MPU wegen E-Scooter mit BAK 1,69

Suitup

Benutzer
@Andr3as Beziehst du dich auf meine Anmerkung zum KT oder die letzte Frage...? Ja, ich habe den Beitrag auch gerade nochmal gelesen aus Angst was falsches aufgefasst zu haben.

Als Abstinenznachweis wird nur gewertet, was unter einen Wert von 7 pg/mg kommt. Bis 30 ist hier von KT die Rede und darüber von riskantem Konsum/Missbrauch. Im allgemeinen maximal 12x im Jahr etwas konsumieren, wobei der Wert aber als extrem Grenzwertig angesehen wird. Ich würde eher zu maximal 6x tendieren und auch darauf achten, dass es hier auch zu keinen Regelmäßigkeiten kommt.

Die Zahlen 7/30 waren in dem Beitrag nicht drin. Die habe ich aus dem Netz gezogen (MPU-Alarm). Die 12x hingegen schon. Bei mir werden sich aber nicht mehr als 6x pro Jahr ergeben.

Bzgl. des KT noch eine Frage. Meine Schwester hat frisch verkündigt, dass sie Schwanger ist und ich somit auch Onkel werde. Da bei KT eigentlch nur von geplanten Events ausgegangen wird - wie wird das gehandhabt? Könnte der GA das negativ auffassen, wenn ich hier erzähle zum anstoßen ein Bier getrunken zu haben? Das wäre nämlich kommenden Freitag da sie die Familie zum essen einlädt...

Hier habe ich natürlich auch die Beispiele mit der Weihnachtsfeier und den aufeinanderfolgenden Geburtstagen aufgefasst. Zusammen mit den Erkenntnissen aus anderen Seiten ist hier aber immer von einer langfristigen Planung und ggf. auch den Nachweis mit einem Trinkkalender die Rede. In Bezug auf Frequenz, Anzahl und Trinkmenge wäre ich mit einem Bier nächste Woche noch "im Rahmen". Nur dass die kurzfristige Meldung eben nicht langfristig planbar war.
KT = kontrolliertes trinken (trinke nur zu besonderen Anlässen, die im Vorfeld planbar sein müssen bzw. sind u. dann nicht mehr als 0,5 Promille)
Aber gut, das Kernwort ist hier unter anderem "planbar". Das war/ist es nicht und daher wird hier auch nichts getrunken.
 

Suitup

Benutzer
Mahlzeit zusammen,

nachfolgend nochmal der FB in aufgearbeiteter Form. Habe versucht ihn etwas übersichtlicher zu gestalten! Änderungen sind Blau markiert. Auch Kürzungen wurden vorgenommen.

Danke!

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 1,75m
Gewicht: 74kg (Tatzeitpunkt)
Alter: 28 Jahre

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 16.11.19 / 7:43 Uhr
BAK: 1,69
Trinkbeginn: 00:50 Uhr / 01:00 Uhr
Trinkende: 7:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 09:02 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja & Bezahlt
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 1 Punkt / 1 Monat Fahrverbot wegen überhöhter Geschwindigkeit innerorts
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

"Ist zu erwarten, dass Herr XY auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 (Klasse AB) infrage stellen?"

Bundesland:
Baden Württemberg

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Zu besonderen Anlässen (ggf. alle 2-3 Monate 1x). Aktuell seit 15.05. abstinent, da u.a. aufgrund Corona auch keine besonderen Anlässe mehr "gefeiert" werden.
Ich lebe abstinent seit: 15.05.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Wird zum 16.09. gemacht
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ende Mai habe ich meine Leberwerte Checken lassen - alles i.O.. Es liegen auch noch Werte von 2014 vor, welche auch komplett i.O. sind

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: 3 lange Telefonate mit Caritas, jedoch ohne schriftlichen Nachweis
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ein Termin in Ludwigsburg, kein schriftlicher Nachweis
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 05.10.20
Welche Stelle (MPI): IBBK Stuttgart
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 1 Punkt und 1 Monat Fahrverbot durch überhöhte Geschwindigkeit innerorts. Das Fahrverbot wurde mit der Sperrfrist "vermischt" und somit abgeleistet.



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Der Tag der Trunkenheitsfahrt war ein Tag über welchem ein "besonderer Anlass" stand. Ein sehr guter Freund von mir hatte mir die Info zukommen lassen, dass er nun eine Zusage zu einer heißbegehrten Arbeitsstelle bei Vodafone bekommen hatte und das auch noch inkl. aller Randbedingungen die er gestellt hatte.

Wir haben uns uns gegen 21:00 Uhr am Abend getroffen und dazu entschieden, griechisch essen zu gehen. Bereits nach ein paar Min ist die Wahl gefallen und wir konnten noch auf dem Weg einen Tisch reservieren. Zu diesem Zeitpunkt war ich der Fahrer und wir hatten beide nichts getrunken. Bis 23.45 Uhr waren wir dann noch im Restaurant und vertieften uns in die verschiedensten Gespräche. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nichts getrunken. Jedoch war es bereits zu Beginn des Abends festgesetzt, dass wir auf seinen Erfolg auch anstoßen wollten. Wir haben uns also dazu entschieden, das Fahrzeug bei mir zu Hause abzustellen und dann mit der Bahn in die Stadt reinzufahren.

Gegen 01:00 Uhr waren wir dann in der Bar angekommen und haben uns auch direkt das erste Bier und einen Schnaps bestellt. Kurz darauf auch direkt die zweite Runde (ein weiteres Bier + Schnaps). Da ich in den vergangenen Monaten relativ wenig getrunken hatte, setzte bei mir äußerst zügig das bekannte Rauschgefühl ein und ich ließ mich begleitend von der guten Stimmung dieses Anlasses mit in den Abend ziehen. Rückblickend, habe ich ab diesem Zeitpunkt (vermutlich gegen 02:00 Uhr) einen nahezu kompletten Filmriss. Ich kann mich gerade noch so bruchstückhaft an ein paar "Gesprächsfetzen" oder Aussagen erinnern - mehr jedoch auch nicht.

Nach den Erzählungen meines Freundes haben wir uns im Laufe des Abends nur in der Bar an einen Tisch gesetzt und munter über alles geredet. Zu den nächsten beiden Bieren (also das dritte und vierte) hatte er nach seinen Aussagen wohl auch nochmal jeweils einen Schnaps mit dazu bestellt. Das deckt sich auch mit dem Alkohol-Rechner. Diese hatten wir dann aber auch nicht mehr in so kurzer Zeitspanne, da wir durch das viele Reden wohl auch bis zu einer Stunde pro Bier benötigt hatten. Demnach hatte ich die beiden letzten Schnäpse an diesem Abend zwischen 02:15 Uhr und 04:00 Uhr. Die Stimmung verblieb jedoch bis zuletzt äußerst gut und wurde konsequent mit einem Bier begleitet. Wenn leer, wurde kommentarlos nachbestellt. In der frühen Morgenstunde gegen 07:30 Uhr hatte die Bar dann geschlossen und wir wurden "auf die Straße gesetzt" - direkt vor einen parkenden E-Scooter der Marke Lime. Da mir mein Freund nicht jedes Bier aufzählen konnte und ich mich definitiv nicht daran Erinnern kann, habe ich versucht mit dem Alkoholrechner den Abend zu rekonstruieren (https://www.kontrolliertes-trinken.de/kontrolliertes-trinken/de/4/3/selbsttest/bak.aspx). Demnach habe ich bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 7 Bier und 4 Schnäpse getrunken. Das letzte kurz vor verlassen der Bar.

Ab hier setzen nun auch wieder meine eigenen Erinnerungen ein (vermutlich durch die frische Luft). Im ersten Moment war der Scooter für mich absolut irrelevant, da ich bisher noch keinen einzigen Kontakt hiermit hatte und auch keine App auf meinem Handy hatte. Da wir sowieso den Weg zur Bahn antreten wollten, kam es für mich überhaupt nicht in Frage in meinem derartigem Zustand noch eine Registrierung durchzuführen. Zu meinem Nachteil hatte mein Freund jedoch die App auf seinem Handy, hat das Gerät entsperrt und hat sich - witzig wie wir es zu dem Zeitpunkt gefunden hatten - auf den Roller gestellt und ist damit zwei Runden um mich herum gefahren. Im Anschluss hat er mir das Gerät in die Hand gedrückt "Versuch das mal, ist wirklich witzig!". Da ich zu dem Zeitpunkt absolut nicht wusste, dass diese Roller tatsächlich wie ein vollwertiges Auto gewertet werden, stellte ich mich kurzerhand auf den Roller und fuhr relativ unsicher 2m voraus. Mein Kumpel stellte sich nun hinten auf den Roller und wir fuhren nochmal deutlich unsicherer etwa 10m -15m direkt in die Arme der Polizei.

Hier war absolute Endstation. Es wurde eine Routinekontrolle durchgeführt an denen insgesamt 4 Atemalkoholwerte aufgenommen wurden, welche allesamt mit einer absinkenden Tendenz auf etwa 1,2 bis 1,3 Promille abzielten. Grund genug für eine Blutabnahme. Während ich auf das Revier gefahren wurde, wurde mir dann auch erklärt was ich hier getan hatte und was mir nun droht. Da ich meinen Führerschein für meinen Job benötigt hatte, ist in diesem Moment alles was ich mir die letzten Jahre erarbeitet hatte, an mir unbegreiflich vorbeigeflogen. Ich war schockiert, hatte auf dem Revier dann darum gebeten kurz auf die Toilette zu dürfen und wurde in eine Zelle geführt. Hier konnte ich kurz meinen Notdurft verrichten und musste mich auch Übergeben - zu meinem Nachteil wurde dies jedoch nicht mit in die Akten aufgenommen. Da ich von der Situation völlig überrannt wurde und mich vom Polizisten zudem auch bedroht gefühlt hatte, hatte ich bereits davor mein Handy in den Aufnahmemodus geschaltet.

Das Resultat war die Beschlagnahmung von Handy und Führerschein. Die Blutabnahme um 09:02 Uhr ergab einen BAK von 1,69 - und fiel damit deutlich höher wie die Atemwerte aus. Die Anzeige bzgl. der Audioaufnahme wurde 4 Monate später fallen gelassen.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Insgesamt waren es 7 Bier und 4 Schnäpse.

01:00 Uhr - 02:00 Uhr 2 Bier / 2 Schnaps
02:00 Uhr - 04:00 Uhr 2 Bier / 2 Schnaps
04:00 Uhr - 07:30 Uhr 3 Bier (letztes Bier gegen 7:30 Uhr zum Barschluss ausgetrunken)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr mit meinem Freund hinten drauf etwa 12m - 15m. Ich wollte bis zur nächsten Gehwegkante fahren, um das Gerät auszuprobieren. An besagter Kante hat dann auch die Kontrolle stattgefunden. Ich wurde demnach an meinem Ziel kontrolliert.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich hatte keineswegs mehr das Gefühl sicher fahren zu können. Ich selbst war völlig betrunken und auch mein Freund hinten auf dem Roller in keinem besseren Zustand. Es war kaum möglich die Spur zu halten. Es war schlichtweg eine Situation in der ich keine Kontrolle über das Gerät hatte. Ich kann hier nur von Glück reden, dass niemand verletzt wurde und es auch zu keinem Sachschaden kam.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Zu meiner Schande hatte ich in diesem Moment keine sonderlichen Anstalten gemacht die Fahrt in irgendeiner Form vermeiden zu wollen. Ich hatte mich von dem Gelächter meines Freundes mitziehen lassen und mich dazu entschieden das Gerät zu bewegen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich habe davor noch nie bewusst am Trinkabend alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Weder mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad. Ich habe Alkohol und den Straßenverkehr kompromisslos getrennt und bin entsprechend vor der Tat auch noch nie auffällig geworden. Jedoch gab es in der Vergangenheit einen Fall (Feier Studiumabschluss 2018), an dem ich morgens einen Kumpel nach Hause gefahren habe. Da das Trinkende hier lediglich 5-7h zurücklag, bin ich hier sicher noch mit Restalkohol gefahren.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Oben genannte Trunkenheitsfahrt mit Restalkohol am Morgen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt "schlafen" mit "ausnüchtern" gleichgesetzt. Das dass nicht der Fall ist, ist mir nun bewusst. Ich möchte künftig mit KT leben und dann auch keine Fahrzeuge mehr bewegen (vorab organisieren). Den "Standard"-Abbauwert von 0,1 pro Stunde werde ich immer im Gedächnis behalten und auch beachten.
 

Suitup

Benutzer
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Das war mit einem Alter von 15 Jahren zusammen mit zwei damaligen Kumpels aus dem gleichen Ort. Wir hatten uns an diesem Wochenende dazu entschieden, bei meinen Eltern im Garten hinter dem Haus zu zelten. In Richtung der Abendstunden kam mein Kumpel dann auf die Idee, dass wir uns doch jeweils ein Bier kaufen sollten. Es war letztlich ein Oettinger Export für 29 Cent die Flasche. Ich fande das Bier absolut widerlich. Habe es doch irgendwie zusammen mit den anderen beiden Kumpels herunter gewürgt bekommen und wir sind dann wieder zurück in den Garten meiner Eltern und ins Zelt geschlüpft. An dem Abend konnte ich kaum einschlafen weil es mich unfassbar gedreht hatte und ich mich auch beinahe übergeben musste - meine erste Erfahrung kann daher durchweg als schlechte Erfahrung mit Alkohol eingestuft werden.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach der oben beschriebenen Erfahrung war erstmal "Trinkpause" bis ich 18 wurde. Dort kam ich dann mit einem Freundeskreis in Kontakt, welcher sich jedes Wochenende den Spaß mit Alkohol verschaffte. Vorglühen, Durcheinandertrinken und die Nacht durchtrinken - das volle Programm. Die Zeit hielt in etwa zwei Jahre an. Danach reduzierte ich den Alkoholkonsum weil ich begann, mich auf meinen Werdegang zu konzentrieren. Annuliert habe ich den Konsum jedoch nicht.

Ich war weiterhin etwa 2x im Monat Wochenends gerne feiern, 1x im Jahr auf einem Festival unterwegs und habe auch mal Konzerte besucht sofern es mein Zeitfenster hergab - alles immer begleitet von Alkohol. Um nicht allzu arg auszuschweifen gilt es auf jeden Fall festzuhalten, dass bis zur Tat mein Konsum zwar nie wieder so exessiv war wie in meinem Alter von 18-20, jedoch durchweg regelmäßig getrunken wurde. In vielen Fällen nur ein - zwei Bier, in anderen Fällen aber auch ein Rausch. Seit der Tat hat sich mein Konsum drastisch reduziert.

In den ersten 3 Monaten absolute Abstinenz - der Schock. Danach wieder den einen oder anderen zögerlichen Kontakt mit einem Bier gehabt - schmeckt nicht mehr, kann es nicht mehr genießen. Sicher zum großen Teil der Gesamtsituation zu verschulden. Da mich nun nichts mehr in Richtung Alkohol zieht, habe ich mich dazu entschlossen KT zu Leben. Ich habe im Mai bereits Blutwerte ziehen lassen die I.O. sind. Nach meinem Urlaub werde ich eine Haaranalyse machen lassen. Jedoch wird hier der Wert sicher auf unter 7 fallen, da ich in der Zeit keinen Alkohol getrunken habe - es gab aufgrund Corona bedingter Absagen keine besonderen Anlässe.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


15 Jahre / 1 Bier
18-20 Jahre / 2 Cocktails zum vorglühen; 4 Bier und weitere 2-3 starke Cocktails im laufe des Abends / jedes Wochenende
20-27 Jahre / 1-4 Bier an Abenden; wenn Weihnachtsmarkt 2-max 3 Glühwein / Jedes zweite Wochenende ca.
28 Jahren / 4 Biere die letzten 7/8 Monate (Februar - dato)

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Alle Leute die meine "Trinkzeit" vom 18-20 Lebensjahr begleiteten wurden auch meinerseits mit Abschluss des 20. LJ aus meinem Leben verbannt. Man hatte mich damals mit meinen Zielen nicht ernstgenommen und ich konnte auch absolut keine Unterstützung dieser Leute erwarten. Mich hielt daher nichts mehr und ich bin "weitergezogen".

Ein Freund stand mir im Nachgang jedoch bis zum heutigen Tage in jeder Sekunde zur Seite - auch besagter Freund der zum Tatzeitpunkt mit vor Ort war. Mit ihm teilte ich nahezu jede Trinkerfahrung ab dem 20. Lebensjahr. Trinkorte waren in aller Regel nur Bars, da wir beide keine Freunde von Diskotheken sind.

Vielleicht macht es Sinn hier kurz anzuschneiden, dass auch er seit diesem Stichtag mit mir zusammen diesen Schockzustand durchlebt hat. Die einzigen Biere welche ich dieses Jahr getrunken hatte waren zusammen mit ihm und es waren auch die einzigen, welche er konsumiert hatte. Durch alle Erfahrungen bis dato haben wir uns wohl beide deutlich weiter entwickelt.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich habe mir hier wirklich sehr lange und sehr viele Gedanken gemacht...Im ersten Monat nach der Tat war einfach nur Wut präsent und ich habe alles von mir Weg geschoben. Ab dem zweiten Monat habe ich lediglich versucht mit der Situation umzugehen - also "wie mogel ich mich hier jetzt am besten durch". Seit dem dritten Monat mache ich mir jedoch nun wirklich konsequent Gedanken über diese Frage und kann nun auch tatsächlich eine fundierte Antwort dazu geben.

Meine Schwester steht 6 Jahre über mir und hat immer mit fantastischen Leistungen vorgelebt und Anerkennung meiner Eltern bekommen. Auch ich wollte diese Anerkennung gewinnen und hatte daher immer das Bedürfnis mindestens die gleichen Leistungen zu erzielen. Das resultierte in Versagensängsten und auch mangelndem Selbstbewusstsein in Ihrer Gegenwart. Egal was ich tat oder vorweisen konnte, ich war immer die Nr. 2 an der Stelle und nie wirklich auf Augenhöhe mit meiner Schwester.

Den Meistertitel bezahlte ich mit unterlaufenen Augen und einer Panikattacke vor den Klausuren. Ich hatte mich hier sogar von einem Krankenwagen abholen lassen, weil ich nicht wusste was mit mir los war (macht es hier Sinn ggf. nach einem Nachweis für die MPU zu schauen...?). Das Studium im Anschluss war getrieben von Konkurrenz und massivem Leistungsdruck. Ich lief zu jeder Zeit über meinem Limit. Die Tatsache dass ich dafür aber meine Anerkennung gewinnen konnte und mich hierdurch auch für die genannten Praktika qualifizieren konnte gaben mir aber immer ein positives Feedback aus dem Umfeld. Rückblickend betrachtet hätte ich hier bereits die Reißleine ziehen sollen. Aber das Lob, die Anerkennung haben mich "Groß" fühlen lassen - fast wie ein langjähriger Rauschzustand getrieben durch einen unstillbaren Durst nach Erfolg.
Meine guten Noten gaben mir zudem Rückendeckung. "Deine Leistung zahlt sich aus! Bleib am Ball und zieh das durch!". Auch im Rahmen meiner Abschlussarbeit lieferte ich 110% von dem was mir möglich war - schlaflose Nächste und Dauerstrom standen hier an der absoluten Tagesordnung. Ich hatte einen Besuch bei dem Optiker wegen einem Augenticken was mich zu der Zeit begleitet hatte. Natürlich wurde hier der Faktor Stress als Auslöser erkannt - jedoch war das für mich zu dem Zeitpunkt kein sonderlich negativer Begriff. Es war in meinen Gedanken "halt einfach notwendig" gestresst zu sein, wenn man weiterkommen möchte.

Da ich immer den Abschluss des Studiums vor Augen hatte, war diese gestresste Zeit in Gedanken auch immer bis zu diesem Stichtag limitiert. Dass ich aber in der Arbeitswelt nicht einfach den Schalter umlegen konnte, war so nicht mit einkalkuliert. Ich war auch die letzten zwei Jahre weiter unter Dauerstrom und habe auch weiterhin versucht die nächsten Treppenstufen zu erklimmen.

Begleitend zu dem beschriebenen Druck gab es immer auch den Alkoholkonsum. Ich hatte hier nie eine Verbindung vermutet, nüchtern rückblickend kann man diese Verbindung aber wirklich nicht mehr leugnen. Ich hatte immer das Bedürfnis, mich vor Leuten zu profilieren um entsprechende Aufmerksamkeit in Form von Lob, Anerkennung zu gewinnen. Das gelang mir besonders gut mit 1-2 Bier, da ich dann immer das Gefühl hatte, meine Gedanken gut sortieren zu können. In geselliger Runde hatte ich dann auch immer Leute um mich herum, die meine Leistungen durch staunen oder Anmerkungen lobten - für mich ein Umfeld in dem ich an Selbstbewusstsein gewann und zeitgleich meine Ängste fallen lassen konnte. Ich fühlte mich "stark".

Ich habe all die Jahre versucht mich meine Auszeit mit Alkohol zu verbinden. Es war nicht und musste auch nicht immer ein Vollrauschzustand sein, aber ein zwei Bier waren durchweg von Nöten, damit ich meinen Kopf wirklich einmal wenigstens herunterfahren konnte. Ich hatte mich zwar in der Tatnacht übergeben, jedoch möchte ich mittlerweile die Trinkfestigkeit wirklich nicht mehr leugnen. Über diesen schleichenden und stressbegleiteten Konsum hat sich mein Körper vermutlich einfach in gewisser Art und Weise an Alkohol gewöhnt.

Kurz gefasst: Ich setzte mich selbst massiv unter Druck um Anerkennung vor allem durch meine Schwester zu bekommen. Da dies nicht der Fall war, schwächte dies mein Selbstbewusstsein und ich bekam Versagensängste. Das Trinken in entsprechender Runde gab mir ein Umfeld, in dem ich mein Selbstbewusstsein aufbauen konnte und die Anerkennung bekommen habe, welche ich mir eigentlich von meiner Schwester wünschte.

Am Tattag hat mein bester Freund eine "Treppenstufe" erklimmt. Ich fühlte mich in dieser Situation verbunden und wollte ihm auch dieses Umfeld schaffen. Das führte dazu dass wir diesen Erfolg an dem Abend thematisiert und das mit dem Alkoholkonsum bis in die Morgenstunden begleitet haben.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Einen Effekt spürte ich in der Regel nach dem zweiten Bier. Meine Gedanken wirkten plötzlich so sortiert und ich fühlte mich in meinem Umfeld einfach wohler. Das war dann auch immer tatsächlich das, was ich erreichen wollte. Je nach länge des Abends folgte dann noch ein drittes / viertes Bier. Wenn ich zu wenig gegessen hatte oder gar zu schnell getrunken, war eine kurze Zeitspanne immer von einem mulmigen Magengefühl begleitet. Des weiteren kamen kleinere Gedankenaussetzer mit ins Spiel, welche mir das Gefühl gaben Dumm zu sein - etwas was ich überhaupt nicht leiden konnte.

Da ich den größten Teil des Tatabends nicht mehr im Kopf habe, werden mir die Schnäpse zu Beginn des Abends wohl "die Lichter ausgeknipst" haben. Sicher getrieben von dem Gedanken "Wenn, dann heute!". Es war einfach ein sehr emotionaler Abend und durch den unterzeichneten Arbeitsvertrag wahnsinnig euphorisch begleitet. Einfach eine dumme Ausrede, es an dem Abend völlig zu übertreiben.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Das eine Bier zum 15 Lebensjahr wurde von keinen Kommentaren begleitet.

Der Konsum zwischen dem 18 und 20 Lebensjahr hatte zu kritischen Hinweisen geführt. Es gab Personen die sich abgewandt haben da sie den Konsum so nicht vertreten wollten. Mit meinen Eltern hatte ich deswegen öfters Streit. Die Bestätigung durch den Freundeskreis, das ständige Kennenlernen von neuen Leuten und auch das durch den Konsum steigende Selbstbewusstsein und absinkende Hemmschwelle haben die Hinweise aber "klein" wirken lassen.

Beim
Konsum ab dem 20 Lebensjahr gab es tatsächlich nie kritische Anmerkungen bzgl. meines Trinkverhaltens. Vielleicht weil es auch einfach für mein Umfeld "unaufällig" war.

Es gab aber nahezu konsequent Anmerkung zu meinem Stressgemüt. Mein bester Freund, meine Familie wie auch das unmittelbare Arbeitsumfeld hat mir im Laufe der Jahre deutliche Signale gegeben ich solle doch mal runterfahren, halblang machen. Man hat mir wirklich versucht zu vermitteln, dass auch weniger Vollgas, immer noch ausreichen würde. Ich hatte diese Anmerkungen aber immer als Bestätigung gesehen, dass meine Leistungen erkannt werden.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es hat definitiv dazu geführt, dass wenn man sich mal am Wochenende getroffen hat, mich sozusagen immer mit einem Bier in Verbindung gebracht hatte. Es war eher absolut ungewöhnlich mich mal mit einer Cola oder einem Wasser zu sehen. Solche Moment wurden dann auch gelegentlich spaßend hinterfragt "Was denn los, bist heute etwas krank?"

Auch Sport, anderweitige Aktivitäten, mal was "Neues" ausprobieren war für mich nie interessant. Ich wollte immer nur mein gewohntes Umfeld generieren, in dem ich mich wohl fühlte.

Also Folge sehe ich unter anderem auch dass ich nie wirklich eine Beziehung hatte. Auch das hat sich dieses Jahr mit dem Konsumrückgang geändert.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja, die zwei Lebensjahre zwischen 18-20 Jahren. Ich hatte in dieser Zeit viele neue Leute kennengelernt. Darunter war es auch deutlich einfacher mit Mädchen in Kontakt zu kommen. Da durch den massiven Konsum die Hemmschwelle entsprechend niedrig war, fühlte ich mich deutlich selbstbewusster.

Diese zwei Jahre wollte ich einfach weiter neue Leute kennenlernen und mit der Gruppe unterwegs sein. Meine Umorientierung in Richtung meines Werdegangs hat hier aber kompromisslos einen Riegel vorgeschoben. Den Kontakt mit diesen Personen gibt es nun seit 8 Jahren nicht mehr und wird es in dieser Form auch nicht mehr geben.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, in den oben beschriebenen zwei Jahren war das mindestens 1x im Monat der Fall. Hier gab es auch den einen oder anderen Abend über dem schlichtweg der Begriff "Saufen" stand. Aber betrachten wir die Zeit danach, so gab es hier in den 8 Jahren zwei Fälle.

Der erste Fall war 2016 auf einem Festival bei dem ich zu einem Trinkspiel überredet wurde (gegen Trinkspiele habe ich mich immer gestreubt). Hier hatte ich hatte ich mein Bier (0,5 aus der Dose) auf Ex leer trinken müssen. Nach etwas würgen hatte ich das Bier dann auch unten. Da der Festivaltag jedoch noch lange anhielt, folgten hierauf noch etwa 5-6 Bier verteilt auf die nachfolgenden 5h nähe der Bühne. Meine Erinnerung nach dem Trinkspiel begrenzen sich ausschließlich auf die Erzählungen der Leute die auch vor Ort waren.

Der zweite Fall war die beschriebene Trinknacht zum Tatzeitpunkt am 16.11.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein, das war früher nie der Fall. Ich hatte meinen Konsum immer als problemlos eingestuft und daher nie darüber nachgedacht. Seit dem Tatzeitpunkt ist das für mich eine 180 Grad wende - zum positiven!

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Ich habe mich damals als einen unauffälligen Genusstrinker gesehen. Personen, welche den Alkohol als Betäubungsmittel zweckentfremden waren für mich Menschen, welche hier konsequent im Dauerrausch leben.

Heute betrachte ich mich rückblickend als einen solchen Missbräuchler. Ich habe den Alkohol immer dazu verwendet, meine Gedanken zu betäuben und mich von meinem dominierenden Umfeld abzulenken. Das hat sich seit der Tat nun geändert.
 

Suitup

Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein, ich trinke seit 3-4 Monaten keinen einzigen Tropfen mehr. In Zukunft möchte ich mir aber vornehmen, nur zu besonderen Anlässen etwas zu trinken. Das wird voraussichtlich nicht nicht mehr wie 6 mal im Jahr der Fall sein und dann auch nur entsprechend ein Getränk wie zb. ein Sekt oder ein Bier.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Da war Mai dieses Jahr. Ein Bier zusammen mit meinem Freund via Videotelefonie im Rahmen des Shutdowns.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Das habe ich in der Vergangenheit tatsächlich gerne mal getrunken. Ich kann mir vorstellen hier an heißen Sommertagen mit Freunden im Biergarten darauf zurückzugreifen. Definitiv aber nur im Sommer und auch entsprechend in Maßen.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinken heute in kontrolliertem Maße, weil mich die Erkenntnis, wie ich versucht habe meine Versagensängste, den Stress in der Vergangenheit zu betäuben absolut schockiert hat. Auch die Kompensation meines Selbstbewusstsein-Defizit gehören hier dazu. Es ist schade, dass dieser Erkenntnis erst mit einem Entzug der Fahrerlaubnis kam. Jedoch bin ich absolut froh, dass es letztlich dazu kam! Ich kann mir kaum ausmalen, wohin das in der Zukunft noch geführt hätte...

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich war mir in der Vergangenheit keiner Krankheit bzw. keiner Zweckentfremdung bewusst. Ich hatte mich immer als "normaler" Trinker bzw. Genieser der Sache gesehen. Die erschreckende Erkenntnis hat hier letzen Endes dazu beigetragen, dass ich mich seither geändert habe und es auch nicht mehr zu einem Missbrauch kommen wird.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Eine kurzfristige Abstinenz hatte ich aufgrund des Schockzustandes den ich nach der Tat erlitten hatte. Immerhin war der Führerschein weg, alle meine Hobbys den Bach runter, der Job für den ich jahrelang mich hochgearbeitet hatte in akuter Gefahr. Ich habe aber viele Unterstützer gefunden die aktuell mit mir zusammen versuchen die Situation zu meistern.

Mein Trinkverhalten geändert habe ich im Anschluss, nachdem ich mich wirklich mit der Sache auseinandergesetzt und mich für KT entschieden habe. Das hat jetzt nun auch dazu geführt, dass ich absolut nicht mehr zu meinem alten Verhalten hin zurück möchte - ich schäme mich sogar dafür. Mein Freund, der diese Sache begleitet, teilt diese Meinung absolut und durchlebt diesen Änderungsprozess sozusagen mit mir.

Die Umstellungsphase kann ich am ehesten ab dem 1-2 Monat berichten. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt zwar noch nicht sonderlich mit mir selbst und dem eigentlichen Problem befasst, jedoch konnte ich körperliche Veränderungen feststellen, wie ich sie schon kannte als ich mit 21 Jahren mit dem Rauchen aufhörte. Ich war morgens nicht mehr so träge und stand deutlich fitter auf. Auch fühle es sich so in etwas an, als wann man nicht mehr mit einem "Tunnelblick" durch das Leben schreitet sondern viel Aufmerksamer ist. Mein Interesse zu gesunder Ernährung und Sport ist dahingehend auch massiv gestiegen und ich bin nach wie vor sowohl sportlich wie auch in der Küche besonders aktiv :)

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Mittlerweile ein absolut positives Feedback. Meine Familie lobt meine Konsequenz bzgl. Sport und ist absolut erfreut über mein Interesse an der Ernährung. Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk hat mir meine Mutter zb. ein selbstgebasteltes Rezeptbuch geschenkt. Auch mein Freundeskreis erfreut sich an dieser Veränderung, da ich nun im Bereich Sport z.b. mit einem Kumpel ein mal die Woche Abends mitjoggen kann und er davor immer alleine unterwegs war.

Ich selbst bin stolz auf das was ich in den paar Monaten an mir ändern konnte. Ich konnte in der Zeit auch eine Partnerin finden und führe zu aktuell eine glückliche Beziehung - wäre davor undenkbar gewesen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Nachdem ich mich mit meiner Situation auseinandergesetzt habe, führte ich zunächst ein Gespräch mit meiner Familie. Da diese mit meiner Gesamtsituation vertraut waren, ging mir das Thema auch relativ "leicht von den Lippen". Ich thematisierte die Beweggründe für mein Trinkverhalten und wollte dieses "Ungleichgewicht" bzgl der Anerkennung auch ansprechen - so wie ich es auch aufgefasst hatte. Ich stoß hier auf absolutes Verständnis. Es war eben auch nicht so, wie ich es aufgefasst hatte. Meine Leistungen wurden immer gesehen und immer anerkannt. Ich war einfach zu ignorant oder zu eingespannt in meinem eigenen Film um die Sache auch wahrnehmen zu können. Das Ausbrechen aus diesem Kreislauf hat mir ein Stein vom Herzen fallen lassen und nimmt mir jetzt auch den Leistungsdruck unter dem ich ständig stand. Auch die Tatsache das ich 6 Jahre mit meiner Schwester auseinanderstehe hatte ich nie wirklich erkannt - wer weiß wo ich in 6 Jahren stehe?

Ich bin nun imstande meine Versagensängste in den Griff zu bekommen und dahingehend auch mein Arbeitspensum in jeder Form zu normalisieren. Das resultiert in deutlich mehr Freizeit, welche ich nun unter anderem für Sport und Kochen nutze. Ich habe hier seit Januar beispielhaft bereits 7kg abgenommen und fühle mich in allen Lebenssituation wohler!

Des Weiteren habe ich nun auch den Entschluss gefasst, meine aktuelle Tätigkeit aufzugeben und mich mit in unser Familienunternehmen zu integrieren.
Mein Vater hat eine kleine Werkstatt mit 2 weiteren Mitarbeiter. Da ich sowieso nahezu jedes Wochenende in der Vergangenheit wegen meines Hobbys dort verbracht hatte, könnte ich mein Hobby wirklich auch mit der Arbeit kombinieren. Mein Vater hätte es sowieso immer gerne gesehen, wenn sein Sohn ihn mit der Werkstatt unter die Arme greift. Ich war lediglich immer zu ignorant unterwegs und hatte meine eigenen utopischen Ziel verfolgt. In diesem deutlich entspannteren Umfeld in Kombination mit meiner prinzipiellen Verhaltensänderung und auch neuer persönlicher Ansicht der Sache bin ich sicher, dass dieses Verhalten dauerhaft stabil bleiben wird.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)




Ich bin mir sicher, dass die Zukunft noch Gefahren bergen könnte, welche mein Selbstbewusstsein auf die Probe stellen werden. Nach dem Gespräch in der Familie habe ich nun aber nicht mehr das drängende Bedürfnis nach Anerkennung wie es davor der Fall war. Des Weiteren habe ich mein Selbstbewusstsein durch Sport und neue Interessen wie z.b. das Kochen für andere gestärkt. Mir ist bewusst, dass dies Änderungen im zeitlichen Bereich von Monaten noch als neu und frisch angesehen werden, jedoch bin ich mit allem kompromisslos zufrieden und würde sie weder bereuen noch missen wollen.

Zudem durchlebe ich während ich diese Zeilen hier schreibe aktuell eine äußerst Emotionale Phase welche meine Welt etwas erschüttert hat. Ein direkter Verwandter - meine Oma, wie eine Mutter für mich - ist am 25.07. durch eine bakterielle Infektion verstorben. Trotz dieser Trauer die ich aktuell durchlebe, bin ich in Bezug auf den Alkohol absolut stabil und weiterhin stolz darauf, den Weg so zu gehen wie ich ihn aktuell beschreite. Auch meine Oma hätte sicher nicht gewollt, dass ich meinen Körper und Geist zukünftig weiterhin mit Stress und Alkohol vergifte.

Meine Freundin lebt strikt alkoholfrei da sie es weder geschmacklich, noch vom Effekt her in irgendeiner Form vertreten könnte. Auch von dieser Seite aus gibt es keinen Kontakt oder Bezug zum Alkohol der überhaupt dazu beitragen könnte, mich umdenken zu lassen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich hatte in der Vergangenheit das Thema schon immer mit 0,0 Promille gelebt und werde das auch so weiterhin ausnahmslos fortführen. Was sich hier aber zusätzlich noch geändert hat, ist meine Ansicht ggü. aller Verkehrsmittel und auch das Verständnis zum Alkoholabbau im Körper - Stichwort Restalkohol. Hier werde ich den Abbauwert immer im Blick behalten. Bei besagten besonderen Trinkanlässen werde ich entweder auf die gängigen öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxi oder Fahrgemeinschaften zurückgreifen. In bestem Fall ist der Ort sogar zu Fuß zu erreichen. Fahrräder und E-Scooter bzw ähnliches werde ich in Zukunft komplett meiden - auch nüchtern. Ich hatte vor der Tat nicht verwendet und halte es auch weiterhin nicht für notwendig. Alles was der E-Roller erreichen kann, kann ich im sportlichem Schritt auch zu Fuß erreichen :)

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich habe die letzten Monate einige Änderungen in meinem Leben eingeführt, welche ich vor der Tat so nicht für möglich gehalten hätte. Es ist Schade, dass ich diesen Schub in die Richtung erst durch den Verlust des Führerscheines erleben musste, jedoch bin ich letztlich froh, diesen neuen Weg eingeschlagen zu haben!
 
A

arcr11

Gast
Aktuell fehlt mir die Zeit, daher nur ganz kurz von meiner Seite.
Die anderen Nutzer sind da eh hilfreicher bei der Problematik.
Den neuen fb habe ich mangels Zeit nicht (!) gelesen.

Hier stehe ich gerade etwas im Raum. Was siehst du vollkommen anders?

Ich habe hier aus meiner Ansicht in der Vergangenheit gesprochen. Vor der Tat hatte ich meinen Konsum als problemlos eingestuft - meine aktuelle Ansicht weicht hiervon natürlich komplett ab! Daher auch die Wende um 180 Grad. Oder meinst du, dass die Wende nicht positiv sei...?

Nein, ich sehe keine positive Wende bislang. Das schrieb ich aber bereits.
Du weißt nicht, was du eigentlich vor hast. Mal Abstinent, dann kt, dann ganz verzichten, dann nur für die mpu auf alles verzichten, danach munter weiter machen.. Genau darum geht es, entweder du widersprichst dir oder du zeigst, das du eigentlich Gar keinen Plan hast, was du tun willst.
Und solange das der Fall ist, macht die Arbeit hier keinen Sinn.
Also natürlich möchte ich dass der GA mir die Geschichte "abkauft".
Grundlegend falsche Einstellung. Hier geht's um keine Geschichte oder sonst was. Für dich scheint es nur eine Moment Aufnahme zu werden, dich vorm GA sauber zu präsentieren und dann geht's weiter. Und genau das läuft einfach nicht.

Auch wieder ein super Beispiel :
Die Biere haben mir aber weder geschmeckt noch reizt es mich in irgendeiner Form hier nochmal zur Flasche zu greifen.

Aktuell sieht es also wie folgt aus: Ich trinke absolut nichts. In Zukunft nur zu besonderen Anlässen zum anstoßen ein Getränk.
Passt hiermit weiterhin nicht zusammen. Was willst du damit erreichen?! Das deine Nachweise sauber sind? Super. Und dann?
Das ist genau das was ich die ganze Zeit meine. Und das scheine ja nicht nur ich so zu sehen.


Habe das Gefühl das mir der GA aus gezielt allem einen Strick machen will..
Exakt das ist sein Job!
Nur so findet er raus, in du ihm ne Geschichte auftischt oder ernsthaft realisiert und Änderungen vorgenommen, vor allen verinnerlicht, hast.

Viel weiter komme ich jetzt für den Moment nicht. Aber diese Dinge sind deine Problematik und die scheint dir irgendwie nicht tief genug bewusst zu sein.

Shg wäre glaube ich der erste richtige schritt in deinem Fall. Die Telefonate helfen da nichts denke ich.
 

Suitup

Benutzer
Guten Morgen @Nancy!

Die MPU steht am 5.10. an. Der Termin hat sich um eine Woche nach hinten geschoben, weil das Labor der Haaranalyse bereits mit Verzögerungen rechnet...Ist im neuen FB auch so angepasst/markiert. Da ich diese jetzt am 16.09. machen lasse, sollte das aber machbar sein :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Suitup,

zunächst möchte ich dich auf diesen Thread aufmerksam machen:

Bitte die Schriftfarbe beachten

Ich habe das jetzt in deinen Beiträgen aber nur in den Zitaten abgeändert, da mir der Aufwand ansonsten zu groß war
rolleyes.gif


Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ende Mai habe ich meine Leberwerte Checken lassen - alles i.O.. Es liegen auch noch Werte von 2014 vor, welche auch komplett i.O. sind
Die LW aus 2014 musst du allerdings nicht mit zur MPU nehmen...
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

[.............]

Das Resultat war die Beschlagnahmung von Handy und Führerschein. Die Blutabnahme um 09:02 Uhr ergab einen BAK von 1,69 - und fiel damit deutlich höher wie die Atemwerte aus. Die Anzeige bzgl. der Audioaufnahme wurde 4 Monate später fallen gelassen.
Die Handysache erwähnst du bei der MPU bitte nur wenn der GA dich darauf anspricht...
Hier konnte ich kurz meinen Notdurft verrichten und musste mich auch Übergeben - zu meinem Nachteil wurde dies jedoch nicht mit in die Akten aufgenommen.
Was hätte das -aus deiner Sicht- geändert?
think.gif

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Insgesamt waren es 7 Bier und 4 Schnäpse.

01:00 Uhr - 02:00 Uhr 2 Bier / 2 Schnaps
02:00 Uhr - 04:00 Uhr 2 Bier / 2 Schnaps
04:00 Uhr - 07:30 Uhr 3 Bier (letztes Bier gegen 7:30 Uhr zum Barschluss ausgetrunken)
Da du die Trinkmenge anhand des auch von uns verwendeten Promillerechners herausgefunden hast, habe ich es nicht nachgeprüft, sondern gehe davon aus dass sie zutreffend ist. Beim GA wirst du die Mengen etwas klarer aufführen müssen (Bier 0,3l? 0,5l? Schnaps 2cl? 4cl?).
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich habe davor noch nie bewusst am Trinkabend alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Weder mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad. Ich habe Alkohol und den Straßenverkehr kompromisslos getrennt und bin entsprechend vor der Tat auch noch nie auffällig geworden. Jedoch gab es in der Vergangenheit einen Fall (Feier Studiumabschluss 2018), an dem ich morgens einen Kumpel nach Hause gefahren habe. Da das Trinkende hier lediglich 5-7h zurücklag, bin ich hier sicher noch mit Restalkohol gefahren.
Nicht aufgefallen? Dann reicht hier ein einfaches "Nein".
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Oben genannte Trunkenheitsfahrt mit Restalkohol am Morgen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt "schlafen" mit "ausnüchtern" gleichgesetzt. Das dass nicht der Fall ist, ist mir nun bewusst. Ich möchte künftig mit KT leben und dann auch keine Fahrzeuge mehr bewegen (vorab organisieren). Den "Standard"-Abbauwert von 0,1 pro Stunde werde ich immer im Gedächnis behalten und auch beachten.
Also wirklich nur diese eine Fahrt?
think.gif

Fahrten unter Alkohol

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach der oben beschriebenen Erfahrung war erstmal "Trinkpause" bis ich 18 wurde. Dort kam ich dann mit einem Freundeskreis in Kontakt, welcher sich jedes Wochenende den Spaß mit Alkohol verschaffte. Vorglühen, Durcheinandertrinken und die Nacht durchtrinken - das volle Programm. Die Zeit hielt in etwa zwei Jahre an. Danach reduzierte ich den Alkoholkonsum weil ich begann, mich auf meinen Werdegang zu konzentrieren. Annuliert habe ich den Konsum jedoch nicht.

Ich war weiterhin etwa 2x im Monat Wochenends gerne feiern, 1x im Jahr auf einem Festival unterwegs und habe auch mal Konzerte besucht sofern es mein Zeitfenster hergab - alles immer begleitet von Alkohol. Um nicht allzu arg auszuschweifen gilt es auf jeden Fall festzuhalten, dass bis zur Tat mein Konsum zwar nie wieder so exessiv war wie in meinem Alter von 18-20, jedoch durchweg regelmäßig getrunken wurde. In vielen Fällen nur ein - zwei Bier, in anderen Fällen aber auch ein Rausch. Seit der Tat hat sich mein Konsum drastisch reduziert.

In den ersten 3 Monaten absolute Abstinenz - der Schock. Danach wieder den einen oder anderen zögerlichen Kontakt mit einem Bier gehabt - schmeckt nicht mehr, kann es nicht mehr genießen. Sicher zum großen Teil der Gesamtsituation zu verschulden. Da mich nun nichts mehr in Richtung Alkohol zieht, habe ich mich dazu entschlossen KT zu Leben. Ich habe im Mai bereits Blutwerte ziehen lassen die I.O. sind. Nach meinem Urlaub werde ich eine Haaranalyse machen lassen. Jedoch wird hier der Wert sicher auf unter 7 fallen, da ich in der Zeit keinen Alkohol getrunken habe - es gab aufgrund Corona bedingter Absagen keine besonderen Anlässe.
Mal ganz abgesehen davon dass dieser Absatz nicht in die Frage 9 gehört, kann ich mich meinen Vorschreibern hier nur anschließen, deine Aussagen sind zu ambivalent.
Einerseits schmeckt dir das Bier nicht mehr und es "zieht dich nichts mehr hin", andererseits möchtest du aber das "KT" praktizieren. Da bleibt die Frage nach dem "warum"? Warum lässt du den Alk. dann nicht gleich ganz weg und lebst künftig abstinent?

Das solltest du dringend überdenken/überarbeiten.
Ansonsten ist zu sagen dass du bei der MPU von einer "Trinkpause" reden kannst die du mit einer Haaranalyse untermauerst.

Noch etwas: versuche bei der MPU zu deinen Trinkmengen im Vorfeld zu stehen. Soll heißen: die Menge die du bei der TF intus hattest musst du auch vorher schon einige Mal -zumindest annähernd- erreicht haben. Die Angabe "ein Rausch" könnte da zu ungenau sein, sondern der GA wird wohl genauere Angaben von dir erwarten. 4 Bier im Vorfeld und dann 7 + 4 Schnäpse bei der TF sind dabei deutlich zu wenig. Auch wenn du vor x Jahren mal eine Giftfestigkeit aufgebaut hattest, verliert sich das im Laufe der Jahre sofern man nicht in der Übung bleibt. Nicht falsch verstehen, die Trinkfestigkeit an sich verliert man nie mehr, trotzdem bedarf es weiterer Übung um sie beizubehalten.

Hast du dich eigentlich mal mit Promilleberechnung auseinandergesetzt? Wenn nicht solltest du das unbedingt tun:
Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

[...........]
Deine Trinkmotive sind für mich nachvollziehbar, daher keine weiteren Anmerkungen.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es hat definitiv dazu geführt, dass wenn man sich mal am Wochenende getroffen hat, mich sozusagen immer mit einem Bier in Verbindung gebracht hatte. Es war eher absolut ungewöhnlich mich mal mit einer Cola oder einem Wasser zu sehen. Solche Moment wurden dann auch gelegentlich spaßend hinterfragt "Was denn los, bist heute etwas krank?"

Auch Sport, anderweitige Aktivitäten, mal was "Neues" ausprobieren war für mich nie interessant. Ich wollte immer nur mein gewohntes Umfeld generieren, in dem ich mich wohl fühlte.

Also Folge sehe ich unter anderem auch dass ich nie wirklich eine Beziehung hatte. Auch das hat sich dieses Jahr mit dem Konsumrückgang geändert.
Das Ganze ist i-wie ungünstig formuliert und trifft nicht den Kern der Sache. Es ist weniger wichtig ob du "immer mit einem Bier in Verbindung gebracht" wurdest (ist eher ungünstig zu bewerten), als dass es darum geht welche Auswirkungen der Alk.konsum für dich selbst hatte.
Gab es z.B. Schwierigkeiten im pers. Umfeld oder bei der Arbeit?
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, in den oben beschriebenen zwei Jahren war das mindestens 1x im Monat der Fall. Hier gab es auch den einen oder anderen Abend über dem schlichtweg der Begriff "Saufen" stand. Aber betrachten wir die Zeit danach, so gab es hier in den 8 Jahren zwei Fälle.

Der erste Fall war 2016 auf einem Festival bei dem ich zu einem Trinkspiel überredet wurde (gegen Trinkspiele habe ich mich immer gestreubt). Hier hatte ich hatte ich mein Bier (0,5 aus der Dose) auf Ex leer trinken müssen. Nach etwas würgen hatte ich das Bier dann auch unten. Da der Festivaltag jedoch noch lange anhielt, folgten hierauf noch etwa 5-6 Bier verteilt auf die nachfolgenden 5h nähe der Bühne. Meine Erinnerung nach dem Trinkspiel begrenzen sich ausschließlich auf die Erzählungen der Leute die auch vor Ort waren.

Der zweite Fall war die beschriebene Trinknacht zum Tatzeitpunkt am 16.11.
Nochmal zur Erklärung für mich:
Gab es nun genau 2 Vorfälle, oder -wie von mir fett markiert- 2 Jahre lang jeden Monat mind. einen? :smiley2204:
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein, ich trinke seit 3-4 Monaten keinen einzigen Tropfen mehr. In Zukunft möchte ich mir aber vornehmen, nur zu besonderen Anlässen etwas zu trinken. Das wird voraussichtlich nicht nicht mehr wie 6 mal im Jahr der Fall sein und dann auch nur entsprechend ein Getränk wie zb. ein Sekt oder ein Bier.
Ich wiederhole hier noch einmal meine Frage: warum willst du denn dann überhaupt noch Alk. trinken?
6x im Jahr? Darauf könntest du dann doch auch verzichten...
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Da war Mai dieses Jahr. Ein Bier zusammen mit meinem Freund via Videotelefonie im Rahmen des Shutdowns.
Hilf mir jetzt nochmal: Du hattest die TF im Nov. 2019, daraufhin hast du -unter Schock- 3 Monate nichts mehr getrunken, also bis Feb. 2020. Danach hast du hin und wieder ..?.. bis Mai getrunken und dann gänzlich aufgehört. Richtig? Nach der Haaranalyse bzw. MPU möchtest du dann KT betreiben. Auch richtig?
Warum genau hast du im Mai aufgehört Alk. zu trinken? Um dem Gutachter zu "beweisen" dass es auch ohne Alk. geht?
Wenn ja, ist das eine eher schlechte Strategie. Denn beim GA kommt es so an:

Was er nach der TF gemacht bzgl. Alk. weiß ich nicht, denn dafür gibt es keine Belege. Fakt ist dass er mir einen AN über 3 Monate kurz vor der MPU zeigt und dann "KT" betreiben will, wobei die künftigen Trinkanlässe angeblich nur 6x im Jahr sein sollen...
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Das habe ich in der Vergangenheit tatsächlich gerne mal getrunken. Ich kann mir vorstellen hier an heißen Sommertagen mit Freunden im Biergarten darauf zurückzugreifen. Definitiv aber nur im Sommer und auch entsprechend in Maßen.
Hier bitte aufpassen: manch ein GA sieht das als "Wiedereinstieg" in "altbewährte" Verhaltensweisen. Verallgemeinern kann man das nicht, für viele GA ist es auch okay wenn alk.freies Bier (welches oft nicht alk.frei ist) getrunken wird. Die Frage danach kommt auch eher weniger in der MPU. Ich wollte nur darauf hinweisen.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinken heute in kontrolliertem Maße, weil mich die Erkenntnis, wie ich versucht habe meine Versagensängste, den Stress in der Vergangenheit zu betäuben absolut schockiert hat. Auch die Kompensation meines Selbstbewusstsein-Defizit gehören hier dazu. Es ist schade, dass dieser Erkenntnis erst mit einem Entzug der Fahrerlaubnis kam. Jedoch bin ich absolut froh, dass es letztlich dazu kam! Ich kann mir kaum ausmalen, wohin das in der Zukunft noch geführt hätte...
Die Frage war: warum du weiterhin noch Alk. trinken willst.
IdR geschieht dies aus Genussgründen. Da dir Bier -wie du selbst sagst- aber gar nicht mehr schmeckt, wäre es interessant zu wissen warum du es weiterhin trinken möchtest
think.gif


Ich mache an dieser Stelle erst einmal einen "cut" da diese generelle Frage erstmal geklärt werden müsste bevor ich auf die weiteren Antworten eingehe...
 

Suitup

Benutzer
Hallo @Nancy ,

sorry für die Farbwahl! Wird ab sofort in Grün angepasst!

Die Handysache erwähnst du bei der MPU bitte nur wenn der GA dich darauf anspricht...
Ich werde es meinerseits nicht ansprechen, danke für die Anmerkung.


Was hätte das -aus deiner Sicht- geändert?
think.gif
Mir wurde von der Caritas gesagt, dass das Übergeben dem GA auch zeigen könnte, dass der Körper die Mengen keineswegs gewohnt ist und somit auf das "Gift" reagiert. Da es aber nicht im Bericht mit aufgenommen wurde, würde ich es prinzipiell nicht erwähnen. Ich möchte nicht dass der GA denkt, ich würde ihm hier eine Lüge auftischen um besser dazustehen.


Da du die Trinkmenge anhand des auch von uns verwendeten Promillerechners herausgefunden hast, habe ich es nicht nachgeprüft, sondern gehe davon aus dass sie zutreffend ist. Beim GA wirst du die Mengen etwas klarer aufführen müssen (Bier 0,3l? 0,5l? Schnaps 2cl? 4cl?).
Es waren 0,5 Biere und 2cl Schnäpse. Ich werde es im nächsten FB Post anpassen.


Also wirklich nur diese eine Fahrt?
think.gif

Fahrten unter Alkohol
Hier hatte ich auch einen anderen Thread verfolgt, dessen Threadsteller sich mit der Frage auch nicht leicht getan hat. Ich habe seit meinem Führerscheinerwerb das Fahren mit dem Alkohol absolut strikt und kompromisslos getrennt. Es gab auch keine Fahrten mit ein oder zwei Bier. Also ja, wirklich nur eine Fahrt. Aber natürlich verstehe ich den GA an der Stelle...Die Statistik ist eindeutig und als Ausnahme hat man es hier immer schwer. Würdest du empfehlen hier mit meinen Aussagen eher in die Statistik zu schweifen? Demnach würde mir folgendes einfallen (meine Aussage in Frage 29 würde ich dann noch entsprechend anpassen):

Ich bin in den Sommermonaten gerne ca 1x die Woche im Biergarten gewesen um ein, maximal zwei Bier mit Freunden zu trinken. Von Mai bis September wären das etwa 16 Fahrten im Jahr. Da ich meinen Führerschein habe seit ich 18 bin, wären das bereits 160 Fahrten bei denen ich alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen habe.


Mal ganz abgesehen davon dass dieser Absatz nicht in die Frage 9 gehört, kann ich mich meinen Vorschreibern hier nur anschließen, deine Aussagen sind zu ambivalent.
Einerseits schmeckt dir das Bier nicht mehr und es "zieht dich nichts mehr hin", andererseits möchtest du aber das "KT" praktizieren. Da bleibt die Frage nach dem "warum"? Warum lässt du den Alk. dann nicht gleich ganz weg und lebst künftig abstinent?

Das solltest du dringend überdenken/überarbeiten.
Ansonsten ist zu sagen dass du bei der MPU von einer "Trinkpause" reden kannst die du mit einer Haaranalyse untermauerst.
Ein Erklärungsversuch: KT möchte ich praktizieren um ausschließlich an besonderen Anlässen mit anstoßen zu können. In aller Regel sind das Events wie "runde" Geburtstage oder zb die Einweihung einer Wohnung. Meine Schwester bekommt bald ihr Kind - auch das wäre für mich einer dieser Anlässe mit der Familie anzustoßen. Bei diesen Events wird in aller Regel mit einem Glas Sekt angestoßen. Ich verfolge das KT, da ich exakt Events wie solche nicht ausschließen möchte (im Sinne des Anstoßen mit dem entsprechenden Getränk). Ich ziele hier auf seltenere Anlässe und definitiv nicht jeden Geburtstag aus dem Freundeskreis.

"Mich zieht nichts mehr zum Alkohol" würde ich dann tatsächlich rausnehmen, da das ja so nicht stimmt...Wie gerade beschrieben zieht mich die Tatsache zum Alkohol, dass ich bei besonderen Anlässen mit anstoßen möchte. Um in der MPU keine Verwirrung zu provozieren würde ich auch den Satz mit "(...) schmeckt nicht mehr(...)" aus dem FB nehmen und so nicht beim GA erwähnen. Wäre das so transparenter?


Ansonsten ist zu sagen dass du bei der MPU von einer "Trinkpause" reden kannst die du mit einer Haaranalyse untermauerst.
Könnte das dem GA nicht fälschlicherweise vermitteln, dass ich die Trinkpause bis zur MPU mache weil ich "nur ohne Alkohol" kann und da ich KT anstrebe bei dem nächsten Bier wieder auffällig werde?


Noch etwas: versuche bei der MPU zu deinen Trinkmengen im Vorfeld zu stehen. Soll heißen: die Menge die du bei der TF intus hattest musst du auch vorher schon einige Mal -zumindest annähernd- erreicht haben. Die Angabe "ein Rausch" könnte da zu ungenau sein, sondern der GA wird wohl genauere Angaben von dir erwarten. 4 Bier im Vorfeld und dann 7 + 4 Schnäpse bei der TF sind dabei deutlich zu wenig. Auch wenn du vor x Jahren mal eine Giftfestigkeit aufgebaut hattest, verliert sich das im Laufe der Jahre sofern man nicht in der Übung bleibt. Nicht falsch verstehen, die Trinkfestigkeit an sich verliert man nie mehr, trotzdem bedarf es weiterer Übung um sie beizubehalten.
Danke für die Info! Ich setze den Rausch mit 6-8 Biere 0,5l gleich (abhängig von der Dauer). Werde ich im nächsten FB anpassen und entsprechend (NICHT Blau oder Rot :)) markieren.


Hast du dich eigentlich mal mit Promilleberechnung auseinandergesetzt? Wenn nicht solltest du das unbedingt tun:
Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung
Habe ich gerade mal durchgerechnet:
0,5 Bier 20g = 2,5 TE
Schnaps 0,8g = 1TE

Bei 4 Schnaps und 7 Bier komme ich auf 21,5 TE für den Abend. Bei meinem Gewicht von 74kg (sagen wir 75kg) wäre eine TE mit 0,15 Promille gleichzusetzen. Demnach komme ich auf 3,2 Promille - Abbauzeit über 8h (8x0,15 = 1,2 Promille) = 2 Promille

Dem BAK Selbsttest von kontrolliertes-trinken.de nach hätte ich hier 1,7 Promille. Mir ist aber aufgefallen, dass hier der Schnaps nicht mit 8g sondern 6,6g gerechnet wird. Das sollte aber rechnerisch eigentlich auch nicht einen solchen Unterschied machen...



Das Ganze ist i-wie ungünstig formuliert und trifft nicht den Kern der Sache. Es ist weniger wichtig ob du "immer mit einem Bier in Verbindung gebracht" wurdest (ist eher ungünstig zu bewerten), als dass es darum geht welche Auswirkungen der Alk.konsum für dich selbst hatte.
Gab es z.B. Schwierigkeiten im pers. Umfeld oder bei der Arbeit?
Ein Voredner hat sich hier auch bereits aufgehangen. Werde den ersten Absatz im aktualisierten FB rausnehmen. Und ja, ich treffe hier wirklich nicht den Kern - sorry dafür...Änderung wie folgt:

Rückblickend fühlte ich mich im allgemeinen deutlich träger und demotivierter. Zu dem Zeitpunkt ist mir das nie wirklich aufgefallen. Seit der Änderung meines Konsumverhaltens jedoch, ist es wirklich wie als wenn man etwas mehr "aufwacht". Wenn ich es an einem Wochenende mal über 6-8 Bier wurden, dann musste sich mein Körper hiervon die ersten zwei Wochentage immer noch erholen. Ich meine damit nicht direkt einen Kater, sondern einfach nur ein Gefühl, "schlaff" und träge zu sein. Der klassische Kater bleib aber in meinem Fall auch nicht aus.

Zudem bin ich Migränepatient (Augenmigräne). Ich hatte in den letzten Jahre in der Regel immer spätestens alle 1-2 Monate einen richtig üblen Anfall. Seit der Änderung hat sich das drastisch reduziert! Ich habe an der Stelle jetzt keine Langzeiterfahrung, aber dieses Jahr waren es bisher nur 2 Attacken!


Nochmal zur Erklärung für mich:
Gab es nun genau 2 Vorfälle, oder -wie von mir fett markiert- 2 Jahre lang jeden Monat mind. einen? :smiley2204:
Die zwei Jahre beziehen sich auf mein 18-20 Lebensjahr. Hier war es mindestens 1x im Monat der Fall das ich am nächsten Tag nicht mehr genau wusste was geschehen ist oder wie viel ich getrunken hatte. In den darauffolgenden Jahren bis dato gab es es den Festival-Fall und die Trunkenheitsfahrt. Hier habe ich in beiden Fällen einen Filmriss und musste mich übergeben.

Aber ich habe die Frage wohl auch etwas falsch gedeutet und mich nur auf die zwei Ausreißer in den letzten Jahren fokussiert... Ich hatte ja auch angegeben gelegentlich im "Rausch" zu sein. Das war mit 6-8 Bier etwa alle 2-3 Monate der Fall. Hier wäre von Volltrunkenheit die Rede und gehört unter dieser Frage auch mit angegeben. Werde ich im nächsten FB sauber nachziehen.


Ich wiederhole hier noch einmal meine Frage: warum willst du denn dann überhaupt noch Alk. trinken?
6x im Jahr? Darauf könntest du dann doch auch verzichten...
Auf die Frage bin ich oben eingegangen. Zum KT hatte ich mir die Infos hier rausgezogen: https://www.mpu-vorbereitung-online.com/forum/threads/die-regeln-des-kt.238/
Hier ist zwar im Grenzfall von 12x die Rede, aber ich würde hier - gerade weil 12 der Grenzfall ist - weniger ansetzen. Zudem deckt sich die Anzahl letztlich dann auch mit den besonderen Anlässen zu denen ich mit anstoßen würde. Du meinst nur 6x könnte der GA falsch auffassen...?


Hilf mir jetzt nochmal: Du hattest die TF im Nov. 2019, daraufhin hast du -unter Schock- 3 Monate nichts mehr getrunken, also bis Feb. 2020. Danach hast du hin und wieder ..?.. bis Mai getrunken und dann gänzlich aufgehört. Richtig? Nach der Haaranalyse bzw. MPU möchtest du dann KT betreiben. Auch richtig?
Warum genau hast du im Mai aufgehört Alk. zu trinken? Um dem Gutachter zu "beweisen" dass es auch ohne Alk. geht?
Wenn ja, ist das eine eher schlechte Strategie. Denn beim GA kommt es so an:

Was er nach der TF gemacht bzgl. Alk. weiß ich nicht, denn dafür gibt es keine Belege. Fakt ist dass er mir einen AN über 3 Monate kurz vor der MPU zeigt und dann "KT" betreiben will, wobei die künftigen Trinkanlässe angeblich nur 6x im Jahr sein sollen...
Der Absatz in Frage 9 auf den du zielst werde ich umschreiben weil er so nicht stimmig mit dem Gesamtbild ist - habe ich mittlerweile erkannt.

Von Februar/März - Mai gab es zwei besondere Anlässe zu denen ich jeweils ein Bier getrunken hatte. Seit Mai trinke ich nichts mehr weil es bis dato keine besonderen Anlässe mehr gab. Die Ansicht des GA leuchtet mir ein...Er hat keine Nachweise darüber das ich auch tatsächlich in der Lage bin KT zu betreiben. Zumal die Haaranalyse auch eine Abstinenz belegen wird und nicht das ich kontrolliert getrunken habe...Ich werde zwar einen entsprechenden Trinkkalender mit in die MPU nehmen, jedoch sollte der natürlich nicht alles "stützen". Du hattest vorhin von einer Trinkpause geschrieben die der Nachweis untermauern könnte. Siehst du hier etwa eine Möglichkeit dem GA mehr Sicherheit in der Beurteilung zu geben?


Hier bitte aufpassen: manch ein GA sieht das als "Wiedereinstieg" in "altbewährte" Verhaltensweisen. Verallgemeinern kann man das nicht, für viele GA ist es auch okay wenn alk.freies Bier (welches oft nicht alk.frei ist) getrunken wird. Die Frage danach kommt auch eher weniger in der MPU. Ich wollte nur darauf hinweisen.
Danke für die Anmerkung. Bei der Frage werde ich lieber auf Nummer sicher gehen. Wird geändert.


Die Frage war: warum du weiterhin noch Alk. trinken willst.
IdR geschieht dies aus Genussgründen. Da dir Bier -wie du selbst sagst- aber gar nicht mehr schmeckt, wäre es interessant zu wissen warum du es weiterhin trinken möchtest
think.gif
Die Antwort werde ich natürlich auch noch passend zur Frage abändern...nochmal sorry dafür.

Bei verantwortungsvollem Umgang ist Alkohol sicher noch ein Genussmittel. Ich möchte weiterhin trinken, um bei wirklich besonderen Anlässen den Moment mit zelebrieren zu können. Hier wird in aller Regel auch mit einem Glas Sekt angestoßen und weniger bis überhaupt nicht mit Bier.


Ich mache an dieser Stelle erst einmal einen "cut" da diese generelle Frage erstmal geklärt werden müsste bevor ich auf die weiteren Antworten eingehe...
Ich würde den überarbeiteten FB erst wieder einstellen, wenn alle Fragen durch sind. Ich denke das macht es deutlich übersichtlicher.
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Du brauchst Änderungen überhaupt nicht zu markieren, es wird eh immer der ganze Fragebogen gelesen, um Kontext zu haben ;) Die farbliche Hervorhebung lenkt da eher ab.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Suitup,

ich gehe mal auf deine Anmerkungen ein, von denen ich denke dass sie einer weiteren Antwort bedürfen.
Bei Dingen die ich nicht anführe, gehe ich mit dir d'accord.
Hier hatte ich auch einen anderen Thread verfolgt, dessen Threadsteller sich mit der Frage auch nicht leicht getan hat. Ich habe seit meinem Führerscheinerwerb das Fahren mit dem Alkohol absolut strikt und kompromisslos getrennt. Es gab auch keine Fahrten mit ein oder zwei Bier. Also ja, wirklich nur eine Fahrt. Aber natürlich verstehe ich den GA an der Stelle...Die Statistik ist eindeutig und als Ausnahme hat man es hier immer schwer. Würdest du empfehlen hier mit meinen Aussagen eher in die Statistik zu schweifen? Demnach würde mir folgendes einfallen (meine Aussage in Frage 29 würde ich dann noch entsprechend anpassen):

Ich bin in den Sommermonaten gerne ca 1x die Woche im Biergarten gewesen um ein, maximal zwei Bier mit Freunden zu trinken. Von Mai bis September wären das etwa 16 Fahrten im Jahr. Da ich meinen Führerschein habe seit ich 18 bin, wären das bereits 160 Fahrten bei denen ich alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen habe.
Es ist gar nicht gesagt dass nach vorherigen Fahrten gefragt wird. Aber ja, es kann durchaus sein dass der GA eine einmalige Fahrt als unglaubwürdig ansehen würde. Wenn du wirklich öfter mit 1-2 Bier gefahren bist, kannst du das auch erwähnen. Solltest du jedoch zu 100% nur 1x alkoholisiert gefahren sein, so gib es so an.
"Mich zieht nichts mehr zum Alkohol" würde ich dann tatsächlich rausnehmen, da das ja so nicht stimmt...Wie gerade beschrieben zieht mich die Tatsache zum Alkohol, dass ich bei besonderen Anlässen mit anstoßen möchte. Um in der MPU keine Verwirrung zu provozieren würde ich auch den Satz mit "(...) schmeckt nicht mehr(...)" aus dem FB nehmen und so nicht beim GA erwähnen. Wäre das so transparenter?
Zumindest wäre es nachvollziehbarer dass du noch welchen trinkst...
Könnte das dem GA nicht fälschlicherweise vermitteln, dass ich die Trinkpause bis zur MPU mache weil ich "nur ohne Alkohol" kann und da ich KT anstrebe bei dem nächsten Bier wieder auffällig werde?
Gebe ich dir recht. Da bin ich wohl mit KT und AB-Angaben durcheinandergekommen.
rolleyes.gif
Dann bestünde die Möglichkeit die Haaranalyse als "KT"-Nachweis zu deklarieren, damit der GA sieht dass du auch wirklich einen "risikoarmen Umgang" mit dem Alk. pflegst...
Die zwei Jahre beziehen sich auf mein 18-20 Lebensjahr. Hier war es mindestens 1x im Monat der Fall das ich am nächsten Tag nicht mehr genau wusste was geschehen ist oder wie viel ich getrunken hatte. In den darauffolgenden Jahren bis dato gab es es den Festival-Fall und die Trunkenheitsfahrt. Hier habe ich in beiden Fällen einen Filmriss und musste mich übergeben.

Aber ich habe die Frage wohl auch etwas falsch gedeutet und mich nur auf die zwei Ausreißer in den letzten Jahren fokussiert... Ich hatte ja auch angegeben gelegentlich im "Rausch" zu sein. Das war mit 6-8 Bier etwa alle 2-3 Monate der Fall. Hier wäre von Volltrunkenheit die Rede und gehört unter dieser Frage auch mit angegeben. Werde ich im nächsten FB sauber nachziehen.
Evtl. solltest du das fett markierte beim GA nicht ganz so ausführlich schildern
whistling.gif

Wir hier im Forum raten eher dazu nicht mehr wie 1-2 "Totalausfälle" bei der MPU anzugeben. Der Grund ist einfach: je mehr Kontrollverluste es gab, desto weniger kontrollfähig ist unser Gehirn in der Zukunft (zumindest was den Alk.konsum betrifft).
Auf die Frage bin ich oben eingegangen. Zum KT hatte ich mir die Infos hier rausgezogen: https://www.mpu-vorbereitung-online.com/forum/threads/die-regeln-des-kt.238/
Hier ist zwar im Grenzfall von 12x die Rede, aber ich würde hier - gerade weil 12 der Grenzfall ist - weniger ansetzen. Zudem deckt sich die Anzahl letztlich dann auch mit den besonderen Anlässen zu denen ich mit anstoßen würde. Du meinst nur 6x könnte der GA falsch auffassen...?
Ja, das meine ich.
Ich will dir auch erklären warum:
Wie realistisch ist es dass jemand nur 6x im Jahr Alk. trinkt, zumal - wenn er gerade mal 28 Jahre alt ist?
Das mag vllt. im ersten Jahr nach der TF und zus. MPU noch angehen. Danach aber geraten Dinge gerne mal in Vergessenheit...
Klar existiert die Tatsache dass viele junge Menschen generell auf den Alk. verzichten. Dies ist aber oft an Nationalität/Glauben gebunden und diese junge Menschen mussten auch idR nicht zu einer Alk.-MPU
rolleyes.gif


Die Gutachter selbst sehen tw. eine Angabe von 12 Trinkanlässen im Jahr als realitätsfern an. Wir hier im Forum haben die "KT-Regeln" zwar mit diesen Angaben stehen, dies beruht aber auf der Tatsache dass wir auf "auf Nummer Sicher" gehen wollen. Mitunter um die kleinen schwarzen Schafe einzusammeln, die keine genaue Richtung bei ihrem "moderaten Konsum" haben und weil es sich eben schon oft bewährt hat solche niedrigen Trinkanlässe anzugeben.

Wichtiger als die Trinkanlässe selbst sind dem GA jedoch die Regeln die man sich bzgl. der Trinkmenge gesetzt hat. Jemand der zur MPU geht und sagt dass er künftig nur noch 4 statt 5l Bier zu einem Anlass trinken wird, hat da eher schlechte Karten mit "KT" zu bestehen...
Eine Trinkmenge die unser Denken und Handeln nicht in Gefahr bringt ist somit das sogenannte "Nonplusultra". Von daher sind die Angaben von max. 3 TE immer wieder ein guter Weg.

6x im Jahr ist eine eher nicht nachvollziehbare Angabe und es könnte somit wirklich passieren dass der Gutacher dir die gleiche Frage dazu stellt wie ich (warum überhaupt noch Alk?). Aber es ist deine eigene Entscheidung. Wenn du der festen Überzeugung bist dies jetzt und künftig so betreiben zu wollen, kannst du das dem GA sicher glaubhaft rüberbringen....
Von Februar/März - Mai gab es zwei besondere Anlässe zu denen ich jeweils ein Bier getrunken hatte. Seit Mai trinke ich nichts mehr weil es bis dato keine besonderen Anlässe mehr gab. Die Ansicht des GA leuchtet mir ein...Er hat keine Nachweise darüber das ich auch tatsächlich in der Lage bin KT zu betreiben. Zumal die Haaranalyse auch eine Abstinenz belegen wird und nicht das ich kontrolliert getrunken habe...Ich werde zwar einen entsprechenden Trinkkalender mit in die MPU nehmen, jedoch sollte der natürlich nicht alles "stützen". Du hattest vorhin von einer Trinkpause geschrieben die der Nachweis untermauern könnte. Siehst du hier etwa eine Möglichkeit dem GA mehr Sicherheit in der Beurteilung zu geben?
Ich denke mal, deine letzte Frage hat sich mit meiner Antwort weiter oben dann erledigt, oder?
Auch mit einer Haaranalyse kann man "KT" belegen. Es kommt halt bei dem Ergebnis raus dass der Konsum noch moderater war als er bei KT eigentlich gefordert ist...
Ich würde den überarbeiteten FB erst wieder einstellen, wenn alle Fragen durch sind. Ich denke das macht es deutlich übersichtlicher.
Aus meiner Sicht kannst du mit der Überarbeitung anfangen :)
 

Suitup

Benutzer
Hallo @Nancy ,

danke für das klare Feedback! Eine kurze Rückfragen hätte ich an der Stelle noch:

Evtl. solltest du das fett markierte beim GA nicht ganz so ausführlich schildern
whistling.gif

Wir hier im Forum raten eher dazu nicht mehr wie 1-2 "Totalausfälle" bei der MPU anzugeben. Der Grund ist einfach: je mehr Kontrollverluste es gab, desto weniger kontrollfähig ist unser Gehirn in der Zukunft (zumindest was den Alk.konsum betrifft).
Wie unterscheiden sich denn die Begriffe "Rausch/Volltrunkenheit", "Totalausfall" und "Kontrolle verloren"?

Ich frage so spezifisch, da ich ja in dem Zeitraum vom 20-28 Lebensjahr gelegentlich auch 6-8 0,5l Bier hatte...Hier kommt man bei meinem damaligen Gewicht auch in etwa auf den Wert um 1,7 Promille. Sind diese dann auch bereits als Totalausfall/Kontrollverlust zu deklarieren?
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
man kann das nicht am Promillewert festmachen...je nach training eben. Nancy meint damit sicherlich zustände, die man als filmriss bezeichnet
 

Suitup

Benutzer
Hallo @Nancy ,

nachfolgend der neue FB ohne störende Farben! :)

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 1,75m
Gewicht: 74kg (Tatzeitpunkt)
Alter: 28 Jahre

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 16.11.19 / 7:43 Uhr
BAK: 1,69
Trinkbeginn: 00:50 Uhr / 01:00 Uhr
Trinkende: 7:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 09:02 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja & Bezahlt
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 1 Punkt / 1 Monat Fahrverbot wegen überhöhter Geschwindigkeit innerorts
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

"Ist zu erwarten, dass Herr XY auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 (Klasse AB) infrage stellen?"

Bundesland:
Baden Württemberg

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Zu besonderen Anlässen (ggf. alle 1-2 Monate 1x). Aktuell seit 15.05. abstinent, da u.a. aufgrund Corona auch keine besonderen Anlässe mehr "gefeiert" werden.
Ich lebe abstinent seit: 15.05.

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Wird zum 16.09. gemacht
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ende Mai habe ich meine Leberwerte Checken lassen - alles i.O.. Es liegen auch noch Werte von 2014 vor, welche auch komplett i.O. sind

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: 3 lange Telefonate mit Caritas, jedoch ohne schriftlichen Nachweis
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ein Termin in Ludwigsburg, kein schriftlicher Nachweis
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 05.10.20
Welche Stelle (MPI): IBBK Stuttgart
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
1 Punkt und 1 Monat Fahrverbot durch überhöhte Geschwindigkeit innerorts. Das Fahrverbot wurde mit der Sperrfrist "vermischt" und somit abgeleistet.






Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Der Tag der Trunkenheitsfahrt war ein Tag über welchem ein "besonderer Anlass" stand. Ein sehr guter Freund von mir hatte mir die Info zukommen lassen, dass er nun eine Zusage zu einer heißbegehrten Arbeitsstelle bei Vodafone bekommen hatte und das auch noch inkl. aller Randbedingungen die er gestellt hatte.

Wir haben uns uns gegen 21:00 Uhr am Abend getroffen und dazu entschieden, griechisch essen zu gehen. Bereits nach ein paar Min ist die Wahl gefallen und wir konnten noch auf dem Weg einen Tisch reservieren. Zu diesem Zeitpunkt war ich der Fahrer und wir hatten beide nichts getrunken. Bis 23.45 Uhr waren wir dann noch im Restaurant und vertieften uns in die verschiedensten Gespräche. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nichts getrunken. Jedoch war es bereits zu Beginn des Abends festgesetzt, dass wir auf seinen Erfolg auch anstoßen wollten. Wir haben uns also dazu entschieden, das Fahrzeug bei mir zu Hause abzustellen und dann mit der Bahn in die Stadt reinzufahren.

Gegen 01:00 Uhr waren wir dann in der Bar angekommen und haben uns auch direkt das erste Bier und einen Schnaps bestellt. Kurz darauf auch direkt die zweite Runde (ein weiteres Bier + Schnaps). Da ich in den vergangenen Monaten relativ wenig getrunken hatte, setzte bei mir äußerst zügig das bekannte Rauschgefühl ein und ich ließ mich begleitend von der guten Stimmung dieses Anlasses mit in den Abend ziehen. Rückblickend, habe ich ab diesem Zeitpunkt (vermutlich gegen 02:00 Uhr) einen nahezu kompletten Filmriss. Ich kann mich gerade noch so bruchstückhaft an ein paar "Gesprächsfetzen" oder Aussagen erinnern - mehr jedoch auch nicht.

Nach den Erzählungen meines Freundes haben wir uns im Laufe des Abends nur in der Bar an einen Tisch gesetzt und munter über alles geredet. Zu den nächsten beiden Bieren (also das dritte und vierte) hatte er nach seinen Aussagen wohl auch nochmal jeweils einen Schnaps mit dazu bestellt. Das deckt sich auch mit dem Alkohol-Rechner. Diese hatten wir dann aber auch nicht mehr in so kurzer Zeitspanne, da wir durch das viele Reden wohl auch bis zu einer Stunde pro Bier benötigt hatten. Demnach hatte ich die beiden letzten Schnäpse an diesem Abend zwischen 02:15 Uhr und 04:00 Uhr. Die Stimmung verblieb jedoch bis zuletzt äußerst gut und wurde konsequent mit einem Bier begleitet. Wenn leer, wurde kommentarlos nachbestellt. In der frühen Morgenstunde gegen 07:30 Uhr hatte die Bar dann geschlossen und wir wurden "auf die Straße gesetzt" - direkt vor einen parkenden E-Scooter der Marke Lime. Da mir mein Freund nicht jedes Bier aufzählen konnte und ich mich definitiv nicht daran Erinnern kann, habe ich versucht mit dem Alkoholrechner den Abend zu rekonstruieren (https://www.kontrolliertes-trinken.de/kontrolliertes-trinken/de/4/3/selbsttest/bak.aspx). Demnach habe ich bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 7 Bier und 4 Schnäpse getrunken. Das letzte kurz vor verlassen der Bar.

Ab hier setzen nun auch wieder meine eigenen Erinnerungen ein (vermutlich durch die frische Luft). Im ersten Moment war der Scooter für mich absolut irrelevant, da ich bisher noch keinen einzigen Kontakt hiermit hatte und auch keine App auf meinem Handy hatte. Da wir sowieso den Weg zur Bahn antreten wollten, kam es für mich überhaupt nicht in Frage in meinem derartigem Zustand noch eine Registrierung durchzuführen. Zu meinem Nachteil hatte mein Freund jedoch die App auf seinem Handy, hat das Gerät entsperrt und hat sich - witzig wie wir es zu dem Zeitpunkt gefunden hatten - auf den Roller gestellt und ist damit zwei Runden um mich herum gefahren. Im Anschluss hat er mir das Gerät in die Hand gedrückt "Versuch das mal, ist wirklich witzig!". Da ich zu dem Zeitpunkt absolut nicht wusste, dass diese Roller tatsächlich wie ein vollwertiges Auto gewertet werden, stellte ich mich kurzerhand auf den Roller und fuhr relativ unsicher 2m voraus. Mein Kumpel stellte sich nun hinten auf den Roller und wir fuhren nochmal deutlich unsicherer etwa 10m -15m direkt in die Arme der Polizei.

Hier war absolute Endstation. Es wurde eine Routinekontrolle durchgeführt an denen insgesamt 4 Atemalkoholwerte aufgenommen wurden, welche allesamt mit einer absinkenden Tendenz auf etwa 1,2 bis 1,3 Promille abzielten. Grund genug für eine Blutabnahme. Während ich auf das Revier gefahren wurde, wurde mir dann auch erklärt was ich hier getan hatte und was mir nun droht. Da ich meinen Führerschein für meinen Job benötigt hatte, ist in diesem Moment alles was ich mir die letzten Jahre erarbeitet hatte, an mir unbegreiflich vorbeigeflogen. Da ich von der Situation völlig überrannt wurde und mich vom Polizisten zudem auch bedroht gefühlt hatte, hatte ich bereits davor mein Handy in den Aufnahmemodus geschaltet.

Das Resultat war die Beschlagnahmung von Handy und Führerschein. Die Blutabnahme um 09:02 Uhr ergab einen BAK von 1,69 - und fiel damit deutlich höher wie die Atemwerte aus. Die Anzeige bzgl. der Audioaufnahme wurde 4 Monate später fallen gelassen.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Insgesamt waren es 7 Bier (0,5l) und 4 Schnäpse (2cl).

01:00 Uhr - 02:00 Uhr 2x 0,5 Bier / 2x 2cl Schnaps
02:00 Uhr - 04:00 Uhr 2x 0,5 Bier / 2x 2cl Schnaps
04:00 Uhr - 07:30 Uhr 3x 0,5 Bier (letztes Bier gegen 7:30 Uhr zum Barschluss ausgetrunken)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr mit meinem Freund hinten drauf etwa 12m - 15m. Ich wollte bis zur nächsten Gehwegkante fahren, um das Gerät auszuprobieren. An besagter Kante hat dann auch die Kontrolle stattgefunden. Ich wurde demnach an meinem Ziel kontrolliert.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich hatte keineswegs mehr das Gefühl sicher fahren zu können. Ich selbst war völlig betrunken und auch mein Freund hinten auf dem Roller in keinem besseren Zustand. Es war kaum möglich die Spur zu halten. Es war schlichtweg eine Situation in der ich keine Kontrolle über das Gerät hatte. Ich kann hier nur von Glück reden, dass niemand verletzt wurde und es auch zu keinem Sachschaden kam.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Zu meiner Schande hatte ich in diesem Moment keine sonderlichen Anstalten gemacht die Fahrt in irgendeiner Form vermeiden zu wollen. Ich hatte mich von dem Gelächter meines Freundes mitziehen lassen und mich dazu entschieden das Gerät zu bewegen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein, ich bin vor der Tat noch nie auffällig geworden.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin in den Sommermonaten gerne ca 1x die Woche im Biergarten gewesen um ein, maximal zwei Bier mit Freunden zu trinken. Von Mai bis September wären das etwa 16 Fahrten im Jahr. Da ich meinen Führerschein habe seit ich 18 bin, wären das bereits 160 Fahrten bei denen ich alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen habe.

Wenn ich mir die Zahl so anschaue, bin ich erstaunt was da zusammengekommen ist. Ich folge daraus, dass ich zu leichtsinnig mit dem Alkohol umgegangen bin. Auch bei nur 1-2 Bier können Ermüdungserscheinungen oder Reflexstörungen auftreten, welche im schlimmsten Fall einen Unfall bedeuten könnten, den man sein Leben lang bereut.
 

Suitup

Benutzer
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Das war mit einem Alter von 15 Jahren zusammen mit zwei damaligen Kumpels aus dem gleichen Ort. Wir hatten uns an diesem Wochenende dazu entschieden, bei meinen Eltern im Garten hinter dem Haus zu zelten. In Richtung der Abendstunden kam mein Kumpel dann auf die Idee, dass wir uns doch jeweils ein Bier kaufen sollten. Es war letztlich ein Oettinger Export. Ich fand das Bier absolut widerlich. Habe es doch irgendwie zusammen mit den anderen beiden Kumpels heruntergewürgt bekommen und wir sind dann wieder zurück in den Garten meiner Eltern und ins Zelt geschlüpft. An dem Abend konnte ich kaum einschlafen weil es mich unfassbar gedreht hatte und ich mich auch beinahe übergeben musste - meine erste Erfahrung kann daher durchweg als schlechte Erfahrung mit Alkohol eingestuft werden.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Nach der oben beschriebenen Erfahrung war erstmal "Trinkpause" bis ich 18 wurde. Dort kam ich dann mit einem Freundeskreis in Kontakt, welcher sich jedes Wochenende den Spaß mit Alkohol verschaffte. Die Zeit hielt in etwa zwei Jahre an. Danach reduzierte ich den Alkoholkonsum weil ich begann, mich auf meinen Werdegang zu konzentrieren. Annulliert habe ich den Konsum jedoch nicht.

Ich war weiterhin etwa 2x im Monat Wochenends gerne feiern, 1x im Jahr auf einem Festival unterwegs und habe auch mal Konzerte besucht sofern es mein Zeitfenster hergab - alles immer begleitet von Alkohol. Um nicht allzu arg auszuschweifen gilt es auf jeden Fall festzuhalten, dass bis zur Tat mein Konsum zwar nie wieder so exessiv war wie in meinem Alter von 18-20, jedoch durchweg regelmäßig getrunken wurde. In vielen Fällen nur ein - zwei Bier, in anderen Fällen aber auch sechs bis acht. Seit der Tat hat sich mein Konsum drastisch reduziert.

In den ersten 3 Monaten absolute Abstinenz - der Schock. Danach hatte ich mich aktiv mit meiner Situation auseinandergesetzt und mich letztlich dazu entschieden, zukünftig nur noch an besonderen Anlässen und auch nur maximal 2-3 TE zu mir zu nehmen.

(Ich habe im Mai bereits Blutwerte ziehen lassen die I.O. sind. Mitte dieser Woche habe ich eine Haaranalyse machen lassen. Jedoch wird hier der Wert sicher auf unter 7 fallen, da ich in der Zeit keinen Alkohol getrunken habe - es gab aufgrund Corona bedingter Absagen keine besonderen Anlässe)


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Biere sind 0,5l; Cocktails mit 6cl Schnaps angenommen

15 Jahre / 1 Bier
18-20 Jahre / 2 Cocktails zum Vorglühen; 4 Bier und weitere 2 Cocktails im Laufe des Abends / jedes Wochenende
20-27 Jahre / 1-3 Bier an Abenden; wenn Weihnachtsmarkt 2-max 3 Glühwein; wenn „Rausch“ 6-8 Biere 0,5l / Jedes zweite Wochenende ca. („Rausch“ ca. alle 2-3 Monate)
28 Jahren / 4 Biere die letzten 7/8 Monate (Februar - dato)


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Alle Leute die meine "Trinkzeit" vom 18-20 Lebensjahr begleiteten wurden auch meinerseits mit Abschluss des 20. LJ aus meinem Leben verbannt. Man hatte mich damals mit meinen Zielen nicht ernstgenommen und ich konnte auch absolut keine Unterstützung dieser Leute erwarten. Mich hielt daher nichts mehr und ich bin "weitergezogen".

Ein Freund stand mir im Nachgang jedoch bis zum heutigen Tage in jeder Sekunde zur Seite - auch besagter Freund der zum Tatzeitpunkt mit vor Ort war. Mit ihm teilte ich nahezu jede Trinkerfahrung ab dem 20. Lebensjahr. Trinkorte waren in aller Regel nur Bars, da wir beide keine Freunde von Diskotheken sind.

Vielleicht macht es Sinn hier kurz anzuschneiden, dass auch er seit diesem Stichtag mit mir zusammen diesen Schockzustand durchlebt hat. Durch alle Erfahrungen bis dato haben wir uns wohl beide deutlich weiterentwickelt.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich habe mir hier wirklich sehr lange und sehr viele Gedanken gemacht...Im ersten Monat nach der Tat war einfach nur Wut präsent und ich habe alles von mir Weg geschoben. Ab dem zweiten Monat habe ich lediglich versucht mit der Situation umzugehen - also "wie mogel ich mich hier jetzt am besten durch". Seit dem dritten Monat mache ich mir jedoch nun wirklich konsequent Gedanken über diese Frage und kann nun auch tatsächlich eine fundierte Antwort dazu geben.

Meine Schwester steht 6 Jahre über mir und hat immer mit fantastischen Leistungen vorgelebt und Anerkennung meiner Eltern bekommen. Auch ich wollte diese Anerkennung gewinnen und hatte daher immer das Bedürfnis mindestens die gleichen Leistungen zu erzielen. Das resultierte in Versagensängsten und auch mangelndem Selbstbewusstsein in Ihrer Gegenwart. Egal was ich tat oder vorweisen konnte, ich war immer die Nr. 2 an der Stelle und nie wirklich auf Augenhöhe mit meiner Schwester.

Den Meistertitel bezahlte ich mit unterlaufenen Augen und einer Panikattacke vor den Klausuren. Ich hatte mich hier sogar von einem Krankenwagen abholen lassen, weil ich nicht wusste was mit mir los war (macht es hier Sinn ggf. nach einem Nachweis für die MPU zu schauen...?). Das Studium im Anschluss war getrieben von Konkurrenz und massivem Leistungsdruck. Ich lief zu jeder Zeit über meinem Limit. Die Tatsache dass ich dafür aber meine Anerkennung gewinnen konnte und mich hierdurch auch für die genannten Praktika qualifizieren konnte gaben mir aber immer ein positives Feedback aus dem Umfeld. Rückblickend betrachtet hätte ich hier bereits die Reißleine ziehen sollen. Aber das Lob, die Anerkennung haben mich "Groß" fühlen lassen - fast wie ein langjähriger Rauschzustand getrieben durch einen unstillbaren Durst nach Erfolg.
Meine guten Noten gaben mir zudem Rückendeckung. "Deine Leistung zahlt sich aus! Bleib am Ball und zieh das durch!". Auch im Rahmen meiner Abschlussarbeit lieferte ich 110% von dem was mir möglich war - schlaflose Nächste und Dauerstrom standen hier an der absoluten Tagesordnung. Ich hatte einen Besuch bei dem Optiker wegen einem Augenticken was mich zu der Zeit begleitet hatte. Natürlich wurde hier der Faktor Stress als Auslöser erkannt - jedoch war das für mich zu dem Zeitpunkt kein sonderlich negativer Begriff. Es war in meinen Gedanken "halt einfach notwendig" gestresst zu sein, wenn man weiterkommen möchte.

Da ich immer den Abschluss des Studiums vor Augen hatte, war diese gestresste Zeit in Gedanken auch immer bis zu diesem Stichtag limitiert. Dass ich aber in der Arbeitswelt nicht einfach den Schalter umlegen konnte, war so nicht mit einkalkuliert. Ich war auch die letzten zwei Jahre weiter unter Dauerstrom und habe auch weiterhin versucht die nächsten Treppenstufen zu erklimmen.

Begleitend zu dem beschriebenen Druck gab es immer auch den Alkoholkonsum. Ich hatte hier nie eine Verbindung vermutet, nüchtern rückblickend kann man diese Verbindung aber wirklich nicht mehr leugnen. Ich hatte immer das Bedürfnis, mich vor Leuten zu profilieren um entsprechende Aufmerksamkeit in Form von Lob, Anerkennung zu gewinnen. Das gelang mir besonders gut mit 1-2 Bier, da ich dann immer das Gefühl hatte, meine Gedanken gut sortieren zu können. In geselliger Runde hatte ich dann auch immer Leute um mich herum, die meine Leistungen durch staunen oder Anmerkungen lobten - für mich ein Umfeld in dem ich an Selbstbewusstsein gewann und zeitgleich meine Ängste fallen lassen konnte. Ich fühlte mich "stark".

Ich habe all die Jahre versucht mich meine Auszeit mit Alkohol zu verbinden. Es war nicht und musste auch nicht immer ein Vollrauschzustand sein, aber ein zwei Bier waren durchweg von Nöten, damit ich meinen Kopf wirklich einmal wenigstens herunterfahren konnte. Ich hatte mich zwar in der Tatnacht übergeben, jedoch möchte ich mittlerweile die Trinkfestigkeit wirklich nicht mehr leugnen. Über diesen schleichenden und stressbegleiteten Konsum hat sich mein Körper vermutlich einfach in gewisser Art und Weise an Alkohol gewöhnt.

Kurz gefasst: Ich setzte mich selbst massiv unter Druck um Anerkennung vor allem durch meine Schwester zu bekommen. Da dies nicht der Fall war, schwächte dies mein Selbstbewusstsein und ich bekam Versagensängste. Das Trinken in entsprechender Runde gab mir ein Umfeld, in dem ich mein Selbstbewusstsein aufbauen konnte und die Anerkennung bekommen habe, welche ich mir eigentlich von meiner Schwester wünschte.

Am Tattag hat mein bester Freund eine "Treppenstufe" erklimmt. Ich fühlte mich in dieser Situation verbunden und wollte ihm auch dieses Umfeld schaffen. Das führte dazu, dass wir diesen Erfolg an dem Abend thematisiert und das mit dem Alkoholkonsum bis in die Morgenstunden begleitet haben.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Einen Effekt spürte ich in der Regel nach dem zweiten Bier. Meine Gedanken wirkten plötzlich so sortiert und ich fühlte mich in meinem Umfeld einfach wohler. Das war dann auch immer tatsächlich das, was ich erreichen wollte. Je nach Länge des Abends folgte dann noch ein drittes Bier. Wenn ich zu wenig gegessen hatte oder gar zu schnell getrunken, war eine kurze Zeitspanne immer von einem mulmigen Magengefühl begleitet. Des Weiteren kamen kleinere Gedankenaussetzer mit ins Spiel, welche mir das Gefühl gaben Dumm zu sein - etwas was ich überhaupt nicht leiden konnte.

Da ich den größten Teil des Tatabends nicht mehr im Kopf habe, werden mir die Schnäpse zu Beginn des Abends wohl "die Lichter ausgeknipst" haben. Sicher getrieben von dem Gedanken "Wenn, dann heute!". Es war einfach ein sehr emotionaler Abend und durch den unterzeichneten Arbeitsvertrag wahnsinnig euphorisch begleitet. Einfach eine dumme Ausrede, es an dem Abend zu übertreiben.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Das eine Bier zum 15 Lebensjahr wurde von keinen Kommentaren begleitet.

Der Konsum zwischen dem 18 und 20 Lebensjahr hatte zu kritischen Hinweisen geführt. Es gab Personen die sich abgewandt haben da sie den Konsum so nicht vertreten wollten. Mit meinen Eltern hatte ich deswegen öfters Streit. Die Bestätigung durch den Freundeskreis, das ständige Kennenlernen von neuen Leuten und auch das durch den Konsum steigende Selbstbewusstsein und absinkende Hemmschwelle haben die Hinweise aber "klein" wirken lassen.

Beim Konsum ab dem 20 Lebensjahr gab es tatsächlich nie kritische Anmerkungen bzgl. meines Trinkverhaltens. Vielleicht weil es auch einfach für mein Umfeld "unauffällig" war.

Es gab aber nahezu konsequent Anmerkung zu meinem Stressgemüt. Mein bester Freund, meine Familie wie auch das unmittelbare Arbeitsumfeld hat mir im Laufe der Jahre deutliche Signale gegeben ich solle doch mal runterfahren, halblang machen. Man hat mir wirklich versucht zu vermitteln, dass auch weniger Vollgas, immer noch ausreichen würde. Ich hatte diese Anmerkungen aber immer als Bestätigung gesehen, dass meine Leistungen erkannt werden.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Rückblickend fühlte ich mich im Allgemeinen deutlich träger und demotivierter. Zu dem Zeitpunkt ist mir das nie wirklich aufgefallen. Seit der Änderung meines Konsumverhaltens jedoch, ist es wirklich wie als wenn man etwas mehr "aufwacht". Wenn ich es an einem Wochenende mal über 6-8 Bier wurden, dann musste sich mein Körper hiervon die ersten zwei Wochentage immer noch erholen. Ich meine damit nicht direkt einen Kater, sondern einfach nur ein Gefühl, "schlaff" und träge zu sein. Der klassische Kater blieb aber in meinem Fall auch nicht aus. Auch Sport, anderweitige Aktivitäten, mal was "Neues" ausprobieren war für mich nie interessant. Ich wollte immer nur mein gewohntes Umfeld generieren, in dem ich mich wohl fühlte. Also Folge sehe ich unter anderem auch dass ich nie wirklich eine Beziehung hatte. Auch das hat sich dieses Jahr mit dem Konsumrückgang geändert.


Zudem bin ich Migränepatient (Augenmigräne). Ich hatte in den letzten Jahren in der Regel immer spätestens alle 1-2 Monate einen richtig üblen Anfall. Seit der Änderung hat sich das drastisch reduziert! Ich habe an der Stelle jetzt keine Langzeiterfahrung, aber dieses Jahr waren es bisher nur 2 Attacken!


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, die zwei Lebensjahre zwischen 18-20 Jahren. Ich hatte in dieser Zeit viele neue Leute kennengelernt. Darunter war es auch deutlich einfacher mit Mädchen in Kontakt zu kommen. Da durch den hohen Konsum die Hemmschwelle entsprechend niedrig war, fühlte ich mich deutlich selbstbewusster.

Diese zwei Jahre wollte ich einfach weiter neue Leute kennenlernen und mit der Gruppe unterwegs sein. Meine Umorientierung in Richtung meines Werdegangs hat hier aber kompromisslos einen Riegel vorgeschoben. Den Kontakt mit diesen Personen gibt es nun seit 8 Jahren nicht mehr und wird es in dieser Form auch nicht mehr geben.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, der erste Fall war 2016 auf einem Festival bei dem ich zu einem Trinkspiel überredet wurde (gegen Trinkspiele habe ich mich immer gesträubt). Hier hatte ich hatte ich mein Bier (0,5 aus der Dose) auf Ex leer trinken müssen. Nach etwas würgen hatte ich das Bier dann auch unten. Da der Festivaltag jedoch noch lange anhielt, folgten hierauf noch etwa 5-6 Bier verteilt auf die nachfolgenden 5h Nähe der Bühne. Meine Erinnerung nach dem Trinkspiel begrenzen sich ausschließlich auf die Erzählungen der Leute die auch vor Ort waren.

Der zweite Fall war die beschriebene Trinknacht zum Tatzeitpunkt am 16.11.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, das war früher nie der Fall. Ich hatte meinen Konsum immer als problemlos eingestuft und daher nie darüber nachgedacht. Seit dem Tatzeitpunkt ist das für mich eine 180 Grad wende - zum positiven!


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich damals als einen unauffälligen Genusstrinker gesehen. Personen, welche den Alkohol als Betäubungsmittel zweckentfremden waren für mich Menschen, welche hier konsequent im Dauerrausch leben.

Heute betrachte ich mich rückblickend als einen solchen Missbräuchler. Ich habe den Alkohol immer dazu verwendet, meine Gedanken zu betäuben und mich von meinem dominierenden Umfeld abzulenken. Das hat sich seit der Tat nun geändert.
 

Suitup

Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, ich trinke heute in etwa alle 1-2 Monate maximal 1-2 0,3 Biere oder alternativ ein Glas Sekt. Je nach Anlass.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Da war Mai dieses Jahr. Ein Bier zusammen mit meinem Freund via Videotelefonie im Rahmen des Shutdowns.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, da es völlig anders schmeckt ist es für mich keine Alternative.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Bei verantwortungsvollem Umgang ist Alkohol sicher noch ein Genussmittel. Ich möchte weiterhin trinken, um bei besonderen Anlässen den Moment mit zelebrieren zu können. Den Moment des „Anstoßens“ zusammen mit einem jeweiligen Getränk mit genießen zu können.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich war mir in der Vergangenheit keiner Krankheit bzw. keiner Zweckentfremdung bewusst. Ich hatte mich immer als "normaler" Trinker bzw. Genieser der Sache gesehen. Die erschreckende Erkenntnis hat hier letzen Endes dazu beigetragen, dass ich mich seither geändert habe und nun verantwortungsvoller mit dem Alkohol umgehe.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Eine kurzfristige Abstinenz hatte ich aufgrund des Schockzustandes den ich nach der Tat erlitten hatte. Immerhin war der Führerschein weg, alle meine Hobbys den Bach runter, der Job für den ich jahrelang mich hochgearbeitet hatte in akuter Gefahr. Ich habe aber viele Unterstützer gefunden die aktuell mit mir zusammen versuchen die Situation zu meistern.

Mein Trinkverhalten geändert habe ich im Anschluss, nachdem ich mich wirklich mit der Sache auseinandergesetzt und mich für KT entschieden habe. Das hat jetzt nun auch dazu geführt, dass ich absolut nicht mehr zu meinem alten Verhalten hin zurück möchte - ich schäme mich sogar dafür. Mein Freund, der diese Sache begleitet, teilt diese Meinung absolut und durchlebt diesen Änderungsprozess sozusagen mit mir.

Die Umstellungsphase kann ich am ehesten ab dem 1-2 Monat berichten. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt zwar noch nicht sonderlich mit mir selbst und dem eigentlichen Problem befasst, jedoch konnte ich körperliche Veränderungen feststellen, wie ich sie schon kannte als ich mit 21 Jahren mit dem Rauchen aufhörte. Ich war morgens nicht mehr so träge und stand deutlich fitter auf. Auch fühle es sich so in etwas an, als wann man nicht mehr mit einem "Tunnelblick" durch das Leben schreitet, sondern viel Aufmerksamer ist. Mein Interesse zu gesunder Ernährung und Sport ist dahingehend auch massiv gestiegen und ich bin nach wie vor sowohl sportlich wie auch in der Küche besonders aktiv.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mittlerweile ein absolut positives Feedback. Meine Familie lobt meine Konsequenz bzgl. Sport und ist absolut erfreut über mein Interesse an der Ernährung. Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk hat mir meine Mutter zb. ein selbstgebasteltes Rezeptbuch geschenkt. Auch mein Freundeskreis erfreut sich an dieser Veränderung, da ich nun im Bereich Sport z.b. mit einem Kumpel einmal die Woche Abends mitjoggen kann und er davor immer alleine unterwegs war.

Ich selbst bin stolz auf das was ich in den paar Monaten an mir ändern konnte. Ich konnte in der Zeit auch eine Partnerin finden und führe aktuell eine glückliche Beziehung - wäre davor undenkbar gewesen.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Nachdem ich mich mit meiner Situation auseinandergesetzt habe, führte ich zunächst ein Gespräch mit meiner Familie. Da diese mit meiner Gesamtsituation vertraut waren, ging mir das Thema auch relativ "leicht von den Lippen". Ich thematisierte die Beweggründe für mein Trinkverhalten und wollte dieses "Ungleichgewicht" bzgl. der Anerkennung auch ansprechen - so wie ich es auch aufgefasst hatte. Ich stoß hier auf absolutes Verständnis. Es war eben auch nicht so, wie ich es aufgefasst hatte. Meine Leistungen wurden immer gesehen und immer anerkannt. Ich war einfach zu ignorant oder zu eingespannt in meinem eigenen Film um die Sache auch wahrnehmen zu können. Das Ausbrechen aus diesem Kreislauf hat mir ein Stein vom Herzen fallen lassen und nimmt mir jetzt auch den Leistungsdruck unter dem ich ständig stand. Auch die Tatsache das ich 6 Jahre mit meiner Schwester auseinanderstehe hatte ich nie wirklich erkannt - wer weiß wo ich in 6 Jahren stehe?

Ich bin nun imstande meine Versagensängste in den Griff zu bekommen und dahingehend auch mein Arbeitspensum in jeder Form zu normalisieren. Das resultiert in deutlich mehr Freizeit, welche ich nun unter anderem für Sport und Kochen nutze. Ich habe hier seit Januar beispielhaft bereits 7kg abgenommen und fühle mich in allen Lebenssituation wohler!

Des Weiteren habe ich nun auch den Entschluss gefasst, meine aktuelle Tätigkeit aufzugeben und mich mit in unser Familienunternehmen zu integrieren. Mein Vater hat eine kleine Werkstatt mit 2 weiteren Mitarbeiter. Da ich sowieso nahezu jedes Wochenende in der Vergangenheit wegen meines Hobbys dort verbracht hatte, könnte ich mein Hobby wirklich auch mit der Arbeit kombinieren. Mein Vater hätte es sowieso immer gerne gesehen, wenn sein Sohn ihn mit der Werkstatt unter die Arme greift. Ich war lediglich immer zu ignorant unterwegs und hatte mein eigenes utopisches Ziel verfolgt. In diesem deutlich entspannteren Umfeld in Kombination mit meiner prinzipiellen Verhaltensänderung und auch neuer persönlicher Ansicht der Sache bin ich sicher, dass dieses Verhalten dauerhaft stabil bleiben wird.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich bin mir sicher, dass die Zukunft noch Gefahren bergen könnte, welche mein Selbstbewusstsein auf die Probe stellen werden. Nach dem Gespräch in der Familie habe ich nun aber nicht mehr das drängende Bedürfnis nach Anerkennung wie es davor der Fall war. Des Weiteren habe ich mein Selbstbewusstsein durch Sport und neue Interessen wie z.b. das Kochen für andere gestärkt. Mir ist bewusst, dass dies Änderungen im zeitlichen Bereich von Monaten noch als neu und frisch angesehen werden, jedoch bin ich mit allem kompromisslos zufrieden und würde sie weder bereuen noch missen wollen.

Zudem durchlebe ich während ich diese Zeilen hier schreibe aktuell eine äußerst Emotionale Phase welche meine Welt etwas erschüttert hat. Ein direkter Verwandter - meine Oma, wie eine Mutter für mich - ist am 25.07. durch eine bakterielle Infektion verstorben. Trotz dieser Trauer die ich aktuell durchlebe, bin ich in Bezug auf den Alkohol absolut stabil und weiterhin stolz darauf, den Weg so zu gehen wie ich ihn aktuell beschreite. Auch meine Oma hätte sicher nicht gewollt, dass ich meinen Körper und Geist zukünftig weiterhin mit Stress und Alkohol vergifte.

Meine Freundin lebt strikt alkoholfrei da sie es weder geschmacklich, noch vom Effekt her in irgendeiner Form vertreten könnte. Auch von dieser Seite aus gibt es keinen Kontakt oder Bezug zum Alkohol der überhaupt dazu beitragen könnte, mich umdenken zu lassen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich werde zukünftig kompromisslos auf Alkohol am Steuer verzichten. Das gilt auch für nur ein Bier im Biergarten oder ähnliches. Bei besagten besonderen Trinkanlässen werde ich entweder auf die gängigen öffentlichen Verkehrsmittel, Taxi oder Fahrgemeinschaften zurückgreifen. In bestem Fall ist der Ort sogar zu Fuß zu erreichen. Fahrräder und E-Scooter bzw ähnliches werde ich in Zukunft komplett meiden - auch nüchtern. Ich hatte vor der Tat nicht verwendet und halte es auch weiterhin nicht für notwendig. Alles was der E-Roller erreichen kann, kann ich im sportlichen Schritt auch zu Fuß erreichen.

Was sich hier aber zusätzlich noch geändert hat, ist meine Ansicht ggü. aller Verkehrsmittel und auch das Verständnis zum Alkoholabbau im Körper - Stichwort Restalkohol. Hier werde ich auch den Abbauwert immer im Blick behalten.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich habe die letzten Monate einige Änderungen in meinem Leben eingeführt, welche ich vor der Tat so nicht für möglich gehalten hätte. Es ist schade, dass ich diesen Schub in die Richtung erst durch den Verlust des Führerscheines erleben musste, jedoch bin ich letztlich froh, diesen neuen Weg eingeschlagen zu haben!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Suitup,

ich will hier jetzt eigentlich nicht noch länger auf den Trinkmengen "rumreiten", darum nur noch mal zum Abschluss:
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Biere sind 0,5l; Cocktails mit 6cl Schnaps angenommen

15 Jahre / 1 Bier
18-20 Jahre / 2 Cocktails zum Vorglühen; 4 Bier und weitere 2 Cocktails im Laufe des Abends / jedes Wochenende
20-27 Jahre / 1-3 Bier an Abenden; wenn Weihnachtsmarkt 2-max 3 Glühwein; wenn „Rausch“ 6-8 Biere 0,5l / Jedes zweite Wochenende ca. („Rausch“ ca. alle 2-3 Monate)
28 Jahren / 4 Biere die letzten 7/8 Monate (Februar - dato)
Die 4 Bier beziehen auf die Zeit nach deiner TF, oder (wären somit an dieser Stelle unerheblich)?
Du musst bei der MPU auch nicht "permanent" von Rausch reden (könnte der GA falsch interpretieren).

Zusatz: war es bei "dir/euch" eigentlich üblich bis in die frühen Morgenstunden zu trinken?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich war mir in der Vergangenheit keiner Krankheit bzw. keiner Zweckentfremdung bewusst. Ich hatte mich immer als "normaler" Trinker bzw. Genieser der Sache gesehen. Die erschreckende Erkenntnis hat hier letzen Endes dazu beigetragen, dass ich mich seither geändert habe und nun verantwortungsvoller mit dem Alkohol umgehe.
Welche "Krankheit" meinst du?
think.gif


Ansonsten habe ich zum FB keine weiteren Anmerkungen zu machen.

Wichtig ist bei der MPU dass "man" zu seinen Trinkmengen im Vorfeld steht (keine Verharmlosung), reflektiert hat, warum "man" soviel getrunken hat und daraus eine entsprechende Verhaltensänderung entstand die gleichzeitig auch Vermeidungsstrategien beinhaltet. Das sehe ich bei dir als gegeben an.
 

Suitup

Benutzer
Hallo @Nancy,

mal wieder ein herzliches Dankeschön für die zügige Antwort!

Die 4 Bier beziehen auf die Zeit nach deiner TF, oder (wären somit an dieser Stelle unerheblich)?
Du musst bei der MPU auch nicht "permanent" von Rausch reden (könnte der GA falsch interpretieren).
Ja, das waren seit meiner TF insgesamt 4 Bier.
Ich werde versuchen den Begriff "Rausch" auch zu vermeiden und lediglich von den Trinkmengen zu erzählen ohne diese mit einem Zustand zu betiteln.


Welche "Krankheit" meinst du?
think.gif
Ich wollte hier im Prinzip auf mein Verhalten hinaus, den Alkohol in der Vergangenheit zweckentfremdet zu haben. Vielleicht habe ich das mit der Alkoholkrankheit zu sehr über einen Kamm geschert...Ich würde daher den Begriff "Krankheit" auch noch aus dem FB nehmen - denke aber dass ich deswegen nicht nochmal den kompletten FB posten sollte.

Ich werde mich nun weiter auf die MPU vorbereiten und hoffe dich bei Bedarf nochmal mit der einen oder anderen Nachfrage löchern zu dürfen...In jedem werde ich meine Erfahrungen hier weiter berichten!

Herzlichstes Dankeschön an alle Beteiligten!
 
Oben