Alkoholfahrt mit Unfall BAK 1,17 Promille, MPU?

Ig14

Stamm-User
vielen Dank rüdscher für deine Infos und Hilfe! Ja hätte Januar, Februar im Auge, 2 Monate Abstinenz(leider nur mit Leberwerten) und dann 6 Monate gelebte Verhaltensänderung mit HA untermauert. Für die Unbedenklichkeitsbescheinigung muss ich noch den Strafbefehl bzw. die Rechtskraft des Urteils abwarten. Falls ich zur MPU muss wird mir diese aber nicht ausgestellt werden, werde Sie aber trotzdem beantragen. Hatte vor die Sperrfristverkürzung über den TÜV Süd zu machen aber habe keine Ahnung was die beste Lösung ist. Nächst größere Stadt wäre Aalen oder Heilbronn, Stuttgart, Nürnberg sind aber auch nicht zu weit weg.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Für die Unbedenklichkeitsbescheinigung muss ich noch den Strafbefehl bzw. die Rechtskraft des Urteils abwarten. Falls ich zur MPU muss wird mir diese aber nicht ausgestellt werden, werde Sie aber trotzdem beantragen.
Klar, Strafbefehl abwarten.
Du kannst aber trotzdem, und bei deinem Pegel sehe ich das nicht ganz so intensiv, deine Aufarbeitung angehen und mit einer erfolgreichen MPU die Bescheinigung beantragen, dann die Verkürzung anfordern.

Hier gehen alle davon aus, dass es keinen harten Übergang geben wird, sondern laufende MPU-Vorbereitungen nach den alten BUK begutachtet werden, aber eine verbindliche Info gibt es dazu nicht.
 

Ig14

Stamm-User

So nun noch einmal mein überarbeiteter Fragebogen. Vermutlich wiederhole ich mich bei einigen Fragen und habe auch viel Unwichtiges erzählt, ich dachte ich schreibe lieber zu viel. Wäre nett wenn Ihr einmal drüber schauen könntet, hat auch keine Eile:)


  • 1.Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
    (wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

    Am 10.6.22 machte ich mich mit einem Freund auf den Weg zu einem 40. Geburtstag eines Freundes, der in einem Golfclub feiert, dieser Golfclub war ca. 500 km von meinem Wohnort entfernt. Nun zum Abend der Trunkenheitsfahrt: abends am 11.06.2022 angefangen hat das Fest gegen 19 Uhr zum Anstoßen habe ich ein Glas Sekt (0,1 l) und ein Kölsch 0,2l getrunken beim anschließenden Essen waren es 3* 0,5 Bier, nach dem Essen welches gegen 22 Uhr endete habe ich noch einmal ein Glas Sekt 0,1 und ein Kölsch 0,2 L konsumiert danach im ca. stündlichen Abstand je ein Jack Daniels Cola ca. 4cl (das genaue Mischverhältnis kenne ich leider nicht) gegen 3.00 Uhr rief mich dann meine Freundin an welche sich zu jenem Zeitpunkt in einer 25 km entfernten Stadt befand, sie war sehr traurig da es einer Freundin extrem schlecht ging. Mir tat dies so leid und ich wollte zu ihr. Nach dem misslungen Versuch ein Taxi zu erreichen stieg ich gegen 3.10 Uhr (Trinkende) ins Auto, um zu meiner Freundin zu fahren, nach ca. 5 km fahrt kam es zum Vorfall (Ausweichmanöver, abkommen von der Fahrbahn vermutlich zwecks Wildes ich habe ein Objekt auf der Fahrbahn wahrgenommen und bin erschrocken, kein Fremd oder Personenschaden) Der Unfall ereignete sich gegen 3.18 Uhr direkt daraufhin rief ich selbst (3.20 Uhr bei der Polizei an und erwähnte schon am Telefon, dass ich Alkohol konsumiert habe)! Gegen 3.45 Uhr erreichte die Polizei den Unfallort ein durchgeführter AAK-Test ergab 1,34 Promille! Auf der Wache wurde mir dann 2x mal Blut abgenommen um 4.38 Uhr Ergebnis 1,26 Promille und um 5.08 Uhr Ergebnis 1,17 Promille welcher auch bei Bestätigung der Beschlagnahmung des Führescheins angegeben ist.



    2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


    Siehe 1, genaue Auflistung:

    19-20 Uhr: 1x 0,1 Sekt 2x Kölsch 0,2
    20-21 Uhr 3x 0,5 Bier
    22-23 Uhr 1x 0,1 Sekt+ 1x 0,33 Bier
    23-24 Uhr 1x Jack Daniels Cola ca. 4cl Jack Daniels
    24 -01 Uhr 1x Kölsch Bier 0,2
    01-2 Uhr 1x Jack Daniels Cola ca. 4cl Jack Daniels
    02-3 Uhr 1x Jack Daniels Cola ca. 4cl Jack Daniels

  • Ergibt nach Berechnung 155,4 gr. Eine TE 8gr Alkohol was gerundet 19 TE bedeutet, zur Sicherheit habe ich eine TE hinzugenommen so komme ich auf 20 TE




3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Gefahren bin ich bis zum Unfall 5km weit, die Strecke insgesamt wären ca. 25 km gewesen.



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)


Zu der Fahrt am 12.6.22 kam es dann zwecks des Anrufes meiner Freundin ich wollte in Ihrer schweren Phase zu ihr und habe nicht über meine Fahruntüchtigkeit nachgedacht, fühlte mich aber nicht wirklich fit, dennoch überwog die Selbstüberschätzung noch fahren zu können was durch den Unfall dann rasch widerlegt wurde.



5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

ich habe noch versucht ein Taxi zu erreichen was mir aber misslang ich hätte es noch einmal probieren können und bestimmt hätte ich auch eines erreicht, da ich unbedingt zu meiner Freundin wollte und ich mich in dieser Gegend, andere Taxinummern etc. nicht auskannte, um schnell eine sichere Mitfahrt zu organisieren stieg ich einfach ins Auto und fuhr los was ganz alleine meine Entscheidung war.



6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein



7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich kenne die Wahrscheinlichkeiten von ca. 500 Fahrten, bei denen man nicht kontrolliert wird so ging es mir ja bei meiner Fahrt auch, hätte ich selbst nicht die Polizei kontaktiert wäre diese Fahrt wahrscheinlich auch nicht aufgefallen, ich will mich damit überhaupt nicht entschuldigen doch unterstreicht es die Statistik. Bei mir sind es nach langer Überlegung ca. 10 Fahrten, bei denen ich mit ähnlichen Alkoholmengen noch gefahren bin, allerdings muss ich zugeben, dass ich das ein oder andere Mal insgesamt um die 20x am Freitag oder Samstag nach dem Restaurant auch noch mit 3 Bier gefahren bin! Durch meine Aufarbeitung und das Lernen von Promillewerten, Abbauwerten etc. war ich hier bestimmt über 0,5 Promille! Nach einem Bier oder Wein im Restaurant bin ich allerdings oft noch heimgefahren. Bei größeren Mengen Alkohol habe ich ansonsten immer Abstand vom Alkohol und Fahren genommen und mich um ein Taxi oder eine Mitfahrgelegenheit gekümmert. Durch meine Aufarbeitung wurde es mir noch mehr bewusst, was man eigentlich schon weiß, Alkohol und der Straßenverkehr passen in keinster Weiße zusammen dies habe ich ja selbst durch meinen Unfall erfahren er hat mir eindeutig die Augen geöffnet, wie schnell man doch riesigen Schaden anrichten kann, der nur durch einen selbst und sein unverantwortliches Verhalten entstanden ist. Der Alkohol ist überall präsent sei es beim Griechen der übliche Ouzo oder das kleine Bier beim Grillen ohne ein striktes Planen oder Ablehnen des Alkohols findet die anschließende Fahrt schnell unter Alkoholeinfluss statt.



8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Zum ersten Mal Kontakt mit Alkohol zumindest an den ich mich noch erinnern kann, war bei meinem Opa der nach Feierabend mit seinen Bauarbeitern immer ein Bier getrunken hat. In meiner Familie wurde und wird auch Alkohol konsumiert aber in der Regel nur zum Essen, an bestimmten Festen dann auch einmal mehr insgesamt aber ein sozialer Konsum. Ich selber habe zum ersten Mal an einem Volksfest Bier getrunken dies war auch gleichzeitig mein 16. Geburtstag.



9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mit 15. das erste Mal Alkohol, ein Hefeweizen im Freibad, dann an meinem 16. Geburtstag ein Maß Bier, das erste Mal betrunken war ich dann direkt am gleichen Tag auf einem Volksfest hier reichte mir aber auch 1,5 Maß. In meiner frühen Jugend 16-19 lebte ich auf dem Land und es gab bei uns einen sogenannten Bauwagentreff hier wurden auch öfters Feste gefeiert zu diesen Festen ca. 7 im Jahr habe ich auch nicht wenig Alkohol getrunken immer so 3 Bier und anschließend Mischgetränke meistens Vodka O dies waren dann immer so 4-5 Stück danach war ich dann schon deutlich betrunken, unter der Woche habe ich ausschließlich mal zu einem Geburtstag oder Grillabend ein Bier getrunken dann aber auch nicht mehr. Als ich in eine weiterführende Schule gegangen bin änderte sich auch mein Freundeskreis (mich zog es nun vornehmend in die Stadt). Hier habe ich hauptsächlich nur am Wochenende Alkohol getrunken (unter der Woche nur zu bestimmten Anlässen mal ein Bier oder Wein zum Essen) doch jetzt zurückwirkend erkenne ich, dass ich hier schon an den 2-3 Wochenenden im Monat, an denen ich feiern war mehr konsumierte als früher, das Gefühl aber war das gleiche. Zudem machte ich Urlaube mit meinen Jungs meistens 1x im Jahr hier wurde dann reichlich Alkohol getrunken über 6 Tage an jedem 2. Tag ca. 4 Bier und 6 Jack Daniels Cola das war dann auch die Zeit, in der ich am meisten getrunken habe. Mit 25 lernte ich meine Freundin kennen, mit welcher ich immer noch in einer glücklichen Beziehung bin, auch hat sich sonst viel getan ich bin erfolgreich in die Selbstständigkeit gestartet mein enger Freundeskreis hat sich verfestigt, kurz um alles lief sehr gut in dieser Zeit, auch mein Alkoholkonsum ging zurück, wir kochten oft aufwendig zusammen, so lernte ich meine Leidenschaft zur Kulinarik und guten Weinen kennen, Alkohol wurde dann ca. einmal unter der Woche zum Essen in Form von Wein oder Bier und an Festen ein wenig mehr, aber nicht exzessiv getrunken. Als dann 2020 die Coronakrise kam hatte ich sehr viele Sorgen zwecks meines Geschäftes allerdings habe ich deshalb auch nicht mehr Alkohol getrunken meine Freundin, Familie und Freunde haben mich doch sehr unterstützt dadurch habe ich diese Krise auch gut überstehen können. Einen Schnittpunkt sehe ich ab Ende 2021 ich fühlte mich irgendwie erlöst vllt aufgrund des abklingenden Drucks auf mein Geschäft zwecks der abklingenden Pandemie genau kann ich es aber noch nicht sagen. Ich habe nun an 2-3 Wochenenden pro Monat mehr getrunken als zuvor war mehrmals betrunken ähnlich meinem Vorfall am 12.6, wenn ich die Menge mit damals im Bauwagen vergleiche, eindeutig mehr Alkohol aber die gleiche Wirkung. Vermutlich steigerte ich meinen Konsum, um mich enthemmter und lockerer mit fremden Menschen zu unterhalten, was in der Coronaphase nicht möglich war. Ich hatte schon immer das Problem, dass mein Ego nicht besonders groß war, obwohl ich ein gut gehendes Geschäft habe und ansonsten auch alles gut läuft vermutlich, weil ich immer noch denke, dass ich meinem Vater noch mehr beweisen musste und nichts wirklich gut genug ist. Mit dem Alkohol wurde ich dann selbstsicherer und mir gefiel diese Lockerheit, mit welcher ich dann auftrat. Auch wenn ich in meiner Vergangenheit nicht jede Woche bzw. Monat exzessiv getrunken habe, war der Alkohol doch an den Wochenenden ständig mit dabei was ja auch meine gewisse Toleranz durch meinen immer wieder kehrenden und auch über die Jahre anhaltenden Konsum zeigt. Ich habe hierüber zuvor nie nachgedacht und habe dies nun endlich getan.



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


16-19 Jahre: zu Festen um die 7x im Jahr 2-3 0,33 Bier anschließend dann 4-5 Vodka O, unter der Woche zu bestimmten Anlässen mal ein 0,33 Bier

19-25 Jahre: 2–3x im Monat am WE hauptsächlich mit Freunden im Club 4x 0,33 Bier 7-8 x Jack Daniels Cola, unter der Woche zu bestimmten Anlässen mal ein 0,33 Bier

25-30 Jahre: um die 6x im Jahr zu Festen 3x 0,5 Bier 4x Jack Daniels Cola, zusätzlich ca. 2-4 im Monat zu einem Essen 0,25 L Wein

30-31 Jahre (2020-2021): 1-2x im Monat am WE 4x 0,5 Bier, ansonsten unter der Woche 1x zum Essen ein Bier 0,5L oder Wein 0,25L = pro Monat ca. 3 L Bier, 0,5L Wein!

2021- Vorfall 12.06.2022: 2-3 x im Monat am WE 4x 0,5 Bier 6 x Jack Daniels Cola, ansonsten unter der Woche 1x zum Essen ein Bier 0,5L oder Wein 0,25L= pro Monat ca.: 7 L Bier, 0,5 L Wein, 60 cl Jack Daniels

Vorfall- Gegenwart: Nach den KT Regeln, zu 9 Trinkanlässen im Jahr, erstes Trinkereignis am 01.09.22 ein Glas Rotwein 0,2 L




11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

In jungen Jahren hauptsächlich mit meinen Freunden beim Feiern im Club, ab Mitte 20ig dann mit Freunden, Familie und Freundin beim guten Essen oder an bestimmten Festen, mit Geschäftspartnern überwiegen in Gaststätten und Bars. Zur Corona Zeit dann meistens mit den engsten Freunden und Freundin daheim zu einem Spieleabend. Nach Corona überwiegend wieder in Gaststätten und Bars.



12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)


Um ehrlich zu sein habe ich mir vor dieser Auffälligkeit keine Gedanken über meinen Konsum gemacht daher sehe ich diesen Vorfall als Weckruf! Ich habe mich nun in den letzten 2 Monaten, in denen ich keinen Alkohol konsumiert habe mit mir und meinem Verhalten beschäftigt ich sah den Alkohol bei einer Feier oder am Wochenende beim geselligen Zusammensein immer als selbstverständlich an. Jeder war gut gelaunt und es wurde direkt die erste Runde Bier bestellt, im Anschluss habe ich dann auch mehr getrunken, unter der Woche trinke ich in der Regel gar keinen Alkohol mal ein Bier oder Wein zum Essen, aber das war es dann und habe auch kein Verlangen nach mehr. Wenn jetzt das Wochenende gekommen ist, die Arbeit getan fröhliche Stimmung mit Freunden herrscht habe ich in letzter Zeit, ohne wirklich nachzudenken immer einmal meine 3-4 Bier und die 6-7 Longdrinks getrunken ähnliche Trinkmengen wie bei meiner Auffälligkeit beschrieben, ich fühlte mich dann zuerst angeheitert, gut drauf allerdings fühlte ich mich zu den Abenden hin schon betrunken. Solche Trinkereignissen zu Festen oder mit Freunden fanden in letzter Zeit ca. 2-3 x im Monat statt. Zu den inneren Motiven: ich sah den Alkohol immer als Ausgleich zur Arbeit und auch als Belohnung endlich mit Freunden über die Woche zu plaudern und einen zu trinken, dass lockere und selbstsichere Auftreten war für mich die genannte Belohnung, welche ich im Alkohol vermeintlich gefunden hatte. Ich hatte zu den Trinkanlässen immer nur Lust, wenn ich zuvor schon glücklich war, ich war regelrecht aufgekratzt am Wochenende etwas zu unternehmen und der Alkohol war dann meistens mit dabei! Ich habe nie irgendwelche Konsequenzen erfahren oder auch nicht die negativen Dinge gesehen, was Alkohol anrichten kann, daher ist es auch einfach dazu gekommen auch öfters einmal über 2 Bier zu trinken. Vermutlich steigerte ich meinen Konsum, um mich enthemmter und lockerer mit fremden Menschen zu unterhalten, was in der Coronaphase nicht möglich war. Ich hatte schon immer das Problem, dass mein Ego nicht besonders groß war, obwohl ich ein gut gehendes Geschäft habe und ansonsten auch alles gut läuft! Vermutlich, weil ich immer dachte, meinem Vater noch mehr beweisen zu müssen und nichts wirklich gut genug ist, dann zerbreche ich mir den Kopf und denke treffe blos keine falschen Entscheidungen. Mit dem Alkohol am Wochenende wurde ich dann selbstsicherer und mir gefiel diese Lockerheit, ich konnte endlich Abstand von der Arbeit nehmen, in der irgendwie das Motto Schweigen ist Gold herrschte. Auch wenn ich in meiner Vergangenheit nicht jede Woche bzw. Monat exzessiv getrunken habe, so war der Alkohol an den Wochenenden ständig mit dabei was meine gewisse Toleranz durch meinen immer wiederkehrenden und über die Jahre anhaltenden Konsum zeigt. Ich habe hierüber zuvor nie nachgedacht und habe dies nun endlich getan.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei weniger Alkohol also nach 2 0,5 Bier war ich aufgeheitert, fröhlich eigentlich ein angenehmes Gefühl. Nach dem 3. Bier merkte ich den Alkohol schon deutlicher und ich redete viel, Diskussionen wurden intensiver etc. fremde Personen und Frauen wurden angesprochen bis zu diesem Punkt hatte ich Freude am Trinken, an jenen Tagen an denen ich dann weiter getrunken habe wurde ich aber auch aggressiver, habe andere Meinungen nicht mehr wirklich akzeptiert fühlte mich gleichzeitig aber auch unfit und wollte dann immer Zeitnah heim, der Punkt an dem der Abend dann weniger schön war.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, mein Umkreis hat in ähnlicher Weise konsumiert, kritisch nachgedacht und eingeschätzt hat hier keiner was. Nur meine Freundin meinte einmal als ich an einem Sonntagmorgen nach einer Feier über Kopfweh klagte dann trinke halt das nächste Mal weniger.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Auf mein Umfeld und den Beruf hatte das Trinken keine Auswirkungen, da nur an den Wochenenden getrunken wurde. Am Samstag oder Sonntag hatte man mal Kopfschmerzen, die einem diesen Tag dann vermiest haben. Ich hatte auch den Grundsatz nur an freien Tagen Alkohol zu trinken und ich hatte auch nur Lust zu trinken, wenn ich gut drauf war und meine Freunde oder Kollegen mit dabei waren.



16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Weit mehr nicht, aber mit Mitte 20ig habe ich jetzt rückblickend schon häufiger Alkohol getrunken wirklich mehr an einem Tag war es aber nicht, es wurde einfach öfters in Clubs gefeiert.




17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein, also ich hatte noch nie einen Vollabsturz also zum Beispiel mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert oder irgendwo ohne Erinnerung aufgewacht, allerdings war ich schon zweimal ordentlich betrunken hier musste ich mich dann auch übergeben! 1x an meinem 17. Geburtstag, es reichten mir allerdings auch 3 Bier und ein Vodka O, mit meinem jetzigen Wissen verdeutlich mir dies ganz genau die Gewöhnung an den Alkohol! Das andere Mal mit 24. auf Mallorca im Bierkönig hier habe ich aber schon deutlich mehr getrunken, bis ich auf einmal total betrunken war.



18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Zu meinen Prüfungen in der Schule, hier habe ich in einem Zeitraum von ca. 4 Monaten keinen Alkohol getrunken, um mich komplett auf die Vorbereitung zu konzentrieren. Danach wurde zum Ende der Prüfungen wieder angestoßen aus dem selbigen Grund wie bei Frage 12 geschrieben, ich wollte mich selbstsicher und lockerer fühlen.



19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)


Ich würde mich als Gesellschafts/Gelegentheits Trinker einstufen, bei dem der Alkoholkonsum schon im kritischen Bereich war, ich habe den Alkohol immer als Mittel zur Geselligkeit gesehen, nicht wirklich als Problem, habe nie irgendwelche Konsequenzen erfahren oder auch nicht die negativen Dinge gesehen, was Alkohol anrichten kann. Der Alkohol hatte in meinem Leben einen risikohaften Einzug.
 

Ig14

Stamm-User
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


die letzten 2 Monate nach der TF habe ich keinen Alkohol getrunken, um in Ruhe über mich und den Vorfall nachzudenken. Nun bin ich zum KT übergegangen und konsumiere zu bestimmen Anlässen Alkohol (z.B. Geburtstag o.ä. Jubiläen mal ein Glas Wein oder Bier), dabei achte ich darauf, dass es im Jahr nicht mehr als 8-10 Trinkanlässe gibt und ich zu denen auch nie mehr als ein Glas Wein oder Bier konsumiere.

Meine Planung für die kommende Zeit:

01.09.22 1 Glas Rotwein (0,2) Geb. 30. meiner Freundin (getrunken)

19.11.22 2 0,1 Sekt 10-jähriges Bestehen meines Geschäfts (geplant)

24.12.22 1 Glas Rotwein (0,2) Weihnachtsessen (geplant)

25.02.23 1 Glas Glühwein Treffen zum Ski fahren in Lech jährt sich zum 15. Mal (geplant)

21.04.23 1 0,5 Bier Grilltreffen mit Freunden zum VLN-Auftakt am Nürburgring (geplant)

26.05.23 1 Glas Weißwein, 7. Jahrestag mit meiner Freundin Fischessen im Restaurant (geplant)

27.06.23 1 0,5 Bier 69. und 36. Geburtstag meines Vaters und Bruders (geplant)

04.08.23 1 Glas Rotwein (0,2) Besuch Vater meiner Freundin in Italien zum guten Essen (geplant)

14.09.23 1 0,5 Bier mein Geburtstag (geplant)



21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

1 Glas Rotwein zum Essen an dem 30. Geburtstag meiner Freundin 01.09.22



22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Wenn ich heute Alkohol trinke, dient es mir ausschließlich als Genussmittel zum Beispiel ein guter Rotwein zum Essen oder auch einmal eine Soße in welcher Alkohol enthalten ist. Ich konsumiere heute kontrolliert Alkohol, weil ich doch zu sehr ein Genussmensch bin und ich den guten Rotwein oder das Bier zu einem besonderen Essen nicht missen möchte. Auch möchte ich mir die Möglichkeit geben an besonderen Ereignissen mit einem Glas Wein oder Bier anzustoßen natürlich alles mit vorheriger Planung.



24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Ich habe meine TF mit Unfall sofort als Weckruf gesehen und machte mich auch umgehend danach an die Aufarbeitung über mein Leben hierbei durchstöberte ich das Internet stieß auf ein wirklich hilfreiches Forum und setzte mich zum ersten Mal mit dem Thema Alkohol und Alkoholmissbrauch auseinander. Mir wurde klar, dass ich mein bisheriges, riskante Konsumschema komplett ändern muss, ein weiter so könnte womöglich zu einem weiteren Vorfall führen, der dann auch viel schlimmer enden kann. Auch wurde mir durch meine Auseinandersetzung mit diesem Thema noch viel tiefgründiger bewusst, was ein Risiko Hafter Konsum von Alkohol mit der Zeit Gesundheitlich anrichtet! Um dies alles gar nicht erst zuzulassen habe ich meine Lebensweise und den Konsum massiv geändert. Wie bereits erwähnt habe ich den Alkohol früher immer als Mittel zur Geselligkeit gesehen, nicht wirklich als Problem, habe nie irgendwelche Konsequenzen erfahren oder auch nicht die negativen Dinge gesehen, welche der Alkohol anrichten kann. Ich brauchte schon zu Schulzeiten immer eine klare Ansage oder ein Erleuchtungsmoment, um Dinge an mir zu ändern, welche ich dann auch wirklich immer positiv ändern konnte, so ist es hier auch mir hat ein Impuls gefehlt dieser war auch wenn es komisch klingt meine TF mit Unfall.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Durch den Schock der TF habe ich in den ersten 2 Monaten keinen Alkohol getrunken hier wurde mir klar, dass die Wirkung des Alkohols mir nicht fehlt im Gegenteil ich fühlte mich fitter, nahm 3 Kilo ab, war jeden Sonntag fit da es einfach keine Nachwirkungen des Alkohols gab. Da ich allerdings ein Genussmensch bin und auch sehr gerne gut Koche und auch Essen gehe vermisste ich den guten Wein zu dem ein oder anderem Gericht und entschloss mich dann in das kontrollierte Trinken überzugehen. Hierfür erstellte ich mir ein Trinktagebuch in dem ich alle geplanten Trinkereignisse bereits weit im Voraus plane und eintrage, natürlich vermerke ich hier auch genau die Menge und Art des Getränks, achte genau darauf das ich immer unter dem Wirkungslevel des Alkohols bleibe hierfür habe ich Formeln zum berechnen meines Promilles wertes erlernt, ebenfalls kaufte ich mir ein anerkanntes AAK Messgerät, mit diesen Hilfsmittel habe ich ganz genau errechnet und gemessen welchen Wert ich nach einem 0,5 Bier 5% Alk bzw. 0,2 Wein 14% Alk erreiche nämlich 0,29 Promille so habe ich mir bei einem Trinkanlass als Max. Trinkmenge entweder ein Glas Bier 0,5L oder ein Wein 0,2L gesetzt. Natürlich sind bei bekannten Trinkanlässen auch mein Hin- und Rückweg bereits geplant. Mein Bekanntenkreis war ganz erschrocken von meiner TF, am Anfang sahen Sie das mit dem Alkohol aber als überzogen an, ich klärte sie nach und nach auf und Sie erkannten langsam auch wie wichtig doch der Umgang mit Alkohol ist, gerade weil man wirklich überall mit ihm in Verbindung kommt. So bekam ich von meinen Freunden, meiner Freundin und von meiner Familie wirklich eine großartige und hilfreiche Unterstützung. Ich bin noch ganz am Anfang mit dem KT allerdings hatte ich überhaupt kein Verlangen nach dem einen Glas Wein zum Essen am 01.09 weiter zu trinken, es hat einfach gepasst. Bisher erlebte ich die Umstellungsphase positiv ich fühle mich fitter, sportlicher, aufgeweckter. Nach den ersten 2 Monate habe ich mir Blut abnehmen lassen, um meine Leberwerte zu erfahren und die Abstinenz glaubhaft zu machen, doch es brachte mir noch viel mehr ich fing an generell über meinen Körper nachzudenken, obwohl all meine Blutwerte gut sind, entschloss ich für mich mehr Sport zu treiben und auch meine Ernährung anzupassen, da mir bewusst geworden ist was für ein kostbares Gut meine Gesundheit ist. Da Mein Hauptproblem die Unsicherheit war und ich hier für den Alkohol brauchte musste ich dieses Thema angehen! Ich sprach meinen Vater im Bezug des Geschäftes an warum er oft einen unnötigen Stress aufbaut und ich mich dabei fühle nie etwas zu seiner vollsten Zufriedenheit zu machen, wir redeten viel und lange er verstand mein Problem und meinte, dass er es einfach verlernt hat seinem Sohn zu sagen, wie stolz er doch eigentlich ist und mich viel zu selten gelobt hat. Daraufhin wurde ich sehr emotional mir bedeutete diese Aussage von Ihm so viel, einfach, weil es mir die Bestätigung gab etwas erreicht zu haben, wichtig und nützlich für andere zu sein so wie ich bin, genau dass was ich immer gesucht habe. Durch all dies fühle ich mich jetzt so im reinen mit mir selbst, selbstbewusster meine Meinung zu sagen und auch öfters mit einem klaren nein antworten, nicht nur in Sachen Alkohol. Dadurch habe ich mein Bedürfnis weit über das Genusslevel hinaus Alkohol zu konsumieren eliminieren können.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Wie schon erwähnt habe ich 3 Kilo abgenommen hierauf wurde ich schon mehrmals positiv angesprochen. Gezwungen durch meinen Führerscheinverlust kaufte ich mir direkt in der ersten Woche danach ein Fahrrad. Das Wetter war jeden Tag so gut, dass ich immer die 5 km einfach ins Geschäft mit dem Rad fahren konnte, dadurch merkte ich schnell wie sich meine Fitness und Ausdauer verbesserte. Ich unternahm bereits vor der TF viel mit meinem Cousin der Kontakt vertiefte sich nochmals in der Zeit danach, wir redeten viel über mich, meine TF die Arbeit, meine Sorgen etc. absolvierten zusammen mehrere lange Radtouren. Ich war an allen Tagen richtig fit und aufgeweckt auch an Sonntagen welche in der Vergangenheit ein Paar mal aufgrund des Alkohols am Vorabend nicht voll genutzt werden konnten. Ich fing an mich für den Reitsport meiner Freundin zu interessieren begleitete Sie zu einigen Turnieren, ich erweiterte meinen Horizont, eine neue Leidenschaft wurde das Pilze sammeln im Wald, welche ich dann im Anschluss mit meiner Freundin zuhause zubereite. Alle in meinem Umkreis Familie, Freundin und Freunde sprechen mich darauf an, dass ich so selbstsicher, verantwortungsvoll und ausgeglichen geworden bin! Vielleicht auch weil ich mit meinem Fall und meiner Verhaltensänderung bereits andere ein wenig wachrütteln konnte.






27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Ich bin noch ganz am Anfang meiner Aufarbeitung, jeden Monat schaue ich mir das Bild meines Wagens an, wie knapp ich nur an dem Baum vorbei in den Acker geschleudert bin, es hätte mein Ende sein können, mich und andere in ein solch unnötiges Risiko gebracht zu haben hat bei mir einen Schalter umgelegt etwas grundlegend zu ändern. Ich habe eine großartige Freundin und eine großartige Familie, die mich bedingungslos unterstützt, aber jeder weiß, dass sich Dinge ändern können, also liegt es an erster Stelle nur an mir. Wie bereits erwähnt trank ich immer nur zu positiven Anlässen, ich habe nun durch meine Umstellungsphase gemerkt, dass ich hier den Alkohol einfach nicht brauche und er mir nicht fehlt, durch meine innigen Gespräche mit meiner Freundin, meinem Cousin und Vater hat sich für mich so viel geklärt ich habe mich auf einmal wirklich selbst verstanden was mich als Mensch eigentlich aus macht. Meinen Sport, welchen ich hauptsächlich durch Radfahren intensivierte, die teilweise Umstellung meiner Ernährung, zusammengefasst die Auseinandersetzung meines Körpers, Lebensweise und meiner Gesundheit stärkten mein Selbstvertrauen, ich bemerkte, dass ich den Alkohol nicht dafür brauche lockerer oder selbstsicherer zu werden diese Probleme löst nicht der Alkohol, sondern nur ich selbst! All diese Veränderungen machten mich zu einem besseren Menschen! Meine Freunde sind dieselben wir vor 15 Jahren alle sehen meine neue Lebensweise positiv. Ich sehe also keinen Grund dieses Verhalten zu ändern. Der Mensch ist ein Gewöhnungstier und eine jahrelang anhaltende Lebensweise komplett umzukrempeln ist nicht einfach doch durch meine Aufarbeitung der Probleme, meine ich, mein altes Leben erfolgreich hinter mir lassen zu können und mich rasch an meine neue Lebensweise zu gewöhnen. Dennoch habe ich als Sicherung meine strickte vorherige Planung der Trinkereignisse und deren zugehörigen maximalen Menge von Alkohol welche es gar nicht erst zulässt spontan- und so viel Alkohol zu trinken, um in hohe Promille Regionen vorzudringen. Natürlich hat auch der mich umgebende Kreis immer ein Auge auf mich und würde sofort mit mir sprechen, wenn er oder sie merkt, dass ich in alte Verhaltensmuster zurückfallen sollte. Ich habe meine inneren Motive, die zu meinem Alkoholkonsum geführt haben, erkannt und sie erfolgreich durch tiefe Gespräche und Erweiterung meiner Interessen ablegen können, halte mir meinen schweren Fehler oft vor Augen, habe mich dadurch zu einem besseren Menschen gemacht und habe meine klare Kontrolle der Trinkanlässe durch mein Trinktagebuch all diese Veränderungen bilden und sichern mein neues Verhalten.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(Ja/Nein + Begründung)


Man kann dies nie ausschließen allerdings fühle ich mich aktuell so wohl und zufrieden mit meiner Situation und wüsste nicht, warum ich dies ändern sollte. Zudem habe ich wie bereits erwähnt als Ergänzung und Sicherung meine vorherige Planung der genauen Anzahl der Trinkereignisse, spontanes Trinken von Alkohol ist für mich tabu! Mir ist bewusst das mein Körper den Alkohol gewohnt ist und ich deshalb schnell unbemerkt in Promille Regionen kommen kann in denen Fahruntüchtigkeit herrscht, deshalb trinke ich an den Trinkereignissen auch immer nur so viel, dass die Genussschwelle nicht überschritten wird. Wenn ich bemerke, dass ich damit nicht mehr klarkomme, werde ich umgehend Hilfe suchen! Mittlerweile weiß ich ja, dass ich mit meinen Problemen nicht allein war und es überall Ansprechpartner und Institutionen gibt die einem Helfen.



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Bei jedem Trinkanlass plane ich ganz genau meine Hinfahrt und Rückfahrt und werde natürlich nicht selbst fahren! Ich kümmere mich an jenem Tag rechtzeitig um eine sichere Rückfahrt und dass mir diese Option auch an dem gesamten Trinkereignis zur Verfügung steht, nur so kann ausgeschlossen werden das in einer Notsituation nicht selbst auf ein Fortbewegungsmittel zurückgetroffen wird. Wenn dies nicht möglich ist, werde ich das Trinkereignis streichen. Zudem konsumiere ich pro Trinkanlass immer nur so viel, dass ich nicht die Kontrolle über mein Verhalten verliere, weil wie heißt es so schön, nüchtern wäre ich nie betrunken gefahren.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
1.Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Die Beschreibung ist soweit ganz gut, vielleicht ein Wenig straffen, aber passt.
Was mir aber jetzt auffällt: AAK war 1,34, beide Blutproben spürbar drunter. Das bedeutet:
Zum Einen dass du bereits in der Abbauphase warst, also hinterfrage deine Frage 2 im Hinblick auf Konsum in den letzten 1-2 Stunden vor der TF, denn da konntest du laut abnehmender BAK nicht mehr getrunken haben.
Zum Anderen dass für den Strafbefehl wahrscheinlich eine Rekonstruktion stattfinden wird, d.h. anhand der Werte und Abbauprodukte im Blut rechnen die zurück, mit welchem Pegel du wahrscheinlich gefahren bist. Die 1,17 haben sie als Rechtfertigung dafür vermerkt, dass sie deine FE wegen Gefahr im Verzug gleich einkassiert haben. Wenn man die ca. 40min zwischen AAK und erster Blutprobe ansieht, macht das einen Unterschied von ca. 0,1o/oo. Wenn man das einfach linear zurückrechnet bist du wahrscheinlich mit 1,44 gefahren, darauf dürfte dann das ärztliche Gutachten der Rechtsmedizin sowie der Staatsanwalt abstellen.
Das wird dann auch der Wert sein, um den es in der MPU geht. Ist halt einiges höher als die 1,17 die ich in den vorigen Posts immer zitiert habe, aber immer noch gut im Bereich des KT. Allerdings machen 1,44 (angenommener Wert von mir) mit wenig bis keine Ausfallerscheinungen eine MPU wiederum wahrscheinlicher als bei "nur" 1,17, weiterhin abwarten...

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
Siehe 1, achte darauf, dass du deine Zeiten nochmal genau anschaust, such mal einen Promillerechner, der auch eine Kurve über die Zeit darstellt oder programmiere dir eine Excel, dann kannst du besser rekonstruieren. Für KT musst du Promillerechnen können, sonst ist ein Bestehen in der MPU schwer.
ist für den "geringen" Pegel übrigens eine stolze Liste, daraus kann man dann doch eine klare Gewöhnung ablesen, auch das würde leider eher für als gegen eine MPU sprechen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Belass es bei der Bemerkung dass du eigentlich Taxi fahren wolltest, lass den Rest weg, klingt so ein bisschen nach Rechtfertigung.
Wo wolltest du schlafen? Du warst immerhin mit dem Auto dort, wolltest du mit dem Taxi weg und wieder hinfahren oder dort pennen oder was war dein Plan?

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Lass das hier weg:
Bei größeren Mengen Alkohol habe ich ansonsten immer Abstand vom Alkohol und Fahren genommen und mich um ein Taxi oder eine Mitfahrgelegenheit gekümmert.
das klingt so nach "bin aber eigentlich gar nicht so schlimm"...

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Moment, eben war das noch mit 16...

12. Warum haben Sie getrunken?
Ich glaube, dass du die wesentlichen Motive schon erkannt hast, aber da muss mehr Fleisch an den Knochen. Warum, wieso, was haben die Auslöser mit dir gemacht, versuche mal, ein paar übergeordnete Begriffe zu definieren, denn ein Muster ist ja erkennbar... Geh da in dich, die Richtung passt, aber es muss einiges tiefer gehen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Von wem wurden die Fremden und Frauen angesprochen?

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Es wurde schon an vielen Wochenenden, auch an Wochentagen getrunken, was hast du gemacht?

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
D.h. dass du heute nur knapp, sagen wir mal 10% unter deinem höchsten Level konsumierst?

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Warum verzichtet jemand bei Prüfungen auf Alkohol, der sonst keine negativen Auswirkungen vom Alkohol hat? Hmmm

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Ok, das sind klare Worte, gefällt mir, gerade auch Begriffe wie "Risiko" finde ich ganz gut in dieser Frage.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Und jetzt erst mal über die 16 nachdenken...
Die Trinkplanung passt ansonsten soweit.


Die restlichen Fragen sind auch schon ganz ordentlich, ich würde hier vielleicht bei der Strategie noch etwas mehr machen, speziell also was du tust, um deine früheren Motive (Frage 12) nicht zu Trinkanlässen werden zu lassen, wie du mit diesen Punkten heute umgehst.
Jetzt nimm dir erst mal die ersten 20 Fragen so mit, geht noch mal in Sachen Gründe und Motive in dich und schau dir auch die anderen Punkte nochmal gründlich an. Wenn die MPU dann kommen wird, um das zu erfahren warte nicht zu lange mit der Beantragung deiner FE, gehen wir nochmal richtig ans Eingemachte, ich denke aber dass du schon relativ weit in deiner Aufarbeitung bist, und schon einiges reflektiert hast. Jetzt nutze die Zeit, da weiterzumachen und dein Verhalten auch zu stabilisieren, vor allem wenn dann mal der Trott einkehrt oder die Weihnachtsmärkte ihren Glühwein anbieten...

Generell noch etwas: du erwähnst den Genuss und das gute Essen, habe ich auch eine Schwäche für. Aber du solltest deine Trinkmotivation nicht zu sehr mit einem guten Essen verknüpfen. Du wirst wahrscheinlich öfter als dein Trinkkalender dir hergibt gutes Essen futtern, da solltest du nicht jedes Mal dazu was trinken, deshalb Koppel das ruhig ab, ist eine gute Grundmotivation, aber möglicherweise als Trinkanlass zu alltäglich...
 

Ig14

Stamm-User
Vielen lieben Dank für die echt tiefe und gute Kritik!

Ich werde deine Ratschläge alle noch einmal tief verinnerlichen und mich weiter an die Aufarbeitung und Hinterfragung machen. Ja also tatsächlich habe ich gegen 2.50 aufgehört zu trinken (habe noch ein Gruppenbild auf dem Handy wo dies ersichtlich ist), allerdings kann mein letzter schluck auch bereits um 2.30 Uhr gewesen sein ganz genau weiß ich das leider nicht mehr Trinkberechnungen sind bis jetzt auch echt noch nicht meine Stärke. Ich dachte immer dass nur innerhalb von 2 STD nach bekanntem Trinkende zurückgerechnet werden darf? Die Polizei müsste als Trinkende den Unfall annehmen, da ich ansonsten ja keine Aussagen getroffen habe. Blutabnahme um 4.38 1,26 Promille meiner Ansicht nach müsste dieser Wert gelten zu dieser Uhrzeit fand ja auch die Befragung der Polizei statt zwecks annahme der leichten Ausfallerscheinung. Ja, mein vergangener Trinkkonsum war Risikohaft und eine MPU wäre bei mir wsl. auch gerechtfertigt will das alles gar nicht abstreiten.
 

Psyeudonym

Benutzer
Also ihr dürft mich alle jetzt gerne steinigen, aber ....

Die FE ist entzogen, eine Sperrfrist verhängt und der Antrag auf Neuerteilung muss in BW gestellt werden?

Ich fürchte dann ist eine MPU Auflage (ab 1,1 Promille) obligarorisch?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Warum sollte sie obligatorisch sein?
think.gif

Die 1,6‰ Grenze gilt in allen Bundesländern gleichermaßen...

Was ich selbst aber jetzt schon häufiger beobachtet habe ist, dass es im Süden des Landes i-wie eher zu MPU-Aufforderungen (unter dem Grenzwert) kommt im Zusammenhang mit Missbrauch...
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ich fürchte dann ist eine MPU Auflage (ab 1,1 Promille) obligarorisch?
Nein, ab 1,6.

Es ist aber im Bereich 1,1 - 1,6 im Ermessen der FST und wie Nancy sagte, der Süden ist derzeit etwas gründlicher.

Entscheidend ist, ob ein plausibler Grund besteht, dass man von weiteren TF ausgehen sollte. Z. B. Wenn es eben keine Ausfallerscheinungen gab kann man auf eine entsprechende Gewöhnung schliessen, somit von einer verkehrsrelevanten Trinkproblematik.
 

Ig14

Stamm-User
Genau, von 2014-2017 musste man in BaWü bereits ab 1,1 Promille zwingend zur MPU dies hat das Bundesverwaltungsgericht 2017 gekippt und nocheinmal verdeutlich dass die MPU bei einer einmaligen Trunkenheitsfahrt die 1,1 Promille noch durch weiterer Zusatztatsachen die einen Alkoholmissbrauch bestätigen (über 1,1 am Vormittag etc. oder eben keine Ausfallerscheinungen bei über 1,1 welches 2021 nocheinmal durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts bestätigt wurde) zur Auflage gemacht werden darf. Jetzt ist es aber so, dass die FSST gerade in Bayern und Baden-Württemberg oft eine MPU ab 1,1 auch bei nur leichten alkoholbedingten Ausfallerscheinung fordert. Ob das nun mit dem Urteil von 2021 (wird explizit von keinerlei Ausfallerscheinungen gesprochen) inordnung geht ist eine Sache, dagegen erfolgreich vorzugehen aber wsl. nicht erfolgsversprechend und extrem zeit- und kostenintensiv, hier ist die MPU dann die leichtere Kost (meine Meinung)
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
In der Urteilsbegründung war von „nahezu keine „ Ausfallerscheinungen als solidem Grund für das Anordnen einer MPU die Rede.

Sind wir mal ehrlich, wenn man mit 1,1 bis 1,6 noch Fahrrad oder Scooter fahren kann dann ist eine gewisse Gewöhnung durchaus anzunehmen…
 

Ig14

Stamm-User
Ich stimme dir zu, ohne meine TF hätte ich meinen Konsum wsl. nicht hinterfragt und als `normal` angesehen. Durch meine Aufarbeitung merke ich allerdings Stück für Stück dass dies eben nicht der Fall gewesen ist. MPU hin oder her, mein eigenes Konsumverhalten war risikohaft und ich bin froh dieses nun geändert zu haben und setze alles daran es so beizubehalten. Eine Auseinandersetzung mit diesem Thema war und ist bei mir notwendig. Ich bin froh überall die Ratschläge die Ihr hier gebt.
 

Ig14

Stamm-User
warte immernoch auf mein Strafbefehl, echt belastend.. bald 4 Monate. Nun habe ich mal eine Frage zur Unbedenklichkeitsbescheinigung, angenommen ich bekomme eine Sperrfrist von insgesamt 12 Monaten, sobald der Strafbefehl dann gekommen und rechtskräftigt geworden ist beantrage ich die Unbedenklichkeitsbescheinigung bei meiner FSST nun 2 Möglichkeiten die FSST erteilt mir die Unbedenklichkeitsbescheinigung oder eben nicht. Bekomme ich bei Fall 2 dann schon die Möglichkeit eine MPU vorzulegen damit ich eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für das Programm Mainz77 von der FSST bekomme? Mir ist bewusst, dass eine positive MPU nur mit einer gelebten Verhaltensänderung von min 6 Monate positiv absolviert werden kann. So wäre es mir aber theoretisch möglich eine MPU im Januar abzulegen, bei positiver MPU die Unbedenklichkeitsbescheinigung zu erlangen und so 2-3 Monate Sperrfristverkürzung zu bekommen (ohne Garantie)? Ist mein Gedankengang richtig? Oder ist es nicht möglich eine MPU bereits in der Sperrfrist zu absolvieren bzw. so viel vorher? Danke für euere Unterstützung.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Du kannst 6 Monate vor Ablauf deiner Sperrfrist deine FE neu beantragen und dann "sofort", halt wenn alle Papierstapel von links nach rechts und wieder zurück geschoben wurden, deine MPU machen. Ich hatte bei meiner ersten TF die Tat Anfang Dezember, und ca. März war das Urteil rechtskräftig, habe im August MPU gemacht und eine Verkürzung von glaub insgesamt 6 Wochen erreichen können.

Es könnte aber auch so kommen, dass dir eine Sperrfristverkürzung nichts mehr bringen würde, denn die MPU kannst du erst machen, wenn die FST das von dir verlangt, was wiederum erst nach Neuantrag geht, und der kann erst bearbeitet werden, wenn es ein rechtskräftiges Urteil gibt.

Für die MPU werden aber unabhängig vom Zeitpunkt und Vorlauf immer die gleichen Kriterien angesetzt, d.h. du bekommst da keinen "Rabatt" auf 6 Monate Verhaltensänderung oder so, um eine Verkürzung bei der FST zu erreichen.
 

Ig14

Stamm-User
Gestern ist endlich nach 4 Monaten der Strafbefehl gekommen, vor Ablauf von noch 8 Monaten etc.. der Stempel des Richters trägt das Datum 13.9.22 die Unterschrift der Beglaubigung 5.10.22 welches Datum ist nun Relevant?

Liege ich in der Annahme richtig, dass der 13.9 gilt? Demnach wären es dann 11 Monate ges. (Delikt 12.06.22)!

Da meine TF in Niedersachen stattgefunden hat ist hier natürlich auch das Gericht zuständig, weiß jemand von euch ob es dort ähnliche Programme wie z.B. Mainz77 zur Sperrfristverkürzung gibt? Ich habe etwas von einem Avanti-Kurs des TÜV´s Nord gelesen ist das korrekt?

Im Strafbefehl steht der Promillewert von mindestens 1,26 Promille, es wurde also der erste BAK- Wert genommen zurückgerechnet wurde nicht.

Ansonsten lebe ich glücklich nach den KT Regeln, bis jetzt in 4 Monaten ein Trinkereignis. Wenn ich mich weiter mit mir beschäftigt habe werde ich auch einen aktualisierten FB einstellen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Liege ich in der Annahme richtig, dass der 13.9 gilt?
Nein, es gibt wahrscheinlich noch eine Einspruchsfrist (meist 2 Wochen nach Erhalt des Urteils), erst dann ist das Urteil rechtskräftig und ab diesem Datum zählt die angeordnete Sperrfrist.
Kam vermutlich Zustellung, somit ist dann der Tag der Zustellung rechtsgültig dokumentiert.
Dann wäre der 26.06. Tag der Aufhebung deiner Sperrfrist. Du kannst 6 Monate vorher deine FE neu beantragen.

m Strafbefehl steht der Promillewert von mindestens 1,26 Promille, es wurde also der erste BAK- Wert genommen zurückgerechnet wurde nicht.
Zunächst gut, denn der magische Schwellenwert beträgt ja 1,6.
Dennoch bleibt abzuwarten, ob die FST eine MPU anordnet.


weiß jemand von euch ob es dort ähnliche Programme wie z.B. Mainz77 zur Sperrfristverkürzung gibt?
Gibt es: https://www.mj.niedersachsen.de/sta...sperrfrist/fuehrerscheinsperrfrist-10312.html
Welcher Kurs da akzeptiert wird, muss du selbst rausfinden, bin kein Niedersachse...
 

Ig14

Stamm-User
Vielen Dank Rüdscher für deine immer schnellen Antworten. Irgendwie kann ich das nicht ganz verstehen, im Starfbefehl vom Richter stehen ja die 8 Monate und dieser ist vom 13.09! Also insgesamt dann fast 12,5 Monate... trifft mich schon ein wenig, persönlich habe ich auf 9-11 Monate gehofft!

Ich habe Teile des Strafbefehls mal hochgeladen so ganz verstehe ich nicht warum dann die 8 Monate erst ab 26.10 gelten sollen. "dieser Strafbefehl wird rechtskräftig wenn nicht innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung (gestern) Einspruch eingelegt wird". Ich verstehe das so, dass dann der erstellte Strafbefehl vom 13.09 am 27.10.22 rechtskräftig wird, die Monate aber ab Erstellung des Strafbefehls (13.9) gelten.

Wäre nett wenn du oder ein zweiter aus dem Forum noch einmal drüber schauen könntet. 1 Monat könnte schließlich ausschlaggebend für die Anwendung der neuen BUK´s sein.
 

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rüdscher

Erfahrener Benutzer
Es ist so, dass du gegen einen Strafbefehl noch Einspruch einlegen kannst. Das verzögert dann aber die Rechtskräftigkeit des Strafbefehls.

In deinem Fall:
Der Strafbefehl wurde geschrieben am 13.09. und am 05.10. beglaubigt. Zugestellt wurde er aber erst am 12.10.
Dass so etwas mehrere Tage in Anspruch nimmt, ist normal, wenn auch nicht schön.

Du hast also nun 14 Tage (sprich bis zum 26.10.) um Einspruch einzulegen.
Wenn du das nicht tust, wird der Strafbefehl automatisch mit Ablauf der Einspruchsfrist rechtskräftig.

Dadurch kann sich die Sperrfrist schon mal aufsummieren, das ist leider so.


Was nun deinen Fall angeht und die möglicherweise neuen BUK:
Zuerst ist unklar, ob du überhaupt zu einer MPU wirst antreten müssen.
Falls ja, und falls die BUK in Kraft treten sollten, gehen hier alle davon aus, dass es eine Übergangsfrist geben wird.
Für dich wäre das dann schon relevant, denn KT wird schwieriger werden. Wenn du aber direkt 6 Monate vor Ablauf der Sperrfrist, also gleich Anfang Januar, deine FE neu beantragst, wirst du relativ bald wissen, ob du eine MPU machen musst.
Diese könntest du dann vielleicht im April schon absolvieren, bis dahin werden wahrscheinlich keine neuen BUK aktiv sein.
Dann könntest du auch entscheiden, ob du einen Kurs belegen und eine Verkürzung beantragen möchtest. Dabei bedenke aber, dass wenn du im April MPU machen müsstest, das Gutachten erst noch geschrieben werden muss, dann brauchst du eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, das dauert auch wieder.
Alternativ kannst du auch sehr zeitnah mit einem VP oder einem Kurs loslegen und das dann direkt im Januar mit zur FST bringen, vielleicht hilft es dann auch, dass von dort keine MPU kommt, denn unter 1,6 bist du kein fester MPU-Kandidat.

Hoffe, dass dir das weiterhilft.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Meiner Kenntnis nach gilt

a) bei einem Urteil das Datum des Urteils

und

b) bei einem Strafbefehl das Datum des Strafbefehlerlasses

als Beginn der verhängten (Rest)Sperrfist.

Die Frist darf nicht durch Umstände verlängert werden, die der Betroffene nicht beeinflussen kann. Wie lange braucht die Bürokratie bis der Strafbefehl von der Poststelle verschickt wird und wie lange braucht die Post bis zur Zustellung. Auch ein Einspruch, der später zurückgezogen wird, darf die Frist nicht verlängern.

Falls es zu keiner Verhandlung mit einem Urteil kommt beginnt die Frist also am 13.09.2022.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Falsch, denn sonst wäre ein Strafbefehl mitunter vor Zustellung bereits rechtskräftig. Er kann erst nach Ablauf einer Einspruchsfrist, oder nach erfolgtem und dann zurückgenommen Einspruch rechtskräftig werden. Im letzten Fall zählt dann der Eingang bei Gericht als Zeitpunkt.


Auch ein Einspruch, der später zurückgezogen wird, darf die Frist nicht verlängern.
Die Zeit, die bereits vergangen ist, ist im Strafbefehl bzw. Urteil schon berücksichtigt, das spielt keine Rolle mehr.
 
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