Hallo Jessie,
natürlich darfst Du fragen und ich werde versuchen, alles zu beantworten, soweit mir das eben möglich ist. ;-)
deine Vermeidungsstrategie: hat sie viel darüber gefragt was du tutst, wenn du in Versuchung gerätst oder so etwas ?
HAst du Hobbys erwähnt oder sowas ? ICh bin für mich eigentlich auch sicher damit, nur habe ich Angst ob meine Aussagen Überzeugen etc.
Alle Fragen kann ich hier mit JA beantworten; nach den Hobbies wurde ich bereits im FB, dann nochmal im Gespräch gefragt. Ich habe gesagt, dass mein Hobby der Sport American Football ist, ich dazu ein Forum gegründet habe, dass sich zunehmender Beliebtheit erfreut und mich das mit Stolz erfüllt. Auch habe ich dadurch Kontakte zu Spielern, Trainern und Vorständen geschlossen und erfreü mich darüber, dass ich anständige Diskussionen führen kann, was mir früher nie möglich gewesen wäre - auch kann ich das endlich selbstbewußt tun, denn Selbstbewußtsein war es, dass mir fehlte und mich frustrierte, dass ich in die Sucht gerutscht bin. Ich genieße es, wie es ist. Auch bin ich mit meiner Familie gern draußen und kann den Tag genießen ohne mir Gedanken machen zu müssen, wann und wie ich mir die nächste "Flasche" besorge.
Natürlich kam auch die Frage, ob es für mich "Gefahren" gibt; klar, Feiern z.B. - ein gewisses Restrisiko bleibt wohl, auch wenn ich es minimieren kann, d.h. ich gehe dann eben nicht hin. Auch habe ich meine SHG und Telefonnummern, so dass ich auch außerhalb der Gruppenstunden Kontakt zu Mitgliedern habe. Allen voraus muss ich mir selbst wichtig sein, weniger Rücksicht darauf nehmen, ob mein "Gegenüber" dann saür ist oder nicht, was ich früher nicht getan habe, ich habe immer versucht, mich zu verbiegen, jemand zu sein, der ich gar nicht war und wurde dabei immer frustrierter, so dass ich das dann auch *geschluckt* habe - jetzt mache ich meinem Frust Luft. Wenn ich mir nicht sicher bin, wie ich das am besten tü -> Anruf bei der SHG. Außerdem habe ich eine Partnerin, die zu mir steht und an die ich mich anlehnen kann, all das gibt mir Kraft. Ich kann nicht garantieren, dass ich nie wieder trinke - aber ICH WILL TROCKEN BLEIBEN UND TUE ALLES IN MEINER MACHT STEHENDE DAFÜR (danke Flori!!) - und da wären wir bei diesem Satz:
Kann es mir auch garnicht mehr vorstellen (...)
DOCH! Das habe ich auch anfangs geschrieben, wurde dann aber mit dem oben stehenden Satz korrigiert. Ich habe hinzugefügt, dass ich NIEMALS einen Garantieschein bekomme, trocken zu bleiben, ich würde schlichtweg lügen, würde ich es behaupten. Aber garantieren kann es niemand, auch nicht nach 20 oder 30 Jahren - ich kann die nächsten 30 Jahre trocken bleiben und zu meinem 60. geburtstag wieder rückfällig werden, wer weiß das schon?!
Verhaltensänderung...hm, ja klar. Aber die ergibt sich aus dem "wie war es damals, warum kam es dazu" und dem "wie ist es heute, wie soll es weiter gehen" - wenn Dir diese beiden Punkte klar sind, ergibt sich der Rest, denn Du weißt ja, warum Du getrunken hast und es jetzt nicht mehr tust und das auch nicht mehr willst - dann hast Du diesen Punkt, "was habe ich geändert" ja eigentlich schon erkannt.