1. Warum sind Sie heute hier?
Die Fahrerlaubnisbehörde hat zum wiederholten mal zweifel an meiner Fahreignung, diese zweifel würde ich heute gerne ausräumen.
Erläutern sie, warum zum wiederholten mal!?
Ich wurde 2006 bei einer Trunkenheitsfahrt (1,61% ) mit einen Motorrad, ohne dafür benötigen Fahrerlaubnis zu haben erwischt.
2007, hatte ich deswegen eine Gerichtsverhandlung, kurz vor der Verhandlung bin ich mit meinen Motorroller wieder ohne Fahrerlaubnis angehalten wurden, nach der Verhandlung musste ich in den Freizeitarrest.
2012 , wollte ich meine Fahrerlaubnis machen, und wurde informiert das ich ein MPU Gutachten beibringen muss.
2012, MPU Fragestellung zum Alkoholmissbrauch.
2015, Geschwindigkeitsüberschreitung um 24 Km/h Aufbauseminar plus Probezeitverlängerung.
April 2016, Schwerer eingriff in den Straßenverkehr, im Überholverbot mit Unfall.
September 2017 , MPU wegen Scheren eingriff in Straßenverkehrs.
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1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Auffälligkeit ?
Am Freitag den 30.08.2019 kamen um ca. 18 Uhr vier Arbeitskollegen vorbei, wir wollten zusammen bei mir einen gemütlichen Abend verbringen.
Die Kollegen brachten einen Kasten Bier mit ( 24x0,33l Rothaus ) wovon ich zwischen 22:30 und 24 Uhr 3 Biere mit getrunken habe.
Gegen 24 Uhr bestellten wir uns ein Taxi, da wir uns entschlossen haben nach Karlsruhe in die Disko zufahren, in der Disko habe ich dann von viertel nach zwölf bis morgens um 5 Uhr, ca. 10 Wodka-Energie ( 0,02l ) und 4 Biere (0,33l) getrunken.
Um ca. 5 Uhr habe ich mir ein Taxi bestellt, ich bin alleine nach hause, zuhause habe ich dann 3 Biere von ca. 5 Uhr bis 8 Uhr getrunken, nebenbei habe ich meine Schreckschusswaffe gereinigt und gefettet, ich wollte diese dann mal ausprobieren, und feuerte mehrfach in Richtung Badewanne ab.
Danach habe ich mich auf mein Sofa gelegt und bin eingeschlafen, ca. 9:30 wurde meine Wohnung gestürmt und ich wurde festgenommen.
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2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Von ca. 22:30 Uhr bis 24 Uhr 3 Biere Rothaus 0,33l
von ca. 0:15 Uhr bis 5 Uhr 10 Wodka-Energie 0,02l und 4 Biere 0,33l
von ca. 5:15 Uhr bis 8 Uhr 3 Biere Rothaus 0,33l
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5. Wie haben Sie die Auffälligkeit vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hätte mich mit der Situation auseinandersetzten müssen um die Probleme vernünftig zu klären, die Hilfe von anderen annehmen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, als Jugendlicher öfters mit dem Fahrrad, das eine mal mit dem Motorrad und seid ich meine Fahrerlaubnis habe nicht mehr.
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7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Als Jugendlicher bestimmt mehr als 50 mal mit dem Fahrrad, ich hatte mehr Glück als verstand, das es nie zu einen Unfall gekommen ist.
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8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
In meiner Kindheit, da mein Vater gerne mal was Getrunken hat.
ca. mit 15 Jahre, auf einer feier von einen Klassenkameraden.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe mit ca. mit 17 Jahren angefangen regelmäßig zu Trinken, mit 18-19 Jahren habe ich dann angefangen täglich zu trinken, mit ca. 20 Jahre fing ich an gezielt und bewusst weniger zu konsumieren, mit ca. 24 Jahre habe nur noch bei besonderen Anlässe 1 bis 3 Biere getrunken.
Ab ca. Mitte Oktober fing ich an, fast jeden zweiten Samstag ein bis zwei Biere zu trinken (0,33l), bis Silvester 2018, da habe ich dann zum anstoßen nicht zwei bis drei Biere getrunken sondern 6 (033l),
danach fing ich an meine Trinkmenge am jeden zweiten Samstag von 2 auf 4 Biere zu erhöhen, bis zum Tattag.
Nachdem 31.08.2019 habe ich mein Konsum komplett eingestellt.
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10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
An jeden zweiten Samstag, 1 bis 4 Biere.
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11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend zuhause und alleine, ausnahmen waren Silvester 2018 und der 30-31.08.2019.
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12. Warum haben Sie getrunken?
Ich habe am 3.10.2018 einen Brief von der Gemeinde Münster erhalten, in diesen wurde mir mitgeteilt das mein Vater am 08.09 im Krankenhaus verstorben ist, und das ich 15 tage zeit habe mich darum zu kümmern ihn beisetzten zu lassen, sonst wird es anonym gemacht.
Ich bin mit diesen Brief direkt zu meine Mutter gegangen, da für mich die Welt zusammenbrach, meine Mutter rief direkt für mich da an, da ich mit der Situation überfordert war.
Es gab da sehr viel Stress mit den Behörden und deren Bestatter, wir haben nach einer gefüllten Ewigkeit geschafft das mein Vater von einen anderen Bestatter einer Seebestattung bekommen hat, die Streitigkeiten mit den Behörden hatte sich bis ende Januar gezogen.
Ich wurde öfters von meiner Mutter und Stiefvater gefragt, ob es mir gut geht und ob sie mir helfen können, ich sagte immer es ist alles in Ordnung, da ich ja schon lange keinen Kontakt zu ihn gehabt habe.
Ich zog mich bei diesen ganzen Stress immer mehr zurück, ich wollte davon nichts mehr wissen, Mitte Oktober bin ich dann am einen Samstag spazieren gegangen um meinen Kopf frei zubekommen, mein ziel war der Edeka,ich brauchte Zigaretten, auf dem weg dahin fing an, an die zeit mit meinen Vater zu denken, ich wurde traurig und hatte angst, ich bekam Panik weil mich der Gedanke nicht mehr los lies das ich daran schuld wäre, weil 2011 bei ihn ausgezogen bin.
Beim Edeka angekommen, habe mir zu meinen Zigaretten noch zwei Biere spontan mitgenommen, die habe ich dann zuhause getrunken, ich merkte das ich lockere und entspannter wurde, ich fing an regelmäßig jeden zweiten Samstag 2 Biere zu trinken, ich redete mir ein das ich es zum abschalten brauche, es hat niemand mitbekommen.
Am Silvester 2018, habe ich bei unseren jährlichen Familienfeier, wie jedes Jahr was zum anstoßen mit getrunken
normalerweise ein bis maximal 3 Biere, doch dieses mal trank ich 6 Biere, das ist meiner Mutter aufgefallen, sie sprach mich an was das soll, sie fragte mich ob ich Probleme hätte und darüber reden möchte, sie sagte mir auch das sie große angst um mich hätte, das ich wieder anfange soviel zu trinken wie früher, ich meinte nein und lass mich in ruhe, ich zog mich zurück.
Nächsten Tag gab ein großen streit zwischen mir und meiner Mutter, ich bin einfach weg gerannt und habe den Kontakt zu ihr abgebrochen.
Nach Silvester fing ich an, meinen Konsum zu steigern es waren dann nicht mehr, jeden zweiten Samstag 2 Biere sondern 4, meine damalige Lebensgefährtin bemerkte es, das ich keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter habe und das ich regelmäßig Bier trinke, sie fragte mich auch und machte sich sorgen, ich sagte ihr das ich nichts habe und das sie mich lassen soll, ich zog mich immer mehr zurück, ich bin nur zur Arbeit und danach nach hause ins Bett, ich musste immer mehr an meinen Vater denken, ich zweifelte daran das meine Entscheidung damals richtig war , richtig meinen Vater alleine zulassen, ich zweifelte an mein jetziges leben ich gab mich auf und mir wurde alles egal, am 19.08.2019 kam ich von der Arbeit nach hause und es war niemand da, meine Freundin hat mich verlassen, sie hat mich verlassen weil sie mit der Situation überfordert war.
Es war mir zu der zeit egal, ich habe eine Woche danach mit ein paar Arbeitskollegen gesprochen, wir einigten uns darauf das wir am 30.08 einen gemütlichen Männer Abend bei mir machen, als die Kollegen da waren, haben wir uns nach einen gemütlichen Abend entschieden noch in die Disko zu gehen, ich dachte mir es wäre gut mal unter anderen Menschen zukommen, in der Disko musste ich nicht an meine Probleme denken ich feiert ordentlich mit und trank dabei, gegen 5 Uhr wurde ich müde und wollt nach hause, ich habe mir ein Taxi bestellt, als ich zu hause an kam, kam so eine leere auf, meine Gedanken an meinen Vater kamen wieder auf, ich habe versucht mich hinzulegen und zu schlafen, was aber nicht klappte, ich nahm mir das Bier von vor Abend, ich dachte mir vielleicht wird es dann besser und ich könnte schlafen, es wurde nicht besser ich versuchte mich abzulenken indem an fing meine Schreckschusswaffe zu warten, ich dachte in meiner Alkoholisierten Leichtsinnigkeit, das ich diese ohne Konsequenzen im bade zimmer ausprobieren könnte und feuerte mehrfach ab,ich legte mich danach auf das Sofa und schlief ein.
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13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei wenig Konsum, habe ich mich lockere und glücklicher gefühlt, ich dachte nie an meine Probleme, wenn ich mehr getrunken habe wurde ich melancholisch und Aggressiv.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ja, meine Mutter, Stiefvater und damaligen Lebensgefährtin haben immer auf mich eingeredet das ich damit aufhören soll, da ich sonst mir mein leben dadurch verbauen werde, dies war mir aber egal, weil ich mir die schuld an meinen Vaters tot gab und an mein jetziges leben zweifelte.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe meine Lebensgefährtin dadurch verloren und fast das vertrauen von meiner Mutter und Stiefvater.
Ich bin froh, das ich meine Arbeit und Wohnung noch habe.
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16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, als ich 17 Jahre alt war Trank ich viel mehr und fast jeden Tag, ich habe mit ca. 24 Jahre erkannt das mein Vater, bei den ich zur der zeit Wohnte, einen sehr Negativer Einfluss auf mich hatte.
Er war ein sehr starker Alkoholiker, der seine Fahrerlaubnis bei einer Trunkenheitsfahrt verlor.
Als ich das erkannte, zog ich bei ihn aus und hatte seitdem kein Kontakt mehr zu ihn.
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17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, am Tattag und in meiner späteren Vergangenheit wo ich noch bei meinen Vater Wohnte.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Als gar keiner, da ich es nicht wahr haben wollte.
Als Alpha Trinker, da ich den Alkohol Konsumierte um zu entspannen, um Probleme und Konflikte aus dem weg zugehen.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein, ich habe mich bewusst dazu entschieden bis auf weiteres auf den Genuss von Alkohol zu verzichten.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Tattag, den 31.08.2019.
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22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
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23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Der schock an diesen Tag hat mir die Augen wieder geöffnet, ich war sehr enttäuscht und schockiert über mich selber, ich war traurig darüber das es soweit kommen musste.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Durch den schock am Tattag, wurden mir die Augen geöffnet, mir wurde bewusst das ich was ändern muss, ich habe erkannt das ich mir mit den Alkoholkonsum das leben versaue, wenn ich so weiter mache.
Ich war blind und wollte es nicht wahr haben, Worte von anderen blockte ich ab.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
An Tattag stand ich zum Schluss unter schock, als ich die tage danach immer mehr Erinnerung wieder erlangte, war ich sehr über mich selbst enttäuscht, es öffnete mir die Augen ich erkannte das ich was ändern muss, mir wurde bewusst das ich sehr viele Probleme habe, die ich klären muss.
Ich war bei meinen Hausarzt, der mich untersuchte, da es mir nicht gut ging, dieser sagte mir das ich eine leichte Amnesie wegen den schock habe.
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26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr Positiv, mein Umfeld sagte mir ich strahle eine sehr große stärke aus die sie von mir gar nicht kennen, ich lebe seid drei an halb Monaten viel gesünder und bewusster.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe erkannt und realisiert, das es in mein leben zu Situationen kommen kann, in den ich mit meiner Vergangenheit konfrontiert werde.
Ich habe gemerkt das ich meine Vergangenheit aufarbeiten muss, ich habe mir eine Problembewältigungsstrategie erarbeitet und angeeignet.
Die Woche nachdem Tattag bei meinen Eltern, habe ich bewusst das Gespräch mit meiner Mutter gesucht, ich habe bewusst meine Mutter auf unseren gemeinsamen und meiner Vergangenheit angesprochen.
Anfangs viel es mir schwer, aber zum Schluss redete ich gerne darüber es tat gut, Abends im Bett machte ich mir wieder Gedanken und es kamen zweifel auf, ich fing an im Internet nach dem Thema Problembewältigung zu suchen, ich probierte mehrere Sachen aus.
Ich habe über meinen Vergangenheit nachgedacht und meine Gedanken bewusst beobachtet, die Gedanken die am meisten kamen und mich nicht mehr losgelassen haben, schrieb ich mir auf und nummerierte sie nach Häufigkeit z.b. von eins bis zehn, ich habe mir die fragen laut vorgelesen, und mir fragen gestellt warum wieso, ich probierte eine Lösung und Antwort zu finden, bei den Antworten wo ich keine Lösung hatte, machte ich ein x, z.b. Vater, und sagte ich mir, da kannst du nichts machen du bist nicht schuld, lass los, los lassen.
Danach machte ich noch eine Tabelle Pro, Kontra Gegendarstellung Vergangenheit und heute, ich habe gemerkt das mein leben heute besser ist und ich meine Vergangenheit nicht ändern kann, ich kann aber daraus, für die Zukunft lernen.
Gelernt habe ich, das ich mich mit meinen Gefühlen beschäftigen muss damit ich die verstehe, ich darf diese nicht ignorieren, ich habe gelernt, das ich keinen angst davor haben muss fremde Hilfe anzunehmen, ich brauche mich nicht dafür schämen das ich ein Beratungsgespräch beim Psychotherapeuten hatte und das Angebot von meiner Arbeit angenommen habe ( Caritas )
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28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, da es in meiner früheren Vergangenheit (dieses Jahr) schon mal passiert ist.
Ich kann es mir gut vorstellen, wenn ich meine Vergangenheit nicht aufarbeite und in eine Situation komme die mich mit der Vergangenheit in Verbindung bringt, das ich mit den Problemen nicht klar komme und wieder zum Alkohol greife.
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29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Indem ich es Organisiere und vor weg plane, das heißt steht ein Geburtstag in nächster zeit an wo ich zu eingeladen bin, dann trage ich das in meinen Kalender ein, ich plane dann meinen Alltag so
das ich alle nötigen Sachen wo ich das Auto zu brauche Auto vorweg erledige, ich kläre dann vorweg wie ich hin und zurück komme, ich nehme mir genug Taxigeld für den Notfall mit.