Es sind mehrere Dinge, die zu deinem neg. Ga geführt haben....und bedenke bitte, ich führe hier lediglich eine Analyse durch, ok?
Ich fange mal mit deiner "Alk.vorgeschichte" an:
Du hast beim GA angegeben, dass du lediglich zwischen deinem 20. und 24. Lebensjahr vermehrt getrunken hast (abgesehen von der Zeit vor deiner TF).
Du hast geschrieben.....
erst jetzt beim Lesen ist mir aufgefallen, dass der GA "nur" die Zeit zwischen 20 und 24, als die Zeit des verstärkten Trinkens aufgenommen hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auch die spätere Zeit erwähnt habe,
Aber in deinem FB hier, hast du das auch so angegeben:
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
An meinem 18-ten Geburtstag habe ich zum ersten Mal Alkohol (Sekt) getrunken. Danach wurde mir schlecht und schwindelig, also habe ich für eine Weile damit aufgehört.
Zwischen 20 und 24 Jahren wurden es wieder mehr Anlässe, nach jedem Auftritt, ca. 24 bis 30 im Jahr.
Da habe ich jeweils 3 bis 4 handgemischte 0,04l/40%-Alkohol-Drinks getrunken.
Zwischen meinem 24sten und 26sten Lebensjahr habe ich fast keinen Alkohol getrunken, höchstens1 Glas Sekt an meinem Geburtstag und am Silvester, ein Glas Sekt zum Anstoßen.
Deine weiteren Trinkmengenangaben sind im Ga während der Exploration mit angeführt worden......also hat der GA hier nichts falsches geschrieben, oder weggelassen.
Du hast dann weiter angegeben, dass du "nur" in der Zeit von August 2010 bis zu deiner TF deinen Alk.konsum wieder erhöht hattest. Diese Zeit ist aber eindeutig zu kurz, um nach über 20 Jahren, eine solche Giftfestigkeit erneut zu gewährleisten, bzw. war auch die Angabe von 4 bis 5 Schnaps a 4 cl viel zu gering.
Im FB hast du geschrieben:
Zwischen 27 bis 46 wurden es bis 15 Anlässe mit bis zu 6 - 7 handgemischten, ca. 0,04 l/40%-Alkohol-Drinks
Letztes Jahr waren es 20 Anlässe. Da steigerte sich mein Alkoholkonsum, zum Schluss bis zu 8 - 10 Drinks, einmal wurden es sogar mehr, vielleicht 13 bis 15. Dazu habe ich ein Trinkdiagramm für 2010/2011 vorbereitet.
So steht es allerdings nicht im Ga. Dort steht, dass du höchstens 3x Höchstmengen bis 0,6l Schnaps getrunken hast...bzw. an mind. 4 Anlässen erhöhte Mengen von Schnaps in einem Zeitraum von 8 bis 9 Stunden.
Bei deiner Höchstmenge war der GA der Meinung, dass du damit über 4,4 hättest aufbaün müssen und ist somit zu dem Schluss gekommen, dass du dir über deinen Alk.konsum und deine Trinkmengensteigerung keine ausreichenden Gedanken gemacht hast.
Dann kam auch gleichzeitig die Befragung zum Anstieg deines Alk.konsums und ob dein Trinken etwas mit der Wirkung zu tun hatte.
Deine Antwort hierauf wurde im Ga sinngemäß in etwa so festgehalten:
"Sie sei nicht darauf aus gewesen, den Alk. zu spüren. Sie habe die Probleme vergessen wollen. Über die Alk.wirkung habe sie nicht nachgedacht"
Auf die Frage, warum denn der Alk.konsum angestiegen ist......."Die Probleme sollten durch den Alk. verschwinden....."
Das hat der GA dir nicht abgenommen, dass du nicht wegen der Wirkung getrunken hast....und auch nicht, dass dir nicht bewusst war, dass du deine Trinkmengen erhöht hast, um eben diese Wirkung weiterhin zu haben.....
Aber mal ehrlich: Wir alle haben doch wegen der Wirkung getrunken. Gerade durch die Wirkung des Alk. konnten wir unsere Probleme ja erst verdrängen, oder vergessen......
Zwar heißt es bei den 8 Kriterien (IFT98) zur Diagnose der Alk.abhängigkeit (F10.2) u.a. auch.....
Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrige Dosen hervorgerufene Wirkung zu erreichen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich, die bei Konsumenten ohne Toleranzentwicklung zu schweren Beeinträchtigungen oder gar zum Tode führten.
....allerdings wird erst bei der Erfüllung von mind. 3 Kriterien von einer Abhängigkeit ausgegangen.
Auch bei deinen Fahrten unter Alk.einfluss (das hast du schon sehr richtig erkannt) hat deine Verharmlosung dazu geführt, dass der GA zu dem Schluss gekommen ist, dass du dich nicht ausreichend mit deiner Alk.problematik auseinander gesetzt hast. Nur eine einzige Fahrt mit über 2 bei deiner TF? Das ist schier unmöglich....
Desweiteren ging es um deine angegebene Trinkmotivation:
Diese waren für den GA nicht wirklich nachvollziehbar. Bzw. konnte er deine Angaben zu deiner Erziehung, Kindheit und dem späteren Leben nicht miteinander vereinbaren.
Bei der Befundwertung stehen Sätze wie:
"Die Probandin beschrieb sich als starke Persönlichkeit, die immer alles alleine geschafft hat. Da erscheint das starke Trinken von Alk. als Problemlösung und noch dazu erst mit über 45 Jahren, als unvereinbar. Auch das "Erziehungseinflüsse" erst in diesem Alter wirksam geworden sind, ist nicht plausibel..."
Das sind Dinge Sisi, die du dringend mit einem VP abklären solltest. Nimm dein Ga dazu auf jeden Fall mit.
Der Ga kam zu dem Schluss, dass deine Auseinandersetzung mit der Wirkung des Alk., deiner Trinkmengensteigerung und deiner "extrem hohen" Alk.gewöhnung auf jeden Fall unzureichend ist und das durch das fehlende Problembewusstsein, warum der Alk.konsum von dir derart gesteigert wurde, die Gefahr eines Rückfalles stark erhöht ist. Darum konnte er dir keine pos. Bewertung geben.