Vorstellung

Palton

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Ich sehe aber dass du eh AN für Drogen machst?
Ja mach ich.

die Frage ist nur ob ich das gegenüber der Fsst sage, da sie bis jetzt nur was von Alkohol und Psyche weiß?

mal angenommen ich sag der Führerscheinstelle nichts und bei der MPU kommt es raus, muss ich dann eine neue MPU machen, obwohl ich eine AN habe, aber die Fragestellung nicht ausreicht?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Palton,

wenn du AN für Drogen bei der MPU vorlegst, wüsste ich nicht wie die FSSt. noch eine weitere Fragestellung begründen sollte....
think.gif
 

Palton

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Bin echt am überlegen ob ich den gerade Weg gehen soll oder ob ich mich dann noch mehr in die scheisse reite?
Noch weiß keiner von den Drogenkonsum der im therapiebericht steht...

Apropos - im therapiebericht steht auch:
- chronifizierte komplexe PTBS
- borderline unter der Diagnose Schwelle
Sind das Ausschluss Kriterien für eine fahreignung?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Palton,

Borderline wurde bei dir ja gar nicht diagnostiziert.

Eine PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) ist in der Anlage 4 der FeV nicht aufgeführt. Die eignungsschädlichen psych. Erkrankungen beziehen sich dort auf schwere Depressionen, bzw. Psychosen.

Ich verlinke dir mal die Einzelnorm, dann kannst du selbst nachlesen: https://www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/anlage_4.html

Hattest du schon mal in Erwägung gezogen einen Verkehrspsychologen aufzusuchen um mit ihm die Sachlage durchzusprechen?
Evtl. sieht er/sie Stolpersteine die ich gerade übersehe...

Noch eine Frage: Du hattest im Profilbogen dies hier angegeben:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
1a. Bei Hrn. xxxx liegt eine Erkrankung vor, die nach der Nr 7 der Anlage 4 FeV die Fahreignung in Frage stellt.
Steht da wirklich Nr. 7?
think.gif
 

Palton

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Hi, danke für deine Antwort und die Norm

ja ich hab einen VP, aber irgendwie komme ich bei dem nicht weiter. Bei einer allgemeinen Frage sagt er: „das ist keine psychologische Frage“ ...
Aber er meinte ich würde die MPU schon schaffen aber ich seh lauter Stolperstein wenn ich mir meine Akten durchlese... obwohl ich durch meine Abstinenz und Aufarbeitung der Vergangenheit noch nie so glücklich und zufrieden war: bin aktiv in der SHG und regelmäßig in der Entzugsklinik um noch Süchtigen zu helfen, indem ich meine Lebensgeschichte erzähle.

ja da steht Nr. 7... da ich mir im Suff an den Armen Schnittwunden zugefügt habe. Im angeordneten ärztlichen Gutachten wurde dann affektive Psychose festgehalten.
 

Palton

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Ich war heut beim tüv Süd beim Einzelgespräch hat mir auch gleich Einzelsitzungen empfohlen obwohl ich schon beim VP und gut vorbereitet (was sie bestätigt hat) bin.

würde gerne einen Fragebogen ausfüllen, welchen darf ich ausfüllen?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Palton,

ja da steht Nr. 7... da ich mir im Suff an den Armen Schnittwunden zugefügt habe. Im angeordneten ärztlichen Gutachten wurde dann affektive Psychose festgehalten.
zur Nr. 7: vergiss meine Rückfrage hierzu, da hatte ich einen Gedankenaussetzer...
rolleyes.gif


Die Psychose hast du jetzt überwunden, nicht wahr?

In der Anlage 4 wird dazu festgehalten dass die Fahreignung bejaht werden kann...

wenn nicht mit
einem Wiederauftreten gerechnet werden muss,
ggf. unter
medikamentöser Behandlung

Nimmst du außer den Antidepressiva noch weitere Medikamente ein?

Ach und noch was: gehst du auch weiterhin zum Arzt um deine Leberwerte ziehen zu lassen?
aber ich seh lauter Stolperstein wenn ich mir meine Akten durchlese...
Fassen wir mal zusammen:

1) Bei dir steht eine Alkoholerkrankung fest
2) Du hast früher harte Drogen konsumiert
3) Im ÄG wurde eine affektive Psychose angeführt die im Therapiebericht zur komplexen PTBS wurde

habe ich noch etwas vergessen?

Du hast folgende Gegenmaßnahmen ergriffen:

zu 1) Du hast eine Therapie gemacht, machst AN über ein Jahr, besuchst eine SHG
zu 2) Du nimmst seit Jahren keine Drogen mehr, belegst dies mit weiteren AN
zu 3) Auch hier eine Gesprächstherapie und du hast weiterhin deine Psychologin die du jetzt aber nur noch zur Nachsorge brauchst, des weiteren bist du medikamentös eingestellt..

Wo genau siehst du noch Stolpersteine?
 

Palton

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Die Psychose hast du jetzt überwunden, nicht wahr?
Ja. In therapiebericht steht das es keine eigenständige Krankheit ist sondern die Wurzeln als kormobide Symptomatik aus Ptbs und Abhängigkeitserkrankung
Nimmst du außer den Antidepressiva noch weitere Medikamente ein?
candesartan und sumicort turbohaler
Ach und noch was: gehst du auch weiterhin zum Arzt um deine Leberwerte ziehen zu lassen?
Ja, war erst beim Internisten weil der gpt bei 53 war. Rest im normbereich.
Wo genau siehst du noch Stolpersteine?
meine vielen Rückfälle seit dem führerscheinentzug 2017: 25 x stationär, ambulant oder Tagesklinik und 1x langzeittherapie (nur Alkohol behandelt). Der Wille war da, aber ich wusste nicht wie??? Hat bei mir gedauert bis ich bereit war 2019 die zweite Langzeitherapie zu machen in dem ich beides behandeln lasse: Trauma und Alkohol. Und das mit Erfolg: ich hab nun endlich meinen inneren Frieden gefunden und bin zufrieden und glücklich ein genesender süchtiger zu sein.
 

Palton

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Mein verkehrpsychologe hätte gemeint ich soll mir überlegen ob ich die teilnahmebestätigung bei ihm abgebe: da ich bereits von meiner Psychologin und Psychiaterin ein Attest habe und das vielleicht zu viel wird. Was haltet ihr davon? Kann man auch Zuviel machen?
 

Palton

Benutzer
Mein verkehrpsychologe hätte gemeint ich soll mir überlegen ob ich die teilnahmebestätigung bei ihm abgebe: da ich bereits von meiner Psychologin und Psychiaterin ein Attest habe und das vielleicht zu viel wird. Was haltet ihr davon? Kann man auch Zuviel machen?
...Teilnahmebestätigung von ihm bei der MPU abgebe
 

Palton

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Ach und nächster stoplerstein ist, dass ich nach meiner ersten Therapie gleich ein AN begonnen habe aber dann rückfällig geworden bin. Die jetzige AN läuft beim gleichen Institut. Soll ich auch dort die MPU durchführen lassen?
 

Palton

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Hallo liebe Leute ,
Könnt ihr mir bitte Rückmeldung zu meinen FB geben?
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



Mir wurde der Führerschein nicht wegen einer TF entzogen. Ich hatte zwar an 18 Januar 2010 eine TF mit einen Monat Fahrverbot wegen Alkohol (0,8 AAK und 1,09 BAK) am Steuer und kann gerne davon berichten, aber wie sie sehen ist dieser Vorfall in den Akten bereits getilgt.



Ich bin hier weil die Führerscheinstelle berechtigte Zweifel an meiner Fahrtüchtigkeit geäußert hat:

Ich wurde am 11.03.2020 ins Krankenhaus gebracht weil ich nach Alkoholkonsum und Tranxilium Einnahme mir zuhause Schnittwunden an den Unterarmen zugefügt habe und meine Frau daraufhin den Notarzt verständigt hat, wobei auch die Polizei vorbei kam.

Ich war in einen psychischen Ausnahmezustand:

  • Frau hat sich um mich Sorgen gemacht
  • Ich war wieder einmal arbeitsunfähig obwohl ich sehr viel Arbeit hatte und die Zeit davor schon 18 Stunden (Rufbereitschaft) täglich gearbeitet habe
  • Ich schlief seit einiger Zeit wieder schlecht (Alpträume).
  • Ich war zu dieser Zeit bei Dr in Behandlung und hatte vor kurzen erst eine ambulante Entgiftung gemacht. Von dieser bekam ich auch die Benzos. Zuhause habe ich aber trotzdem wieder zum Bier gegriffen.
  • Ich fühlte als Versager weil ich es nicht kontrollieren konnte. Es ging nicht in meinen Kopf, dass es eine Krankheit ist und ich nur darauf verzichten bräuchte.
    Mein innerer Kritiker lies mich glauben es sei eine Charakterschwäche.

    Kurzum ich wollte damit ein Zeichen setzen, dass es mir nicht gut geht und ich Hilfe brauche: Ich saß im Bad und schnitt mir die Unterarme auf und ging dann zu meiner Frau um es ihr zu zeigen.

    Im nachhinein hatte ich Glück und danke meinem Schutzengel das nichts schlimmeres passiert ist.



    2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

    Im Bericht der Polizei steht: 500ml Obstler, Vier Bier und vier Tabletten Tranxilium.
    Das würde 220g reinen Alkohol entsprechen und bei meinem Körpergewicht wären das 3,6 Promille.
    Im Arztbericht der Klinik wurde aber ein Promille wert von 0,36 AAk festgestellt.
    Wie Sie in den Akten lesen können.
    Ich denke ich habe da 2x Bier getrunken und nicht die wie im Polizeiprotokoll angegeben.



    3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

    Keine



    4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

    (Ja/Nein + Begründung)

    Nein, mir ging’s körperlich und seelisch miserabel.



    5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

    In dem Moment kam mir gar nicht in den Sinn Auto zu fahren. Meine Aktion war auf mich gerichtet und ich keine anderen Personen verletzen.

    6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

    Ja 2010.



    7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?



    Vor dem Fahrverbot 2010 führ ich mit 1 - 3 Bier noch Auto. Dachte mir nichts dabei. Da in Deutschland keine 0,0% Grenze herrscht. Nach dem Fahrverbot 2010 achtete ich sehr darauf , nicht mehr alkoholisiert zu fahren.

    Jetzt weiß ich aber das sich der Alkohol mit 0,1 / Std abbaut und ich in meiner Hochphase bestimmt noch Restalkohol in der Früh hatte wenn ich den Abend davor getrunken hatte. Ich hatte Glück das nichts schlimmes passiert ist und ich keinen Unfall hatte.



    Exploration



    8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

    (Allererste Erinnerung und erster Konsum)




    Mit 12 Jahren. Ein Klassenkamerad hat von seinen Eltern Likör gestohlen und wir sind in den Wald zum trinken. Ich denke, bin dann heim getorkelt und hab das komplette Bad voll gekotzt. Körperlich ging’s mir dreckig aber schon da merkte ich eine positive Veränderung meiner Psyche : ich fühlte mich stark, sogar das Geschimpfe von meinem Vater machte mir nichts mehr aus.



    9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?



    16-17: am Wochenende meistens 1-2cocktails um selbstbewusster zu werden. Bier hat mir damals noch nicht geschmeckt. Zur Freundin hatte ich immer eine Flasche Sekt dabei um Hemmungen abzubauen. (Keine Ahnung ob ich es erwähne?: Ausprobieren von thc- aber gleich wieder gelassen weil ich mir einbildete davon Paranoia zu bekommen.)

    17 – 18:Trennung von Freundin : dadurch um den Frust runterzuspülen 1x Bier täglich unter der Woche. am Wochenende waren es schon 3 Bier täglich. (Keine Ahnung ob ich es erwähne?: Für 3 Monate regelmäßige Einnahme von xtc am Wochenende .Nach Ansprache von Freundin und Reflektion meinerseits es wieder gelassen.)

    20-28 unter der Woche Alkohol (2 Bier) zu besonderen Anlässen aber regelmäßig am Wochenende (bis zu 3 Bier).

    29-30: unter der Woche 2 Bier täglich. Am Wochenende bis zu 5 Bier täglich.

    (Keine Ahnung ob ich es erwähne?: Kurzfristige (2wochen) Einnahme von Speed. Nach schlechten Auswirkungen wieder aufgehört und mich für Alkohol entschieden. Jetzt weiß ich, dass ich Glück hatte das ich nicht abhängig geworden bin)

    31-34 moderater und gesellschaftlicher akzeptierter Konsum auf Ereignisse (2 Bier) und Wochenende (2 Bier) beschränkt.

    35-38: schnell steigender Konsum von 3-5 Bier täglich am Abend bis dann auf 500ml Wodka oder drei – vier Flaschen Wein (auch schon in der Früh, da ich krankgeschrieben war) . Regelmäßige Trinkpausen von 2 Wochen bis 3 Monate.





    10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



    Siehe oben.



    11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?



    Von 16 bis 28 habe ich beim Ausgehen in Gesellschaft getrunken

    29- 30: beim Ausgehen und zu Hause alleine und mit Freunden

    31-34: beim Ausgehen und selten daheim in Gesellschaft

    35-38: überwiegend zu hause und alleine



    12. Warum haben Sie getrunken?

    (Innere + äußere Motive)


    Äußere Motive waren, dass alle meine Freunde getrunken haben und ich immer in Kreisen verkehrt bin, wo Alkohol schön geredet wurde und sich keiner der Gefahr bewusst war. Ich fühlte mich cool, stark und dazugehörig.

    In fast jedem Film trinken die coolen Leute und ich denke das hat auf mich abgefärbt.

    Ich war der festen Überzeugung, dass Alkohol ein Muss ist um Gesellschaftlich anerkannt zu werden und in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden.



  • Schon beim ersten Konsum habe ich gemerkt was für einen positiven Effekt der Alkohol auf meine Psyche hatte: Er hat mich selbstbewusster werden lassen und gefühlt stärker werden lassen.

    Er ist zu einen guten Freund geworden, der fehlende Bindung ersetzt hat und immer für mich da war, wenn ich traurig, einsam oder aber auch glücklich war und das steigern wollte. Er hat immer das getan wofür ich ihn gebraucht habe.





    13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

    (bei wenig und bei viel Alkohol)



    In der Anfangszeit meiner Trinkerkarrerie habe ich bei wenig Alkohol ein Gefühl der Ruhe gespürt und Ausgeglichenheit erfahren und wurde selbstbewusster. Hatte ich dann Zuviel musste ich mich übergeben und schwor den Alkohol wieder eine Zeitlang hab da ich körperlich nicht gut drauf war


    Zum Ende hin gab es einen starken Suchtdruck wenn ich wenig Alkohol getrunken haben und ich musste mehr davon haben, bis ich volltrunken schlafen gegangen bin. Mein Körper funktionierte anders herum: Bei wenig Alkohol müsste ich übergeben bei viel Alkohol bin ich eingeschlafen.

    Ebenso baute sich meine Psyche immer mehr ab und ich litt verstärkt unter Unruhe, Grübeln und mein Selbstbewusstsein war noch tiefer am Boden.



    14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?



    In der Arbeit konnte ich es gut verstecken, aber es gab schon verstärkte Krankzeiten die ich durch großes Engagement versucht habe zu kompensieren, die Spirale weiter nach unten drehte.

  • Vor der Frau versuchte ich es auch zu verstecken und spielte meinen Alkoholkonsum runter.
    Ich trank heimlich und suchte nach Ausreden, was unsere Beziehung belastete.

    Meine Ärztin sprach mich auch an und erzählte mir das ich Alkoholikerin bin. Irgendwie versuchte ich aber das im meinen kranken Kopf noch schön zu reden und probierte weiterhin Kontrolliert zu trinken.

    Und dann gab es noch das ärztliche Gutachten von 2017 bei dem ich auch versuchte meinen Alkoholkonsum schön zu reden. Im Nachhinein bin ich froh, das die Ärztin mich so explizit darauf mein Alkoholproblem aufmerksam gemacht hat. Schön langsam beginn ich zu kapieren, dass ich ein Problem hatte



    15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?



    Durch das Verheimlichen und Lügen bzgl. meines Alkoholkonsums habe ich die Beziehung zu meiner Frau sehr belastet.

    In der Arbeit wurde ich unzuverlässig und fehlte durch häufige Fehlzeiten.

    Meine Gesundheit litt immer mehr darunter. Ich war öfters in Risikosituationen und musste wegen Intoxikation im Krankhaus gebracht werden.

    Mein ganzen Leben stand auf der Kippe.



    16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

    Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

    Mit 29/30 Jahren kam die PTBS zum Vorschein und ich da die Symptome versucht habe mit Alkohol zu behandeln. Nach der der ersten Psychotherapie ging es mir augenscheinlich Symptomatisch besser aber ich habe nur eine Vermeidungsstrategie entwickelt, aber ich habe weiterhin den Alkohol getrunken und dachte, damit habe ich es im Griff.

    35-38: wieder aufkommen von Aplträumen und Flashbacks und griff zur Flasche um zu vergessen und mich zu beruhigen.



    17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?



    Ja, zwischen 35- 38 regelmäßig wenn ich zur Flasche griff. Am besten wars nur wenn ich garnichts getrunken habe.



    18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?



    Ich habe mehrere Versuche gestartet den Alkohol zu lassen und hab verschiedene Sachen ausprobiert: Medikamente, Entziehungen, ambulante und Teil/stationäre Therapien (31x) aber keine dieser Wege war erfolgreich. Erst nach dem ich mir eingestanden habe das ich gegenüber meiner Sucht machtlos bin und ich auch an mein Trauma richtig tief arbeiten müsste, erfuhr ich eine Freiheit.



    19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

    (mit Begründung)



    Früher sah ich es als Charakterschwäche von mir an, sowenig Kontrolle über meinen Konsum zu haben. Heute weiß ich das ich Suchtkrank bin und mich jeglichen Drogen enthalten muss um zu genesen. Alkohol ist eine Droge Punkt.



    Heute und in Zukunft



    20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



    nein



    21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


    21.10.2019


    22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


    Nein. Ich setze mir harte Grenzen und trinke und esse nichts was Alkohol auch nur in geringen Mengen enthält oder auch nur danach ausschaut. Ebenso bei Medikamenten.

    Ich bin mal von einer Bekannten gefragt worden ob ich denn noch Alkoholfreies Bier trinken kann?
    Ich mag sowas gar nicht ausprobieren, weil mir die Gefahr eines Rückfalls zu hoch ist und auch meinen Suchtgedächtins sowas nicht antun will.
    Es ist einfacher sich klare Grenzen zu stecken und nichts auszuprobieren



    23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


    Weil ich ein Alkoholkrank bin und ich Gesund bleiben möchte. Die Krankheit ist nicht heilbar, aber kann an einen gewissen Punkt zum stillstand gebracht werden und dann ist Genesung möglich.
    Ich weiß nun Auch, dass man in der Gesellschaft keinen Alkohol zu trinken braucht um angenommen zu werden, man muss sich nur die richtigen Leute aussuchen.
    Ich bin wieder körperlich und seelischer fitter. Selbstbewusster und schau auch wieder besser aus, nicht so aufgequollen.

    Ich komme mit meiner PTBS auch viel besser zurecht und habe auch gelernt schlechte Gefühle auch ohne Alkohol auszuhalten und meine Skills anzuwenden.

    In der Arbeit gewinnen Sie wieder Vertrauen und meine Beziehung hat sich wieder gefestigt.

    Wenn man an dem Punkt angekommen ist wo ich war, ist man froh, wieder Freiheit erlang zu haben.

    Über gut oder lang hätte mich der Alkohol umgebracht.





    24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?



    Wie ich die negativen Auswirkungen von meinen erhöhten Alkoholkonsum gemerkt haben, wollte ich es kontrollieren -> sah es als Charakterschwäche an, aber es ging schief.

    Dann wollte ich den Trinker in mir los haben -> Nach Trinkpausen kam es immer wieder Rückfällen.
    Ich wusste einfach nicht wie ich schlechte Gefühle aushalten sollte.

    Ich hab mich dann entschlossen eine Traumatherapie zu machen und gleichzeitig mein Alkoholproblem anzugehen. Dabei hab ich mich innerlich so geöffnet und mich Selbst und meine Ego States, das erste mal so richtig verstanden und akzeptiert. Die totale Akzeptanz aller meiner inneren Anteile war mein Schlüssel zum Erfolg.



    25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?



    Es war eine wahnsinnig schwere Zeit und emotional sehr anstrengend. Aber durch arbeiten mit meinen Ego States (u.a. Verständnis von meinen inneren Kind und dem Trinker), erlernen von Skills (imaginären Übungen, Emotionsregulation), lassen mich mit dieser Krankheit leichter umgehen und ich fühle mich nun glücklich und zufrieden. Zum Teil hatte auch EMDR eine entlastende Wirkung.





    26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?



    Für mich hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Ich bin nun selbstbewusster, blicke positiv in die Zukunft und achte nun mehr auf mich und meinen Liebsten.

    Meine Frau ist mächtig stolz auf mich und zusammen überlegen wir nun Nachwuchs zu bekommen.
    Wir haben uns nun ein Grundstück gekauft und lasse dort ein Haus bauen.

    In der Arbeit merke ich, dass wieder vertrauen zurück kommt und ich die Möglichkeit bekomme mich weiter zu bilden und auch im BEM (Betriebliches Eingliederungs Management) – Prozess bekam ich eine sehr gute Rückmeldung, dass ich so offen mit meiner Krankheit umgegangen bin und ich sollte auch meine BEM in der Mitarbeiterzeitschrift beschreiben.(Was ich aber dankend abgelehnt habe und mir das in 2-3jahren noch überlege.).

    Ich habe nun Teilzeit und achte sehr darauf mich nicht zu überfordern. Klappt ja nun ganz leicht, da ich kein schlechtes Gewissen, wegen dem Alkoholkonsum habe.

    Alte Freunde sind auch von meinen Wandel beeindruckt und so manch einer hat nun auch das Trinken aufgehört. Was mich sehr freut.

    Meine Eltern machen sich nun auch weniger Sorgen

    Ich habe viele neue Freundschaften in meiner SHG gefunden und fühle mich dort wertgeschätzt.



    27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?



    Ich besuche regelmäßig die Meetings meiner SHG (NA und AA) und übernehme auch dort verschiedene Servicearbeit: Vorstellung in Suchtkliniken, Gruppensprecher, etc.
    Dabei lernen ich von den alten Hasen und habe mir auch einen Sponsor gesucht um an den Schritten zu arbeiten und wir telefonieren hier regelmäßig.
    Aber am meisten helfen mir die Neuankömmlinge eines jeden Meetings. Sie erinnern mich wie es bei mir war und helfen mir damit sauber zu bleiben. Es ist auch ein gutes Gefühl zu merken, dass man mit Teilen seiner Lebensgeschichte anderen helfen kann.

    Da das schlechte Gewissen (was ich immer in meiner nassen Zeit hatte) weggefallen ist, kann ich auch mal nein in der Arbeit sagen und überlege nun immer vorher ob ich hier unterstützen kann ohne mich zu überfordern.

    Gegenüber meiner Partnerin kann ich meine Meinung kundtun, ohne Angst zu haben Sie zu verlieren (war auch in meiner nassen Zeit auch anders).

    Ich nehme auch weiterhin die Gesprächsangebote meiner Psychologin war. Ich bin ehrlich zu ihr und kann mit ihr über meinen Alltag sprechen.

    Die verordneten Medikamente nehme ich regelmäßig in der vorgeschriebenen Dosierung ein und geben mir im Moment einen weiteren klitze keinen Halt: keine Schlafstörungen/Aplträume.Über kurz aber lang möchte ich mit Absprache meiner Ärztin darauf verzichten.

    Ich setze mir harte Grenzen: keine alkoholischen Getränke oder Speisen, auch keine angeblich alkoholfreien Biere, Sekte und keinerlei Ersatzdrogen in irgendeiner Art und Weise.

    Ich versuche immer Ehrlich zu sein und wenn ich Fehler gemacht habe gebe ich Sie sofort zu.

    Ich leiste Wiedergutmachung wo immer es Möglich ist. Das hilft mir mit mir im Reinen zu sein.

    Ich mache regelmäßige Inventur von mir selbst und prüfe damit, ob ich noch auf den richtigen Weg bin.

    Und zu guter Letzt tue ich mir auch was gutes, in dem ich wieder regelmäßig Sport (laufen, Fitness, boxen) betreibe und dadurch meinen Körper auslasten kann.

    Ich könne mir ab und zu ein Stück Kuchen mit Kaffee (Lustig in meiner Trinkzeit mochte ich nichts süßes) und belohn mich dadurch immer ein kleines Stück. Ich geh auch wieder gerne gut Essen und verreise auch gerne mit meiner Frau.

    Auch regelmäßige Wellness tut mir gut und kann hier auch so richtig entspannen.

    Ansonsten halte ich mich an den Spruch: Gott gib mir Gelassenheit die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit das eine vom andern zu unterscheiden.





    28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

    (mit Begründung)



    Ich habe mir mal Gedanken gemacht ob es einen Grund (Tod, Verlust Arbeit) gebe, jemals wieder zu konsumieren und der Abstinenz abzuschwören. Nein, denn ich weiß nun, dass das keine Lösung ist und die Probleme dadurch nicht verschwinden sondern nur größer werden. Es gibt bessere Möglichkeiten Problem zu lösen.

    Aber ich weiß, dass ich Rückfall gefährdet bin und ich die chronische Krankheit Sucht habe. Deshalb muss ich mein ganzes Leben aufmerksam sein und sehr auf mich achten um in der Genesung zu bleiben.

    Wenn sich der Trinker in mir meldet stelle ich ihm imaginär die Frage: Welches Bedürfnis gerade nicht erfüllt ist? Durch die Analyse gebe ich den Trinker eine neue Aufgabe und ich sehe ihn nun als Ressource von mir an.



    Bei einem Rückfall gehe ich folgendermaßen um:
  1. Ich stoppe sofort das Trinken und weiche nicht von meinen Abstinenzgedanken ab.
  2. Ich teile es sofort mit meinen Freunden in meiner SHG
  3. Ich analysiere den Rückfall (z.B.: 5W, welche innerlichen und äußerlichen Motive haben mich dazu bewogen) mit einer professionellen Hilfe.
  4. Ich lass mich davon nicht verunsichern und sehe es als Chance meine Abstinenz zu festigen.





    29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?



    Ich trinke nicht.



    30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen



    Im Nachhinein bin ich froh, dass das ärztlich Gutachten negativ ausgefallen ist und , dass das ein weiterer Mosaik in meinen Genesungsprozess ausgemacht hat und egal wie die Untersuchung jetzt aus fallen wird, ich bin jetzt einfach nur froh abstinent zu sein. Der Führerschein wäre jetzt nur noch das i-Tüpfelchen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Palton,
Ja. In therapiebericht steht das es keine eigenständige Krankheit ist sondern die Wurzeln als kormobide Symptomatik aus Ptbs und Abhängigkeitserkrankung
und genau diese "Wurzeln" wurden doch erfolgreich therapiert...

candesartan und sumicort turbohaler
Also weitere Mittel gegen deinen Bluthochdruck.

Ja, war erst beim Internisten weil der gpt bei 53 war. Rest im normbereich.
Gut, bitte bis zur MPU die LW weiter ziehen lassen..

meine vielen Rückfälle seit dem führerscheinentzug 2017: 25 x stationär, ambulant oder Tagesklinik und 1x langzeittherapie (nur Alkohol behandelt). Der Wille war da, aber ich wusste nicht wie??? Hat bei mir gedauert bis ich bereit war 2019 die zweite Langzeitherapie zu machen in dem ich beides behandeln lasse: Trauma und Alkohol. Und das mit Erfolg: ich hab nun endlich meinen inneren Frieden gefunden und bin zufrieden und glücklich ein genesender süchtiger zu sein.
Und genau das was du ab dem 3. Satz schreibst ist es doch was dich heute wieder dazu "berechtigt" am Straßenverkehr teilzunehmen...

Jetzt mal lapidar ausgedrückt: zu einer Alk.erkrankung gehören Rückfälle fast schon dazu. Gut, bei dir waren es schon häufige Versuche bis es "Klick" gemacht hat, jedoch hast du am Ende die Langzeittherapie durchgezogen und dich auch deiner psych. Erkrankung gestellt. Du gehst somit nicht mit einer abgebrochenen Therapie in die MPU, sondern hast einen erfolgreichen Abschluss vorzuweisen, das ist enorm wichtig.
Mein verkehrpsychologe hätte gemeint ich soll mir überlegen ob ich die teilnahmebestätigung bei ihm abgebe: da ich bereits von meiner Psychologin und Psychiaterin ein Attest habe und das vielleicht zu viel wird. Was haltet ihr davon? Kann man auch Zuviel machen?
Das man auch "zuviel" machen kann ist mir persönlich noch nicht untergekommen...
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Die Frage ist, warum der VP meint dass du die Bestätigung bei ihm abgeben sollst, und wie will er damit verfahren?
Die jetzige AN läuft beim gleichen Institut. Soll ich auch dort die MPU durchführen lassen?
Wie "funkytown" schon schrieb hat das keinen weiteren Einfluss, aber wenn du dich dort wohlfühlst kannst du auch dort deine MPU machen.

Wegen dem FB bitte ich dich um etwas Geduld, da bekommst du schnellstmögliche eine Rückmeldung.... :smiley138:
 

Palton

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Danke liebe Nancy, deine Worte machen mir Mut!


Die Frage ist, warum der VP meint dass du die Bestätigung bei ihm abgeben sollst, und wie will er damit verfahren?
Er meinte ich soll mir überlegen ob ich die teilnahmebestätigung von ihm bei der MPU abgebe, da ich bereits soviel Bestätigungen(Psychologe/Psychiater und therapiebericht) habe. Klingt für mich komisch...
Also weitere Mittel gegen deinen Bluthochdruck.
der turbohaler ist weil ich in der Früh schlecht Luft bekomme.

liebe Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Palton,

Er meinte ich soll mir überlegen ob ich die teilnahmebestätigung von ihm bei der MPU abgebe, da ich bereits soviel Bestätigungen(Psychologe/Psychiater und therapiebericht) habe. Klingt für mich komisch...
für mich auch...
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Wir fahren hier ja immer mit dem Motto: Je mehr man an Unterlagen mitnehmen kann die die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und somit Aufarbeitung darlegt, umso besser...
Warum dein VP das anders sieht kann ich nicht so recht nachvollziehen....

der turbohaler ist weil ich in der Früh schlecht Luft bekomme.
Das ist aber nicht auf eine schwere Lungen- und Bronchialerkrankung zurückzuführen, oder?
 
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