Hilfe bei Drogen MPU

aarhuus

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Moin Moin,

habe da noch mal eine Frage und zwar, hat schon irgendjemand Erfahrung mit B.A.D gemacht. Hab heute post bekommen und wollte mich gerne entscheiden. Eigentlich ist es fast egal welches MPI, da sie alle ihre Gesetzlichen Vorgaben haben aber vielleicht kann ja doch einer drüber berichten. Im Netz findet man kaum etwas.

Gruss
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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habe da noch mal eine Frage und zwar, hat schon irgendjemand Erfahrung mit B.A.D gemacht.
Die Bezeichnung eines MPI (TÜV, AVUS, B.A.D., DEKRA usw.) ist relativ. Der TÜV Nord in Bielefeld kann einen "schlechten" Ruf haben, der TÜV Nord in Osnabrück dagen einen "guten" Ruf haben. Daher bezieht sich eine MPI-Empfehlung immer auf den Umkreis eines Wohnortes. Schau dich doch mal hier um ... Erfahrungsberichte.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Wollte mich demnächst an deinen FB machen, bist du noch aktiv ?
 

aarhuus

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Wollte mal nachfragen ob es etwas bringt mein letztes neg. Gutachten zur Verfügung zu stellen.Natürlich nur wenn Ihr Zeit und Lust habt. Habe eh noch einige Fragen wollte aber erst den Fragebogen machen. Hab mich mittlerweile bei der PIMA Lübeck angemeldet und wollte einen Termin für Anfang September machen. PS glaube das ich Heute nicht mehr es schaffe etwas zu kommentieren oder zu verbessern. Muss sehr Früh zur Arbeit. Sobald ich morgen da bin komme ich Online.

Lieben gruss und Danke nochmals
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
2.Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Es war so Ende 1995 das ich zum ersten Mal Cannabis konsumierte. Durch die Zeitspanne ist es mir leider nicht möglich ein genaueres Datum zu nennen. Es war bei einem älteren flüchtigen Bekannten und ich wollte dazu gehören.Als ich kurzfristig einen Rückzieher machen wollte wurde ich zum Konsum so halbwegs gezwungen.
Bei deiner MPU musst du dich genau an der Fragestellung orientieren, dass Markierte ist schon zuviel ... danach wird nicht gefragt.

11.Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Genau wie oben beschrieben
Das darfst du sooo nicht schreiben, du musst auch diese Frage effizient beantworten.

Kleine Erklärung: Es gibt Fragen die dir fast doppelt erscheinen, dies ist aber Absicht ... in diesen Punkten versucht der Gutachter Wiedersprüche aufzudecken --> daher hat das alles seinen Sinn :zwinker0004:

12.Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Durch den dauerhaften Konsum von Cannabis war bei mir schon eine Psychische Abhängigkeit entstanden, so das es mir nicht mehr möglich war meinen Tagesablauf ohne zu gestalten.
Nein, diese Frage bezieht sich auf den Tag der Auffälligkeit ... Was war der Konsumgrund für diesen Tag ?

17.Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht, ich war in meiner damaligen Überheblichkeit und fehlender Selbsteinschätzung der Ansicht, dass ich besser und ruhiger Fahren würde und dachte, ich sei noch Fahrtüchtig. Ich war so in meinem Scheintiefsinn, das ich der Meinung war es könnte mir eh keiner was. Führerscheinverlust und weitere Auswirkungen meines Konsums waren nicht drin im meinem Kopf.

Genau richtig :smiley711:, für dich gab es gar keinen Konflikt .... sonst hättest du dich ja anders verhalten.


19.Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss? Am Anfang trat die Wirkung von Cannabis sehr stark ein und man spürte noch 6 bis 10 Stunden später etwas. Durch vermehrten Konsum ergab sich eine Toleranzsteigerung und der eigentliche Rausch war minimal vorhanden und von Dauer. Bei Heroin der selbige Effekt, anfänglich noch mehrere Stunden mit starker Wirkung, zum Schluss nur noch um den Tag ohne Entzugserscheinungen zu überstehen. Im normallfall steht man ein Mensch bis zu 72 Stunden unter Einfluss von Drogen auch wenn eine merklich spürbare Wirkung nicht mehr vorhanden ist.
Du hast hier Einfluss und Wirkung "vermischt" ... beides ist aber unterschiedlich --->

"Amphetamine/Heroin hat eine Wirkungsdaür von bis zu 12 Stunden, in Ausnahmefällen aber auch länger da es körpereigene Botenstoffe freisetzt.
Die Wirkungsdaür vom Cannabiskonsum kann je nach Konsummuster bis zu 72 Stunden anhalten."



20.Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Man ist nicht mehr in der Lage die einfachsten täglichen Aufgaben des Lebens ohne Konsum zu meistern. Man Distanziert sich von seinem Umfeld und dem Sozialen Miteinander. In vielen Fällen führt es zum Arbeitsplatzverlust, daraus resultierenden Finanziellen Sorgen und Beziehungs Problemen. Bei mir ist ein großes Stück Freiheit verloren gegangen. Es dreht sich die meiste Zeit nur darum, wie und woher man seine Stoffe beziehen kann. Man ist so damit beschäftigt, dass man die Wichtigen Dinge im Leben ausblendet und was um einen herum passiert. Aus meiner Persönlichen Sicht kann ich sagen, dass mir die Lebenszeit fehlt. Die Körperlichen folgen bei Cannabis Konsum sind Störungen beim Denk und Lernprozess sowie des Sprachflusses, des Weiteren kann ein Amotivationale Syndrom auftreten. Es kann zu Psychosen kommen. Das Immunsystem ist geschwächt und man kann eine chronische Bronchitis bekommen. Testosteronspiegel sinkt und es kommt zum Libido Verlust. Als Konsument hat man ein anderes Bild von sich was Objektiv nicht stimmt, die eigene Kritikfähigkeit sinkt erheblich. Bei Heroin hält es sich fast genauso. Anfänglich löst es bei einem wohlige Wärme und Zufriedenheit aus, man fühlt sich rundum gut, Probleme werden nicht mehr als solches war genommen. Hinzu kommen hier Magen und Leberproblemen sowie Veränderung des Gebiss, ausgelöst durch verminderten Speichelfluss. Es kommt zur Abnahme der Gehirnfunktionen. Starken Entzugserscheinungen, hervorgerufen durch die schnelle Erhöhung der Dosis und da das Heroin die Körpereigenen Schmerzmittel wie Endorphine ersetzt. Bei dieser Droge schreitet der Körperliche verfall rasch voran und das verlangen danach ist so groß das man schnell in die Kriminalität abrutscht. Es kommen noch Krankheiten wie HIV und das weit verbreitete Hepa c Virus in der Szene vor.
Die Frage hast du sehr ausführlich beantwortet, dennoch fehlt hier ein Wort. Das "Zauberwort" heißt Abhängigkeit .... laut Fragestellung, ergibt sich die Folge eines täglichen Konsums in der Abhängigkeit ---> dieses Wort will der GA in dieser Antwort hören !!!

33.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt) Das war so kurz nach meinen 30 Geburtstag 2009. Ich bin gerade wach geworden, so gegen 9 Uhr. Als ich wie jeden Morgen meinen Kopf in einer Wasserpfeife geraucht hatte. An den Tag blickte ich rückwirkend auf die vergangenen 10 Jahre zurück und ich bemerkte, zum ersten mal so richtig, das es scheiße war. Ein Gefühl etwas verpasst zu haben. Mir fiel auf das ich keine schönen oder überhaupt Erinnerungen die sich Eingeprägt haben hatte. Wenn man fast ausschließlich den gleichen Tagesablauf hat und sich es alles nur wiederholt, kommt ein das vor als ob all diese Zeit verloren ist. Mir wurde klar wenn ich jetzt nicht reagiere sitze ich noch mit 40 an denselben Punkt. Warum sollte ich mir das weiter antun. Ich war und bin gesund, hab selber die Chance etwas zu tun. Dazu kam noch das ich in den vergangenen 2 Jahren regelmäßig wieder gearbeitet hatte, nach Jahre langer Arbeitslosigkeit. Und es hat mir Spaß gebracht etwas zu tun. Wenn man den sehr gelobt wird, was man all die Jahre vermisst hat, steigert das schon das Selbstwertgefühl und ich war ein wenig stolz auf mich. Ich merkte wenn ich etwas Anpacke kann ich etwas bewegen und ändern. Diese positive Erfahrung wollte ich behalten.
War es wirklich "dieser" Knackpunkt ? ... oder hat dein FS-Entzug auch etwas damit zu tun ?


38.Wer hat Ihnen dabei wie geholfen? Die Drogenberatungsstelle half mir mit vielen Gesprächen über meine Vergangenheit und Zukunft. Das Substitutions Programm. Man wird langsam aus diesem Prozess herausgenommen. Man kommt weg von der Illegalität und wird herunterdosiert was einem schon sehr hilft um von der Opiat Abhängigkeit weg zu kommen. Die Positiven Resonanzen meines gesamten Umfeldes sei es Beruflich oder privat.
Familie/Bekannte und Freunde haben nicht geholfen ?

40.Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen? Kein Konsum jeglicher Art von berauschenden Substanzen.
Das ist eine logische Antwort, du solltest hier aber auch hinzufügen ... das du stets den Kontakt zu Drogenkonsumenten meidest.


42.Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen? Kein Suchtmittel Abusus betreiben.
Abusus steht für --> Missbrauch ... in dieser Frage die falsche Antwort.

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach ... "Duch die Einhaltung meiner strikten Abstinenz."

43.Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen/verhindern? Die Ursachen des Konsums erkennen und rechtzeitig verhindern. Dazu gehören Stress und Probleme, die anfänglich nicht zu lösen schienen. Es gibt halt Momente im Leben die schwierig zu meistern sind, wo sich eine gewisse Art von Verzweiflung aufbaut. Wo scheinbar der einfachste Weg ist sich zu betäuben und zu verdrängen. Dieser Weg brachte mir in der Vergangenheit nur noch mehr Probleme und führte in die Abhängigkeit. Heute würde ich mir Professionelle Hilfen suchen und mich Menschen anvertrauen die mich kennen. Wenn sich bei mir eine Art Stress aufbaut (wo ich immer Konsumiert hatte) schalte ich einen Gang zurück und nehme mir Ruhe und eine Auszeit. Es gibt für den Rückfall kein Patentrezept und verschiedene Auslöser. Man kann sagen das eine Rückfallgefährdung darin besteht, einen unausgeglichenen und ungesunden Lebensstil zu führen, mit zu viel Stress und wenigen Ruhepausen, geminderten Selbstvertrauen, einen für die Abstinenz ungünstigen Moment sowie keine Geeigneten Vorkehrungen getroffen zu haben für die Situation.
Sehr ausführlich, aber den "Punkt" nicht getroffen ...

... Die "perfekte" Antwort würde lauten ...."Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich gewillt bin, den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten stets vermeide. Falls ich doch einmal ein Konsumverlangen verspüren sollte, wende ich mich vertrauensvoll an meine Familie/Freunde/Bekannte. Auch weiß ich, dass ich selbst vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche."

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Fazit: Zum Teil sehr offene und detaillierte Antworten, sehr gut gemacht :smiley711:
Eindeutig erkennbar ist, dass du begriffen hast worum es eigentlich geht.

Ich denke, dass du meine Anmerkungen positiv umsetzen wirst. :zwinker0004:

FB bitte überarbeiten und neu wieder einstellen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wollte mal nachfragen ob es etwas bringt mein letztes neg. Gutachten zur Verfügung zu stellen


Die Frage hat Max sicher übersehen....:smiley22:

Ja klar aarhuus, stelle es bitte ein (nicht vergessen alle Namen und Orte zu schwärzen). O-Ga sind immer willkommen....:smiley138:
 

aarhuus

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Hallo Max und Nancy,

vielen Dank für das erste Feedback. Habe meinen Fb überarbeitet und werde ihn morgen noch mal in ruhe anschauen und erneut reinstellen.
Was mir irgendwie noch fehlt sind die Vermeidungsstrategien (Rückfallprophylaxe). Das ist ja nun nicht mit Frage 43 so ganz geklärt. Oder sehe ich das falsch. Einige Aspekte beziehen sich ja da drauf wie Ausgeglichene Lebensweise. Aber so richtig, was die Gutachter hören wollen kommt mir noch nicht in den Sinn. Jedenfalls bis jetzt nicht.


Erstmal vielen Dank
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Was mir irgendwie noch fehlt sind die Vermeidungsstrategien (Rückfallprophylaxe). Das ist ja nun nicht mit Frage 43 so ganz geklärt. Oder sehe ich das falsch
Du sollst auf die Fragestellung achten, mehr als das was ich dir geschrieben habe brauchst du nicht.

Wenn du zu deiner MPU gehst, hast du deine Verhaltensänderung abgeschlossen ... andernfalls brauchst du dort nicht hingehen.

In F43 geht es um die Verhinderung eines Rückfalls. Wenn dein Ziel eine Prophylaxe ist, bedeutet dies Vorbeugung. Eine Prophylaxe ist keine abgeschlossene Verhaltensänderung ... sie bedarf einer stetigen "Kontrolle".

Beispiel: Zu einer Zahnprophylaxe muss ich jedes Jahr hin, Zielstellung ist die Erhaltung meiner Zähne.

Jetzt redest du von einer "Rückfallprophylaxe" ... die würde bedeuten, dass du ohne Kontrolle dein Konsumverhalten nicht im Griff hast.

Merke dir, du musst zu deiner MPU eine abgeschlossene Verhaltensänderung vorweisen können.
 

aarhuus

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Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war in der neunten Klasse meiner Schule. Wir sprachen dieses Thema an mit unserem Lehrer da einige der Schüler schon kontakt damit hatten.

2.Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Es war so Ende 1995 (Oktober- November) das ich zum ersten Mal Cannabis konsumierte. Durch die Zeitspanne ist es mir leider nicht möglich ein genaueres Datum zu nennen.

3.Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
Vom 16 bis 18 Lebensjahr konsumierte ich selten. 1 bis 2 mal im Monat die Menge an solchen Tagen waren maximal 0,5 Gr. Cannabis Haschisch. Danach (18-19) steigerte sich das konsumverhalten auf jedes Wochenende sowie 1 bis max. 2 mal in der Woche, die Menge zu der Zeit variierten nach verschiedenen Anlässen, sowie dem Umfeld bei 0,5 bis 1 Gr. Mit Ende 19 dann Täglicher Konsum derselben Menge, mal mehr mal weniger. Es war Situations bedingt, wie war die Stimmung gab es Ärger oder war es geselliges zusammensitzen. Es gab nur wenige Tage an denen ich nichts geraucht hatte zu dieser Zeit. Mit 22 (Anfang 2002) kam ich das erste mal mit Heroin in Kontakt wobei es erstmals Probierverhalten war. Mein Cannabiskonsum in dieser Zeit lag ungefähr bei 2Gr. täglich. Nach kurzer Zeit so (2 Monate) kam der Regelmäßige Wochenendkonsum von Heroin dazu. Der dann wie zu erwarten, und dennoch nicht abgewendete, tägliche Konsum von 0,2 bis 0,5 Gr. Der Übergang vom Regelmäßigen zum täglichen Konsum ging innerhalb kürzester Zeit von statten. Das Heroin wurde anfänglich noch geschnupft und nach einer Zeit von einem guten dreiviertel Jahr, intravenös genommen ( Ende 2002). In der Zeit gab es auch einige Konsumpausen (eine bis vier Wochen), wo ich versucht hatte aus eigener Kraft da wieder mit aufzuhören. Wobei die längste Pause vom Cannabis und Heroinkonsum (sechs Monate Haft vom 18.12.2003) nicht aus eigenem Antrieb war. Das ging dann bis zum 05.12.2005 weiter, die Menge der eingenommen Substanzen waren zu dem Zeitpunkt bis zu 2 Gr. Heroin und ganz seltener Cannabiskonsum, ausgelöst durch finanzielle Not. Ab dem besagten 05.12.2005 wurde ich auf 6 ml Methadon substituiert. Nach gut einem Jahr wurde ich auf eigenen Wunsch auf 2 ml reduziert, und blieb bei dieser Menge bis Mitte 2007. Mein Cannabiskonsum war in der Substitution bei ungefähr 1 - 2 Gr. täglich. Am 13.08.2009 Letztmaliger Cannabis gebrauch. 2007 wurde ich dann wiederum auf eigenen Wunsch schrittweise runterdosiert vom Methadon auf 0.7 ml bis zum 24.03.2011. Die erhebliche Zeitspanne des runterdosierens lag teilweise an den Regelmäßigen Arbeitsaufnahmen und einer entstandene Angst, es ohne doch nicht zu schaffen. Sei es auf der Arbeit oder Privat. Von da an keine Einnahme mehr von illegalen sowie verschriebenen berauschenden Substanzen.

4.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.

5.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Sehr gering in der Vergangenheit. Ein bis zwei 0,33 Biere zum Essen oder beim Fußball schauen.

6.Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ab dem 16 Lebensjahr Nikotin bis Heute (10-20 Zigaretten). Coffein ab dem 18, ein zwei Tassen. Beides Täglich.

7.Haben Sie bei sich negative Folgen fetsgestellt?
Mein Umfeld zog sich immer mehr zurück und Distanzierte sich von mir. Ich selber veränderte mich durch den Konsum auf Dauer zu einer Person, die nicht selbstkritisch mit sich umging und die die Fehler bei anderen suchte. Ich hatte eine Subjektive Wahrnehmung meiner Umwelt und daraus ergab sich, dass ich mich auch sehr zurückzog. Konnte nicht Arbeiten und wurde wegen meiner Abhängigkeit Ausgesteuert. Es folgten Anklagen wegen Btmg bis hin zu einer U-Haft. Alles andere wie Termine, wichtige Briefe, Gefühle anderer wurden von mir ignoriert. Mein Stolz und Selbstwertgefühl waren am Boden. In der Zeit um 2003, magerte ich auf 50 Kilo runter und verlor einige Zähne. Die Spuren des Heroinkonsums waren nach kürzester Zeit auf meinen Armen sichtbar und sind es leider immer noch. Ich bekam durch meine Lebensweise ein Magengeschwür, was sehr schmerzte und durch mein Desinteresse mir gegenüber nicht behandelt worden ist und zum Schluss durchbrach. Die Entzugs Symptome waren Schüttelfrost, Erbrechen, Schmerzen im ganzen Körper, Schlaflosigkeit, innere Leere und Gereiztheit.

8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Leider ja. Wollte mir sehr lange Zeit nicht eingestehen das ich ein Suchtproblem habe und hielt es aus meiner damaligen Sicht auch nicht für nötig fremde Hilfe anzunehmen. Meine Einstellung ganz am Anfang war, dass ich jederzeit hätte aufhören können und schob damit den Konsum von Woche zu Woche. Kurz und knapp gesagt war ich Opiat und Cannabis abhängig, selbst die Tatsache das weiterer Konsum mir schaden würde, hielt mich nicht davon ab. War zum Schluss schon so in der Abhängigkeit gefangen und konnte mich nicht alleine davon befreien. Irgendwann kam ein Abschnitt des Aufgebens und mit abfinden dazu. Die Gedanken über negative Folgen wurden fast komplett gestrichen.


Auffälligkeit

9.Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
19 µg/L THC und 82µg/L THC Carbonsäure im Blut.

10.Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Täglich vor der Arbeit zwei Köpfe aus einer Glaspfeife und nach der Arbeit bis zum Schlafen gehen 2 bis 4. Die Menge war ein Mischungsverhältnis zu Tabak von ca. 1 Gr. Marihuana oder Haschisch und einer Zigarette, wobei diese knapp 4 Köpfe ausmachte.

11.Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Ich hatte am dem besagten Freitag 2 Köpfe aus meiner Pfeife vor der Arbeit und zum Feierabend bis antritt meiner Fahrt 4 Köpfe konsumiert. Es war ca. 1,5 Gr. Haschisch.

12.Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein gab es nicht. Ich hatte zur damaligen Zeit einen täglichen Cannabiskonsum.

13.Wie sind Sie auffällig geworden?
Am 14.04.2000 wurde ich durch meine Verstöße gegen das Btmg von der Kriminalpolizei Observiert und bei Antritt meiner Fahrt verfolgt. Der Zivilwagen fuhr sehr dicht auf und ich beschleunigte mein Fahrzeug, als ich die Sirenen hörte stoppte ich den Wagen.

14.Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
Was war der Zweck der Fahrt? Ich wollte meine damalige Freundin von der Arbeit abholen.

15.Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren? 40 Km für hin und zurück. Die gefahrene Strecke betrug ungefähr 500 Meter.

16.Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluß im Straßenverkehr unterwegs?
300-400 Fahrten .

17.Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht, ich war in meiner damaligen Überheblichkeit und fehlender Selbsteinschätzung der Ansicht, dass ich besser und ruhiger Fahren würde und dachte, ich sei noch Fahrtüchtig. Ich war so in meinem Scheintiefsinn, das ich der Meinung war es könnte mir eh keiner was. Führerscheinverlust und weitere Auswirkungen meines Konsums waren nicht drin im meinem Kopf.

18.Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Alle Drogen besitzen eine Psychoaktive Wirkung und beeinträchtigen im Starken Maße die für den Straßenverkehr nötigen Psychischen und physischen Leistungsmerkmale. Ein sogenannter Echorausch (Flashback)kann auftreten nach Tagen und sogar Wochen. Bei Cannabis und Heroin ist die eigene Selbsteinschätzung getrübt, Hemmschwellen sinken und die Risikobereitschaft steigt. Bei beiden Substanzen wird auf jeden Fall die Optische, akustische Wahrnehmung und das Zeitgefühl verändert. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird herabgesetzt. Die Gefahr von Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung und eines Unfalls steigen erheblich.

19.Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Heroin hat eine Wirkungsdauer von bis zu 12 Stunden, in Ausnahmefällen aber auch länger da es körpereigene Botenstoffe freisetzt. Die Wirkungsdauer vom Cannabiskonsum kann je nach Konsummuster bis zu 72 Stunden anhalten."

20.Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Als erstes ist es regelmäßiger Genusskonsum, der dann zum Täglichen führt und der endet in eine Abhängigkeit von einer Substanz. Man ist nicht mehr in der Lage die einfachsten täglichen Aufgaben des Lebens ohne Konsum zu meistern. Man Distanziert sich von seinem Umfeld und dem Sozialen Miteinander. In vielen Fällen führt es zum Arbeitsplatzverlust, daraus resultierenden Finanziellen Sorgen und Beziehungs Problemen. Bei mir ist ein großes Stück Freiheit verloren gegangen. Es dreht sich die meiste Zeit nur darum, wie und woher man seine Stoffe beziehen kann. Man ist so damit beschäftigt, dass man die Wichtigen Dinge im Leben ausblendet und was um einen herum passiert. Aus meiner Persönlichen Sicht kann ich sagen, dass mir die Lebenszeit fehlt. Die Körperlichen folgen bei Cannabis Konsum sind Störungen beim Denk und Lernprozess sowie des Sprachflusses, des Weiteren kann ein Amotivationale Syndrom auftreten. Es kann zu Psychosen kommen. Das Immunsystem ist geschwächt und man kann eine chronische Bronchitis bekommen. Testosteronspiegel sinkt und es kommt zum Libido Verlust. Als Konsument hat man ein anderes Bild von sich was Objektiv nicht stimmt, die eigene Kritikfähigkeit sinkt erheblich. Bei Heroin hält es sich fast genauso. Anfänglich löst es bei einem wohlige Wärme und Zufriedenheit aus, man fühlt sich rundum gut, Probleme werden nicht mehr als solches war genommen. Hinzu kommen hier Magen und Leberproblemen sowie Veränderung des Gebiss, ausgelöst durch verminderten Speichelfluss. Es kommt zur Abnahme der Gehirnfunktionen. Starken Entzugserscheinungen, hervorgerufen durch die schnelle Erhöhung der Dosis und da das Heroin die Körpereigenen Schmerzmittel wie Endorphine ersetzt. Bei dieser Droge schreitet der Körperliche verfall rasch voran und das verlangen danach ist so groß das man schnell in die Kriminalität abrutscht. Es kommen noch Krankheiten wie HIV und das weit verbreitete Hepa c Virus in der Szene vor.
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21.Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Da kommen einige Faktoren zusammen. Angefangen hat es schon in meiner Kindheit. Mein Vater ist Alkoholiker( jetzt trocken ) und ich habe ihn schon als kleines Kind sturzbetrunken erlebt wie er nach einem Gelage mit der Feuerwehr über mich rüber gestolpert ist. Ich hab aus meinen Kinderjahren nicht viele Erinnerungen, aber daran kann ich mich noch genau erinnern. Es kam auch häufig zu Schlägen in meinem Elternhaus, ausgelöst durch Kleinigkeiten wie mal etwas zu zerbrechen, was bei Kindern nichts Ungewöhnliches ist. In einigen Fällen die bis spät bis in meine Jugendzeit reichten, erkannte ich meinen Vater in seinem Alkoholrausch nicht wieder. Als ob ein total Fremder vor mir stehen würde. Die längste Zeit(am Stück) an Hausarrest die ich verbringen musste war knapp ein 1 Jahr, was für die Entwicklung eines 13 jährigen nicht gerade förderlich ist. Ich habe eine ältere Schwester und sie bekam in der Vergangenheit ein Großteil der Zuwendung. Daraus ergab sich wiederrum mangelnde Wertschätzung an meiner Person. Habe die Fehlende Aufmerksamkeit durch Negatives Verhalten in meinen Umfeld und der Schule versucht zu erhalten, was im Endeffekt weiteren Ärger Zuhause verursachte. Ich hatte später auch nicht wirklich eine Vorstellung was ich Beruflich machen wollte und so musste ich einen Beruf erlernen den ich so mir nicht unbedingt erträumt hatte. Aus den mangelnden Interesse und Ernsthaftigkeit mit der Arbeit entstand ein extremer Leistungsdruck. 1999 ich war Anfang 20 starb mein damaliger bester Freund durch einen Autounfall. Ich machte mir damals viele Selbstvorwürfe warum und weshalb. Konnte es schwer bis gar nicht verarbeiten, damals in meinen jungen Jahren. War nicht bereit fremde Hilfe anzunehmen und konnte mich niemanden öffnen. Es war dann das i-Tüpfelchen und ich konnte es leider nur mit Konsum verdrängen. Das war der Zeitpunkt wo aus Wochenend und vereinzeltem Konsum, täglicher wurde und es war die Zeit das ich zum ersten Mal bei mir Zuhause Drogen konsumiert habe.


22.Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
In meinem Elternhaus wurde Cannabis noch toleriert beim Heroin sah das schon anders aus. Meine Eltern konnte nicht wirklich etwas unternehmen weil ich schon volljährig war. Es kam zum zu einer Einweisung ins Krankenhaus, das war es aber auch schon von Ihrer Seite. Habe Sie genauso belogen wie mich selber, das nach dem Tag x der nächsten Entgiftung usw. alles besser wird. Mein Freundeskreis und Freundin mieden mich nachdem ich mit Heroin in Kontakt getreten war. Flüchtige Bekannte und Personen die ich gar nicht kannte äußerten sich über mich, mein Name wurde außerhalb der Szene nur noch mit Drogen in Verbindung gebracht. Die Leuten aus der Szene mit denen ich abhing empfanden das als sehr vorteilhaft. Bin ein Herzensguter Mensch und habe immer geteilt, niemanden aufem Schlauch stehen lassen, meine Wohnung lag Mitten in der Stadt und wurde schnell Dreh und Angelpunt für Konsumenten.


23.Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Der Unfall meines Freundes 1999, Die Zeit als mein Freundeskreis sich wechselte, ich meine damalige Freundin, mit einem dachte ich gutem Freund, im Bett erwischt hatte. Als ich auf einmal alleine da stand. Das war auch der Zeitpunkt des Täglichen Konsums von Heroin. Wollte mich aus Frust und großer Enttäuschung nur noch betäuben und alles vergessen.

24.Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden? (Warum, wann, wer?)
Anfangs nicht da ich sehr spät eingesehen hatte das ich ein Suchtproblem habe. Dann bin ich zur Drogenberatung gegangen. Zuerst war es nur zum Tauschen der Utensilien später bin ich hingegangen weil mir die Gespräche gut taten und Mut gegeben haben. Da war einer der sich auskannte mit der Sucht und der mir auch Später, in Zusammenarbeit mit meinem Bewährungshelfer, bei einer Stationären Therapie und den Entgiftungen geholfen hat. Ich war fast immer einmal in der Woche da, von Ende 2002 bis 2011. Es gab noch die Kurzzeittherapie im Jahre 2005 und in all den Jahren mehrere Entgiftungen. Warum ich diese alle gemacht hatte war einfach nur der Wunsch vom Suchtmittel Konsum mich zu lösen. Nach der Therapie war ich so voller Hoffnung. Leider kam es zum Rückfall und ich entschied mich zur Substitution wo ich auch nach langem Kampf aufgenommen wurde.
25.Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten? Vater und Mutter trockene Alkoholiker.

26.Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann? Mehrfach versucht aus eigener Kraft mit Konsum aufzuhören. Cannabis 2001, leider nicht aus Einsicht sondern wegen der Fahrerlaubnis. Heroin häufiger aus Angst endgültig abzusteigen, das war so 2002. Jede Entgiftungsmaßnahme bis 2005 um mich diesen Kreislauf zu entziehen.

27.Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Mir war es nicht möglich von den Stress in Woche abzuschalten. Anfangs war es ja noch ein Angenehmes Gefühl der Entspannung. Mit den Freundeskreis, wo jeder geraucht hatte, zusammen sitzen und Lachen den Stress vergessen. Ich hatte auch keine Alternativen wie Hobbys oder Sport, die mir hätten helfen können. Später kamen zu dem Stress auch noch Faktoren wie Probleme und Ärger dazu.

28.Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja
29.Waren sie Drogenabhängig?
Ja
 

aarhuus

Benutzer
30.Wieso passiert das nicht wieder?
Ich war mir damals nicht darüber im Klaren welche Auswirkungen mein Drogenkonsum für mein gesamtes Leben haben wird. Ich hätte viel mehr erreichen können in der Zeit. Werde aber nicht um die ungenutzten Chancen der Vergangenheit trauern, sondern mich auf die Zukunft konzentrieren und mir ist klar, dass ich in den Vergangenen Jahren meiner Abstinenz was geschafft habe und mir geht es sehr gut dabei. Meine Denkweise über Konsum und meinen Leben hat sich geändert. Früher wollte ich mein Leben genießen, Spaß haben und viel Erleben, das genau das Gegenteil eintrifft war mir im dem Moment nicht bewusst. Meine Gesundheit lag mir in meinen Jungen Jahren auch nicht wirklich am Herzen, was heute ganz anders aussieht. Ich werde auch nie die Erinnerungen an eine sehr schlimme Zeit vergessen, wo sehr viel schiefgelaufen ist, den andauerten Kampf gegen die Abhängigkeit und der Sozialen Distanzierung. Mittlerweile habe ich einen Strukturierten Tagesablauf und gestalte meine Freizeit nach meinen Vorstellungen mit Hobbys und allgemeinen Interessen. Mir ist es auch sehr wichtig geworden genügend Ruhepausen zu machen die ich früher nicht kannte. Will und werde meine Zukunft nutzen.


31.Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte mir früher Hilfe suchen können und mich mehr anderen Leuten anvertrauen. Hätte ehrlich zu meiner Sucht stehen sollen, mich eher von allen Leuten die damit zu tun hatten zu distanzieren sowie mich von meiner Freundin eher trennen. Ein geregelter Tagesablauf und eine Zukunftsperspektive sowie Arbeit. Das hätte mir wohl einiges erspart.

32.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Es musste was passieren. Ich war an einem Punkt angekommen wo ich mich entscheiden musste ob ich so weiter machen will oder etwas verändern und verbessern möchte. Machte mir eine Menge Gedanken zu dem ganzen Thema mein Leben. Zu Beginn meines Abstands von den Drogen kamen manchmal Momente, Gedanken das ein gelegentlicher Konsum von Cannabis mal gehen würde. Diese habe ich nun schon lange nicht mehr. Dafür habe ich die Zeit bis zum heutigen Tag einfach zu Positiv erlebt und will mir das nicht wieder nehmen lassen. Mein Gesundheitszustand hat sich erheblich verbessert, ich nehme meine Umwelt mit ganz anderen Augen wahr. Ich habe mein Selbstwertgefühl wieder erlangt und bin stolz auf die bisherige Leistung im Allgemeinen, besonders auf die aus eigener Motivation heraus entstandener Abstinenz von Drogen. Das kann mir keiner nehmen außer ich mir selbst. Meine eigene Persönlichkeit, die durch den starken Konsum von Drogen abgeflacht war, hat sich wieder ausgeprägt und ich habe mein Lachen wieder, sowie die Freude über alltägliche einfache Dinge die ich sehr lange Zeit nicht mehr wahrgenommen hatte. Früher bin ich wegen jeder Kleinigkeit aus der Haut gefahren und als Ventil den Konsum benutzt. Mittlerweile bin ich viel ausgeglichener. Ich fresse nichts in mich hinein und Spreche an, wenn mir etwas nicht passt. Ich fühle mich befreit und es ist ein gutes Gefühl Einzuschlafen und Aufzustehen ohne sich Gedanken über seinen Konsum zu machen. Habe wieder Vorstellungen an meine Zukunft die ich Leben will, wie eine eigene Familie gründen, weiterhin gesund bleiben, finanzielle Absicherung und vor allem mein Leben genießen, diesmal aber richtig.


33.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt) Das war so kurz nach meinen 30 Geburtstag 2009. Ich bin gerade wach geworden, so gegen 9 Uhr. Als ich wie jeden Morgen meinen Kopf in einer Wasserpfeife geraucht hatte. An den Tag blickte ich rückwirkend auf die vergangenen 10 Jahre zurück und ich bemerkte, zum ersten mal so richtig, das es scheiße war. Ein Gefühl etwas verpasst zu haben. Mir fiel auf das ich keine schönen oder überhaupt Erinnerungen die sich Eingeprägt haben hatte. Wenn man fast ausschließlich den gleichen Tagesablauf hat und sich es alles nur wiederholt, kommt ein das vor als ob all diese Zeit verloren ist. Mir wurde klar wenn ich jetzt nicht reagiere sitze ich noch mit 40 an denselben Punkt. Warum sollte ich mir das weiter antun. Ich war und bin gesund, hab selber die Chance etwas zu tun. Dazu kam noch das ich in den vergangenen 2 Jahren regelmäßig wieder gearbeitet hatte, nach Jahre langer Arbeitslosigkeit. Und es hat mir Spaß gebracht etwas zu tun. Wenn man den sehr gelobt wird, was man all die Jahre vermisst hat, steigert das schon das Selbstwertgefühl und ich war ein wenig stolz auf mich. Auch liegt meine Arbeitsstelle außerhalb und die Mobilität die mir all die Jahre nicht wichtig erschien nahm plötzlich einen anderen, wichtigen Stellenwert in meinen Leben ein. Ich habe diese Faktoren als Chance wahrgenommen und nutzte sie für mich, um mich meinen neuen Lebensabschnitt zu widmen. Ich merkte wenn ich etwas Anpacke kann ich etwas bewegen und ändern.

34.Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht.
Das hat die Vergangenheit bei mir ja schon häufig genug gezeigt das es nicht möglich ist. Wie häufig sagte ich zu mir selber, dass man einmal noch was nehmen kann und die Folge war, das ich wieder am Anfang stand. Ich war zu weit mit der Abhängigkeit, dass mir eine Abstinenz leichter fällt als der Versuch irgendetwas in dieser Richtung zu kontrollieren. Eine gewisse Angst und der Respekt vor einer Zeit die ich nicht rückgängig machen kann, aber mit der ich Mittlerweile sehr gut lebe. Bei weichen Drogen gerät man schon bei der kleinsten Unaufmerksamkeit in die alten Verhaltensmuster. Bei harten Drogen wie Heroin gibt es den Kleinen Rückfall, man kann auch von Vorfall sprechen, nur in den seltensten Fällen.

35.Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es war schon schwierig mit allen abzuschließen. Von Körperlichen wie schmerzen in der Lunge, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und ein wenig Antriebsverlust. Es kamen noch sehr lange anhaltende unruhige Muskelbewegungen dazu, die vermehrt abends auftraten. Ich wurde lange Zeit von Alpträumen geplagt die sich auf den Konsum bezogen. Nach solchen Träumen bin ich dann verschwitzt im Halbschlaf zu mir gekommen und im ersten Moment dachte ich nur, scheiße warum hast du das gemacht, bis ich den endlich zu mir gekommen war. Anfänglich spürt man ein gewissen Verzicht, das einem etwas fehlt. Dieses Gefühl klinkte aber mehr und mehr ab.

36.Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Durchweg positiv. Meine Eltern( besonders meine Mutter )sind froh und stolz das ich das alles so hinbekommen habe. Ein Großteil meiner Bekannten konnten es eine Zeitlang nicht glauben das ich eine solche Wandlung gemacht hatte. Viele alte Bekannte die früher aus meinem Blickfeld verschwunden sind oder sich abgekapselt haben durch meinen Konsum, tauchen nach und nach wieder auf und wir reden viel über die Vergangenheit und Gegenwart. Auch von ihnen kommen nur positive Feedbacks. Viele meiner Kollegen und Vorgesetzten kennen meine Vergangenheit und ich kann offen mit ihnen reden. Auch da erfährt man nur Positives. Weiterhin hat sich was getan, zum Beispiel bin ich Umgezogen aus meinem Elterlichen Haus und Arbeite in Festanstellung seit 2010.

37.Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Da ich zum damaligen Zeitpunkt meine Lebensweise beibehalten hatte ja. Erst im Jahre 2007-2008 änderte sich mein damaliger Bekannten Kreis mehr und mehr. Als ich mich 2009 zu einer Abstinenz von Cannabis endschied und meine Lebensweise überdachte, brachen denn endgültig alle damaligen Kontakte ab und ich entfernte mich nach und nach. Ich wollte und konnte mich nicht mehr mit ihren Konsuminteressen Arrangieren. Von vielen Bekannten sind nur noch wenige nicht Konsumenten übrig geblieben. Es waren zum größten Teil eh nur Leute mit denen man über Drogen und sonstiges sich unterhalten konnte und auf die nicht viel verlass war. Die Trennung war nicht sonderlich schwer.

38.Wer hat Ihnen dabei wie geholfen? Die Drogenberatungsstelle half mir mit vielen Gesprächen über meine Vergangenheit und Zukunft. Das Substitutions Programm. Man wird langsam aus diesem Prozess herausgenommen. Man kommt weg von der Illegalität und wird herunterdosiert was einem schon sehr hilft um von der Opiat Abhängigkeit weg zu kommen. Ich wurde auch von cleanen Freunden, meiner Familie und Arbeitskollegen die meine Vergangenheit kennen in meinem Vorhaben gestärkt und unterstützt. Wenn man offen über seine Sucht sprechen kann und Akzeptiert und verstanden wird, ist das ein gutes Gefühl. Auch die Trennung meiner langjährigen Beziehung, mit der meine Drogenkarriere begann, brachte mich zum Umdenken meiner Verhaltensweisen.

39.Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt wie Ihre bekannten Drogen konsumierten.
Ja das habe ich, da ich nach meiner Auffälligkeit mein Verhalten, durch mangelnder Einsicht (ausser einiger Konsumpausen) nicht verändert hatte und meinen Freundeskreis beibehalten hatte. Auch als ich mich für eine Abstinenz entschlossen hatte, erlebte ich anfangs wie einige Bekannten Cannabis Konsumierten. Aber wie schon erwähnt trennten sich nach und nach unsere Wege bis der kontakt ganz abbrach. Anfänglich hatte ich noch gemischte Gefühle beim Anblick ihres Konsums, später war ich froh das dieses Kapitel für mich geschlossen ist.

40.Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen? Kein Konsum jeglicher Art von berauschenden Substanzen und keinen Kontakt zu Konsumenten und deren Umfeld führen.

41.Haben Sie zu Hause Cannabis? NEIN

42.Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluß ein KFZ zu führen? Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz.

43.Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen/verhindern? Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich gewillt bin, den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten stets zu vermeiden. Falls ich doch einmal ein Konsumverlangen verspüren sollte, wende ich mich vertrauensvoll an die Menschen die mir wichtig sind und den ich etwas bedeute. Auch weiß ich, dass ich selbst vor professioneller Hilfe keine Angst zu haben brauche, sei es meine langjährige Drogenberaterin die ich jeder Zeit Kontaktieren kann oder eine andere Psychologische Unterstützung.

44.Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen? Kein Alkohol.
 

aarhuus

Benutzer
Hallo alle zusammen,

hier ist der etwas überarbeitete Fb. nochmals danke im voraus. Werde die Tage mein neg. Gutachten mal hochladen. Vielleicht hilft es mir noch ein Stück weiter oder jemand anderen.

Erstmal liebe grüsse und alles gute zum Geburtstag MAX.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo alle zusammen,

hier ist der etwas überarbeitete Fb. nochmals danke im voraus. Werde die Tage mein neg. Gutachten mal hochladen. Vielleicht hilft es mir noch ein Stück weiter oder jemand anderen.

Erstmal liebe grüsse und alles gute zum Geburtstag MAX.
Danke für den Glückwunsch :smiley138:

Ich schau mir den FB die Tage an, muß erst einmal etwas zur Ruhe kommen.
 

aarhuus

Benutzer
Bekomme es nicht hin eine PDF hoch zu laden.
Würde aber gerne meine Psychologische Exploration bereitstellen von meinen neg. Gutachten von der Avus
Vielleicht gib es ja noch ein paar Tipps. Im Endeffekt scheiterte es am Alkohol (schön Blöd von mir).
 

Nancy

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Administrator
Hallo aarhuus,

funktioniert es auch mit dieser Anleitung nicht?:smiley2204:

[h=3]Einstellen des MPU-Gutachtens[/h]

Ansonsten könntest du die Unterlagen auch an Max faxen...er kann das dann direkt hier einstellen (sein Faxgerät kann Unterlagen i-wie umwandeln, frag mich aber bitte nicht wie das geht...).

Ich denke mal, dass er ein paar Tage in Urlaub gefahren ist und sich bald wieder meldet....:smiley22:
 

aarhuus

Benutzer
Hallo Nancy,

habe noch mal ein Versuch gestartet mit einer Seite. Kann man es jetzt so einsehen? Leider bin ich da nicht so bewandert. Danke erstmal für die Hilfe.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wenn man den Bildschirm, oder sich selbst auf den Kopf stellt, kann man die Seite ganz deutlich lesen.....:smiley894:

Sorry, nicht böse gemeint:smiley22:

Vllt. kannst du das Ganze anders herum einscannen, dann müsste es einwandfrei funktionieren.:smiley711:
 

aarhuus

Benutzer
Hallo zusammen.

Ich habe noch ein paar Fragen zu meinem neg. Gutachten (was hoffentlich funzt:pc0018:) bezüglich meiner neuen Untersuchung.
Und zwar ist die letzte, so wie ich das beurteilen kann am Alkohol gescheitert (zu Recht). Was würdet Ihr empfehlen. Ich wollte wenn die frage nach dem Konsum von Alkohol kommt es verneinen und das ich nichts trinke um weiteres nachfragen zu vermeiden. Geht ja um eine reine Drogenfragestellung und das Gutachten liegt nicht vor.
Also sprich lügen. Da ich ja schon längere Zeit keinen Tropfen mehr hatte ist es ja auch nicht nachweisbar(ETG 3Mon).

Gut muss sagen das sich die Frage eigentlich aus meiner Sicht oben beantwortet ist, da das letzte mal mit Ehrlichkeit schief ging.
Daraus ergibt sich aber die nächste noch nicht so eindeutige. Auf die mögliche Nachfrage warum die letzte mpu negativ ausfiel. Da wollte ich angeben, obige Strategie voran gegangen. Mangelnde Vorbereitung und auf evt. nachfrage nach der Empfehlung. Keine ausreichende Auseinandersetzung mit den Motiven die zum Konsum führten.
Was ja auch stimmte. Warum ich meine realen Motive aus meinen Fragebogen nicht genannt habe kann ich nicht genau sagen. Glaube es lag daran das ich nicht so selbstbewusst aufgetreten bin wie ich es wollte und es verpasst hatte mehr frei zu reden, wohl auch fehlende Vorbereitung.

Zu meiner Aussage das ich so ziemlich alles Probiert bzw. Konsumiert habe (Frage 4). Da möchte ich es auch verneinen sprich nur Cannabis und Opiat. Steht ja nicht in den Akten und siehe MAX blaue Signatur. Ist das überhaupt realistisch bei meiner Vergangenheit die Gutachter gehen ja nach Statistiken.

Würde gerne Eure Meinung wissen ob ich richtig liege. Habe wohl Anfang September meine mpu und will es schaffen. Jedenfalls nicht durch Unwissenheit:idee0003: scheitern deswegen muss ich auf alles so gut wies geht vorbereitet sein.

Vielen Dank und schönen Abend noch
 
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