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MPU wegen Cannabis / bekifft gefahren

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 10598
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Kurzes Update:

Ich war beim Infoabend (online), hatte noch ein Gespräch mit einem Anwalt, ferner mit einer Psychologin und warte noch auf den Rückruf eines anderen Psychologen, der sich besser mit Werten und der Thematik allgemein auskennt und außerdem ein Reflektionsgespräch/MPU-Simulation anbieten kann. Ob der mich noch vor Ostern zurückruft, weiß ich allerdings nicht.

Der allgemeine Tenor scheint zu sein: Grundsätzlich möglich mit einem halben Jahr, aber mit großer Unsicherheit. Also im Grunde nichts anderes, als ihr mir hier auch gesagt habt.

Es wird immer knapper und allerspätestens am Dienstag müsste ich den Termin verschieben. Sehr wahrscheinlich wird es darauf hinaus laufen, dass der Termin auf Ende August verschoben wird. Einerseits stinkt mir das natürlich, weil ich mir ein Ziel gesetzt habe, das ich nun wahrscheinlich nicht einhalten kann, andererseits fällt dann auch eine Menge Stress weg. Gerade im Hinblick auf den Stress und die Ostertage möchte ich nach Möglichkeit heute noch eine Entscheidung fällen, um dann die Ostertage stressfrei verbringen zu können. Jetzt warte ich aber noch, ob der Psychologe vielleicht doch noch heute zurückruft.
 
Was mich im Moment interessiert: Wie ist das genau mit Schmerzmitteln und Lebensmitteln? Was ist da problematisch? Allgemein weiß ich, dass ich mir keine Codeintropfen verschreiben lassen sollte oder Opiate. Wie ist das aber beim Zahnarzt? Zum Beispiel Lidocain/Benzocain. Wie ist das bei Operationen? Bei den letzten OPs hatte ich Fentanyl und Propofol. Auf Fentanyl sollte ich wohl besser verzichten. Wie sieht das bei Propofol aus? Ob es da immer Alternativen gibt, weiß ich nicht. Valium und Co wird vermutlich auch nicht möglich sein. Kann man sich ggf. die Notwendigkeit einer Betäubung von einem Arzt bescheinigen lassen? Falls ich eine OP brauchen sollte, will ich die nicht unbedingt komplett ohne Betäubung machen lassen und vor allem machen das auch die Ärzte sicher nicht. Ich kann ja schlecht auf ein Stück Holz beißen.
 
Was mich im Moment interessiert: Wie ist das genau mit Schmerzmitteln und Lebensmitteln? Was ist da problematisch? Allgemein weiß ich, dass ich mir keine Codeintropfen verschreiben lassen sollte oder Opiate. Wie ist das aber beim Zahnarzt? Zum Beispiel Lidocain/Benzocain. Wie ist das bei Operationen? Bei den letzten OPs hatte ich Fentanyl und Propofol. Auf Fentanyl sollte ich wohl besser verzichten. Wie sieht das bei Propofol aus?
Wenn du alles, was medizinisch notwendig ist, mit einem Attest des verschreibenden Arztes belegen kannst, ist dass kein Problem.
 
Verschrieben wird bei Operationen nichts. Da wird man in den OP gerollt und kriegt dann z. B. Propofol und Fentanyl für eine Vollnarkose. Aber okay, da fragt man besser vorher nach und kriegt das dann vermutlich auch bescheinigt. Beim Zahnarzt frage ich besser nach, meistens wird es aber Adrenalin sein.
 
Wenn du alles, was medizinisch notwendig ist, mit einem Attest des verschreibenden Arztes belegen kannst, ist dass kein Problem.
Kann ich bestätigen.
Ich war beim Zahnarzt und habe mir vorsichtshalber anschließend einen Arztbrief ausstellen lassen, den für die Betäubung bekam ich xylocain als spray in den Mund und für die Narkose Spritze war Epephrenin mit drin.
Prompt einen Tag später wurde ich vorgeladen, was für ein Zufall! .
Bei der Befragung vor dem Test (Mohn, Hanf & Medikamente) sagte ich war beim Zahnarzt und zeigte dem Doc den Brief.
Er fragte mich warum ich den hätte. Ich sagte daraufhin "dass das doch zu den Spielregeln gehört die in dem info Blatt stehen".
Er bestätigte es mit nem grinsen und fragte ob er den Brief behalten dürfte, er wolle ihn mit bei heften.
In meinem Ergebnisschreiben das ich kürzlich erhielt war davon nichts erwähnt und an den Werten konnte ich nicht nichts erkennen.
 
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Hallo, nur mal kurz eine Rückmeldung von mir, da ich in Urlaub war und jetzt in der ersten Woche beruflich sehr eingespannt bin. Die MPU habe ich verschoben und werde dann eben ein ganzes Jahr Abstinenz nachweisen. Fristverlängerung muss ich noch beantragen und dann natürlich noch neue Termine machen, zur Probennahme für die Haaranalyse und natürlich für die MPU selbst. Vorher werde ich noch zusätzlich eine MPU-Beratung bei einem Verkehrspsychologen in Anspruch nehmen und hoffen müssen, dass er gut ist. Und dann fahre ich eben noch mal in unsere schöne Hauptstadt zur MPU.

Ich habe natürlich nichts konsumiert, habe aber trotzdem ein wenig Bammel, weil ich vor einigen Wochen versehentlich ein Brötchen mit einem Hauch von Mohn gegessen hatte, was mir erst danach auffiel. Und dann hatte ich in der Hauptstadt ein sehr leckeres Essen, wonach ich sehr entspannt war und schwer hoffe, dass das einfach nur am guten Essen lag und da nichts drin war. Naja, ich werde ja das Ergebnis der Haaranalyse sehen. Es ist aber erst im August so weit. Tja und bis da hin habe ich ja noch etwas Zeit, mich ausführlicher mit der Vorbereitung zu beschäftigen. Leider muss ich mich bald noch bewerben, irgendwann die Steuererklärung machen und so weiter. Aber ich werde mich ganz sicher wieder melden.
 
Hallo! Nachdem ich nun doch ein volles Jahr Abstinenz nachweisen werde, wogegen ich mich zunächst gesträubt habe, geht es nun bald wieder los mit der "stressigen" Phase. Mitte August werde ich mein zweites Haargutachten in Auftrag geben und dann Mitte September den MPU-Termin bei der AVUS wahrnehmen.

Bammel habe ich leider immer noch, schon allein wegen dem, was davon abhängt (Zeit und Geld). Außerdem macht mir nach wie vor das Haargutachten Sorgen, wegen dieser Sache hier
Und dann hatte ich in der Hauptstadt ein sehr leckeres Essen, wonach ich sehr entspannt war und schwer hoffe, dass das einfach nur am guten Essen lag und da nichts drin war.

Alle "organisatorischen" Schritte sind eingeleitet: Der MPU-Termin steht, die Fahrerlaubnisbehörde ist unterrichtet, der Termin für das Haargutachten steht. Zwischenzeitlich hatte ich einige Gespräche mit MPU-Beratern, die aber meist wenig hilfreich waren, bis auf zwei Gespräche mit Verkehrstherapeuten. Bei einem will ich noch etwas Gespräch in Anspruch nehmen (kostenfrei) und einen MPU-Test machen (kostenpflichtig, aber nur knapp über 100 €, wenn ich das richtig in Erinnerung habe).

Den Fragebogen überarbeite ich auch noch Mal und es ist noch etwas hinzu gekommen (Beziehung). Der folgt dann also bald.
 
Was sollte da denn drin gewesen sein ?
Hoffentlich nichts Illegales, worauf beim Haartest getestet wird. In etwas mehr als drei Wochen werde ich es wissen. Übermorgen geht es zur Probennahme für die Haaranalyse. Vielleicht leg ich noch einen Fuffy drauf, damit ich das Ergebnis schneller kriege, mal schauen.
 
Schon neue Infos bekommen ?
Leider nein. Ich habe mich aber auch dagegen entschieden, die 50 € zusätzlich zu den 90 € zu zahlen. Ich lasse mich einfach überraschen. Im Moment macht mir die Hitze noch mehr zu schaffen, als die Sorge um den Test. Auf der Arbeit 28°C, zuhause (unterm Dach) 30°C ... dabei fällt es mir schwer, mich auf irgendwas zu konzentrieren.
 
Du hast es gut, ich bin jeden Tag auf der Baustelle und da gibt es wahrhaftig nicht immer schattige Stellen.
Oje :( Aber zuhause hast du es ja halbwegs kühl.

Da fehlt wohl etwas Isolierung unterm Dach, ich habe bei mir im Haus da höchstens 25 Grad ... aber das ist auch schon warm genug.
Einmal das und dann Südfenster ohne Rolladen. Aber auf der Arbeit ist es auch sehr warm im Büro und das ist ein neues Gebäude. Da kann ich aber zumindest mal kurz in ein klimatisiertes Labor gehen.
Du hast noch Zeit, mach das alles mit einem kühlen Kopf. :smiley711:
Ja, ich hoffe auf kühleres Wetter. Eigentlich war Gewitter angesagt, aber ist anscheinend ausgefallen. So viel Zeit ist das gar nicht mehr... ich finde zwar, dass ich echt große, persönliche Fortschritte gemacht habe, aber die Nervösität bleibt, weil halt viel von abhängt und ich nicht noch länger den Stress haben will.

Morgen will ich mit einer Freundin noch ein paar Sachen durchgehen.
 
Ich sitze gerade an dem Fragebogen und merke, dass ich manchmal Probleme mit der Zeit habe. Beispiel "Wie sah der Konsum aus?" oder "Wie ist ihr Umgang mit Alkohol gewesen?". Da frage ich mich dann, ob ich da mein gesamtes Leben reflektieren soll oder ob da nur die jüngere Vergangenheit gefragt ist. Im Alter von 50 Jahren ist das ja ein großer Unterschied.

Dadurch, dass ich schon länger an dem Fragebogen arbeite und hier und da mal etwas geändert habe, wirkt er außerdem etwas "verbastelt". Wäre es eventuell besser den noch mal komplett neu zu schreiben?
 
Ich sitze gerade an dem Fragebogen und merke, dass ich manchmal Probleme mit der Zeit habe. Beispiel "Wie sah der Konsum aus?" oder "Wie ist ihr Umgang mit Alkohol gewesen?". Da frage ich mich dann, ob ich da mein gesamtes Leben reflektieren soll oder ob da nur die jüngere Vergangenheit gefragt ist. Im Alter von 50 Jahren ist das ja ein großer Unterschied.
Bei meiner MPU war ich genau in deinem Alter, heute ist das 12 Jahre her.
Reflektiere die Zeit, die zu deinem veränderten Konsumverhalten geführt hat.
Irgendwann musst du Motive entwickelt haben, die zu deinem Fehlverhalten geführt haben.
Bei mir waren das drei Jahre rückwirkend.
 
Ich arbeite hart an dem Fragebogen. Inzwischen ist es zum Glück kühler, in der Hitzewelle konnte ich einfach nicht dran arbeiten. Eine Freundin hilft mir nun etwas dabei. Aber ich könnte den Fragebogen heute abend mal einstellen, auch wenn der dann vielleicht noch nicht ganz perfekt ist. Meine Freundin ist da ja auch keine Expertin, hat mit der Thematik im Grunde ja nichts am Hut.
 
Hallo Sinner,

es geht gar nicht darum einen "perfekten" FB einzustellen, sondern darum, dass du die Fragen möglichst ehrlich beantwortest. Im Feedback bekommst du dann Rückmeldung was du bei der MPU besser so nicht sagen solltest und an welchen Stellen es bei deiner Aufarbeitung/Vorbereitung evtl. noch hapert... :smiley138:
 
Ich habe ein Problem mit manchen Fragen nach dem Drogenkonsum, da ich lange Zeit gelegentlich konsumiert habe, irgendwann im Jahr vor der Kontrolle der Konsum aber ausuferte. Ich sitze daher immer noch am verbastelten FB und werde den vermutlich gleich noch mal komplett von vorn beginnen und so hoffentlich gezielter auf die Fragen antworten und naja, dann mal sehen.
 
So, ich habe mich jetzt doch dazu entschieden, zunächst den "verbastelten" FB einzustellen. Ich werde aber nun den FB neu machen, um gezielter auf die Fragen zu antworten und mich nicht allenthalben zu wiederholen, wo das vielleicht gar nicht hingehört.

Was ist passiert?​


Vorgeschichte:​

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?​

Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass wir in der Realschule „Christiane F – Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ thematisiert hatten. Das wird das erste Mal gewesen sein, dass ich von illegalen Drogen gehört habe. Ich kann mich leider nicht genau erinnern, in welcher Klasse das war, ob 8. Klasse oder 9. Klasse oder gar erst in der 10. Klasse.

(2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)​

Das war mit Mitte 20, so im Alter von 24 Jahren.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)​

In den Zwanzigern habe ich sehr selten konsumiert, meist wenn flüchtige Bekannte etwas hatten und mir dann auch angeboten haben. Damals hatte ich selbst nie Cannabis.
Ab Anfang Dreißig habe ich mir auch mal selbst etwas gekauft und hin und wieder konsumiert, wenn ich mit Bekannten zusammen war, die auch konsumierten, an den Wochenenden. Wenn ich Urlaub hatte, habe ich auch mal allein zuhause konsumiert und dabei Musik gehört, mich dabei mit kreativen Dingen am PC beschäftigt.
Nach Weihnachten 2020 ist der Konsum schleichend regelmäßiger geworden. Die nicht endende Coronazeit und die dadurch eingeschränkten Sozialkontakte und Freizeitmöglichkeiten sowie das Schicksal einer Freundin hatten mir sehr zu schaffen gemacht, zudem hatte ich einen Nachbarn, der den Kontakt zu mir suchte und der viel konsumierte.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?​

Nein. Nur ein Mal habe ich auf einer Party in jungen Jahren nach Alkoholkonsum an einem mir angebotenen Joint gezogen und bin daraufhin regelrecht abgestürzt. Danach habe ich nie wieder Alkohol und Cannabis zusammen konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?​

Als Teenager, mit 15 Jahren, habe ich das erste Mal Alkohol getrunken. Danach in der Jugend auf Partys mit Gleichaltrigen, da gab es immer Bier. Da wurde auch schon mal etwas mehr getrunken, als wir damals vertragen haben. Das gilt auch für mich. Übelkeit und Kater waren da die Folge.

Nach dieser „Lernphase“ habe ich nur noch so viel Alkohol getrunken, wie ich auch vertragen habe. Halt immer auf Partys und Festen (Geburtstage, Schützenfeste), wo der Alkoholkonsum quasi zum guten Ton gehörte. Aber auch das ist im Laufe des Erwachsenwerdens weniger geworden. Ich besuche beispielsweise schon lange keine Schützenfeste mehr und die Geburtstage feiert man ab einem gewissen Alter ja anders, als in jungen Jahren.

Heute trinke ich nur gelegentlich ein Glas Rotwein oder Bier, wenn ich mich mit Freunden treffe und wir grillen oder gemeinsam essen gehen und nur wegen dem Genuss, nicht wegen der Rauschwirkung.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?​

Ich rauche Zigaretten, ca 15-20 am Tag, trinke Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?​

Nicht generell beim Cannabiskonsum, aber als der Konsum häufiger wurde, gab es auch negative Folgen, die ich aber leider erst retrospektiv erkannt habe. So war ich verschlossener, hatte Probleme auf Menschen, die nicht konsumieren, zuzugehen und Vertrauen entgegenzubringen. Infolgedessen hatte ich auch weniger Aktivitäten, was meine Unzufriedenheit verstärkte.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?​

Ja, da ich mir der negativen Folgen nicht so bewusst war.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?​

25 ng/ml THC und 128 ng/ml THC-COOH.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?​

Ich habe in der Woche vor der Kontrolle jeden Tag geraucht. Ich hatte nach Pfingsten Urlaub genommen (Pfingstmontag, dann Urlaub 24.-28.05.2021, danach war noch Wochenende). Etwa ein halbes bis ganzes Gramm? So genau kann ich das nicht sagen, da ich es nie gewogen hatte.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?​

Ich habe an dem Tag zwei „Stickies“ im Auto konsumiert. Kurz vor der Kontrolle hatte ich auch noch konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?​

Ich hatte zu der Zeit mehrere Probleme, die zusammen kamen. Zum einen die langen Corona-Maßnahmen und die daraus resultierende Einsamkeit und das Schicksal einer Freundin, die nacheinander mehrere Schlaganfälle und einen Herzinfarkt hatte. Sie saß dann im Rollstuhl und man merkte deutlich, dass ihr Gehirn nicht mehr ganz da war. Ich hatte ihr gelegentlich geholfen, mit PC, Smartphone, Internet. Dabei hat sie fast immer gesagt, dass sie sterben möchte. Das hatte mich alles sehr mitgenommen, ich fühlte mich einsam und zudem überlastet mit der Situation. Im Urlaub hatte ich zudem keine Arbeit, die mich abgelenkt hatte. Besagte Freundin hatte mich auch am Kontrolltag wieder angerufen, was mich belastet hatte. Das alles hat letztlich in der Summe dazu geführt, dass ich irrational und ohne Nachzudenken gehandelt habe.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?​

Ich bin auf einem Autobahnparkplatz kontrolliert worden. Der Polizist hatte es direkt gerochen.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):​


14. Was war der Zweck der Fahrt?​

Es gab kein bestimmtes Ziel. Ich wollte an dem Tag einfach nur weg.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?​

Rund 40 km. Ich wollte wieder die Heimfahrt antreten, als ich kontrolliert wurde.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?​

Wahrscheinlich 20-30x, denn inzwischen weiß ich, dass die Wirkung von Cannabis bis zu 72h anhalten kann, auch wenn man glaubt, dass man längst nüchtern ist. Ich glaubte, dass ich fahren kann, wenn ich am Vortag konsumiert hatte.
In der Woche vor der Kontrolle habe ich zwei Mal vor und während der Fahrt konsumiert.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?​

Ich habe nicht richtig über die Folgen nachgedacht, mir war da alles egal, ich wollte einfach nur noch weg. Und ich habe mir eingebildet, dass ich immer noch fahren kann, habe mich selbst betrogen, mir etwas vorgemacht. Zu der Zeit war ich Cannabis schon recht gewohnt. Mit anderen Worten: Ich habe den Konflikt nicht gelöst.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)​

Weil Wahrnehmung und Reaktion sich verschlechtert, weil man leichter ablenkbar ist, weil man dazu neigt seine Fahrfähigkeiten zu überschätzen und sich und andere gefährdet.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?​

Bis zu 72h.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?​

Ja, man gewöhnt sich daran, läuft Gefahr süchtig zu werden. Man schädigt seine Gesundheit, vor allem die Lunge, aber auch das Gehirn und andere Organe. Auch Parodontose ist häufiger bei Konsumenten und dadurch kann man früher dement werden.

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Warum ist es passiert?​



21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?​

Lange Jahre habe ich hin und wieder Cannabis konsumiert, meist an Wochenenden, etwa 1-2x im Monat. Einen besonderen Grund gab es damals nicht. Den gelegentlichen Konsum empfand ich auch nicht als Problem, auch im Nachhinein nicht.
Ab ca Juli 2020 habe ich jedoch mehr konsumiert und ab Weihnachten 2020 noch mal mehr. Ich wollte von meinen Problemen abschalten, sie verdrängen, was mir zu der Zeit aber noch nicht so bewusst war. Da war zum einen die Einsamkeit (keine Freundin zu der Zeit), auch durch Corona, da alle viel vorsichtiger geworden sind, auch ich. Einer der wenigen Kontakte zu der Zeit war zu einem Nachbarn, der viel Cannabis konsumierte. Das war kein guter Kontakt. Ich hätte das merken müssen, hatte ich aber nicht. Mein Konsum ist dann stetig mehr geworden. Wohl auch, weil ich keine andere Problemlösungsstrategie hatte, wie ich heute weiß. Sehr belastend war für mich eine Freundin, die einen Schlaganfall hatte und im Rollstuhl saß, darüber hinaus depressiv und immer sagte, dass sie sterben wolle. Ich hatte ihr öfter geholfen, da ich Mitleid mit ihr hatte und sie sonst keinen hatte, der ihr bei Problemen mit Internet und PC helfen konnte. Alles zusammen hat dazu geführt, dass ich zum Schluss deutlich mehr konsumiert hatte und letzten Endes auch akut berauscht gefahren bin.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?​

Die meisten wussten gar nichts davon, vor allem nicht meine Familie. Bekannte, die auch konsumiert hatten, haben sich nie darüber geäußert. Manch enge Freunde haben das zwar mitgekriegt, aber die fanden Cannabiskonsum nicht so schlimm, obwohl die selbst kein Cannabis konsumieren. Da hatte ich aber auch noch nicht übermäßig konsumiert. Als ich mehr konsumierte, hatte ich nur gelegentlichen telefonischen Kontakt zu ihnen und da ist das nie zur Sprache gekommen.
Ich erinnere mich noch daran, dass meine Freundin sagte, dass sie ein Mal probiert habe, aber nichts gemerkt habe. Sie wusste gut über meinen Konsum Bescheid und auch über manche meiner Sorgen. Das war aber damals die einzige Person, der ich mich anvertraut hatte. Leider hatte ich auch zu ihr deutlich weniger persönlichen Kontakt, wegen Corona, weil sie da auch sehr vorsichtig war, da sie ihre Eltern schützen wollte, was ich auch gut verstehen konnte.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?​

Ja, siehe oben. Die wenigen Freizeitmöglichkeiten durch die lange Coronazeit, das Schicksal der Freundin, welches mich sehr belastete und eine Rolle hat auch ein Nachbar gespielt, der viel konsumierte und damals den Kontakt zu mir suchte. Mit ihm habe ich häufig konsumiert.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)​

Nicht vor der Kontrolle. Ich hatte mich bis dahin leider nicht wegen des vermehrten Konsums Freunden und Familie anvertraut. Nur wenige wussten überhaupt von meinem Konsum. Ein paar Tage nach der Kontrolle habe ich mich bei Quit-the-Shit angemeldet. Ich hatte dann aber keine so großen Probleme nichts zu konsumieren, habe nur hin und wieder daran gedacht, dem aber nicht nachgegeben. Auch die Probleme, die mich vorher so belastet haben, spielten auf Grund des „Schockerlebnisses“ keine so große Rolle mehr. Als die Freundin dann einen Monat später gestorben ist, war das wie eine Erleichterung, auch wenn das natürlich traurig war.
Später hatte ich mir dann einen MPU-Berater gesucht, der mir bis zu seinem überraschenden Tod auch sehr geholfen hat. Danach habe ich versucht einen neuen MPU-Berater zu finden, habe aber keinen gefunden, dem ich vertraute und zutraute, mich gut zu beraten. Dann habe ich mir in speziellen Foren Hilfe gesucht. Zu einem späteren Zeitpunkt habe ich mit Verkehrstherapeuten telefoniert, dessen Adresse ich indirekt über das Forum bekommen habe (Liste von Verkehrstherapeuten).

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?​

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?​

Nein. Der Konsum war über viele Jahre stabil und nur gelegentlich. Ab Mitte 2020 wurde es aber mehr und ab Weihnachten 2020 hatte ich wohl den Höhepunkt erreicht.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?​

Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, z. B. wenn ich eine gute Zeit mit Freunden hatte. Ich war zum Beispiel sehr gerne mit meiner besten Freundin im Restaurant essen und wir haben viel gequatscht und rumgealbert.
Bis dann die Coronazeit kam, da war dann halt Schluss mit vielen Freizeitaktivitäten und Restaurantbesuchen und auch nach dem Lockdown war vieles nicht mehr so wie vorher. Ich befürwortete die Coronamaßnahmen und es ging auch lange gut, aber mit der Zeit bedrückte mich das halt doch. Insbesondere, weil Sozialkontakte nur noch eingeschränkt möglich waren, da meine besten Freunde nicht in meiner Stadt wohnen und auch Sozialkontakte einschränken wollten. Ich habe also meine Freunde deutlich seltener gesehen, meist nur noch per Messenger oder Telefon Kontakt gehabt, was letztlich nicht dasselbe ist, wie persönlicher Kontakt.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?​

Ja. Ich hatte ein ungutes Konsumverhalten entwickelt. Ich hätte meine Probleme anders angehen sollen und mich nicht in den Cannabiskonsum flüchten sollen.

29. Waren sie drogenabhängig?​

Nein, ich denke nicht. Aber ich war sicher gefährdet, in eine Drogenabhängigkeit zu geraten.
 
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