So meine lieben habe jetzt mein FB ein Feinschliff gegeben und würde mich über jeden Feedback freuen. Ich hoffe der ist gut und reicht für die MPU.
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Am 31.05.2014 hatten wir die alljährliche Abschlussfeier mit unserer Fußballmannschaft der 1.Herren und Senioren. Wir haben um 18:30 Uhr unser letztes Spiel gehabt und ich war als Zuschauer mit dabei. So gegen 20:15 Uhr war das Spiel fertig. Danach fand eine gemeinschaftliche Grillfeier statt. Ich habe nach dem Spiel ca. gegen 20:45 Uhr erst mal 2 Nackensteak gegessen und 2 Spezi getrunken. Danach gab es noch eine kleine Ansprache des Vorstandes und Ehrungen. Gegen 21:30 Uhr haben wir dann angefangen mit der Truppe hochprozentigen Alkohol (Wodka mit Redbull) zu trinken. Ich alleine habe 11 Gläser Wodka Redbull zu je 4cl Wodka und zwei Schnaps Jägermeister 2x 2cl getrunken. So gegen 01:00 Uhr ca. bin ich dann mit meinem Auto los gefahren, weil mein Sohn am nächsten Tag seinen Geburtstag hatte. Da wir am nächsten Tag Besuch erwarteten, bin ich an dem Abend eher gegangen und wollte nicht al so spät zu Hause sein. Aufgrund des starken Alkoholkonsums zu keinerlei Selbsteinschätzung meiner Fähigkeiten im Stande war, bin ich dann ohne Nachzudenken in mein Auto eingestiegen und losgefahren. Stadtauswärts bin ich dann in eine Böschung reingefahren und gegen einen Betonstein geknallt und habe einen Zaun beschädigt. Ich war für eine kurze Zeit (ca. 2-3 Min.) bewusstlos. Passanten kamen mir dann zur Hilfe und haben die Polizei gerufen. Ich musste dann Pusten und es stellte sich raus, dass ich 1,90 Promille hatte. Ich stand so unter Schock, dass ich den Beamten aus Angst meinte nur drei Gläser getrunken zu haben, ich fühlte mich dreckig und habe mich geschämt und hatte panische Angst, dass ich kaum stehen konnte. Die Polizisten füllten einige Formulare aus und ich gab freiwillig meinen Führerschein an die Beamten ab. Ich wurde sofort in die Klinik gebracht mit einem Krankenwagen wo erst mal Erste Hilfe geleistet und dann mir so gegen 2:01 Uhr Blut abgenommen wurde. Nach und nach wurde mir mein unkontrolliertes Handeln (Einsteigen ins Auto trotz Alkohol) und die Tatsache einen schweren Unfall gebaut zu haben bewusst. Als ich nach Hause zu meiner Frau gekommen bin hatte ich deshalb einen totalen Nervenzusammenbruch der sich bereits im Krankenhaus angebahnt hatte.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
21:30-01:00
11x Gläser Wodka Bull zu je 4cl Wodka und 2x Jägermeister zu je 2 cl.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
3 Kilometer bin ich gefahren bis es zum Unfall kam. Ich wollte insgesamt 8,3 km fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Theoretisch wusste ich, dass ich nach dieser Menge Alkohol nicht mehr fahren darf, aber ich dachte es noch zu können, aufgrund des hohen Alkoholkonsums habe ich mich überschätzt und mir keinerlei Gedanken gemacht und bin ohne nachzudenken ins Autogestiegen und losgefahren. Heute ist mir bewusst, dass mit steigender Alkoholmenge die Kontrolle über das eigene Denken und Handeln immer weiter abnimmt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Es war eigentlich ausgemacht mit meiner Ehefrau, dass ich an dem Abend mein Auto stehen lasse und mit Taxi Heim fahre, jedoch konnte ich, aber dann die Situation durch meinen Alkoholkonsum nicht mehr einschätzen. Ich habe in dem Moment nicht nachgedacht und bin ohne nachzudenken ins Autogestiegen und losgefahren, weil ich pünktlich daheim sein wollte.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?)
Ca. 300-400-mal.
Früher nach den Trainingseinheiten, wenn ich mal 1-3 Gläser getrunken haben in der Kabine, habe ich mir keine Gedanken über die Folgen gemacht, zum anderen, hatte ich sehr viel Glück, dass ich bei diesen Fahrten nie zur Auffälligkeit gekommen ist. Mir war auch bis dato nicht bewusst bis heute, dass ich nach Partyabenden am nächsten Tag immer noch unter Restalkohol stand. Aber durch viel Lesen und durch die intensive Betreuung bei der Suchtberatung wurde mir bewusst, dass ich immer noch unter Alkoholeinfluss war am nächsten Morgen, weil der Körper pro Stunde nur 0,1 Promille abbaut. Ich habe ja bis tief in die Nacht Alkohol getrunken beim feiern und bin dann, aber am nächsten Morgen schon früh wieder ins Auto gestiegen. Jetzt ist mir klar und bewusst geworden, dass ein Mensch bei 1 Promille 10 Stunden braucht um kein Restalkohol mehr im Blut zu haben.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Mit 8 Jahren hatte ich meinen ersten Kontakt. In meiner Familie wurde zu bestimmten Anlässen (Hochzeiten, Silvester, Geburtstage etc.) geringe Mengen Alkohol getrunken, pro Kopf nicht mehr als 3-4 TE. Darauf beruhen meine ersten Kontakte mit Alkohol, ohne selbst getrunken zu haben.
Zum ersten Mal selbst getrunken habe ich mit 16, da hatte ein alter Schulfreund Alfred sein 18 Geburtstag und es war unser letztes Schuljahr, er hat uns zu sich eingeladen nach Hause, mein bester Freund und ich haben dann entschlossen hin zugehen. Wir haben getanzt und gefeiert, es war auch sehr viel Alkohol da, jedoch haben wir uns nicht getraut, weil wir bis dato noch nie Alkohol getrunken hatten, dann hat man uns so ein Mix Getränk angeboten (Feigling) denke ich mal, es war sehr süßlich und hatte ein ganz komischen nach Geschmack. Nach 2 Getränken wurde mir übel und schwindelig so, dass ich aufgehört habe und nur noch Wasser zu mir nahm und nach Hause gegangen bin mit meinem Schulfreund.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Regelmäßig habe ich nicht getrunken. Es gab auch Phasen in denen ich mal mehr und weniger getrunken habe. Es gab auch Phasen in denen ich mehrerer Wochen Garnichts getrunken habe. Zwischen 21 und 24 Jahren habe ich gelegentlich auf Party oder Geburtstagen, ungefähr 10 x im Jahr 2-3 Desperados zu mir genommen, selten auch mal ein Cocktail. Von 24 bis 26 Jahren war ich an Wochenenden oft in der Disko 2x im Monat ca. 4-6 Wodka Bull pro Abend. Mit Ende 26 habe ich dann meine jetzige Ehefrau kennengelernt, wir tranken nicht so oft, weil wir es bevorzugten uns zu Hause gemütlichen zu machen. Partys standen nicht im Vordergrund. Zwischen 27 und 29 Jahren trank ich 6 bis 8x im Jahr 5-6 Gläser Wodka Bull. Ab 2013 war ich dann jedes zweite Wochenende mit meinen Fußballfreunden auf Partys, Diskotheken oder Bars. Ich war sehr unzufrieden aufgrund einer schweren Verletzung meines Knies, und wollte mich mit meinen Freunden beim Feiern ablenken. Anfang waren es 3 Getränke. Die Trinkmenge stieg mit der Zeit an. Vereinzelt bis auf 8-11 Gläser Wodka Bull pro Abend.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Zwischen 21-24 Jahren ca. 10x pro Jahr 2-3 Desperados Bier 0,33l.
Zwischen 24-26 Jahren 2x im Monat 4-6 Wodka Bull 0,3l.
Zwischen 27-29 Jahren 6-8x im Jahr 5-6 Gläser Wodka Bull 0,3l.
Zwischen 30-31 Jahren 2x im Monat 6-8 Gläser Wodka Bull 0,3l und 1 bis 2 Schnaps
Von Januar 2014 bis TF im Schnitt 2x im Monat 8-11 Gläser Wodka Bull 0,3l und 1 bis 2 Schnaps
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe mit Freunden auf Partys, in Diskotheken und in Bars Alkohol getrunken.
12. Warum haben Sie getrunken?
2012 kam dann die schlimme Verletzung, ich habe mir mitten im Spiel ohne fremde Einwirkung mir das Kreuzband, Meniskus, Knorpel und Innen- und Außenband gerissen. Ich war in dem Moment am verzweifelt und war am Ende, weil meine Frau mich immer wieder gewarnt hat mit Fußball aufzuhören und ich wollte nie auf Sie hören, weil Fußball war für mich mein Leben ein Ausgleich gegen Stress in der Arbeit und hatte meine Freunde dort , da konnte ich mich austoben. Ich war in dem Moment nur noch am Ende, und traute mich in dem Moment nicht meine Frau anzurufen, das große Problem war ich hatte einen Job und war in der Probezeit und mein Sohn musste in zwei Wochen das erste Mal in den Kindergarten und es war abgemacht, dass ich die Eingewöhnung mache, weil meine Frau eine Apotheke leitete und somit keine 3 Wochen Zeit nehmen konnte dafür. Schlussfolgerung war es dann so, dass ich meinen Job verlor und ich mit Schmerzen meinen Sohn in den Kindergarten brachte. Leider hatten wir keine alternativen angehörige zu finden, weil der Kindergarten zur Eingewöhnung nur die Eltern wollte. Ich fing dann an nach der Eingewöhnung die 2 Monate dauerte, mir einen Job zu finden, leider war die Wahl nicht groß in einer Großstadt, und somit musste ich den Job nehmen was angeboten wurde, weil wir brauchten das Geld, habe dann trotz schmerzen angefangen als Lieferant zu fahren, musste Einkaufe liefern was online bestellt wurde z.B. Getränkekisten, alles was man halt für den Haushalt benötigt. Dieser Job war natürlich nicht ideal für mein Knie und hatte täglich schmerzen und die Heilung verlief nicht so wie es sollte, aber ich hatte so ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Frau und Kind, dass ich es gemacht habe. Ich habe mich bis dahin nie getraut offen mit meiner Frau oder Familie darüber zu reden, wenn ich so weiter mache, dass mein Knie sich nie erholt. Der Arzt hat mich immer gewarnt nur ich war zu feige und zu Stolz es meiner Familie zu sagen, ich dachte immer es gehe auch so. 2013 kam dann der Umzug in die Heimatstadt meiner Ehefrau sie hatte einen Jobangebot und Sie wollte auch zurück aufgrund Ihrer Familie und für unseren Sohn, da die Schulen hier im Dorf besser sind als in einer Großstadt. Außerdem wollte meine Frau nicht mehr in einer Großstadt leben, weil der Stress und Druck sehr hoch war und wir uns dann entschlossen in einen kleinen Vorort in Niederbayern zu ziehen. Hier bin ich dann gleich zu einem bekannten Kniespezialisten gegangen und der riet mir eine OP zwecks meines Knies, weil sonst ich dauerhaft Schäden davon tragen müsste. Jedoch hatte ich hier einen neuen Job und habe den ersten OP Termin zugesagt und dann kurz davor abgesagt, weil ich Angst hatte meinen neuen Job zu verlieren. 2013 habe ich dann angefangen alle 2 Wochen zu trinken 6-8 Gläser Wodka Bull, mit den neuen Freunden aus dem Dorf was mit der Zeit bis zur TF Anstieg bis zur 11 Gläser. Ich habe angefangen zu trinken um den Alltagstress zu vergessen. Durch den Alkoholkonsum habe ich den inneren Druck lösen können und die Ängste um mein Arbeitsverhältnis und Existenzängste. Die Probleme mit meinem Knie konnte ich durch den Alkohol abschalten und konnte somit den Druck und Probleme verdrängen. Durch den Rausch habe ich meine Probleme im Knie nicht mehr wahrgenommen und konnte wieder lachen und wurde lustiger, und Diskussionsfreudiger, somit konnte ich meine Innerliche Ruhe finden.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer, kontaktfreudiger, lustiger und gesellig und hatte keine Probleme fremde Menschen anzusprechen.
Bei viel Alkohol wurde ich aufdringlicher, nervig, träge, Müde und sagte Sachen, was ich am nächsten Tag bereute und am nächsten Tag es mir nachhinein peinlich war. Bekam auch oft Kopfschmerz am nächsten Tag.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Kurze Zeit vor meiner TF ungefähr 2-3 Monate davor, als ich von einer Party kam hat mich meine Frau gefragt wie viel ich getrunken habe. Habe an dem Abend auf die Frage kaum reagiert und auch nicht ernst genommen, weil ich dachte bin alt genug und weiß schon was ich mach. Rückblickend denke ich aber, dass es keine wirkliche Frage war sondern, dass Sie mir damit sagen wollten, dass ich viel zu viel getrunken hab.
Ich habe nach der TF im Rahmen meiner Aufarbeitung mit meiner Frau auf die von Ihr genannten Hinweis damals angesprochen, dass ich mich sehr Rücksicht- und Verantwortungslos gegenüber Sie und der Familie verhalten habe und Sie mit den Hinweis vollkommen recht hatte, und es mir sehr leid tue, dass ich die Hinweise damals nicht ernst und zu Herzen genommen habe. Sie nahm es sehr positiv auf und war sehr stolz auf mich, dass ich diesen Schritt zu Ihr gemacht und Sie darauf angesprochen habe.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Da, ich Alkohol nur an den Wochenenden trank, blieben die Folgen für mein Leben überschaubar. Die schlimmste Auswirkung waren zahlreiche Samstage und Sonntage, die ich verkatert auf der Couch verbracht habe. Eine zentrale Wirkung war die verminderte Leistungsfähigkeit. Nach einer durchzechten Nacht war ich am nächsten Tag kaum zu gebrauchen. Ich liebe auch die Freizeit an Wochenenden mit meiner Familie. Doch durch den Kater konnte ich, aber auch meine Freizeit nicht wirklich mit meiner Familie zusammen genießen, somit habe ich sie öfter vernachlässigst. Ich hatte Probleme hin und wieder mit meinen Kopfschmerzen. Umfeld bezogen habe ich mich am nächsten Tag oft geschämt, wenn ich bertunken irgendetwas Dummes gesagt habe. Ironischer weise hatte ich sogar das Gefühl, dass sich mein Umfeld verbesserte, da ich durch die häufigen Partys natürlich viele Leute kennenlernte und mich geschätzt fühlte. Heute weiß, dass ich auf einen Großteil dieser Bekanntschaften verzichten kann.