Hier nochmal mein Profilfragebogen und dazu der Alkoholfragebogen. Dazu muss ich zuerst zugeben, dass die Geschichte mit der 2. Person tatsächlich nur erfunden war... Bitte um Entschuldigung. Vor 2 Monaten war ich noch der Meinung, ich müsse auch hier im Forum noch irgendwas schön reden...
Das mit dem Blackout und der fremden Kleidung in meinem Auto stimmt jedoch. Genauso, dass ich vom Abschleppdienst erfahren habe, dass es in der Disco schon häufiger Vorfälle wegen KO-Tropfen gegeben habe. Das ist also nicht aus der Luft gegriffen. Los gehts.
Profilfragebogen
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,81cm
Gewicht: 74kg
Alter: 24
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 13.02.2016
BAK: ---
Trinkbeginn: 12.02. 22 Uhr
Trinkende: 13.02. ~ 3 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: ---
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: ---
Strafbefehl schon bekommen: ---
Dauer der Sperrfrist: ---
Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: werde ich spätestens im Juni müssen, siehe vorheriger Post
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: doch
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja, liegt bisher nur die Akte der österreichischen Behörde drin
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 1 Punkt wegen überhöhter Geschwindigkeit von 2015
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr ... auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1/2 in Frage stellen?
Bundesland (FSST): Thüringen
Bundesland (TF): Oberösterreich
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Ich lebe abstinent seit: dem Vorfall (13.02.2016)
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja, Mitte Juni will ich das erste mal abgeben
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI): vermutlich TÜV Thüringen
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine
Alkoholfragebogen
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 12.02.2016 (Freitag) hielt ich mich in Österreich auf und beschloss, dort mit 2 Bekannten in einer Discothek feiern zu gehen. Ich fuhr mit meinem Auto in die Discothek. Für den Fall, dass wenig Betrieb ist, wollte ich nichts trinken und wir wollten woanders hin oder nach Hause fahren. Für den Fall, dass viel Betrieb ist, wollten wir mit dem Taxi nach Hause fahren und das Auto 1 Tag später holen.
Gegen 22 Uhr kamen wir in der Discothek an. Da guter Betrieb war, begannen wir zu trinken. Wir feierten und tanzten.
- Blackout - (Auch an das Verlassen der Disco kann ich mich nicht erinnern, wie zuerst und auch bei der Polizei fälschlicherweise angegeben)
Die erste Erinnerung, die ich wieder habe, ist, dass ich mit meinem Auto in einer Stadt fahre, es aber nur noch schlecht fährt und außerdem merkwürdige Geräusche macht (das kam vom platten Reifen im Radkasten hinten rechts). Ich fahre an eine nächstgelegene Tankstelle heran.
Ich bin ausgestiegen und habe den Schaden realisiert und daraufhin verzweifelt versucht, Freunde und Bekannte anzurufen. Das war ca. 04:15 Uhr.
Ca. 04:35 traf eine Polizeistreife an der Tankstelle ein. Ich saß auf dem Fahrersitz und der Zündschlüssel steckte, Motor war abgestellt.
Ca. 05:15 fand der Atemalkoholtest statt. 1,82 ‰.
Unfallzeitpunkt soll 03:42 Uhr gewesen sein. Alkoholgehalt wurde darauf rückgerechnet und wird mit 1,92 ‰ angenommen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Zu dritt 2 Flaschen Bacardi (gemixt mit Energy) + 2 kleine Jägermeister (später von Barkeeperin erfahren)
Alkoholgehalt Bacardi in ml: (2 Flaschen x 700 ml x 0,375 %) / 3 Personen = 175 ml
Alkoholgehalt Bacardi in g: 175 ml * 0,785 g/ml = 137,4 g
Alkoholgehalt Jägermeister in ml: 2 x 20 ml x 0,35 % = 14 ml
Alkoholgehalt Jägermeister in g: 14 ml x 0,785 g/ml = 11 g
Gesamtmenge des aufgenommenen Alkohols: 148,4 g
148,4 g / (74 kg * 0,7) = 2,86 ‰
2,86 ‰ - 7 h * 0,15 ‰ = 1,81 ‰
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 16 km gefahren. Allerdings in die falsche Richtung.
Mein Ziel wäre 18 km entfernt, genau in der anderen Richtung gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Daran habe ich keine Erinnerung. Aber zu dem Zeitpunkt, an dem meine Erinnerung wieder kommt, habe ich mich, unabhängig vom beschädigten Auto, nicht fahrtüchtig gefühlt. Deshalb bin ich an die Tankstelle heran gefahren und habe dort gewartet.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Wir wollten alle 3 mit einem Taxi nach Hause fahren. Wie ich später in Erfahrung brachte sind die anderen beiden schon früher, ohne mich nach Hause.
Da ich keine Taxinummer parat hatte, muss ich mich offensichtlich übermütig ans Steuer gesetzt haben.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Zwischen 18 und 20 Jahren bin ich nie alkoholisiert gefahren, da mir das aufgrund der Probezeit zu gefährlich war. Zwischen 20 und 24 Jahren bin ich insgesamt geschätzt 50 mal am Tag nach einer Feier mit Restalkohol gefahren. Dies war fahrlässig, da ich auch hier teilweise noch deutlich vom Alkohol beeinträchtigt war.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Eine allererste Erinnerung habe ich nicht, allerdings weiß ich, dass Alkohol schon in meiner Kindheit bei Familienfeiern immer präsent war.
Ich selbst habe mit 12 zu einer Kirmes das erste mal Alkohol konsumiert.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe nie regelmäßig Alkohol getrunken. Im Zeitraum zwischen 12 und 16 Jahren habe ich sehr wenig Alkohol getrunken, da es offiziell noch nicht erlaubt war. Ab 16 Jahren fanden häufiger Partys statt, bei denen Alkohol konsumiert wurde. Dies setzte sich mit 18 Jahren und mit Beginn des Studentenlebens fort.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1 bis 4 mal pro Monat, 1 bis 6 Bier (0,5 l) oder weniger Bier / kein Bier und dafür Schäpse / Schnapsmixgetränke
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden in Discotheken, Bars, auf Veranstaltungen oder bei Privatfeiern
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Um Freundschaften, Geburtstage und Erfolge zu feiern und dabei mehr Spaß dabei zu haben als nüchtern.
Teilweise wurde ich auch von Freunden oder Bekannten verleitet, etwas zu trinken, obwohl ich eigentlich keine Lust hatte.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol ein wohlig warmes, entspanntes Gefühl und gesteigerte Redseeligkeit.
Bei viel Alkohol gesunkene Hemmschwelle, beeinträchtigtes Gleichgewicht, verminderte Reaktionsfähigkeit, Neigung dazu, falsche Entscheidungen zu treffen.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Hin und wieder gab es Bemerkungen von Freunden, dass ich am Abend davor ziemlich betrunken gewesen bin. Diese Hinweise waren allerdings nie kritisch, sondern mehr spaßig gemeint.
Von meinen Eltern gab es Kritik, wenn ich aufgrund des vorangegangenen Alkoholkonsums z.B. nicht am gemeinsamen Mittagessen teilnehmen konnte. Ich habe mich der Kritik angenommen und mich deshalb mit trinken, an Tagen bevor ein gemeinsames Mittagessen geplant war, zurückgehalten.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Teilweise habe ich viel Geld beim Feiern ausgegeben, was mich am nächsten Tag geärgert hat. Des Weiteren konnte ich am Tag nach höherem Alkoholkonsum kaum etwas Produktives leisten, da ich mit Kopfschmerzen und Übelkeit zu kämpfen hatte. Dies hat mich ebenfalls sehr geärgert, da ich ein Mensch bin, der seine Zeit gern sinnvoll nutzt anstatt zu verschwenden. Und natürlich waren auch die körperlichen Beschwerden an sich lästig. Außerdem habe ich 1x meinen Haustürschlüssel und 1x mein Handy verloren, was ohne Alkoholeinfluss sicher nicht passiert wäre.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nicht weit mehr, nein. Im Zeitraum zwischen 19 und 20 Jahren (erste Semester des Studiums) habe ich mich allerdings eher an der Obergrenze der oben angegebenen Trinkhäufigkeit aufgehalten, da an meiner Hochschule öfter Partys stattfanden.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Sind 2 Monate ein längerer Zeitraum? Falls ja, dann ja. Nach einer heftigen Party hatte ich öfter mehrere Wochen keine Lust, etwas zu trinken. Die längste Trinkpause erstreckte sich so über ca. 2 Monate.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich meinen Alkoholkonsum als unkritisch gesehen und mich deshalb als Gelegenheits- oder Gesellschaftstrinker bezeichnet.
Heute stufe ich mich rückblickend unter alkoholgefährdet ein, da ich mir über die Jahre durch den teilweise hohen Konsum offensichtlich eine überdurchschnittliche Giftfestigkeit angeeignet habe.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
In der Unfallnacht (13.02.2016)
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
An dem Tag nach dem Unfall lag ich zu Hause im Bett und habe versucht zu verarbeiten, was passiert ist. Abgesehen von meinen körperlichen Beschwerden (Kopfschmerzen, Übelkeit) hatte ich fürchterliche Angst, dass mich jederzeit die Polizei anrufen und mir mitteilen könnte, dass ich neben dem Sachschaden auch noch einen Personenschaden verursacht habe. In dieser Situation habe ich mir selbst und außerdem meiner Mutter geschworen, nie wieder Alkohol zu trinken.
Es kam keine Person zu Schaden, doch das war pures Glück. Ich selbst oder eine andere Person könnten wegen mir tot sein. Ich habe Ziele im Leben (guten Job bekommen, Haus bauen, Kinder zeugen) und durch meine Trunkenheitsfahrt hätte ich mein gesamtes Leben und andere Leben ruinieren können. Bzgl. Job habe ich auch jetzt schon Probleme, da ich keinen Führerschein mehr habe. Außerdem kostet mich die TF insgesamt mehrere tausend Euro.
Das Alles ist der bischen Spaß, den man durch Alkohol bekommt, niemals wert. Deshalb war für mich schon am Tag nach dem Unfall klar, dass trinken für mich nicht mehr in Frage kommt.
Außerdem empfinde ich KT persönlich als eine Art "Bestätigung einer Abhängigkeit". Im weitesten Sinne. Denn wenn man der Meinung ist, man habe kein Alkoholproblem, warum entscheidet man sich dann für KT? Das beweist doch, dass man den Alkohol unbedingt im Leben behalten will. Ich brauche den Alkohol nicht für mein Leben, stattdessen hindert er mich am Erreichen meiner Ziele. Daher kommt für mich nur Abstinenz in Frage.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe es aufgegeben wegen: siehe 23.
Ich habe es nicht eher aufgegeben, weil die Trunkenheitsfahrt mit Unfall als Schlüsselerlebnis gefehlt hat. Leider.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Aus eigenem Ehrgeiz und eigener Einsicht. Ich habe das nicht als besondere Umstellung empfunden.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich fitter und gesünder und spare Geld. Die unproduktiven Sonntage bleiben aus. Damit erreiche ich meine Ziele besser und schneller.
Meine Freunde finden es lobenswert, dass ich vollständig auf Alkohol verzichte und respektieren es zu 100%.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz. Da alle meine Freunde von dieser Entscheidung wissen und sie respektieren, ist es leicht für mich, keinen Alkohol zu trinken.
Wenn ich auf Leute treffe, die noch nicht davon wissen, und diese mir Alkohol anbieten, mache ich mir nichts daraus, dankend abzulehnen. Außerdem habe ich, falls nachgefragt wird, kein Problem damit, zu erklären warum ich nichts trinke.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein, da sich in meinem Kopf manifestiert hat, welchen Schaden ich damit an meinem und anderen Leben anrichten kann.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Muss ich nicht, da ich nichts mehr trinke.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.
Viele Grüße,
Martin