Anhörung AF mit Fahrrad 2,07 Promille Blutalkohol

Eselin

Benutzer
Die AN will ich Montag gleich in Auftrag geben.
Ende der nächsten Woche läuft die Frist für meine Anhörung ab.
Also fange ich schon mal vor dem Strafbefehl damit an.
Der erste mögliche Termin für eine MPU kann dennoch erst frühestens in 6 Monaten sein in denen ich meine Verhaltensänderung leben und natürlich auch belegen möchte.

Meine Freundinnen haben mir für die nächsten Treffen übrigens schon eine Auswahl an Limonaden, selbstgemachten Eistees und ein Matetasting vorgeschlagen. Ich bin gerade total gerührt über die viele Hilfe von so vielen Seiten!
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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D.h. meine "offizielle" Begründung bei der TÜV am Montag für die freiwillige Abstinenz ist, dass ich es gern so versuchen möchte um zu schauen wo ich stehe?
Dann feststelle, dass es mir so besser geht?
Das ich wahrscheinlich kontrolliert trinken könnte, aber die Vorteile der Abstinenz mich überzeugt haben?
Das ist einfach nur ein Beratungsgespräch, keine Begutachtung. ;)
Das "wahrscheinliche KT" würde ich erstmal weglassen ... du hast dich über KT schlau gemacht und hältst aber eine freiwillige Abstinenz für angebrachter.
 

Eselin

Benutzer
Hallo!
Ich war eben bei dem Verkehrpsychologen der TÜV.
Ich muss sagen, dass ich ohne eure Vorbereitung wahrscheinlich nicht alles verstanden hätte. So hatte ich aber eine Vorstellung davon wie ich das einzuordnen habe. Der Psychologe selber ist wohl schon einige Jahre in dem Bereich tätig und war auch selber mal Begutachter.
Ich würde sagen Typ routinierter Fahrlehrer, hart aber herzlich, sehr direkt.
Aufgrund meiner Informationen ordnet er mich bei A3 Alkoholgefährdung ein. Das stützt er vor allem darauf, dass ich in dieser Lebensphase zu viel und zu unkontrolliert getrunken habe und meinen Konsum falsch eingeschätzt habe mit einer damit einhergehenden stark gesteigerten Alkoholgewöhnung.

Er empfiehlt mir jetzt eine Alkoholpause einzulegen, um meine Grundtoleranz wieder zu erden. Dies empfiehlt er mir für die Dauer von 3-6 Monaten. Er sagt man kann das mit Abstinenznachweisen belegen, muss man aber nicht.
Aus seiner Sicht wäre es wichtiger die Zeit zu nutzen, um Anlässe, Personenkreise und Trinkverhalten zu hinterfragen und Konsequenzen daraus zu ziehen. Z.B. auch Freundeskreis zu hinterfragen mit dem zu viel getrunken wird.
Im Anschluss empfiehlt er mir kontrolliertes Trinken und ein Trinkprotokoll. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass eine Haarprobe nicht in Frage kommt. Aus seiner (langjährigen) Erfahrung heraus kommt es wohl vor allem darauf an wie ich das Ganze dann aufgearbeitet habe und welche Änderungen ich glaubhaft darstellen kann.

Vom zeitlichen Ablauf empfiehlt er mir auch beim Strafbefehl noch etwas Zeit rauszuschinden (z.B. bezüglich der Höhe der Datensätze das Gespräch zu suchen). Ich denke mal das geht in dieselbe Richtung die ihr mir auch schon empfohlen habt (z.B. Ratenzahlung, Widerspruch einlegen).
Und gleich nach Erhalt des Bescheids von der FsSt mit der Fristsetzung MPU (seiner Erfahrung nach hier wohl häufig 3 Monate) mal mit der Führerscheinstelle zu reden. Wenn die sehen, dass ich bereits mitten in der Aufarbeitung bin und mich gleich auch zu einem Kurs angemeldet habe, kann man da wohl seiner Erfahrung nach durchaus mit ihnen bezüglich einer Fristverlängerung reden.

Letztendlich hat sich die DEKRA noch immer noch nicht gemeldet und so viel Auswahl gibt es hier nicht.
Daher habe ich mich jetzt einen Kurs Avanti (3 Tage ca. 10:00 - 15:00) angemeldet für 739€.
Aus seiner Sicht wären die Einzeltermine nicht zwingend nötig und viel teurer. Den Preis habe ich leider nicht notiert, aber ich glaube irgendwie um die 150 pro 45 Min. Und unter 6 Sitzungen (i.d.R. sind es 10) nicht sinnvoll.

Jetzt will ich morgen direkt mal die AN für 6 Monate einkaufen.
Die bräuchte ich ja auch für meine vorher ausgewählte Strategie der freiwilligen Abstinenz.
So hätte ich beide Optionen offen. Ich weiß ehrlich gesagt für mich noch gar nicht in welche Richtung ich gehen soll. Für mich klingt gerade beides irgendwie sinnvoll und so hätte ich beide Möglichkeiten offen.
Fest steht, dass sich etwas ändern muss und bei der Umsetzung im privaten Bereich bin ich schon ganz konkret dabei die Alkoholpause für 6 Monate (oder eben die beginnende Abstinenz) zu planen und es läuft wirklich sehr gut an und mir geht es gut damit.
Hier kann ich sogar ganz klar aus meinen Erfahrungen der Therapie profitieren.

Wie seht ihr das? Klingt das aus euren Erfahrungen sinnvoll?
Mir wurde ja hier bereits die Strategie der freiwilligen Abstinenz als Möglichkeit aufgezeigt + AN 6 Monate und das war meine "Arbeitsthese". Diese Strategie hätte aber schon auch die dauerhaften Abstinenz zum Ziel oder könnte diese auch noch für einen Gutachter sinnvoll begründbar in ein KT einmünden?

Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mit Abstinenz irgendwie besser ins Gutachten einsteige.
Heute klang es so, als ob es bei dem GA vielleicht als unglaubwürdig rüberkommen könnte. Gerade, wenn er mich auch in A3 einstuft.

VG und einen schönen Wochenbeginne sende ich in die Runde!
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Diese Strategie hätte aber schon auch die dauerhaften Abstinenz zum Ziel oder könnte diese auch noch für einen Gutachter sinnvoll begründbar in ein KT einmünden?
Für die MPU gibt es entweder KT (min 6 Monate erfolgreich gelebt) / freiwillige AB (offiziell dauerhaft) / geforderte AB (auch dauerhaft).
Letzte ist bei dir nicht unbedingt zu sehen, wenn auch der TÜV-Mensch dich bei A3 einstuft, ist freiwillige AB sowie KT beides möglich.

Was auch immer du dort als Strategie auspackst, es sollte mindestens 6 Monate gelebt sein. AB: offiziell für immer, min 6 Monate nachgewiesen. KT: min 6 Monate erfolgreich gelebt.
 

Eselin

Benutzer
Dann machen die AN eigentlich gar keinen Sinn? Weil sie würden das KT ja eher untergraben. Weil ich könnte dann zum Gutachten ggf. noch gar kein KT nachweisen.

Wenn KT dann wäre es wohl sinnvoller gleich auf KT zu gehen. Mist halt, das ich das mit den Haaren nicht nachgewiesen bekomme.
Ich würde schon gern etwas vorweisen, um das zu untermauern. Aber es geht wirklich nicht. Schlohweiß. :(

Und nur mal so AN zu machen, weil ich vielleicht noch die Strategie ändern will... macht dann eigentlich auch keinen Sinn.
Die 400€ brauche ich dann eher, um im Falle eines Scheiterns mich auf eine 2. MPU vorzubereiten. :/

Gehen eurer Einschätzung nach die Einstufen der VP schon auch in die Richtung der Gutachter oder gibt es da große Diskrepanzen?

Danke schon mal Rüdscher!
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ich hätte dich jetzt mit dem was ich so gelesen habe auch so Richtung A3 gesehen, und kann mir schon vorstellen, dass viele GA dem auch folgen.
Trotzdem lagst du über 2, und das ist wirklich dann kein Selbstläufer.
Wenn du auf Sicherheit gehen willst, dann mach als Strategie die freiwillige AB mit 6 Monaten Nachweise.
KT dürfte trotzdem noch möglich sein, aber da würde ich mich top vorbereiten.

Wenn es schiefgehen sollte, stehst du halt ohne alles da, also fangen dann erst Nachweise an und du verlierst 6 Monate.
Wenn du vorher AN sammelst, dann könntest du nach kurzen Verwaltungsvorgängen direkt einen weiteren Versuch starten und dann mit freiwillig AB reingehen...
 

Eselin

Benutzer
Aber ich dachte ich kann freiwillige AB (auf Dauer kein Alkhohol ausgerichtet) und KT nicht miteinander vor dem GA verbinden?
Das habe ich noch nicht ganz verstanden.

Könnte ich z.B. auch durch ein MPU durchrasseln (mit KT), dass nächste bestehen und da wie aus zauberhand 6 AN hervorzaubern? Damit würde ich ja allen Aussagen aus der ersten MPU widerlegen.
Oder erfährt der GA der 2. MPU gar nicht was in der 1. MPU stand?
 

Eselin

Benutzer
Wisst ihr was? Ich denke ich beauftrage morgen die AN für 6 Monate fertig gehe auf freiwillige AB.
Das fühlt sich für mich besser an. Einmal tatsächlich im Hinblick auf meine persönliche Entwicklung und ich glaube das passt auch besser zu mir und meiner Vorgeschichte.
Ich habe bewusst nicht getrunken, wenn ich allein oder traurig bin, weil ich aus der Therapie noch verinnerlicht hatte, dass das keine gute Idee ist und zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands und ggf. Herbeiführung einer weiteren Depression führen könnte.
Da will ich um jeden Preis vermeiden. Die Zeit der Aufarbeitung werde ich nutzen, um das nun auch auf die anderen Situationen in denen ich bisher getrunken habe zu übertragen bzw. ist das eigentlich durch den Vorfall, die Polizei und den Rattenschwanz hinterher bereits geschehen.
Selbstverständlich werde ich beim GA nicht die äußere Motivation in den Vordergrund stellen (obwohl es die natürlich auch gibt), sondern werde vor allem mein inneren Motive (die ja wirklich da sind und die ich daher bestimmt auch glaubhafter vertreten kann) in den Vordergrund stellen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Jetzt verstehe ich deine Aussage mit der 2. MPU Rüdscher.
Sehr gut.
Wichtig, beim Auftrag darauf achten, dass das GA nicht automatisch an die FST gesendet wird. Wenn es negativ wird, kannst du deinen FS-Antrag zurückziehen und am nächsten Tag neu stellen, Gebühr wird fällig, aber du kannst dann quasi sobald alles vorbereitet ist zur MPU gehen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Gab es denn etwas Schriftliches vom TÜV und möchtest dort einen AVANTI-Kurs besuchen ??
 

Eselin

Benutzer
Ja, eine Bescheinigung zur Führerscheimberatung.
Ich denke ich werde das machen. Es gibt hier wirklich nicht viel Auswahlmöglichkeiten für so einen Kurs und Dekra hat sich nicht gemeldet.

Ohne traue ich mich einfach nicht mich zur MPU anzumelden. Da fehlen mir zu viele Infos.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ja, eine Bescheinigung zur Führerscheimberatung.
Ich denke ich werde das machen. Es gibt hier wirklich nicht viel Auswahlmöglichkeiten für so einen Kurs
Führerscheinberatung ?
Normal gibt es eine Bescheinigung des Beratungsgesprächs mit Strategieempfehlung.
Wenn du den Kurs besuchst, solltest du am Ende auch dort deine MPU machen. ;)
 

Eselin

Benutzer
Ja, das ist der Plan.
Spielt also doch ne Rolle oder?

Die Strategie hat er darauf geschrieben, teilweide handschriftlich hinzugefügt Akoholpause zur Tolernazreduktion, Trinkpause vom 3 - 6 Monaten dokumentieren und dann Trinkprotokoll und halt das Avantiprogramm.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ja, das ist der Plan.
Spielt also doch ne Rolle oder?
Alles andere wäre auch sinnfrei.
Du hast den TÜV im Vorfeld zweimal Geld eingebracht (Gespräch und Kurs), die MPU wäre dann der dritte Geldsegen für den TÜV.
Der Gutachter wird hier außerdem der Empfehlung aus dem Gepräch folgen (Bescheinigung mitnehmen), andernfalls würde der TÜV sich ja selbst unglaubwürdig machen.
Ich gebe zu, der Kurs wird dir vermutlich nicht viel Neues beibringen, als du hier im Forum kennenlernst ... aber du hast dann halt etwas in der Hand.
 
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