Fahrrad Mpu

Jaaa... :cool0030::zwinker0004:

Du könntest allerdings noch eine Weinschorle (0,25l) hinzufügen, dann liegst Du im sicheren Bereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja aber Max und Nancy sagen doch, dass meine Trinkmengen nicht passen oder habe ich das falsch verstanden
Jaein ... mein Hinweis berief sich auf ....

"Wie kommst du auf Wein von 500ml ?"


Deine Alkoholmenge ist völlig ok, anbei mein Rechenweg mit Widmark (ausführlich) ...


... Definitiv immer nur ein ca.-Wert.

Gewicht: 55 kg
Trinkbeginn: 17:30 Uhr
Blutabnahme: 23:40 Uhr

Trinkmenge: 1500ml Weißweinschorle (50:50) = 750ml Weißwein
120ml Tequila

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Alkoholmengenformel

A = m * Vol%/100 * s * rp

A = Aufgenommene Alkoholmenge in Gramm
m = Getrunkene Menge in Milliliter
s = Spezifisches Gewicht von Alkohol (0,8 g/cm³)
rp = Resorptionsdefizit (0,8)

Beim Resorptionsdefizit (Aufnahmeverlust) handelt es sich um eine Konstante, die angibt, wie viel Alkohol von der getrunkenen Alkoholmenge im Körper aufgenommen wurde, da Alkohol nach der Aufnahme teilweise wieder ausgeschieden wird durch Atmung, Transpiration und Verdauung.
Dieser Verlust beträgt zwischen 10% und 30%, also im Durchschnitt 20%, daher rp=0,8.

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Berechnung:

750ml x 0,8 x 0,8 x 12,5% = 60 g aufgenommener Alkohol
120ml x 0,8 x 0,8 x 40% = 30,72 g aufgenommener Alkohol


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Damit kämen wir dann zu Widmark:

Insgesamt aufgenommen wurden ≈ 90,72 g Alkohol.

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Widmark-Formel

c = A / (p * r)

c = Alkoholkonzentration in Promille
A = Aufgenommene Alkoholmenge in Gramm (siehe Alkoholmengenformel)
p = Körpergewicht in Kilogramm
r = Reduktionsfaktor (0,7 bei Männern und 0,6 bei Frauen)

Da Alkohol wasserlöslich ist, kann er sich nur mit dem Wasseranteil des Körpers vermischen.
Der Reduktionsfaktor reduziert das Körpergewicht zu diesem Zweck auf die Wassermenge, die laut Widmark bei Männern 70 Prozent und bei Frauen 60 Prozent beträgt.
Die effektive Alkoholmenge wird mit der Alkoholmengenformel berechnet.

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c= 90,72g/ (55 kg x 0,6)

das entspricht dann 2,75 Promille

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Nun zum Abbau:

Alkohol-Abbau

Im Mittelwert baut der Körper 0,15 Promille pro Stunde ab.
Der Abbau beginnt nicht sofort, sondern erst nach einem Zeitraum von 15 Minuten bis 2 Stunden.
Diesen Zeitraum von der Aufnahme des Alkohols bis zur vollständigen Aufnahme aus dem Verdauungstrakt in den Blutkreislauf bezeichnet man auch als Resorptions- bzw. Anflutungsphase.

Mit diesen Angaben ist es nun möglich, eine Anwendung zu realisieren, die es ermöglicht, jederzeit die aktuelle Blutalkohol-Konzentration auf Basis der Widmark-Formel zu errechnen.

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Vom Trinkbeginn bis zur Blutentnahme waren es ca. 6 Stunden.
Das bedeutet für den Zeitraum 6 Std. x 0,15 Promille = 0,9 Promille
Rechnen wir jetzt 2,75 Promille – 0,9 Promille, bleiben am Ende 1,85 Promille übrig.

Da hier jetzt 1,72‰ steht, geht dass so in Ordnung.
__________________


Orientiere dich aber nicht zwangsläufig an der Widmark-Formel, dies ist nichts für ... pauschal im Kopf ausrechnen.
Du solltest die jeweiligen TEs kennen, sowie den Alkoholaufbau und Alkoholabbau.
 
Ok vielen Dank Max:smiley22:

Ich würde gerne noch ein Trinkdiagramm machen. Soll ich das am besten mit excel machen oder geht das auch per Hand gezeichnet?:smiley894:
 
Ich würde es mit 'ner Exeldatei machen, sieht "ordentlicher" aus....:zwinker0004:
 
Super vielen Dank Max:smiley22:
Ich denke ich werde es genau machen, das hört sich plausibel an:zwinker0004:

Ich werde in den nächsten Tagen nochmal mein überarbeiteten Fb online stellen und gleichzeitig die Trinkdiagramme erstellen. Einen Trinkkalender führe ich auch.

Ich hab noch eine Frage zur Akte, da steht laut Polizeibericht ds wir kurz flüchten wollten, aber wir habe sie lediglich nicdht gesehen unde sind einfach weitergefahren. Ich weiß auch nicht mehr genau wie das war. Soll ich das beim GA erwähnen oder wird er darauf nochmal näher eingehen wollen:smiley2204:

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag und genießt das tolle Wetter:smiley22:
 
Ich hab noch eine Frage zur Akte, da steht laut Polizeibericht ds wir kurz flüchten wollten, aber wir habe sie lediglich nicdht gesehen unde sind einfach weitergefahren. Ich weiß auch nicht mehr genau wie das war. Soll ich das beim GA erwähnen oder wird er darauf nochmal näher eingehen wollen

Schon gelesen ... "Alles was Du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest Du auch sagen."

Dein Gutachter wird den Vorgang zur TF sehr wohl wissen wollen. Details werden hier aber nicht hinterfragt, eine "Fluchtvermutung" gehört auch nicht zur Fragestellung einer Alkohol-MPU.


... und genießt das tolle Wetter

Danke, bei uns hat es gerade geregnet ... :smiley138:
 
Halloooo,

oh Max das mit dem Wetter tut mir leid.:zwinker0004:

Ich stelle jetzt nochmal mein überarbeiteten Fb rein und freue mich auf Kommentare:smiley894:
 
Bitte wiederholt diese Angaben nochmal, da diese zum Überprüfen eurer Trinkmengen benötigt werde:
Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 1.58
Gewicht:55 Kg
Alter: 24

eventl. Bundesland: Rheinland-Pfalz

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:10.05.2013
BAK:1,72
Trinkbeginn:18.00
Trinkende:22.50 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme:24:09 Uhr


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Da der Donnerstag vor meiner Trunkenheitsfahrt ein Feiertag war, hatte ich mir den folgenden Tag als sog. Brückentag freigenommen. Da ich freitags also frei hatte schlief ich erstmal aus und traf mich mittags mit einer Freundin in der Stadt zum Kaffee. Wir beschlossen zu zweit am Abend auf ein Weinfest zu gehen. Um 17.02 fuhren wir mit dem Zug zum Weinfest. Da ich spät dran war, fuhr ich mit dem Fahrrad zum Bahnhof und stellte es dort ab. Ursprünglich wollte ich zu Fuß gehen. Gegen 18 Uhr waren wir auf dem Weinfest und bestellten die erste Schorle (0,5 l Wein mit Wasser). An diesem Abend trank ich noch einen zweiten, sowie einen Dritten Schorle. In einem Hof mit Dachboden ankommen, fingen wir zu tanzen an und entdeckten eine Cocktailbar. Wir bestellten uns jeweils ein Tequilla Sunrise (4 cl Tequilla). Hier bestellte ich im Laufe des Abends auch noch einen Zweiten und einen Dritten. Gegen 22.00 Uhr stieß ein weiterer Freund hinzu, welcher mit dem Auto direkt vom Arbeiten kam und uns mit nach Hause nehmen sollte. Gegen 22.45 Uhr liefen wir dann zum Auto und fuhren nach Hause. Wir wollten in unserem Heimatort noch die Disko in der Stadt besuchen. Auf dem Weg fuhren wir am Bahnhof vorbei. Aufgrund des überhöhten Alkoholkonsums hatten wir die leichtsinnige Idee unsere Fahrräder mitzunehmen, um sie über Nacht nicht am Bahnhof stehen zu lassen. Wenige Minuten später saßen wir schon auf dem Fahrrad und 200 m später hielt uns auch schon die Polizei an, da wir kein Licht anhatten (23.30 Uhr). Als Sie uns nach dem Licht fragten, fiel ihnen auf dass wir Alkohol getrunken hatten und ließen uns blasen. Mein Wert ergab 1,72, weshalb ich mit auf die Wache zur Blutabnahme musste. Meine Freundin hatte unter 1,6 und durfte deshalb zu Fuß weitergehen. Die Räder schließen wir an einem Pfosten ab und durften die Schlüssel am nächsten Tag gegen 17 Uhr auf dem Revier abholen.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
- 3 x 0,5 Gläser Weißweinschorle
- 3 x 0,5 Gläser Tequilla Sunrise (4 cl Tequilla pro Glas)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 200 m gefahren und wollte ursprünglich 2,3 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich machte mir leider keine Gedanken über meine Fahrtüchtigkeit, aufgrund meines hohen Alkoholkonsums. Nicht einmal das Licht habe ich angemacht, obwohl es funktionsfähig war. Ich habe absolut nicht nachgedacht und komplett fahrlässig gehandelt, als ich auf das Fahrrad gestiegen bin. Ich habe die Situation und meine Fahrtüchtigkeit völlig fehl eingeschätzt und leichtsinnig gehandelt. Als ich auf dem Rad saß merkte ich jedoch meine Unsicherheit und dass es mir schwer fällt zu fahren. Weitere Gedanken über ein mögliches Absteigen konnte ich mir allerdings nicht machen, da ich wenige Meter schon von der Polizei angehalten wurde. Heute kann ich sagen, zum Glück wurde ich so schnell angehalten und stellte keine weitere Gefahr für die anderen Verkehrsteilnehmer und mich selbst da. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn ich den kompletten Weg ohne Licht und in diesem stark alkoholisierten Zustand gefahren wäre. Heute schäme ich mich für mein verantwortungsloses Verhalten.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Wir sind mit dem Zug auf das Weinfest gefahren, da wir beide die Absicht hatten etwas zu trinken. Der Freund mit dem Auto kam tatsächlich nur nach dem Arbeiten vorbei, um uns einzusammeln und direkt weiter in die Stadt zu fahren. Eigentlich wollte ich zum bahnhof laufen, da ich allerdings zu spät dran war, nahm ich das Fahrrad. Die Fahrräder wollten wir am Bahnhof über Nacht stellen lassen und sie am nächsten Tag holen. Der übermäßige Alkoholkonsum hat mich jedoch leichtsinnig gemacht und ich habe mich und meine Fahrtüchtigkeit völlig fehl eingeschätzt. Mir war es in diesem Moment wichtiger, das Fahrrad mitzunehmen, als es am nächsten Tag extra holen zu müssen, vermutlich geklaut oder kaputt.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Fahrrad bin ich ca. 50 mal alkoholisiert unterwegs gewesen. Bis zur TF habe ich mir auch wenig Gedanke darüber gemacht, dass ich als Fahrradfahrer nicht weniger gefährlich als ein alkoholisierter Autofahrer bin. Mit dem Auto war ich immer sehr vorsichtig und bedacht bei dem Konsum von Alkohol. Wenn ich mit dem Auto unterwegs war, trank ich nie mehr als 1-2 Gläser Sekt (0,1l), aber selbst das ist die Ausnahme gewesen. (drinlassen oder raus???) Jedoch ist mir bei meiner intensiven Aufarbeitung der TF klar geworden, dass selbst nach 1-2 Gläser Sekt bereits Wahrnehmungsveränderungen eintreten können.
Während meiner Aufarbeitung wurde mir jedoch deutlich, dass ich lange die Fahrten mit Restalkohol am nächsten Morgen nach einer Partynacht nicht bedacht hatte (ca. 20- 30 mal). Ich machte mir vor der TF darüber überhaupt keine Gedanken. Selbst nach einigen Stunden Schlaf hatte ich keine vollständige Fahrtüchtigkeit erlangt und immer noch genügend Restalkohol. Somit stellte ich immer noch eine Gefahr für den Straßenverkehr da. Als mir das während meiner Aufarbeitung klar wurde, bin ich froh dass meine Fahrten unter Alkoholeinfluss immer glimpflich ausgegangen sind und nie jemand zu Schaden gekommen ist. Es war es ein Fehler, einen Unterschied zwischen betrunkenem Fahrrad fahren und Auto fahren zu machen. Heute ist mir klar, dass ein betrunkener Radfahrer nicht weniger gefährlich als ein betrunkener Autofahrer ist.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit 8 Jahren auf einer Familienfeier. Die Erwachsenen tranken Alkohol und wurden immer lauter in ihren Gesprächen und alberner. Meine Mutter erklärte mir damals, dass diese Alkohol trinken.
Den ersten Alkoholkonsum hatte ich mit 14 Jahren an Silvester. Wir übernachten bei einer Freundin, deren Eltern auf einer Silvesterfeier waren. Wir fanden im Alkoholschrank den Rum und wollten Das einfach mal ausprobieren. Wir tranken ein bisschen davon. Jedoch schmeckte uns das nicht wirklich und wir blieben an diesem Abend weiter bei unseren antialkoholischen Getränken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich würde meinen Alkoholkonsum eher als phasenweise bezeichnen, da es oft Zeiten gab, in welchen ich gar keinen Alkohol getrunken habe. Jedoch habe ich in den Phasen, in welchen ich getrunken habe regelmäßig konsumiert. Da ich, seit ich 6 Jahre alt war, Judo betrieb und mit den Jahren immer mehr als Leistungssport, war ich an den Wochenenden, als meine Schulkameraden in Kneipen oder auf Partys waren, selten dabei. Ich hatte 5x die Woche Training und am Wochenende Turniere. In dem Alter von 16 -19 Jahren trank ich alle 3 Monate maximal eine Weinschorle meistens zu Geburtstagen, Weinfesten oder in der Disko, abgesehen von einer Trinkspitze mit 16 Jahren. Ich freute mich, dass ich ein sportfreies Wochenende hatte und endlich mal mit dabei sein konnte. Ich überschätze mich maßlos und dachte nicht daran dass ich einfach nicht so viel trinken kann aufgrund der wenigen Gewöhnung. Außerdem wollte ich nicht der Abkacker sein, der nie dabei ist und jetzt nicht mal trinken kann. Ich glaube ich wollte einfach dazu gehören, ich wollte so cool sein wie die anderen und mir nicht wieder nur anhören, du hast ja nur dein Sport im Kopf. Während der Lernphase für das Abitur (3 Monate) trank ich gar kein Alkohol, um mich voll auf das Abitur konzentrieren zu können. Mit der Doppelbelastung, Abitur und Leistungssport, hatte ich auch kaum Zeit um wegzugehen.
Nach dem Abitur erhöhten sich meine Trinkmengen. Zum einen aufgrund der Feierei zum bestandenen Abitur und zum anderen aufgrund der vielen freien Zeit, die ich nun mit meinen Freunden verbringen konnte. 2- 3 x im Monat trank ich 2 Weinschorlen oder 4- 5 Gläser Sekt á 0,1 l und wenn ich turnierfrei hatte auch mal 3 Weinschorlen, das kam aber max. 2-3 mal in den 6 Monaten vor. Diese Zeit dauert ca. 6 Monate. Dann fing ich mit einem längeren Praktikum (4 Monate) an und trank max. einmal im Monat eine Weinschorle.
Im Frühjahr begann nun das Studium. In der Semesterphase (3- 4 Monate) hatte ich eine höhere Trinkmenge, diesmal auch unter der Woche. 2-3 x im Monat war ich donnerstags auf den Studentenparty, an welchen ich entweder 3-4 Weinschorlen und 1-2 x zusätzlich noch 1 Mixgetränk trank (vodka-o oder Havanna Cola) (0,4 liter) oder statt dem Wein 7-8 Gläser Sekt á 0,1 l. 1-2 mal in den drei Monaten kam es vor, dass ich lediglich 1-2 Weinschorlen trank aufgrund wichtiger Vorlesungen am nächsten Tag. 1 x im Monat war ich dann nochmal samstags in meiner Heimatstadt weg wo ich auch 3-4 Weinschorlen und 1-2 x zusätzlich noch 1 Mixgetränk trank (vodka-o oder Havanna Cola) (0,4 liter) oder statt dem Wein 7-8 Gläser Sekt á 0,1 l. Vor den Klausuren jedoch machte ich immer eine Alkoholpause, in welcher ich mich intensiv auf das Lernen konzentrierte. Diese dauerte meist so ca. 3-4 Monate an. Mit Kater und wenig Schlaf konnte ich einfach nicht effektiv lernen. Nachdem die Klausuren jedoch geschrieben waren, begann wieder ein Zeitraum, in welchem ich mehr Alkohol konsumierte. Meistens waren es 3-4 Weinschorle und 2 Mixgetränke 2-3 mal im Monat. Statt dem Wein trank ich ab und zu auch 9-10 Gläser Sekt á 0,1 l. 3-4 mal trank ich im Studium 4 Weinschorlen und 3 Mixgetränke.
Nachdem ich mein Studium nun ganz beendet hatte, ca. 1,5 Monate vor der TF, begann wieder eine Zeit, in welcher ich vermehrt Alkohol trank. Direkt nach den Klausuren trank ich 4 Weinschorlen und 3 Mixgetränke. 5 mal kam es bis zur TF noch vor, dass ich 3 Weinschorlen + 3 Mixgetränke (4 cl) Wodka- Maracuja oder Havanna Cola. Eine gleiche Menge konsumierte ich auch am dem Abend der TF. Aufgrund dieser Gewöhnung gelang es mir auch Fahrrad zu fahren.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Mit 14 Probieren von Rum
16 -19 Jahre Alle 3 Monate eine Weinschorle, Trinkspitze mit 16 Jahren 2X 0,4 Gläser Vodka-O
19 Jahre während dem Abitur (3 Monate) Gar kein Alkohol
19-20 Jahre (nach Abitur) (6 Monate) 2-3 mal im Monat 2 Weinschorlen oder 4- 5 Gläser Sekt á 0,1 l, in den 6 Monate 2x 3 Weinschorlen, da ich ein sportfreies Wochenende hatte und in keiner wichtigen Turnierphase war
21 Jahre (Zeit des Praktikums 4 Monate) Einmal im Monat 1 Weinschorle
21-23 Jahre (Semesterferien und Semesterbeginn) (jew. 3-4 Monate) Beginn des Semesters: 2-3 x Donnerstags und 1 x samstags : 3 – 4 Weinschorlen (0,5)und 1- 2 x im Monat zusätzlich 1 Mixgetränke (0,4l), manchmal gab es statt Wein auch 7-8 Gläser Sekt á 0,1 l
1-2 x in den drei Monaten: 1-2 Weinschorlen beim Weggehen
Während der Semesterferien 2-3 mal im Monat am Wochenende 3 – 4 Weinschorlen und 2 Mixgetränke manchmal gab es statt Wein auch 9-10 Gläser Sekt á 0,1 l

3-4 mal während des Studiums: 4 Weinschorlen und 3 Mixgetränke
23 Jahre (Nach dem Studium, vor der TF; 6 Wochen) Direkt nach den Klausuren: 1mal 4 Weinschorlen und 3 Mixgetränke (Havanna Cola)
5 mal in der Zeit 3 Weinschorlen + 3 Mixgetränke (Havanna Cola oder vodka-o)


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Meistens mit Freunden auf Partys oder zu Hause bei Freunden oder in Kneipen/bars/Diskotheken/Weinfesten. Ab und zu auch auf größeren Familienfesten.

12. Warum haben Sie getrunken?

In dem Alter von 6-19 Jahren betrieb ich Judo als Leistungssport. Für den Erfolg musste ich deshalb auf vieles Verzichten. Während meine Freunde am Wochenende oder unter der Woche sich trafen und gemeinsame Aktivitäten unternahmen, hatte ich Training. Am Wochenende war ich meistens auf Turnieren oder im Trainingslager. Ich merkte zum ersten Mal was es bedeutet unter Druck zu stehen. Dieser innere Konflikt: Auf der einen Seite das harte Training und der daraus resultierende Erfolg, zum anderen die Freizeit und die Freunde, auf was ich verzichtete.
Zusätzlich gab es noch meine Eltern, die zwar stolz auf meine sportlichen Erfolge waren, jedoch immer wieder deutlich machten, wie wichtig die Schule ist. Sie verglichen mich oft mit meinem bruder, welcher drei Jahre älter ist und nur sehr gute Noten nach Hause brachte. Zu meinem bruder hatte ich dennoch ein gutes Verhältnis, ich war eher enttäuscht von meinen Eltern. Oft war ich enttäuscht, dass weder meine Familie, noch meine Freunde sahen, was ich alles leistete und was ich für meine Ziele alles aufgegeben hatte. Bei meiner Aufarbeitung wurde mir klar, dass die in meinen Augen nicht erbrachte Anerkennung von meinen Eltern dazu führte, dass ich im Studium dann selbst in manchen Situationen zu viel Druck machte und die Ziele zu hoch steckte.

Mit dem Studium gab ich den Sport auf, da ich in eine andere Stadt zog und mein Studium viel Zeit in Anspruch nahm. In dieser Zeit trank ich vermehrt Alkohol.
Auf den ersten Partys trank ich mehr um lockerer zu werden und schnell neue Freunde zu finden. Schnell entwickelte sich auch ein stabiler neuer Freundeskreis.
Da mit dem Studium der Sport wegfiel und damit auch der Druck der Trainer, baute ich mir diesen Druck nun selbst auf. Ich war sehr zielstrebig und ehrgeizig, auch weil mit dem Druck der Trainer nun auch die Anerkennung der Trainer wegfiel. Diese versuchte ich nun bei Familie und Freunde durch gute Noten zu erlangen. Insbesondere bei meinen Eltern erhoffte ich mir damit Stolz und Anerkennung, da sie jahrelang stolz auf die schulischen Leistungen meines bruders waren und ich nun auch zeigen wollte, dass ich mehr als nur gute Leistungen im Sport erbringen kann. Während der Lernphase (ca. 3 Monate) verzichtete ich deshalb komplett auf Alkohol und zum größten Teil auch auf Freizeit. Ich hatte ja in der Leistungssportzeit gelernt, dass Erfolg das wichtigste ist und ich muss dafür Entbehrungen und Verzicht in Kauf nehmen.

Nach den Klausuren begann ich wieder mehr zu Trinken, um den Druck und die Anspannung irgendwie loszulassen, mit den Freunden zu feiern und abschalten zu können.
Das letzte Semester war das Härteste, ich musste Klausuren und zusätzlich noch meine bachelorarbeit schreiben. Ich war noch zielstrebiger und ehrgeiziger, ich wollte Freunden und Familie zeigen, dass ich diese Doppelbelastung schaffe. Ich trank ca. 4 Monate lang keinen Alkohol. Letztendlich hatte ich mit guten Noten meinen bachelor erreicht. Doch für dieses Ziel ist einiges auf der Strecke geblieben Freunde, Beziehung, Familie und Freizeit.
In den Wochen vor der TF versuchte ich abzuschalten von den stressigen Monaten und den Druck abzubauen, deshalb trank ich vermehrt Alkohol. Zudem kam hinzu, dass ich merkte, dass die beziehung zu meinem Freund gescheitert ist und ich einfach nicht mehr glücklich war. Dennoch hatte ich Angst mich zu trennen und mein engstes Umfeld zu enttäuschen.
Meine Familie sah ihn schon als den Schwiegersohn und auch in meinem Freundeskreis war er ein festes Mitglied und unternahm mit ihnen sogar allein was, wenn ich nicht dabei war.
Das größte Problem zu diesem Zeitpunkt war, dass ich nicht offen über meine Ängste und Sorgen sprechen konnte. Ich hatte das ja nie gelernt, früh lernte ich ja für Erfolg muss man zurück stecken und Trainer interessierten sich sowieso nie für meine Gefühle. Doch ich war einfach überfordert, wusste selbst nicht wohin mit mir und meine Gefühlen. Aus diesem Grund, trank ich in dieser Zeit bis zur TF wieder vermehrt Alkohol. Ich habe bis zu dem Zeitpunkt der TF selten über meine Gefühle geredet. Zum einen weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war immer meine Ziele zu verfolgen und nicht aufzugeben und zum anderen weil ich es einfach nicht gewohnt war offene Gespräche zu führen. Ich hatte die Zeit des Leistungssports auf mein weiteres Leben projiziert und meine Verhaltens- und Denkweisen von dieser Zeit nicht geändert. Dabei gab es keine Trainer mehr, die sich nicht für mich als Menschen interessierten, sondern Familie und Freunde, denen meine Gefühle wichtig gewesen wären. Doch das erkannte ich nicht, da ich viel zu sehr mit meinem Ehrgeiz und dem Streben nach Anerkennung beschäftigt war.

Heute weiß ich, ich hätte früher und offen über meine Gefühle reden müssen, insbesondere über meine Enttäuschung, dass mein bruder in meine Augen vorgezogen wurde und die Angst, dass meine Freunde mich wegen der Trennung mieden. Dann hätte ich nicht die Wirkung des Alkohol als Ausgleich und zur Stressbewältigung und Verdrängung benötigt, um ausgelassen Spaß haben zu können.
 
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol war ich lustig, geselliger und offener
Bei viel Alkohol wurde meine Stimme lauter und die Aussprache undeutlicher.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Selten mal von meiner Mutter die mir sagte ich solle nicht so viel trinken und verschlafe den ganzen Tag. Aber das habe ich als die übliche elterliche Erklärung abgetan, die ein junger Mensch nicht ernst nimmt. Mütter wissen es ja immer besser.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Körperliche Folgen: Ich war müde unausgeschlafen, verkatert und gereizt. Ich war lustlos und wollte oftmals einfach nur den ganzen Tag im bett liegen bleiben. Wenn ich am Wochenende weg war, war ich unter der Woche müde und unfit und konnte mich schlecht konzentrieren. Meine Eltern hätten mich sonntags zum Mittagessen gerne ein bisschen fitter gesehen, wenn ich den Abend vorher weg war. Heute nehme ich intensiver am Familienleben teil, womit sich auch die beziehung zu meinen Eltern intensiviert hat.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Da ich heute kontrolliertes Trinken betreibe und maximal an 10 -12 Anlässen pro Jahr eine festgesetzte Menge (2 TE) trinke, gab es diese Zeiten. Nach dem Abitur, gab es eine Zeit in welche ich mehr getrunken hatte auch während und nach dem Studium mit dem bestandenen bachelor gab es eine Zeit, in welcher ich einen höheren Alkoholkonsum hatte.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja einmal mit 16 Jahren, als ich freitags direkt nach dem Training dazu stoß und ich seit langem einmal wieder mit meinen Freunden wegkonnte. Ich überschätze meine Verträglichkeit mit Alkohol völlig, da ich zu diesem Zeitpunkt kaum Alkohol konsumierte. Außerdem wollte ich nicht als uncool und Außenseiter dastehen, wenn ich jetzt schonmal dabei war. Ich wollte auch die seltene freie Zeit intensiv ausnutzen und alles mitmachen, dazu gehörte auch das Trinken, in meinen Augen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja während der Lernphasen an der Uni (3 Monate (5x) und einmal 4) und während dem Abitur (3 Monate)und nach der TF 3 Monate.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich als Genuss- und Gelegenheitstrinker gesehen. Ich sah mein Trinkverhalten als völlig normal an und dachte auch dass ich dieses im Griff hätte. Die TF machte mir deutlich, dass dies nicht der Fall war. Wenn ich ein Normaltrinker gewesen wäre, wäre ich noch in der Lage gewesen den Alkoholkonsum und Teilnahme am Straßenverkehr zu trennen. Während meiner Aufarbeitung musste ich mir eingestehen, dass ich mein früheres Verhältnis zum Alkohol sicherlich nicht als normal bezeichnen konnte. Ich wollte durch Spaßabende bestehende Sorgen und Probleme vergessen. Mir keine weiteren Gedanken machen und das Leben genießen. Außerdem benutze ich den Alkohol als Ausgleich zum stressigen Alltag. Ich hatte eine völlig falsche Wahrnehmung zu meinem Alkoholkonsum. Insbesondere in der Zeit vor der TF habe ich zu viel getrunken, sonst hätte ich mir diesen bak- Wert niemals antrinken und damit noch Fahrrad fahren können. Heute bezeichne ich mich als Genusstrinker, der zu bestimmten Anlässen (vorher geplant) mit 1-2 Sekt oder einer kleinen Weinschorle (0,25) anstößt.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nach der TF trank ich 3 Monate lang keinen Schluck Alkohol. Seit August betreibe ich kontrolliertes Trinken. Ich führe einen Trinkkalender, in welchem die Trinkanlässe genau geplant und eingetragen sind. Maximal 10-12 Stück pro Jahr gibt es und ich achte darauf, dass mindestens vier Wochen dazwischen liegen. An einem dieser Trinkanlässe trinke ich max. 2 Gläser Sekt oder eine kleine Weinschorle (0,25). Dabei steuere ich mein Trinkverhalten so, dass ich pro Stunde nie mehr zu mir nehme als ich in der gleichen Zeit wieder abbauen würde, so dass ich zu jederzeit bei klarem Verstand bin und somit den Konsum unter Kontrolle habe. Ich beginne nie mit einem alkoholischen Getränk, sondern nur mit einem antialkoholischen Getränk. Zudem trinke ich beide Gläser über den kompletten Abend verteilt. Nach dem ersten Glas trinke ich mindestens ein Glas mit antialkoholischen. Harten Alkohol gibt es für mich nicht mehr. Ich fühle mich bei diesen Mengen sehr wohl und mittlerweile ist es in Gewohnheit für mich übergangen, so dass ich dieses Vorgehen für mich als richtig ansehe. Alkohol sehe ich heute als Genussmittel, welchen ich bewusst und genießend im Kreis meiner Familie oder Freunde zu mir nehme.
Trinkanlässe sind für mich Geburtstage, Hochzeiten, feierliche Anlässe, wie Studienabschlüsse, Familienfeste.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
22.02.2014 Staatsexamensfeier von meinem bruder, ein Glas Sekt zum Anstoßen

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Nach der TF trank ich erst einmal 3 Monaten keinen Schluck Alkohol, da ich viel zu geschockt von dem Vorfall war, aber auch von mir selbst. Ich hatte auch absolut kein Bedürfnis nach dem Konsum von Alkohol. Ich konnte nicht verstehen wie ich so unverantwortlich handeln konnte. Zudem wurde mir deutlich bewusst, dass mein Alkoholkonsum auf keinen Fall normal war. Mir war damals nicht bewusst, dass ich überhaupt eine Promillegrenze von 1,72 erreichen kann, aber damit noch in der Lage sein Fahrrad fahren zu können, machte mir sehr schnell deutlich, das ist nicht normal und ich muss definitiv etwas ändern.
Die Zeit nach der TF nutze ich intensiv, um mich mit den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum auseinanderzusetzen. Ich recherchierte viel über das Thema Alkohol, Alkoholmissbrauch und die Folgen einer TF und machte mir Gedanken wie ich künftig mit meinem Alkoholkonsum umgehen will. Nach 3 Monaten intensiver Recherchen entschied ich mich für KT. Es ist schwierig in so einem jungen Alter eine Entscheidung für sein ganzes Leben zu treffen, indem man sagt man trinkt nie wieder Alkohol. Ich habe gemerkt, dass es mir absolut nichts ausmacht keinen Alkohol zu trinken, dennoch würde ich mir gerne die Möglichkeit offen zu halten zu feierlichen Anlässen, wie Geburtstag, Hochzeiten, familiären Festen mit Sekt oder Wein anzustoßen, dabei halte ich mich an die im Trinkkalender eingetragene Anlässe. Seit 9 Monaten betreibe ich nun das kontrollierte Trinken fühle mich insgesamt gesünder, entspannter und viel ausgeglichener.
Mir war zusätzlich bewusst, dass ich in meinem Leben etwas ändern muss. Ich musste ehrlich zu mir selbst sein und habe erkannt, dass ich meine Erfahrungen aus der Zeit des Leistungssports auf mein weiteres Leben projizierte. Ich habe nicht realisiert, dass es jetzt nicht mehr nur Erfolg gibt und Trainer, die sich nicht für meine Gefühle interessieren, sondern tolle Freunde und eine Familie habe mit denen ich jederzeit hätte reden können. Zudem war ich durch den Erfolgsdruck von früher viel zu zielstrebig und ehrgeizig und machte mir in der Uni Zeit nun selbst Druck. Auch meinen Eltern wollte ich beweisen, dass ich nicht nur im Sport sehr gute Leistungen erbringen kann. Außerdem erkannte ich nicht, dass mir der sportliche Ausgleich zum stressigen Unialltag einfach fehlte. Zusätzlich handelte ich, ich trennte mich von meinem Freund, was nicht leicht war. Die Zeit nach Trennung war emotional natürlich sehr schwer. Da ich mich endlich öffnete und mit Familie und Freunden und sogar lange Gespräche mit meinem Exfreund führte, konnte ich die schwierige Situation gut verarbeiten, ohne einen Schluck Alkohol zu trinken.
 
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die TF war ein Schock für mich. Ich wurde gezwungen mich mit meinem Alkoholkonsum und deren Folgen auseinanderzusetzen. Die TF hat mich zum Nachdenken gebracht. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich mein Alkoholkonsum sei völlig normal, deshalb habe ich diesen auch nie hinterfragt und intensiver darüber nachgedacht. Heute weiß ich, dass ich insbesondere in der Phase vor der TF missbräuchlichen Alkoholkonsum betrieben habe. Erst nach der TF habe ich erkannt wie leichtsinnig und fahrlässig ich mit dem Alkohol umgegangen bin. Ich habe mir keine Gedanken gemacht was alles passieren kann wenn man die Kontrolle über den Alkohol verliert. Ich habe erkannt, dass ich versucht habe offene Gespräche durch Alkohol zu ersetzen und durch eigenen Ehrgeiz einen Druck aufgebaut habe, für welchen ich den Alkohol als Ventil und Ausgleich benutze.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der TF trank ich erstmal 3 Monaten keinen Schluck Alkohol, da ich viel zu geschockt war von dem Vorfall, aber auch von meinem eigenen Verhalten. Ich konnte nicht verstehen wie ich so unverantwortlich handeln konnte. Zudem wurde mir deutlich bewusst, dass mein Alkoholkonsum auf keinen Fall normal war. Der unbedachte Alkoholkonsum machte mich so leichtsinnig, dass ich sogar am Straßenverkehr teilnahm und damit andere in Gefahr brachte.
Ich machte mir nach der TF lange Gedanken, wie ich mit meinen Alkoholkonsum künftig umgehen werde. Hier suchte ich zum ersten Mal intensiv das Gespräch mit meinen Eltern, mir wurde schnell bewusst, dass mir das Sprechen über meine Ängste und Sorgen hilft.
Gefestigt durch diese Gespräche und den Rückhalt in der Familie fing ich an meine Probleme anzupacken.
Zunächst trennte ich mich von meinem Freund. Mir war klar, dass die beziehung nicht mehr funktionierte. Ich wusste auch wenn ich nicht den gleichen Fehler nochmal machen wollen würde, muss ich jetzt lernen die offenen Gespräche zu suchen. Ich setze mich mit meinen 2 besten Freunden auseinander und sprach offen darüber, dass ich das Gefühl hätte wenn ich mich trennen würde, wären sie enttäuscht gewesen und wollten lieber ihn im Freundeskreis behalten. Doch dies war gar nicht so, sie mochten ihn, aber mehr weil er eben mein Partner war. Mir wurde klar, dass ich mir viel selbst eingeredet hatte, weil ich die Anerkennung suchte und dachte sie zu enttäuschen. Möglicherweise projizierte ich das Verhalten von meinen Trainer auf meine Freunde. Doch ich habe gemerkt, dass meine Freunde nicht wie Trainer sind, die nur den Erfolg sehen, sondern jederzeit für mich da gewesen wären und ich ihnen wichtig war, egal ob mit Freund oder ohne, oder mit Abschluss oder ohne.

Außerdem versuchte ich auch zum ersten Mal die Ursachen und Gründe zu erforschen, warum ich selbst so zielstrebig war und dabei oft mich selbst vergaß. Zum einen lag es natürlich daran, dass im Leistungssport gelernt hatte: Erfolg ist das einzige was zählt und dafür muss man einiges tun und auch viele Entbehrungen in Kauf nehmen. Zum anderen sprach ich viel mit meiner Familie und erkannte, dass ich insgeheim auch die Anerkennung meiner Eltern suchte, für das was ich tat. Da ich immer mit meinem bruder verglichen wurde, war ich doch etwas eifersüchtig und enttäuscht, dass meine sportlichen Leistungen nicht so gewürdigt werden, wie die schulischen meines bruders. Ich glaubte, dass bei meinen Eltern, wie bei meinen Trainern damals nur der Erfolg zählte und den wollte ich erbringen. Zum einen weil ich selbst den Ehrgeiz hatte und zum anderen wollte ich sie Stolz machen. In unserer Familie wurde offen über die TF und die möglichen Ursachen für mein Verhalten und mein Konsum gesprochen. Meine Eltern erklärten mir, dass sie immer sehr stolz auf mich und meine sportlichen Leistungen waren, aber mich immer nur davor bewahren wollten, dass ich vor lauter Sport die schulischen Leistungen vernachlässige. Natürlich waren meine Eltern nicht begeistert von meinen verantwortungslosen Verhalten, dennoch wollten wir gemeinsam einen Weg finden wie wir mein Verhalten ändern und stabilisieren. Da ich nie über meine Gefühle und Ansichten mit ihnen redeten, hatte sie auch nie gesehen, dass ich dachte sie sind auf mein bruder mehr stolz. Wir beschlossen allesamt dass wir wieder intensiver Zeit in der Familie verbringen, sodass gar keine Missverständnisse aufkommen können und Probleme offen angegangen werden. Zu diesem Zweck gibt es ein bis zweimal im Monat einen Familientag, an welchem wir unterschiedliche Sachen unternehmen (Wandern, Schwimmen, Kino). Der Tag beginnt immer mit einem ausgedehnten Frühstück, bei welchem jedes Familienmitglied die Möglichkeit hat in Ruhe über das zu Reden was in gerade beschäftigt. Danach wird darüber geredet und versucht zu helfen oder einfach nur zuzuhören. Auf diese Weise intensivierte sich das Verhältnis und ich habe das Gefühl einen starken Rückhalt in meiner Familie zu haben, der mich jederzeit auffängt.

Zudem merkte ich, dass mir der Sport als Ausgleich zu meinem stressigen Alltag einfach fehlte. Ich wollte mich jedoch nicht mehr mit dem übermäßigen Druck im Leistungssport aussetzen und begann deshalb für mich selbst zu laufen. Zusätzlich gehe ich ins Fitnessstudio. Im Juli lief ich den ersten Turnierlauf, den ich erfolgreich absolvierte. Dieses Jahr laufe ich den JP Morgan Lauf in Frankfurt mit. Ich stecke meine Ziele nicht mehr zu hoch, sondern mache wirklich nur das was ich mir realistisch zu traue und setzte mich damit nicht mehr so Druck. Durch das Joggen und das Pilates im Fitnessstudio gelingt es mir entspannter und relaxter durchs Leben zu gehen. Das wichtigste für mich bei allem was ich tue, mich selbst nicht mehr in so starke Drucksituation zu Versetzen und meinen Ehrgeiz nicht wieder so krankhaft werden zu lassen. Neben dem Laufen besuche ich regelmäßig Pilates Kurse, die mich trotz stressigen Momenten herunterkommen lassen. Die beste Art zum Druckabbau, wenn das Joggen mal nicht hilft. Alles was ich jetzt tue, tue ich für mich und nicht mehr um Anerkennung von Außenstehenden zu erhalten. Ich habe auch gelernt, dass Erfolg nicht das Wichtigste im Leben ist, sondern tolle Freunde und eine tolle Familie viel wichtiger sind.

Zweimal im Monat gönne ich mir auch bewusst einen Wellnessabend ganz für mich alleine. Ich lasse mir ein bad ein, lege Gesichtsmasken auf und knete mir Haarkuren ein. Diese Zeit nutze ich ausschließlich für mich, um in Ruhe über meine bedürfnisse und Wünsche nachdenken zu können. Dieses Rasten und Runter kommen fehlte mir in den stressigen Jahren leider viel zu oft und hilft mir den Alltagsdruck rauszunehmen. Deshalb wusste ich glaub ich oft selbst nicht, was ich eigentlich will bzw. hatte nie wirklich Zeit darüber nachzudenken.

Wenn ich im Job mal mit der Arbeit nicht hinterher komme, sage ich einfach, ich schaffe es nicht. Jeder muss sich ab und zu Schwächen eingestehen und einen Gang zurück zu schalten. Denn wie sagt mein Chef immer nur ein gesunder und fitter Körper ist ein erfolgreicher Körper. Dazu gehört für mich auch der private Ausgleich. Ich arbeite nicht mehr zielstrebig auf ein Ziel hin und geh mit Scheuklappen durchs Leben, sondern genieße zum beispiel ausgiebig die Wochenenden oder auch unter der Woche ist ein Treffen mit Freunden oder Kollegen drin, um einfach mal abzuschalten.
Ich bin mit meinem Job rundum zufrieden und gut darin was ich tue, falls es wieder schwierige Zeit gibt, rede ich darüber und treibe Sport.

Außerdem hat mir der Umzug in eine andere Stadt und der Aufbau eines neuen Freundeskreises sehr geholfen. Natürlich habe ich meine Freunde zu Hause noch und durch die offenen Gespräche sind wir auch noch näher zusammen gerückt und ich freue mich immer wenn ich sie wieder sehe. Da alle mittlerweile arbeiten, sind wir insgesamt sehr viel ruhiger geworden und gehen am Wochenende ins Kino oder kochen gemeinsam, statt unnötig zu trinken. Trotzdem tut mir das neue Umfeld sehr gut und habe das Gefühl, dass ich mich hier von Anfang an als offener Mensch, der auch gerne die Gespräche sucht, zeigen konnte. An meinem neuen Wohnort konnten mich somit die Menschen als neuen Menschen kennen lernen. Natürlich kennen sie meine Vorgeschichte, dennoch lernten sie mich von beginn an mit meinem geänderten Verhaltensweise kennen und nehmen mich auch als ausgeglichenen Menschen war, was ich ja lange nicht war. Das neue Umfeld ist wichtig für mich und ich finde es gut, dass zu meinem veränderten Verhalten auch ein verändertes Umfeld hinzukam. Die Wohnort-Veränderung unterstütze damit indirekt die Änderung meiner Verhaltensweisen. Hier fühle ich mich wohl und freue mich, dass ich so tolle Menschen kennen gelernt habe.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich freue mich, wenn ich von Parties heimgehe und einen schönen Abend hatte und weiß, dass morgen zum beispiel ein kompletter Sonntag ohne Kater vor mir liegt. So habe ich heute beides eine tolle Party und einen kompletten Sonntag zur freien Verfügung. Zudem gefällt es mir abends weg zu gehen und dabei nüchtern zu bleiben. Ich führe viele interessantere und tiefgründiger Gespräche. Ich freue mich daran, dass ich geschafft meine gewohnten Verhaltensweisen zu ändern und so glücklich und zufrieden mit meinem Leben bin, dass ich keine Alkohol mehr brauche, um Spaß zu haben. Wenn ich jetzt auf eine Party gehe, steht das gesellige Miteinander im Vordergrund und nicht der Alkohol. Ich genieße das Gefühl Zeit mit meinen Freunden zu verbringen und nehmen es bewusst war.
Ich mache viel mehr Sport und die Wochenende nutze ich jetzt wirklich zum entspannen und für Unternehmungen mit meiner Familie oder mit Freunden. Sonntags gehen wir jetzt öfters wandern oder machen andere Aktivitäten. Dadurch hat sich auch das Verhältnis zu meinen Eltern intensiviert, zum einen durch die offen Gespräche und zum anderen die gemeinsamen Unternehmungen am Wochenende.
Zusätzlich fühle ich mich ausgeglichener durch den Sport und die regelmäßigen Unternehmungen mit Freunden und Kollegen auch unter der Woche. Ich glaube ich habe dieses Auspowern durch den Sport unbewusst schon sehr vermisst. Ich fühle mich insgesamt einfach viel ausgeglichener und zufriedener mit meinem Leben. Ich fühle selbst dass ich entspannter und relaxter geworden und nicht mehr so unter Druck stehe. Ich bin nicht mehr gereizt und habe das Gefühl größeren Anforderungen standhalten zu können. Ich kann nach 9 Monaten kontrolliertem Trinken wirklich sagen, ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben und froh, dass ich die Chance hatte etwas zu verändern. Auch meine Freunde und Familie bestätigen mir, dass ich viel entspannten, offener und fröhlich durchs Leben gehe und nicht mehr so verbissen und zielstrebig.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Zum einen habe ich dieses Thema nie geheim gehalten und viel mit meiner Familie geredet, aber auch in meinem neuen Job. Ich wollte mich nicht verstecken, sondern offen darüber reden. Meine Gefühle versteckt und Gespräche vermieden, hatte ich lange genug. Ja ich hatte Schwierigkeiten, da ich die Erfahrungen, Ansichten und Verhaltensweisen aus der Zeit des Leistungssports auf mein komplettes Leben übertragen habe. Durch die TF habe ich endlich die Augen geöffnet bekommen und bin meine Probleme aktiv angegangen. Meine Familie, sowie Freunde und Kollegen sind für mich da und können mich jederzeit auffangen und bremsen. Ich weiß allerdings auch, dass meine Freunde und Familie keine professionelle Hilfe sind. Hierfür habe ich 2-3 Nummer in mein Handy eingespeichert und eine Liste hängt an meinem Kühlschrank. Deshalb werde ich mich auch nicht im Ernstfall davor scheuen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zudem habe ich gelernt Druck nicht mit Alkohol, sondern mit Sport und offenen Gesprächen abzubauen. Probleme fresse ich nicht mehr in mich rein und mache sie mit mir selbst aus, sondern rede darüber und handle. Zudem habe ich in Gespräche gemerkt, dass diese Anerkennung nach der ich lang strebte eigentlich da ist, ich habe sie selbst nur nie gemerkt, weil ich zu sehr mit mir und meinem eigenen Ehrgeiz beschäftigt war. Außerdem wurde mir bewusst dass ich diese Anerkennung von außen nicht mehr brauche. Ich bin sehr zufrieden mit dem was ich erreicht habe und extrem stolz auf mich, wie es mir gelungen ist mein Leben umzustellen. Außerdem habe ich gelernt mir mehr Zeit für mich allein zu gönnen in der ich runter fahren und mich ausschließlich um meine bedürfnisse kümmern kann. Auf diese Weise gelingt es mir nicht so zielstrebig mit dem einzigen Ziel den Erfolg durchs Leben zu gehen. Ich habe gelernt mich und meinen Körper besser einschätzen zu können, auch durch dieses schreckliche Erlebnis (siehe Frage 28) habe ich mich selbst besser kennen gelernt und gemerkt wie stark ich ohne Alkohol bin. Heute schaue ich mir mehr auf mich und bin überzeugt von dem was ich kann und von dem was ich mache. Ich genieße mein Leben in vollen Zügen. Ich genieße die Gespräche mit Familien und mit meinen 2 besten Freunden. Ich möchte das alles nicht mehr missen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) ->Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?<-
Die Gefahr für einen Rückfall ist immer gegeben. Es ist sinnvoll diese Gefahr im Hinterkopf zu behalten, um Anzeichen für einen Rückfall sofort zu erkennen und reagieren zu können. Es werden immer wieder schwierige Situationen im Leben kommen. Aber jetzt erkenne ich die Gefahr frühzeitig und bin in der Lage dagegen zu steuern. Ich habe gelernt, anders mit Drucksituationen oder Problemen umzugehen. Meine bedürfnisse und Wünsche sind mir sehr wichtig und werden nicht mehr für Ziele hinten angestellt Ich mache wieder regelmäßig Sport was mir als Ausgleich zu besonders stressigen Arbeitsalltagen hilft. Ich suche auch öfters das Gespräch mit Freunden und Familien und mache nicht mehr alles mit mir selbst aus. Dadurch hat sich auch das Verhältnis mit meinen Eltern intensiviert. Zudem zeige ich jetzt meine Gefühle und rede darüber. So gelingt es mir, mir nicht immer so einen inneren Druck aufzubauen bzw. auch öfters mal Luft rauszulassen. Als beispiel: kurz nach dem ich mich von meinem Freund getrennt habe kam heraus, dass er mich in der Zeit, in welcher ich nur mit Lernen beschäftigt war, betrogen hat. Ich war enttäuscht und suchte klar die Fehler bei mir, weil ich nur meinem Ehrgeiz nachgegangen bin. Ich suchte keine Zuflucht im Alkohol sondern ging laufen und setzte mich mit meinen Freunden und Familie offen in einem Gespräch auseinander. Ich versuchte diesmal nichts zu verdrängen oder vergessen. Ich sprach auch viel mit meinem Exfreund über meine und seine Gefühle, solche Momente gab es in der beziehung so gut wie nie. Ich glaube auf diese Weise gelang es mir die Geschehnisse gut zu verarbeiten und nicht zu verdrängen und aufzuschieben. Rückblickend bin ich sehr stolz wie ich mit der Situation umgegangen bin und froh, dass ich schon früh austesten konnte, wie ich mit meinen veränderten Verhaltensweisen und meiner offenen Konfliktbewältigung die schreckliche Situation so gut meistern konnte.

Mir ist bewusst, dass es im berufsleben auch Phasen gibt in denen mal mehr zu tun ist oder eine Drucksituation entsteht. Aber mittlerweile habe ich mehrere Ventile gefunden diesen rauszulassen. Wenn mir alles zu viel wird zieh ich meine Sportschuhe an und laufe los. Zudem habe ich gelernt über Probleme offen zu reden, Gefühle nicht zu verdrängen, sondern mich offen mit ihnen auseinander zusetzen. Das hilft mir, dass ich nicht in mir drin über Wochen hinweg Druck aufbaue sondern jederzeit die Möglichkeit habe Druck abzulassen, entweder bei meinen besten Freunden oder bei meiner Familie. Die TF hat mich dazu bewegt endlich mal offen zu sprechen, dabei habe ich gemerkt, dass ich in den letzten Jahren meine Freunde oder Familie einfach falsch eingeschätzt habe. Ich hatte immer einen guten Rückhalt und eine stolze Familie, da ich jedoch viel zu lange mit dem Verfolgen meiner Ziele beschäftigt war, sah ich das alles nicht. Wenn ich merke, dass wieder zu sehr unter Strom stehen und ich keine Zeit mehr für Ruhepausen oder dem Sport fehlt merke ich es läuft was schief und ich werde mir Zeit nehmen, um zu erkennen und analysieren, ob ich gerade dabei bin in alte Muster zu fallen. Ich habe in den letzten Monaten gelernt, mit Problemen anders umzugehen und praktiziere diese neue Lebensweise seit längerer Zeit schon erfolgreich

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch kontrolliertes Trinken und meinen Trinkkalender weiß ich immer ganz genau wann ich vorhabe etwas zu trinken. Wenn der Trinkanlass besteht, lasse ich mich fahren oder nutze die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Taxi. Ich habe immer genug Taxigeld dabei und auch die entsprechenden Nummer eingespeichert. Durch KT weiß ich genau wie viel ich getrunken habe und weiß auch über die Gefahr des Restalkohols bescheid. Durch KT komme ich nie in die Situation mein Handeln nicht mehr kontrollieren zu können.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 
Hi Lalula,

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Fahrrad bin ich ca. 50 mal alkoholisiert unterwegs gewesen. Bis zur TF habe ich mir auch wenig Gedanke darüber gemacht, dass ich als Fahrradfahrer nicht weniger gefährlich als ein alkoholisierter Autofahrer bin. Mit dem Auto war ich immer sehr vorsichtig und bedacht bei dem Konsum von Alkohol. Wenn ich mit dem Auto unterwegs war, trank ich nie mehr als 1-2 Gläser Sekt (0,1l), aber selbst das ist die Ausnahme gewesen. (drinlassen oder raus???) Jedoch ist mir bei meiner intensiven Aufarbeitung der TF klar geworden, dass selbst nach 1-2 Gläser Sekt bereits Wahrnehmungsveränderungen eintreten können.
Während meiner Aufarbeitung wurde mir jedoch deutlich, dass ich lange die Fahrten mit Restalkohol am nächsten Morgen nach einer Partynacht nicht bedacht hatte (ca. 20- 30 mal). Ich machte mir vor der TF darüber überhaupt keine Gedanken. Selbst nach einigen Stunden Schlaf hatte ich keine vollständige Fahrtüchtigkeit erlangt und immer noch genügend Restalkohol. Somit stellte ich immer noch eine Gefahr für den Straßenverkehr da. Als mir das während meiner Aufarbeitung klar wurde, bin ich froh dass meine Fahrten unter Alkoholeinfluss immer glimpflich ausgegangen sind und nie jemand zu Schaden gekommen ist. Es war es ein Fehler, einen Unterschied zwischen betrunkenem Fahrrad fahren und Auto fahren zu machen. Heute ist mir klar, dass ein betrunkener Radfahrer nicht weniger gefährlich als ein betrunkener Autofahrer ist.

das kannst du ruhig drinlassen, denn es entspricht ja der Wahrheit, oder?

Ansonsten habe ich deinem FB nichts mehr hinzuzufügen. Wenn der GA dich "frei" reden lässt, kann ich mir vorstellen, dass er gar keine große Gelegenheit haben wird, um Fragen zu stellen....:zwinker0004: Du bist sehr ausführlich, hast die Hintergründe zu deinem Alk.konsum reflektiert und dein Verhalten verändert. Auch deine Vermeidungsstrategien klingen plausibel, von daher sehe ich keinen Grund, dir kein pos. Ga auszustellen.:smiley22:

Bis wann geht eigentlich deine Frist bei der FSSt.? Hast du da wegen dem MPU-Termin schon etwas in die Wege geleitet?
 
Hallo Nancy,

vielen Dank für dein Feedback. Das freut mich natürlich sehr :-)
Meine Frist war schon abgelaufen im März, habe meinen Führerschein frewillig abgegeben, weil ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so gutr vorbereitet gefühlt habe und gerne auch ein knappes Jahr Zeit wollte, um wirklich mein geänderten Verhaltensweisen erproben zu können. Mein Führerschein habe ich vor zwei Wochen beantragt und ich denke Anfang- Mitte Mai werde ich zur MPU gehen können. Je nachdem wie lang das mit dem Führerschein dauert.

Ich werde in den nächsten Wochen mein Fb noch weiter verinnerlichen und meine Trinkkurve erstellen:smiley22:

Ich danke euch erstmal für die Hilfe, aber werde wohl bis zur MPU noch die ein oder andere Frage stellen :smiley138:

Ich habe 3 blutwerte gesammelt, einmal von Ende Juli und dann erst wieder Februar und April, da ich damals nicht wusste wie lange es dauert bis zur Mpu. Ist das schlimm, dass ich da so eine lange Lücke habe?

Die restlichen Werte sind gut und im Februar habe ich auch den cdt-wert einmalig mitziehen lassen. Der ist auch gut.
 
Ich habe 3 blutwerte gesammelt, einmal von Ende Juli und dann erst wieder Februar und April, da ich damals nicht wusste wie lange es dauert bis zur Mpu. Ist das schlimm, dass ich da so eine lange Lücke habe?

Die restlichen Werte sind gut und im Februar habe ich auch den cdt-wert einmalig mitziehen lassen. Der ist auch gut.

Wenn die Werte immer im grünen Bereich waren und auch bleiben hast Du nichts zu befürchten. :smiley22:
 
Das Ziehen der LW ist momentan noch eine freiwillige Geschichte, darum ist es auch kein Thema, dass du "nur" 3 Stück in einem längeren Zeitraum gemacht hast. Nach dem 1.5. könnte sich das allerdings ändern, bzw. ab da werden wohl auch bei KT-Angabe Haaranalysen verlangt werden...
Du gehörst aber noch zu den "Altfällen", von daher sollte das kein Problem sein.
 
Hi Lalula,

Zitat Zitat von Lalula Beitrag anzeigen
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Fahrrad bin ich ca. 50 mal alkoholisiert unterwegs gewesen. Bis zur TF habe ich mir auch wenig Gedanke darüber gemacht, dass ich als Fahrradfahrer nicht weniger gefährlich als ein alkoholisierter Autofahrer bin. Mit dem Auto war ich immer sehr vorsichtig und bedacht bei dem Konsum von Alkohol. Wenn ich mit dem Auto unterwegs war, trank ich nie mehr als 1-2 Gläser Sekt (0,1l), aber selbst das ist die Ausnahme gewesen. (drinlassen oder raus???) Jedoch ist mir bei meiner intensiven Aufarbeitung der TF klar geworden, dass selbst nach 1-2 Gläser Sekt bereits Wahrnehmungsveränderungen eintreten können.
Während meiner Aufarbeitung wurde mir jedoch deutlich, dass ich lange die Fahrten mit Restalkohol am nächsten Morgen nach einer Partynacht nicht bedacht hatte (ca. 20- 30 mal). Ich machte mir vor der TF darüber überhaupt keine Gedanken. Selbst nach einigen Stunden Schlaf hatte ich keine vollständige Fahrtüchtigkeit erlangt und immer noch genügend Restalkohol. Somit stellte ich immer noch eine Gefahr für den Straßenverkehr da. Als mir das während meiner Aufarbeitung klar wurde, bin ich froh dass meine Fahrten unter Alkoholeinfluss immer glimpflich ausgegangen sind und nie jemand zu Schaden gekommen ist. Es war es ein Fehler, einen Unterschied zwischen betrunkenem Fahrrad fahren und Auto fahren zu machen. Heute ist mir klar, dass ein betrunkener Radfahrer nicht weniger gefährlich als ein betrunkener Autofahrer ist.
das kannst du ruhig drinlassen, denn es entspricht ja der Wahrheit, oder?

Aber in meiner Trinkkurve bzw. bei meiner Mengenangabe kommen ja nie nur 1-2 Gläser Sekt vor. Deshalb dachte ich ich lass es besser raus irgendwie.

Oder was meinst du?


Danke für die 5 Sterne :smiley22:
 
Gibst du denn eine Trinkkurve ab (bzw. zeigst sie kurz vor) an dem jeder Tag einzeln aufgelistet ist?:smiley2204:

Ansonsten kann es in deiner Trinkhistorie doch auch mal zu "nur" 1 oder 2 Gläsern Sekt gekommen sein....

Vllt. haben wir uns hier doch falsch verstanden. Bei deinen Trinkmengen im Vorfeld soll es ja in der Hauptsache um die Spitzen gehen, damit der GA deine "Giftfestigkeit" nachvollziehen kann. Das du ab und an auch mal weniger Alk. getrunken hast sollte dabei klar sein.
Sorry, wenn das bei dir nicht so angekommen ist. Manchmal bin ich wohl schon "betriebsblind" und setze Dinge voraus, die der User gar nicht weiß.....:idee0003:


Also:

Die Trinkmengen...


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Mit 14 Probieren von Rum
16 -19 Jahre Alle 3 Monate eine Weinschorle, Trinkspitze mit 16 Jahren 2X 0,4 Gläser Vodka-O
19 Jahre während dem Abitur (3 Monate) Gar kein Alkohol
19-20 Jahre (nach Abitur) (6 Monate) 2-3 mal im Monat 2 Weinschorlen oder 4- 5 Gläser Sekt á 0,1 l, in den 6 Monate 2x 3 Weinschorlen, da ich ein sportfreies Wochenende hatte und in keiner wichtigen Turnierphase war
21 Jahre (Zeit des Praktikums 4 Monate) Einmal im Monat 1 Weinschorle
21-23 Jahre (Semesterferien und Semesterbeginn) (jew. 3-4 Monate) Beginn des Semesters: 2-3 x Donnerstags und 1 x samstags : 3 – 4 Weinschorlen (0,5)und 1- 2 x im Monat zusätzlich 1 Mixgetränke (0,4l), manchmal gab es statt Wein auch 7-8 Gläser Sekt á 0,1 l
1-2 x in den drei Monaten: 1-2 Weinschorlen beim Weggehen
Während der Semesterferien 2-3 mal im Monat am Wochenende 3 – 4 Weinschorlen und 2 Mixgetränke manchmal gab es statt Wein auch 9-10 Gläser Sekt á 0,1 l

3-4 mal während des Studiums: 4 Weinschorlen und 3 Mixgetränke
23 Jahre (Nach dem Studium, vor der TF; 6 Wochen) Direkt nach den Klausuren: 1mal 4 Weinschorlen und 3 Mixgetränke (Havanna Cola)
5 mal in der Zeit 3 Weinschorlen + 3 Mixgetränke (Havanna Cola oder vodka-o)

sind deine Höchstmengen gewesen. Dabei kannst du auch unter der Woche hin und wieder mal 1-2 Gläser Weinschorle oder Sekt getrunken haben, die hier nicht zusätzlich aufgeführt worden sind.

Ich rate den Usern sogar dazu, dies im Explorationsgespräch mit anzugeben, da der GA so deutlich erkennen kann, dass der Proband nicht immer gleich hohe Mengen getrunken hast, sondern auch mit weniger Alk. "zufrieden" war. Das ist bei einer KT-Angabe sehr sinnvoll.



Edit:

So ein Satz steht aber oben (fett markiert) schon, auch wenn es sich dabei um Weinschorlen und nicht um Sekt gehandelt hat....
 
Hallo Nancy,

okay ich hatte mich auch schon gewundert, dann werde ich bei dem GA einfach dazu sagen, dass ich hier meine höchsten Trinkimengen des jeweiligen Zeitraums angeben habe, aber es durchaus öfters auch nur zu 1-2 Gläser Sekt oder ei8ner kleinen Weinschorle (0,25l) kam. Ich will ja mit meinem trinkdagramm nur zu zeigen, dass ich die Menge der TF schon öfters erreicht habe und auch schon einige Male darüber war:smiley22:
 
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