MPU Vorbereitung verunsichert

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
@Rübezahl
Also wenn ich jetzt sage, daß ich beim Feiern alles vergessen konnte, mich dabei frei gefühlt habe, nachdem das stalking aufhörte, dann wäre es schonmal besser?
nein, ganz im gegenteil. wenn die belastung durch stalking bereits weggefallen war, hättest du keinen Grund mehr gehabt. wenn du auf partys aber supergut von der stalking-Belastung unter der woche abschalten und dich davon temporär frei machen konntest, dann schon. besonders wenn du gespürt hast, dass du sonntag abend wieder in eine art loch gefallen bist (weil die neue woche mit neuem stalking bevorstand) gibt das der belastung wahrscheinlich gewicht....ein teufelskreis.
Aber du hast selbstverständlich das problem analysiert und bist es angegangen und konntest erreichen, dass das stalking abgeebbt ist. oh wunder, danach gings dir richtig gut und hast dich nicht mehr so in die partys geflüchtet und demnach auch keinen alkohol mehr konsumiert....usw usw.
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Ne. Ich habe die MPU noch nicht gehabt, bzw werde sie vermutlich nicht machen... ich bin mir da ich nicht ganz sicher... aber ich habe die Nase voll davon mir hier Geschichten auszudenken etc. Daher tendiere ich dazu, das nicht zu machen
Es ist zeitraubend und nervtötend
@Sonne
hattest du deine MPU schon?
Welche Geschichte hast du dir ausgedacht?
 

sammski

Stamm-User
Hey Sonne. Kopf hoch und tapfer bleiben
Oh Mann...

Es kann so einfach sein und doch wird es schwerer gemacht.
Das Problem ist doch ganz einfach, dass die Fehler und Taten ganz simpel nicht eingestanden werden...
aber ich habe die Nase voll davon mir hier Geschichten auszudenken etc. Daher tendiere ich dazu, das nicht zu machen
Es ist zeitraubend und nervtötend

Du sollst dir doch nichts ausdenken. Du hast mir das wirklich fein geschildert, falls du dich erinnerst, dann halte dich daran.
Werfe mal in den Raum, dass nahezu keiner eine astreine Story schon vorliegen hatte. Die musste oft angepasst werden.

Das könnte u.A. daran liegen, dass man im "Suff" manchmal Dinge macht, die einem sowieso keiner glaubt.

Das hat mir ein MPU Pro so erläutert, der leider hier nicht mehr zu sehen ist, und das auf die harte Tour und weniger freundlich; aber es hat gefruchtet.
 

Nirtak

Benutzer
Ich habe jetzt den neuen Fragebogen. Wenn ihn jemand anschauen könnte, wäre ich dankbar.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 22.02.2019 habe ich Bekannte zu einem Faschingsball gefahren. Danach erhielt ich einen Anruf von Freunden ob wir uns nicht zum Essen treffen wollen. Damals gab es jemanden, der etwas von mir wollte. Als mir versichert wurde, daß dieser nicht komme, habe ich zugesagt. Nach dem Essen kam dann die Idee auf, wir können noch etwas trinken. Ich könne bei einem damaligen Kumpel übernachten, weshalb ich dann gegen 21:00 Begann zu trinken. Im Restaurant habe ich 2 Bier getrunken. Danach sind wir zu dem Kumpel in die Wohnung um dort weiterzutrinken.

Dort tauchte dann plötzlich dieser Typ auf, der etwas von mir wollte. Ich war nicht erfreut darüber, dachte mir dann aber ok, dann beschäftigst du dich eben nicht mit dem. Schließlich waren noch 5 andere Personen anwesend. Ich habe noch 3 Bier getrunken und wollte dann auf die Toilette. Dieser Typ folgte mir, hielt mich fest und diskutierte warum ich nichts von ihm wolle. Dabei wurde er immer aufdringlicher. Als ich weggehen wollte, hielt er mich fest, drängte mich in die Ecke, wollte mich küssen und hat mir an die Brüste gefasst.

Ich bekam große Panik und Angst. Ich konnte mich losreißen, war außer mir. Als ich einem davon berichtete, was gerade passiert war und ich mich beschwerte warum der überhaupt da sei, wurde das runtergespielt. Er meinte ich solle nicht so empfindlich sein, der steht halt mal auf mich, deswegen haben sie ihm gesagt ich sei da, sie dachten, vllt könnten sie mich auf diesem Wege verkuppeln. Daraufhin war ich regelrecht fassungslos und geschockt. Ich habe mir einen starken Rum-Cola gemacht und wusste ich muss hier weg. Ich habe mich nicht mehr sicher und verraten gefühlt. Ich nahm meinen Rum Cola und verließ gegen 1:30 Uhr die Wohnung. Ich machte mich auf den Weg (ca. 300 Meter) zum Auto um dort zu übernachten. Es war kalt und daher versuchte ich leider Erfolglos meine Schwester zu erreichen. Als ich im Auto saß, fühlte ich mich auch nicht sicher. Die anderen wussten wo es stand. Ich hatte Panik und Angst, ich wollte einfach nur noch weg. Ich trank ich den Rum Cola noch auf Ex, konnte nicht mehr rational denken und bin losgefahren. An die Fahrt selbst habe ich keine Erinnerung. Ich erinnere mich an Blaulicht, Polizeiautos und die Blutabnahme im Krankenhaus, die am 23.02.19 um 2:30 Uhr 2 Promille ergab. Im Nachhinein habe ich erfahren, daß ein anderer Fahrer mich meldete, da ich auffällig Schlangenlinien gefahren bin.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)



Von 21:00 Uhr bis ca. 01:40 Uhr 2,5 Liter Bier und 0,3 Liter Rum-Cola mit ca. 8 cl Rum.



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


ca. 8 km. Insgesamt ca. 8 km. Ich wurde in Sichtweite meines Ziels angehalten, da mein jetziger Freund es gesehen hat.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Darüber habe ich damals nicht nachgedacht. Ich war außer mir, ich war betrunken. Im Nachhinein nein.



5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Durch schlafen im Auto und erreichen meiner Schwester.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.



7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Viele Male mit hohem Restalkohol (Meist nur 2-3 Stunden Schlaf nach Trinkende) und auch nach 2-3 Bier. Ich war zur damaligen Zeit sehr trinkfest und hohe Alkoholmengen gewöhnt.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Kontakt mit Alkohol im Kindesalter, wenn die Erwachsenen zu Silvester mit einem Glas Sekt angestoßen haben oder auf Hochzeiten angestoßen wurde.

Ich selbst habe mit 15 zusammen mit meiner damals besten Freundin zum ersten Mal Bier getrunken.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Von 15 bis 18 habe ich jedes Wochenende Alkohol getrunken, pro Trinkabend bis zu 10 Bier. Mit 18 hatte ich meinen ersten Freund und dann nur noch Alkohol an Geburtstagen oder Silvester getrunken.
Mit 21 habe ich mich von ihm getrennt, da er Schulden auf meinen Namen gemacht hat. Ein halbes Jahr später habe ich meinen Exmann kennengelernt und außer an Silvester und selten am Geburtstag 1 Glas Sekt zum Anstoßen nichts mehr getrunken.

Nach langer Vorlaufzeit von 4 Jahren und mehreren Versuchen habe ich mich Ende 2016 von ihm getrennt.

Von Mai 2018 bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich wieder jedes Wochenende oftmals auch Freitag und Samstag bis zu 10 Bier getrunken.
Seit der Trunkenheitsfahrt habe ich zu den Wochenenden nichts mehr getrunken, nur noch an max 4 Tagen im Jahr trinke ich 1 Bier oder 2 Radler. An meinem Geburtstag, dem meiner Schwester, meines Freundes und an Silvester. Dieses Silvester habe ich nichts getrunken und da wir ein Kind wollen, verzichte ich bis auf weiteres gänzlich auf Alkohol. Da ich eine frühe mögliche Schwangerschaft nicht ausschließen kann und mein Kind nicht schädigen möchte, auch wenn ich noch nichts von ihm weiß.




10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Von 15. bis 18. an den meisten Wochenenden und auch mal vor Feiertagen. 3-8 Mal monatlich bis zu 10 Bier. Sehr selten mal ein Mischgetränk wie Rum-Cola oder Gin Tonic.

Danach von 18 bis 34 sehr Selten max 5 mal im Jahr 1 Bier oder 1 Sekt.

Von Juni 2018 bis zur Trunkenheitsfahrt fast jedes Wochenende. 4 – 8 mal im Monat bis zu 10 Bier oder 5 Bier und eine Flasche Wein.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Meistens mit den damaligen Freunden, in einer Bar oder bei jemandem zuhause.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ein halbes Jahr nach der Trennung 2016, belästigte mich mein Exmann immer wieder und immer häufiger. Er hat mich gestalkt. Geschenke gemacht, Nachrichten geschrieben, Briefe eingeworfen, Blumen geschickt, stand vor meiner Tür, saß an der Straße im Auto, vor der Arbeitsstelle. Damals habe ich mich sehr zurückgezogen, habe Zeiten rausgefunden in denen er nicht da war und in denen ich dann die Wohnung verlassen habe. Ich habe Ende 2017 jemanden kennengelernt und dies bekam mein Exmann raus. Das ging durch ihn dann im Mai 2018 kaputt. Mein Exmann hat damals die Exfrau des Mannes kontaktiert mit dem ich mich regelmäßig traf, stand noch mehr vor meiner Türe, in der Straße, hat den Mann kontaktiert und aufgelauert, ist nachgefahren wo wir hingehen, hat sich in das selbe Restaurant gesetzt.

Damals war ich sehr verzweifelt. Dieser Mann hat das erst mitbekommen, als mein Exmann ihn angesprochen hatte und dessen Ex ihn angesprochen hatte was da los ist. Ich hatte nie jemandem darüber berichtet, welches Ausmaß das annahm. Meine Schwester hat ihn manchmal bei mir vorbei fahren sehen, wenn sie da war oder daß er manchmal eine Nachricht schickt oder Briefe einwarf. Ich fühlte mich wie der einzige Mensch auf der Welt, schämte mich für meinen Ex, dachte ich werde ihn nie los. Ich traute mich ihn nicht anzuzeigen, weil er immer mit Selbstmord drohte und ich kein Menschenleben auf dem Gewissen haben wollte. Ich dachte immer, er hört bald auf damit. Nachdem im Mai 2018 die Trennung von dem Mann erfolgte, und das Stalking immer mehr wurde, traf ich mich mit Leuten, wovon ich einen aus der Arbeit kannte. Wir gingen weg und alle tranken Alkohol. Eigentlich wollte ich nicht, trinken, aber nach vielen, Aufforderungen und komm schon, trank ich etwas. Dabei habe ich dann festgestellt, daß ich nach dem dritten Bier gesprächig war, nicht mehr an meine Probleme mit dem Stalking dachte. Ich fühlte mich frei und dazugehörig und nicht mehr einsam und allein. Die Last viel für einen Abend von mir ab. Und der Alkoholkonsum stieg bis zur TF weiter an.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war man angeregter, offener und gesprächiger, selbstbewusster. Bei viel Alkohol wurde man Müde und wollte ins Bett. Man konnte Gesprächen nicht mehr folgen.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich bin vor meinen Problemen in eine Art andere Realität geflohen um aus meinem Selbstmitleid rauszukommen anstatt mich ihnen zu stellen. Ich habe damit nur Zeit verschwendet anstatt meine Probleme anzugehen und mich ihnen auf vernünftige Art und Weise zu stellen. Wie darüber zu reden, etwas gegen das Stalking zu unternehmen. Wenn ich unter Alkoholeinfluss gefahren bin, war ich eine Gefahr für mich und andere.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Von 15 bis 18 damals wollte ich dazugehören, in der Clique tranken alle und ich wollte kein Außenseiter sein. Ich war offener, lustiger, kontakt- und risikofreudiger wenn ich getrunken habe.

Mai 2018 bis Februar 2019 um wenigstens einen Abend der Realität zu entkommen und nicht mit dem Stalking konfrontiert zu sein. Ich verlor durch das Stalking und die Ehe davor viel an Selbstbewusstsein und habe mich durch das Trinken mit anderen selbstbewusster gefühlt.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe oftmals viel getrunken bis ich richtig betrunken war. Jedoch war ich nie ohnmächtig.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Bewusst nicht wirklich. Ich habe einfach nachdem ich meinen ersten Freund hatte nichts mehr getrunken bis auf die wenigen Anlässe. Ich hatte damals eine feste Arbeitsstelle, eine Beziehung, meine erste eigene Wohnung und durchzechte Nächte, passten nicht mehr in mein Leben.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

In meiner Jugend habe ich mir nichts gedacht und bis zur Aufarbeitung meiner Trunkenheitsfahrt auch nie darüber nachgedacht über mein Trinkverhalten in der Jugend. Auch von Mai 2018 bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich mir nichts gedacht außer, daß ich vor der Realität fliehe. Im nachhinein war mein Trinkverhalten problematisch. Es war zu viel und kein Verantwortungsbewusster sondern leichtsinniger Umgang mit Alkohol. Denn durch Alkohol habe ich mich in die Lage gebracht, einer Situation ausgeliefert zu sein, wie der Belästigung und nicht mehr rational und vernünftig zu handeln. Wäre die TF nicht passiert, wer weiß wo ich heute wäre. Das war mein Weckruf um über mein Verhalten und Alkoholkonsum nachzudenken.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

4 mal im Jahr, 1 Bier 0,5 L oder 2 Radler(0,25 L Bier je Radler also 0,5 l Bier) zu meinem Geburtstag, dem Geburtstag meiner Schwester, meines Freundes und an Silvester. Wegen Kinderwunsch seit Januar 2021 nichts mehr.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 11.09.2020

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe meine Probleme nicht weiter aufgeschoben und durch Alkohol weggeschoben sondern habe sie gelöst. Ich weiß heute, daß dieser Weg der falsche war. Ich habe mich dem gestellt und geschafft, daß das Stalking aufhörte. Ich rede lieber mit vertrauten über meine Gefühle und suche Lösungen als sie kurzfristig zu ertränken.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe damals immer gedacht es sei alles in Ordnung, ich trinke nur am Wochenende. Ich gehe Arbeiten, vernachlässige nichts. Die Belästigung vor der Trunkenheitsfahrt hat mir die Augen geöffnet, daß ich mit meinem Alkoholkonsum, keine Kontrolle mehr habe und mich somit gefährlichen Situationen ausliefere indem ich nicht frei und rational denken kann und mich nicht aus Gefahrensituationen befreien kann als wenn ich nüchtern wäre.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich mich sehr schlecht gefühlt. Ich bin froh, daß ich niemanden verletzt oder gar getötet habe. Ich habe mich geschämt und schuldig gefühlt. Ich habe den Kontakt zu den damaligen Freunden abgebrochen und ich habe vom Stalking und was passiert ist meinem Freund berichtet. Ich habe mich gegen das Stalking gewehrt und bin erstmal für ein paar Wochen bei meinem Freund gewesen. Ich habe mich im Internet ausgetauscht, mit meiner Schwester geredet und festgestellt, daß Reden und seine Probleme angehen viel Hilfreicher ist als Verdrängung und Alkoholkonsum. Dadurch, daß ich das aus meiner eigenen Kraft geschafft habe, hat sich mein Selbstbewusstsein stetig wieder aufgebaut. Durch diese Erleichterung hatte ich kein Bedürfnis mehr auf Feiern und Alkohol. Ich habe gemerkt was ich leisten kann wenn ich es angehe und mich nicht zu schämen brauchte. Ich war froh, daß ich die Wochenenden schöner verbracht habe und nicht am Sonntag, verkatert auf dem Sofa lag.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich selbstbewusster, ich habe kein Interesse an Alkohol. Ich bin stolz darauf, wenn ich manchmal auf Leute treffe die alle Bier trinken und mich komisch anschauen wenn ich Wasser trinke. Wie beispielsweise auf einem Festival im Juli 2019. Da bin ich mittlerweile stolz darauf, daß ich das sagen kann und Leute dann auch ihren Respekt bekunden, wenn ich auf einem Festival oder generell nichts trinke.

Ich habe schon immer gerne gebacken und durch mein gewonnenes Selbstbewusstsein an zwei deutschlandweiten Backwettbewerben teilgenommen im Frühjahr 2020 habe ich den 5. Platz belegt und im Dezember 2020 sogar den 1. Platz damit wächst das Selbstbewusstsein noch weiter. Vor allem wenn ich gegen Leute gewonnen habe die das Professionell machen. Dieses Hobby möchte ich gerne weiter verfolgen und ausbauen. Ich habe an Sonntagen keine Kater mehr und durch den Verzicht von Alkohol und einer Ernährungsumstellung mittlerweile auch 16 kg abgenommen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich gehe meine Probleme mittlerweile anders an. Ich werde nichts mehr in mich reinfressen sondern darüber reden und Lösungen finden. Wenn nötig auch mit professioneller Hilfe, falls es wieder einmal zu solch gravierenden Problemen wie das Stalking kommt. Ich habe mein Selbstbewusstsein ausgebaut und bin mittlerweile Stolz auf mich, und das was ich erreicht habe. Ich habe mittlerweile keine Probleme mehr, mich anderen zu öffnen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich kann leider nicht in die Zukunft schauen, jedoch werde ich mein bestes geben um das was ich in den letzten 2 Jahren erreicht habe weiter auszubauen und zu erhalten. Ich möchte nie mehr ein derartiges Risiko für mich und andere sein. Wenn ich wieder einmal in eine schwere Situation komme, führe ich mir immer vor Augen, wie negativ mein Alkoholkonsum damals war. Ich öffne mich anderen egal ob es positive oder negative Gedanken sind. Ich habe gemerkt wie gut es mir damit geht.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Generell keinen Alkohol beim Fahren. Auch kein Radler oder nur einen Schluck. Keinen spontanen Alkoholkonsum sondern nur an den festen Tagen und dann auch nur, wenn ich weiß, daß ich in einem sicheren Umfeld bin. Wie bspw. Zuhause oder bei meiner Schwester. Dabei das 1 Bier oder die 2 Radler nicht überschreiten.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bin froh, daß niemand durch mich zu Schaden gekommen ist. Ich möchte nie wieder solch ein Risiko für mich und andere sein. Ich bin froh, mich derart gefestigt zu haben und daß mein Leben wieder geordnet ist.
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hallo Katrin ;).
86 Kg bei 166cm ist ein Ticken mehr als Standard. Deswegen habe ich effektiv 75 kg angesetzt und das mit dem weiblichen Reduktionsfaktor 0,6 multipliziert. Andersrum hätte ich den Faktor auch reduzieren können. Du hast ca. 4,75 Std getrunken und zwar 5 Bier und die 8cl Rum
Das sind effektiv ca. 130 g Alkohol. Mit defensiv angesetzten Resorptionsdefizit von 15% sind ca. 110 g in den Blutkreislauf deines korrigierten Gewichts von ca. 45kg gegangen und verursachten dort 2,5 Promille (rein theoretisch). Der Abbau setzt nahezu sofort ein, wenn was kommt. Mit einer Rate von 0,12 Prom. pro Stunde ergibt das einen Abbau von kurz nach Trinkstart bis Blutprobe (abgerundet 5 Std) von 0,6 Promille. Da ich trotzt schön rechnen auf 1,9promille komme, empfehle ich dir für die MPU:

Schlag zur Sicherheit 1-2 Bier oder 4-8 cl Rum drauf !

Das mit dem Vermeiden durch im auto schlafen wollen, würde ich weglassen. du wolltest vermeiden, war dir dann aber plötzlich egal. Hat was von Vorsatz. Hättest ja auch taxi rufen können. Nicht vermeiden wollen und keinen Kopf drüber gemacht , da du panische Angst hattest, wäre besser?
 
Zuletzt bearbeitet:

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Beim schnaps habe ich 50% angesetzt. bei 8cl kannst dir das mit dichte selber ausrechnen. es geht nur darum, auf keinen fall zu wenig anzugeben.
Den rest hab ich mir nicht so durchgelesen. FB sind nicht mein spezialgebiet
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Hallo Nirtak, deine Geschichte ist im wesentlichen gleich zu meiner, und das macht mich in Bezug auf deine Aussage zum KT und der Abstinenz stutzig. Mir ist analog das gleiche gesagt worden, dass ich aus der Statistik rausfalle, auch mit den Motiven, und unbedingt KT machen solle. Mein Vergehen war vor ziemlich genau vor einem Jahr mit einem Promillewert von 2.1
Also ähnlich wie bei dir. Seit genau einem Jahr bin ich auch bei meinem VP und seit dieser Woche heisst es plötzlich, KT wäre nicht mehr möglich, es müsse AB sein. Die Haaranalysen könne ich ja direkt dort machen. (Nach Erkundigungen meiner Seite für schlappe 80 Euro mehr als woanders) ich habe mehrmals angesprochen, seit Anfang an, ob nicht AB besser wäre, und wiederholt ist mir gesagt worden, für mich käme nichts anderes als KT in Frage und AB würde mir, einer intelligenten, im Leben stehenden Jungen Frau, keiner abkaufen, damit würde ich die MPU nicht bestehen. Bastard. Darauf habe ich moch natürlich verlassen, da die Praxis auch ser renommiert ist. Nun kurz vor der MPU( ich warte jeden Tag auf die Aufforderung der FsSt) heisst es plötzlich das Gegenteil. Angeblich hätten sich die Regeln geändert, und ich müsse zwingend AB machen. Ich bin fast ausgeflippt, da ich AB nachweise ja schon seit Januar 2020 hätte sammeln können, mir aber gesagt wurde, dass das unnötig wäre. Zum Glück habe ich das letzte Mal im Oktober 2020 meine Haare gefärbt, und könnte somit schon mal die letzten 3 Minate nachweisen. Allerdings sind somit alle Sitzungen die immer auf KT ausgelegt waren und meine Motive irgendwie für die Tonne. Mir kommt es vor, als wäre das fast die gleiche Story bei dir, wie bei mir auch. ... ist das ähnlich bei dir ?
 

Andi18

MPU Profi
Mir ist analog das gleiche gesagt worden, dass ich aus der Statistik rausfalle, auch mit den Motiven, und unbedingt KT machen solle
Warum sollte die Strategie KT oder AB abhängig den Motiven sein?
Das würde ja bedeuten, daß das Motiv selbst in Schweregraden eingestuft würde. Das hätte ich jetzt nirgends gelesen.
Letztendlich ist es ja immer ein gewisser Stress, Überforderung, Belastung ausschlaggebend zum Fehlverhalten. Die Ursache ist doch diesbzgl. erst mal irrelevant.

Wobei Sonne, bei Dir ist doch Deine Unsicherheit vielmehr der ‰-Gehalt und etwaige Rückrechnung.
 

Nirtak

Benutzer
@Sonne
Bei mir war es so, daß ich mich bei Caritas gemeldet habe um mich zu informieren. Die meinten gleich, wegen Corona gibt es nur Einzelsitzungen, meine Geschichte haben sie nichtmal angehört, meinte wer mit 2 Promille fährt sei stärker Alkoliker normale Leute können, das nicht und ich solle mich an die VP so und so wenden. Die macht auch die Abstinenzprogramme.
Da angerufen und die meinte ab 1,6 braucht man immer 12 Monate Abstinenz. Denn wenn man mit über 1,6 fährt, ist man Alkoholiker. Geschichte wie und was war auch der egal.
Da ich mich schon vorab informiert habe, wusste ich, daß es KT und auch 6 Monate gibt.
Zudem dachte ich mir klar, die wollen mich maximal melken mit allem was geht.
Dann habe ich ewig recherchiert, einen Fragebogen ausgefüllt und es hieß in diesem Fall sei KT möglich.
Was ich mich jetzt ärgere ist, daß ich 3 Termine bei der VP hatte und die immer meinte es sei gut. Dann eine Zwischenprüfung bei einem anderen und der hat es etwas anders gesehen.
Ich hab durch die paar Antworten hier im Forum mehr gelernt als die 4 Sitzungen.

Denn vorher wurde nie gesagt, worauf es wirklich ankommt, so wie hier. Am Anfang hieß es, 5 Termine reichen sowieso nie. Jedoch sollte ich den Antrag auf Neuerteilung stellen, weil es gut aussehe.
Jetzt habe ich wieder das Gefühl, daß man abgezockt wird.
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Warum sollte die Strategie KT oder AB abhängig den Motiven sein?
Das würde ja bedeuten, daß das Motiv selbst in Schweregraden eingestuft würde. Das hätte ich jetzt nirgends gelesen.
Letztendlich ist es ja immer ein gewisser Stress, Überforderung, Belastung ausschlaggebend zum Fehlverhalten. Die Ursache ist doch diesbzgl. erst mal irrelevant.

Wobei Sonne, bei Dir ist doch Deine Unsicherheit vielmehr der ‰-Gehalt und etwaige Rückrechnung.
Weil es schon einen Unterschied zwischen den Motiven gibt, und der jeweiligen Trinkhistorie. Wenn man sich jetzt überspitzt gesagt, jedes mal Alkoholvorräte zulegt , als Bsp und seit früher Jugend einen Kasten Bier in der Woche trinkt..
Wäre KT unangebracht. Und seit dieser Woche siehe meinen Text gibt es ja die Veränderung, bzw die Ansage dass plötzlich KT nicht mehr geht....
Und ja Nirtak, ich habe auch das Gefühl, dass es um Abzicke so langsam aber sicher geht... das ärgert mich maßlos
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Man darf sich schon fragen, wie etliche VPs die Lizenz halten können. FS beantragen, weil es gut aussieht? Gut für wen? Und warum? So einen Schwachsinn selten gehört.

Oder "ab 1,6 brauchts 12 Monate AB" - wer genau soll denn dann KT/6 Monate AB machen können? Die MPU kommt erst bei 1,6...
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Man darf sich schon fragen, wie etliche VPs die Lizenz halten können. FS beantragen, weil es gut aussieht? Gut für wen? Und warum? So einen Schwachsinn selten gehört.

Oder "ab 1,6 brauchts 12 Monate AB" - wer genau soll denn dann KT/6 Monate AB machen können? Die MPU kommt erst bei 1,6...
Ja, oder kurz vor knapp die Strategie der letzten 12 Monate ändern, ohne dass man genau weiss, wo hier die fundierte Grundlage dafür ist... ich glaube mittlerweile auch sehr stark, dass der Markt der VPs dringend mal eine Kontrolle benötigt... zumal sich mir sogar langsam der böse Gedanke einschleicht, dass zum Teil eine Zusammenarbeit zwischen VPs und MPIs stattfinden könnte.... ich sage bewusst könnte und will keinem was unterstellen, aber seltsam ist es schon, dass manche VPs ihre Klienten nur zu einem bestimmten MPI schicken... und NUR dahin. Am Ende sehen alle viel Geld, und viele sehen ihr Geld für Blödsinn nur noch von weitem ...
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Ich bin mir absolut sicher, dass es schwarze Schafe gibt - die einzige Frage ist, wie groß die Zahl dieser dann ist...

Wenn ich im Forum schaue, sehe ich nicht viel Hoffnung für diese Berufsgruppe. Auf der anderen Seite muss man natürlich auch sehen, dass diejenigen, die einen guten - sehr guten VP haben, nicht hier aufschlagen, weil sie sich sicher fühlen.
 
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