... und hier der Rest des FB
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 26.06.20 verabredete ich mich mit einem Arbeitskollegen, mit dem ich auch zusammen berufsbegleitend studiere, zu einer Radtour. Wir hatten kurz zuvor die Ergebnisse einer ziemlich aufwendigen Hausarbeit mit hoher Durchfallquote bekommen, die so ziemlich das letzte große Hindernis zum Abschluss darstellte. Aufgrund von Kurzarbeit hatten wir beide frei und uns schon gegen 15:00 getroffen, ein weiterer Arbeitskollege stieß spontan dazu. Zu Beginn der Tour und auf den etwa 15 km zum Ziel, trank ich 2x 0,5l Bier. Unser Ziel war ein Park mit Biergarten. Dort trank ich weitere 2 x 0,5l Bier, bevor wir die Rückfahrt antreten wollten. Während der Rückfahrt meldete sich der Bruder meines Kollegen und fragte ob wir uns nicht noch treffen könnten. Es wurde ein Biergarten auf der Rückstrecke vereinbart. Ich empfand den ganzen Tag als sehr angenehm, tolles Wetter, gute Atmosphäre. Aufgrund unterschiedlicher Arbeitszeitmodelle sah ich meine Begleiter normalerweise selten, es hat Spaß gemacht, gab viel zu bereden und zu lachen. Zwei Wochen zuvor habe ich meine derzeitige Partnerin kennengelernt und war in Hochstimmung. Auf die Frage ob ich mitkommen möchte antwortete ich, „gerne, dann geht´s aber mit der Bahn nach Hause, spätestens um Zehn bin ich zu Hause“. Im Biergarten verbrachten wir etwas über zwei Stunden bevor ich mich verabschiedete. Während unseres Aufenthaltes dort trank ich 5 x 0,5l Bier. Auf dem Weg zur Bahn geriet ich aufgrund von Schlangenlinien in eine Polizeikontrolle (20:15), wurde auf`s Revier zur Blutabnahme gebracht und hab meine erste Nacht in einer Ausnüchterungszelle verbracht (Juhuu!!!).
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Von 15:00 bis 20:00 9 x 0,5l Pilsbier
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Aufgefallen bin ich nach einem Kilometer, die gesamte Strecke wären drei Kilometer gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Beim Aufteigen hatte ich Gleichgewichtsprobleme, ich ging aber davon aus, das die Bewegung auf dem Rad den Kreislauf anregen würde und ich sicher meinen Zielort erreichen werde.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Die TF war eigentlich Bestandteil der Vermeidung der Trunkenheitsfahrt, da ich die Bahn erreichen wollte.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, 2006 eine Trunkenheitsfahrt im PKW.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nach meiner TF im PKW galt eine Null-Promille Grenze für Fahrten mit dem Auto. Zwischen Alkoholkonsum und Fahrten ließ ich mindestens 12 h verstreichen. Da ich mich nun eingehender mit der Wirkungsweise von Alkohol beschäftigt habe, kann ich jedoch nicht ausschließen, dass trotzdem Fahrten unter dem Einfluss von Restalkohol stattfanden.
Definitiv mehrere Fahrten unter Alkoholeinfluss fanden auf dem Fahrrad statt, über die letzten 15 Jahre würde ich im Mittel von 1-2 pro Monat ausgehen.
Ich folgere daraus, dass ich nicht in angemessener Form mein damaliges Verhalten bzgl. Alkohol auf dem Fahrrad reflektiert habe, mich nicht ausreichend mit den Gefahren und möglichen Konsequenzen für mich und andere auseinandergesetzt habe. Drei Polizeikontrollen (fehlendes Licht, allg. Kontrolle) auf dem Fahrrad, wo ich nach Angabe von konsumierter Alkoholmenge und Zielort nach Hause fahren durfte, bestärkten mich in der Vorstellung, angemessen mit Alkohol auf dem Fahrrad im Straßenverkehr umzugehen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit knapp 15 Jahren im Mai 1999, Bier (1 Dose a 0,5l und Sangria ca. 300ml) auf der Feier einer Klassenkameradin.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Zwischen dem 18-24ten Lebensjahr war die etwas wildere Zeit. Erste Diskobesuche, ausschweifendere Geburtstagsfeiern und mit Mannschaftskollegen im Fußballverein wurde Alkohol getrunken. Mit 20 Jahren habe ich auf der Geburtsfeier der Freundin meiner Freundin neben Bier eine halbe Flasche Tequila getrunken und mich vom Feinsten übergeben. Danach habe ich keine sehr starken Alkoholika mehr getrunken, nur noch Bier, seltener Wein und ganz selten (im Urlaub) mal einen Cocktail. In dieser Zeit habe ich ausschließlich am Wochenende Alkohol getrunken, 6-8 x pro Monat, 1-8 x 0,5l Bier. In dieser Zeit musste ich meinen Führerschein für elf Monate aufgrund einer TF (1,4 Promille) abgeben, was ich als nicht zu wiederholende Jugendsünde abgestempelt habe.
Ab dem 25ten Lebensjahr begann meine Festanstellung mit Wechselschicht und die kommenden 12 Jahre verbrachte ich mehrere Nachmittage in der Woche und Samstage in Schulen und Universitäten für berufsbegleitende Weiterbildungen. Bis zu meinem 34ten Lebensjahr habe ich im Vergleich zu meiner Schul- und Ausbildungszeit wenig Alkohol getrunken, 4-6 x pro Monat, 1-5 x 0,5l Bier.
Danach wechselte ich auf Büroarbeitszeiten und im Studium wurde es ruhiger. Der Alkoholkonsum stieg auf 8x pro Monat bei 1-7 x 0,5l Bier oder mit der Freundin 0,3-0,5l Wein.
Ab dem 34ten Lebensjahr stieg die Häufigkeit der Tage an denen ich Alkohol trank. Die geregelten Arbeitszeiten und der Rückgang der zusätzlichen Belastungen aus dem berufsbegleitenden Studium ließen mir mehr Freizeit, ich konnte auch in der Woche mal Freunde besuchen oder einladen. Ich trank etwa 2-3x pro Woche 1-7 x 0,5l Bier. Wenn ich in der Woche Alkohol getrunken habe galt eine zwei-Bier-Grenze, zum einen weil die Arbeit und Karriere einen sehr hohen Stellenwert für mich hat und Alkohol auf mich einen leistungsmindernden Einfluss hat, zum anderen weil mir diese Grenze aus Präventionslehrgängen zum Thema Alkohol im Kopf geblieben ist.
Im letzten Jahr (35-36) stieg die Häufigkeit (besonders im letzten Halbjahr) auf 3-4 x Alkohol pro Woche 1-10 x 0,5l Bier (die 10 beziehen sich auf vier Ereignisse der letzten zwölf Monate). Für die Uni waren kaum Präsensveranstaltungen notwendig und es wurde Kurzarbeit im Unternehmen angemeldet, ich hatte daher viel Freizeit, die ich, wenn ich nicht zum Sport oder unterwegs war, gerne mit Freunden verbracht habe. Häufig trank ich dabei auch Alkohol.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
2002 – 2008: 6-8 pro Monat 1-8 x 0,5l Bier, ausschließlich Freitag, Samstag
2008 – 2018: 4-6 pro Monat 1-5 x 0,5l Bier, 0,3 – 0,5l, Wein ausschließlich Freitag, Samstag
2018 – 2019: 8 x pro Monat 1-7 x 0,5l Bier, 0,3 – 0,5l, Wein ausschließlich Freitag, Samstag
2019 – 2020: 12-16 pro Monat 1-10 x 0,5l Bier, 0,3 – 0,5l Wein, Freitag, Samstag und ein – zweimal in der Woche
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden, Verwandten, Bekannten aus Verein und von der Arbeit oder Uni. Meist in den Räumlichkeiten von Freunden, auf Feierlichkeiten, am Sportplatz, bei Restaurant- oder Konzertbesuchen und in Kneipen oder Bars
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Meine Motive haben sich über den Zeitraum meiner Alkoholhistorie gewandelt:
Früher (18-24):
Äußere: Geselligkeit, Zugehörigkeit, gesellschaftliche Akzeptanz (im Fußballverein wurde es z.B. erwartet, dass man freitags nach dem Training bleibt und mittrinkt)
Innere: Lockerheit (gerade im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht
), Überspielen von Schüchternheit, Dazugehörigkeitswunsch
Später (24-35):
Äußere: Da fällt mir nur ein, dass ich gerne in Gesellschaft getrunken habe, mich aber nie gezwungen oder unter Druck gesetzt gefühlt habe. Wenn ich keinen Alkohol trinken wollte habe ich es auch nicht getan.
Innere: Ich habe den Konsum von Alkohol zusammen mit Menschen, die ich gerne habe, immer als Belohnung für mein stressiges Arbeitsleben gesehen. Ich fand es angenehm, mal abzuschalten, zu entspannen.
Zuletzt:
Äußere: Da fällt mir nur ein, dass ich gerne in Gesellschaft getrunken habe, mich aber nie gezwungen oder unter Druck gesetzt gefühlt habe. Wenn ich keinen Alkohol trinken wollte habe ich es auch nicht getan.
Innere: Zum Schutz meiner Person bleib ich hier mal allgemeiner: Es gab Veränderungen auf der Arbeit mit denen ich nicht wirklich glücklich war. Ein Stellenwechsel, den ich eigentlich nicht wollte, die schwierige wirtschaftliche Situation des Arbeitgebers, Kurzarbeit, erstes Mal mit Arbeitsplatzverlustängsten konfrontiert. Dazu habe ich das erste Mal eine sehr anspruchsvolle Klausur in den Sand gesetzt. Der erwähnte Stellenwechsel war aber wohl maßgeblich. Der Wechsel war temporär angesetzt, ich musste also nur eine gewisse Zeit überbrücken. Ich fand es immer noch angenehm, mal abzuschalten und zu entspannen, zudem kam aber wohl eine Art Verdrängung dazu.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig: gesteigertes Kommunikations- und Geselligkeitsbedürfnis, Heiterkeit
Viel: Müdigkeit, gesunkenes Kommunikations- und Koordinationsvermögen.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Den Verlust des FS 2006 und evtl. 2020. Ich achte auf mein Gewicht, darauf das ich mein angestrebtes Unipensum pro Semester schaffe und das ich meine Aufgaben auf der Arbeit voll erfülle. Wäre es zu Abweichungen bei einem dieser Marker gekommen, hätte ich Gegenmaßnahmen eingeleitet.
Allerdings war ich an den Tagen nach dem Alkoholkonsum meist erschöpft und es viel mir schwer mich für Aktivitäten aufzuraffen. Ich habe dann öfter am Wochenende lange auf dem Sofa vor dem Fernseher verbracht. Meist war auch dann der Start in die Arbeitswoche schwieriger, da ich mich nicht ausreichend entspannt gefühlt habe.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Die Zeit zwischen 18-24 Jahren, die Probier- und Partyzeit
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, an dem erwähnten Geburtstag (20 Jahre) und in den Jahren zuvor, danach nicht mehr, ich trinke Bier oder Wein, maximal bis ich merke, dass ich müde werde oder es beginnt, dass mir das Sprechen schwer fällt (Jetzt bin ich mir an der Stelle unsicher, ob das nicht schon Anzeichen einer Volltrunkenheit sind).
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, ich hielt meinen Alkoholkonsum bis zur TF für moderat.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Mit dieser Frage tue ich mich schwer, weil mir Trinkerkategorien nicht wirklich geläufig sind. Hab die Einteilung nach Jelinek gelesen, finde mich aus meiner Sicht da nicht wieder…Hier aber ein Versuch:
Ich hielt mein Trinkverhalten bis zur TF als moderat. Beruflich wie privat erfüllte ich all meine Verpflichtungen und bin allen Anforderung nachgekommen. Ich habe ausschließlich am Wochenende große Mengen Alkohol getrunken, bei den selteneren Anlässe in der Woche max. zwei Bier je 0,5l. Nach der TF mit dem PKW gab es eine strikte Trennung von Alkohol und Fahrten mit dem KFZ. Es gab keine Mindestmengen, die ich gezwungener Maßen erreichen musste, mal reichte mir ein Bier, mal trank ich bei Anlässen bis zu 10 Biere. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gelte ich als außerordentlich pünktlich und zuverlässig und habe aufgrund des Alkoholkonsums nie Termine, wie Umzüge oder Fahrten zum Flughafen, absagen müssen. 10 Biere waren ein Maximum, da musste mir der Anlass entsprechend wichtig und auch Zeit vorhanden sein. Mein „normaler“ Konsum lag am Wochenende bei fünf Flaschen Bier, da ich das Gefühl hatte, dass mir das reicht und ich auch keine Lust hatte weiter zu trinken. Berufsbedingt wird jährlich ein großes Blutbild inkl. LW erstellt, die dort erfassten Werte waren immer im Normbereich. Ich neige auch alkoholisiert nicht zu aggressivem Verhalten, schlichte lieber und habe daher auch keine weiteren Straftaten o.ä. in Zusammenhang mit Alkohol begangen.
Rückblickend muss ich jedoch erkennen, dass mein Konsum nicht moderat war. Ich habe es fertig gebracht mir 1,92 Promille anzutrinken und, wenn auch wohl mehr schlecht als recht, ein Fahrrad zu benutzen. Bei der Aufarbeitung meiner Trinkhistorie ist mir zudem aufgefallen, dass sowohl Häufigkeit der Anlässe als auch Menge des konsumierten Alkohols zunahmen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
26.06.2020
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Für eine Antwort ala „ich fühle mich bestens, genieße meine neue Lebensqualität, etc..“ finde ich es noch verfrüht. Ich habe einfach aufgehört Alkohol zu konsumieren, was mir nicht schwer fiel/fällt. Ich gehe meinen Tätigkeiten wie früher nach, treibe viel Sport, treffe Freunde und Bekannte, Besuche die Familie. Am Wochenende fühle ich mich tatsächlich fitter und ausgeschlafener, erledige dort gerne Dinge die ich lange aufgeschoben habe (Streichen, Stromanbieter wechseln, etc…). Ich trinke keinen Alkohol, weil mir die Folgen der TF (z.B. Ausnüchterungszelle) und das Ausmaß des Alkoholkonsums (mit 1,92 Promille hätte ich nie gerechnet) einen gehörigen Schock versetzt haben. Hätte ich jemand anderen oder mich selber bei der TF verletzt, hätte ich mir das nicht verziehen, genauso wenig wie wenn sich herausgestellt hätte, dass ich mir durch den Konsum irreparable Gesundheitsschäden zugefügt hätte. Ich führe trotz der gerade etwas unschönen Situation ein sehr gutes Leben, und wie mein Hausarzt es bei dem Termin bzgl. der Leberwerte für die MPU gesagt hat: Sie haben viel erreicht, machen Sie sich das durch den Alkohol nicht alles kaputt.
Zudem konnte ich die unschöne Situation auf der Arbeit klären. Da muss ich hier in diesem Forum etwas bedeckt bleiben, aber es tat tatsächlich gut, das Thema aus eigenem Antrieb in Ordnung zu bringen. Das Gefühl fand ich deutlich besser, als sich am Wochenende nach dem x-ten Bier einzureden, dass doch alles in Ordnung sei.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Meine TF und die ihre Aufarbeitung haben mich nachhaltig aufgerüttelt. Zuvor war mir nicht bewusst, welche Mengen Alkohol zu welchen Promillewerten führen. Ich hatte bis dato eine völlig falsche Vorstellung von der Wirkung von Alkohol. Die Höhe der BAK hat mir aufgezeigt, dass eine Alkoholproblematik vorliegt. Ich habe durch meinen Alkoholkonsum meine Gesundheit, Karriere und vielleicht sogar meine Beziehung gefährdet.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Änderung des Trinkverhaltens habe ich durch sofortige Abstinenz eingeleitet. Das fiel mir nicht schwer, war zunächst doch ungewohnt, da man gerade am Wochenende bei den ersten Besuchen bei Freunden meist direkt etwas Alkoholisches angeboten bekommen hat. Das hat aber sehr schnell nachgelassen, nachdem ich mein soziales Umfeld über meine Entscheidung informiert habe. Ich habe viel Unterstützung erhalten, so wurde ich vor Besuchen darüber informiert welche nicht-alkoholischen Getränke vorhanden sind oder ob solche noch besorgt werden sollen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Auch nach zwei Monaten Abstinenz werde ich von näheren Bekannten erstaunt angeschaut, wenn ich erzähle, dass ich seit zwei Monaten keinen Alkohol trinke, weil es ihnen in dieser Zeit nicht aufgefallen ist. Meine Freundin war ebenso erstaunt über die Höhe der BAK wie ich, begrüßt aber meine Entscheidung zur AB und hat sich selbst auch dazu entschlossen. In der Woche ähnelt mein Verhalten dem vor der TF, am Wochenende hingegen bin ich aktiver und unternehmungsfreudiger. Meist plane ich mit meiner Freundin Aktivitäten fürs WE und wir genießen und zelebrieren Kochabende. Dies war in der Vergangenheit wegen Antriebslosigkeit am Wochenende nicht der Fall.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich lebe abstinent. Mein enges und weites soziales Umfeld ist über diese Entscheidung informiert und ich fühle mich gut mit dieser Entscheidung. Ich habe mir Wissen über Gefahren des Alkoholkonsums angeeignet und dieses Wissen in Kombination mit den erlebten Konsequenzen und das positive Gefühl bzgl. der AB sind wirksame Stabilisatoren.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Die Gefahr besteht immer. Doch halte ich mich für selbstbewusst und durch meine Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol informiert genug, um mich der Gefahr und den Konsequenzen des Alkoholkonsums zu erinnern und Alkohol auch zukünftig nicht zur Problemlösung und Stressbewältigung zu nutzen. Meine innere Einstellung und mein soziales Umwelt geben mir dabei Festigkeit.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch eine abstinente Lebensweise.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
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