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Trunkenheitsfahrt und Unfall mit Fahrrad - 1,67 Promille

Die Unterlagen können dir eher zum Nachteil als zum Vorteil reichen.

Bei der Fragestellung geht es ausschließlich um Alkohol.

Bei dem ersten Schreiben endete die Behandlung 2018, die Trunkenheitsfahrt fand jedoch 2022 statt. Heißt: Der stationäre Aufenthalt hat nicht geholfen die Trunkenheitsfahrt zu verhindern.

Ähnliches gilt für das zweite Schreiben. Die Behandlung begann im Juni 2022, die Trunkenheitsfahrt fand im August 2022 statt. Die Behandlung hat dir also auch nicht geholfen.

In beiden Schreiben geht es auch überhaupt nicht um eine Alkoholbehandlung. Mit denen kann der Gutachter also überhaupt nichts anfangen. Falls du bei beiden Behandlungen dein bereits vorhandenes Alkoholproblem verschwiegen hast spricht das eher gegen dich.

Könnte das MPI eigentlich den vollständigen Klinikbericht nachfordern?

Grundsätzlich ja. Wenn du selbst Unterlagen in die Untersuchung einführst können die natürlich vollständig gefordert werden. Praktisch würdest du dann die Aufforderung erhalten, die vollständigen Unterlagen anzufordern und nachzureichen. Von sich aus werden die Gutachter nicht aktiv, das ist alleine deine Aufgabe.

In deinem Fall haben die Unterlagen jedoch nichts mit der Fragestellung Alkohol zu tun (jedenfalls das was du uns gezeigt hast). Von daher ist es unwahrscheinlich das erweiterte Unterlagen gefordert werden. Wenn die Gutachter aber meinen aus deinen Angaben (dazu gehören auch die Unterlagen) ein weiteres Problem im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr zusätzlich zu deinem Alkoholproblem erkannt zu haben dürfen sie das der Führerscheinstelle mitteilen, die dann entscheiden muss, wie es weitergeht.
 
@MrMurphy ...danke für deine Nachricht!
Bei dem ersten Schreiben endete die Behandlung 2018, die Trunkenheitsfahrt fand jedoch 2022 statt. Heißt: Der stationäre Aufenthalt hat nicht geholfen die Trunkenheitsfahrt zu verhindern.

Ähnliches gilt für das zweite Schreiben. Die Behandlung begann im Juni 2022, die Trunkenheitsfahrt fand im August 2022 statt. Die Behandlung hat dir also auch nicht geholfen.
bei beiden Behandlungen ging es ja auch überhaupt nicht um das Thema Alkohol sondern um Ängste, Depressionen, Schlafprobleme, Zwänge usw.. Ich hatte das Thema Alkohol auch dort offen und ehrlich kommuniziert, aber keiner hatte in meinem Konsum ein Problem gesehen.
Wenn du selbst Unterlagen in die Untersuchung einführst können die natürlich vollständig gefordert werden.
Die FSST hatte die Unterlagen angefordert, da ich deren Gesundheits-Fragebogen wahrheitsgemäß ausgefüllt hatte. Bisher wurden keine weiteren Unterlagen angefordert.
Letztendlich war mir wie gesagt klar, dass die Wahrheit in meinem Fall auch zu weiteren Problemen (z.B. Fragestellung Depression) führen könnte. E wäre für mich, wie gesagt, niemals infrage einen so wichtigen Teil meines Lebens wegzulassen bzw. den gelben Zettel von der FSST nicht wahrheitsgemäß auszufüllen. Steht ja auch auf dem gelben Blatt der FSST: "Mir ist bekannt, dass bei falschen Angaben die Fahrerlaubnis wieder entzogen werden kann." Da nicht ehrlich zu sein, war und ist für mich ein absolutes No-Go!
VG Florian
 
Jetzt mal abgesehen von der MPU:
Ich finde, dass du es aus deiner offensichtlich höchst problematischen / traumatischen Kindheit heraus geschafft hast, ein stabiles und abstinentes Leben zu führen.
Das zeugt von großer innerer Stärke, auf die du bauen kannst, wenn du in Zukunft Baustellen zu bearbeiten hast.

Danke für die Unterlagen.
Was mir aufgefallen ist, ist die Zeit zwischen 2018 und 2022.
Bei wem warst du da in Behandlung ?
Desweiteren steht im Bericht des Therapeuten „Die Patientin“.
Ist das ein Schreibfehler ?
Warst du im letzten November dort ?

Für die anstehende MPU solltest du die Dinge und Hintergründe, die sich jetzt erst nach und nach herausgestellt haben, in den FB mit einbauen.
Die Alkoholproblematik kann in deiner Historie nicht abgekoppelt werden, weil nun dem GA dieses nun vorliegt.

Einiges ist so noch nicht stimmig.

Ganz liebe Grüße :smiley138:
 
@Karl-Heinz
Vielen Dank für dein Verständnis Karl-Heinz, mir gibt das auch eine gewisse Stärke und trotzdem ist mir auch klar, dass ich vermutlich mein Leben lang an diesen Baustellen aus der Kindheit arbeiten darf. Aber so ist das nun mal.
Was mir aufgefallen ist, ist die Zeit zwischen 2018 und 2022.
Bei wem warst du da in Behandlung ?
Desweiteren steht im Bericht des Therapeuten „Die Patientin“.
Ist das ein Schreibfehler ?
Warst du im letzten November dort ?

Von 03.2018 bis 11.2019 ging ich (wie von der Burnout-Klinik empfohlen) ebenfalls zu einem Psychotherapeuten (Verhaltenstherapie).
Die FSST fragte allerdings nur nach dem Bericht der Burnout-Klinik und anschließend nach etwas zum aktuellen Gesundheitszustand, woraufhin ich den angehängten Bericht noch nachreichte, also der mit dem Schreibfehler. Das sollte "Der" statt "Die" heißen (ist mir auch erst heute aufgefallen).
Im November war ich auch noch zur letzten Sitzung dort und dann haben wir nicht mehr verlängert, da es mir gesundheitlich deutlich besser ging. Die ganze Therapie startete ja erst nach meinem Unfall (vorher fanden nur probatorische Sitzungen statt) und ging noch weit ins Jahr 2023 hinein.

Für die anstehende MPU solltest du die Dinge und Hintergründe, die sich jetzt erst nach und nach herausgestellt haben, in den FB mit einbauen.
Die Alkoholproblematik kann in deiner Historie nicht abgekoppelt werden, weil nun dem GA dieses nun vorliegt.
...wie meinst du das bitte genau? Soll ich die einzelnen Therapien mit aufführen und was darin jeweils behandelt wurde?

Ganz liebe Grüße zurück,
Florian
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schon mal prima, dass du die Empfehlungen der Klinik umgesetzt hast.

Nein, du brauchst nicht alles aufführen :smiley22:
Wenn der GA das genauer wissen möchte, kann er ja fragen, denke ich aber eher nicht.

Was mir noch in dem FB fehlt, ist insbesondere die Verzahnung von Alkohol und Depression.
Es gibt den alten Spruch, „Alkohol und Depression gehen Hand in Hand und keiner weiß, wer zuerst die Hand gereicht hat.“

Gucke z.B. mal in deine Konsumhistorie, ob du dort Zusammenhänge findest…

Ich hoffe, jetzt ist es verständlicher…

Liebe Grüße :smiley138:
 
@Karl-Heinz
Herzlichen Dank für deine Nachricht, Karl-Heinz:
Das ist ein wirklich sehr passender Spruch!

Hier mal ein persönlicher Versuch der Erklärung:
Also ich beschäftige mich ja jetzt schon recht lange mit dem Thema Depressionen. Ich weiß, dass durch meine traumatischen Erlebnisse in der Kindheit, als auch den chronischen Stress (den ich auch schon als kleines Kind hatte z.B. durch meine Krankheitsängste, Angst vor erneuter Eskalation im Elternhaus und den Perfektionismus usw.) bereits depressiver Verstimmung entstanden sind. Solche belastenden Lebensereignisse gehören ja nun mal (u.a.) zu den Faktoren, welche Depressionen auslösen können. Dadurch, dass ich den Alkohol, dann später verwendet habe, um gute Gefühle zu erschaffen (bzw. im Umkehrschluss die schlechten, depressiven Gefühle zu verdrängen) hatte ich zwar kurzzeitig das Gefühl von Linderung, aber auf lange Sicht meine Depression immer weiter verstärkt und genährt. In den letzten Jahren war es nur noch eine Art Teufelskreis, in dem die Depression den Alkoholkonsum fördert und umgekehrt. Leider habe ich das erst genau erkannt, als ich den Unfall hatte und zum ersten Mal lange Zeit auf Alkohol verzichtet habe.

Meinst du etwas in dieser Richtung?

Liebe Grüße zurück :smiley138:
Florian
 
Guten Morgen Karl-Heinz,

vielen Dank für deine positive Einschätzung! Ich bin dir sehr dankbar für deine Zeit und Mühe die du dir für mich genommen hast.

Liebe Grüße
Florian :smiley138:
 
Guten Morgen liebe Leute,

hatte denn sonst noch jemand (außer Karl-Heinz :) ) die Möglichkeit meinen FB mal zu lesen?
Ich wäre sehr dankbar über ein paar weitere Verbesserungsvorschläge, Tipps oder Hinweise dazu!
@Nancy
Guten Morgen Hallo Nancy, denkst du, du findest auch noch Zeit in den kommenden Tagen meinen FB mal zu lesen?
(Ich könnte auch anbieten eine Kurzfassung davon zu erstellen, damit es etwas schneller geht mit dem lesen?)

Liebe Grüße und einen schönen Freitag,
Florian
 
Also ich beschäftige mich ja jetzt schon recht lange mit dem Thema Depressionen.
Hast du mal einen Fachmann für Komplextraumata dazugenommen? Seit 2022 gibts die Diagnose (mit 30 Jahren Verpätung) auch in Deutschland, diese (eher emotionszentrierte) Perspektive kümmert sich endlich um die Ursachen, statt nur am Symptom zumzudoktern. Es gibt aktuell noch wenig kassenzugelassene Therapeuten (und Kliniken!), mit "drüber reden" oder "Bescheid wissen" (Verhaltenstherapie & Gruppe) kommt man da in aller Regel nicht sonderlich weit. Du erkennst sie daran, dass sie klassische Traumatherapiemethoden im Gepäck haben, z.B. Schematherapie oder EMDR. Wenn Du in dieser Richtung bis zur MPU schon das eine oder andere erfreuliche Erlebnis gehabt hättest, wäre das sicherlich ein weiters positives Signal für den Gutachter. Der sieht es ganz gerne, wenn - zusätzlich zu einer Stabilisierung - ernsthaft an den Ursachen gearbeitet wird. Bei deinen bisherigen Therapien kannst du Abschlussberichte mitbringen, sofern diese der Sache dienlich sind.
 
@joost
Hallo Joost,
vielen lieben Dank für deine Nachricht. Das habe ich noch nicht und der Begriff "Komplextraumata" war mir ehrlich gesagt bisher auch noch nicht untergekommen. Das klingt aber sehr passend und interessant für mich. Ich kann dir nur Zustimmen, in dem was du schreibst und habe es auch oftmals so erlebt, dass das „darüber reden“ (zwar kurzzeitige Erleichterung brachte, aber) meist zu keiner dauerhaften Problemlösung geführt hatte. Den hilfreichsten Schritt habe ich bisher, sicherlich mit meinem Verzicht auf Alkohol gemacht ... aber ich werde zum Thema "Komplextraumata" auf jeden Fall mal recherchieren. Ich habe allerdings in eineinhalb Wochen meine MPU und denke nicht, dass ich zuvor noch etwas in der Richtung auf die Reihe bringen werde (außer etwas Research). Oder würdest du sogar so weit gehen und mir empfehlen, den Termin bei dem MIP nochmals auf unbestimmte Zeit zu verschieben?
Liebe Grüße Florian
 
Oder würdest du sogar so weit gehen und mir empfehlen, den Termin bei dem MIP nochmals auf unbestimmte Zeit zu verschieben?
wenn deine sonstigen Abschlussberichte eine Stabilität belegen, dürfte das nicht nötig sein, eine traumaspezifische Therapie würde vllt den Gutachter hinsichtlich der Rückfallprophylaxe zusätzlich beruhigen können. Du musst auch davon ausgehen, dass auch die meisten Gutachter die Änderungen in der ICD11 noch nicht mitbekommen haben^^

(Zu Komplextrauma oder k-ptbs: wenn du magst, kannst du mal schauen, wie sehr du dich in den 6 Symptomgruppen wiederfindest, die bei Wikipedia zu dem Thema aufgeführt sind)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe meine Berichte sind ausreichend. Zwei davon hatte ich ja bereits hier angehängt:
@Karl-Heinz
Vielen Dank lieber Karl-Heinz für deine Nachrichten tun mir irgendwie gut und sie beruhigen mich auch ein wenig! Ich hatte mir gestern Abend trotzdem vorgenommen, erst wieder am Morgen ins Forum zu schauen, da es mich sonst zu sehr aufwühlt und ich wieder nicht schlafen kann.
Leider ist mein Schlafproblem (auch wenn es deutlich besser ist als früher) immer noch sehr schwerwiegend. Ich kann bedauerlicherweise wirklich garantieren, dass ich in der Nacht vor der MPU nicht länger als 2–3 Stunden schlafen werde (aber ich wundere mich am Ende eines Tages auch oft, wie ich dann doch irgendwie wieder alles hinbekommen habe, auch mit einem gigantischen Schlafdefizit). Das ist wie verhext bei mir. Danke jedenfalls für deine ermunternden Worte.
Im Anhang befinden sich die bei der FSST abgegebene Unterlagen. Könnte das MPI eigentlich den vollständigen Klinikbericht nachfordern? Ich habe nur den vorläufigen vorliegen und habe daher diesen auch zu FSST gesendet.

VG Florian
und gestern Abend habe ich nochmals einen ganz aktuellen von meinem behandelnden Psychiater erhalten, aus dem hervorgeht, dass ich dort in regelmäßiger ambulanter Behandlung bin, mit der Diagnose: depressive Störung (als rezidivierende depressive Störung) gegenwärtig leichte Episode. Und dass die Behandlung aktuell ohne medikamentöse Unterstützung erfolgt. Mir ist zwar bewusst, dass meine Ärzte und Psychologen als befangen gelten, aber (ich bin der Meinung, dass sie) mich auch deutlich besser kennen und einschätzen können als ein fremder Gutachter (falls noch ein fachärztliches Gutachten kommen sollte), der mich innerhalb von ein paar Stunden begutachten müsste.
 
behandelnden Psychiater erhalten, aus dem hervorgeht, dass ich dort in regelmäßiger ambulanter Behandlung bin, mit der Diagnose: depressive Störung (als rezidivierende depressive Störung) gegenwärtig leichte Episode. Und dass die Behandlung aktuell ohne medikamentöse Unterstützung erfolgt.
Zur MPU mitbringen! :)
 
Das ist zusätzlich noch eine sehr gute Nachricht, dass jetzt ein aktueller Bericht vorliegt.
Dieser könnte ein FäG abwenden…

Die Abstinenznachweise bitte im Original mitbringen.
Ich würde die restlichen Berichte im Original mitbringen mit der freundlichen Bitte, diese für Ihre Akten zu kopieren.
Viele Probanden haben damit gute Erfahrungen gemacht, hängt aber immer vom jeweiligen MPI ab.
Zur Sicherheit würde ich sie für deine Unterlagen kopieren.

Liebe Grüße :smiley138:
 
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