Erste MPU negativ und Abstinenznachweis

Schotty

Erfahrener Benutzer
...
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich denke, dass ich um eine wirkliche Umstellung festzustellen zu selten konsumiert habe.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Da die Abstinenz keine große Umstellung für mich war, bedurfte es auch keinerlei Hilfe dazu.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
...
Wenn es aber trotz alledem zu einem Beginnenden Rückfall kommen sollte, würde ich mich meiner Familie und meinen Freunden anvertrauen, oder im Zweifel auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Also ich glaube nicht, dass Du mit der Geschichte die Du bei der MPU auftischen willst durch kommst.

Du schreibst in Post #26 das Du Cannabis Dauerkonsument bist. Dazu passt auch die Konsummenge bei der Auffälligkeit:
"Von Sonntag auf Montag auf einer Geburtstagsfeier eine Line Kokain und 2 Joints.in der
Nacht von Dienstag auf Mittwoch 2 Joints ,den letzten um ca 02:00 Uhr."

KEIN Gutachter wird Dir glauben, dass dies Zufall, ein einmaliger Ausrutscher, etc. war und Du ja nur ganz gelegentlich konsumierst. Und allein die Annahme, Dir könnte das jemand abnehmen zeigt wie oberflächlich Deine Vorbereitung bisher war. Bei Gelegenheitskonsumenten kommen solche Spitzen einfach nicht vor und Koks "verirrt" sich da auch nicht mal eben in den Joint.

In Punkt 34 willst Du hier ernsthaft verkaufen, dass Du überhaupt nichts bemerkt hast? Ach ja, Du hast sooo selten konsumiert, da merkt man gar keinen Unterschied?

Und lt. Punkt 35 brauchtest Du auch keine Hilfe. Um dann bei 42. zu schreiben, das Du Dir professionelle Hilfe holen würdest (aber erst bei Gefahr eines Rückfalls). Ja wo willst Du die denn so schnell her bekommen, wenn Du nicht ein mal bei irgendeiner Beratungsstelle/Infoveranstaltung gewesen bist. Der gelegentliche "Genusskiffer" den Du vorspielen möchtest braucht sowas nicht?

Dein FB ist eine einzige Verharmlosung deines Konsumverhaltens. Da fehlt jegliche Substanz weil Du dem GA einen vom Pferd erzählen willst. Konsumiert wurde nur auf Partys, der Freundeskreis hat sich in Luft aufgelöst, Hilfe wurde nicht benötigt, jetzt kann ich ja bitte den Führerschein zurück bekommen. So wird das imho nix!
 

Krischan

Benutzer
Hallo Schotty, danke für deine Antwort und die Kritik. Es stimmt, ich war Dauerkonsunent was THC angeht, obwohl die bei mir gefundenen Werte doch eher auf gelegentlichen Konsum hinweisen. Der von mir angegebene Kokskonsum entspricht aber der Wahrheit. Bei der ersten MPU habe ich die Story vom Koks im Joint erzählt, weil ich dort mit nur 6 Monaten AN angetreten war. Mir ist die 1:300 Regel bekannt, aber ich hatte seit 2002 bis zu dem besagten Geburtstag mit Koks nichts mehr am Hut. Was hättest du denn an meiner Stelle gesagt? Zu 34, ich werde den Punkt 3 nach oben korrigieren und demnach Punkt 34 verändern. Zu 35, ich habe einfach aufgehört, von Heute auf morgen dazu brauchte ich keinerlei Hilfe. Ich habe dort geschrieben, daß ich zuerst das Gespräch mit Frau und Freunden suchen würde, und im Notfall auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen würde. Ich habe wirklich mit der Geschichte abgeschlossen, und einen Rückfall wird es bei mir nicht geben. Die nächste Beratungsstelle in meiner näheren Umgebung nimmt 60 Euro die Stunde, und setzt 25 Sitzungen voraus. Sorry, das konnte ich mir leider nicht leisten. Natürlich gibt es bei meinem FB noch ordentlich was zu ändern, aber genau aus diesem Grund bin ich in diesem Forum.
Nochmals vielen Dank an dich. Vg Krischan
 

Pbuddy

Stamm-User
und einen Rückfall wird es bei mir nicht geben.
In einem Gespräch solltest du anders argumentieren, denn rein theoretisch ist niemand vor einem Rückfall sicher. Ich glaube dir, du solltest aber vielleicht aufzeigen, dass du dir durchaus bewusst darüber bist, dass so etwas theoretisch passieren könnte (kannst ja nicht in die Zukunft blicken) und dann erwähnen, wie du zur Vermeidung des Selbigen agieren würdest.
 

Schotty

Erfahrener Benutzer
Zu 35, ich habe einfach aufgehört, von Heute auf morgen dazu brauchte ich keinerlei Hilfe. Ich habe dort geschrieben, daß ich zuerst das Gespräch mit Frau und Freunden suchen würde, und im Notfall auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen würde. Ich habe wirklich mit der Geschichte abgeschlossen, und einen Rückfall wird es bei mir nicht geben. Die nächste Beratungsstelle in meiner näheren Umgebung nimmt 60 Euro die Stunde, und setzt 25 Sitzungen voraus. Sorry, das konnte ich mir leider nicht leisten.
Mal grundsätzlich, sich Hilfe holen und Hilfe annehmen können ist elementar für ein Leben ohne Rauschmittel. Du kannst bei der MPU einen auf "Lonesome Cowboy" machen, wird der GA aber vermutlich kritisch sehen.

Hilfen/Beratungsstellen gibt es viele kostenlos. Caritas, SHGs, Hausarzt, betriebliche Suchthelfer, der Dorfpfarrer, etc. Du sollst ja keine teuren Kurse buchen sondern überhaupt mal nen Einstieg in die Thematik bekommen (und später bei der MPU solche Hilfsmöglichkeiten benennen können).

Okay, Du hast einfach so aufgehört. Als Ersatz für den Feierabend/Partyjoint haste Dir nix überlegt? Wenigstens nach der Arbeit noch ne Runde Joggen z.B.?
Man erwartet von Dir eine Veränderung der Lebensweise bzw. der GA will etwas in der Art hören.

Merken tust Du auch nix durch den Verzicht? Nach der Party am nächsten Tag nicht mehr benebelt? Allgemein bessere Konzentration und Erinnerungsvermögen? Insgesamt ausgeglichener? Kann ich kaum glauben...

Und abgeschlossen ist da gar nix. Haste ja selbst mit dem Koks erlebt. Da nimmt man 20 Jahre nix und plötzlich halt doch. Entsprechend auch hier falsche Herangehensweise. Das Suchtgedächnis kannst Du nicht verdrängen und Du solltest die Möglichkeit des Rückfalls nie ganz ausschließen.
 

Krischan

Benutzer
In einem Gespräch solltest du anders argumentieren, denn rein theoretisch ist niemand vor einem Rückfall sicher. Ich glaube dir, du solltest aber vielleicht aufzeigen, dass du dir durchaus bewusst darüber bist, dass so etwas theoretisch passieren könnte (kannst ja nicht in die Zukunft blicken) und dann erwähnen, wie du zur Vermeidung des Selbigen agieren würdest.
Hallo Pbuddy, da hast du völlig recht, das habe ich bei Punkt 42 auch so geschrieben.
Vg Krischan
 

Krischan

Benutzer
Mal grundsätzlich, sich Hilfe holen und Hilfe annehmen können ist elementar für ein Leben ohne Rauschmittel. Du kannst bei der MPU einen auf "Lonesome Cowboy" machen, wird der GA aber vermutlich kritisch sehen.

Hilfen/Beratungsstellen gibt es viele kostenlos. Caritas, SHGs, Hausarzt, betriebliche Suchthelfer, der Dorfpfarrer, etc. Du sollst ja keine teuren Kurse buchen sondern überhaupt mal nen Einstieg in die Thematik bekommen (und später bei der MPU solche Hilfsmöglichkeiten benennen können).

Okay, Du hast einfach so aufgehört. Als Ersatz für den Feierabend/Partyjoint haste Dir nix überlegt? Wenigstens nach der Arbeit noch ne Runde Joggen z.B.?
Man erwartet von Dir eine Veränderung der Lebensweise bzw. der GA will etwas in der Art hören.

Merken tust Du auch nix durch den Verzicht? Nach der Party am nächsten Tag nicht mehr benebelt? Allgemein bessere Konzentration und Erinnerungsvermögen? Insgesamt ausgeglichener? Kann ich kaum glauben...

Und abgeschlossen ist da gar nix. Haste ja selbst mit dem Koks erlebt. Da nimmt man 20 Jahre nix und plötzlich halt doch. Entsprechend auch hier falsche Herangehensweise. Das Suchtgedächnis kannst Du nicht verdrängen und Du solltest die Möglichkeit des Rückfalls nie ganz ausschließen.
Hallo Schotty, so langsam kann ich dir folgen, nochmal vielen Dank an dich. Werde den FB am Wochenende umbauen und sehen was ich noch in Angriff nehmen kann.
Vg Krischan
 

Krischan

Benutzer
1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Im Biologieunterricht, das muss1983 in der 6.ten Klasse gewesen sein

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Auf meinem 18.ten Geburtstag 1989.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

THC: Auf einer Standparty zu meinem Geburtstag, habe ich zum ersten mal an einem Joint gezogen. Mein Konsum war danach erst mal sehr konstant. Auf Partys und ähnlichen Gelegenheiten so ca. 2-3x im Jahr.Das Gefühl des berauscht zu sein gefiel mir sehr, ich konnte gut abschalten und egal was mich irgendwie belastete .sehr schnell einschlafen. Der Konsum fand immer in der Gruppe, niemals alleine und nur an Wochenenden statt. Ab 1998 wechselte ich vom Handwerk in die Industrie und war dann bis 2018 in 3er Schicht tätig.Der Wechsel zwischen den Schichten machte mir damals schwer zu schaffen. Einige von meinen Kollegen erzählten mir damals, das sie ab und zu einen Joint als Einschlafhilfe rauchten. Am Anfang rauchte ich dann vom Wechsel von Spät auf Frühschicht, nach einer gewissen Zeit dann auch unter der Woche in der Frühschicht. Irgendwann konnte ich selbst nach der Spätschicht nicht mehr einschlafen, und ich rauchte teils mehrmals unter der Woche .Ab 2018 arbeitete ich nur noch Frühschicht, und rauchte weiterhin mehrmals unter der Woche.

Kokain; Mitte der 90er Jahre auf einer Silvesterparty probierte ich es zum ersten mal, hier blieb mein Konsum aus großem Respekt der Droge gegenüber konstant, und bestand dann maximal aus einer Line pro Jahr,. Auch dieser Konsum fand immer in der Gruppe und an den Wochenenden statt.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Alkohol war bei mir wegen einer gewissen Unverträglichkeit, welche sich durch sehr schnelle Übelkeit und erbrechen äußert, nie ein großes Thema.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Kaffee und Zigaretten


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja, am morgen nach dem Konsum war ich meistens sehr müde und abgeschlagen. Es fiel mir schwer mich zu konzentrieren. Ich wurde faul und habe alles mögliche vor mir her geschoben.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

3,9 ng THC ,1,2 ng 11oh , 20,0 ng cooh und 12,0 ng Benzoylecgonin


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Von Sonntag auf Montag auf einer Geburtstagsfeier eine Line Kokain und 2 Joints.in der
Nacht von Dienstag auf Mittwoch 2 Joints ,den letzten um ca 02:00 Uhr.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Nichts, es waren die Restwerte des Vorabends die zu den Ergebnissen führten.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Zu der Zeit hatte ich Coronabedingte Kurzarbeit, durch die andauernden Lockdowns fehlten mir meine sozialen Kontakte. Als es dann auf der Geburtstagsparty Drogen gab, habe ich mich dazu entschieden mal wieder Kokain zu nehmen und danach noch 2 Joints zu rauchen. Am Dienstag Abend fand bei mir ein Spieleabend statt, welcher am Wochenende zuvor ausgefallen war. Da ich und eine weitere Person in Kurzarbeit waren und ein dritter Urlaub hatte, beschlossen wir den Spieleabend innerhalb der Woche abzuhalten. An diesem Abend habe ich zum Tageswechsel, sowie um 02:00 Uhr nachts je einen Joint konsumiert.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Gar nicht, das war im Zuge einer allgemeinen Verkehrskontrolle.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?


Ich wollte Gartenabfälle zur Grünschnittdeponie bringen.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Hin und zurück wären es 6 Km gewesen, 3 Km habe ich geschafft.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nach meiner Vorbereitung zur MPU, und dem Wissen um die Wirkungsdauer von THC werden es wohl leider mehr als 100 Fahrten gewesen sein.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Leider gar nicht. Es gab für mich keinerlei Konflikte, da ich immer der Annahme war das ausreichend Schlaf ähnlich wie bei Alkohol zum Abbau reichen würden. Niemals habe ich mich direkt nach dem Konsum ans Steuer gesetzt, sondern immer erst am Folgetag mit der Annahme wieder voll Fahrtauglich zu sein. Heute ist mir bewusst, das dem nicht so ist. Über Wirkungsdauer der Drogen, und wie lange man nach dem Konsum nicht am Verkehr teilnehmen darf, habe ich mich nicht informiert und wusste nicht welche große Gefahr ich für andere Verkehrsteilnehmer und mich darstellte.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Cannabis, wie auch andere Drogen minder die Leistungsfähigkeit und das Reaktionsvermögen, sie erhöhen damit das Unfallrisiko erheblich. Somit sind die wichtigsten Voraussetzungen zum führen eines Fahrzeuges nicht mehr gegeben, daher stellt man eine große Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer dar.
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

THC: Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, nicht mehr multitaskingfähig, Keine zuverlässige Abschätzung von Geschwindigkeit und Entfernungen.

Kokain: Erhöhte Risikobereitschaft durch euphorischer Selbstüberschätzung.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis liegt er bei ca. 36 h, kann aber je nach Konsummenge und Dauer bis zu 72 h anhalten. Bei Kokain sind es ca. 24 h , wobei auch hier die Konsummenge und Dauer der Einnahme die Einflusszeit nach oben verändern kann

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Das Risiko einer Abhängigkeit steigt enorm. Ebenso erhöhen sich die Gesundheitlichen Schädigungen, wie z.B. Schädigungen der Lunge, das Risiko einer Psychose besteht, denn oftmals schotten sich regelmäßige Konsumenten gänzlich von der Realität ab. Weitere Psychische sind Störungen und motorische Antriebslosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, Schlaf und Essstörungen. Durch den Regelmäßigen Konsum kommt es zu einer Toleranzbildung den Drogen gegenüber, wodurch sich ein Negativkreislauf ergibt.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?


Am Anfang war es die Neugierde auf etwas neues, wie auch der Reiz des verbotenen, Rückblickend würde ich heute auch noch einen gewissen Herdendrang, denn wenn es die ganze Gruppe macht, wollte ich nicht alleine außen vor sein, und das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit damit zu stärken aufführen. Später war es für mich innerhalb der Gruppe in der Konsumiert wurde eine Art der Entspannung um ein wenig Abstand vom Alltag zu bekommen. Ich mochte den Rauschzustand, zB die Wahrnehmung von Musik, die Gespräche, das Tanzen bis hin zu den Geschmack von Speisen im Gegensatz zu Alkohol viel lieber. Später habe ich Cannabis in erster Linie als Einschlafhilfe genutzt


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Frau war über meinem Konsum im Bilde, hat ihn allerdings niemals toleriert. Meine damals 18 jährige Tochter ,welche mich nach der Kontrolle vom Krankenhaus abholen musste ist aus allen Wolken gefallen,da ich den Konsum immer vor ihr geheim gehalten habe. Die meisten meiner langjährigen Freunde waren im Bilde darüber. Meinen Chef habe ich mich damals anvertraut um klare Verhältnisse zu schaffen. Er war sehr verwundert darüber, da ich ihm aber stets als langjähriger und äußerst zuverlässiger Mitarbeiter zur Seite stand, hat er den Vorfall toleriert und ihn mir verziehen.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ja , an meine Frau und meine besten Freunden, zu denen auch ein Kollege von mir gehört. In langen Gesprächen habe ich meine Motive zu meinem Konsum offengelegt ,und wir haben zusammen nach Lösungen gesucht. So hatte ich die Chance mich mit ihnen und mit mir selbst mich mit meinem Konsum auseinander zu setzen. Das ich nicht alleine vor diesem Problem stand, hat mir ordentlich Rückenwind gegeben, und mich in meinem weiteren Weg bestärkt.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Nein, keine Spitzen.Allerdings habe ich seit der Geburt meiner Tochter von 2002 bis 2021 kein Kokain mehr konsumiert.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich mich selber. Ich hatte damals das Gefühl, das ich ohne zu rauchen einfach nicht einschlafen könnte.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, ich bin der Meinung, dass jeder der Drogen nimmt in eine Abhängigkeit geraten kann.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein

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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Wenn ich mich 1989 schon über die Langzeitfolgen und Wirkungsdauer der Drogen informiert hätte, wenn ich nicht so unbedarft, sondern mich mit den Gefahren und negativen Folgen beschäftigt und auseinander gesetzt hätte dann auf alle Fälle ja.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich möchte weiter Abstinent leben. Ich habe eingesehen das mir die Drogen bei nichts geholfen haben, sondern mir eigentlich nur Steine in den Weg gelegt haben.Meine Gesundheit, wie meine Familie belastet haben und ich im Verkehr eine große Gefahr für mich und andere war.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der erste Knackpunkt war, als ich mich von meiner Tochter nach der Kontrolle vom Krankenhaus abholen lassen musste, und ihr den Grund dafür erklären musste. Das ich meine Tochter so enttäuscht habe und ich mich so vor ihr geschämt habe, und mich auch heute immer noch schäme . Das war der Punkt an dem ich mir geschworen habe, den Drogen keinen Platz mehr in meinem Leben einzuräumen. Der zweite war als mir bewusst wurde, welch große Gefahr im Straßenverkehr von mir ausging. Heute bin ich froh, das alles nochmal glimpflich abgelaufen ist und niemand durch mich zu Schaden gekommen ist.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Da ich heute dank meiner Vorbereitung um die Gefährlichkeit und Wirkungsdauer weiß, werde ich Drogen keine Möglichkeit mehr geben mein Leben zu beeinflussen, das bisher erreichte auf keinen Fall aufs Spiel setzen möchte. Da ich niemanden durch weiteren Konsum gefährden oder verletzen möchte, kommt für mich selbst gelegentlicher Konsum wie in der Vergangenheit nicht mehr in Frage. Trotz meines Vorfalls habe ich von meinem Chef die Chance für einen neuen Jobs mit großer Verantwortung bekommen, welchen ich sehr mag und auf den ich sehr stolz bin,und zu dem einfach keine Drogen mehr passen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt? Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Bis auf die Einschlafprobleme während der ersten Nächte durchweg positiv. Bin morgens ausgeschlafen aufgewacht, und hatte wieder ordentlich Power und Tatendrang. Auch meine Gedächtnisleistung und Konzentration nahmen wieder zu. Ich versuche mich inzwischen bewusster zu ernähren und habe wieder angefangen Sportlich aktiv zu sein. Ich habe inzwischen wieder ordentlich Power und Tatendrang für meine Hobbys wie Segeln,Gartenarbeit und unser neuer Koiteich ,welche mich erden und mich beruhigen wenn es mal hoch her geht. Mein Leben hat sich auf vielen Ebenen einfach nur verbessert.

Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine Familie und meine Freunde stehen voll hinter mir, und freuen sich das ich mit diesem Teil meines Lebens abgeschlossen habe. Für diesen Vertrauensvorschuss bin ich ihnen sehr dankbar, und möchte keinen davon enttäuschen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Da ich schon vor über 20 Jahren in einen anderen Landkreis gezogen bin, und diese Bekannten eher einen Teil meiner Vergangenheit darstellten, fiel es mir nach dem Vorfall dementsprechend leicht diese Brücken abzureißen. Also nein.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Im meinem jetzigen Bekanntenkreis werden keine Drogen konsumiert. Also nein. Selbst wenn ich auf einer Party oder ähnlichem mitbekommen würde, das dort Drogen konsumiert werden, würde ich für eine Räumliche Trennung sorgen. Wenn das aus Platzgründen nicht gehen sollte würde ich die Räumlichkeit verlassen und einfach gehen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde in Zukunft weiter strikt abstinent leben. Mir sind die Risiken des Drogenkonsums inzwischen bewusst und ich möchte das bisher erreichte nicht riskieren. Heute bin ich ein anderer Mensch und würde mich daher heute selbst auf gelegentlichen Konsum nicht mehr einlassen und werde den Kontakt zu Drogen und deren Konsumenten weiterhin meiden.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich mich strikt an meine Abstinenz halten werde.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Seit fast 20 Monaten bin ich inzwischen abstinent und habe in der Zwischenzeit sämtliche Situationen des Lebens wie : Partys, Geburtstage, Spieleabende, Verluste, Schicksalsschläge etc. erlebt und hatte bisher nicht einmal das Gefühl, das mir irgendwas fehlen würde.
Wenn es aber trotz alledem zu einem Beginnenden Rückfall kommen sollte, würde ich mich meiner Familie und meinen Freunden anvertrauen, oder im Zweifel auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?


Ich trinke im Sommer ab und zu mal ein Alsterwasser, oder mal ein Glas Wein zum Essen. Das einzige was ich an Hochprozentigen trinke, ist der Ouzo nach dem Essen beim Griechen.

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Schotty

Erfahrener Benutzer
Hallo zusammen, könnte sich bitte noch jemand der FB Weisen meiner annehmen?
Ich bin jetzt nicht der Drogen FB Spezialist, aber liest sich erstmal gut. Mir sind nur Kleinigkeiten aufgefallen:

Zu 20., eine Drogen-Psychose entsteht nicht dadurch, dass sich die Konsumenten abschotten. Die entsteht primär schon durch die Inhaltsstoffe des Rauschmittels.

Zu 35? (Wie reagiert ihr Umfeld auf diese Umstellung), würde ich noch mehr auf positive Aspekte eingehen. Die stehen nicht nur hinter Dir sondern erfreuen sich auch z.B. an Deiner Ausgeglichenheit und größere Unternehmungslust...

Zu 43., den Ouzo würd ich weglassen, da Du ja Anfangs schreibst, daß Du Alk schlecht verträgst. Hochprozentiges würd ich grundsätzlich nicht erwähnen bzw. ablehnen.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Ist hier noch jemand zur Zeit Stelle?
Guten Morgen, ich gucke mal drüber...

Frage 3 ist ein wenig schwierig nachzuvollziehen. Du musst es dem GA so einfach wie möglich machen, d.h. die essentiellen Daten dieser Frage müssen besser hervor gehoben werden.
Du erzählst zwar von deinem Wechsel 1998 bis 2018, und das es zum Konsum beitrug, aber so richtig dein Konsumverhalten, wie oft und wieviel kann man schwer erkennen.


Kokain; Mitte der 90er Jahre auf einer Silvesterparty probierte ich es zum ersten mal, hier blieb mein Konsum aus großem Respekt der Droge gegenüber konstant, und bestand dann maximal aus einer Line pro Jahr,. Auch dieser Konsum fand immer in der Gruppe und an den Wochenenden statt.
Maximal 1 Linie pro Jahr?
Stimmt das wirklich oder möchtest du dein Verhalten "abmildern"?
Weil das würde dir nicht wirklich einen Vorteil bringen.
Der GA geht davon aus das die Wahrscheinlichkeit nur einmal im Jahr eine Linie zu konsumieren und dann erwischt worden zu sein, extrem gering ist.
Wenn du tatsächlich so konsumiert hast wie du angibst, müsstest du dich daran erinnern können und genau beschreiben wann und zu welcher Gelegenheit.
Will damit sagen dass diese Antwort dir Rückfragen bescheren könnte und du darauf vorbereitet sein solltest.

werden es wohl leider mehr als 100 Fahrten gewesen sein.
Das Wort "Leider" würde ich nicht sagen, klingt so nach selbstmitleid und Opfer.
Man kann seine Reue auch in Form guter Aufarbeitung zum Ausdruck bringen.
Wieviel mehr als 100? Wie hast du die Zahl ermittelt? Wenn es tatsächlich mehr waren, dann gib es an.
Weniger angeben bringt keinen Vorteil, der GA verurteilt dich nicht zu deinen Taten sondern bewertet dich nach deinen Veränderungen und Aufarbeitung.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Leider gar nicht.
Auch hier wieder. Leider...

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Am Anfang war es die Neugierde auf etwas neues, wie auch der Reiz des verbotenen, Rückblickend würde ich heute auch noch einen gewissen Herdendrang, denn wenn es die ganze Gruppe macht, wollte ich nicht alleine außen vor sein, und das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit damit zu stärken aufführen. Später war es für mich innerhalb der Gruppe in der Konsumiert wurde eine Art der Entspannung um ein wenig Abstand vom Alltag zu bekommen. Ich mochte den Rauschzustand, zB die Wahrnehmung von Musik, die Gespräche, das Tanzen bis hin zu den Geschmack von Speisen im Gegensatz zu Alkohol viel lieber. Später habe ich Cannabis in erster Linie als Einschlafhilfe genutzt

Frage 21 ist eine der Kernfragen überhaupt.
Das ist viel zu dünn was du da beschreibst.
Du erwähnst nur deine äußeren Motive aber nicht deine inneren.
Warum war dir der Herdendrang so wichtig? Hast du Probleme soziale Kontakte zu knüpfen?
Warum war der Griff zu Drogen deine Lösung dich zu entspannen, und nicht zB ein Hobby?
Das wir alle den Rauschzustand mochten ist klar ;)...aber warum genau?
Warum hast du als Einschlafhilfe zu Cannabis gegriffen und nicht zu anderen Methoden die bei Einschlafproblemen empfohlen werden?

Es ist wirklich wichtig Frage 21 gut aufzuarbeiten für den letzten Teil des FB "warum passiert das nicht wieder".
Wenn du nämlich deine persönlichen Hintergründe sehr gut aufgearbeitet hast kennst du auch deine stolpersteine und Rückfallgefahren in alte Denkmuster.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich mich selber. Ich hatte damals das Gefühl, das ich ohne zu rauchen einfach nicht einschlafen könnte.
Nochmal Bezug zu Frage 21...warum hattest du das Gefühl? Wenn du das beantworten kannst bist du deinen inneren Motiv nen Schritt näher

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, ich bin der Meinung, dass jeder der Drogen nimmt in eine Abhängigkeit geraten kann.
Bisschen ungeschickt formuliert.
Schön das du eine Meinung zu Drogen hast, und dennoch hast du sie genommen.
Treffender wäre, wenn es so rüber kommt dass du gelernt, bzw es begriffen und die Gefahr erkannt hast das Drogen abhängig machen können

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich mich strikt an meine Abstinenz halten werde.
Die Frage ist ähnlich wie 39 und 42,aber nimmt Bezug auf den Straßenverkehr, dementsprechend sollte auch die Antwort Bezug darauf nehmen.

An Frage 39 und 42 kann man nun heraus lesen das Frage 21, wie erwähnt, noch einfach zu dünn ist.
Da musst du noch etwas Zeit investieren und nacharbeiten.
Wenn es aber trotz alledem zu einem Beginnenden Rückfall kommen sollte
Wie willst einen beginnenden Rückfall erkennen?
Was sind die Denkmuster?
Wo sind genau deine Stolpersteine?
Woran machst du es fest?
Das benennen und erkennen zu können ist bereits Teil einer guten Strategie.
Verstehst du was ich dir damit sagen möchte? ;)

So, das war mal n kurzes Feedback von mir.

Gruß Hans64
 

Krischan

Benutzer
Hallo liebes Forum, ich wünsche euch allen hier noch ein frohes neus Jahr. Habe meinen FB noch ein weiteres mal verbessert ( hoffe ich zumindest ), und würde mich sehr freuen, wenn einer der üblichen Verdächtigen sich ihn mal durchlesen würde.

VLG Krischan

1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Im Biologieunterricht, das muss1983 in der 6.ten Klasse gewesen sein.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Auf meinem 18.ten Geburtstag 1989.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

THC: Auf Partys und ähnlichen Gelegenheiten habe ich ab 1989 2-3 mal im Jahr 1-2 Joints geraucht.1998 wechselte ich vom Handwerk in die Industrie und arbeitete dort bis 2018 in 3er Schicht. Ab 2018 bis heute in 2er Schicht. Mein Konsum stieg dort von 1998 bis 2021 kontinuierlich an. Zuerst rauchte ich Sonntag abends vor der Frühschicht einen Joint um abends gut schlafen zu können.In den Folgejahren rauchte ich dann auch mal unter der Woche, mein Konsum stieg damit von 30 auf ca. 60 Joints im Jahr an.

Kokain; Mitte der 90er bis 2002 auf einer Silvesterparty probierte ich es zum ersten mal, hier blieb mein Konsum aus großem Respekt der Droge gegenüber konstant, und bestand dann maximal aus einer Line pro Jahr,. Auch dieser Konsum fand immer in der Gruppe und an den Wochenenden statt.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Alkohol war bei mir wegen einer gewissen Unverträglichkeit, welche sich durch sehr schnelle Übelkeit und erbrechen äußert, nie ein großes Thema.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Kaffee und Zigaretten


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja, am morgen nach dem Konsum war ich meistens sehr müde und abgeschlagen. Ich war äußerst unmotiviert. Es fiel mir schwer mich zu konzentrieren. Ich wurde faul und habe alle möglichen Sachen vor mir her geschoben.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

3,9 ng THC ,1,2 ng 11oh ,20,0 ng cooh und 12,0 ng Benzoylecgonin


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Von Sonntag auf Montag auf einer Geburtstagsfeier eine Line Kokain und 2 Joints.in der
Nacht von Dienstag auf Mittwoch 2 Joints ,den letzten um ca 02:00 Uhr.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Nichts, es waren die Restwerte des Vorabends die zu den Ergebnissen führten.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Zu der Zeit hatte ich Coronabedingte Kurzarbeit, durch die andauernden Lockdowns fehlten mir meine sozialen Kontakte. Als es dann auf der Geburtstagsparty Drogen gab, habe ich mich dazu entschieden mal wieder Kokain zu nehmen und danach noch 2 Joints zu rauchen. Am Dienstag Abend fand bei mir ein Spieleabend statt, welcher am Wochenende zuvor ausgefallen war. Da ich, wie auch eine weitere Person in Kurzarbeit waren und ein dritter Urlaub hatte, beschlossen wir den Spieleabend innerhalb der Woche abzuhalten. An diesem Abend habe ich zum Tageswechsel, sowie um 02:00 Uhr nachts je einen Joint konsumiert.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Gar nicht, das war im Zuge einer allgemeinen Verkehrskontrolle.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?


Ich wollte Gartenabfälle zur Grünschnittdeponie bringen.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Hin und zurück wären es 6 Km gewesen, 3 Km habe ich geschafft.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nach meiner Vorbereitung zur MPU, und dem Wissen um die Wirkungsdauer von THC werden es wohl 500 Fahrten gewesen sein.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Gar nicht. Es gab für mich keinerlei Konflikte, da ich immer der Annahme war das ausreichend Schlaf ähnlich wie bei Alkohol zum Abbau reichen würden. Niemals habe ich mich direkt nach dem Konsum ans Steuer gesetzt, sondern immer erst am Folgetag mit der Annahme wieder voll Fahrtauglich zu sein. Heute ist mir bewusst, das dem nicht so war. Über Wirkungsdauer der Drogen, und wie lange man nach dem Konsum nicht am Verkehr teilnehmen darf, habe ich mich nicht informiert und wusste nicht welche große Gefahr ich für andere Verkehrsteilnehmer und mich selbst darstellte.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Cannabis, wie auch andere Drogen minder die Leistungsfähigkeit und das Reaktionsvermögen erheblich, sie erhöhen damit das Unfallrisiko um ein vielfaches. Somit sind die wichtigsten Voraussetzungen zum sicheren führen eines Fahrzeuges nicht mehr gegeben, und damit stellt man eine große Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer dar.


(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

THC: Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, nicht mehr multitaskingfähig, Keine zuverlässige Abschätzung von Geschwindigkeit und Entfernungen.

Kokain: Erhöhte Risikobereitschaft durch euphorischer Selbstüberschätzung.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis liegt er bei ca. 36 h, kann aber je nach Konsummenge und Dauer bis zu 72 h anhalten. Bei Kokain sind es ca. 24 h , wobei auch hier die Konsummenge und Dauer der Einnahme die Einflusszeit nach oben verändern kann

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Das Risiko einer Abhängigkeit steigt enorm. Ebenso erhöhen sich die Gesundheitlichen Schädigungen, wie z.B. Schädigungen von Lunge und Herz, das Risiko einer Psychose besteht. Weitere Folgen sind Psychische sind Störungen und motorische Antriebslosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, Schlaf und Essstörungen. Durch den Regelmäßigen Konsum kommt es zu einer Toleranzbildung den Drogen gegenüber, wodurch sich ein Negativkreislauf ergibt.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?


Am Anfang war es die Neugierde auf etwas neues, wie auch der Reiz des verbotenen, Rückblickend würde ich heute auch noch einen gewissen Herdendrang, denn wenn es die ganze Gruppe macht, wollte ich nicht alleine außen vor sein, und das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit damit zu stärken aufführen. Diese war mir damals extrem wichtig, denn ich musste allein während meiner Schulzeit 4x umziehen, und damit auch die Schule wechseln. Dadurch wurde ich immer wieder aus meinem sozialen Umfeld gerissen. Ich kannte zwar sehr viele Leute, feste Freunde hatte ich aber so gut wie gar nicht. Als ich dann in diese neue Clique kam,wollte ich unbedingt dazu gehören. Später, als ich dazu gehörte, war es für mich innerhalb der Gruppe in der Konsumiert wurde eine Art der Entspannung um ein wenig Abstand vom Alltag zu bekommen. Ich empfand es damals als ausgesprochen cooI, ich empfand keine Unsicherheit anderen Menschen gegenüber, sondern hatte durch den Rausch ein sehr aufgebautes Ego. Außerdem mochte ich den Rauschzustand, zB die Wahrnehmung von Musik, die Gespräche, das Tanzen bis hin zu den Geschmack von Speisen im Gegensatz zu Alkohol viel lieber. Später habe ich Cannabis in erster Linie als Einschlafhilfe genutzt. Cannabis zu konsumieren war für mich damals die einfache , schnelle aber auch die faule Lösung. Über Übungen um diesem verhalten zu entkommen , habe ich mich damals eher lustig gemacht. Inzwischen schwöre ich diesbezüglich auf Autogenes Training und Entspannungsübungenen nach Jacobson. Damit, und das ich nach 16.00 Uhr keinen Kaffee mehr trinke konnte ich meinen Schlafproblemen ein Schnippchen schlagen. Des weiteren fehlte mir der Sport, zu dem ich zu faul geworden war, oder ein Hobbie bei dem ich entspannen, und aus dem ich Kraft schöpfen konnte.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Frau war über meinem Konsum im Bilde, hat ihn allerdings niemals toleriert. Meine damals 18 jährige Tochter ,welche mich nach der Kontrolle vom Krankenhaus abholen musste ist aus allen Wolken gefallen,da ich den Konsum immer vor ihr geheim gehalten habe. Die meisten meiner langjährigen Freunde waren im Bilde darüber. Meinen Chef habe ich mich damals anvertraut um klare Verhältnisse zu schaffen. Er war sehr verwundert darüber, da ich ihm aber stets als langjähriger und äußerst zuverlässiger Mitarbeiter zur Seite stand, hat er den Vorfall toleriert und ihn mir verziehen.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ja , an meine Frau und meine besten Freunden, zu denen auch ein Kollege von mir gehört. In langen Gesprächen habe ich meine Motive zu meinem Konsum offengelegt ,und wir haben zusammen nach Lösungen gesucht. So hatte ich die Chance, mich mit ihnen und mir selbst mit meinem Konsum auseinander zu setzen. Das ich nicht alleine vor diesem Problem stand, hat mir ordentlich Rückenwind gegeben, und mich in meinem weiteren Weg bestärkt.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Nein, keine Spitzen.Allerdings habe ich seit der Geburt meiner Tochter von 2002 bis 2021 kein Kokain mehr konsumiert.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich habe mich damals aus Faulheit und unwissenheit selbst daran gehindert. Alternativen zu Cannabis, wie Autogenes Training oder Entspannungsübungen habe ich damals aus Faulheit abgelehnt, und und aus der Gewohnheit raus eher dem Konsum vertraut.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, heute nach meiner Vorbereitung zur MPU bin ich der Meinung, dass jeder der Drogen konsumiert in eine Abhängigkeit geraten kann, und bin mir heute bewusst darüber, welche Gefahr von ihnen ausgeht.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein

Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Wenn ich mich 1989 schon über die Langzeitfolgen und Wirkungsdauer der Drogen informiert hätte, wenn ich nicht so unbedarft, sondern mich mit den Gefahren und negativen Folgen beschäftigt und auseinander gesetzt hätte dann auf alle Fälle ja.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich möchte weiter Abstinent leben. Ich habe eingesehen das mir die Drogen bei nichts geholfen haben, sondern mir eigentlich nur Steine in den Weg gelegt haben.Meine Gesundheit, wie meine Familie belastet haben und ich im Verkehr eine große Gefahr für mich und andere war.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der erste Knackpunkt war, als ich mich von meiner Tochter nach der Kontrolle vom Krankenhaus abholen lassen musste, und ihr den Grund dafür erklären musste. Das ich meine Tochter so enttäuscht habe und ich mich so vor ihr geschämt habe, und mich auch heute immer noch schäme . Das war der Punkt an dem ich mir geschworen habe, den Drogen keinen Platz mehr in meinem Leben einzuräumen. Der zweite war als mir bewusst wurde, welch große Gefahr im Straßenverkehr von mir ausging. Heute bin ich froh, das alles nochmal glimpflich abgelaufen ist und niemand durch mich zu Schaden gekommen ist.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Da ich heute dank meiner Vorbereitung um die Gefährlichkeit und Wirkungsdauer weiß, werde ich Drogen keine Möglichkeit mehr geben mein Leben zu beeinflussen, das bisher erreichte auf keinen Fall aufs Spiel setzen möchte. Da ich niemanden durch weiteren Konsum gefährden oder verletzen möchte, kommt für mich selbst gelegentlicher Konsum wie in der Vergangenheit nicht mehr in Frage. Trotz meines Vorfalls habe ich von meinem Chef die Chance für einen neuen Jobs mit großer Verantwortung bekommen, welchen ich sehr mag und auf den ich sehr stolz bin,und zu dem einfach keine Drogen mehr passen. Durch die vielen Umstellungen in meinem Leben bin ich inzwischen auch nicht mehr auf Drogen angewiesen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt? Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Bis auf die Einschlafprobleme während der ersten Nächte durchweg positiv. Bin morgens ausgeschlafen aufgewacht, und hatte wieder ordentlich Power und Tatendrang. Auch meine Gedächtnisleistung und Konzentration nahmen wieder zu. Ich versuche mich inzwischen bewusster zu ernähren und habe wieder angefangen Sportlich aktiv zu sein. Ich habe inzwischen wieder ordentlich Power und Tatendrang für meine Hobbys wie Segeln,Gartenarbeit und unser neuer Koiteich ,welche mich erden und mich beruhigen wenn es mal hoch her geht. Mein Leben hat sich auf vielen Ebenen einfach nur verbessert.

Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine Familie und meine Freunde stehen voll hinter mir, und freuen sich das ich mit diesem Teil meines Lebens abgeschlossen habe. Für diesen Vertrauensvorschuss bin ich ihnen sehr dankbar, und möchte keinen davon enttäuschen. Meine Frau freut sich extrem über meine neue Ausgeglichenheit und den Tatendrang welcher mich inzwischen begleitet

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Da ich schon vor über 20 Jahren in einen anderen Landkreis gezogen bin, und diese Bekannten eher einen Teil meiner Vergangenheit darstellten, fiel es mir nach dem Vorfall dementsprechend leicht diese Brücken abzureißen. Also nein.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Im meinem jetzigen Bekanntenkreis werden keine Drogen konsumiert. Also nein. Selbst wenn ich auf einer Party oder ähnlichem mitbekommen würde, das dort Drogen konsumiert werden, würde ich für eine Räumliche Trennung sorgen. Wenn das aus Platzgründen nicht gehen sollte würde ich die Räumlichkeit verlassen und einfach gehen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde in Zukunft weiter strikt abstinent leben. Mir sind die Risiken des Drogenkonsums inzwischen bewusst und ich möchte das bisher erreichte nicht riskieren. Heute bin ich ein anderer Mensch und würde mich daher heute selbst auf gelegentlichen Konsum nicht mehr einlassen und werde den Kontakt zu Drogen und deren Konsumenten weiterhin meiden.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich mich strikt an meine Abstinenz halten werde. Unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen, würde für mich heute nicht mehr in Frage kommen. Rückblickend bin ich froh, das ich damals kontrolliert wurde bin, denn so hatte ich die Möglichkeit mein bisheriges Leben zu überdenen und somit auch zum besseren zu ändern.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Seit fast 22 Monaten bin ich inzwischen abstinent und habe in der Zwischenzeit sämtliche Situationen des Lebens wie : Partys, Geburtstage, Spieleabende, Verluste, Schicksalsschläge etc. erlebt und hatte bisher nicht einmal das Gefühl, das mir irgendwas fehlen würde.
Wenn es aber trotz alledem zu einem Beginnenden Rückfall kommen sollte, würde ich mich meiner Familie und meinen Freunden anvertrauen, oder im Zweifel auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke im Sommer ab und zu mal ein Alsterwasser, oder mal ein Glas Wein zum Essen.

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Krischan

Benutzer
Hallo Hans64, die Unterlagen habe ich soweit zusammen, wollte die aber bei der Führerscheinstelle erst einreichen, wenn mein FB soweit okay ist.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Hallo, dir auch ein gutes neues Jahr :)


Hallo Hans64, die Unterlagen habe ich soweit zusammen, wollte die aber bei der Führerscheinstelle erst einreichen, wenn mein FB soweit okay ist.
Alles klar, dann hast du quasi keinen Zeitdruck. ;)

Heute gehe ich ein wenig tiefer in deinen FB ein, was ich so für Gedanken habe wenn ich ihn lese...

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
.1998 wechselte ich vom Handwerk in die Industrie und arbeitete dort bis 2018 in 3er Schicht. Ab 2018 bis heute in 2er Schicht. Mein Konsum stieg dort von 1998 bis 2021 kontinuierlich an.
Ich verstehe nicht was du mit dem Sprung von 3er Schicht auf 2er Schicht sagen möchtest, da dein Konsum von 1998 bis 2021 ohnehin kontinuierlich anstieg?

1998 bis 2021 kontinuierlich an. "Zuerst" rauchte ich Sonntag abends vor der Frühschicht einen Joint um abends gut schlafen zu können.In den "Folgejahren" rauchte ich dann "auch" mal unter der Woche, mein Konsum stieg damit von 30 auf ca. 60 Joints im Jahr an.
Ich habe in deinem letzten FB zwar gesagt, diese Frage so einfach wie möglich nachvollziehbar zu gestalten, aber das ist dann doch zu grob beschrieben.
Immerhin reden wir von 23 Jahren Konsum.
Stufe die markierten Stellen in einem Zeitrahmen ein und versuche dann auch deinen Konsum in wöchentlich oder monatlich auszudrücken.
Weil nur zu sagen, ein Anstieg von 30 auf 60 joints jährlich innerhalb von 23 Jahren könnte evtl dir Rückfragen bescheren und da solltest du besser vorbereitet sein, bzw aufgearbeitet.

Kokain; Mitte der 90er bis 2002 auf einer Silvesterparty probierte ich es zum ersten mal, hier blieb mein Konsum aus großem Respekt der Droge gegenüber konstant, und bestand dann maximal aus einer Line pro Jahr,. "Auch" dieser Konsum fand immer in der Gruppe und an den Wochenenden statt.
Was willst du denn mit "auch" ausdrücken?

Du hast ja zu deinem Kokain Konsum bereits Stellung bezogen, das es sich wirklich so verhalten hat, soweit ok.
Aber, du musst dann damit rechnen das du mit etwaige Rückfragen konfrontiert wirst, zumal ich es recht unglücklich formuliert finde.

Andere Frage von mir: Was hast du denn in deinem ersten negativen Gutachten angegeben bzgl dem Kokain und wie hat der GA darauf reagiert?


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Alkohol war bei mir wegen einer gewissen Unverträglichkeit, welche sich durch sehr schnelle Übelkeit und erbrechen äußert, nie ein großes Thema.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke im Sommer ab und zu mal ein Alsterwasser, oder mal ein Glas Wein zum Essen.

Da steht Frage 5 mit Frage 43 im Widerspruch...wenn es dir SEHR SCHNELL schlecht wird warum trinkst du ihn dann überhaupt noch?

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Von Sonntag auf Montag auf einer Geburtstagsfeier eine Line Kokain und 2 Joints.in der
Nacht von Dienstag auf Mittwoch 2 Joints ,den letzten um ca 02:00 Uhr.

Hier rauchst du 4 Joints innerhalb von 4 Tagen. Passen wirklich deine Angaben zu deiner Konsumbiografie in Frage 3? ;)

Milchmädchenrechnung:
4 joints in einer Woche x 52 Wochen = 208 Joints im Jahr!
Will dich nur sensibilisieren das deine Angaben sich durch den ganzen FB hindurch nicht im Widerspruch stehen dürfen bzw keine Rückfragen bescheren sollten.
Wie du aus deinem ersten negativen Gutachten entnehmen kannst, steht an mancher Stelle: (kritisch nachgefragt).
Das ist nicht nur bei dir so, das findet man oft in negativen Gutachten.
Das ist ein Merkmal an den man erkennt das der GA mit der Antwort nicht zufrieden ist und dir eine Chance gibt dich zu korrigieren oder konkretisieren.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nach meiner Vorbereitung zur MPU, und dem Wissen um die Wirkungsdauer von THC werden es "wohl" 500 Fahrten gewesen sein.
Das Wörtchen "wohl" zeigt, daß du auch diesmal wohl eher geraten oder über dem Daumen gepeilt hast?
Was antwortest du wenn der GA fragt wie du auf diese Zahl gekommen bist?
500 klingt im ersten Moment viel und besser als deine zuerst angegebenen 100, aber verteilt auf 23 Jahre Konsumzeit relativiert sich das wieder.
Bei dieser Frage ist nicht nur die Zahl wichtig, sondern der GA erkennt auch wie selbstkritisch du mit der Thematik dich auseinander gesetzt hast.
Selbstreflektion ist das Stichwort.
Du musst jetzt auch nicht krampfhaft eine hohe Zahl angeben bloß weil ich da so penetrant nachhaken tu...sondern du solltest diese Frage für dich aufarbeiten um dem GA bei Bedarf eine gute Antwort liefern zu können.


Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Versuche generell das Wort Rausch zu vermeiden und verwende besser "die Wirkung von Cannabis..."
Außerdem mochte ich den Rauschzustand, zB die Wahrnehmung von Musik, die Gespräche, das Tanzen bis hin zu den Geschmack von Speisen im Gegensatz zu Alkohol viel lieber.
Den Satz würde ich komplett streichen. Das sind zwar die "angenehmen Aspekte" von Cannabis, aber als persönlichen Hintergrund in einer MPU anzugeben wäre suboptimal.
Später habe ich Cannabis in erster Linie als Einschlafhilfe genutzt.
Wann später?
Du bist ja schon über 50 Jahre, irgendwann ist die Partyzeit vorüber bzw lässt nach, aber dein Konsum nahm stetig zu.
In den ersten Phasen finde ich deine Hintergründe soweit ok.
In der letzten Phase müssen die persönlichen Hintergründe, bzw inneren Motive auch verstärkt hervor gehobenen werden, zumal diese auch aktueller sind.
Cannabis zu konsumieren war für mich damals die einfache , schnelle aber auch die faule Lösung
Das ist einfach zu wenig...warum hast du die faule Lösung gewählt? Was genau hat dich faul gemacht?

Damit, und das ich nach 16.00 Uhr keinen Kaffee mehr trinke konnte ich meinen Schlafproblemen ein Schnippchen schlagen.
Das gehört nicht in diese Frage.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Frau war über meinem Konsum im Bilde, hat ihn allerdings niemals toleriert.
Das klingt nach reichlich Zündstoff in der Ehe?
Wie bist du denn damit umgegangen das sie es NIEMALS toleriert hatte?
Hast du dich zurück gezogen und den Konflikt vermieden, bzw zu umgehen?
Gab es generell Konflikte in der Ehe was dich wieder rum zum Konsum motiviert hat?
Immerhin hattest du so starke Konsummotive, das du trotz nulltoleranz deiner Frau weiter konsumiert hast? (Bezug auf Frage 21)
Ich will jetzt da nicht in deiner Ehe rumdoktern, und auch keine konkreten Antworten zu meinen Fragen, aber gut möglich das der GA evtl darauf eingehen könnte. Immerhin sind Konflikte in der Partnerschaft im Zusammenhang mit Drogenkonsum eine häufigere Ursache.
Vielleicht hilft dir dieser Gedankenansatz ein wenig zu Frage 21.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Nein, keine Spitzen. Allerdings habe ich seit der Geburt meiner Tochter von 2002 bis 2021 kein Kokain mehr konsumiert.
23 Jahre Konsum und keine Konsumspitzen, keine Ereignisse?
Bist du dir ganz sicher oder hast du den Sinn hinter dieser Fragen nicht verstanden?


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Alternativen zu Cannabis, wie Autogenes Training oder Entspannungsübungen habe ich damals aus Faulheit abgelehnt
Du hast jetzt wiederholt Faulheit angegeben, das ist schon mal ein logischer Ansatz.
Versuche doch mal näher bzw tiefer auf diese Faulheit einzugehen.
Das Wort an sich klingt nach viel, aber sagt noch nicht viel aus.
Vielleicht hilft dir das auch bei Frage 21 zu deinen inneren Motive.

Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Wenn ich mich 1989 schon über die Langzeitfolgen und Wirkungsdauer der Drogen informiert hätte, wenn ich nicht so unbedarft, sondern mich mit den Gefahren und negativen Folgen beschäftigt und auseinander gesetzt hätte dann auf alle Fälle ja.
Da fehlt noch ein bisserl was.
Klar, bessere Aufklärung über Drogen können einiges verhindern, aber diese Frage zielt m.u.a. auch darauf ab, dass wenn du deine Motive und Probleme rechtzeitig erkannt und gelöst hättest, du gar nicht erst zu Drogen als Lösung gegriffen bzw es beendet hättest.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich mich strikt an meine Abstinenz halten werde. Unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen, würde für mich heute nicht mehr in Frage kommen. Rückblickend bin ich froh, das ich damals kontrolliert wurde bin, denn so hatte ich die Möglichkeit mein bisheriges Leben zu überdenen und somit auch zum besseren zu ändern.
Die ersten zwei Sätze sind ok.
Was fehlt ist, dass du nun aufgeklärt bist und die Gefahr für andere und dich erkannt hast unter Cannabiseinfluss am Straßenverkehr teilzunehmen.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Seit fast 22 Monaten bin ich inzwischen abstinent und habe in der Zwischenzeit sämtliche Situationen des Lebens wie : Partys, Geburtstage, Spieleabende, Verluste, Schicksalsschläge etc. erlebt und hatte bisher nicht einmal das Gefühl, das mir irgendwas fehlen würde.
Das ist keine Rückfall Strategie.
Das passt in Frage 34, wie du die Umstellung erlebt hast und die o.g. Dinge gemeistert hast.
Aber in dieser Frage geht es um Strategien und Stolpersteine erkennen für die Zukunft, und da sind Argumente aus der Vergangenheit nicht zielführend, immerhin könnte es ja sein dass du aus irgendeinem Grund oder Schicksalsschlag doch wieder in alte Denkmuster zurück fallen könntest und was dann???
Der letzte Satz, sich Hilfe zu suchen ist in Ordnung.

So, das war jetzt mal mein Feedback.
An paar Stellen musst du noch etwas tiefer in deine Aufarbeitung gehen.
Ich habe mir deinen ganzen Thread durchgelesen und auch die Auszüge aus deinem negativen Gutachten.

Ich habe die zwei markantesten Stellen heraus geschnitten, denn das sind genau die wo es in deinem FB noch ein bisserl hapert und Zeit investieren solltest.


LG Hans64
 

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Krischan

Benutzer
Hallo Hans64, 1000 Dank dafür, das du so viel Zeit in mich investiert. Ich werde den FB am Wochenende überarbeiten. Wenn ich deine Kritikpunkte so
lese, fallen mir meine Fehler, Ecken und Kanten im FB meistens auch selber auf. Manchmal braucht es anscheinend mehrere Schubser von außen. Ich bin so froh, das es dieses Forum gibt und habe keine Ahnung wie ich dir danken kann. Vlg Krischan
 

Krischan

Benutzer
Hallo zusammen, hier jetz die aktuelle Version meines FB. Als Neuerung kann ich inzwischen mit dem Besuch der Suchtberatung meines Arbeitgebers mitteilen, welcher auch berechtigt ist ein Schreiben für die MPU zu erstellen. Bitte schaut euch nochmal den FB durch ,damit ich wenn nötig nochmals nachbessern kann.

Vielen Dank un lG von Krischan


1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?Im Biologieunterricht, das muss1983 in der 6.ten Klasse gewesen sein.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Auf meinem 18.ten Geburtstag 1989.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

THC: Auf Partys und ähnlichen Gelegenheiten habe ich ab 1989 bis 1998 2-3 mal im Jahr 1-2 Joints innerhalb der Gruppe geraucht, was mit zunehmenden Alter immer mehr abnahm.1998 wechselte ich vom Handwerk in die Industrie und arbeitete dort bis 2018 in 3er Schicht. Von 1998 bis 2018 rauchte ich alle 3 Wochen Sonntag abends vor der Frühschicht einen Joint um gut schlafen zu können, womit mein Konsum bis 2018 bei ca.1 bis 2 Joints im Monat lag. Ab 2018 rauchte ich, da ich jetzt im 2 Schichtsystem jede zweite Woche Frühschicht hatte 2 bis 3 Joints im Monat. Ab 2019 kam es während der Frühschicht auch schon mal zum Konsum unter der Woche, was aber eher die Ausnahme war. Mein Konsum stieg damit auf ca.3 bis 4 Joints im Monat an.

Kokain; Mitte der 90er bis 2002 auf einer Silvesterparty probierte ich es zum ersten mal, hier blieb mein Konsum aus großem Respekt der Droge gegenüber konstant, und bestand dann maximal aus einer Line pro Jahr.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Harte Spirituosen waren bei mir wegen einer gewissen Unverträglichkeit, welche sich durch sehr schnelle Übelkeit und erbrechen äußert, kein Thema. Ich trinke wenn dann eher im Sommer mal ein Alster, oder zum guten Essen mal ein Glas Wein.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Kaffee und Zigaretten


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja, am morgen nach dem Konsum war ich meistens sehr müde und abgeschlagen. Es fiel mir schwer mich zu konzentrieren. Ich wurde faul und habe alle möglichen Sachen vor mir her geschoben.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
3,9 ng THC ,1,2 ng 11oh , 20,0 ng cooh und 12,0 ng Benzoylecgonin

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Von Sonntag auf Montag auf einer Geburtstagsfeier eine Line Kokain und 2 Joints.in der
Nacht von Dienstag auf Mittwoch 2 Joints ,den letzten um ca 02:00 Uhr.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Nichts, es waren die Restwerte des Vorabends die zu den Ergebnissen führten.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Zu der Zeit hatte ich Coronabedingte Kurzarbeit, durch die andauernden Lockdowns fehlten mir meine sozialen Kontakte. Als es dann auf der Geburtstagsparty Drogen gab, habe ich mich dazu entschieden mal wieder Kokain zu nehmen und danach noch 2 Joints zu rauchen. Am Dienstag Abend fand bei mir ein Spieleabend statt, welcher am Wochenende zuvor ausgefallen war. Da ich, wie auch eine weitere Person in Kurzarbeit waren und ein dritter Urlaub hatte, beschlossen wir den Spieleabend innerhalb der Woche abzuhalten. An diesem Abend habe ich zum Tageswechsel, sowie gegen 02:00 Uhr nachts je einen Joint konsumiert.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Gar nicht, das war im Zuge einer allgemeinen Verkehrskontrolle.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?


Ich wollte Gartenabfälle zur Grünschnittdeponie bringen.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Hin und zurück wären es 6 Km gewesen, 3 Km davon habe ich geschafft.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Nach meiner Vorbereitung zur MPU, und dem Wissen um die Wirkungsdauer von THC sind es ca. 963 Fahrten gewesen sein.( 1998 bis 1998 6x im Jahr x 9 Jahre = 54x, 1998 bis 2018 1Jahr 3er Schicht sind 52 Wochen :3 Schichten=17,3 Wochen Frühschicht. Durch die 4er Fahrgemeinschaft mit täglichem Fahrerwechsel musste ich max. 6 mal im Monat fahren, wobei ja nicht jedes mal auf den Montag oder Dienstag traf. Das wären dann 2 Fahrten im Monat mal x 12 Monate x 20 Jahre =480 Fahrten. 2018 bis 2021 1 Jahr 2er Schicht sind 52 Wochen :=26 Frühschichten Durch die Fahrgemeinschaft musste ich 6 x im Monat fahren, auch hier fiel ja nicht jedes mal auf den Montag oder Dienstag. Im Monat. 2 Frühschichten 3 Fahrten x12 Monate=108 Fahrten.

54+480+108= 642 Fahrten

Das sind insgesamt 642 Fahrten + 50 % für Privat =963Fahrten

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Gar nicht. Es gab für mich keinerlei Konflikte, da ich immer der Annahme war das ausreichend Schlaf ähnlich wie bei Alkohol zum Abbau reichen würden. Niemals habe ich mich direkt nach dem Konsum ans Steuer gesetzt, sondern immer erst am Folgetag mit der Annahme wieder voll Fahrtauglich zu sein. Heute ist mir bewusst, das dem nicht so war. Über Wirkungsdauer der Drogen, und wie lange man nach dem Konsum nicht am Verkehr teilnehmen darf, habe ich mich nicht informiert und wusste nicht welche große Gefahr ich für andere Verkehrsteilnehmer und mich darstellte.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Cannabis, wie auch andere Drogen minder die Leistungsfähigkeit und das Reaktionsvermögen erheblich, sie erhöhen damit das Unfallrisiko um ein vielfaches. Somit sind die wichtigsten Voraussetzungen zum sicheren führen eines Fahrzeuges nicht mehr gegeben, und damit stellt man eine große Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer dar.

(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

THC: Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, nicht mehr multitaskingfähig, Keine zuverlässige Abschätzung von Geschwindigkeit und Entfernungen.

Kokain: Erhöhte Risikobereitschaft durch euphorischer Selbstüberschätzung.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis liegt er bei ca. 36 h, kann aber je nach Konsummenge und Dauer bis zu 72 h anhalten. Bei Kokain sind es ca. 24 h , wobei auch hier die Konsummenge und Dauer der Einnahme die Einflusszeit nach oben verändern kann

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Das Risiko einer Abhängigkeit steigt enorm. Ebenso erhöhen sich die Gesundheitlichen Schädigungen, wie z.B. Schädigungen von Lunge und Herz, das Risiko einer Psychose besteht. Weitere Folgen sind Psychische sind Störungen und motorische Antriebslosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, Schlaf und Essstörungen. Durch den Regelmäßigen Konsum kommt es zu einer Toleranzbildung den Drogen gegenüber, wodurch sich ein Negativkreislauf ergibt.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?


Am Anfang war es die Neugierde auf etwas neues, wie auch der Reiz des verbotenen, Rückblickend würde ich heute auch noch einen gewissen Herdendrang, denn wenn es die ganze Gruppe macht, wollte ich nicht alleine außen vor sein, und das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit damit zu stärken aufführen. Diese war mir damals extrem wichtig, denn ich musste allein während meiner Schulzeit 4x umziehen, und damit auch die Schule wechseln. Dadurch wurde ich immer wieder aus meinem sozialen Umfeld gerissen. Ich kannte zwar sehr viele Leute, feste Freunde hatte ich aber so gut wie gar nicht. Als ich dann in diese neue Clique kam,wollte ich unbedingt dazu gehören. Später, als ich dazu gehörte, war es für mich innerhalb der Gruppe in der Konsumiert wurde eine Art der Entspannung um ein wenig Abstand vom Alltag zu bekommen. Ich empfand es damals als ausgesprochen cooI, ich empfand keine Unsicherheit anderen Menschen gegenüber, sondern hatte durch die Wirkung von Cannabis ein sehr aufgebautes Ego. Ab 1998 habe ich Cannabis in erster Linie als Einschlafhilfe genutzt. Alle 3 Wochen zur Frühschicht musste ich um kurz nach 04.00Uhr aufstehen und damit meinen Körper mehr oder weniger dazu zwingen gegen 22.30Uhr müde zu sein und einzuschlafen. Wenn ich den Tag mental noch nicht richtig verarbeitet hatte, lag ich sehr oft Stundenlang wach, je mehr ich versuchte einzuschlafen und mich damit selbst unter Druck setzte, da die Schlafzeit ja immer kürzer wurde, desto weniger funktionierte es. Ich konnte nach der Nacht und Spätschicht meine innere Uhr nicht wie einen Wecker umprogrammieren und wurde von ständiger Angst vor dem Verschlafen verfolgt. Cannabis zu konsumieren war für mich damals die einfache, schnelle aber eben auch die faule Lösung. Anstatt meinen Tag aufzuarbeiten, Lösungsansätze für meine Täglichen Problemchen zu suchen oder mich einfach nur beim Sport auszupowern verdrängte ich das einfach alles und konsumierte dann lieber. Der Konsum war ein Garant zum schnellen schlafen.Über Übungen um diesem Verhalten zu entkommen , habe ich mich damals eher lustig gemacht. Inzwischen schwöre ich diesbezüglich auf Autogenes Training und Entspannungsübungenen nach Jacobson.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Frau war über meinem Konsum nach 25 Jahren Beziehung natürlich im Bilde. Meine damals 18 jährige Tochter, welche mich nach der Kontrolle vom Krankenhaus abholen musste ist aus allen Wolken gefallen,da ich den Konsum immer vor ihr geheim gehalten habe. Die meisten meiner langjährigen Freunde wussten auch darüber Bescheid. Meinen Chef habe ich mich damals anvertraut um klare Verhältnisse zu schaffen. Er war sehr verwundert darüber, da ich ihm aber stets als langjähriger und äußerst zuverlässiger Mitarbeiter zur Seite stand, hat er den Vorfall toleriert und ihn mir verziehen.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein ( Es gab da über die Jahre keine Spitzen, die aus meinem Konsummuster hervorstachen.)

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ja , an meine Frau und meine besten Freunden, zu denen auch ein Kollege von mir gehört. In langen Gesprächen habe ich meine Motive zu meinem Konsum offengelegt ,und wir haben zusammen nach Lösungen gesucht. So hatte ich die Chance, mich mit ihnen und mir selbst mit meinem Konsum auseinander zu setzen. Das ich nicht alleine vor diesem Problem stand, hat mir ordentlich Rückenwind gegeben, und mich in meinem weiteren Weg bestärkt.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Nein, keine Spitzen.Allerdings habe ich seit der Geburt meiner Tochter von 2002 bis 2021 kein Kokain mehr konsumiert.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich habe mich damals aus Faulheit und Unwissenheit selbst daran gehindert. Alternativen zu Cannabis, wie Autogenes Training oder Entspannungsübungen habe ich damals aus Faulheit abgelehnt, und aus der Gewohnheit raus eher dem Konsum vertraut. Der späte Konsum von Kaffee noch nach 19.00 Uhr, wie die Tatsache, das ich meinen Alltag wie auch meine Probleme über den Tag hinweg teilweise nicht gut genug aufgearbeitet oder gar nur vor mir hergeschoben hatte. Mein innerer Schweinehund ist durch den Konsum und durch die Schichtarbeit einfach zu groß geworden für mich. Welcher im Enddefekt auch zu einem fehlendes Hobbie, bei dem ich über das was mich belastet nachdenken konnte, wie auch der fehlende Sport führte.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, heute nach meiner Vorbereitung zur MPU bin ich der Meinung, dass jeder der Drogen konsumiert in eine Abhängigkeit geraten kann, und bin mir heute bewusst darüber, welche Gefahr von ihnen ausgeht.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein

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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Wenn ich mich 1989 schon über die Langzeitfolgen und Wirkungsdauer der Drogen informiert hätte, wenn ich nicht so unbedarft, sondern mich mit den Gefahren und negativen Folgen beschäftigt und auseinander gesetzt, wenn ich mich frühzeitig mit meinen Konsummotiven beschäftigt und meine Probleme rechtzeitig erkannt und auch gelöst hätte hätte dann auf alle Fälle ja.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich möchte weiter Abstinent leben. Ich habe eingesehen das mir die Drogen bei nichts geholfen haben, sondern mir eigentlich nur Steine in den Weg gelegt haben. Meine Gesundheit, wie meine Familie belastet haben und ich im Verkehr eine große Gefahr für mich und andere war.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Der erste Knackpunkt war, als ich mich von meiner Tochter nach der Kontrolle vom Krankenhaus abholen lassen musste, und ihr den Grund dafür erklären musste. Das ich meine Tochter so enttäuscht habe und ich mich so vor ihr geschämt habe, und mich auch heute immer noch schäme . Das war der Punkt an dem ich mir geschworen habe, den Drogen keinen Platz mehr in meinem Leben einzuräumen. Der zweite war als mir bewusst wurde, welch große Gefahr im Straßenverkehr von mir ausging. Heute bin ich froh, das alles nochmal glimpflich abgelaufen ist und niemand durch mich zu Schaden gekommen ist.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Da ich heute dank meiner Vorbereitung um die Gefährlichkeit und Wirkungsdauer weiß, werde ich Drogen keine Möglichkeit mehr geben mein Leben zu beeinflussen, das bisher erreichte auf keinen Fall aufs Spiel setzen möchte. Da ich niemanden durch weiteren Konsum gefährden oder verletzen möchte, kommt für mich selbst gelegentlicher Konsum wie in der Vergangenheit nicht mehr in Frage. Trotz meines Vorfalls habe ich von meinem Chef die Chance für einen neuen Jobs mit großer Verantwortung bekommen, welchen ich sehr mag und auf den ich sehr stolz bin,und zu dem einfach keine Drogen mehr passen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt? Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Bis auf die Einschlafprobleme während der ersten Nächte durchweg positiv. Bin morgens ausgeschlafen aufgewacht, und hatte wieder ordentlich Power und Tatendrang. Auch meine Gedächtnisleistung und Konzentration nahmen wieder zu. Ich versuche mich inzwischen bewusster zu ernähren und habe wieder angefangen Sportlich aktiv zu sein. Ich habe inzwischen wieder ordentlich Power und Tatendrang für meine Hobbys wie Segeln,Gartenarbeit und unser neuer Koiteich ,welche mich erden und mich beruhigen wenn es mal hoch her geht. Ich habe Entspannungsübungen erlernt, welche mich Abends gut schlafen lassen. Die Aufarbeitung meines Tages gelingt mir inzwischen auch viel einfacher. Seit fast 22 Monaten bin ich inzwischen abstinent, und habe in der Zwischenzeit sämtliche Situationen des Lebens wie ; Partys, Geburtstage, Verluste, Schicksalsschläge etc. erlebt und hatte bisher nicht einmal das Gefühl, das mir irgendetwas fehlen würde. Mein Leben hat sich auf vielen Ebenen einfach nur verbessert.

Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine Familie und meine Freunde stehen voll hinter mir, und freuen sich das ich mit diesem Teil meines Lebens abgeschlossen habe. Für diesen Vertrauensvorschuss bin ich ihnen sehr dankbar, und möchte keinen davon enttäuschen. Meine Frau freut sich extrem über meine neue Ausgeglichenheit und den Tatendrang welcher mich inzwischen begleitet

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Da ich schon vor über 20 Jahren in einen anderen Landkreis gezogen bin, und diese Bekannten eher einen Teil meiner Vergangenheit darstellten, fiel es mir nach dem Vorfall dementsprechend leicht diese Brücken abzureißen. Also nein.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Im meinem jetzigen Bekanntenkreis werden keine Drogen konsumiert. Also nein. Selbst wenn ich auf einer Party oder ähnlichem mitbekommen würde, das dort Drogen konsumiert werden, würde ich für eine Räumliche Trennung sorgen. Wenn das aus Platzgründen nicht gehen sollte würde ich die Räumlichkeit verlassen und einfach gehen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich werde in Zukunft weiter strikt abstinent leben. Mir sind die Risiken des Drogenkonsums inzwischen bewusst und ich möchte das bisher erreichte nicht riskieren. Heute bin ich ein anderer Mensch und würde mich daher heute selbst auf gelegentlichen Konsum nicht mehr einlassen und werde den Kontakt zu Drogen und deren Konsumenten weiterhin meiden.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich mich strikt an meine Abstinenz halten werde. Unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen, und damit zu einer Gefahr für andere oder mich selbst, würde für mich heute nicht mehr in Frage kommen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Inzwischen habe ich für mich Antirückfallstrategien entwickelt.Wie, das ich ab 16.00 keinen Kaffee mehr trinke, Entspannungsübungen erlernt habe, wieder Sport treibe, schöne Hobbies habe und meine Probleme sofort angehe und nach Lösungen suche.
Wenn es aber trotz alledem zu einem Beginnenden Rückfall kommen sollte, würde ich mich meiner Familie und meinen Freunden anvertrauen, oder im Zweifel auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke im Sommer ab und zu mal ein Alsterwasser, oder mal ein Glas Wein zum Essen.

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