Hallo, dir auch ein gutes neues Jahr
Hallo Hans64, die Unterlagen habe ich soweit zusammen, wollte die aber bei der Führerscheinstelle erst einreichen, wenn mein FB soweit okay ist.
Alles klar, dann hast du quasi keinen Zeitdruck.
Heute gehe ich ein wenig tiefer in deinen FB ein, was ich so für Gedanken habe wenn ich ihn lese...
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
.1998 wechselte ich vom Handwerk in die Industrie und arbeitete dort bis 2018 in 3er Schicht. Ab 2018 bis heute in 2er Schicht. Mein Konsum stieg dort von 1998 bis 2021 kontinuierlich an.
Ich verstehe nicht was du mit dem Sprung von 3er Schicht auf 2er Schicht sagen möchtest, da dein Konsum von 1998 bis 2021 ohnehin kontinuierlich anstieg?
1998 bis 2021 kontinuierlich an. "Zuerst" rauchte ich Sonntag abends vor der Frühschicht einen Joint um abends gut schlafen zu können.In den "Folgejahren" rauchte ich dann "auch" mal unter der Woche, mein Konsum stieg damit von 30 auf ca. 60 Joints im Jahr an.
Ich habe in deinem letzten FB zwar gesagt, diese Frage so einfach wie möglich nachvollziehbar zu gestalten, aber das ist dann doch zu grob beschrieben.
Immerhin reden wir von 23 Jahren Konsum.
Stufe die markierten Stellen in einem Zeitrahmen ein und versuche dann auch deinen Konsum in wöchentlich oder monatlich auszudrücken.
Weil nur zu sagen, ein Anstieg von 30 auf 60 joints jährlich innerhalb von 23 Jahren könnte evtl dir Rückfragen bescheren und da solltest du besser vorbereitet sein, bzw aufgearbeitet.
Kokain; Mitte der 90er bis 2002 auf einer Silvesterparty probierte ich es zum ersten mal, hier blieb mein Konsum aus großem Respekt der Droge gegenüber konstant, und bestand dann maximal aus einer Line pro Jahr,. "Auch" dieser Konsum fand immer in der Gruppe und an den Wochenenden statt.
Was willst du denn mit "auch" ausdrücken?
Du hast ja zu deinem Kokain Konsum bereits Stellung bezogen, das es sich wirklich so verhalten hat, soweit ok.
Aber, du musst dann damit rechnen das du mit etwaige Rückfragen konfrontiert wirst, zumal ich es recht unglücklich formuliert finde.
Andere Frage von mir: Was hast du denn in deinem ersten negativen Gutachten angegeben bzgl dem Kokain und wie hat der GA darauf reagiert?
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol war bei mir wegen einer gewissen Unverträglichkeit, welche sich durch sehr schnelle Übelkeit und erbrechen äußert, nie ein großes Thema.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke im Sommer ab und zu mal ein Alsterwasser, oder mal ein Glas Wein zum Essen.
Da steht Frage 5 mit Frage 43 im Widerspruch...wenn es dir SEHR SCHNELL schlecht wird warum trinkst du ihn dann überhaupt noch?
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Von Sonntag auf Montag auf einer Geburtstagsfeier eine Line Kokain und 2 Joints.in der
Nacht von Dienstag auf Mittwoch 2 Joints ,den letzten um ca 02:00 Uhr.
Hier rauchst du 4 Joints innerhalb von 4 Tagen. Passen wirklich deine Angaben zu deiner Konsumbiografie in Frage 3?
Milchmädchenrechnung:
4 joints in einer Woche x 52 Wochen = 208 Joints im Jahr!
Will dich nur sensibilisieren das deine Angaben sich durch den ganzen FB hindurch nicht im Widerspruch stehen dürfen bzw keine Rückfragen bescheren sollten.
Wie du aus deinem ersten negativen Gutachten entnehmen kannst, steht an mancher Stelle: (kritisch nachgefragt).
Das ist nicht nur bei dir so, das findet man oft in negativen Gutachten.
Das ist ein Merkmal an den man erkennt das der GA mit der Antwort nicht zufrieden ist und dir eine Chance gibt dich zu korrigieren oder konkretisieren.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Nach meiner Vorbereitung zur MPU, und dem Wissen um die Wirkungsdauer von THC werden es "wohl" 500 Fahrten gewesen sein.
Das Wörtchen "wohl" zeigt, daß du auch diesmal wohl eher geraten oder über dem Daumen gepeilt hast?
Was antwortest du wenn der GA fragt wie du auf diese Zahl gekommen bist?
500 klingt im ersten Moment viel und besser als deine zuerst angegebenen 100, aber verteilt auf 23 Jahre Konsumzeit relativiert sich das wieder.
Bei dieser Frage ist nicht nur die Zahl wichtig, sondern der GA erkennt auch wie selbstkritisch du mit der Thematik dich auseinander gesetzt hast.
Selbstreflektion ist das Stichwort.
Du musst jetzt auch nicht krampfhaft eine hohe Zahl angeben bloß weil ich da so penetrant nachhaken tu...sondern du solltest diese Frage für dich aufarbeiten um dem GA bei Bedarf eine gute Antwort liefern zu können.
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Versuche generell das Wort Rausch zu vermeiden und verwende besser "die Wirkung von Cannabis..."
Außerdem mochte ich den Rauschzustand, zB die Wahrnehmung von Musik, die Gespräche, das Tanzen bis hin zu den Geschmack von Speisen im Gegensatz zu Alkohol viel lieber.
Den Satz würde ich komplett streichen. Das sind zwar die "angenehmen Aspekte" von Cannabis, aber als persönlichen Hintergrund in einer MPU anzugeben wäre suboptimal.
Später habe ich Cannabis in erster Linie als Einschlafhilfe genutzt.
Wann später?
Du bist ja schon über 50 Jahre, irgendwann ist die Partyzeit vorüber bzw lässt nach, aber dein Konsum nahm stetig zu.
In den ersten Phasen finde ich deine Hintergründe soweit ok.
In der letzten Phase müssen die persönlichen Hintergründe, bzw inneren Motive auch verstärkt hervor gehobenen werden, zumal diese auch aktueller sind.
Cannabis zu konsumieren war für mich damals die einfache , schnelle aber auch die faule Lösung
Das ist einfach zu wenig...warum hast du die faule Lösung gewählt? Was genau hat dich faul gemacht?
Damit, und das ich nach 16.00 Uhr keinen Kaffee mehr trinke konnte ich meinen Schlafproblemen ein Schnippchen schlagen.
Das gehört nicht in diese Frage.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Frau war über meinem Konsum im Bilde, hat ihn allerdings niemals toleriert.
Das klingt nach reichlich Zündstoff in der Ehe?
Wie bist du denn damit umgegangen das sie es NIEMALS toleriert hatte?
Hast du dich zurück gezogen und den Konflikt vermieden, bzw zu umgehen?
Gab es generell Konflikte in der Ehe was dich wieder rum zum Konsum motiviert hat?
Immerhin hattest du so starke Konsummotive, das du trotz nulltoleranz deiner Frau weiter konsumiert hast? (Bezug auf Frage 21)
Ich will jetzt da nicht in deiner Ehe rumdoktern, und auch keine konkreten Antworten zu meinen Fragen, aber gut möglich das der GA evtl darauf eingehen könnte. Immerhin sind Konflikte in der Partnerschaft im Zusammenhang mit Drogenkonsum eine häufigere Ursache.
Vielleicht hilft dir dieser Gedankenansatz ein wenig zu Frage 21.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nein, keine Spitzen. Allerdings habe ich seit der Geburt meiner Tochter von 2002 bis 2021 kein Kokain mehr konsumiert.
23 Jahre Konsum und keine Konsumspitzen, keine Ereignisse?
Bist du dir ganz sicher oder hast du den Sinn hinter dieser Fragen nicht verstanden?
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Alternativen zu Cannabis, wie Autogenes Training oder Entspannungsübungen habe ich damals aus Faulheit abgelehnt
Du hast jetzt wiederholt Faulheit angegeben, das ist schon mal ein logischer Ansatz.
Versuche doch mal näher bzw tiefer auf diese Faulheit einzugehen.
Das Wort an sich klingt nach viel, aber sagt noch nicht viel aus.
Vielleicht hilft dir das auch bei Frage 21 zu deinen inneren Motive.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Wenn ich mich 1989 schon über die Langzeitfolgen und Wirkungsdauer der Drogen informiert hätte, wenn ich nicht so unbedarft, sondern mich mit den Gefahren und negativen Folgen beschäftigt und auseinander gesetzt hätte dann auf alle Fälle ja.
Da fehlt noch ein bisserl was.
Klar, bessere Aufklärung über Drogen können einiges verhindern, aber diese Frage zielt m.u.a. auch darauf ab, dass wenn du deine Motive und Probleme rechtzeitig erkannt und gelöst hättest, du gar nicht erst zu Drogen als Lösung gegriffen bzw es beendet hättest.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich mich strikt an meine Abstinenz halten werde. Unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen, würde für mich heute nicht mehr in Frage kommen. Rückblickend bin ich froh, das ich damals kontrolliert wurde bin, denn so hatte ich die Möglichkeit mein bisheriges Leben zu überdenen und somit auch zum besseren zu ändern.
Die ersten zwei Sätze sind ok.
Was fehlt ist, dass du nun aufgeklärt bist und die Gefahr für andere und dich erkannt hast unter Cannabiseinfluss am Straßenverkehr teilzunehmen.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Seit fast 22 Monaten bin ich inzwischen abstinent und habe in der Zwischenzeit sämtliche Situationen des Lebens wie : Partys, Geburtstage, Spieleabende, Verluste, Schicksalsschläge etc. erlebt und hatte bisher nicht einmal das Gefühl, das mir irgendwas fehlen würde.
Das ist keine Rückfall Strategie.
Das passt in Frage 34, wie du die Umstellung erlebt hast und die o.g. Dinge gemeistert hast.
Aber in dieser Frage geht es um Strategien und Stolpersteine erkennen für die Zukunft, und da sind Argumente aus der Vergangenheit nicht zielführend, immerhin könnte es ja sein dass du aus irgendeinem Grund oder Schicksalsschlag doch wieder in alte Denkmuster zurück fallen könntest und was dann???
Der letzte Satz, sich Hilfe zu suchen ist in Ordnung.
So, das war jetzt mal mein Feedback.
An paar Stellen musst du noch etwas tiefer in deine Aufarbeitung gehen.
Ich habe mir deinen ganzen Thread durchgelesen und auch die Auszüge aus deinem negativen Gutachten.
Ich habe die zwei markantesten Stellen heraus geschnitten, denn das sind genau die wo es in deinem FB noch ein bisserl hapert und Zeit investieren solltest.
LG Hans64