Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja hätte ich, wenn ich gelernt hätte nein zu sagen. Heute fällt es mir nicht schwer nein zu sagen und einfach mein Ding zu machen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich will abstinent leben, weil ich einsehen musste das Alkohol und Drogen nur Mittel zum Zweck waren. Sie waren in erster Linie für mich da um in eine Gruppe mit einbezogen zu werden. Um lockerer zu werden und Hemmungen fallen zu lassen. Ich habe gelernt dass es auch ohne Alkohol und Drogen geht, akzeptiert und einbezogen zu werden oder mich zu öffnen. Ich sehe das am besten beim Sport, hier verbindet ein Hobby, ich werde durch Leistung anerkannt. Ich werde in eine Gruppe einbezogen, weil ich auch ihre Interesse teile, wie den Sport. Das geht auch mit einem abstinenten Leben ohne Alkohol und Drogen. Nur wusste ich das vorher nicht.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe aufgehört weil dieser Autounfall für mich ein Zeichen war, sofort damit auf zu hören bevor noch was viel schlimmeres passiert .... wenn ich betrunken bin. In diese Verhaltensänderung musste ich natürlich auch die Drogen mit einbeziehen. Ich will einfach immer einen klaren Kopf haben wenn in Zukunft wenn wieder solche Extremsituationen entstehen. Ich hab ein Ziel. Und das ist ein ruhiges und entspanntes Leben ohne Alkohol und Drogen.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
Weil die Angst viel zu groß ist, in alte Gewohnheiten zurück zu fallen.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Meine Umstellungsphase:
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich in meinen Augen keine Umstellungsphase, nach viel nachdenken und zurück denken was so passiert ist, habe ich ein bisschen schiss bekommen wieder was zu trinken oder Drogen zu nehmen und damit abgeschlossen. Der Gedanke, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren und was passieren kann ist ganzschön unheimlich. Ich habe ab dem 27.12.2010 in kompletter Abstinenz gelebt. Ich war einfach geschockt, was Alkohol oder Drogen mit einen machen können und zu Dingen treiben kann, die ich gar nicht wollte.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
In erster Linie habe ich den Konflikt mit mir selbst gelöst. Später, wo meine Eltern und Großeltern Bescheid wussten von den Drogen, haben sie mir auch Mut zu geredet, dass ich das mit meiner Abstinenz locker hinbekomme. Auch habe ich mir einen Termin bei einem Drogenberater geholt. Ich wollte mir noch Tipps für die Zukunft holen, von jemand der richtig Ahnung hat von der Materie. Zum Schluss wurde sogar auch da eine kleine Freundschaft draus. Er zeigte auch Interesse an mir und meinen Lebenswandel.
Meine jetzige Freundin stärkt mir auch den Rücken bei meiner Abstinenz und das auch weiterhin durch zu ziehen. Meine neün Freunde finden meinen Lebenswandel auch gut und unterstützen mich auch dabei.
Sie kennen den Kreis in dem ich verkehrte und fanden es gut, dass ich mich davon gelöst habe. Auch da bekomme ich nach wie vor Unterstützung.
Auch habe ich mir einen geregelten Alltag zugelegt, der mir dabei hilft weiter abstinent zu bleiben. Ich gehe Arbeiten, 3-4x in der Woche zum Sport, ich kümmre mich um Freundin, Familie und Hund.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein Umfeld ist begeistert dass ich das alles so meistere und weg stecke. Sie sehen dass ich mich geändert habe. Auch sehen sie meinen Willen mich weiter zu ändern und unterstützen mich dabei.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja, aber nicht lange. Der Grund ist der.
Sie kannten meine Situation und haben mir trotzdem Drogen angeboten. Wo ich abgelehnt habe, kamen Bemerkungen wie „mmh du Lusche“ oder so was. Das hat mich dann zu Nachdenken angeregt. Daraufhin musste ich diese Kompromiss eingehen und den Kontakt abbrechen, weil ich damit einfach nie wieder was zu tun haben will. Ich musste aber feststellen, dass die Versuchung Drogen zu nehmen auf einmal nicht mehr da war! Außerdem gehört das nicht mehr zu meinen Interessen die ich mit denen geteilt habe, von daher ist das uninteressant für mich geworden.
So erreiche ich mein Ziel, weiterhin abstinent zu bleiben und mein Wille dafür wird immer stärker!
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja. Zu Silvester von 2010 zu 2011.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich distanziere mich in jeglicher Form davon. Ich lebe seit dem 27.12.2010 abstinent und das bleibt auch so.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
In dem ich mich strikt und bedingungslos an meine Abstinenz halte.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Sobald ich merke, das ich wieder mit den Gedanken spiele was zu trinken, was zu rauchen oder gar Kokain zu ziehen, ich keine Angst haben brauch vor professioneller Hilfe. Ich bin nicht der einzige Mensch der so was gemacht hat und brauch mich nicht zu schämen. Ich kann auch mit anderen Bezugspersonen oder vertraute, mit Familienmitgliedern, Freunden oder meiner Freundin darüber reden. Was ich vorher nie gemacht hätte weil ich keine Angst oder Schwäche zeigen wollte.
Ich habe mir mehrere Bezugspersonen in meiner Familie und in meinem Freundeskreis gesucht. Ich möchte damit vermeiden das wenn mich wieder jemand enttäuscht der mir nahe steht, dass jemand anderes da ist der mir nahe steht, mir dabei hilft die Situation zu überstehen. Diese Option halte ich mir frei dass solche Situationen wie 2010 erst gar nicht entstehen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich lebe seit dem 27.12.2010 abstinent.