät von der Arbeit kam und anschließend noch liegengebliebenes im Büro erledigt hat und ich abends, wenn die Kinder im Bett waren getrunken hatte.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war müde, und gereizt, hatte aber stets genügend Energie für die Kinder aufbringen können und meiner Arbeit nachgehen. Dafür war ich dann abends um so gereizter und habe viel mit meinem Mann auch über belangloses gestritten.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Die 1,5 Jahre vor der Trunkenheitsfahrt war der Lebensabschnitt an dem ich weit mehr Alkohol getrunken hatte als zuvor. Es war eine Zeit in der ich mich über meine Grenzen belastet gefühlt und keinen Ausgleich gefunden habe. Die Jahre davor kam es vor, dass ich mal mehr, mal weniger getrunken hatte. Einen besonderen Abschnitt gab es aber auch vor 6 Jahren, als wir unser altes Haus, was wir kauften, umgebaut hatten. Da war der Stresspegel enorm hoch mit 2 kleinen Kindern auf der Baustelle viel selber machen, während der Mann in der Arbeit ist und ich versucht habe mit beiden Kindern noch die Baustelle zu schmeißen. Da habe ich meines Empfindens her den Grundstock für das Belohnungstrinkens abends gelegt und den Grundstock des Gedankens, dass ich alles selber schaffen kann.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, einmal in meiner Schulzeit, da erinnere ich mich, dass ich stark erbrechen musste und an meiner Tatnacht am 28.06.2022

Einige Absätze eingefügt und den Text somit lesbarer gemacht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

kobi

Benutzer
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

In meinen beiden Schwangerschaften und Stillzeiten 2012-2013 und 2014-2015 stand für mich Alkohol nicht zur Debatte.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Ich habe ganz klar den Alkohol missbraucht. Der Missbrauch um zu entspannen, Sorgen zu vergessen, vermeindlich leichter zu sein und mich zu belohnen.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

An meiner TF am 28.06.2022

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Durch den Verzicht auf Alkohol bin ich die geworden, die ich sein möchte! Ich habe viel mehr Energie, bin ausgeschlafen, fröhlicher, ausgeglichener! Ich kann all meine Probleme lösen und mich auf gesunde Art und Weise entspannen, das ist das, was mir gefehlt hat! Alkohol hat nur Probleme zusätzlich hervorgerufen oder betäubt. Das ist ein enormer Unterschied, der sich durch die Abstinenz einfach wundervoll anfühlt und ich das nicht mehr hergebe.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die TF war ein Schock! Noch nie zuvor hatte ich jemals Kontakt mit der Polizei! Da bin ich aufgewacht, und habe mich gefragt, wie das nur so weit kommen konnte und bin in die Selbstreflexion gegangen. Schämte mich, da ich Mutter von 2 Kindern bin! Das war der rote Knopf den ich dann bei mir gedrückt hatte! Vorher war ich mir des Ausmaßes nicht bewusst, wollte den schnellen Entspannungsfaktor nicht aufgeben.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Umstellungsphase war am Anfang ungewohnt. Ich musste viel hinschauen, was ich anstatt dem Entspannungstrinken denn eigentlich brauche! Was ich alles für Gefühle mit dem Alkohol kompensiert hatte! Bin in die Selbstreflexion gegangen und mein Leben auf den Prüfstand genommen. Mit meinem Mann habe ich dann auch viel gesprochen. Wir haben unseren Alltag komplett auf den Kopf gestellt um den nötigen innerlichen Prozessen Raum zu geben! Er war genauso schockiert wie ich und ist da auch aufgewacht und hat gesehen, dass wir unbedingt eine entlastendere Struktur brauchen und er mir mehr Unterstützung und Halt gibt. Wir sind wieder förmlich zusammen gewachsen! Vorher haben wir wie nebenher gelebt, jeder in seinem Frust gefangen. Er hat in seiner Firma Homeoffice durchgeboxt und ist nun 2 Tage in der Woche zu Hause und übernimmt da einen Großteil meiner Aufgaben. Wenn er sonst abends von der Arbeit kommt, dann schnappe ich mir unseren Hund und drehe eine große Runde! Entspanne, habe da Zeit für mich! Auch habe ich wieder zum laufen angefangen, früher bin ich schon immer gelaufen, nach der Arbeit, das hatte ich dann jahrelang schleifen lassen. Und ich habe schnell gemerkt, dass mir das ganz besonders gut tut! Ich bin da auch erfolgreich und habe dieses Jahr meinen Lauftrainerschein bei academy of sports abgeschlossen, was mir wiederum durch das durchwegs positive Feedback meiner Laufkunden ein ganz neues Selbstvertrauen gibt. Auch bin ich in einer Laufgruppe, mit der ich 2x die Woche trainiere. Die Anerkennung tut mir unglaublich gut! Meine Stunden habe ich in der Arbeit reduziert und arbeite freitags nicht mehr, so habe ich einen Tag, an dem ich liegengebliebenes erledigen kann oder aber auch einfach mal frühstücken gehen und Batterien auftanken. Mit unserem Hund habe ich mir einen ganz tollen Hundetrainer ins Haus geholt, er zeigt mir die Körpersprache der Hunde und so konnte ich Stück für Stück immer mehr entspannen, weil ich die Sprache der Hunde verstand und keine Angst mehr vor der großen Unbekannten hatte.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin viel gelassener als vorher! Habe viel mehr Energie! Vorher war es mir viel lieber, wenn die Kinder schnell im Bett waren und ich mir meinen Wein einschenken kann. Heute sitze ich noch oft bei ihnen im Zimmer abends und quatschen eine Zeit lang, wir sind so unglaublich zusammen gewachsen. Da geht mir das Herz so wahnsinnig auf! Auch meine Freunde sagen, dass ich viel fröhlicher bin und viel besser aussehe! Mit meinem Mann erlebe ich wieder eine ganz neue wundervolle Ehe, die eine so tiefgreifende Basis hat und durch dick und dünn geht! Das alles habe ich fast aufs Spiel gesetzt und um so glücklicher und zufriedener bin ich jetzt, dass alles so gekommen ist und wir ein ganz wundervolles Team wieder geworden sind!

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich kenne meine Alarmsignale! Wenn ich grundlos laut gegenüber den Kindern werde, oder 1000 Dinge auf einmal bewältigen will, schillern bei mir dann schon die Alarmglocken. Und ich entstresse meinen Alltag! Lass Dinge liegen, die keine hohe Priorität haben und kümmere mich nur um die wirklich wichtigen Dinge. Die Kinder sind jetzt auch größer, so dass es kein Problem ist, dass ich ihnen sage, dass ich Frischluft brauche und mit dem Hund eine Runde drehe. Mein Mann und ich haben auch einmal in der Woche eine Art Bestandsaufnahme, da besprechen wir, was diese Woche alles anfällt, und er legt sich dann die Homeofficetage so, dass er mich bei den meisten Dingen unterstützen kann. Ich bin jetzt die Birgit, die ich sein möchte und das gebe ich nicht wieder her.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Nein. Wir wissen wo unser Eis dünn war und kennen die Gefahrenquellen! Unser neu strukturierter Alltag und meine viel feinere Wahrnehmung nun von mir selbst, lassen mich absolut sicher sein, dass alte Gewohnheiten alt bleiben und keinen Platz in meinem neuen Alltag finden werden.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich abstinent lebe.



30. Falls die Frage kommt, dass ich schon einmal eine MPU hatte, und warum diese wohl negativ ausgefallen ist, sonst wäre ich ja nicht hier:

Es gab ein paar Sachen, die wollte ich so noch nicht sehen. Da bin ich nochmal in die Tiefe gegangen. Da ich mich selber in die Überforderung geschossen hatte, habe ich nun zusätzlich mich einer Selbsthilfegruppe extra für Frauen gewandt, bei der ich über alles reden kann und wir uns gegenseitig bestärken können! Die Treffen sind jeden Donnerstag, auf die ich mich immer freue!



31. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin sehr froh, dass ich im wahrsten Sinne gestoppt wurde und ich hinschauen mussten, wie ich da hingekommen bin und was ich eigentlich gebraucht hätte! Mein Mann und meine Kinder, wir sind jetzt so liebevoll füreinander da sind! Ich bin überglücklich und dankbar, dass es jetzt so ist, wie es ist! Meine Familie und ich wir sind ein unschlagbares Team!
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Nein. Wir wissen wo unser Eis dünn war und kennen die Gefahrenquellen! Unser neu strukturierter Alltag und meine viel feinere Wahrnehmung nun von mir selbst, lassen mich absolut sicher sein, dass alte Gewohnheiten alt bleiben und keinen Platz in meinem neuen Alltag finden werden.

Moin kobi,
Du musst es Dir aber vorstellen können!
Nur so kannst Du rechtzeitig gegensteuern.
 

kobi

Benutzer
So es gibt ein neues update! Ich habe bei der MPI angerufen und sie sagte, dass es überhaupt kein Problem ist, dass meine Abstinenznachweise am 14.09. schon beendet wurden, da ich mich in der 4-Monatsfrist befinde und somit alles anerkannt wird. Einen Termin habe ich nun auch bekommen und darf am 10.01. zur Begutachtung.
 
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