MPU wegen Cannabis / bekifft gefahren

G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Warum machst du die Leute erst neugierig ... um dann doch nichts zu verraten !??
Naja, da ging nur ein kurzes Telefonat voraus, denn das eigentliche Gespräch steht noch aus. Das sind keine Informationen mit Hand und Fuß, da wisst ihr alle mehr als der VT.

Vielleicht könntest du etwas zu meinem FB sagen? @Max oder vielleicht auch @Nancy ?

Ich bin schon richtig gestresst, weil der Termin ja übernächste Woche ist und das Gutachten der Haaranalyse immer noch nicht in meinem Briefkasten lag, obwohl die drei Wochen inzwischen rum sind (Auftragsvergabe war am 11.8.). Ich habe schon zwei Mails an Wisplinghoff geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Moin moin, da dein Termin ja schon übernächste Woche ist gebe ich nochmal an paar Punkten meine Meinung ab...

Zu Frage 3 hab ich mich schon geäußert.



Frage 5:
Als Jugendlicher habe ich den Umgang mit Alkohol erst erlernt. Da kam es vor, dass wir auf Partys zu viel getrunken haben. Dann musste ich mich schon mal übergeben
Deine Jugend-Eskapaden würde ich komplett weglassen.



Frage 6:
Nein, keine außer Alkohol, Cannabis und Zigaretten. Ich trinke allerdings Kaffee, falls das von Belang ist.
Klingt so als würdest du gegenwärtig immer noch die Suchtmittel Alkohol und Cannabis konsumieren?
Der Kaffee ist von Belang.
Die aller meisten hier im Forum beantworten diese Frage mit 2-3 Tassen Kaffee und eine 1/2 Schachtel Zigaretten.
Mehr würde ich nicht dazu sagen bzw selbst belasten.


Frage 7:
Lange Zeit nicht. Auch als der Konsum häufiger wurde, habe ich die negativen Folgen zunächst nicht so wahrgenommen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass der Konsum meine Situation gewiss nicht verbessert hat.
Du hast zunächst keine negativen Folgen wahrgenommen, soweit ok.
Heißt aber auch das Du sie später wahrgenommen hast. Ja, aber was genau waren nun die negativen Folgen? Trägheit? Angst- und Panikgefühle? Orientierungslosigkeit? Depressive Verstimmung? Herzrasen?
Nur um ein paar Beispiele zu nennen...


Frage 8:
die negativen Folgen nicht so bewusst
Bei Frage 7 sagst du, du hast zunächst keine negativen Folgen wahrgenommen, und bei Frage 8 waren sie dir nicht so bewusst...also dann wäre es doch treffender zu sagen du hast sie verdrängt weil du dich damals nicht mit deinen Problemen auseinander setzen wolltest.



Frage 11:
zwei kleine Cannabiszigaretten
Wurde bereits ausführlich diskutiert, ich bleibe bei meiner Meinung und würde einfach nur zwei Joints sagen, meinetwegen auch zwei Cannabiszigaretten, aber das kleine würde ich weglassen. Deine Entscheidung.


Frage 16:
Du hast das erste Mal mit 24 gekifft und bist jetzt 50 Jahre alt und warst tatsächlich nur 20-30x unter Drogeneinfluss im Verkehr unterwegs?
Du hast schon von der 300:1 Statistik und geringe Kontrolledichte der Polizei gehört, mit der die GA arbeiten?
Gut möglich das bei deiner Angabe der GA nachfragen wird oder gleich stirnrunzelnd ne Notiz macht.
Wenn du tatsächlich nur um die 30x unterwegs warst dann solltest du das präziser darstellen können.


Frage 17 habe ich mich schon geäußert bezüglich des Konflikt...

Frage 20:
Psychosen und soziale Trägheit o.ä. würde ich noch hinzufügen, dann hört der GA das du dich mit den Folgen des täglichen Konsums tatsächlich beschäftigt hast.



Frage 21:
Wie ich schon erwähnt habe finde ich diese Kernfrage etwas dünn.
Da kamen viele Umstände zusammen, die zu dem vermehrten Cannabiskonsum geführt haben.
Du beginnst deine persönliche Hintergründe mit deinem vermehrten Konsum...was war denn davor?
Warum hast du den überhaupt angefangen? Bei mir wollte die GA den Anfang ganz genau wissen.
Zum einen die nicht enden wollende Coronazeit und die sozialen Einschränkungen auch lange nach dem Lockdown.
Den Corona Stiefel fahren viele grad in der MPU, ist aber zum einen nur ein äußeres Motiv und zum anderen hast Du ja schon weit vor Corona gekifft.

Einsamkeit (ich war schon einige Zeit Single
Das wäre ein inneres Motiv, möglich das vielleicht die Rückfrage kommt ob du sonst nichts unternommen hättest gegen deine Einsamkeit

ein viel konsumierender Nachbar, der den Kontakt zu mir suchte
Das würde ich anders formulieren. Das klingt so als wäre der böse Nachbar schuld an deinem Konsum. Du hättest ja nicht mitrauchen müssen. Treffender wäre es zu sagen das du durch den Nachbarn ne Quelle gefunden hast um dir regelmäßig Stoff zu besorgen und einen Drogenkumpel zum gemeinsamen rauchen, erklärt aber nicht den persönlichen Hintergrund deines Konsum.


die als lebensmüdes, depressives Schlaganfallopfer ebenfalls den Kontakt zu mir suchte. Ihr habe ich oft bei Problemen mit Internet und Notebook geholfen. Das ständige Beklagen, die sowieso schwierige Situation, das ständige Wiederholen, dass sie sterben möchte, hat mir sehr zu schaffen gemacht.
Sie suchte den Kontakt zu dir, ok.
Du hast den Kontakt zugelassen, wahrscheinlich weil du ein hilfsbereiter Mensch bist, auch völlig in Ordnung.
Das dich ihr Schicksal sehr zu schaffen macht ist auch verständlich.
ABER...es gibt viele hilfsbereite Menschen die sich zu den Schicksalen anderer engagieren, aber nicht alle nehmen deswegen Drogen, ganz im Gegenteil ...also warum gerade Du? Wenn Du das beantworten kannst bist Du deinen inneren Motiv einen Schritt näher.



Bei Frage 23 schreibst du...

Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?​

Über viele Jahre nicht. Erst, als viele Probleme zusammen kamen (Corona, Einsamkei
während du bei Frage 26 schreibst:

Hatten sie Konsumpausen/spitzen?​

Warum? Wann?​

Das kann man so nicht sagen. Ich hatte ja viele Jahre sowieso nur gelegentlich konsumiert, dazwischen lagen mitunter auch Monate, manchmal auch nur Wochen. Erst Mitte 2020 änderte sich das.
Klingt für mich etwas widersprüchlich zumal du dann bei Frage 27 es nochmal wiederholst.
Erst Mitte 2020 änderte sich das und ich konsumierte mehr,
Konsumpausen und Spitzen ist ein wichtiges Thema!


Frage 28:
Ich hatte ein ungutes Konsumverhalten entwickelt.
Weiß jetzt nicht ob das wirklich wichtig ist, aber als ich das gelesen habe fragte ich mich ob es den auch ein "gutes" Konsumverhalten gibt?


So, das waren jetzt paar meiner Gedanken dazu, mehr schaffe ich heute nicht, muss jetzt los zur Arbeit.

Desweiteren werden bestimmt noch die anderen hier sich äußern, die mehr Erfahrungen mit den FB hier im Forum haben.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
So, habe jetzt Feierabend und mache noch für Dich die restlichen Punkte zu denen ich was sagen möchte...


29. Waren sie drogenabhängig?​

Nein, ich würde sagen, ich war noch nicht abhängig, aber stark gefährdet.
Bei dieser Frage kommentiert Max so gut wie immer: "Diese Frage beantworten wir mit einem schlichten Nein" (oder so ähnlich). Besser sich nicht unnötig in Teufels Küche herum reden, weniger ist an mancher Stelle mehr


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?​

Ja. Ich hätte meine Probleme anders angehen sollen, mich jemanden bezüglich dieser Probleme anvertrauen sollen.
Mögliche Rückfrage des GA: "Wer ist jemand?" Gibt es jemanden in Deinem Umfeld und falls nicht hast du ne Anlaufstelle die du nennen kannst?


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?​

Mir wurde schlagartig klar, was ich da anrichte, dass ich mich und sogar andere gefährde. Ich habe dann meine Probleme reflektiert und erkannt, dass ich eine völlig falsche Problemlösungsstrategie hatte, nämlich eigentlich keine, bis auf den Konsum. Ich habe dann eine Entwicklung durchgemacht und erkannt, dass ich mehr Positives im Leben bewirken möchte, dass ich Wissen weitergeben kann, eine Beziehung führen kann, wie ich ohne Drogen abschalten kann (u. a. im Naturgarten).
Die ersten zwei Sätze finde ich in Ordnung.
Darauffolgend ist es gut möglich das der GA nach konkreten Beispielen fragt, was für eine Entwicklung es war?
Was empfindest du als positiv und wie möchtest du es bewirken?
Welches Wissen du an wen weitergibt? Wie es dazu kam, wie du erkannt hast wie du eine Beziehung führen kannst(zumal du ja vorher angibst das du so lange einsam bist)
Ob du nur im Naturgarten abschalten kannst oder es noch mehr gibt.
Was ich dir damit wiederholt sagen möchte ist das Thema mit den Zwischenfragen während des Gesprächs. Die wollen damit herausfinden ob du wirklich gut vorbereitet bist oder ob du denen die Geschichte vom Pferd erzählt oder irgendwelche Phrasen. (soll jetzt keine Unterstellung sein, wollte ich einfach nur noch einmal ankratzen)


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich würde noch hinzufügen: selbst gelegentlicher Konsum führt wieder zu den alten konsummuster zurück und das möchtest du nicht...oder so ähnlich. Auf jeden Fall solltest du im gelegentlichen Konsum eine Gefahr erkennen...denke dass das m.u.a der Kern dieser Frage ist

Frage 34
Ich habe mich mit positiveren Dingen beschäftigt,
Rückfrage: welche positiven Dingen, Beispiele aus dem Leben?

Anmerkung generell von mir.
Hast du dir die Gutachten durchgelesen welche die User hier eingestellt haben? Da kommt, vorallem bei den negativen, im Gesprächsverlauf öfters "(nachgefragt)" oder "(näher nachgefragt)" oder "(auf Nachfrage)". Hauptsächlich bei solchen Aussagen die nach viel klingen aber nicht viel aussagen.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?​

Ich will abstinent bleiben,
Da antworten wir alle: ich halte mich an STRIKTER Abstinenz. (Zitat Max)


41. Wie wollen Sie es gegebenenfalls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?​

Das wird nicht mehr passieren. Zum einen, weil ich erkannt habe, dass ich damit mich und andere gefährde. Zum anderen, weil ich abstinent bleiben möchte und Strategien entwickelt habe,
Welche Strategien?
Strategien sind der Garant für den letzten Kernbereich des psychologischen Gesprächs...das muss sitzen wenn du den GA überzeugen willst und um die berechtigten Zweifel deiner Fahrtauglichkeit auszuräumen!

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?​

Ein Alarmsignal wäre das bloße Verlangen nach Konsum, z. B. wenn Probleme auftreten oder ich Stress habe. Darüber habe ich mir Gedanken gemacht.
Diese Frage ist meiner Erfahrung nach die Erweiterung zu deinen persönlichen Hintergrund deines Konsums und einer der Kernfragen überhaupt!!!
Wenn du nämlich ordentlich deine persönlichen Hintergründe ausgearbeitet hast, dann weißt du auch was zukünftig deine Stolpersteine sind die zu einem RÜCKFALL IN ALTE DENKMUSTER führen!
Im umkehrschluss: wenn du bei erkennende Rückfälle in alte Denkmuster ganz andere Gründe angibst als deine persönlichen Hintergründe für deinen Konsum, dann wäre dein FB im Gesamten nicht schlüssig und lässt viele Fragen offen.
Bei einer Aufarbeitung und Aufklärung über Rückfälle lernt man, einen Rückfall in alte Denkmuster und Rückfall Konsum zu unterscheiden. Das erstere ist die Vorstufe zum letzteren.
Allein dieses zu Wissen und zu erkennen ist bereits Teil einer guten Strategie: Aufklärung!
(Thema Rückfall in alte Denkmuster wurde oft von Nancy und Max erwähnt, von denen zwei bin ich selbst auf diese Sache gestoßen und habe neben dem Forum viel recherchiert)

Ich denke, dass ich heute wesentlich stabiler und widerstandsfähiger bin,
Menschen denken sich viel...die Frage ist ob du es bist?
Natürlich bist du das, deswegen lass Sätze wie "ich denke, ich meine, ich glaube" weg. Du bist es, deswegen sitzt du in der MPU um die berechtigten Zweifel auszuräumen ;)

So...das war jetzt meine Meinungen und Erfahrungen zu deinem FB.
Das sollten jetzt auch nicht Anstoß zu Diskussionen sein oder zu jedem was ich geschrieben habe, dich veranlassen seitenweise Statements darüber zu schreiben, dafür hast du nun wirklich keine Zeit mehr.
Sollte ich in irgendeinen Punkt falsch liegen dann wird Max bestimmt mich korrigieren, den er hat deinen thread sowieso im Auge, wie ich bemerkt habe.

Er sagt an dieser Stelle immer, FB neu bearbeiten und neu einstellen, Gas geben du hast nicht mehr viel Zeit ;)

LG Hans64
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Vielen, vielen Dank schon Mal @Hans64 ! Ich werde den FB so schnell wie möglich überarbeiten und dann wieder einstellen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ich nehme noch kurz Stellung zu ein paar Punkten. Auch für mich zum Reflektieren, da mir beim Schreiben vielleicht das ein oder andere auffällt. Bitte nicht daran stören.

Moin moin, da dein Termin ja schon übernächste Woche ist gebe ich nochmal an paar Punkten meine Meinung ab...

Zu Frage 3 hab ich mich schon geäußert.

Frage 5:

Deine Jugend-Eskapaden würde ich komplett weglassen.

Frage 6:

Klingt so als würdest du gegenwärtig immer noch die Suchtmittel Alkohol und Cannabis konsumieren?
Also, das lag daran, dass ich die Fragen so interpretiert habe, dass es um meine Konsumbiographie geht. Eine Biographie behandelt ja das ganze Leben, nicht nur die problematische Zeit. Aber gut, dann weiß ich ja jetzt, wie ich so eine Frage zu verstehen habe.

Natürlich konsumiere ich kein Cannabis mehr. Alkohol konsumiere ich noch, aber das ist imho unproblematisch.

Der Kaffee ist von Belang.
Die aller meisten hier im Forum beantworten diese Frage mit 2-3 Tassen Kaffee und eine 1/2 Schachtel Zigaretten.
Mehr würde ich nicht dazu sagen bzw selbst belasten.
Okay, gut. Kann ich den Kaffee auch ganz weg lassen? Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass ich ein "Kaffee-Junkie" sei. Wie wird eigentlich ein Umstieg von Zigaretten auf "Dampfen" (E-Zigarette) bewertet? Ich versuche das gerade, rauche aber immer noch Zigaretten. Auf lange Sicht will ich das definitiv auch aufgeben, aber das fällt mir von allen Drogen am schwersten und vor der MPU war mir das zu viel Stress, ich wollte erst mal die Cannabisabstinenz stabilisieren, aber die ist jetzt stabil. Weiß auch nicht, ob es klug wäre, beim Gutachter zu sagen, dass man mit dem Rauch aufhören will, es aber noch nicht getan (geschafft) hat.

Frage 11:

Wurde bereits ausführlich diskutiert, ich bleibe bei meiner Meinung und würde einfach nur zwei Joints sagen, meinetwegen auch zwei Cannabiszigaretten, aber das kleine würde ich weglassen. Deine Entscheidung.
Okay, super, das mache ich. Ich wollte halt zum Ausdruck bringen, dass ich keine fetten Joints geraucht habe. Das ist wohl nicht ganz gelungen. Guter Hinweis!

Frage 16:

Du hast das erste Mal mit 24 gekifft und bist jetzt 50 Jahre alt und warst tatsächlich nur 20-30x unter Drogeneinfluss im Verkehr unterwegs?
Also, diese Frage hat mir echt Probleme bereitet, weil ich das echt nicht gut einschätzen kann. Aber: ich habe zwar mit 24 das erste Mal gekifft, aber das war viele Jahre nur äußerst sporadisch und dann freitags oder samstags, da muss ich kein Auto fahren. Zumal ich auch trotz Auto oft mit Zug unterwegs war. Aber die Zahl werde ich tatsächlich nach oben korrigieren müssen, auch wenn ich weit weniger wirklich akut berauscht gefahren bin, aber vor dem Gesetz gilt halt alles ab 1 ng/ml als akut berauscht. :/

Du hast schon von der 300:1 Statistik und geringe Kontrolledichte der Polizei gehört, mit der die GA arbeiten?
Leider nein. Bedeutet das, wenn ich 1x erwischt wurde, dass ich dann statistisch gesehen rund 300x berauscht gefahren sein soll? Also, das würde ich verneinen, aber bevor mir ein GA nicht glaubt, übertreibe ich lieber. Ich bin übrigens auch vorher schon mal kontrolliert worden (1x Großkontrolle mit Schnelltest und 1x Pupillen beleuchten) und das war jeweils negativ. Blöderweise kann ich das nicht beweisen und zudem würde das auch nur beweisen, dass ich an diesen Tagen nicht berauscht war.

Frage 21:
Wie ich schon erwähnt habe finde ich diese Kernfrage etwas dünn.

Du beginnst deine persönliche Hintergründe mit deinem vermehrten Konsum...was war denn davor?
Davor habe ich nur gelegentlich konsumiert und das war all die Jahre kein Problem. Wie halt auch ein Bier alle paar Wochen kein Problem ist. Problematisch wird es doch, wenn man viel oder häufig konsumiert. Und das wollte ich damit ausdrücken mit dem "vermehrten Konsum", der ab Mitte 2020 eingesetzt hat.

Warum hast du den überhaupt angefangen? Bei mir wollte die GA den Anfang ganz genau wissen.
Du meinst den gelegentlichen Konsum? Das war damals Neugier, außerdem ist man gut drauf, lacht viel. Lange Zeit habe ich halt hin und wieder konsumiert, anstatt Alkohol zu trinken, wie viele andere. Ich weiß ja, dass Cannabis als illegale Droge anders gesehen wird, als Alkoholkonsum, aber der gelegentliche Konsum ist doch weder Drogengefährdung noch Suchtproblematik. Da muss ich mir wohl noch mal Gedanken machen.

Den Corona Stiefel fahren viele grad in der MPU, ist aber zum einen nur ein äußeres Motiv und zum anderen hast Du ja schon weit vor Corona gekifft.
Ja, das habe ich. Aber ist das wirklich für die MPU relevant, dass ich hin und wieder, also gelegentlich, Cannabis konsumiert habe? Ohne Teilnahme am Straßenverkehr? Ja, Corona und die Ausgangssperre und eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten sind ein äußerer Grund. Das war aber mit ein Grund für meine inneren Gründe: Einsamkeit, zumal ich Single war und meine Freunde auch nach der Kontaktsperre vorsichtig. Sollte ich das denn ganz weg lassen? Ich finde, dass dieses äußere Motiv ja auch das innere deutlich beeinflusst hat. Da habe viele drunter gelitten. Klar, es hat nicht jeder deswegen Drogen oder Alkohol konsumiert.

Das wäre ein inneres Motiv, möglich das vielleicht die Rückfrage kommt ob du sonst nichts unternommen hättest gegen deine Einsamkeit
Naja, Internet-Dating hab ich versucht und ich habe auch viel über das Internet bzw Messenger kommuniziert, aber das ist ja kein Ersatz. Gerade Internet-Dating war da auch ziemlich tot, eben wegen Corona. Was soll ich sonst unternehmen, wenn alle hypervorsichtig sind und man im öffentlichen Raum nicht mal Gesichter sieht, weil von Masken bedeckt, man also nicht mal sieht, ob man angelächelt wird. Zumal ja auch ich vorsichtig war, ich bin ja kein Coronaleugner. Auch heute noch trage ich Maske, wenn ich Bahn fahre oder auf der Arbeit bin.

Das würde ich anders formulieren. Das klingt so als wäre der böse Nachbar schuld an deinem Konsum. Du hättest ja nicht mitrauchen müssen. Treffender wäre es zu sagen das du durch den Nachbarn ne Quelle gefunden hast um dir regelmäßig Stoff zu besorgen und einen Drogenkumpel zum gemeinsamen rauchen, erklärt aber nicht den persönlichen Hintergrund deines Konsum.
Es war so, dass der Nachbar die Quelle war. Der persönliche Hintergrund, also das innere Motiv, war Einsamkeit (vor allem betreffend anderes Geschlecht), Verdrängung, Abschalten wollen von Problemen. Ich habe nicht immer mitgeraucht, aber da war natürlich die Verlockung da, wenn man es angeboten bekommt.

Sie suchte den Kontakt zu dir, ok.
Du hast den Kontakt zugelassen, wahrscheinlich weil du ein hilfsbereiter Mensch bist, auch völlig in Ordnung.
Das dich ihr Schicksal sehr zu schaffen macht ist auch verständlich.
ABER...es gibt viele hilfsbereite Menschen die sich zu den Schicksalen anderer engagieren, aber nicht alle nehmen deswegen Drogen, ganz im Gegenteil ...also warum gerade Du? Wenn Du das beantworten kannst bist Du deinen inneren Motiv einen Schritt näher.
Puh. Also das war für mich wirklich sehr belastend. Da bin ich nicht so, wie eine Pflegekraft, die so etwas gut wegstecken kann (sonst könnten die ihren Job auch nicht machen). Nebenbei bemerkt sind auch die Pflegekräfte an ihr verzweifelt. Ich denke, das hat mich einfach zusätzlich noch herunter gezogen, zusätzlich zu der Einsamkeit. Denn so ein Kontakt ist nicht wirklich hilfreich, man will ja eher Spaß mit Freunden haben, als eine Depressive mit suizidalen Tendenzen, die jedes Mal sagt, dass sie sterben will. Mich hat noch nie ein Schicksal so mitgenommen, ob Krebs bis zum Tod oder Unfalltod oder Selbstmorde im erweiterten Verwandten- und Bekanntenkreis. Obwohl da auch schon harte Schicksale dabei waren, z. B. hatte einer Krebs und stand vor der Wahl, ob er mehr Bestrahlung kriegt mit der Folge der Lähmung ab Halswirbelsäule oder Tod. Er hat den Tod gewählt. Das fand ich traurig, hat mich aber bei weitem nicht so mitgenommen. Da war ich aber auch nicht so nah dran.

Bei Frage 23 schreibst du...


während du bei Frage 26 schreibst:

Klingt für mich etwas widersprüchlich zumal du dann bei Frage 27 es nochmal wiederholst.

Konsumpausen und Spitzen ist ein wichtiges Thema!
Da ich ja lange Jahre sowieso nur sporadisch konsumiert habe, hatte ich da weder Pausen noch Spitzen. Natürlich gab es da auch längere Phasen wo ich nicht konsumiert habe, aber das ist ja normal bei gelegentlichem und wirklich sporadischem Konsum. Die eigentliche Konsumspitze war die Steigerung ab Mitte 2020 und dann noch mal Weihnachten 2020. Das ist nach meinem Verständnis von "Konsumspitze" und "Steigerung" aber eher eine Steigerung als eine Konsumspitze. Dass ich keine Spitzen hatte, liegt vielleicht auch daran, dass die Probleme (vor allem Einsamkeit) ja nicht wie Stress auf der Arbeit alle paar Wochen mal auftreten, sondern quasi allgegenwärtig waren. Ich war halt Single und das schon einige Zeit und daran schien sich auch nichts zu ändern.

Frage 28:

Weiß jetzt nicht ob das wirklich wichtig ist, aber als ich das gelesen habe fragte ich mich ob es den auch ein "gutes" Konsumverhalten gibt?
Gut, dass muss ich wohl auch umformulieren. Ich wollte damit eigentlich zum Ausdruck bringen, dass der Konsum ein Ausmaß angenommen hat, dass es halt kein gelegentlicher Konsum mehr war, sondern ein regelmäßiger. Muss ich denn den gelegentlichen Konsum wirklich schon als Beginn der Problematik sehen? Denn ich würde nicht sagen, dass der gelegentliche Konsum ein Problem war, sehr wohl aber der regelmäßige Konsum.
Mögliche Rückfrage des GA: "Wer ist jemand?" Gibt es jemanden in Deinem Umfeld und falls nicht hast du ne Anlaufstelle die du nennen kannst?
Es gab "jemand", ich hatte immer Freunde, wenn auch nicht immer viele. Und Familie sowieso. Denen hatte ich mich aber seinerzeit nicht anvertraut, aus Scham. Wenn jemand fragt "Wie geht es dir?" will er im Regelfall "gut!" hören und nicht "Oh, ich habe so viele Probleme". Aber ich habe Freunde und Familie auch falsch eingeschätzt. Heute weiß ich ja, dass ich mich meiner Familie (Mutter und vor allem Schwester) anvertrauen kann und auch, dass Freunde, vor allem meine damals beste Freundin, für mich da ist. Und ich habe heute mehr Freunde, denen ich mich ebenfalls anvertraut habe und auch jetzt jederzeit zu ihnen kommen kann.
Die ersten zwei Sätze finde ich in Ordnung.
Darauffolgend ist es gut möglich das der GA nach konkreten Beispielen fragt, was für eine Entwicklung es war?
Was empfindest du als positiv und wie möchtest du es bewirken?

Welches Wissen du an wen weitergibt?

Oh, da kann ich einiges zu schreiben! Zunächst war da das Quit-the-Shit-Programm, das mir geholfen hat. Aber da wollte ich den Stier schon längst an den Hörnern packen, sonst hätte ich mich nicht mal da angemeldet. Ich habe mir gezielt Dinge gesucht, die mir Spaß machen, aber mir auch helfen. Das war eine richtige Strategie: Der Naturgarten bietet mit Beschäftigung und Abschalten, erfüllt mich außerdem, da es einen tieferen Sinn gibt (Beitrag zum Artenschutz). Gartenarbeit ist Balsam für die Seele. Ferner gebe ich Kurse, überwiegend zu IT-Themen, wo ich zahlenden Teilnehmern (also wirklich Interessierte) Dinge beibringe. Das erfüllt mich, weil ich Wissen weitergeben kann, geschätzt werde und außerdem Geld damit verdiene. Außerdem habe ich so Kontakt zu Menschen. Ich bin ein eher introvertierter Mensch, der nicht gut auf Menschen zugehen kann, daher ist das für mich eine tolle Gelegenheit Kontakte zu haben. Das tut mir nicht zuletzt auch wegen der Kommunikation mit den Teilnehmern und Kollegen gut. Ferner bilde ich mich fort, indem ich Kurse zu IT-Themen online belege, die mich vielleicht auch mal beruflich weiterbringen können.

Wie es dazu kam, wie du erkannt hast wie du eine Beziehung führen kannst(zumal du ja vorher angibst das du so lange einsam bist)
Wie ich heute weiß, war das ein Teufelskreis: Ich war einsam, habe deshalb konsumiert und war in der Folge noch weniger in der Lage Kontakte zu knüpfen und eine Beziehung aufzubauen. Durch die Abstinenz und Arbeit an mir bin ich ein ganz anderer Mensch geworden. Deswegen konnte ich wieder eine Beziehung aufbauen.

Ob du nur im Naturgarten abschalten kannst oder es noch mehr gibt.
Ich geh auch gerne mal mit Freunden essen oder treffe mich mit ihnen einfach so zum Unterhalten. Und ich gehe Wandern oder zum See zum Paddeln.

Was ich dir damit wiederholt sagen möchte ist das Thema mit den Zwischenfragen während des Gesprächs. Die wollen damit herausfinden ob du wirklich gut vorbereitet bist oder ob du denen die Geschichte vom Pferd erzählt oder irgendwelche Phrasen. (soll jetzt keine Unterstellung sein, wollte ich einfach nur noch einmal ankratzen)
Sehr gut! Vielen Dank an dieser Stelle noch mal!

Ich würde noch hinzufügen: selbst gelegentlicher Konsum führt wieder zu den alten konsummuster zurück und das möchtest du nicht...oder so ähnlich. Auf jeden Fall solltest du im gelegentlichen Konsum eine Gefahr erkennen...denke dass das m.u.a der Kern dieser Frage ist
Ich will ja gar nicht mehr konsumieren, sondern abstinent bleiben. Cannabiskonsum tut mir nicht gut. Die Gefahr, dass ich mich wieder in mich zurückziehe ist einfach zu groß, da ich ohnehin ein eher introvertierter Mensch bin, was durch Cannabis nur verstärkt wird. Und dann beginnt der Teufelskreis von neuem.
Frage 34

Rückfrage: welche positiven Dingen, Beispiele aus dem Leben?

Anmerkung generell von mir.
Hast du dir die Gutachten durchgelesen welche die User hier eingestellt haben? Da kommt, vorallem bei den negativen, im Gesprächsverlauf öfters "(nachgefragt)" oder "(näher nachgefragt)" oder "(auf Nachfrage)". Hauptsächlich bei solchen Aussagen die nach viel klingen aber nicht viel aussagen.
Also da kann ich einiges nennen. Dass Nachfragen kommen, ist mit klar. Positive Dinge sind: Abschalten im Naturgarten oder bei Wanderungen oder Aufenthalten in der Natur, unabhängig vom Wetter. Anderen Menschen Wissen über bestimmte Themen zu vermitteln, wofür ich sogar noch bezahlt werde (würde ich auch ohne Bezahlung gerne machen). Unternehmungen mit Freunden oder Freundin, ob gemeinsames Essen, sportliche Aktivitäten (Paddeln, Wandern im Gebirge). Beschäftigung mit Artenschutz, Naturthemen, Beobachtung von Tieren (Igel, Vögel etc) im Garten oder freier Natur. Außerdem Beschäftigung mit technischen Themen (Programmierung, Elektronikbasteleien, IT-Security).

Welche Strategien?
Siehe oben. Außerdem weiß ich heute, dass ich mich an Familie und Freunde wenden kann, wenn ich Probleme habe und die Hemmschwelle, die ich hatte, ist ja nun nicht mehr da. Offenheit ist ein Schlüssel gewesen, deshalb bin ich auch zu meinen neuen Freunden offen und kann mich auch ihnen anvertrauen.

Wenn du nämlich ordentlich deine persönlichen Hintergründe ausgearbeitet hast, dann weißt du auch was zukünftig deine Stolpersteine sind die zu einem RÜCKFALL IN ALTE DENKMUSTER führen!
Im umkehrschluss: wenn du bei erkennende Rückfälle in alte Denkmuster ganz andere Gründe angibst als deine persönlichen Hintergründe für deinen Konsum, dann wäre dein FB im Gesamten nicht schlüssig und lässt viele Fragen offen.
Bei einer Aufarbeitung und Aufklärung über Rückfälle lernt man, einen Rückfall in alte Denkmuster und Rückfall Konsum zu unterscheiden. Das erstere ist die Vorstufe zum letzteren.
Allein dieses zu Wissen und zu erkennen ist bereits Teil einer guten Strategie: Aufklärung!
(Thema Rückfall in alte Denkmuster wurde oft von Nancy und Max erwähnt, von denen zwei bin ich selbst auf diese Sache gestoßen und habe neben dem Forum viel recherchiert)
Sehr wichtiger Punkt! Damit werde ich mich morgen noch beschäftigen! Ich glaube, ich bin da auf einem guten Weg - auch dank deiner Hilfe!

Er sagt an dieser Stelle immer, FB neu bearbeiten und neu einstellen, Gas geben du hast nicht mehr viel Zeit ;)
Du hast mich ja gut zum Denken angeregt und ich habe schon bei dieser Antwort einiges reflektiert und werde morgen meinen FB bearbeiten und dann hier einstellen.

Heute mittag war ich sehr im Zweifel, ob ich die MPU schaffen kann, aber jetzt habe ich wieder Hoffnung und glaube daran. Danke noch mal! :)
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Vielen, vielen Dank schon Mal
Guten Morgen, gern geschehen. :)






Alkohol konsumiere ich noch, aber das ist imho unproblematisch.
Das entscheidet der GA ob dein Alkoholkonsum problematisch ist oder nicht. Deswegen würde ich Alkohol bei der sonstigen suchtmittel Frage nicht freiwillig erwähnen, es kommen schon genug Fragen vom GA die direkt Bezug auf den Alkohol nehmen.



Okay, gut. Kann ich den Kaffee auch ganz weg lassen? Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass ich ein "Kaffee-Junkie" sei. Wie wird eigentlich ein Umstieg von Zigaretten auf "Dampfen" (E-Zigarette) bewertet? Ich versuche das gerade, rauche aber immer noch Zigaretten. Auf lange Sicht will ich das definitiv auch aufgeben, aber das fällt mir von allen Drogen am schwersten und vor der MPU war mir das zu viel Stress, ich wollte erst mal die Cannabisabstinenz stabilisieren, aber die ist jetzt stabil. Weiß auch nicht, ob es klug wäre, beim Gutachter zu sagen, dass man mit dem Rauch aufhören will, es aber noch nicht getan (geschafft) hat.
Viel zu kompliziert gedacht, verbraucht unnötig "Arbeitsspeicher"...
"Ich rauche ca 1/2 Schachtel und trinke 2-3 Tassen Kaffee am Tag." Punkt.
That's all.
Die meisten trinken Kaffee in Deutschland.
Ich war insgesamt 8x beim TÜV Süd und da roch es jedenmal so extrem nach Kaffee im Büro, wie in ner Cafeteria.



Leider nein. Bedeutet das, wenn ich 1x erwischt wurde, dass ich dann statistisch gesehen rund 300x berauscht gefahren sein soll?
Jep, das heißt es. Einfach diese Tatsache miteinfließen lassen...





Natürlich gab es da auch längere Phasen wo ich nicht konsumiert habe, aber das ist ja normal bei gelegentlichem und wirklich sporadischem Konsum.
Was aus deiner Sicht normal ist kann der GA durchaus kritisch sehen; er kann ja nicht in deinen Kopf gucken, deswegen liegt es an dir es gut darzustellen bzw dich auf die Frage nach Spitzen und Pausen vorzubereiten


Du hast mich ja gut zum Denken angeregt
Das freut mich wenn es dir hilft. :)



Aber ist das wirklich für die MPU relevant, dass ich hin und wieder, also gelegentlich, Cannabis konsumiert habe? Ohne Teilnahme am Straßenverkehr?
Ich sage es mal so: Du musst in deiner Konsumbiografie auf alle Fälle einen Anfang haben, ein erstes Mal, das du dann detailliert darstellen musst, wann, was, wieviel, warum! Das wird gefragt, so sicher wie das Amen in der Kirche!
Ob das jetzt dein tatsächliches 1.Mal ist oder du im Jahr x ansetzen tust ist deine Entscheidung.
Bei mir habe ich für mich entschieden meine biographie mit einem JGA 2016 zu beginnen, da es bei mir wirklich mit einer richtigen Drogenkarriere begann.
Ich hatte zuvor auch schon gekifft und ganz früher mit 18 bis 21 xtc probiert (1998), auch sehr sporadisch, habe das aber weggelassen weil ich parallel dennoch ein gefestigtes Leben mit Job, Wohnung und Freundin hatte und die Ereignisse so weit in der Vergangenheit lagen, daß wollte ich nicht verkomplizieren.
Bei mir war es aber auch so, das ich der Polizei meinen erstkonsum 2016 gestanden hatte und deswegen den Vorteil hatte das es so in der Akte stand.
Wurdest du gefragt bzw steht in deiner Akte eine Zeitangabe zu deinem ersten Konsum?
Wichtig ist das deine Vorbereitung in sich stimmig ist und keine widersprüche hat zu deiner Darstellung und Akte.


LG Hans64
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Das entscheidet der GA ob dein Alkoholkonsum problematisch ist oder nicht. Deswegen würde ich Alkohol bei der sonstigen suchtmittel Frage nicht freiwillig erwähnen, es kommen schon genug Fragen vom GA die direkt Bezug auf den Alkohol nehmen.
Okay, also weglassen. Ich dachte halt, dass Alkohol auch ein Suchtmittel ist und daher. Nicht, dass der GA mir noch vorwirft, dass ich Alkohol nicht als Suchtmittel sehe.

Jep, das heißt es. Einfach diese Tatsache miteinfließen lassen...
Das sollte ich erwähnen? Okay, kann ich machen.
Wie ist denn das mit dieser Statistik in Bezug auf Dauer des Konsums? Ich meine, es fährt doch jeder unterschiedlich viel und weit Auto: manche fahren gar nicht, manche viel. Und manche konsumieren seit 3 Jahren und manche seit 20 Jahren.

Ob das jetzt dein tatsächliches 1.Mal ist oder du im Jahr x ansetzen tust ist deine Entscheidung.
Bei mir habe ich für mich entschieden meine biographie mit einem JGA 2016 zu beginnen, da es bei mir wirklich mit einer richtigen Drogenkarriere begann.
Ich hatte zuvor auch schon gekifft und ganz früher mit 18 bis 21 xtc probiert (1998), auch sehr sporadisch, habe das aber weggelassen weil ich parallel dennoch ein gefestigtes Leben mit Job, Wohnung und Freundin hatte und die Ereignisse so weit in der Vergangenheit lagen, daß wollte ich nicht verkomplizieren.
Ja, aber glaubt der GA mir, wenn ich dem erzähle, dass ich erst seit z. B. Mitte 2020 Cannabis konsumierte? Da war ich ja schon fast 50.

Bei mir war es aber auch so, das ich der Polizei meinen erstkonsum 2016 gestanden hatte und deswegen den Vorteil hatte das es so in der Akte stand.
Wurdest du gefragt bzw steht in deiner Akte eine Zeitangabe zu deinem ersten Konsum?
Nein, zu meinem Erstkonsum steht nichts in der Akte. Ich hatte ein Mal vor eine Anzeige wegen Cannabisbesitz, das steht aber weder in der Akte noch im Führungszeugnis.

Wichtig ist das deine Vorbereitung in sich stimmig ist und keine widersprüche hat zu deiner Darstellung und Akte.
Das sollte hinzukriegen sein. Laut Akte wehte dem Polizist direkt ein starker Marihuana-Geruch entgegen. Als Konsumgrund hatte ich da angegeben, dass ich in einer schlechten Lebensphase und einsam sei. Die Beamten meinten, ich hätte depressiv gewirkt.

Soeben habe das Haargutachten bekommen! Ich hatte mir ja Sorgen gemacht, weil ich nach Genuss eines wirklich guten Pfannkuchens (oder vielmehr Galette) sehr entspannt und gut drauf war, aber so wie es aussieht, lag es einfach daran, dass es so hervorragend geschmeckt hat: Das Haargutachten ist negativ! :cool:
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Ja, aber glaubt der GA mir, wenn ich dem erzähle, dass ich erst seit z. B. Mitte 2020 Cannabis konsumierte? Da war ich ja schon fast 50.
Das musst du selbst entscheiden wann du deinen Anfang setzen möchtest.
Das war nur ein Vorschlag von mir um dir die die Biographie und die Anzahl der Drogenfahrten zu vereinfachen.
Es gibt viele ältere mpu'ler die ihre Geschichte nicht bis in die früheste Jugend zurück darstellen, sondern an dem Punkt ansetzen an dem es für sie nachvollziehbar und sinnvoll erschienen ist, und ohne dabei ein großes Märchen zu erzählen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Hier noch anonymisierte Auszüge aus der Führerscheinakte. Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass da Behauptungen drin sind, die einfach nicht stimmen, wie z. B. dass ich übertrieben langsam ausgestiegen sei oder Ausfallerscheinungen hatte. Auch das mit den Jointstummeln im Aschenbecher ist nur eine Unterstellung, das waren Zigarettenkippen (selbstgedrehte). Aber okay, ich habe ja schon längst gelernt, dass ich das als Fakt akzeptieren muss, was in der Akte steht.

Akte001_anon.jpg

Akte002_anon.jpg

Akte003_anon.jpg

Akte004_anon.jpg

Akte005_anon.jpg


Und hier noch ein Auszug aus dem toxikologischen Gutachten. Da ist mir gerade beim Durchlesen aufgefallen, dass ich demnach "geringgradig" unter Cannabiseinfluss stand und "gelegentlicher" oder gar "einmaliger" Konsum vermutet wird. Dabei waren die Werte mit 29 ng/ml THC und 128 ng/ml THC-COOH doch recht hoch. Ursprünglich wollte ich ja nach einem halben Jahr bereits die MPU machen, aber da haben mir wirklich alle geraten lieber ein Jahr Abstinenz zu machen. Jedenfalls frage ich mich, ob meine Angaben im FB dann nicht vielleicht doch zu sehr übertrieben sind (den bereits überarbeiteten FB werden ich gleich noch einstellen). Ich hoffe, man kann das Gutachten lesen, sonst kann ich auch noch mal eine besser auflösende Version einstellen.

(wieder gelöscht, da doch noch Name drin. Werde ich gleich einstellen)

Und hier noch die Fragestellung der FE zur MPU:
FE_MPU_anon.jpg


Nur, damit alle Infos vollständig vorliegen. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ich schreibe das toxikologische Gutachten einfach ab, das ist gerade einfacher:

THC 25 ng/ml
THC-OH: 9,7 ng/ml
THC-COOH: 129 ng/ml
Amphetamin/Amphetaminderivate: nicht nachgewiesen

Die sonstigen Untersuchungen haben zu negativen Befunden geführt.

Beurteilung:

Die obengenannten Analysenhaben zum Nachweis eines Konsums von Cannabisprodukten geführt. Eine aufgrund des unklaren Vortestergebnisses durchgeführte Bestätigungsanalyse in Bezug auf Amphetamin und Amphetaminderivate verlief negativ. Die Cannabinoidkonzentrationen sprechen für einen einmaligen/gelegentlichen Konsum von z. B. Marihuana und dafür, dass Herr X eher geringgradig unter der Wirkung von Cannabis stand. Er stehe im Verdacht, unter dem Einfluss berauschender Mittel ein Kraftfahrzeug (PKW) im Straßenverkehr geführt zu haben. Des Feststellungen im ärztlichen und im polizeilchen Bericht zufolge habe Herr X u. a. die folgnden Ausfallerscheinungen und Auffälligkeiten gezeigt: Drogeneinfluss deutlich bemerkbar, Verhalten verlangsamt, Stimmung stumpf, Sprche verlangsamt, depressiv, verlangsamte Koordination beim Aussteigen aus dem Fahrzeug, Finger-Finger- und Finger-Nasen-Probe unsicher. Diese lassen sich durch die Folgen des Betäubungsmittelkonsums erklären. Aufgrund der Befunde sowieo der Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen kann davon ausgegangen werden, dass Herr X cannabisbeingt in seinen Fähigkeiten, ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu führen, beeinträchtigt war.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
So, nun mein überarbeiteter FB:

Was ist passiert?​


Vorgeschichte:​

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?​

Das war wohl in der Realschule. Wir hatten mal Christiane F. geschaut und den Film besprochen. Da ging es in der Hauptsache um Heroin, wenn ich mich recht erinnere.

(2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)​

Ich habe im Alter von 24 Jahren ein Mal Cannabis probiert, als es mir von Bekannten aus der Nachbarschaft auf einem Straßenfest angeboten wurde. Damals hatte ich nicht viel gemerkt, wurde nur etwas müde davon. Danach habe ich nicht mehr konsumiert. Erst im Juli 2020 habe ich wieder konsumiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)​

Ich habe Cannabis stets in Verbindung mit Tabak als Joints konsumiert. Im Juli 2020 habe ich mit dem Konsum angefangen. Ein Nachbar hatte mich eingeladen und ich habe die Einladung zum Konsum angenommen. Denn zu dieser Zeit fühlte ich mich sehr einsam, war da schon seit einiger Zeit Single, nachdem eine langjährige Beziehung in die Brüche gegangen ist. Ich hatte wenig Sozialkontakte, auch weil ich mich in mein Schneckenhaus zurückgezogen hatte und es mir schwer fiel, auf Menschen zuzugehen und Kontakte aufzubauen. Zudem hatte ich oft Langeweile, war nach der Arbeit gestresst. Mit dem Nachbarn hatte ich einen Gesprächspartner und eine Quelle für Cannabis. Ich habe dann häufiger konsumiert und Kontakt zu anderen Konsumenten gehabt, auch um mich zu unterhalten, aber vor allem um gemeinsam zu konsumieren und mich mit Cannabis zu versorgen.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?​

Nein, nie.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?​

Ich trinke gelegentlich ein oder zwei Gläser Bier oder ein Glas Wein, zum Beispiel zu einem Essen mit Freunden oder auf Feiern.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?​

Ich rauche 15-20 Zigaretten und trinke 2-3 Tassen Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?​

Anfangs habe ich keine negativen Folgen festgestellt. Später habe ich gemerkt, dass ich träge war und ich noch mehr als sonst in mich gekehrt war und kaum noch Freude an meinen Hobbys hatte. Das habe ich aber damals nicht mit dem Konsum in Verbindung gebracht. Heute weiß ich, dass da ein Zusammenhang besteht und der Konsum mich noch einsamer und träger gemacht hat.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?​

Ja, da ich die negativen Folgen zunächst nicht mit dem Konsum in Verbindung brachte und gedacht habe, meine Trägheit sei durch die Einsamkeit bedingt. Denn wenn ich mit anderen konsumiert hatte, war ich für den Moment scheinbar gut drauf, konnte mit den anderen lachen. Die negativen Folgen habe ich dann verdrängt. Ich konnte im Rausch nicht klar denken und wollte es auch gar nicht. Erst durch die Kontrolle und das Quit-the-shit-Programm sind mir die Zusammenhänge von Konsum und negativen Folgen richtig bewusst geworden.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?​

25 ng/ml THC und 128 ng/ml THC-COOH. Die Kontrolle war am 27.05.2021

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?​

In der Woche vor der Auffälligkeit hatte ich Urlaub und habe da täglich konsumiert. Ich kann nicht genau sagen, wieviel, aber ich schätze so ein halbes bis ganzes Gramm täglich.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?​

Ich habe zwei Joints geraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?​

Ja, mich hatte der fehlende Lebenswille bis hin zu Selbstmordabsichten der Freundin mit dem Schlaganfall sehr mitgenommen. Hinzu kam die Einsamkeit, die fehlenden persönlichen Kontakte durch die nicht enden wollende Coronazeit.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?​

Ich wurde kontrolliert, als ich auf einem Rastplatz hielt. Der Polizist hatte es sofort gerochen.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):​


14. Was war der Zweck der Fahrt?​

Es gab für die Fahrt keinen besonderen Grund, außer dass ich weg wollte.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?​

Circa 40 km. Ich war auf dem Rastplatz, um zu konsumieren und um auf die Karte zu gucken, wie ich wieder nach Hause komme.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?​

Das ist schwer zu sagen. Da ich mittlerweile weiß, dass man auch noch bis zu 72 Stunden nach dem Konsum unter dem Einfluss von Cannabis stehen kann, würde ich sagen so etwa 150-200x. Wie ich heute weiß, wird im Schnitt nur jede 300. Drogenfahrt aktenkundig, da man nur selten kontrolliert wird. Wahrscheinlich wäre ich nicht kontrolliert worden, wenn die Polizei nicht zufällig auf dem Parkplatz eine Kontrolle durchgeführt hätte. Heute bin ich froh darum, dass ich aufgefallen bin.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?​

Ich hatte den Konflikt nicht gelöst, ich hatte das vielmehr verdrängt, weil mich andere Gedanken so belastet haben. Ich habe mir eingeredet, dass ich noch fahren könnte.
[FEHLT HIER NOCH ETWAS?]

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)​

Weil sich Cannabis stark auf die Fahreignung auswirkt, man weniger konzentriert und leichter ablenkbar ist, die Reaktion schlechter ist und die Gefahr eines Unfalls stark ansteigt. (ERGÄNZEN?)

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?​

Bei Cannabis bis zu 72 Stunden.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?​

Ja, man gewöhnt sich daran und kann abhängig werden. Zudem drohen natürlich gesundheitliche Schäden beim Rauchen von Cannabis, insbesondere der Lunge, aber auch Parodontitis ist häufiger bei Konsumenten und als Spätfolge Demenz. Konsumenten werden sozial träge. Außerdem können latente Psychosen ausbrechen.

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Warum ist es passiert?​



21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?​

Da kam einiges zusammen. Ich fühlte mich einsam, da ich Single war und es mir nicht leicht gefallen ist, neue Kontakte aufzubauen. Durch Corona und die sozialen Einschränkungen auch lange nach dem Lockdown wurde das noch weiter erschwert. Online-Dating brachte nicht den erhofften Erfolg. Ich hatte oft Langeweile, war freudlos. Einer der wenigen neuen Kontakte, die ich zu dieser Zeit hatte, war eine Freundin einer Schwester, die nach einem Schlaganfall im Rollstuhl saß, schwer depressiv war und Selbstmordabsichten hatte. Ich hatte ihr des öfteren bei Computerproblemen geholfen, aber mich hatte ihre Todessehnsucht jedes Mal sehr belastet. Trotzdem konnte ich nicht Nein sagen, wenn sie bei mir Hilfe suchte, obwohl ich dadurch regelrecht depressiv wurde. Auch am Kontrolltag hatte mich dies ziemlich mitgenommen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?​

Meine Familie wusste gar nichts von meinem Konsum. Zu meinen guten Freunden hatte ich zu dieser Zeit wenig Kontakt und das nur per Messenger, die wohnen auch alle nicht in meiner Stadt. Bekannte (wie der Nachbar), die ebenfalls konsumierten, wussten davon, hatten sich aber natürlich auch nicht kritisch darüber geäußert. Andere Konsumenten waren die einzigen, die von dem Konsum wussten. Lediglich meine beste Freundin (Jessica) hatte ein Mal bemerkt, dass ich konsumiert hatte, war aber nicht im Bilde darüber, dass ich regelmäßig konsumierte. Sie fragte nur “Hast du etwa gekifft?”, was ich bejahte. Begeistert schien sie nicht gewesen zu sein, sie fragte aber nicht weiter nach.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?​

Ja, die Einsamkeit und wenigen sozialen Kontakte, gerade auch um Weihnachten 2020. Da habe ich beinahe täglich konsumiert, außer wenn ich bei meiner Familie zu Besuch war. Dann insbesondere die Belastung durch die Freundin meiner Schwester, die mit dem Schlaganfall und der Todessehnsucht. Das hat mich bei jedem Kontakt sehr deprimiert und ich habe danach immer konsumiert. Dennoch konnte ich ihr meine Hilfe nicht verweigern.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)​

Nein, nicht vor der Kontrolle. Nach der Kontrolle wurde mir schlagartig bewusst, was ich da tue, habe dann sofort aufgehört und mich noch in der gleichen Woche bei einem Online-Programm (Quit-the-shit) angemeldet.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?​

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?​

Bei großem Stress, wenn ich besonders deprimiert war oder mich sehr einsam fühlte, habe ich mehr konsumiert. Das war um Weihnachten 2020 der Fall.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?​

Die Einsamkeit und wenigen sozialen Kontakte sowie die Langeweile und Antriebslosigkeit machten es mir schwer. Ich konnte damit nicht umgehen und habe leider versucht, mich in den Cannabisrausch zu flüchten. Heute weiß ich, dass der Konsum kontraproduktiv war und die Probleme nur verstärkt hat.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?​

Ja. Ich hätte meine Probleme angehen sollen und mich nicht in den Cannabiskonsum flüchten sollen.

29. Waren sie drogenabhängig?​

Nein.

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G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast

Wieso passiert das nicht wieder?​

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?​

Ja. Ich hätte meine Probleme anders angehen sollen, mich jemanden bezüglich dieser Probleme anvertrauen sollen, darüber reden sollen, dass mir die Einsamkeit zu schaffen machte, ich antriebslos und freudlos war, dass mich die Todessehnsucht der Freundin mit dem Schlaganfall sehr belastet hat. Leider habe ich viel in mich hineingefressen und verdrängt, in Gesprächen nicht oder nur wenig von meinen Problemen gesprochen und mich stattdessen in den Cannabisrausch geflüchtet. Wie ich heute weiß, hätte ich mich sowohl meiner Familie, insbesondere meiner Schwester, und meiner besten Freundin anvertrauen können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?​

Mir wurde schlagartig klar, was ich da anrichte, dass ich mich und sogar andere gefährde. Das wurde mir klar durch die Kontrolle, sowie Quit-the-shit. Ich habe dann meine Probleme reflektiert und erkannt, dass ich eine völlig falsche Problemlösungsstrategie hatte, nämlich eigentlich keine, bis auf den Konsum. Ich habe dann eine Entwicklung durchgemacht und erkannt, dass ich mehr Positives im Leben bewirken möchte, dass ich Wissen weitergeben kann, dass ich auf Menschen zugehen kann, eine Beziehung führen kann. Das fand ich alles erstrebenswert. Ich habe wieder gelernt, dass ich auch ohne Drogen abschalten und erholen kann, dass ich über Probleme reden kann und dass ich selbst einen erheblichen Einfluss auf mein Wohlempfinden habe. Außerdem habe ich mich Freunden und Familie offenbart und mit ihnen über meine Fehler und Probleme gesprochen, worauf sie positiv und hilfsbereit reagierten, was mich wiederum bestärkt hat. Ich habe mir Strategien überlegt, wie ich positiv auf mich einwirken und meine Abstinenz stabilisieren kann. Konkret habe ich mir Möglichkeiten geschaffen, mich zu erholen, mich körperlich und geistig zu fordern und Kontakte aufzubauen. Zur Erholung beschäftige ich mich in meinem Naturgarten, den ich eingerichtet habe. Der ist Balsam für die Seele, da ich mich dort beschäftigen und dabei abschalten und erholen kann. Ferner wandere ich viel in der Natur, zunächst wenige Kilometer in der Umgebung, heute auch lange Wanderungen, ob allein, zusammen mit Freunden oder meiner Freundin. Das Wandern ist Erholung und sportliche Betätigung zugleich, besonders im Gebirge. Zudem paddele ich gerne, entweder auf Kanu-Touren oder auf dem SUP am See. Falls der Winter kalt wird, werde ich ins Fitnesstudio gehen. Ferner fordere ich meinen Geist, indem ich technische Projekte realisiere, zum Beispiel zur Vogelstimmenerkennung, und mich weiterbilde, indem an Kursen zu IT-Themen online teilnehme, wodurch ich mich außerdem qualifizieren kann. Außerdem gebe ich Wissen weiter, indem ich als Dozent Kurse zu IT-Themen und Fotografie gebe. Damit kann ich zudem nebenher Geld verdienen und Kontakte knüpfen.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)​

Es gab nicht den einen Knackpunkt, das waren mehrere Ereignisse und eine Entwicklung. Zum einen die Worte des Polizisten “Kiffen gut und schön, aber andere gefährden geht gar nicht”. Da ich Ersthelfer bin, hat mich das sehr getroffen. Mir war schlicht nicht bewusst, dass ich andere gefährde, hatte daran wegen meiner eigenen Probleme keinen Gedanken verschwendet. Die Kontrolle hat mir schlagartig mein Fehlverhalten und meine Probleme vor Augen geführt. Ich hatte anfangs natürlich gemischte Gefühle: ich habe mich geärgert, dass ich erwischt wurde, habe mich aber auch darüber geärgert, dass ich mich überhaupt so verhalten habe und andere gefährdet habe. Ich bin froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist und ich nicht in einen Unfall verwickelt wurde, bei dem womöglich jemand verletzt oder gar getötet worden wäre. Nach der Kontrolle habe ich nie wieder konsumiert und werde es auch nicht. Durch die Teilnahme am Quit-the-shit-Programm habe ich weiter mein Verhalten reflektieren und analysieren können, so dass ich mir da bereits absolut sicher war, dass nur noch eine totale Abstinenz in Frage kommt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?​

Die Kontrolle und rückblickend die Monate davor haben mir gezeigt, dass ich ganz offensichtlich bei weitem nicht so gut mit dem Konsum umgehen konnte, wie ich dachte. Ich möchte mehr aus meinem Leben machen. Ich habe an mir gearbeitet und möchte weiter an mir arbeiten. Ich möchte mein Engagement ausbauen und Kurse an der VHS geben, Menschen etwas beibringen und auch private Projekte (Naturgarten, Artenschutz) weiter voran treiben. Zudem habe ich seit einiger Zeit eine Freundin. Ich denke, dass mir der Konsum im Weg stand eine funktionierende Beziehung aufzubauen. Generell war der Konsum ein Hindernis bei sozialen Kontakten. Ich habe im Laufe des letzten Jahres wieder Kontakt zu vielen alten Freunden aufgenommen und außerdem neue Freunde gewonnen. Das alles möchte ich nicht gefährden. Mir gefällt mein neues Leben. Konsum, auch gelegentlicher, birgt immer die Gefahr, dass der Konsum wieder regelmäßiger wird und dass ich in die verheerenden Konsummuster zurückfalle. Daher sage ich klar: Nein!

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?​

Anfangs habe ich schlecht geschlafen. In den ersten ein bis zwei Wochen habe ich hin und wieder an Konsum gedacht, wollte dem aber keinesfalls nachgeben. Es gab auch positive Erlebnisse, die mich darin bestärkt haben, abstinent zu bleiben. So hatte ich einen klareren Kopf, war besser organisiert und habe meinen Alltag besser gemeistert. Ich habe mich dann zunehmend mit positiveren Dingen beschäftigt, u. a. habe ich Kontakt zu alten Freunden wieder aufgenommen. Außerdem konnte ich meine Probleme viel besser reflektieren. Ich habe gerade in der Umstellungsphase viel nachgedacht.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?​

Meine Familie und meine engsten Freunde, denen ich mich nach dem Ereignis offenbart habe. Ich hatte nicht mit so viel Verständnis und Unterstützung gerechnet. Außerdem hat mir Quit-the-shit sehr geholfen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?​

Durchweg positiv! Meine Mutter, die bis dato gar nichts von dem Konsum wusste, fiel aus allen Wolken. Sie fand es aber gut, dass ich nun abstinent war und dabei bleiben wollte. Auch meine Schwester hat mir geholfen, hat mir angeboten jederzeit mit Problemen zu mir zu kommen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?​

Nein, ich habe jeglichen Kontakt zu Konsumenten abgebrochen. Das wurde auch so hingenommen. Auch von dem Nachbarn, mit dem ich damals ja häufiger verkehrt habe und von dem ich Cannabis bezogen habe. Ich sagte ihm, dass ich in eine Kontrolle geraten bin und keinen Konsum und Kontakt mehr möchte, was er akzeptierte. Der ist dann auch weg gezogen bzw seine Wohnung wurde ihm gekündigt.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?​

Nein, ich habe nur ein Mal noch den Nachbarn offensichtlich berauscht gesehen, als ich den Kontakt abgebrochen habe. Andere Kontakte habe ich schlicht nicht mehr aufgesucht und die mich auch nicht.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?​

Ich werde definitiv abstinent bleiben, da ich damit bislang sehr gute Erfahrungen gemacht habe und mein Leben in vielerlei Hinsicht viel besser geworden ist. Ich gebe inzwischen Kurse an der VHS, habe einen Naturgarten gestaltet, habe neue Freunde gewonnen und auch den Kontakt zu alten Freunden wieder aufgenommen. Außerdem habe ich inzwischen eine Beziehung. Ich habe viele Aktivitäten, zu denen ich mich vorher nicht aufraffen konnte. Das bedeutet mir alles sehr viel.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?​

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenenfalls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?​

Das wird nicht mehr passieren. Zum einen, weil ich erkannt habe, dass ich damit mich und andere gefährde. Zum anderen, weil ich abstinent bleiben möchte und Strategien entwickelt habe, um Problemen zu begegnen und auf Drogenkonsum zu verzichten. Die Strategien bestehen darin, dass ich gezielt an meinen sozialen Kompetenzen arbeite, alte Freunde wieder kontaktiert habe und neue Kontakte knüpfe, ferner habe ich Beschäftigungsmöglichkeiten gesucht und gefunden, die mir ermöglichen abzuschalten und mich zu erholen, mich körperlich und geistig zu beschäftigen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?​

Darüber habe ich mir viele Gedanken gemacht. Ich habe verschiedene Szenarien durchgespielt, von einer Kündigung bis zu einer Trennung von meiner Freundin, Streit mit Freunden oder auch den möglichen Tod von Familienmitgliedern oder engen Freunden. Ich bin heute wesentlich stabiler und widerstandsfähiger, weil ich nun viele Kontakte und Aktivitäten habe, die mich körperlich und geistig fordern oder auch helfen, mich zu entspannen und abzuschalten. Meine Umgangsweise mit Probleme jeder Art ist heute völlig anders, ich packe sie an den Hörnern und verkrieche mich nicht in mein Schneckenhaus. Dadurch verhindere ich, dass ich in alte Denkmuster zurückfalle, die dann zu Konsum führen könnten.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?​

Ich trinke hin und wieder ein oder zwei Bier oder auch ein Glas Rotwein zu passenden Anlässen, also zu einem guten Essen mit Freunden oder bei Feierlichkeiten. In etwa 2x im Monat.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ich finde, der FB ist nun deutlich besser, aber es bleiben noch Zweifel. Ich habe nun angegeben, dass ich 150-200x ein Kfz möglicherweise berauscht gefahren bin, finde das aber eigentlich viel zu hoch gegriffen. Auch bin ich mir nicht so sicher, ob ich den Konsum nicht nun etwas übertrieben dargestellt habe. Trotz aller Infos, die ich bekommen habe, fällt es mir immer noch schwer, die Werte richtig einzuordnen. Oder vielmehr: ich dachte ja, dass ich damit immer noch gelegentlichen Konsum argumentieren könne. Ob das glaubhaft ist, dass ich mit 24 Jahren einmalig probiert habe und dann mit fast 50 wieder anfange, weiß ich auch nicht so genau. Naja, ich hoffe, da kann mir noch einer was zu sagen. Ich werde mir natürlich auch selbst noch Gedanken machen, klar.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer
Denn zu dieser Zeit fühlte ich mich sehr einsam, war da schon seit einiger Zeit Single, nachdem eine langjährige Beziehung in die Brüche gegangen ist. Ich hatte wenig Sozialkontakte, auch weil ich mich in mein Schneckenhaus zurückgezogen hatte und es mir schwer fiel, auf Menschen zuzugehen und Kontakte aufzubauen. Zudem hatte ich oft Langeweile, war nach der Arbeit gestresst.
Moin.
Frage 3 ist immer noch zu wenig.
Das meiste kannst du in Frage 21 packen, dann bleibt nicht mehr viel übrig von dem was du geschrieben hast.
Ich verstehe dass es schwierig ist die Vergangenheit in Daten zu packen und aufzuzeichnen, aber der Kelch wird nicht an dir vorüber gehen...
Mach doch jetzt ein Intensiv - Wochenende in der es nur um Frage 3 geht.
Ließ dir im forum viele Drogen Threads nur die Frage 3 durch und wie Max es kommentiert hat...
Spiel dir die Besuche zu deinem Nachbarn durch.
Gab es irgendwelche Rhythmen, wann du zu ihm bist?
Du wurdest am Parkplatz erwischt, hast du öfters Ausflüge gemacht und dabei geraucht? Usw...
Du kannst auch dir kalender ausdrucken und die Tage ankreuzen, um es dir besser vor Augen zu halten (hab ich gemacht und in meinem Thread eingestellt und ausführlich berichtet)

Lass dir was einfallen, aber so wie du jetzt Frage 3 stehen hast ist das noch zu wenig.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Ist der Rest denn in Ordnung?
Mit Frage 3 werde ich mich noch befassen.
Am Steuer habe ich nur in der Woche vor der Kontrolle geraucht, zwei Mal. Aber da ist ja schon wieder die Frage, ob mir das dann geglaubt wird. Unter Drogeneinfluss gefahren bin ich natürlich wesentlich öfter, da das Zeug so lange im Körper verbleibt.
 

Hans64

Erfahrener Benutzer

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?​

Das ist schwer zu sagen.
Solche Aussagen würde ich weglassen.
Schließlich bist Du für deine MPU bestens vorbereitet, hast dich intensiv mit dem Thema beschäftigt und gerade deswegen muss es dir leicht fallen ;)


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?​

Ich hatte den Konflikt nicht gelöst, ich hatte das vielmehr verdrängt, weil mich andere Gedanken so belastet haben. Ich habe mir eingeredet, dass ich noch fahren könnte.
[FEHLT HIER NOCH ETWAS?]
(Google mal Definition Konflikt.
Vielleicht hilft dir das die Frage besser zu verstehen und was es bedeutet bzw interpretiert werden kann wenn man einen Konflikt verdrängt ;))

Du hattest also einen ungelösten Konflikt verdrängt und kiffst dir an einen Autobahn Parkplatz einen durch und hast Longpapers in der Ablage?
Hattest du den überhaupt einen Konflikt? ;)


Ist der Rest denn in Ordnung?
Ich habe heute nur grob überflogen, ist ne Zeitfrage.
Ausserdem bin ich kein Profi, ich gebe nur meine Meinung weiter um zu unterstützen weil dir die Zeit langsam davon rennt.

An manchen Punkten wie zB Frage 39 hast du dein eigenes Ding geschrieben als den von mir bzw Max zitierten Ratschlag...das ist mir beim überfliegen aufgefallen, hab aber nicht die zeit jetzt das dir aufzeigen.
Du kannst zur Selbstkontrolle aber hervorragend die FB der anderen user und an Hand der Korrekturen der Profis abgleichen, ob du den Kern der Fragen getroffen hast.
Hab ich auch gemacht und dann zu meiner persönlichen Situation angeglichen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Solche Aussagen würde ich weglassen.
Schließlich bist Du für deine MPU bestens vorbereitet, hast dich intensiv mit dem Thema beschäftigt und gerade deswegen muss es dir leicht fallen ;)
Okay.

Du hattest also einen ungelösten Konflikt verdrängt und kiffst dir an einen Autobahn Parkplatz einen durch und hast Longpapers in der Ablage?
Hattest du den überhaupt einen Konflikt? ;)
Also, ich hatte nie Longpapers und auch bei der Kontrolle nicht dabei. Ebenso wenig hatte ich andere Utensilien dabei, wie einen "Grinder" oder eine Pfeife. Es waren auch garantiert keine Jointstummel im Aschenbecher.

Zum Konflikt und mal ganz kurz zur unverblümten Wahrheit, die ich aber nicht in der MPU schildern kann: Normalerweise bin ich nicht gefahren, wenn ich konsumiert habe. Das war tatsächlich zu der Zeit leider so, dass ich es tat. Weil mir die Decke auf den Kopf gefallen ist und die Hemmschwelle dadurch gesunken ist, dass man als Konsument auch dann dran ist, wenn nach Stand der Forschung ein Rausch ausgeschlossen ist, ob das nun Werte bis 3 ng/ml THC betrifft oder nicht ganz geringe THC-COOH-Werte. Dass ein Cannabisrausch 72 Stunden anhält, ist ja völliger Irrsinn, aber das wollen die nun mal hören. Ich hätte auch eine MPU machen müssen, wenn ich zwei Tage zuvor konsumiert hätte, ob wegen geringfügiger Überschreitung des strengen Grenzwertes oder wegen des THC-COOH-Wertes. Die Rechtlage ist nun mal so.

An manchen Punkten wie zB Frage 39 hast du dein eigenes Ding geschrieben als den von mir bzw Max zitierten Ratschlag...das ist mir beim überfliegen aufgefallen, hab aber nicht die zeit jetzt das dir aufzeigen.
Okay, das hatte ich nicht so interpretiert, dass ich mich wirklich auf die Aussage beschränken sollte. Das kürze ich weg. Danke für den Hinweis (und die anderen Tipps).

Du kannst zur Selbstkontrolle aber hervorragend die FB der anderen user und an Hand der Korrekturen der Profis abgleichen, ob du den Kern der Fragen getroffen hast.
Ja, das mache ich noch mal. Ich hatte aber schon bei der vorletzten Version geglaubt, mein FB wäre gleichwertig mit einem der guten FB.

Ich setze mich gleich noch mal dran.
 
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