Sperrfrist nach TF mit dem Fahrrad?

Calvino

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Liebe Leute, es ist jetzt doch einige Zeit vergangen. Habe natürlich ein negatives Gutachten erhalten mit der Empfehlung, mich professionell auf die nächste MPU vorzubereiten. Bin dann zu einem VP gegangen (5 Doppelstunden à 90min). FE habe ich im April neu beantragt.
Als Strategie haben wir KT ausgemacht ("AB nimmt Ihnen in ihrem Alter kein GA ab"). Habe jetzt seit Anfang März LW gesammelt und habe jetzt einen MPU Termin am 27.05. War tatsächlich überrascht, dass das so schnell geht, was mich ein wenig nervös macht (nix mit Wartezeit 2-3 Monaten beim MPI).
Hier sende ich euch nun meinen großen Fragebogen und freue mich auf Reaktionen/Ratschläge.
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am FreitagXX.9.2021 bin ich nach Abschluss des Ersten Teils meiner Prüfungen zu meinen Freunden gefahren, um mit ihnen den Abend zu verbringen. Gleichzeitig wollten wir auch den Geburtstag einer Freundin feiern. Trinkbeginn war um 20:00, Trinkende um 0:30. Um 0:30 hat sich die Feier aufgelöst. Ich bin dann mit dem Rad Heim und wurde um 0:50 von der Polizei aufgehalten (laut Polizei fuhr ich Schlangenlinien). Atemalkohol 1,8 Später auf der Wache Blutentnahme 1,93.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

8 Halbe Bier (jeweils0,5l, von 20:00- 0:00 pro Stunde 2)

4 Schnaps (allesamt zwischen 23:45 und 0:30)




3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich wollte knapp 2km fahren, nach 1,5 wurde ich aufgehalten

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein, ich habe anfangs das Rad geschoben mich dann aber trotzdem zum fahren verleiten lassen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hatte erst den Plan gefasst zu Fuß zu gehen und das Rad zu schieben. Da der gesamte Weg leicht abschüssig war habe ich mich entschieden doch zu fahren, um schneller Zuhause zu sein.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Zu Studienzeiten regelmäßig mit dem Fahrrad. Nie mit dem auto. Im Nachhinein folgere ich daraus, dass es mir zu der Zeit komplett am Unrechtsbewusstsein bezüglich des Fahrradfahrens unter Alkoholeinfluss fehlte. Zwar waren mir die Promillegrenze von 1,6 bekannt, mit dem Fahrrad zu fahren erschien mir damals nicht problematisch, da es unter uns Studenten gang und Gäbe war.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Das erste Mal Alkohol habe ich an meinem 15. Geburtstag konsumiert. Ein Radler nach der Blaskapellenprobe



9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mit der Zeit haben sich die Alkoholmengen gesteigert, vor allem in der Studienzeit.

Grob einteilen kann ich meine Trinkgeschichte in folgende Phasen:

9/12-7/14 Oberstufe am Gym

Max. 2 Trinktage pro Woche (Kapellenprobe, Fortgehen mit Freunden), Höchstmenge 4 Bier 1 Schnaps (1-2mal im Monat)

9/14-7/16

Erste Semester. 3 Trinktage pro Woche. In der Regel je 3 Bier, Höchstmenge 8 Bier 4 Schnaps (4. Mal im Semester, also ca. 8 mal im Jahr)

9/16-7/17

Auslandssemester. Reduzierung des Alkoholkonsums. Höchstmengen 4 kleine Bier (0,33), 1 Schnaps

9/17-12/19

Wieder in Deutschland. 3 Trinktage (In der Regel 3-4 Bier, Höchstmengen 10 Bier 4 Schnaps, 4 x im Semester, also 8mal im Jahr)

12/19-4/20

Trinkpause (Corona, Abschlussarbeit)

4/20-6/20

4 Trinktage im Monat (Normal 3-4 Bier, Höchstmenge 7 Bier ein Schnaps. Insgesamt 2mal)



6/20-7.8.20

Reduzierung wegen Examensvorbereitung 4 Trinktage im Monat mit 3-4 Bier. Zusätzlich dazu ein Anlass mit 8 Bier 4 Schnaps Anfang Juni

7.8.- Tag der TF

- Trinkpause



18.9.20

- TF. 8 Bier 4 Schnaps

18.9.- 1.11.

- Trinkpause, da geschockt über TF und Examensprüfungen im Oktober

Seitdem: Einmal im Monat 2 Bier (KT)

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Siehe 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit Freunden auf Parties und Feiern auf Volksfesten, nach Konzerten und Auftritten mit Kollegen.

12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)

In den ersten Jahren meines Alkoholkonsums waren die Motive sicherlich vor allem das Gemeinschaftsgefühl und die Zusammengehörigkeit mit einer Gruppe. Vor alle mit Beginn der Studienzeit zeigte sich aber schnell, dass ich mit dem Alkohol meine Zurückhaltung gegenüber anderen Menschen, mein mangelndes Selbstbewusstsein und meine Selbstzweifel besser überwinden konnte. Der Grund liegt in einer angeboren körperlichen Einschränkung, die auch für andere Menschen gut sichtbar ist. Vor allem in Gesellschaft anderer fühlte ich mich beobachtet, angestarrt, beschämt und durch meine „Behinderung“ „markelbehaftet“ . Daraus folgte natürlich ein extremer Mangel an Selbstbewusstsein.

Dieses Gefühl der Inneren Anspannung und Unruhe verschwand nach Alkoholkonsum. Ich war nun lockerer, aufgeschlossener und selbstbewusster. Traute mich mehr und vergas die Gedanken und Sorgen, die mich sonst immer begleiteten. Ich kam nun viel besser mit anderen ins Gespräch und konnte auf andere besser zugehen (aufdringlich wurde ich gottseidank nie).

Ein weiteres Motiv war das Trinken als Belohnung nach erfolgreichen Konzerten/Auftritten. Das gehörte bei uns zu der Zeit „einfach dazu“ und hat sich als schlechte Gewohnheit eingebürgert.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

In den ersten Jahren Redseligkeit, später wie oben beschrieben

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Gar keine. Ich bin immer allen Verpflichtungen in Schule/Studium nachgekommen. Auch im zwischenmenschlichen Bereich ist nie etwas vorgefallen.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ja. Vor allem nach meiner Rückkehr aus dem Ausland bis Ende 2019,also die Schlussphase meines Studiums.



17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Während Prüfungszeiten und einmal mehrere Monate wegen der Arbeit an der Abschlussarbeit. Aber nie um bewusst weniger Alkohol zu trinken, sondern weil es sich in dieser Zeit einfach so ergab.

.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher habe ich meinen Konsum nicht als problematisch angesehen. Da es keinerlei negativen Auswirkungen auf Leben/Alltag/Studium gab, hatte ich auch gar keinen Grund, den Konsum zu hinterfragen. Für mich war das derzeit vollkommen normal. Da mein damaliger Freundeskreis in ähnlicher Weise Alkohol konsumierte, gab es auch nie kritische Hinweise. Insgesamt war mein Alkoholkonsum bis zur TF extrem unreflektiert.

Mit dem Wissen, das ich heute habe, war mein Konsum damals natürlich definitiv problematisch. Ich habe zu oft, zu viel und aus den falschen Gründen konsumiert.



20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Derzeit trinke ich maximal einmal im Monat Alkohol und dann maximal zwei Bier.



21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am XX.04.2021, meinem 26. Geburtstag



22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich auf Alkohol als Genussmittel, unter Einhaltung der mit meinem VP erarbeiteten Trinkregeln, in Zukunft nicht verzichten möchte. Es gibt in meinem Leben sicher noch viele Anlässe (Hochzeiten etc.), zu denen ich sicher mit jemandem anstoßen möchte.



24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe vor der TF meinen problematischen Alkoholkonsum nicht erkannt und sah keine Notwendigkeit dazu. Die TF und die MPU Anordnung hat mich dazu gezwungen, mich mit mir selber und meinem Alkoholkonsum auseinanderzusetzen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Zum einen hat sich meine Lebenssituation enorm verändert. Ich bin nun nicht mehr im Studium sondern berufstätig. Noch dazu im pädagogischen Bereich. Hier möchte ich meine Vorbildfunktion auch ernst nehmen.

, Nachdem ich meine vordergründigen inneren Trinkmotive erkannt habe, habe ich begonnen meine Einstellung zu meiner körperlichen Einschränkung zu verändern. Früher wollte ich mich damit nicht auseinandersetzen und habe versucht, es so gut es geht zu ignorieren, weg zu schieben und nicht darüber zu sprechen, habe es also vor allem „in mich hinein gefressen“. Für mich war es über Jahre ein Tabuthema, mit dem ich mich nicht konfrontieren wollte obwohl ich immer wusste, dass es mich mein Leben lang begleiten würde. Jetzt suche ich aktiv das Gespräch und versuche mich mit anderen auszutauschen. Vor allem mit meinen Eltern (die mich ja als Kind damit schon immer in dieser Sache begleitet haben), aber auch mit anderen Betroffenen. Beispielsweise bin ich einer online Community mit anderen Betroffenen beigetreten. Der gegenseitige Austausch ist ein tolles Gefühl, da man merkt, nicht der einzige mit diesen Problemen zu sein.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich ausgeglichener, wohler und tatkräftiger. Ich habe seit der TF begonnen wieder mehr Sport zu treiben und lebe gesünder. Auch gehe ich meine körperliche Problematik in anderen Lebensbereichen endlich offensiver an. Habe mich beispielsweise nun endlich entschlossen, den (für meine Zukunft im Staatsdienst extrem wichtigen) Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen (wär für mich vorher aus Scham nie in Frage gekommen). Auf diese Verhaltensänderung bin ich sehr stolz und sowohl Familie als auch Freunde bescheinigen mir einen ausgeglichener und lebensfroher als früher zu sein.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich vermeide, wieder in alte Stimmungen zu verfallen indem ich mir klar mache, was ich in den Jahren auf teilweise für mich „steinigen Wegen“ erreicht habe (während Beruf/Studium und im ehrenamtlichen Bereich). Außerdem suche ich bei Problemen aktiv das Gespräch mit Vertrauenspersonen (Freundin, Bruder, Kollegen)



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Eine Hundert Prozentige Sicherheit gibt es nicht. Allerdings habe ich gelernt, dass die betäubende Wirkung des Alkohols nach wenigen Stunden verfliegt und keine Probleme löst bzw. verschwinden lässt.



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Dadurch, dass ich meine Trinkanlässe vorher plane kann ich immer dafür sorgen, dass es eine Möglichkeit zum Heimkommen gibt. Auto/Fahrrad lasse ich grundsätzlich Zuhause, wenn ich auswärts Alkohol konsumiere.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

nein
 

Andi18

MPU Profi
Ich muß gleich zugeben und sorry dafür, habe Deinen FB bis hin zur Frage 12 gelesen, dabei hauptsächlich die eine Frage.
Für mich klingt das sehr plausibel, auch die Mengen vorweg.
Ebenso ist es schön zu erfahren, daß es wohl auch VPs gibt, die realistisch Dich auf KT einstufen. Scheint ein Seriöser zu sein.

Mich würde nur interessieren, v.a. aufgrund des inneren Motivs, ist diese Erkenntnis erst mit dem VP gereift oder hattest diese bei der 1. versammelten MPU auch schon erwähnt? Für mich fühlt es sich so an, daß Du Dich selbst vorbereitet hattest und der VP, trotz 5 Doppelstunden, wenig Beitrag mehr bringen konnte.
 

Calvino

Neuer Benutzer
Ich muß gleich zugeben und sorry dafür, habe Deinen FB bis hin zur Frage 12 gelesen, dabei hauptsächlich die eine Frage.
Für mich klingt das sehr plausibel, auch die Mengen vorweg.
Ebenso ist es schön zu erfahren, daß es wohl auch VPs gibt, die realistisch Dich auf KT einstufen. Scheint ein Seriöser zu sein.

Mich würde nur interessieren, v.a. aufgrund des inneren Motivs, ist diese Erkenntnis erst mit dem VP gereift oder hattest diese bei der 1. versammelten MPU auch schon erwähnt? Für mich fühlt es sich so an, daß Du Dich selbst vorbereitet hattest und der VP, trotz 5 Doppelstunden, wenig Beitrag mehr bringen konnte.
Servus, ja man möchte meinen, dass man auf diese recht offensichtliche Motive selber kommt..
Allerdings hatte ich bei meiner ersten MPU keine Vorstellung, worum es da eigentlich geht (meine Strategie war damals, salopp gesagt "ich bin jung, hab aus meinen Fehlern gelernt, mache es nie wieder") Tiefer als das ging es nicht. Mir fehlte auch einfach die Zeit zur Vorbereitung. Außerdem glaub ich doch, dass es zu diesem Thema schon so eine Blockadehaltung bei mir gab, dass ich von selber nicht so offen darüber sprechen konnte (damals). Allein deswegen hat sich das mit dem VP gelohnt...
 

Calvino

Neuer Benutzer
Liebes Forum,
ich habe meine MPU nächste Woche. Ich würde mich über Rückmeldungen zu meinem FB freuen. Vor allem zu den Fragen 27 und 28.
Danke schonmal.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

8 Halbe Bier (jeweils0,5l, von 20:00- 0:00 pro Stunde 2)

4 Schnaps (allesamt zwischen 23:45 und 0:30)
Die Trinkmenge übertrifft deine gemessene BAK um ca. 0,7‰ ... aber das ist eine gute Reserve. Es ist besser etwas zu übertreiben als zu verharmlosen. Das lassen wir dann aber mal so stehen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein, ich habe anfangs das Rad geschoben mich dann aber trotzdem zum fahren verleiten lassen.
Falsch ... oder du hast mit Vorsatz gehandelt.
Warum bist du dennoch gefahren ... weil du dich "sicher" gefühlt hast, du hast dir zugetraut, dass du noch ein Rad fahren kannst.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mit der Zeit haben sich die Alkoholmengen gesteigert, vor allem in der Studienzeit.

Grob einteilen kann ich meine Trinkgeschichte in folgende Phasen:

9/12-7/14 Oberstufe am Gym

Max. 2 Trinktage pro Woche (Kapellenprobe, Fortgehen mit Freunden), Höchstmenge 4 Bier 1 Schnaps (1-2mal im Monat)

9/14-7/16

Erste Semester. 3 Trinktage pro Woche. In der Regel je 3 Bier, Höchstmenge 8 Bier 4 Schnaps (4. Mal im Semester, also ca. 8 mal im Jahr)

9/16-7/17

Auslandssemester. Reduzierung des Alkoholkonsums. Höchstmengen 4 kleine Bier (0,33), 1 Schnaps

9/17-12/19

Wieder in Deutschland. 3 Trinktage (In der Regel 3-4 Bier, Höchstmengen 10 Bier 4 Schnaps, 4 x im Semester, also 8mal im Jahr)
Du schreibst 8 Bier oder auch mal 10 Bier ... dann schreibst du 4 kleine Bier. Darf man hiervon ausgehen, dass ohne "kleine" es sich um Biere von 0,5l handelt ? Falls ja, musst dies hier auch so dokumentieren.
Der Grund dafür ist, zu wissen ob du die Trinkmenge deiner TF schon im Vorfeld erreicht hast.
Die Trinkmenge deiner TF solltest du im Vorfeld schon ein paar mal erreicht haben ... oder zumindest annähernd.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Siehe 9
Sagst das dem Gutachter auch so ?
Außerdem ist F9 und F10 nicht das Gleiche ... und was in F9 steht, gehört eigentlich in F10.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

In den ersten Jahren Redseligkeit, später wie oben beschrieben
Wenn du wiederholt das so sagst, schmeißt der Gutachter dich raus ...
Du musst dir eins merken ... die gefühlten "doppelten" Fragen sind Absicht, sie dienen dem Gutachter um Wiedersprüche aufzudecken.
Um dir bestmöglich zu helfen, musst du hier die Fragen so beantworten, als würde sie dir dein Gutachter stellen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja
Weißt du was das bedeutet ? ... gemeint ist hier ein Blackout ... und die Frage wird lauten, wie oft !?
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher habe ich meinen Konsum nicht als problematisch angesehen. Da es keinerlei negativen Auswirkungen auf Leben/Alltag/Studium gab, hatte ich auch gar keinen Grund, den Konsum zu hinterfragen. Für mich war das derzeit vollkommen normal. Da mein damaliger Freundeskreis in ähnlicher Weise Alkohol konsumierte, gab es auch nie kritische Hinweise. Insgesamt war mein Alkoholkonsum bis zur TF extrem unreflektiert.

Mit dem Wissen, das ich heute habe, war mein Konsum damals natürlich definitiv problematisch. Ich habe zu oft, zu viel und aus den falschen Gründen konsumiert.
Du hast deine Einstufung vergessen ... "Missbräuchler" oder "Abhängiger" ?
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Derzeit trinke ich maximal einmal im Monat Alkohol und dann maximal zwei Bier.
Was sind "zwei Bier" ? Warum "einmal" im Monat ? Was ist der Trinkanlass ?
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich ausgeglichener, wohler und tatkräftiger. Ich habe seit der TF begonnen wieder mehr Sport zu treiben und lebe gesünder. Auch gehe ich meine körperliche Problematik in anderen Lebensbereichen endlich offensiver an. Habe mich beispielsweise nun endlich entschlossen, den (für meine Zukunft im Staatsdienst extrem wichtigen) Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen (wär für mich vorher aus Scham nie in Frage gekommen). Auf diese Verhaltensänderung bin ich sehr stolz und sowohl Familie als auch Freunde bescheinigen mir einen ausgeglichener und lebensfroher als früher zu sein.
Steht komplett im Wiederspruch zu F15 ... dort gibst du an ... das der Alkoholkonsum keine Auswirkungen und Folgen auf dein Leben und Umfeld hatte. Wie kann sich in F26 etwas ändern, was es in F15 gar nicht gibt ?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Eine Hundert Prozentige Sicherheit gibt es nicht. Allerdings habe ich gelernt, dass die betäubende Wirkung des Alkohols nach wenigen Stunden verfliegt und keine Probleme löst bzw. verschwinden lässt.
Thema verfehlt !
Lies hier in den "guten FB" bitte noch einmal nach.

----------------------------------------

Sicher ist zu erkennen, dass du dich mit der Sache beschäftigt hast.
Du solltest dich noch einmal auf die genaue Fragestellung konzentrieren, dass sieht mir alles eher nach "Flüchtigkeitsfehlern" aus ... den begriffen hast du es ja eigentlich. ;)

FB in Ruhe überarbeiten und dann komplett wieder einstellen.
 

Calvino

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Hier mein überarbeiteter Fragebogen. Eine Frage vorweg (@Max ): Was meinst du genau bei Frage 19 ? Mir geht es darum zu zeigen, dass ich mir nun ein Problembewusstsein bezüglich meines Alkoholkonsums von vor der TF erarbeitet habe und diesen jetzt in der Rückschau als problematisch erachte.
Und noch etwas vorweg. Habe mich jetzt doch entschlossen die Trinkregeln aufzunehmen, die ich mit dem VP erarbeitet habe. Die unterscheiden sich sehr von denen, die hier sonst kursieren. Ich wollte keine Diskussion starten, die mich nur selber verunsichert, deswegen hab ich im ersten FB die Standartmenge für KT aus dem Forum geschrieben. Werde aber mit meinen Trinkregeln am Donnerstag antreten, ich vertraue meinem VP sehr. Beim TÜV hier war das wohl auch nie ein Problem bisher und die GA haben das immer akzeptiert. Und mal ganz ehrlich, es ist auch eindeutig realistischer.....
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten
.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am FreitagXX.9.2021 bin ich nach Abschluss des Ersten Teils meiner Prüfungen zu meinen Freunden gefahren, um mit ihnen den Abend zu verbringen. Gleichzeitig wollten wir auch den Geburtstag einer Freundin feiern. Trinkbeginn war um 20:00, Trinkende um 0:30. Um 0:30 hat sich die Feier aufgelöst. Ich bin dann mit dem Rad Heim und wurde um 0:50 von der Polizei aufgehalten (laut Polizei fuhr ich Schlangenlinien). Atemalkohol 1,8 Später auf der Wache Blutentnahme 1,93.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


8 Halbe Bier (jeweils0,5l, von 20:00- 0:00 pro Stunde 2)

4 Schnaps (allesamt zwischen 23:45 und 0:30)



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich wollte knapp 2km fahren, nach 1,5 wurde ich aufgehalten

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja. Dadurch, dass es öfter vorkam, dass ich mit dem Fahrrad unter Alkoholeinfluss gefahren bin fühlte ich mich damals sicher. Nach dem Motto: Es ist schon so oft gut gegangen, dann wird heute auch nichts passieren. Rückblickend ist mir klar, dass ich die Wirkung des Alkohols unterschätz habe und dass ich mich in dieser Situation überschätzt habe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
gar nicht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Zu Studienzeiten regelmäßig mit dem Fahrrad. Nie mit dem Auto. Im Nachhinein folgere ich daraus, dass es mir zu der Zeit komplett am Unrechtsbewusstsein bezüglich des Fahrradfahrens unter Alkoholeinfluss fehlte. Zwar waren mir die Promillegrenze von 1,6 bekannt, mit dem Fahrrad zu fahren erschien mir damals nicht problematisch, da es unter uns Studenten gang und Gäbe war.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?


Das erste Mal Alkohol habe ich an meinem 15. Geburtstag konsumiert. Ein Radler nach der Blaskapellenprobe

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Es schlich sich schnell eine Regelmäßigkeit ein. Ich hatte bald nach meinem ersten Kontakt mit Alkohol mindestens einen festen Trinktag pro Woche. Dies steigerte sich dann mit der Zeit. Die Mengen wurden auch kontinuierlich gesteigert. Vor allem während der Studienzeit. Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich meinen Alkoholkonsum dann drastisch reduziert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Grob einteilen kann ich meine Trinkgeschichte in folgende Phasen:

(Bier=0,5) (kleine Bier=0,33)

9/12-7/14 Oberstufe am Gym

Max. 2 Trinktage pro Woche (Kapellenprobe, Fortgehen mit Freunden), Höchstmenge 4 Bier 1 Schnaps (1-2mal im Monat)

9/14-7/16

Erste Semester. 3 Trinktage pro Woche. In der Regel je 3 Bier, Höchstmenge 8 Bier 4 Schnaps (4. Mal im Semester, also ca. 8 mal im Jahr)

9/16-7/17

Auslandssemester. Reduzierung des Alkoholkonsums. Höchstmengen 4 kleine Bier (0,33), 1 Schnaps

9/17-12/19

Wieder in Deutschland. 3 Trinktage (In der Regel 3-4 Bier, Höchstmengen 10 Bier 4 Schnaps, 4 x im Semester, also 8mal im Jahr)

12/19-4/20

Trinkpause (Corona, Abschlussarbeit)

4/20-6/20

4 Trinktage im Monat (Normal 3-4 Bier, Höchstmenge 7 Bier ein Schnaps. Insgesamt 2mal)

6/20-7.8.20

Reduzierung wegen Examensvorbereitung 4 Trinktage im Monat mit 3-4 Bier. Zusätzlich dazu ein Anlass mit 8 Bier 4 Schnaps Anfang Juni

7.8.- Tag der TF

- Trinkpause

28.9.20

- TF. 8 Bier 4 Schnaps

18.9.- 1.11.

- Trinkpause, da geschockt über TF und Examensprüfungen im Oktober

dann den Rest des Jahres: Einmal im Monat 1-2 Bier

1/21: Erarbeitung von Trinkregeln mit VP. Seitdem Konsum gemäß dieser Regeln

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit Freunden auf Parties und Feiern auf Volksfesten, nach Konzerten und Auftritten mit Kollegen.

12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)

In den ersten Jahren meines Alkoholkonsums waren die Motive sicherlich vor allem das Gemeinschaftsgefühl und die Zusammengehörigkeit mit einer Gruppe und das Gefühl des Erwachsen seins. Vor alle mit Beginn der Studienzeit zeigte sich aber schnell, dass ich mit dem Alkohol meine Zurückhaltung gegenüber anderen Menschen, mein mangelndes Selbstbewusstsein und meine Selbstzweifel besser überwinden konnte. Der Grund liegt in einer angeboren körperlichen Einschränkung, die auch für andere Menschen gut sichtbar ist. Vor allem in Gesellschaft anderer fühlte ich mich beobachtet, angestarrt, beschämt und durch meine „Behinderung“ „markelbehaftet“ . Daraus folgte natürlich ein extremer Mangel an Selbstbewusstsein.

Dieses Gefühl der Inneren Anspannung und Unruhe verschwand nach Alkoholkonsum. Ich war nun lockerer, aufgeschlossener und selbstbewusster. Traute mich mehr und vergas die Gedanken und Sorgen, die mich sonst immer begleiteten. Ich kam nun viel besser mit anderen ins Gespräch und konnte auf andere besser zugehen (aufdringlich wurde ich gottseidank nie).

Ein weiteres Motiv war das Trinken als Belohnung nach erfolgreichen Konzerten/Auftritten. Das gehörte bei uns zu der Zeit „einfach dazu“ und hat sich als schlechte Gewohnheit eingebürgert.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

In den ersten Jahren Redseligkeit, dann vor allem Offenheit, Gelassenheit. Nach Alkoholkonsum konnte mehr aus mir heraus gehen, ungezwungener mit anderen Menschen kommunizieren. Die Blockade, die ich innerlich immer spürte verschwand und ich fühlte mich viel freier und "gleichwertig" den anderen gegenüber. Ich wurde euphorisch und liebte die festliche Stimmung bei diesen Anlässen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Gar keine. Ich bin immer allen Verpflichtungen in Schule/Studium nachgekommen. Auch im zwischenmenschlichen Bereich ist nie etwas vorgefallen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ja. Vor allem nach meiner Rückkehr aus dem Ausland bis Ende 2019,also die Schlussphase meines Studiums.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Es kam vor, dass ich zu Anlässen zu viel Alkohol getrunken habe. Allerdings war es nie so, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu trinken. Ich konnte das Ende des Trinkens immer selbst bestimmen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Während Prüfungszeiten und einmal mehrere Monate wegen der Arbeit an der Abschlussarbeit. Aber nie um bewusst weniger Alkohol zu trinken, sondern weil es sich in dieser Zeit einfach so ergab.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher habe ich meinen Konsum nicht als problematisch angesehen. Ich sah mich als Gelegenheitstrinker. Da es keinerlei negativen Auswirkungen auf Leben/Alltag/Studium gab, hatte ich auch gar keinen Grund, den Konsum zu hinterfragen. Für mich war das derzeit vollkommen normal, ich dachte mir "in diesem Lebensabschnitt geht das schon, die anderen machen es ja auch" Da mein damaliger Freundeskreis in ähnlicher Weise Alkohol konsumierte, gab es auch nie kritische Hinweise. Insgesamt war mein Alkoholkonsum bis zur TF extrem unreflektiert.

Mit dem Wissen, das ich heute habe, war mein Konsum damals natürlich definitiv problematisch. Ich habe zu oft, zu viel konsumiert

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe in der verkehrspsychologischen Beratung Trinkregeln erarbeitet. Diese sehen Konsum an maximal zwei Tagen die Woche und dann maximal zwei Bier vor (kein Schnaps, keine Mischgetränke). Das ist aber nur eine Richtlinie für meinen maximalen, kontrollierten Alkoholkonsum, der gesundheitlich für mich unbedenklich ist. Mein realer Alkoholkonsum ist derzeit aber sehr schwankend, ich trinke etwa viermal im Monat 1-2 Bier. Allerdings nur zum Zwecke des Genusses, nie auf leeren Magen und immer, nachdem ich den Durst mit mindestens 0,5l Wasser/Spezi etc. gelöscht habe. Am Straßenverkehr nehme ich grundsätzlich nach Alkoholkonsum nicht mehr teil

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 21.05. Ein Bier

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich auf Alkohol als Genussmittel, unter Einhaltung der mit meinem VP erarbeiteten Trinkregeln, in Zukunft nicht verzichten möchte. Es gibt in meinem Leben sicher noch viele Anlässe (Hochzeiten etc.), zu denen ich sicher mit jemandem anstoßen möchte.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich weiss nun, dass die Art, in der ich Alkohol früher konsumiert habe auf dauer zu gesundheitlichen Schäden bei mir hätte führen können. Ich möchte in Zukunft keinerlei Probleme wegen Alkohol mehr haben.

Ich habe vor der TF meinen problematischen Alkoholkonsum nicht erkannt und sah keine Notwendigkeit dazu ihn zu reduzieren. Die TF und die MPU Anordnung hat mich dazu gezwungen, mich mit mir selber und meinem Alkoholkonsum ausseinanderzusetzen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich erstmal knapp zwei Monate überhaupt keinen Alkohol konsumiert. In dieser Zeit konnte ich ein wenig Abstand vom Alkohol gewinnen und mir ein für mich brauchbares Konzept für die Zukunft überlegen und Trinkregeln aufstellen. Die Umstellung auf wenige Trinkanlässe und geringe Trinkmengen viel mir dann überhaupt nicht schwer, ich habe mit meinen Trinkregeln ausschließlich gute Erfahrungen gemacht und beabsichtige, diese in Zukunft weiter einzuhalten, da sie garantieren, dass ich mir selber und anderen nicht mehr schade.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Dadurch, dass es durch meinen Alkoholkonsum, der definitiv problematisch war, keine ernsteren Auswirkungen auf mein Leben/Umfeld gab, hat nun auch die Reduzierung keine großartigen Auswirkungen. Die Beschäftigung mit meinen früheren Trinkgewohnheiten, meinen persönlichen Trinkmotiven, die veränderte Einstellung zum Alkohol und die Erarbeitung des Konzeptes für die Zukunft haben allerdings sehr wohl Auswirkungen auch auf andere Lebensbereiche.. Ich habe seit der TF begonnen wieder mehr Sport zu treiben und lebe gesünder als zu Studienzeiten. Auch gehe ich meine körperliche Problematik in anderen Lebensbereichen endlich offensiver an. Habe mich beispielsweise nun endlich entschlossen, den (für meine Zukunft im Staatsdienst extrem wichtigen) Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen (das Thema kam erst durch die TF wieder in meinem Bewusstsein an). Auf diese Verhaltensänderung bin ich sehr stolz und sowohl Familie als auch Freunde bescheinigen mir seit dem ausgeglichener und lebensfroher als früher zu sein. Insgesamt lebe ich bewusster und in gewisser Weise "zukunftsorientierter"

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Vor allem natürlich, indem ich meine trinkregeln weiterhin einhalte und meinen Alkoholkonsum auf niedrigen, kontrollieren Niveau halte. Ich vermeide, wieder in alte Stimmungen zu verfallen indem ich mir klar mache, was ich erreicht habe. Außerdem suche ich bei Problemen aktiv das Gespräch mit Vertrauenspersonen (Freundin, Bruder, Kollegen). Ich habe nun andere Ventile für Stress und schlechte Gefühle gefunden: Sport, Lesen (habe ich als Hobby wieder entdeckt, zu Studienzeiten war es er Pflicht und aufgezwungen). Außerdem stehe ich zu mir und gehe selbstbewusster durchs Leben.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Nein, ich werde meinen Alkoholkonsum weiter auf niedrigen und kontrollierten Niveau halten und an meinen Trinkregeln festhalten, da ich bisher damit nur gute Erfahrungen gemacht habe. Ich habe zuviel erreicht um das alles wieder aufs Spiel zu setzen. Ich habe mittlerweile gelernt, in Situationen in denen ich früher mehr Alkohol getrunken hätte, anders zu reagieren, denn Situationen mit Rückfallgefahr gibt es und wird es immer geben. Vor alle in diesen Situationen muss ich immer wachsam sein und Vorkehrungen treffen. Rein mental bereite ich mich auf so eine Situation vor, indem ich mir vor Augen führe, was für Probleme ich mit Alkohol hatte und welcher Gefahr ich mich und andere ausgesetzt habe. Bevor ich eine Veranstaltung besuche gehe ich noch einmal meine Trinkregeln durch. Ich kann aber auch aktiv Vorkehrungen treffen bspw. , indem ich gewisse Veranstaltungen und Personen meide oder mich nur zu bestimmten Personen an den Tisch setze.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn klar ist, dass ich zu einem Anlass Alkohol auswärts konsumiere muss immer vorher klar sein, wie ich nach Hause komme. Fahrrad und Auto bleiben grundsätzlich Zuhause, wenn ich Alkohol trinke.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

nein
 
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Max

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Was meinst du genau bei Frage 19 ? Mir geht es darum zu zeigen, dass ich mir nun ein Problembewusstsein bezüglich meines Alkoholkonsums von vor der TF erarbeitet habe und diesen jetzt in der Rückschau als problematisch erachte.
Es wird nach eine Kategorieeinstufung gefragt ... und ich habe hier keine gesehen. ;)
Beispiel: Ich habe mich damals als Missbräuchler eingestuft, da ich den Alkohol für meine Probleme missbraucht habe. Ein Wirkungstrinken war niemals mein Ziel.

Dann schreibst du von deinen Trinkregeln ... 4 mal im Monat 1-2 Bier ... was sind 1-2 Bier? Im Gespräch mit dem Gutachter, solltest du immer die genaue Menge angeben.
 

Calvino

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Ah alles klar, das macht Sinn. Danke! Ich dachte irgendwo hier mal den Satz gelesen zu haben "Die Einstufung überlassen wir dem GA"
Ich habe definitiv Missbrauch betrieben. Zu viel und zu oft getrunken und (unbewusst) um negative Gefühle loszuwerden. Also Entlastungstrinken in Reinform.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Ich dachte irgendwo hier mal den Satz gelesen zu haben "Die Einstufung überlassen wir dem GA"
Das wird auch in deinem Fall so sein. Die Einstufung des GA ist in dieser Frage auch gar nicht gemeint, hier geht es um deine Meinung, in welcher Kategorie du dich früher gesehen hast
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Es schlich sich schnell eine Regelmäßigkeit ein. Ich hatte bald nach meinem ersten Kontakt mit Alkohol mindestens einen festen Trinktag pro Woche. Dies steigerte sich dann mit der Zeit. Die Mengen wurden auch kontinuierlich gesteigert. Vor allem während der Studienzeit. Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich meinen Alkoholkonsum dann drastisch reduziert.
Regelmäßigkeiten sollten besser vermieden werden.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Grob einteilen kann ich meine Trinkgeschichte in folgende Phasen:

(Bier=0,5) (kleine Bier=0,33)
Lass dieses "kleine" in deinen Angaben weg ... die Gutachten mögen keine Verniedlichungen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Es kam vor, dass ich zu Anlässen zu viel Alkohol getrunken habe. Allerdings war es nie so, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu trinken. Ich konnte das Ende des Trinkens immer selbst bestimmen.
Hier reicht auch ein einfaches NEIN.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher habe ich meinen Konsum nicht als problematisch angesehen. Ich sah mich als Gelegenheitstrinker. Da es keinerlei negativen Auswirkungen auf Leben/Alltag/Studium gab, hatte ich auch gar keinen Grund, den Konsum zu hinterfragen. Für mich war das derzeit vollkommen normal, ich dachte mir "in diesem Lebensabschnitt geht das schon, die anderen machen es ja auch" Da mein damaliger Freundeskreis in ähnlicher Weise Alkohol konsumierte, gab es auch nie kritische Hinweise. Insgesamt war mein Alkoholkonsum bis zur TF extrem unreflektiert.

Mit dem Wissen, das ich heute habe, war mein Konsum damals natürlich definitiv problematisch. Ich habe zu oft, zu viel konsumiert
"Gelegenheitstrinker" ? ... ich habe da gerade in F9 etwas von "Regelmäßigkeit" gelesen.
Im FB darf es keine Wiedersprüche geben.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe in der verkehrspsychologischen Beratung Trinkregeln erarbeitet. Diese sehen Konsum an maximal zwei Tagen die Woche und dann maximal zwei Bier vor (kein Schnaps, keine Mischgetränke). Das ist aber nur eine Richtlinie für meinen maximalen, kontrollierten Alkoholkonsum, der gesundheitlich für mich unbedenklich ist. Mein realer Alkoholkonsum ist derzeit aber sehr schwankend, ich trinke etwa viermal im Monat 1-2 Bier. Allerdings nur zum Zwecke des Genusses, nie auf leeren Magen und immer, nachdem ich den Durst mit mindestens 0,5l Wasser/Spezi etc. gelöscht habe. Am Straßenverkehr nehme ich grundsätzlich nach Alkoholkonsum nicht mehr teil
Das du vor dem Biertrinken jedesmal einen halben Liter Wasser trinkst, dass mag glauben wer will. (das ist aber nur meine eigene Meinung).
Weiter schreibe ich hier nichts, denn an dieser Stelle gehst du ja deinen eigenen Weg.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Nein, ich werde meinen Alkoholkonsum weiter auf niedrigen und kontrollierten Niveau halten und an meinen Trinkregeln festhalten, da ich bisher damit nur gute Erfahrungen gemacht habe. Ich habe zuviel erreicht um das alles wieder aufs Spiel zu setzen. Ich habe mittlerweile gelernt, in Situationen in denen ich früher mehr Alkohol getrunken hätte, anders zu reagieren, denn Situationen mit Rückfallgefahr gibt es und wird es immer geben. Vor alle in diesen Situationen muss ich immer wachsam sein und Vorkehrungen treffen. Rein mental bereite ich mich auf so eine Situation vor, indem ich mir vor Augen führe, was für Probleme ich mit Alkohol hatte und welcher Gefahr ich mich und andere ausgesetzt habe. Bevor ich eine Veranstaltung besuche gehe ich noch einmal meine Trinkregeln durch. Ich kann aber auch aktiv Vorkehrungen treffen bspw. , indem ich gewisse Veranstaltungen und Personen meide oder mich nur zu bestimmten Personen an den Tisch setze.
Du hast hier doch die Rückfallgefahr erkannt, daher ist ein "Nein" ja ein Wiederspruch. Was machst du wenn du erneut Probleme hast, an wen wendest du dich bzw. holst du dir Hilfestellung. Wie sieht es mit professioneller Hilfe aus ?
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn klar ist, dass ich zu einem Anlass Alkohol auswärts konsumiere muss immer vorher klar sein, wie ich nach Hause komme. Fahrrad und Auto bleiben grundsätzlich Zuhause, wenn ich Alkohol trinke.
Was ist aber wenn du zu Hause trinkst, dann steht dein Auto doch auch vor der Tür ?!

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Ein paar kleine Dinge sind noch zu erledigen, dann sollten wir hier durch sein.
FB überarbeiten und komplett wieder einstellen.
 

Calvino

Neuer Benutzer
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten
.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am FreitagXX.9.2021 bin ich nach Abschluss des Ersten Teils meiner Prüfungen zu meinen Freunden gefahren, um mit ihnen den Abend zu verbringen. Gleichzeitig wollten wir auch den Geburtstag einer Freundin feiern. Trinkbeginn war um 20:00, Trinkende um 0:30. Um 0:30 hat sich die Feier aufgelöst. Ich bin dann mit dem Rad Heim und wurde um 0:50 von der Polizei aufgehalten (laut Polizei fuhr ich Schlangenlinien). Atemalkohol 1,8 Später auf der Wache Blutentnahme 1,93.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


8 Halbe Bier (jeweils0,5l, von 20:00- 0:00 pro Stunde 2)

4 Schnaps (allesamt zwischen 23:45 und 0:30)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich wollte knapp 2km fahren, nach 1,5 wurde ich aufgehalten

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja. Dadurch, dass es öfter vorkam, dass ich mit dem Fahrrad unter Alkoholeinfluss gefahren bin fühlte ich mich damals sicher. Nach dem Motto: Es ist schon so oft gut gegangen, dann wird heute auch nichts passieren. Rückblickend ist mir klar, dass ich die Wirkung des Alkohols unterschätz habe und dass ich mich in dieser Situation überschätzt habe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
gar nicht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Zu Studienzeiten regelmäßig mit dem Fahrrad. Nie mit dem auto. Im Nachhinein folgere ich daraus, dass es mir zu der Zeit komplett am Unrechtsbewusstsein bezüglich des Fahrradfahrens unter Alkoholeinfluss fehlte. Zwar waren mir die Promillegrenze von 1,6 bekannt, mit dem Fahrrad zu fahren erschien mir damals nicht problematisch, da es unter uns Studenten gang und Gäbe war.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?


Das erste Mal Alkohol habe ich an meinem 15. Geburtstag konsumiert. Ein Radler nach der Blaskapellenprobe

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich hatte bald nach meinem ersten Kontakt mit Alkohol mindestens einen festen Trinktag pro Woche. Dies steigerte sich dann mit der Zeit. Die Mengen wurden auch kontinuierlich gesteigert. Vor allem während der Studienzeit. Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich meinen Alkoholkonsum dann drastisch reduziert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Grob einteilen kann ich meine Trinkgeschichte in folgende Phasen:

(Wenn nix anderes dabei steht: Bier=0,5l)

9/12-7/14 Oberstufe am Gym

Max. 2 Trinktage pro Woche (Kapellenprobe, Fortgehen mit Freunden), Höchstmenge 4 Bier 1 Schnaps (1-2mal im Monat)

9/14-7/16

Erste Semester. 3 Trinktage pro Woche. In der Regel je 3 Bier, Höchstmenge 8 Bier 4 Schnaps (4. Mal im Semester, also ca. 8 mal im Jahr)

9/16-7/17

Auslandssemester. Reduzierung des Alkoholkonsums. Höchstmengen 4 Bier (0,33), 1 Schnaps

9/17-12/19

Wieder in Deutschland. 3 Trinktage (In der Regel 3-4 Bier, Höchstmengen 10 Bier 4 Schnaps, 4 x im Semester, also 8mal im Jahr)

12/19-4/20

Trinkpause (Corona, Abschlussarbeit)

4/20-6/20

4 Trinktage im Monat (Normal 3-4 Bier, Höchstmenge 7 Bier ein Schnaps. Insgesamt 2mal)

6/20-7.8.20

Reduzierung wegen Examensvorbereitung 4 Trinktage im Monat mit 3-4 Bier. Zusätzlich dazu ein Anlass mit 8 Bier 4 Schnaps Anfang Juni

7.8.- Tag der TF

- Trinkpause

28.9.20

- TF. 8 Bier 4 Schnaps

18.9.- 1.11.

- Trinkpause, da geschockt über TF und Examensprüfungen im Oktober

dann den Rest des Jahres: Einmal im Monat 1-2 Bier

1/21: Erarbeitung von Trinkregeln mit VP. Seitdem Konsum gemäß dieser Regeln

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit Freunden auf Parties und Feiern auf Volksfesten, nach Konzerten und Auftritten mit Kollegen.

12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)

In den ersten Jahren meines Alkoholkonsums waren die Motive sicherlich vor allem das Gemeinschaftsgefühl und die Zusammengehörigkeit mit einer Gruppe und das Gefühl des Erwachsen seins. Vor alle mit Beginn der Studienzeit zeigte sich aber schnell, dass ich mit dem Alkohol meine Zurückhaltung gegenüber anderen Menschen, mein mangelndes Selbstbewusstsein und meine Selbstzweifel besser überwinden konnte. Der Grund liegt in einer angeboren körperlichen Einschränkung, die auch für andere Menschen gut sichtbar ist. Vor allem in Gesellschaft anderer fühlte ich mich beobachtet, angestarrt, beschämt und durch meine „Behinderung“ „markelbehaftet“ . Daraus folgte natürlich ein extremer Mangel an Selbstbewusstsein.

Dieses Gefühl der Inneren Anspannung und Unruhe verschwand nach Alkoholkonsum. Ich war nun lockerer, aufgeschlossener und selbstbewusster. Traute mich mehr und vergas die Gedanken und Sorgen, die mich sonst immer begleiteten. Ich kam nun viel besser mit anderen ins Gespräch und konnte auf andere besser zugehen (aufdringlich wurde ich gottseidank nie).

Ein weiteres Motiv war das Trinken als Belohnung nach erfolgreichen Konzerten/Auftritten. Das gehörte bei uns zu der Zeit „einfach dazu“ und hat sich als schlechte Gewohnheit eingebürgert.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

In den ersten Jahren Redseligkeit, dann vor allem Offenheit, Gelassenheit. Nach Alkoholkonsum konnte mehr aus mir heraus gehen, ungezwungener mit anderen Menschen kommunizieren. Die Blockade, die ich innerlich immer spürte verschwand und ich fühlte mich viel freier und "gleichwertig" den anderen gegenüber. Ich wurde euphorisch und liebte die festliche Stimmung bei diesen Anlässen.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Gar keine. Ich bin immer allen Verpflichtungen in Schule/Studium nachgekommen. Auch im zwischenmenschlichen Bereich ist nie etwas vorgefallen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ja. Vor allem nach meiner Rückkehr aus dem Ausland bis Ende 2019,also die Schlussphase meines Studiums.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Während Prüfungszeiten und einmal mehrere Monate wegen der Arbeit an der Abschlussarbeit. Aber nie um bewusst weniger Alkohol zu trinken, sondern weil es sich in dieser Zeit einfach so ergab.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher habe ich meinen Konsum nicht als problematisch angesehen. Da es keinerlei negativen Auswirkungen auf Leben/Alltag/Studium gab, hatte ich auch gar keinen Grund, den Konsum zu hinterfragen. Für mich war das derzeit vollkommen normal, ich dachte mir "in diesem Lebensabschnitt geht das schon, die anderen machen es ja auch" Da mein damaliger Freundeskreis in ähnlicher Weise Alkohol konsumierte, gab es auch nie kritische Hinweise. Insgesamt war mein Alkoholkonsum bis zur TF extrem unreflektiert.

Mit dem Wissen, das ich heute habe, war mein Konsum damals natürlich definitiv Alkoholmissbrauch. Ich habe zu oft, zu viel konsumiert und aus den falschen Motiven heraus getrunken.



20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich habe in der verkehrspsychologischen Beratung Trinkregeln erarbeitet. Diese sehen Konsum an maximal zwei Tagen die Woche und dann maximal zwei Bier vor (kein Schnaps, keine Mischgetränke). Das ist aber nur eine Richtlinie für einen maximalen, kontrollierten Alkoholkonsum, der gesundheitlich für mich unbedenklich ist. Mein realer Alkoholkonsum ist derzeit aber geringer und sehr schwankend, ich trinke etwa viermal im Monat 1-2 Bier. Allerdings nur zum Zwecke des Genusses, nie auf leeren Magen und immer, nachdem ich den Durst mit mindestens 0,5l Wasser/Spezi etc. gelöscht habe. Am Straßenverkehr nehme ich grundsätzlich nach Alkoholkonsum nicht mehr teil

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 21.05. Ein Bier

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich auf Alkohol als Genussmittel, unter Einhaltung der mit meinem VP erarbeiteten Trinkregeln, in Zukunft nicht verzichten möchte. Es gibt in meinem Leben sicher noch viele Anlässe (Hochzeiten etc.), zu denen ich sicher mit jemandem anstoßen möchte.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich weiß nun, dass die Art, in der ich Alkohol früher konsumiert habe auf dauer zu gesundheitlichen Schäden bei mir hätte führen können. Ich möchte in Zukunft keinerlei Probleme wegen Alkohol mehr haben.

Ich habe vor der TF meinen problematischen Alkoholkonsum nicht erkannt und sah keine Notwendigkeit dazu ihn zu reduzieren. Die TF und die MPU Anordnung hat mich dazu gezwungen, mich mit mir selber und meinem Alkoholkonsum ausseinanderzusetzen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich erstmal knapp zwei Monate überhaupt keinen Alkohol konsumiert. In dieser Zeit konnte ich ein wenig Abstand vom Alkohol gewinnen und mir ein für mich brauchbares Konzept für die Zukunft überlegen und Trinkregeln aufstellen. Die Umstellung auf wenige Trinkanlässe und geringe Trinkmengen viel mir dann überhaupt nicht schwer, ich habe mit meinen Trinkregeln ausschließlich gute Erfahrungen gemacht und beabsichtige, diese in Zukunft weiter einzuhalten, da sie garantieren, dass ich mir selber und anderen nicht mehr schade.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Dadurch, dass es durch meinen Alkoholkonsum, der definitiv problematisch war, keine ernsteren Auswirkungen auf mein Leben/Umfeld gab, hat nun auch die Reduzierung keine großartigen Auswirkungen. Die Beschäftigung mit meinen früheren Trinkgewohnheiten, meinen persönlichen Trinkmotiven, die veränderte Einstellung zum Alkohol und die Erarbeitung des Konzeptes für die Zukunft haben allerdings sehr wohl Auswirkungen auch auf andere Lebensbereiche.. Ich habe seit der TF begonnen wieder mehr Sport zu treiben und lebe gesünder als zu Studienzeiten. Auch gehe ich meine körperliche Problematik in anderen Lebensbereichen endlich offensiver an. Habe mich beispielsweise nun endlich entschlossen, den (für meine Zukunft im Staatsdienst extrem wichtigen) Antrag auf Schwerbehinderung zu stellen (das Thema kam erst durch die TF wieder in meinem Bewusstsein an). Auf diese Verhaltensänderung bin ich sehr stolz und sowohl Familie als auch Freunde bescheinigen mir seit dem ausgeglichener und lebensfroher als früher zu sein. Insgesamt lebe ich bewusster und in gewisser Weise "zukunftsorientierter"

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Vor allem natürlich, indem ich meine trinkregeln weiterhin einhalte und meinen Alkoholkonsum auf niedrigen, kontrollieren Niveau halte. Ich vermeide, wieder in alte Stimmungen zu verfallen indem ich mir klar mache, was ich erreicht habe. Außerdem suche ich bei Problemen aktiv das Gespräch mit Vertrauenspersonen (Freundin, Bruder, Kollegen). Ich habe nun andere Ventile für Stress und schlechte Gefühle gefunden: Sport, Lesen (habe ich als Hobby wieder entdeckt, zu Studienzeiten war es er Pflicht und aufgezwungen). Außerdem stehe ich zu mir und gehe selbstbewusster durchs Leben.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Ich werde meinen Alkoholkonsum weiter auf niedrigen und kontrollierten Niveau halten und an meinen Trinkregeln festhalten, da ich bisher damit nur gute Erfahrungen gemacht habe. Ich habe zu viel erreicht um das alles wieder aufs Spiel zu setzen. Ich habe mittlerweile gelernt, in Situationen in denen ich früher mehr Alkohol getrunken hätte, anders zu reagieren, denn Situationen mit Rückfallgefahr gibt es und wird es immer geben. Vor alle in diesen Situationen muss ich immer wachsam sein und Vorkehrungen treffen. Rein mental bereite ich mich auf so eine Situation vor, indem ich mir vor Augen führe, was für Probleme ich mit Alkohol hatte und welcher Gefahr ich mich und andere ausgesetzt habe. Bevor ich eine Veranstaltung besuche gehe ich noch einmal meine Trinkregeln durch. Ich kann aber auch aktiv Vorkehrungen treffen bspw. , indem ich gewisse Veranstaltungen und Personen meide oder mich nur zu bestimmten Personen an den Tisch setze. Ich spreche auch immer offen darüber, dass ich Probleme mit Alkohol hatte und erfinde keine Ausreden, warum ich nicht mehr so viel trinke wie früher.

Es ist auch gut zu wissen, dass ich mich bei Problemen immer einen Ansprechpartner habe. Zum einen sind das natürlich meine Vertrauenspersonen (Freundin, Brüder, Eltern), ich werde es aber auch nicht scheuen, professionelle Hilfe (VP) aufzusuchen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn klar ist, dass ich zu einem Anlass Alkohol auswärts konsumiere muss immer vorher klar sein, wie ich nach Hause komme. Fahrrad und Auto bleiben grundsätzlich Zuhause, wenn ich Alkohol trinke. Auch muss ich mich immer und überall, auch Zuhause, an meine Trinkregeln halten, damit ich nicht in die Situation komme doch noch zu fahren, ich darf nie wieder so unreflektiert Alkohol trinken, wie früher.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

nein
 

Calvino

Neuer Benutzer
Lief gut heute. Sowohl von der Psychologin als auch von der Ärztin gab es eine positive Prognose. Reaktionstest war eh kein Problem. Jetzt heißt es warten...
Danke für eure Hilfe !! :)
 

Andi18

MPU Profi
Wäre super, wenn Du noch beschreiben würdest, wie das Gespräch verlaufen ist.
Bei welchem MPI warst denn?
 

Calvino

Neuer Benutzer
Das Gespräch orientierte sich ziemlich am Aufbau des FB. Tathergang-Trinkgeschichte-Trinkmotive-Strategien für die Zukunft.
Ich habe dann sehr frei erzählen können, die GA hat nur mit Fragen in die jeweiligen Teilbereiche eingeführt. Konnte alles überzeugend darlegen und es kamen kaum Nachfragen. KT war kein Thema, meine Trinkregeln wurden akzeptiert und es kam da bloß die Nachfrage was ich tue, wenn mir jemand eine dritte Halbe andrehen will.
 
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