TF mit E-Scooter

Michael2507

Benutzer
Moin, ich mache mir auch Gedanken.
Habe nix getrunken, allerdings habe ich beim Essen nicht darauf geachtet und ich habe jetzt die Tage Hustensaft genommen, da ich eine dicke Grippe hatte mit extremen Reizhusten.
Hoffe aber das es negativ ist.
 

AnkerIma

Benutzer
Hallo Leute,

entschuldigt, dass ich hier eine Zeit nicht aktiv war. War gesundheitlich leider nicht in der Lage irgendwas zu machen. Leider fielen deswegen auch ein paar Termine für die Vorbereitung aus. Konnte aber selbst hier mitlesen und ein weiter für mich bearbeiten. Diesen Beitrag widme ich primär den inneren Motiven. Der weitere Fragebogen, besonders mit den von euch angemerkten Punkten werden ergänzt.
Zu Anfang trotzdem eine andere Frage. Ich habe meine FE neu beantragt, da die MPU Anfang Mai stattfinden soll. Ich hadere bei dem MPI zwischen PIMA Mainz und AVUS Mainz. Von den TÜV-Stellen in der Umgebung habe ich leider nur schlechte gehört. Kann mir da jemand weiterhelfen?


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Der Alkohol half mir, dass ich mich in einer Gruppe dazugehörig fühlte. Als Jugendlicher war ich in einer Wohngruppe, da meine Mutter meine Brüder und mich misshandelt.
Dadurch stand ich, trotz stabilen Freundeskreis immer Außen vor. Ich versuchte über den Alkohol mich zu integrieren beziehungsweise mich selbst wohl in der Gruppe zu fühlen. Dies fing damals im Jugendalter nach dem Vereins an, als meine Freundesgruppe und ich abends zum nächsten Supermarkt sind, und uns ein Sixpack Bier holten. Über die Zeit, als sich die Freundesgruppen änderten, etablierte sich es, dass ich dachte: "Wenn ich mit Alkohol trinke, dann werde ich auch von den anderen anerkannt, dann bin ich kein Außenseiter!"
Wenn sich ein anderer noch ein Bier holte und fragte, ob jemand auch noch was trinken möchte, sagt ich oft ja und trank mit.
Der Alkohol gab mir das Gefühl, dass wenn ich jetzt hier mit trinke, werde ich nicht angeschlossen.
Im Wintersemester 2021 fing ich mit meinem Studium an. Anfangs, als wir die erste Präsenzveranstaltung hatten, tranken meine Kommilitonen und ich. Hier dachte ich ebenfalls, dass ich Mitrinken muss, um mich selbst in der neuen Gruppe zu beweisen. Seit dem
Studiumsbeginn war ich sehr ehrgeizig und wollte, ganz oben" mitspielen. Dieses Konkurrenzdenken spiegelte sich dann bei mir im Alltag wieder. Ich wollte der Beste sein beziehungswollte wollte ich es immer versuchen.
Ich wurde "rechthaberischer" und das zeigt sich auf der Arbeit, dem Studium und auch in der Beziehung. Dieses Konkurrenzdenken zeigte sich auch beim Alkohol trinken. Ich wollte mithalten, sobald sich jemand etwas neues zu Trinken geholt hat. Ich dachte, wenn ich
nicht mit- beziehungsweise nicht weiter trinke, verliere ich an Anerkennung.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich hadere bei dem MPI zwischen PIMA Mainz und AVUS Mainz.
Zumindest von der Avus dort habe ich schon Gutes gelesen. Evtl. könntest du bei beiden mal einen kostenlosen Infoabend besuchen um dir selbst ein Bild zu machen...
think.gif
 

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
ganz unabhängig von Firma und Standort:

Ich hab mir das Gebäude außen und den Renovierungszustand des MPI innen angeschaut, wie gepflegt ist es, ist geputzt, evtl. wie sieht es auf dem Klo aus.
Außerdem wie sind die Leute drauf, Empfangsdamen, Psychologen usw.
Wie gehen die ans Telefon, wie läuft die Teilnahmebuchung für den Info Abend, und wie gut und flüssig ist der Abend organisiert.
Mal ganz abgesehen vom Inhalt, die dürfen nicht beraten, aber es geht um die Organisation und im Endeffekt ist eine Werbeveranstaltung.

Das hat mich direkt vom TÜV abgebracht, und letztlich auch von der AVUS und zur PIMA hin gebracht (obwohl das eine TÜV Tochter ist).
(alles in einer anderen Stadt in einem anderen Bundesland.)
 

AnkerIma

Benutzer
Hallo Leute,

hier ist der Fragebogen noch einmal überarbeitet. Ich habe hoffentlich alles alte, was nicht mehr passt, gelöscht. Was meine Beraterin mit mir noch nicht (ausführlich) besprochen hat, ist die Rückfallgefahr und den direkten Ablauf der MPU. Doof ist leider, dass sie einen anderes Schema hat, als hier der FB. Hoffe nur, dass damit manches nicht verloren geht. Ansonsten ist sie zumindest schon zufrieden. Vor allem bin ich es, da ich langsam das große Ganze verstehe.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Vor dem Tattag, hatten meine Kollegen und ich Feierabend. Wir hatten uns für Abends auf dem Weinfest verabredet. Ich bin etwa um halb sechs mit dem Bus angekommen. Anfangs bestellte ich mir eine Weinschorle und wir redeten über verschiedenste Dinge. Als ein Freund von mir dazugekommen ist, bestellte er ebenfalls ein Weinschorle, worauf ich mir auch meine zweite Weinschorle bestellte. Wir waren als große Gruppe ungefähr bis 21 Uhr auf dem Weinfest. Es verabschiedeten sich die Ersten, worauf einige Kollegen und ich weiter in eine Bar gegangen sind. Vorher hielten wir bei einem Stand und haben etwas gegessen. Insgesamt trank ich auf dem Weinfest fünf Weinschorten. Als wir an der Bar waren bestellte ein Freund zuerst einen „Kranz" Kölsch. Wir haben zusammen angestoßen und tranken. In der Bar war ich bis ungefähr halb 2 Uhr morgens, als ich mich verabschiedete. Ich ging davon aus, dass ich in der Bar fünf Kölsch á 0,2 l getrunken habe, dies erwies sich allerdings als falsch, da ansonsten mein Blutalkohol geringer hätte ausfallen müssen. Es müssen etwa acht Kölsch gewesen sein. Von der Bar bis zur Bushaltestelle sind es 500m. Diese Strecke wollte ich mit einem E- Scooter fahren, da ich den Fahrwunsch nicht unterdrücken konnte und die Gefahr der Alkoholfahrt nicht erkannt habe. Ich stürzte mit dem E-Scooter (anscheinend zwei mal hintereinander) und verletzte mich dabei. Ein Passant ruf den Rettungswagen, da ich mir eine Kopfpatzwunde zuzog. In dem Moment realisierte ich, was ich eigentlich gemacht habe. Mir war es peinlich und ich war entsetzt, dass ich betrunken gefahren bin. Die Polizei kam in den Rettungswagen und sie redeten mit den Sanitätern und mir. Hier fangen leider Gedächtnis kicken an, da ich mir durch den Sturz eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Im Krankenhaus wurde ich weiter untersucht. Die Polizisten verhörten mich direkt im Zimmer. Sie fragten mich z.B., ob ich den E- Scooter gefahren bin und wie viel ich getrunken habe. Zum Ende sagte sie mir, dass ich nun Beschuldigter in einem Strafverfahren bin, und zogen meinen Führerschein ein. Als die Polizisten weg waren, ärgerte ich mich über mich selbst.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

~17:45 - 21:00 - 5 Weinschorlen á ca. 0,4l
~21:15 - 01:30 - ca. 8 Kölsch á 0,2,l

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
wenige Meter bis zum Sturz. Die Fahrt nach Hause wäre etwa 3,5 km lang gewesen und die Fahrt zur Bushaltestelle etwa 500m.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Zum Fahrtantritt dachte ich (anscheinend), dass ich fahrtüchtig bin.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant war die Busfahrt.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wissentlich zwei mal. Einmal habe ich ein Bier á 0,5l getrunken und bin dann ebenfalls E-Scooter gefahren. Beim zweiten mal kam es zu dem Unfall.
Nach einer Party und der Nacht dazwischen bin ich trotzdem wieder Auto gefahren. Das heißt, dass ich nicht ausschließen kann, dass ich noch Restalkohol hatte.
Ich folgere daraus, dass ich besonders über die Abbaurate des Alkohols damals nicht richtig Bescheid wusste und billigend in Kauf genommen habe, dass ich schon wieder fahrtüchtig bin.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Die erste Erinnerung an Alkohol habe ich mit etwa 10 Jahren. Auf einer Familienfeier gab es einen extra Tresen, an denen die Tanten und Onkel saßen, und dort Alkohol getrunken haben.
Der erste Konsum war mir 15 abends nach dem Verein. Meine Freunde und ich haben uns zusammen einen Sixer Mixery geholt und den getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Den Konsum teile ich mal in Lebensjahren auf:

15: 1x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein
16: 3x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein
17: 4x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein
6x Bier á 0,3l ~ Bei "Feiern" mit Freunden etwa alle 2 Monate
Mehr Trinklässe kurz vor Schulabschluss und Abschluss.
18-21: 5x Bier á 0,5l bei bestandenen Prüfungen (in der Ausbildung)
5x Bier á 0,5l ~ bei Feiern oder Geburtstagen
22: Der Konsum flachte ab, da keine Prüfungen mehr zu feiern waren. Zu Geburtstagen waren es 6 Bier á 0,5l. Etwa 5x / Jahr.
Beim Urlaub mit Freunden waren es täglich 2 Bier á 0,5l. Viel trinken ging nicht, da wir eine Wandergruppe sind und wandern oder andere Aktivitäten machen wollen. Am votletzten Tag feierten wird dann den Urlaubsabschluss (6x Bier á 0,5l). Am letzten Abend trinken wir nie, da wir fit sein müssen für die Fahrt.
23: Der Konsum im Gegensatz zum Vorjahr änderte sich nur dahingehend, dass ich anfing zu studieren und ich am Anfang des ersten Semestern mit meinen neuen Kommilitonen zwei mal feiern war. Dort waren es etwa 7x Bier á 0,5
24: Mit 24 war ich auf zwei Geburtstagen. Bei dem einen war ich Fahrer und habe nichts getrunken und bei dem anderen waren es wieder ungefähr 7x Bier á 0,5l. An den Präsenz-Unitagen traf ich mich wieder mit den Kommilitonen. Teilweise waren es dann auch
8x Bier á 0,5l Bier.
An dem Weinfesttag hatteich dann das erste mal Wein getrunken.
Hin und wieder habe ich auch Longdrinks getrunken. Das war aber so selten, dass ich keine genauen Angaben machen kann.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Diese Angaben sind oben schon.
Hin und wieder habe ich an Feiern auch Shots getrunken. Diese beschränkten sich auf maximal 2.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Am Anfang meines Konsums habe ich überwiegend auf WG Feiern mit Freunden getrunken. Während meiner Ausbildung ging ich dann mit meinen Mitazubis in Bars und dort haben wir unsere Prüfungen gefeiert. Außerdem bei Wiedertreffen meiner alten Schulfreunde, da diese größtenteils Deutschlandweit verstreut sind und man sich lediglich etwa 2x im Jahr treffen kann.
Während der Präsenztage traf ich mich mit meinen Kommilitonen ebenfalls zum Feiern.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Der Alkohol half mir, dass ich mich in einer Gruppe dazugehörig fühlte. Als Jugendlicher war ich in einer Wohngruppe, da meine Mutter meine Brüder und mich misshandelt.
Dadurch stand ich, trotz stabilen Freundeskreis immer Außen vor. Ich versuchte über den Alkohol mich zu integrieren beziehungsweise mich selbst wohl in der Gruppe zu fühlen. Dies fing damals im Jugendalter nach dem Vereins an, als meine Freundesgruppe und ich abends zum nächsten Supermarkt sind, und uns ein Sixpack Bier holten. Über die Zeit, als sich die Freundesgruppen änderten, etablierte sich es, dass ich dachte: "Wenn ich mit Alkohol trinke, dann werde ich auch von den anderen anerkannt, dann bin ich kein Außenseiter!"
Wenn sich ein anderer noch ein Bier holte und fragte, ob jemand auch noch was trinken möchte, sagt ich oft ja und trank mit.
Der Alkohol gab mir das Gefühl, dass wenn ich jetzt hier mit trinke, werde ich nicht angeschlossen.
Im Wintersemester 2021 fing ich mit meinem Studium an. Anfangs, als wir die erste Präsenzveranstaltung hatten, tranken meine Kommilitonen und ich. Hier dachte ich ebenfalls, dass ich Mitrinken muss, um mich selbst in der neuen Gruppe zu beweisen. Ich war schon immer ein Typ Mensch, der nicht einfach nur etwas probiert, ich will etwas gut und richtig machen. Seit dem Studiumsbeginn war ich sehr ehrgeizig und wollte, ganz oben" mitspielen. Dieses Konkurrenzdenken spiegelte sich dann bei mir im Alltag wieder. Ich wollte der Beste sein beziehungswollte wollte ich es immer versuchen.
Ich wurde "rechthaberischer" und das zeigt sich auf der Arbeit, dem Studium und auch in der Beziehung. Dieses Konkurrenzdenken zeigte sich auch beim Alkohol trinken. Ich wollte mithalten, sobald sich jemand etwas neues zu Trinken geholt hat. Ich dachte, wenn ich
nicht mit- beziehungsweise nicht weiter trinke, verliere ich an Anerkennung.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Die Wirkung bei wenig Alkohol führte zu einer Heiterkeit, ich fühlte mich wohl und man kam leichter mit den Leuten ins Gespräch. Ich hatte Spaß beim Feiern. Bei viel Alkohol wurde ich dann diskussionsfreudiger.
Am nächsten Tag fühlte ich mich nach einem Abend mit viel Alkohol schlecht, ich hatte Kopfschmerzen und war einfach fertig, einen Kater.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, es gab keine kritischen Hinweise.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Mein Alkoholkonsum hatte keine Auswirkungen auf mein Umfeld. Erst die TF (mehr dazu unten). Der Alkhol hat auf mich ausgewirkt, dass ich, besonders bei Trainingserfolgen häufig nachgelassen habe. In der Zeit in der ich häufiger Alkohol getrunken habe, konnte ich nicht so schnell weitere Trainingsziele erreichen als sonst.
Die TF hat zu Folge, dass ich an meiner Dienststelle besonders behandelt werden muss. Das heißt, Kollegen müssen für mich fahren und ich kann nur eingeschränkt eingesetzt werden.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Während meiner Ausbildung gab es mehr "besonderen" Anlässen. Dies lag einerseits an den Prüfungen und an den Treffen mit Freunden. Wir feierten diese Prüfungen so sehr, da die Ausbildung besonders ist und es schon schwer, dass man diese überhaupt starten darf. Dann kommt die Schwierigkeit selber hinzu. So feierte ich jeden Erfolg umso mehr.
Zum Studiumsbeginn wurde es dann aber mehr.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Wenn die Frage auf der legalen Definition beruht: Nein.
Wenn die Frage auf z.B. einen Filmriss beruht: Jain. Der Tag der TF war das erste mal, dass ich eine Erinnerungslücke hatte. Dies liegt (laut Arzt) aber an der Gehirnerschütterung.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
nein.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung).


Ich habe meinen Konsum nie in eine gefährliche Lage eingestuft. Dies lag u.a. daran, dass ein Freund von mir an einer Trinkstudie teilgenommen hatte. Wir hatten ungefähr das gleiche Konsummuster und er wurde nach den dortigen Psychologen in die Kontrollgruppe gesetzt, da der Konsum für das Alter, der Tätigkeit und dem Unfeld normal ist.
Während meiner Aufarbeitung habe ich gelernt, dass ich mit meinem Konsum in der Alkoholgefährdung lag.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich werde kontrolliert Alkohol trinken. Es kam zwar noch zu keinem Konsum aber dieser ist für meinen Geburtstag mit 1x 0,5l Bier geplant.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 1.10.22 zur Geburtstagfeier eines guten Feundes. Dort waren es 3x Bier á 0,5l.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ich trinke gelegentlich Malzbier.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich wollte meinen Konsum zuerst einschränken, da mir Bewusst wurde, dass ich eine Grenze überschritten hatte. Mir wurde dann aber erst klar, dass der Konsum (durch meine TF) so gefährlich für andere und mich wurde, dass ich diesen erst einmal komplett einstellte. Während der Vorbereitung erlern(t)e ich das kontrollierte Trinken. Dadurch ist es mir möglich, dass ich zwischen Genusstrinken und Wirkungstrinken unterscheiden kann.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Das Verstehen meiner TF hat dafür gesorgt, dass ich verstanden habe, Grenzen überschritten zu habe. Der frühere Konsum war für mich nie ein Problem (bis auf das Training) und deswegen habe ich mir auch keine Gedanken darüber gemacht.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Änderung war für zuerst auf ein Herabsetzen des Alkohols beschränkt, da ich einfach das ganze erst einmal verarbeiten wollte. Aufgrund der Aufarbeitung habe ich realisiert, dass ich grundlegend meinen Konsum hinterfragen sollte.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Für mich persönlich kann ich in Ruhe mit meiner Aufarbeitung starten und fühle mich dabei auch nicht "heuchlerisch", da mir der Alkohol nicht fehlt. Die Feiern auf denen ich bis jetzt war, zeigten mir, dass ich genauso viel Spaß haben kann, ohne Alkhol zu trinken.
Mein Leben hat sich in dem Sinne geändert, dass ich mich gefragt werde, warum ich keinen Alkhol trinke. Mein Umfeld hat sich ebenfalls nicht verändert bzw. der Kontakt und der Umgang nicht. Meine engen Freunde gehen verständnisvoll damit um und wir feiern ganz normal weiter (nur ich eben ohne Aklkhol). Meine Kollegen haben auf der Weihnachtsfeier hier und da zwar einen dummen Spruch gebracht aber das ist für mich irrelevant. Auf dem Weihnachtsmarkt brachte man dann bei Runden für alle Glühwein mit und für mich den Kinderpunsch. Anstrengend war der Fastnachtsumzug. Ich war ebenfalls mit Freunden da. Diese haben sich betrunken und ich musste dafür sorgen, dass wir ansatzweise in die Nähe des Zuges kommen, da Freunde habe, welche in diesem mitlaufen.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe eingesehen, dass der frühere Alkoholkonsum plus die daraus resultierende Trunkenheitsfahrt unveranwortlich und unsicher waren. Ich habe gelernt, dass ich mich nicht durch den Alkoholkonsum auszeichne und, dass es nicht sinnvoll ist, immer der Beste sein zu wollen. Alkohol bringt in Unmengen schlechtes und das schreckt mich ab. Durch das rechthaberische verärgerte ich (bestimmt) einige Leute und es macht einfach unbeliebt. Außerdem machen die Situationen, in denen man früher dem "Druck des Alkoholtrinkens" nachgegeben hätte, nun einfach stolz, dass man Spaß auch ohne Alkohol haben kann.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ein Rückfall in alte Konsummuster ist bestimmt möglich, da ich zurzeit noch mitten in meinem Studium bin und es noch viele Meilensteine geben wird. Ich möchte allerdings diese vorher klar benennen und damit auch die Trinkmenge festlegen. Ich werde alles dafür tun, damit ich nicht mehr in die alten Muster falle.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich erkundige mich vorher um alle Möglichkeiten des Heimwegs. Ich möchte nicht wieder in eine Situation kommen, in der es leichter wäre einen Scooter o.ä. zu nehmen, da mir sonst nichts mehr einfällt.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

-
 

AnkerIma

Benutzer
Morgen findet ein Infoabend statt und ich darf noch dran teilnehmen. Ich bin gespannt, was man da so erfährt. Hatte in der Zwischenzeit noch eine Vorbereitungsstunde und meine Beraterin ist zuversichtlich, dass alles klappen wird. Jetzt soll ich noch den Reaktionstest üben und hier und da noch etwas an den Fragen feilen. Insbesondere dahingehend, was sich im Gegensatz zu früher geändert hat.

Außerdem meinte sie, dass zuerst 3 Monate Abstinenz und dann kT auch besser sind als erst kT. Aber dann habe ich ja gar keine 6 Monate kT praktiziert.. das wirft mal wieder mehr Fragen auf, als es doch eigentlich lösen sollte.. wie ist da eure Erfahrung?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich zitiere einfach mal aus den Buk der 4. Auflage zur Alkoholgefährdung:

Kriterium A 3.3 K

- Die Dauer der Verhaltensänderung ist bereits so lang, dass eine Gewohnheitsbildung stattgefunden hat, über die der Klient berichten kann.
- Der reduzierte Alk.konsum besteht bereits seit einem so langen Zeitraum, dass ggf. früher relevante Trinkanlässe, die zu hohem Alk.konsum geführt hatten, erneut gegeben waren. Davon kann nach Ablauf eines Jahres, frühestens nach sechs Monaten ausgegangen werden.
- Der Klient hält eine zeitlich begrenzte Alk.trinkpause ein. Bei Wiederaufnahme des Alk.konsums kann jedoch von einem stabil reduzierten Alk.konsummuster ausgegangen werden.


Es steht somit kein Wort von 6 Monaten in den Buk, in der das KT "gelebt" werden muss, sondern es geht darum dass dein neues (Trink)verhalten insgesamt lange genug von dir erprobt wurde (sodass du auch in Situationen in denen du früher mehr getrunken hast, konsequent geblieben bist).
Von daher kann ich die Aussage deiner Beraterin sehr gut nachvollziehen... :)
 

AnkerIma

Benutzer
@Nancy Danke. Das macht es verständlicher.
Aber ist es dann nicht irgendwie blöd für mich, dass ich nach der TF meinen Alkoholkonsum zwar stark eingeschränkt habe und lediglich bei dem Geburtstag getrunken habe? Also, dass ich nicht direkt abstinent war? Habe ja im Prinzip etwa 3 Monate (fast kT), dann 3 Monate Abstinenz und dann 3 Monate kT.
Wie machte ich das im psychologischen Teil klar, dass das so Sinn ergibt?
 

AnkerIma

Benutzer
Ganz einfach: niemand sagt, dass du bei jeder Gelegenheit etwas trinken musst.
Das stimmt.
Und wie erkläre ich dann am besten die Zeit, vor der MPU Vorbereitung? Habe da ja meinen Konsum so eingeschränkt, dass ich nur noch bei dem einem Geburtstag getrunken habe. Dies erklärt ja auch, warum meine erste Haaranalyse dann erst im Januar stattfand.

Morgen findet ein Infoabend statt und ich darf noch dran teilnehmen. Ich bin gespannt, was man da so erfährt.
Der war übrigens super bei der PIMA in Mainz. Die Avus antwortet mir leider nicht und daher wähle ich diese nun aus. Es gab zwar keine Führung in dem Sinne aber ein Psychologe klärte alle gestellten Fragen. In dem Sinne war es ein Infoabend bezüglich MPU Allgemein aber er ging trotzdem immer mal wieder auf die Pima ein.
 

AnkerIma

Benutzer
Hi,

ich melde mich, da die FE-Behörde mir mittlerweile die MPU-Anordnung, sowie die Fragestellung zugesendet hat. Diese lautet:
"Ist zu erwarten, dass der/die Untersuchte auch zulkünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinflus fahren wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der o.a. Fahrerlaubnisklasse in Frage stellen?"

Die MPU an für sich plane ich kurz nach der 2. Haarentnahme. Mir wurde im MPI berichtet, dass das gängige Praxis ist und dann das Gutachten schon geschrieben werden kann. Wenn die Analyse nicht notwendig ist, spare ich so noch ein bisschen Zeit und ansonsten wird mit dem Versenden gewartet, bis ich die Analyse vorzeigen kann.

Ich überarbeite defintiv noch meine inneren Motive indem ich da auf die Trinkhistorie und meine Lebensabschnitte eingehe. Meine Beraterin möchte vorallem, dass ich auf die Zeit nach dem Studiumsbeginn eingehe, da da die "brisante" Zeit erst richtig losgeht.

Falls es was neues gibt melde ich mich natürlich wieder und falls jemand Fragen und/oder Anmerkungen hat, gerne her damit.

Grüße
 

AnkerIma

Benutzer
Hallo Leute,
jetzt steht nur noch ein Beratungstermin an und dann geht es schon zur MPU. Ich werde ziemlich genau in einem Monat, 1 Woche nach meiner Haaranalyse meine MPU haben. Deswegen lest ihr hier meinen (fast) finalen Fragebogen und daher hoffe ich, dass ich mir bei den Details, welche eventuell noch fehlen, ebenfalls helfen könnt.

Tathergang


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Vor dem Tattag, hatten meine Kollegen und ich Feierabend. Wir hatten uns für abends auf dem Weinfest verabredet. Ich bin etwa um halb sechs mit dem Bus angekommen. Anfangs bestellte ich mir eine Weinschorle und wir redeten über verschiedenste Dinge. Als ein Freund von mir dazugekommen ist, bestellte er ebenfalls ein Weinschorle, worauf ich mir auch meine zweite Weinschorle bestellte. Wir waren als große Gruppe ungefähr bis 21 Uhr auf dem Weinfest. Es verabschiedeten sich die Ersten, worauf einige Kollegen und ich weiter in eine Bar gegangen sind. Vorher hielten wir bei einem Stand und haben etwas gegessen. Insgesamt trank ich auf dem Weinfest fünf Weinschorten. Als wir an der Bar waren bestellte ein Freund zuerst einen „Kranz" Kölsch. Wir haben zusammen angestoßen und tranken. In der Bar war ich bis ungefähr halb 2 Uhr morgens, als ich mich verabschiedete. Ich ging davon aus, dass ich in der Bar fünf Kölsch á 0,2 l getrunken habe, dies erwies sich allerdings als falsch, da ansonsten mein Blutalkohol geringer hätte ausfallen müssen. Es müssen etwa neun Kölsch gewesen sein. Von der Bar bis zur Bushaltestelle sind es 500m. Diese Strecke wollte ich mit einem E- Scooter fahren, da ich den Fahrwunsch nicht unterdrücken konnte und die Gefahr der Alkoholfahrt nicht erkannt habe. Ich stürzte mit dem E-Scooter (anscheinend zwei mal hintereinander) und verletzte mich dabei. Ein Passant ruf den Rettungswagen, da ich mir eine Kopfpatzwunde zuzog. In dem Moment realisierte ich, was ich eigentlich gemacht habe. Mir war es peinlich und ich war entsetzt, dass ich betrunken gefahren bin. Die Polizei kam in den Rettungswagen und sie redeten mit den Sanitätern und mir. Hier fangen leider Gedächtnis kicken an, da ich mir durch den Sturz eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Im Krankenhaus wurde ich weiter untersucht. Die Polizisten verhörten mich direkt im Zimmer. Sie fragten mich z.B., ob ich den E- Scooter gefahren bin und wie viel ich getrunken habe. Zum Ende sagte sie mir, dass ich nun Beschuldigter in einem Strafverfahren bin, und zogen meinen Führerschein ein. Als die Polizisten weg waren, ärgerte ich mich über mich selbst.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
~17:45 - 21:00 - 5 Weinschorlen á ca. 0,4l

~21:15 - 01:30 - ca. 9 Kölsch á 0,2,l

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
wenige Meter bis zum Sturz. Die Fahrt nach Hause wäre etwa 3,5 km lang gewesen und die Fahrt zur Bushaltestelle etwa 500m.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Zum Fahrtantritt dachte ich (anscheinend), dass ich fahrtüchtig bin.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Geplant war die Busfahrt.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wissentlich zweimal. Einmal habe ich ein Bier á 0,5l getrunken und bin dann ebenfalls E-Scooter gefahren. Beim zweiten Mal kam es zu dem Unfall.
Nach einer Party und der Nacht dazwischen bin ich trotzdem wieder Auto gefahren. Das heißt, dass ich nicht ausschließen kann, dass ich noch Restalkohol hatte.
Ich folgere daraus, dass ich besonders über die Abbaurate des Alkohols damals nicht richtig Bescheid wusste und einfach angenommen habe, dass ich schon wieder fahrtüchtig bin.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Die erste Erinnerung an Alkohol habe ich mit etwa 10 Jahren. Auf einer Familienfeier gab es einen extra Tresen, an denen die Tanten und Onkel saßen, und dort Alkohol getrunken haben.

Der erste Konsum war mir 15 abends nach dem Verein. Meine Freunde und ich haben uns zusammen einen Sixer Mixery geholt und den getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Den Konsum teile ich mal in Lebensjahren auf:

15: 1x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein

16: 3x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein
17: 4x Bier á 0,3l ~ 2x im Monat nach dem Verein
6x Bier á 0,3l ~ Bei "Feiern" mit Freunden etwa alle 2 Monate
Mehr Trinklässe kurz vor Schulabschluss und Abschluss.
18-21: 5x Bier á 0,5l bei bestandenen Prüfungen (in der Ausbildung)
5x Bier á 0,5l ~ bei Feiern oder Geburtstagen etwa alle 2 Monate
22: Der Konsum flachte ab, da keine Prüfungen mehr zu feiern waren. Zu Geburtstagen waren es 6 Bier á 0,5l. etwa alle 2 Monate
Beim Urlaub mit Freunden war es mäßiger Alkoholkonsum. Viel trinken ging nicht, da wir eine Wandergruppe sind und wandern oder andere Aktivitäten machen wollen. Am vorletzten Tag feierten wird dann den Urlaubsabschluss (6x Bier á 0,5l). Am letzten Abend trinken wir nie, da wir fit sein müssen für die Fahrt.
Spontanes Trinken war und regelmäßiges Trinken ist nicht möglich. In meinem Beruf sind die „freien“ Tage nicht sicher, da wir immer zum Dienst herangezogen werden können, obwohl wir nicht geplant waren.

23: Der Konsum im Gegensatz zum Vorjahr änderte sich nur dahingehend, dass ich anfing zu studieren und ich am Anfang des ersten Semesters mit meinen Kommilitonen feiern war. Dort waren es etwa 7x Bier á 0,5.
24: Mit 24 war ich auf zwei Geburtstagen. Bei dem einen war ich Fahrer und habe nichts getrunken und bei dem anderen waren es wieder ungefähr 7x Bier á 0,5l. An den Präsenztagen der Uni traf ich mich wieder mit den Kommilitonen. Teilweise waren es dann auch 8x Bier á 0,5l Bier.
An dem Weinfesttag hatte ich dann das erste Mal Wein getrunken.

Hin und wieder habe ich auch Longdrinks getrunken. Das war aber so selten, dass ich keine genauen Angaben machen kann.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Diese Angaben sind oben schon.

Hin und wieder habe ich an Feiern auch Shots getrunken. Diese beschränkten sich auf maximal 2.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Am Anfang meines Konsums habe ich überwiegend auf WG Feiern mit Freunden getrunken. Während meiner Ausbildung ging ich dann mit meinen Mitazubis in Bars und dort haben wir unsere Prüfungen gefeiert. Außerdem bei Wiedertreffen meiner alten Schulfreunde, da diese größtenteils Deutschlandweit verstreut sind und man sich lediglich etwa 2x im Jahr treffen kann.

Während der Präsenztage traf ich mich mit meinen Kommilitonen ebenfalls zum Feiern.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Der Alkohol half mir, dass ich mich in einer Gruppe dazugehörig fühlte. Als Jugendlicher war ich in einer Wohngruppe, da meine Mutter meine Brüder und mich misshandelte.

Dadurch stand ich, trotz stabilen Freundeskreises immer außen vor. Mit 15 hatte ich meinen ersten Alkoholkonsum. Nach dem Verein trank ich ein 0,3l Bier Dies kam 2x im Monat vor. Ich versuchte über den Alkohol mich zu integrieren beziehungsweise mich selnst wohl in der Gruppe zu fühlen. Wir gingen zum nächsten Supermarkt und holten uns ein Six-Pack Bier.
Mit 17 zog ich in eine WG mit meinem Bruder. Ungefähr alle zwei Monate hatten wir mit Freunden eine WG-Party.
Über die Zeit, als sich die Freundesgruppen änderten, etablierte sich es, dass ich dachte: „Wenn ich mit Alkohol trinke, dann werde ich auch von den anderen anerkannt, dann bin kein Außenseiter!“
Wenn sich ein anderer noch ein Bier holte und fragte, ob jemand auch noch was trinken möchte, sagte ich oft ja und trank mit.
Der Alkohol gab mir das Gefühl, dass wenn ich jetzt hier mittrinke, werde ich nicht ausgeschlossen.

Mit 18 fing ich meiner Ausbildung an. Während dieser Zeit trank ich bei bestandenen Prüfungen und feierte so meinen Erfolg.

Im Wintersemester 2021 fing ich mit meinem Studium an. Anfangs, als wir die erste Präsenzveranstaltung hatten, tranken meine Kommilitonen und ich. Hier dachte ich ebenfalls, dass ich Mitrinken muss, um mich selbst in der neuen Gruppe zu beweisen. Insgesamt war ich zu 7 Präsenzveranstaltungen an der Hochschule. Dabei sind wir jedes Mal 1x weggegangen. Mein Alkoholkonsum steig in der Zeit an.
Ich war schon immer ein Typ Mensch, der nicht einfach nur etwas probiert, ich will etwas gut und richtig machen. Seit dem Studiumsbeginn war ich deswegen sehr ehrgeizig und wollte, ganz oben" mitspielen. Das Konkurrenzdenken spiegelte sich dann bei mir im Alltag wider. Ich wollte der Beste sein beziehungsweise wollte ich es immer versuchen.

Ich wurde "rechthaberischer" und das zeigt sich auf der Arbeit, dem Studium und auch in der Beziehung. Dieses Konkurrenzdenken zeigte sich auch beim Alkohol trinken. Ich wollte mithalten, sobald sich jemand etwas Neues zu Trinken geholt hat. Ich dachte, wenn ich nicht mit- beziehungsweise nicht weiter trinke, verliere ich an Anerkennung.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Die Wirkung bei wenig Alkohol führte zu einer Heiterkeit, ich fühlte mich wohl und man kam leichter mit den Leuten ins Gespräch. Ich hatte Spaß beim Feiern. Bei viel Alkohol wurde ich dann diskussionsfreudiger.

Am nächsten Tag fühlte ich mich nach einem Abend mit viel Alkohol schlecht, ich hatte Kopfschmerzen und war einfach fertig, einen Kater.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, es gab keine kritischen Hinweise.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mein Alkoholkonsum hatte durch das rechthaberische Auftreten während des Konsum Auswirkungen auf mein Umfeld. Erst die TF sorgte allgemein zu Auswirkungen auf mein Umfeld (mehr dazu unten). Der Alkohol hat auf mich ausgewirkt, dass ich, besonders bei Trainingserfolgen häufig nachgelassen habe. In der Zeit in der ich häufiger Alkohol getrunken habe, konnte ich nicht so schnell weitere Trainingsziele erreichen als sonst.

Die TF hat zu Folge, dass ich an meiner Dienststelle besonders behandelt werden muss. Das heißt, Kollegen müssen für mich fahren und ich kann nur eingeschränkt eingesetzt werden.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Während meiner Ausbildung gab es mehr "besonderen" Anlässen. Dies lag einerseits an den Prüfungen und an den Treffen mit Freunden. Wir feierten diese Prüfungen so sehr, da die Ausbildung besonders ist und es schon schwer, dass man diese überhaupt starten darf. Dann kommt die Schwierigkeit selber hinzu. So feierte ich jeden Erfolg umso mehr.

Zum Studiumsbeginn wurde es dann aber mehr.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Wenn die Frage auf der legalen Definition beruht: Nein.

Wenn die Frage auf z.B. einen Filmriss beruht: Jain. Der Tag der TF war das erste Mal, dass ich eine Erinnerungslücke hatte. Dies liegt (laut Arzt) aber an der Gehirnerschütterung.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
nein.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung).

Ich habe meinen Konsum nie in eine gefährliche Lage eingestuft. Dies lag u.a. daran, dass ein Freund von mir an einer Trinkstudie teilgenommen hatte. Wir hatten ungefähr das gleiche Konsummuster und er wurde nach den dortigen Psychologen in die Kontrollgruppe gesetzt, da der Konsum für das Alter, der Tätigkeit und dem Umfeld normal ist.

Während meiner Aufarbeitung habe ich gelernt, dass ich mit meinem Konsum in der Alkoholgefährdung lag.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke kontrolliert Alkohol. Vor der MPU Beratung habe ich selbstständig meinen Konsum für 2 ½ Monate pausiert und dann bei einer Geburtstagsfeier das erste Mal wieder Alkohol getrunken. Während der Vorbereitung lernte ich, dass die herabgesetzte Menge noch zu viel war. Seitdem trinke ich maximal 12 / Jahr an festgelegten Tagen maximal 2 TE Alkohol. Dies sind zwei kleine Bier á 0,3l.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Zuletzt habe ich an meiner eigenen Geburtstagsfeier getrunken.



22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja, ich trinke gelegentlich Malzbier.



23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe meinen Konsum zuerst eingeschränkt, da mir Bewusst wurde, dass ich eine Grenze überschritten hatte. Mir wurde dann aber erst klar, dass der Konsum (durch meine TF) so gefährlich für andere und mich wurde, dass ich diesen erst einmal komplett einstellte. Während der Vorbereitung erlernte ich das kontrollierte Trinken. Dadurch ist es mir möglich, dass ich zwischen Genusstrinken und Wirkungstrinken unterscheiden kann.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Das Verstehen meiner TF hat dafür gesorgt, dass ich verstanden habe, Grenzen überschritten zu habe. Der frühere Konsum war für mich nie ein Problem (bis auf das Training) und deswegen habe ich mir auch keine Gedanken darüber gemacht.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Die Änderung war für zuerst auf ein Herabsetzen des Alkohols beschränkt, da ich einfach das ganze erst einmal verarbeiten wollte. Aufgrund der Aufarbeitung habe ich realisiert, dass ich grundlegend meinen Konsum hinterfragen sollte.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Für mich persönlich konnte ich in Ruhe mit meiner Aufarbeitung starten und fühlte mich dabei auch nicht "heuchlerisch", da mir der starke Alkoholkonsum nicht fehlt. Die Feiern, auf denen ich bis jetzt war, zeigten mir, dass ich genauso viel Spaß haben kann, ohne unkontrolliert Alkohol zu trinken. Mir wurde klar, dass ich nicht zu jedem Anlass Alkohol trinken muss. Ich muss mich nicht beweisen und ich muss nicht beim Trinken mithalten. Mittlerweile verlasse ich Partys an denen der Alkoholkonsum kippt.

Mein Leben hat sich in dem Sinne geändert, dass ich mehr gefragt werde, warum ich keinen bzw. weniger Alkohol trinke. Mein Umfeld hat sich ebenfalls nicht verändert bzw. der Kontakt und der Umgang nicht. Meine engen Freunde gehen verständnisvoll damit um und wir feiern ganz normal weiter (nur ich eben ohne Alkohol). Meine Kollegen haben auf der Weihnachtsfeier zwar einen dummen Spruch gebracht, aber das ist für mich irrelevant. Auf dem Weihnachtsmarkt brachte man dann bei Runden für alle Glühwein mit und für mich den Kinderpunsch. Anstrengend war der Fastnachtsumzug. Ich war ebenfalls mit Freunden da. Diese haben sich betrunken und ich musste dafür sorgen, dass wir ansatzweise in die Nähe des Zuges kommen, da ich Freunde habe, welche in diesem mitlaufen.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe eingesehen, dass der frühere Alkoholkonsum plus die daraus resultierende Trunkenheitsfahrt unverantwortlich und unsicher waren. Unkontrollierter Alkoholkonsum hat nur schlechtes an sich und das schreckt mich mittlerweile ab. Man fühlt sich am nächsten Tag schlecht und es ist langfristig sehr gesundheitsschädlich.

Ich habe gelernt, dass ich mich nicht durch den Alkoholkonsum auszeichne, dass ich auch ohne übermäßigen Alkoholkonsum in Gesellschaften akzeptiert werde und, dass es nicht sinnvoll ist, immer der Beste sein zu wollen. Es gibt allgemein gesehen sowieso immer einen Besseren und ich kann trotzdem auf meine Leistungen stolz sein.

Durch das rechthaberische verärgerte ich einige Leute und es macht einfach unbeliebt.

Ich habe meinen Freunden klar gemacht, dass für mich Alkohol nun ein Genussmittel ist. Spaßgesellschaften, in denen unkontrolliert Alkohol getrunken wird, meide ich oder gehe, falls die Stimmung in die Richtung kippt. Zudem festigten sich dadurch andere Freundschaften, welche mich in meinem Vorhaben und der Konsumaufarbeitung unterstützten.

Situationen, in denen ich früher viel Alkohol getrunken habe, sehe ich als Herausforderung an mich an, denn ich bin in der Lage, diese ohne Alkohol zu meistern. Ich kann zeigen, dass ich die Wirkung des Alkohols nicht brauche.

Zudem wäre eine weitere Alkohol Auffälligkeit für mich mit einer Versetzung verbunden, da mein Arbeitgeber jetzt schon in dieser Zeit sehr zuvorkommend und vor allem anders als normal reagiert hat. Dies möchte ich auf jeden Fall verhindern.

Falls es dennoch mal dazu kommt, dass ich denke den Alkohol zu brauchen, suche ich mir Gesprächspartner wie meine Partnerin, meinen besten Freund oder professionelle Hilfe.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ein Rückfall in alte Konsummuster ist immer möglich, da ich zurzeit noch mitten in meinem Studium bin und es noch viele Meilensteine geben wird. Ich möchte allerdings tage an denen ich Alkohol trinke vorher klar benennen und damit auch die Trinkmenge festlegen. Ich werde alles dafür tun, damit ich nicht mehr in die alten Muster falle.
Ich bin mir bewusst, was ich alles schon erreicht habe und das möchte ich nicht durch unkontrollierten Alkoholkonsum verlieren.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich erkundige mich vorher um alle Möglichkeiten des Heimwegs. Ich möchte nicht wieder in eine Situation kommen, in der es leichter wäre, einen Scooter o.ä. zu nehmen, da mir sonst nichts mehr einfällt. Wenn ich keine Möglichkeit im Vorhinein gefunden habe, trinke ich an dem Tag keinen Alkohol.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Vielen Dank für eure Hilfe. Ich bin echt froh, dass ich das Forum hier gefunden habe und eine parallele Unterstützung durch euch hier möglich ist. Ich hätte insgesamt nicht gedacht, dass mich das „Konstrukt MPU“ trotzdem überzeugt, obwohl man am Anfang nur den Idiotentest sieht.
Falls ihr Anmerkungen habt, dann schreibt sie bitte gerne hier drunter.



Danke und Liebe Grüße :)
 

AnkerIma

Benutzer
Hallo Leute,
hatte heute meine letzte Vorbereitungsstunde. Ich werde noch einmal ergänzen, wieso und weshalb ich mich als Außenseiter gefühlt habe. Im Grunde ist das schon im Text aber meine Vorbereiterin hat mir geraten, dass ganze noch einmal auszuschmücken.

Habt ihr denn schon Anmerkungen? in etwa 10 Tagen es es nämlich dann schon so weit.
Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo AnkerIma,

ich habe deinen FB jetzt erstmal nur überflogen und schließe mich den Worten deiner Vorbereiterin vollumfänglich an. Deinen Trinkhintergrund solltest du auf jeden Fall noch einmal überarbeiten/vertiefen.

Was mir bei deinen Trinkmengenangaben aufgefallen ist:
18-21: 5x Bier á 0,5l bei bestandenen Prüfungen (in der Ausbildung)
5x Bier á 0,5l ~ bei Feiern oder Geburtstagen etwa alle 2 Monate
22: Der Konsum flachte ab, da keine Prüfungen mehr zu feiern waren. Zu Geburtstagen waren es 6 Bier á 0,5l. etwa alle 2 Monate
24: Mit 24 war ich auf zwei Geburtstagen. Bei dem einen war ich Fahrer und habe nichts getrunken und bei dem anderen waren es wieder ungefähr 7x Bier á 0,5l.
I-wie klingen deine Ausführungen so, als ob du "immer nur" nach Vereinstreffen, Prüfungen oder auf Geburtstagen Alkohol getrunken hast.
Du hast doch sicher auch bei anderen Gelegenheiten Alk. getrunken, oder nicht?
Des weiteren klingt es nicht sonderlich glaubwürdig, wenn du angibst, dass du nur alle 2 Monate größere Mengen getrunken hast, denn dann wärst du ja doch öfter mal recht betrunken gewesen, was allerdings dieser Aussage widersprechen würde:
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Wenn die Frage auf der legalen Definition beruht: Nein.

Wenn die Frage auf z.B. einen Filmriss beruht: Jain. Der Tag der TF war das erste Mal, dass ich eine Erinnerungslücke hatte. Dies liegt (laut Arzt) aber an der Gehirnerschütterung.
Letztendlich geht es aber darum dem Gutachter deine Trinkfestigkeit zu erklären, soll heißen, dass dein Konsum im Vorfeld zu den Mengen deiner TF passen muss...
 

AnkerIma

Benutzer
Hi Nancy,
danke für die Rückmeldung.
Die Vertiefung mache ich gerade fertig. Hierbei konzetriere ich mich darauf, wieso das Gefühl des Außenseiters aufkam. Mein Konkurrenzdenken erkläre ich mit der Ausbildung. Aber das lade ich später einzeln hoch.
Du hast doch sicher auch bei anderen Gelegenheiten Alk. getrunken, oder nicht?
Tatsächlich nicht bis auf wenige Ausnahmen, welche ich aber gar nicht mehr benennen kann. Habe im Rahmen der Vorbereitung eine Liste mit den verschiedenen Trinkanlässen während der letzten 3 Jahre gemacht. Da konnte man das dadurch relativ gut sehen und auch der Schnitt mit den ungefähr alle 2 Monate kommt hin. Lediglich im Studiumsjahr wurde es da mehr, da ich da zusätzlich mit den Kommilitonen getrunken habe.
Ein Feierabendbier o.ä. gab es tatsächlich nie. Ein Bargänger oder in Clubs bin ich ebenfalls nicht.
Letztendlich geht es aber darum dem Gutachter deine Trinkfestigkeit zu erklären, soll heißen, dass dein Konsum im Vorfeld zu den Mengen deiner TF passen muss...
In Frage 17 geht es, soweit ich verstanden habe, um den Kontrollverlust durch die Volltrunkenheit. Übergeben von Alkohol habe ich mich nicht und Erinnerungslücken hatte ich auch noch keine. Betrunken war ich, ja. aber im nie so wie an dem Tattag, dass ich die Kontrolle verlor.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hmm, wie erkläre ich das jetzt...
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Diese Frage
Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
zielt ja darauf ab, ob und wie oft du auch vorher schon mehr getrunken hast als es von dir eigentlich "geplant" war.
Bsp.: du gehst auf eine Party, musst aber am nächsten Morgen früh aufstehen und nimmst dir vor nach 2 Gl. Bier wieder zu gehen. Jetzt ist aber die Feier so lustig, dass du doch länger bleibst und am Ende aus den 2 Gl. dann 7 oder 8 geworden sind. Das wäre dann ein "Kontrollverlust". Es geht gar nicht darum dass du bis kurz vor dem Koma getrunken hast, sondern ob du, entgegen deiner Planung, betrunken warst.

Verständlich?
 

AnkerIma

Benutzer
Hi,

ich habe die Fragen überarbeitet.
I-wie klingen deine Ausführungen so, als ob du "immer nur" nach Vereinstreffen, Prüfungen oder auf Geburtstagen Alkohol getrunken hast.
Du hast doch sicher auch bei anderen Gelegenheiten Alk. getrunken, oder nicht?
Die Situation zu Frage 17 war ebenfalls ein Geburstag. Da frage ich mich aber auch noch, was der GA zu der Aussage hält. Ein 24 jähriger, welcher nicht mal ein Kasten Bier daheim stehen hat aber trotzdem die MPU machen muss. Da bin ich noch etwas ratlos.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Der Alkohol half mir, dass ich mich in einer Gruppe dazugehörig fühlte. Als ich 12 Jahre alt war, kam ich in eine Wohngruppe, da meine Mutter meine Brüder und mich misshandelte. Dadurch stand ich, trotz stabilen Freundeskreises immer außen vor. Ich war der Einzige, welcher nicht zu Hause gelebt hat und anfangs wenig Kontakt mit seiner Mutter hatte. Meine Mitschüler und Freunde waren neugierig und Besuche von meinen Freunden waren auch normal. Allerdings fehlte mir in der Zeit in dieser Wohngruppe das Gefühl einer echten Familie. Das Gefühl beziehungsweise die Sehnsucht bei Geburtstagen oder zum Beispiel Weihnachten nach einer normalen Familienfeier war immer da. Trotz der guten Zeit in der Wohngruppe hat mir der Zwischenmenschliche Kontakt, wie bei einer normalen Beziehung zu der Familie, gefehlt.

Mit 15 hatte ich meinen ersten Alkoholkonsum. Nach dem Verein trank ich ein 0,3l Bier. Ich versuchte über den Alkohol mich zu integrieren/mich selbst wohl zu fühlen beziehungsweise dass ich dadurch anerkannt werde. Wir gingen zum nächsten Supermarkt und holten uns ein Six-Pack Bier.
Junge Erwachsene können, wenn alles passt, frühzeitig aus einer Wohngruppe ausziehen und dann nur noch betreut werden. Mein Bruder, welcher schon wieder bei meiner Mutter lebte, zog dann mit mir in eine Wohngemeinschaft. Ungefähr alle zwei Monate hatten wir mit Freunden eine WG-Party.
Über die Zeit, als sich die Freundesgruppen änderten, etablierte sich es, dass ich dachte: „Wenn ich mit Alkohol trinke, dann werde ich auch von den anderen anerkannt, dann bin kein Außenseiter!“
Wenn sich ein anderer noch ein Bier holte und fragte, ob jemand auch noch was trinken möchte, sagte ich oft ja und trank mit.
Der Alkohol gab mir das Gefühl, dass wenn ich jetzt hier mittrinke, werde ich nicht ausgeschlossen. Mittlerweile weiß ich, dass das falsch ist und man ohne Alkoholkonsum ebenfalls anerkannt und nicht ausgeschlossen wird.

Mit 18 fing ich meiner Ausbildung an. Während dieser Zeit trank ich bei bestandenen Prüfungen und feierte so meinen Erfolg. Insgesamt kam da das Konkurrenzgefühl bei mir auf. Denn in meinem Job ist es enorm wichtig, dass jeder Einzelne das beste gibt, was er kann. So versuche ich, immer der Beste zu sein. Allerdings funktionieren wir bei der insgesamt nur als Team, da ein Einzelner trotzdem nicht viel ausrichten kann. Also versucht man als Einzelner der Beste zu sein, damit das Team funktioniert.
Ich war schon immer ein Typ Mensch, der nicht einfach nur etwas probiert, ich will etwas gut und richtig machen.

Im Wintersemester 2021 fing ich mit meinem Studium an. Anfangs, als wir die erste Präsenzveranstaltung hatten, tranken meine Kommilitonen und ich. Hier dachte ich ebenfalls, dass ich Mitrinken muss, um mich selbst in der neuen Gruppe zu beweisen. Insgesamt war ich zu 7 Präsenzveranstaltungen an der Hochschule. Dabei sind wir jedes Mal 1x weggegangen. Mein Alkoholkonsum stieg in der Zeit an.
Seit dem Studiumsbeginn war ich noch ehrgeiziger und wollte, ganz oben" mitspielen. Das habe ich fälschlicherweise ebenfalls auf den Alkoholkonsum übertragen.
Ebenfalls spielte sich das Konkurrenzdenken dann bei mir im Alltag wieder. Ich wollte der Beste sein beziehungsweise wollte ich es immer versuchen.
Ich wurde "rechthaberischer" und das zeigt sich auf der Arbeit, dem Studium und auch in der Beziehung. Dieses Konkurrenzdenken zeigte sich auch beim Alkohol trinken. Ich wollte mithalten, sobald sich jemand etwas Neues zu Trinken geholt hat. Ich dachte, wenn ich nicht mit- beziehungsweise nicht weiter trinke, verliere ich an Anerkennung.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, ich kann mich insbesondere an eine Situation erinnern, an der ich in der einen Gruppe „versackt“ bin. Eigentlich wollte ich nur mal kurz für das Geburtstags"kind" vorbei kommen.
 
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