MPU wegen Alkohol

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 19.10.2001 war ich mit Phillip H. und Carl Z., nachdem man sich zuerst bei Freunden getroffen hatte und zusammen mit einem Bier vorgeglüht hatte, in der Disco K1 in H. Da wir uns nicht besonders gut kannten (ich hatte sie eigentlich nur aus Gefälligkeit mitgenommen) tranken wir gemeinsam mehrere Runden Bier und Cocktails um lockerer zu werden und auch mit anderen ins Gespräch zu kommen. Kurz nach 2 Uhr nachts am 20.10. machten wir uns auf dem Heimweg zu unserem Wohnort der ca. 10km entfernt liegt. Ursprünglich hatte ich geplant das Auto stehen zu lassen und mit dem Taxi wieder zurück zufahren. Aufgrund des Alkoholkonsums habe ich mir nach dem Diskobesuch darüber aber keine Gedanken gemacht und bin ohne zu überlegen mit Auto los gefahren. Nach ca. 5km endete die Fahrt schließlich an einem Ampelmast. Hierbei wurden wir alle drei verletzt, Carl Z. sogar so schwer das er im KKH mehrere Tage stationär behandelt werden musste. Die Blutentnahme im Krankenhaus ergab bei mir einen Alkoholwert von 1,67 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

22:00 – 01:00 Uhr 7 Becks á 0,33l + 3 Cocktails á 0,3l


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Insgesamt bin ich ca. 4,5 km weit gefahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Aufgrund des Alkoholkonsums hatte ich zu diesem Zeitpunkt das Gefühl noch sicher fahren zu können.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich hatte mir vor Beginn des Abends eigentlich vorgenommen das Auto stehen zu lassen und für den Heimweg ein Taxi zu nehmen. Nach dem Alkoholkonsum habe ich war es mir dann aber egal.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem heutigen Wissen über Alkohol und der Abbauzeiten bin ich sicher bestimmt am die 30-40x mit Alkohol im Blut gefahren.
Das ich dabei nicht groß aufgefallen bin kommt daher das ich mir, durch den längeren Zeitraum im dem ich größere Menge konsumiert habe, eine höhere Alkoholtoleranz antrainiert habe.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

In der Familie wurde zu besonderen Anlässen (Geburtstage, Feiern, etc.) Alkohol konsumiert. Auch kann ich mich von klein auf daran erinnern das mein Vater nach Feierabend regelmäßig zuhause ein Bier getrunken hat. Dies war für mich damals völlig normal.
Zu meiner Konfirmation durfte ich selbst das erste Mal Wein trinken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Während meiner Ausbildungszeit und die ersten Jahre danach hatte ich nur selten Kontakt mit Alkohol. Damals war es für erst mal wichtig mich in meinem Beruf einzurichten. Als sich im Jahr 2000 meine Freundin von mir getrennt hatte, bin ich regelmäßig 2-3 mal in Monat mit meinen damaligen Freunden unterwegs gewesen. Hier stieg die Trinkmenge langsam an, das es in diesem Freundeskreis normal war etwas zu trinken. Man kam dann an einem Abend schon mal auf 4-5 Becks. In der Woche wurde nie getrunken, hier ging jeder seiner Arbeit nach und man hat sich auch nur selten mal getroffen. Gegen Ende 2000 hatte ich die Trinkmenge aufgrund einer neuen Beziehung sehr zurückgeschraubt man hat sich nur noch einmal im Monat getroffen und hat dabei auch nur 1-2 Becks getrunken. Im Jahr 2001 wurde die Trinkmenge aufgrund des Konkurses und dem Zerbrechen der neuen Beziehung wieder gesteigert. Auch bin ich jetzt wieder häufiger weg gegangen, meistens Freitag und Samstag. Da ich eine gewisse Alkoholtoleranz entwickelt hatte, habe an einem Abend jetzt schon mal 6-7 Becks und noch 2-3 Cocktails. Nach dem Unfall habe ich freiwillig eine Trinkpause gemacht die bis ca. Mitte 2002 ging. Danach habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, zwar wieder Alkohol zu trinken, diese Anlässe aber genau zu planen und mich an die Menge zuhalten die ich mir selber im Vorwege festgelegt hatte. Da ich mich mit dieser Regulierung sehr gut gefühlt habe sind diese Anlässe seither immer weniger geworden, so dass ich heute in der Regel an 3 Geburtstagen im Jahr noch etwas trinke.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

1992 – 1995 1 mal im Monat 1 Glas Wein
1995 – 1999 1 – 2 mal im Monat 2 Bier á 0,3l
2000 – 2001 2 – 3 mal im Monat 4 – 5 Bier á 0,3l
2001 – Unfall 4 – 6 mal im Monat 4 - 6 Bier á 0,3l und 2-3 Cocktails 0,3l
Unfall – 2002 freiwillige Trinkpause
2002 – 2004 6 – 7 im Jahr 2 Becks
2004 – heute in der Regel 3 Trinkanlässe im Jahr zu Geburtstagen 1 Sekt oder 1 Glas Wein (max. 4 -5 Anlässe, falls Ausnahmen wie Geburt, o.ä.)

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Aufgrund meines Berufes waren die Trinkanlässe auf das Wochenende beschränkt, wobei hier in der Regel mit Freunden in der Disko getrunken wurde. Diese Anlässe konnten einen Grund haben (Geburtstage, o.ä.) oder einfach nur „so“ stattfinden.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich komme aus einer Familie in der mein Vater schon seit ich denken konnte ein Unternehmen leitete und an mich sehr hohe Erwartungen gestellt hat. Diesen Erwartungen hab ich damals immer versucht gerecht zu werden und war daher schnell als Streber verrufen. Dies machte mich in meiner Clique schnell zu einem Außenseiter.
Da in meinem damaligen Freundeskreis ein gewisser Alkoholkonsum normal war (so wurde z.B. zum Vorglühen vor Discobesuchen meist das ein oder andere Bier getrunken), habe ich mich damals versucht über das Trinken zu integrieren, da ich durch den Alkohol lockerer wurde und die Leute so merkten das ich ja nicht nur ein Streber bin.
Als sich dann 2000 meine damalige Freundin von mir getrennt hatte wurde der Konsum langsam mehr, da ich merkte, dass ich meine Sorgen kurzfristig mit Alkohol betäuben konnte. Diese nahmen aber wieder ab als ich Ende 2000 eine neue Freundin kennen lernte. Im Jahr 2001 wollte ich eigentlich eine Weiterbildung im Betrieb meines Vaters machen Als dieser dann Anfang 2001 Konkurs ging und ich erst mal keine Idee für eine andere Weiterbildungsmöglichkeit hatte und somit ohne eine für mich sichtbare Chance auf die erdachte und angestrebte Qualifizierung dastand, hatte ich deutliche Minderwertigkeitskomplexe. Während um mich herum meine Freunde der Reihe nach ihren Meister oder ähnliches machten, stand ich erneut ziemlich ratlos vor der Frage was und wie ich mich jetzt weiterbilden und was ich jetzt machen könnte. Hinzu kam das sich meine Freundin aufgrund meiner Situation wieder von mir getrennt hatte. Durch mein „Scheitern“ kam ich mir ziemlich zurückgesetzt vor, während meine Freunde von ihren bald erreichten Abschlüssen und dem dann zu verdienenden Geld erzählen konnten. Um diese „Minderwertigkeit“ und auch die Sorgen die auch von Seiten der Familie auf mich einprasselten kurzzeitig zu verdrängen hat sich der Alkoholkonsum aufgrund der erworbenen Toleranz nochmals gesteigert.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol bin ich stets lockerer geworden und konnte besser auf Menschen zugehen. Dieses hat sich mit zunehmendem Alkoholkonsum verstärkt. Mit zunehmendem Alkoholkonsum wurde ich aber auch konfliktscheuer und bin Auseinandersetzungen aus dem Weg gegangen. So habe ich beispielsweise lieber etwas akzeptiert worauf ich eigentlich keine Lust hatte als deswegen eine Diskussion zu beginnen. Es kamen aber auch körperliche Reaktionen hinzu wie Müdigkeit und Gleichgewichtsstörungen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Da ich zu dem Zeitpunkt weder eine Freundin, noch einen Freundeskreis hatte, der nicht die gleichen Trinkgewohnheiten pflegte, gab es da wirklich fast nie Einwände. Da ich nur an den Wochenenden getrunken habe kam es mal vor das ich Besuche bei den Eltern abgesagt hatte wobei auch hier nie der Alkohol thematisiert wurde.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Dadurch das nur am Wochenende getrunken wurde gab es im beruflichen und privaten Umfeld keine bemerkbaren Auswirkungen. Für die Arbeit hatte ich unter der Woche einen klaren Kopf und Treffen mit Freunden außerhalb des Wochenendes waren eher die Ausnahme da jeder in seinem Beruf steckte.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

2000 Zunahme des Alkoholkonsums durch Verlust der Freundin
2001 nochmalige Steigerung durch Konkurs der elterlichen Firma
und daraus resultierendem Verlust der Weiterbildungs-
möglichkeit

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Damals habe ich eigentlich nie bewusst meine Trinkmenge kontrolliert. Grenzen waren immer dann gegeben wenn ich das Gefühl hatte vom Abend nichts mehr mitzubekommen oder ich vor hatte am nächstens Tag noch etwas Wichtiges zu machen. Mit dem jetzigen Wissen über Alkoholkonsum und rückblickend auf das damalige Verhalten habe ich wohl mehrmals die Kontrolle über die normale Trinkmenge verloren. Auch gab es einmal einen Blackout: zur Lehre bin ich nach München gezogen. Hier kam nach kurzer Eingewöhnungszeit das Oktoberfest auf mich zu. Ich habe dieses zusammen mit den Kollegen gefeiert und habe mehr Bier getrunken als ich vertragen konnte. Danach ging nichts mehr und bin morgens in einer Baugrube wach geworden.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Es gab immer mal wieder Zeiten in denen ich bewusst auf Alkohol verzichtet habe, so z.B. an Wochenenden vor wichtigen Terminen oder vor wichtigen Prüfungen bei der Bundeswehr oder ähnlichem.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Aus damaliger Sicht habe ich kein Problem mit Alkohol gehabt und habe mich damals deswegen auch nicht in irgendeine Kategorie eingestuft.
Mit dem heutigen Wissen über Alkoholkonsum kann ich sagen, dass ich wohl der Kategorie der Alphatrinker zugeordnet werden kann, da ich getrunken habe um Konflikt auszublenden und um Ängste abzubauen. Du diese Trinkgewohnheit war ich gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen und dabei war meiner Gesundheit extrem zu schaden.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Heute trinke ich zu besonderen Anlässen (z.B Geburtstag o.ä. Jubiläen mal ein Glas Wein mit. Ich achte aber darauf, dass solche Anlässe höchstens 6-7 Mal im Jahr vorkommen.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

1 Glas Sekt bei der Feier meines Geburtstags am 31.07.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein, da selbst hier geringe Menge Alkohol enthalten sind, und ich mir klare Anlässe für Alkohol geschaffen habe, verzichte ich darauf.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Wenn ich heute mal Alkohol trinke dient es wieder als Genussmittel und nicht mehr zum Abbau von Streß, Hemmungen oder ähnlichem.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Der Unfall hat mir vor Augen geführt, dass ich mit meinem und dem Leben anderer gespielt habe. Dies hat mir schlagartig die Augen geöffnet. Warum das nicht schon eher passiert war, liegt wohl daran das man sich solange nichts passiert in der trügerischen Sicherheit wähnt es sei schon alles im grünen Bereich. Ich habe mir hierzu die Hilfe meines Hausarztes genommen mit dem ich viele Gespräche über meine Probleme geführt habe. Hier wurden mir Lösungwege aufgezeigt wie ich mit meinen Problemen anders umgehen kann. So kann ich heute die „Lockerheit“ über gewisse Musikstücke erreichen die ich positiv empfinde. Probleme kann ich abreagieren indem ich so möglich Sport treibe oder ich gehe zur Not in den Wald und schreie mir meinen Frust von der Seele.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Zu Anfang hatte ich mir ein Bild meines Unfallwagens auf den Schreibtisch gestellt, habe in meinem Freundeskreis die Leute aussortiert die auch nach meinem Unfall, den jeder mitbekommen hatte, versucht haben mich auf ein Bier oder ähnliches zu verleiten. Die Umstellung war zwar bei einigen „guten“ Freunden traurig weil ich begreifen musste, dass diese keine echten Freunde waren und ihnen egal war was hätte passieren können. Nach meinem Unfall hatte ich eine Trinkpause eingelegt um das Geschehene in Ruhe verarbeiten zu können. Die war am Anfang ein komisches Gefühl, da ich mich zuerst einmal fast komplett aus meinem damaligen Freundeskreis zurückgezogen hatte um nicht in die Versuchung zu kommen wieder mit dem Alkohol anzufangen. Auch danach war es am Anfang ein komisches Gefühl mit einer Cola oder einem Wasser dazustehen und erklären zu müssen warum und wieso. Dieses Gefühl hat sich aber mit der Zeit geändert und ich nehme diese Stärke mittlerweile sehr positiv wahr und bekomme das auch so reflektiert. Im Jahr 2003 bin ich beruflich in eine andere Stadt umgezogen und habe mir dort einen Freundeskreis aufgebaut dem ich auch von vornherein von meinen Erlebnissen mit Alkohol und dem daraus resultierenden Unfall erzählt habe. Diese Offenheit wurde auch hier sehr geschätzt. Es gab durchweg positive Reaktionen und von zwei Freunden habe ich die Rückmeldung bekommen sie hätten meine Geschichte als Warnung für ihre Geschwister benutzt. Auch wird mir von meinen Freunden selbstverständlich ein alkoholfreies Getränk angeboten bzw. es wird zusammen ein alkoholfreier Abend verbracht. Mit der Zeit haben wir einige tollen Rezept für alkoholfreie Cocktails zusammen ausprobiert und haben dabei jede Menge Spaß. Auch im Beruf bringt mir meine jetzige Kontrolle eigentlich nur Vorteile. Die Konsequenz etwas durchzuziehen wirkt sich auch hier positiv aus. Und so steht demnächst wahrscheinlich die Eröffnung eines eigenen Ladens an.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Mir geht es durch die Kontrolle des Alkoholkosums wunderbar. So gibt es keine Samstage oder Sonntag mehr an denen man sein eigentlich geplantes Programm umändern oder verschieben muss. Auch machen Feiern wieder mehr Spaß, da man diese komplett bewusst miterlebt. Der Freundeskreis im dem ich mich jetzt bewege nicht mich durchweg positiv wahr und auch ich fühle mich in diesem sehr wohl. Auch hat der Berufswechsel einiges an positivem bewirkt, so habe ich nicht mehr den Stress und Leistungsdruck und kann dadurch

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Durch die damalige Gewöhnung an den Alkohol, weiß ich dass mein Körper eine höhere Toleranzgrenze für Alkohol erworben hat. Dies muss ich mir permanent vor Augen führen.
Dadurch, dass das kontrollierte Trinken nun schon über mehrere Jahre in meinem Leben verankert ist fällt es mir leicht dieses beizubehalten. Auch habe ich durch einen Berufswechsel die Ansprüche an mich selber auf ein realistisches Niveau gebracht und kann mich hier selbst und ohne Druck verwirklichen. Wenn ich mal in eine stressige Situation komme kann ich dies heute über Sport oder gute Musik kompensieren. Auch ist der Kontakt zu Freunden intensiver und nicht mehr so oberflächlich wie zur Zeit der TF. Diese merken mitunter schneller als ich wenn ich mal einen Gang zurück schalten muss und weisen mich auch kompromisslos darauf hin.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Dadurch das ich mir nach meinem Unfall in der Trinkpause und in den Jahren danach die Gründe für meinen Alkoholkonsum erarbeitet habe, durfte ich einiges über mich und mein Leben lernen. Mittlerweile brauche in den Alkohol nicht mehr um Problemen aus dem Weg zu gehen oder um mich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Dadurch das ich diese Punkte kenne und erkenne, bei denen ich anfällig für einen Rückfall in alte Schemas wäre, kann ich heute rechtzeitig gegensteuern und diese Probleme dann gezielt ansprechen. Auch gibt es in meinem Freundeskreis niemanden der mich nicht so akzeptiert wie ich bin und ich würde mich auch heute nicht mehr auf jemanden einlassen der versucht mich in irgendeine Richtung zu beinflussen. Durch die Stärkung meines Selbstwertgefühls und Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten bin ich in der Lage offen und ohne Scham von meinen Erlebnissen zu erzählen. Auch habe ich gelernt nicht soviel auf die Meinung anderer zu geben, sollen sie doch denken was sie wollen... Sollte ich in einer Situation doch mal unsicher sein habe ich eine tolle Familie und einen tollen Freundeskreis zu denen/dem ich in jeder Situation kommen kann und Unterstützung finde. Hier haben wir bisher für jedes Problem eine Lösung gefunden. Sollte ich doch einmal das Gefühl haben, dass das nicht reicht würde ich sofort professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Durch die damalige Gewöhnung an den Alkohol, weiß ich dass mein Körper eine höhere Toleranzgrenze für Alkohol erworben hat. Dies muss ich mir permanent vor Augen führen und hoffe so in Zukunft solches Verhalten vermeiden zu können.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Durch Beibehalten des Kontrollierten Trinkens. Hierbei suche ich mir gezielt Anlässe aus bzw. behalte meine eingefahrenes Schema bei.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Christian,

Wie steh ich den allgemein davor? Meint ihr ich schaff das bis Dienstag nächster Woche auszuformulieren?

da sage ich jetzt einfach mal, Ja, das wird klappen. :smiley22:

Dein überarbeiteter FB gefällt mir sehr gut. Du hast alle Anmerkungen schlüssig umgesetzt und deine Antworten lesen sich rund und nachvollziehbar.

Es sind darum auch nur noch wenige Kleinigkeiten die ich noch einmal anführen möchte:

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Während meiner Ausbildungszeit und die ersten Jahre danach hatte ich nur selten Kontakt mit Alkohol. Damals war es für erst mal wichtig mich in meinem Beruf einzurichten. Als sich im Jahr 2000 meine Freundin von mir getrennt hatte, bin ich regelmäßig 2-3 mal in Monat mit meinen damaligen Freunden unterwegs gewesen. Hier stieg die Trinkmenge langsam an, das es in diesem Freundeskreis normal war etwas zu trinken. Man kam dann an einem Abend schon mal auf 4-5 Becks. In der Woche wurde nie getrunken, hier ging jeder seiner Arbeit nach und man hat sich auch nur selten mal getroffen. Gegen Ende 2000 hatte ich die Trinkmenge aufgrund einer neuen Beziehung sehr zurückgeschraubt man hat sich nur noch einmal im Monat getroffen und hat dabei auch nur 1-2 Becks getrunken. Im Jahr 2001 wurde die Trinkmenge aufgrund des Konkurses und dem Zerbrechen der neuen Beziehung wieder gesteigert. Auch bin ich jetzt wieder häufiger weg gegangen, meistens Freitag und Samstag. Da ich eine gewisse Alkoholtoleranz entwickelt hatte, habe an einem Abend jetzt schon mal 6-7 Becks und noch 2-3 Cocktails. Nach dem Unfall habe ich freiwillig eine Trinkpause gemacht die bis ca. Mitte 2002 ging. Danach habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, zwar wieder Alkohol zu trinken, diese Anlässe aber genau zu planen und mich an die Menge zuhalten die ich mir selber im Vorwege festgelegt hatte. Da ich mich mit dieser Regulierung sehr gut gefühlt habe sind diese Anlässe seither immer weniger geworden, so dass ich heute in der Regel an 3 Geburtstagen im Jahr noch etwas trinke.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

1992 – 1995 1 mal im Monat 1 Glas Wein
1995 – 1999 1 – 2 mal im Monat 2 Bier á 0,3l
2000 – 2001 2 – 3 mal im Monat 4 – 5 Bier á 0,3l
2001 – Unfall 4 – 6 mal im Monat 4 - 6 Bier á 0,3l und 2-3 Cocktails 0,3l
Unfall – 2002 freiwillige Trinkpause
2002 – 2004 6 – 7 im Jahr 2 Becks
2004 – heute in der Regel 3 Trinkanlässe im Jahr zu Geburtstagen 1 Sekt oder 1 Glas Wein (max. 4 -5 Anlässe, falls Ausnahmen wie Geburt, o.ä.)

Lass uns doch bitte abschließend darauf einigen das du hier...

7 Becks á 0,33l + 3 Cocktails á 0,3l

angibst (wobei 1 Cocktail 6 cl Schnaps enthielt) und es einige Male auch etwas mehr gewesen ist. Es sollte wirklich nicht darauf hinauslaufen das der GA deine Trinkmengenangaben im Vorfeld als verharmlosend einstuft (bei der Antwort 9 hattest du es ja auch schon weitestgehend richtig angegeben).

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Aus damaliger Sicht habe ich kein Problem mit Alkohol gehabt und habe mich damals deswegen auch nicht in irgendeine Kategorie eingestuft.
Mit dem heutigen Wissen über Alkoholkonsum kann ich sagen, dass ich wohl der Kategorie der Alphatrinker zugeordnet werden kann, da ich getrunken habe um Konflikt auszublenden und um Ängste abzubauen. Du diese Trinkgewohnheit war ich gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen und dabei war meiner Gesundheit extrem zu schaden.

Sollte diese Frage kommen (erfahrungsgemäß tut sie es eher nicht), stufe dich bitte nicht in Alkoholikerkategorien ein (Alpha, Beta, Delta etc.). Hier wird danach gefragt ob du dich rückblickend als "Entlastungstrinker", "Gewöhnungstrinker" etc. ansiehst.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Mir geht es durch die Kontrolle des Alkoholkosums wunderbar. So gibt es keine Samstage oder Sonntag mehr an denen man sein eigentlich geplantes Programm umändern oder verschieben muss. Auch machen Feiern wieder mehr Spaß, da man diese komplett bewusst miterlebt. Der Freundeskreis im dem ich mich jetzt bewege nicht mich durchweg positiv wahr und auch ich fühle mich in diesem sehr wohl. Auch hat der Berufswechsel einiges an positivem bewirkt, so habe ich nicht mehr den Stress und Leistungsdruck und kann dadurch

Hier fehlt der Rest des Satzes...:zwinker0004:

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Dadurch das ich mir nach meinem Unfall in der Trinkpause und in den Jahren danach die Gründe für meinen Alkoholkonsum erarbeitet habe, durfte ich einiges über mich und mein Leben lernen. Mittlerweile brauche in den Alkohol nicht mehr um Problemen aus dem Weg zu gehen oder um mich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Dadurch das ich diese Punkte kenne und erkenne, bei denen ich anfällig für einen Rückfall in alte Schemas wäre, kann ich heute rechtzeitig gegensteuern und diese Probleme dann gezielt ansprechen. Auch gibt es in meinem Freundeskreis niemanden der mich nicht so akzeptiert wie ich bin und ich würde mich auch heute nicht mehr auf jemanden einlassen der versucht mich in irgendeine Richtung zu beinflussen. Durch die Stärkung meines Selbstwertgefühls und Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten bin ich in der Lage offen und ohne Scham von meinen Erlebnissen zu erzählen. Auch habe ich gelernt nicht soviel auf die Meinung anderer zu geben, sollen sie doch denken was sie wollen... Sollte ich in einer Situation doch mal unsicher sein habe ich eine tolle Familie und einen tollen Freundeskreis zu denen/dem ich in jeder Situation kommen kann und Unterstützung finde. Hier haben wir bisher für jedes Problem eine Lösung gefunden. Sollte ich doch einmal das Gefühl haben, dass das nicht reicht würde ich sofort professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Durch die damalige Gewöhnung an den Alkohol, weiß ich dass mein Körper eine höhere Toleranzgrenze für Alkohol erworben hat. Dies muss ich mir permanent vor Augen führen und hoffe so in Zukunft solches Verhalten vermeiden zu können.
Das mit der Hoffnung hatten wir doch schon mal:smiley2204:
Du hoffst nicht nur, sondern du bist dir sicher....

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Durch Beibehalten des Kontrollierten Trinkens. Hierbei suche ich mir gezielt Anlässe aus bzw. behalte meine eingefahrenes Schema bei.

Hier bitte konkrete Ansagen wie du es künftig vermeiden wirst unter Alk.einfluss zu fahren.

Im letzten FB hattest du das doch gut beantwortet:

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Was trinken UND fahren betrifft gibt es keine Zwischenlösung. Sollte eine Trinkanlass wie z.B. ein Geburtstag anstehen werden im Vorwege verschiedene Möglichkeiten ausgelotet (Taxi, Bus oder ein Freund der fährt). Das Auto bleibt in jedem Fall stehen.


Genau wie zu Beginn dieses Threads andere User es getan haben, wird der GA dir evtl. die Frage stellen, warum du nicht noch den relativ kurzen Zeitraum bis zur Tilgung deiner TF abgewartet und so die MPU umgangen hast. Dafür hast du ja dann eine Antwort parat...:smiley138:

Hier mal zur "Unsicherheitsbewältigung" der Erfahrungsbereicht eines Users der vor kurzem seine MPU mit KT gemacht hat:

Afterlife's Aftermath - MPU bei AVUS Dortmund
 
Vielen, vielen Dank für die vielen Tipps und die Geduld. Werd mir noch einiges durchlesen und wenn Fragen sind noch brüllen. Bitte nicht wundern wenn ich so spärlich antworte, je näher der Tag kommt desto verrückter werde ich. Prüfungsangst :( Versuche zwischen drin den Kopf frei zu bekommen und bin deshalb jetzt nicht kontinuierlich hier...

Viele liebe Grüße, Christian
 
Sind da noch irgendwo Fanghaken? Hatte jetzt bei einem mitgelesen, der trotz KT und Trinkkalender (sowas hab ich zum Beispiel gar nicht, da ich meine Anlässe im Kopf habe) durchgefallen ist?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Sind da noch irgendwo Fanghaken?

Was genau meinst du damit? :smiley2204:

Hatte jetzt bei einem mitgelesen, der trotz KT und Trinkkalender (sowas hab ich zum Beispiel gar nicht, da ich meine Anlässe im Kopf habe) durchgefallen ist?
Hast du das hier im Forum gelesen? Wenn ja - gib mir bitte mal den Link dafür, dann kann ich dir evtl. genauer schreiben was da los war....:idee0003:

Trinkkalender sind kein "Muss" bei der MPU. Manche GA freuen sich über so ein Teil, andere schenken dem gar keine Beachtung. Das du nach so langer Zeit keinen Kalender mehr brauchst ist naheliegend, da dir dein KT mittlerweile längst in "Fleisch und Blut" übergegangen ist.... :smiley138:


Edit: Deine MPU ist ja bereits am Dienstag. Dann möchte ich dir noch das hier mit auf den Weg geben:

Tipps für euren MPU-Tag
 
Naja, Daten und Uhrzeiten hab ich im Kopf, Widmark'sche Formel auch. Tabelle mit Alkoholgehalten von Getränken werd ich nicht im Kopf haben müssen, hoff ich. Abbauzeiten hab ich, Promillegrenzen Auto und Rad (wobei hier bin ich nicht ganz schlüssig was gilt. Ist mittlerweile 1,1 auch für Fahrradfahrer gültig?)
Meine Daten zu den Trinkgewohnheiten und die Geschichte wie es überhaupt soweit kommen konnte logischerweise auch. Fehlt noch was???
 
So. Nun ist die Mpu geschafft.... Ein vorsichtiges Positiv zumindestens durfte ich das bei der Psychologin gegen zeichnen. :) Auch der Rest verlief positiv. Ich sag hier schnell danke, ich denke in der schriftlichen Form wird sich da auch nichts mehr ändern. Gutachten stell ich dann rein, wenn ich es hab.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Christian,

dann mal meinen "vorsichtigen Glückwunsch" :zwinker0004:

Wenn du Zeit und Lust hast könntest du bitte einen Erfahrungsbericht verfassen, solange dir noch alles frisch im Gedächtnis ist. Das hilft anderen/neuen Usern bei ihrer eigenen MPU-Vorbereitung ein Stück weiter...:smiley138:
 
Bin nun lange verschollen gewesen, neuer Beruf, neuer Arbeitsort UND NEUER FÜHRERSCHEIN!!! Danke nochmal für die Hilfe hier!! Ich werd in ner ruhigen Minute, sprich wenn endlich mal Urlaub ist, mal zusammenfassen wies`s mir ergangen ist ...
 
Oben