2,0 Promille. MPU. Aber Abstinenz und VP?!

Andi18

MPU Profi
Was genau ist AB6? Der VP vom TÜV Nord (Nord-Kurs) hat mich sehr schnell nach A3 gesteckt.
Gut, daß Du fragst. AB6 steht für Abstinenz 6 Monate.
Bei A3 geht es um die Hypothesen, also die offizielle Einkategorisierung aufgrund Deiner Aufbereitung. Damit wird quasi die Strategie festgelegt. siehe FAQs: Alk-Gefährdung, hier diese Hypothesen

A3 steht für Alkoholgefährdung, mit welcher man dann mit KT oder AB6 bestehen kann. Ist unser aller Ziel dort eingruppiert zu werden.
A2 steht für Missbrauch und bedingt AB12 (12 Monate). Hier hatte ich eben an Deinem 1. Beitrag rausgelesen, die Geschichte mit dem Homeoffice, daß mit sowas dann in Richtung A2 eingestuft wirst.. (deswegen kommen solche Erkenntnisse mitunter erst später..).

Ich denke, du denkst da richtig :) Diese FSB (Frauensuchtberatung) nehme ich definitiv mit, die ist kostenlos und ich nehme gerne jedes Schriftstück mit zur MPU, das ich irgendwie kriegen kann. HA auch, ein BB inkl. CDT Werte mache ich auch einfach. Ja, abstinent bleibe ich nun auch vorerst... mindestens bis zur MPU, bzw. wenn ich noch zusätzliches erfahre, dass wirklich zwingend eine einjährige AB auf mich zukommt, dann ist es natürlich schlau, schon mittendrin zu sein...
Lebst du inzwischen AB?
Wir haben da exakt den gleichen Gedankengang :zwinker0004: BB und CDT hatte ich mir dazwischen auch ermitteln lassen.
Ich habe ab dem Tag sofort AB vollzogen, genau deswegen (belegt mittlerweile mit 3HA.). 4 Wochen später war ich das erste mal beim VP, wie bereits erwähnt für ihn gibt's nur AB, und hatte mich darin bestätigt. Alle Richtungen folglich offen.
 

Sanne2005

Erfahrener Benutzer
Hallo Gonzalez. Ich weiss echt nicht was Dein Problem ist. Natürlich sind wir selber Schuld oder hat Dich jemand zum trinken gezwungen?Und ja die Beratung brauche Ich trotzdem weil man nicht immer alles alleine hinbekommt. Ausser Du natürlich.Und noch mal ja ich wünsche immer noch allen das es bei allen wieder ins Lot kommt.
 

Gonzalez1984

Benutzer
Hallo Gonzalez. Ich weiss echt nicht was Dein Problem ist. Natürlich sind wir selber Schuld oder hat Dich jemand zum trinken gezwungen?Und ja die Beratung brauche Ich trotzdem weil man nicht immer alles alleine hinbekommt. Ausser Du natürlich.Und noch mal ja ich wünsche immer noch allen das es bei allen wieder ins Lot kommt.
Mein Problem ist, dass du seid Monaten die gleiche Laier hier fährst....
Und nein. Die Frauenberatungsstelle ist für mich denke ich echt net das richtige....;)
Deshalb habe ich meine mpu auch mit Hilfe eines Vp erfolgreich gemeistert.
also in diesem Sinne. Alles wird gut.
 

Sanne2005

Erfahrener Benutzer
Das war ja auch Deine Entscheidung. Du hast ja von Anfang an ständig deinen Verkehrsphychologen gelobt. Kannst Du ja auch machen.Ich denke da eben anders darüber.
 

Andi18

MPU Profi
Gonzales, der war gut, bist also kein Single :smiley624:
Dornröschen ist hier recht neu dabei und kämpft sich grad durch. Somit wäre es schade, sie quasi mit derartigen Altlasten zu verunsichern.
Sowas :smiley4625: Ist In PNs besser aufgehoben.
 

Dornröschen

Stamm-User
Gut, daß Du fragst. AB6 steht für Abstinenz 6 Monate.
Bei A3 geht es um die Hypothesen, also die offizielle Einkategorisierung aufgrund Deiner Aufbereitung. Damit wird quasi die Strategie festgelegt. siehe FAQs: Alk-Gefährdung, hier diese Hypothesen
Ah, okay!
A3 steht für Alkoholgefährdung, mit welcher man dann mit KT oder AB6 bestehen kann. Ist unser aller Ziel dort eingruppiert zu werden.
A2 steht für Missbrauch und bedingt AB12 (12 Monate). Hier hatte ich eben an Deinem 1. Beitrag rausgelesen, die Geschichte mit dem Homeoffice, daß mit sowas dann in Richtung A2 eingestuft wirst.. (deswegen kommen solche Erkenntnisse mitunter erst später..).
Ja... und diese Eingruppierung obliegt natürlich dem GA bei der MPU.
Ich weiß was du meinst mit dem, was ich da geschrieben habe. Nun, ich habe nicht aus Langeweile gesoffen. Ich habe letztes Jahr einige sehr schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, die mich in ein Loch gestürzt haben, den Alkohol habe ich instrumentalisiert, um diese negativen Gedanken zu verdrängen.
Wir haben da exakt den gleichen Gedankengang :zwinker0004: BB und CDT hatte ich mir dazwischen auch ermitteln lassen.
Ich habe ab dem Tag sofort AB vollzogen, genau deswegen (belegt mittlerweile mit 3HA.). 4 Wochen später war ich das erste mal beim VP, wie bereits erwähnt für ihn gibt's nur AB, und hatte mich darin bestätigt. Alle Richtungen folglich offen.
Übrigens habe ich vorhin wieder eine Mail an die "Odyssee Drogenhilfe" geschrieben. Der Mann hat mir eben geantwortet: Ab einem Wert ab 1,6 Promille gibt es für ihn nur eine 12-monatige AB (er hat mir bestimmte Bögen als Dateien angehängt, aus denen das hervorgeht). Nun stehts also 2:1... Haha. Außerdem habe ich ihm von meinen Plänen erzählt (HA, BB + CDT) und er schrieb zurück, ich solle den "Fuß vom Gas" nehmen, da einige Dinge die ich vorhabe, nur Kosten verursachen und unnötig seien... Echt lustig. Naja, bei ihm habe ich am 1. März ein kostenloses Erstgespräch. Da bin ich ja gespannt...
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Odyssee Drogenhilfe?.was ist das denn? Aus welchen Begründungen geht denn bei denen eine AB12 hervor? Spannend
Überall was anderes...

Zu deiner Frage: ich "habe" in dem Sinne kein Datum für eine 12 AB... wann die TF war? Vor 13 Monaten..
 

Andi18

MPU Profi
Ja... und diese Eingruppierung obliegt natürlich dem GA bei der MPU.
korrekt. Deswegen Vorbereitung, damit er auch richtig eingruppiert..
Ich weiß was du meinst mit dem, was ich da geschrieben habe. Nun, ich habe nicht aus Langeweile gesoffen. Ich habe letztes Jahr einige sehr schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, die mich in ein Loch gestürzt haben, den Alkohol habe ich instrumentalisiert, um diese negativen Gedanken zu verdrängen.
hatte schon erwähnt, Du bist den meisten genau diese Erkenntnis voraus. Dieses Motiv stellt die Basis Deiner Aufarbeitung dar und kannst im FB schon aufnehmen. Müsstest Dir weiter überlegen, wie Du Dich dabei gefühlt hattest und warum Du keine anderen Lösungen gesehen hattest als den Alkohol. Damit sparst Dir einige Sitzungen beim VP. Wenn Du nun basierend den FB befüllst und hier einstellst, kannst ernsthaft die Notwendigkeit des VPs infrage stellen.
Übrigens habe ich vorhin wieder eine Mail an die "Odyssee Drogenhilfe" geschrieben. Der Mann hat mir eben geantwortet: Ab einem Wert ab 1,6 Promille gibt es für ihn nur eine 12-monatige AB (er hat mir bestimmte Bögen als Dateien angehängt, aus denen das hervorgeht). Nun stehts also 2:1... Haha.
je mehr Du frägst, je mehr wird sich die Quote ändern. da man ja idR ab 1,6 zur MPU darf, würde das bedeuten, daß jeder nur mit AB12 bestehen kann. Hier siehst ja, wieviele positiv nach 6 Monaten durch sind.. Mit Verlaub, Aussage ist einfach Unsinn.
Das sind mE diese selbsternannten Berater, welche das System instrumentalisieren. Bin aber gespannt, wie dann Dein Eindruck von ihm sein wird.
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Zitat: deswegen Vorbereitung damit er richtig eingruppiert...
Sorry, aber das ist quatsch. Der GA kann das immer noch anders sehen, und dich anders eingruppieren als du ihm meinst erzählen zu müssen... hier wird impliziert, dass mit der entsprechenden Vorbereitung der GA gar nicht anders kann, als dich in eine bestimmte Gruppe zu stecken...
Das ist quatsch und nicht richtig.
 

Dornröschen

Stamm-User
Also wenn ich inzwischen etwas gelernt habe, dann, dass die Meinungen total weit auseinander gehen und vieles von Menschen abhängt und nicht einer ganz klaren Linie folgt.
Ja, ich persönlich weiß ganz genau, was letztes Jahr schief gelaufen ist. Nein, ich habe nicht die Jahre vorher schon so viel getrunken..
Ich weiß auch genau, was ich dem GA erzählen werde, wie es so weit kam. Auch, dass ich inzwischen neue und andere Strategien gelernt habe, mit negativem Stress umzugehen. Die Dinge, die letztes Jahr geschehen sind, die mich so getroffen haben, habe ich natürlich auch den beiden VP's erzählt, und eventuell haben sie mich deshalb auch direkt zu A3 gesteckt und nicht von der unbedingten Notwendigkeit einer AB gesprochen. Kann alles sein. Kann auch sein, dass der GA es am Ende anders sieht :)

Drogenhilfe Odyssee ist ein Institut in Kiel, im Endeffekt für eben jene, die wegen irgendwelcher legalen oder illegalen Drogen Probleme haben bzw ihren FS verloren haben. Der Mann dort hat von mir nur eine kurze E-Mail bekommen, dem habe ich noch von dem gesamten Hergang meiner TF gar nichts erzählt.
Richtig, im Endeffekt schert er alle über einen Kamm, die mit einer BAK ab 1,6 eine MPU machen müssen und seine Lösung scheint die AB zu sein. Meine ist es nicht.

Wo finde ich denn den großen Fragebogen?
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Schau mal hier:
 

Andi18

MPU Profi
Dem gibts nichts mehr hinzuzufügen und bestätigt Dein geplantes Vorgehen (Beitrag #54ff.)
Beim VP hast weiters den Vorteil, daß Du keine vertragliche Verpflichtung eingehst (im Gegensatz zum großen Institut..;)) und mit der FSB sowieso nicht. Alles offen und flexibel.
Bin schon fast überzeugt, daß Du die VP nicht mehr brauchst. Kannst ja dann selbst entscheiden. Deine Erfahrung mit der FSB würde mich sehr interessieren. Ansonsten bin ich gespannt auf Deinen FB.
 

Dornröschen

Stamm-User
Vielen Dank, Flori :)
Hier also der große FB...

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich war am 18. Juli 2020 (Samstag) bei Freuden in HH (ca 98 km von zuhause entfernt) zu einem Krimi-Dinner eingeladen. Dort kam ich etwa gegen 18 Uhr an und wurde mit einem Sekt (0,1l) begrüßt. Im Verlaufe des Abends (19 - ca 0.30 Uhr) trank ich noch einen weiteren Sekt, 4 Weinschorlen (à 0,125l) und 3 Gläser Bowle (à 0,2l). Wir waren insgesamt 7 Leute und saßen bei meinen Freunden auf der Terrasse, wo wir eine Mafia Familie spielten, die einen Mord aufzuklären hatte. Nebenbei gab es ein 3-Gänge Menü, gekocht von den Gastgebern, von dem ich nicht besonders viel aß. Gegen 1 Uhr nachts verließ ich heimlich die Feier, da ich einen Anruf bekam, der mich sehr ängstigte und aufgrund dessen ich nur nach Hause wollte (ca eine Woche zuvor fingen diese Anrufe an, mit unterdrückter Nummer, immer nachts, der Anrufer legte immer sehr schnell auf). Angehalten wurde ich um 1.02 Uhr, meine Freunde hatten die Polizei alarmiert als ihnen auffiel, dass ich weg war.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

18 Uhr 0,1l Sekt
19 - 20 Uhr 0,1l Sekt, 1 Weinschorle mit 0,125l Wein
20-22 Uhr 2 Weinschorle mit 0,125l Wein, 2 Bowle 0,2l (Sekt, Wodka, Wein, gemischte Früchte)
- 0.30 Uhr 2 weitere Weinschorlen 0,125l Wein, 0,1l Sekt

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr etwa 2 Kilometer und wollte nach Hause, nach Kiel zurück.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein. Ich hatte einen Tunnelblick und Schwierigkeiten, das Auto gerade zu fahren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Der Plan war, in Hamburg zu übernachten. Dazu hatte ich mir Schlafsachen und Zahnbürste mitgenommen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Im Nachhinein, wo ich mich mit dem Thema eingehender beschäftigt habe, muss ich eingestehen, zweimal am nächsten Morgen sehr wahrscheinlich mit Restalkohol gefahren zu sein. Ich war mir der Abbaugeschwindigkeit von Alkohol im Blut nicht bewusst. Inzwischen weiß ich, dass ich nach einer Feier, bei der ich Alkohol getrunken habe, je nach Menge frühestens am folgenden Abend bzw. am darauffolgenden Tag erst wieder fahren werde!

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Zu meiner Konfirmation mit 14 Jahren durfte ich einen kurzen Sambuca trinken, der hatte 3 Kaffeebohnen und hat nicht geschmeckt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe regelmäßig im Alter von 17 bis 31 Jahren Alkohol getrunken, wenn ich in einer Disko tanzen war (da ich nur zu bestimmten Anlässen bzw. bestimmter Musik tanzen war, war das maximal einmal im Monat). Zu diesen Anlässen wurde ich immer von einem Freund von Zuhause abgeholt und später von ihm wieder nach Hause gefahren. Des Weiteren habe ich zu meinen Geburtstagen eingeladen und da gab es dann Sekt und Bier (für die Herren, trinke ich nicht). Und mit meinem Papa habe ich zu den besonderen Handballspielen des THW Kiel Wein getrunken, maximal 3 Gläser (à 0,2l) hatte ich dann.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Im Alter von 17 bis etwa 21 Jahren habe ich zu meinen Diskobesuchen noch immer mal Wodka-Sprite getrunken (nach 2 Gläsern à 0,2l hatte ich davon aber auch genug) und ansonsten Biermischgetränke (je nach Länge der "Tanznacht" bis zu 4 Flaschen 0,33l). Diese Diskobesuche kamen von 2011 - 2014 etwa 2 Mal im Monat vor, da wohnte ich damals in Leipzig. Seit ich wieder in Kiel wohne, sind seltener geworden, meistens 1 Mal im Monat. Allerdings trinke ich seit 6 Jahren keinen klaren Alkohol mehr, auch nicht gemischt, da es mir einfach nicht schmeckt und mir zu sehr "knallt". Ich finde die Wirkung meist zu unberechenbar... Seitdem trinke ich ausschließlich Weißwein (vom Winzer) und etwa 2 Mal im Jahr auch Sekt (zu meinem Geburtstag ein Glas oder zu Silvester).
Wenn ich mit meinem Vater zu THW Spielen Wein getrunken habe, dann waren es entweder Spitzenspiele oder entscheidende Spiele (Halbfinale, Finale etc.). Das kam aber auch nicht häufig vor (je nach Saison...). Und dann in etwa 3 Gläser Weißwein, manchmal auch 4.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Als es letztes Jahr zu meiner TF kam, hatte mein Weinkonsum seit Februar 2020 stark zugenommen. Je nach Situation habe ich dann alleine zuhause getrunken oder mit einem Freund zusammen (auch bei mir zuhause).

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich wollte meine Angst und die negativen Gedanken betäuben.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol: meine Laune hellte sich auf, ich sah die Dinge entspannter und war nicht mehr traurig.
Bei viel Alkohol: meine Laune verdüsterte sich, meine Emotionen wurden extremer. War ich zuvor traurig, wurde ich noch trauriger. War ich zuvor gut drauf, wurde ich noch besser drauf. Habe ich mich zuvor über etwas geärgert, wuchs mein Ärger.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Zum Glück hatte es keine Auswirkungen auf mein Leben und Umfeld. Daher "hörte ich den Knall" auch erst, als es zur TF kam.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nur die Zeit 2020 zwischen Februar und Juli. Im Januar nahm ich mir einen Tag Urlaub, um meinen Vater ins Krankenhaus zu einigen Untersuchungen zu begleiten. Ich wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht genau, worum es ging, bzw. hatte er mir nur von einem Blutwert erzählt, der seit Jahren deutlich zu hoch war und im Krankenhaus näher untersucht werden sollte. Ich wusste nicht, was das bedeuten sollte. Eine Woche später kam die Diagnose: eine Form von Blutkrebs. Seitdem war ich wie betäubt. Ich realisierte langsam, was das bedeutete und wie das schief gehen konnte. Gleichzeitig kam Corona und meine Sorgen um meinen Vater wuchsen. Da ich für ihn allerdings eine Gefahr darstellte (ich bin Erzieherin), musste ich mich von ihm fernhalten. Ich war also völlig hilflos und durfte ihn nicht einmal großartig besuchen, als seine Chemotherapie begann. Ich griff also vermehrt zur Weinflasche... Im April, 2 Wochen vor meinem Geburtstag erhielt ich die Nachricht, dass meine Oma (96 Jahre) in einem Pflegeheim in Hamburg am Coronavirus erkrankt sei. Der nächste Schock. Ich durfte auch sie natürlich absolut nicht besuchen.. Sie verabschiedete sich am Telefon von mir... eine Woche nach ihrer Infektion starb sie daran. Mein Alkoholkonsum erreichte ein neues Level (ca. 3 Mal die Woche, manchmal sogar 2 Flaschen à 0,7l).
Anfang Juli fingen dann "die Anrufe" an. Immer nachts, wenn ich schlief, immer unterdrückte Nummer. Ein einziges Mal schaffte ich es, ranzugehen, bevor wieder aufgelegt wurde. Aber da wurde nichts gesagt, und dann wieder aufgelegt. Ich fühlte mich bedroht, sie machten mir Angst. Ich lebe alleine und bin Single, habe teilweise nachts sogar eine Glasflasche vor meine Wohnungstür gestellt, damit ich wach werde, sollte nachts jemand in meine Wohnung kommen. Am Tatabend bekam ich ebenso einen Anruf.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, ich habe mich mit 17 Jahren mal übergeben müssen, weil ich zu viel getrunken habe. Seitdem nie wieder.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher (im Alter von 17 bis 30 Jahren) war ich jemand, der bei Diskobesuchen getrunken hat und gelegentlich am Wochenende zu Anlässen (Genusstrinker). Als es dann problematisch wurde (Februar 2020) benutzte ich den Alkohol um mich zu betäuben.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Seit 1,5 Wochen trinke ich keinen Alkohol mehr. Das soll erstmal so bleiben.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

am 6. Februar

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Bis zum 6. Februar habe ich manchmal am Wochenende etwas getrunken, wenn ich Besuch von einem Freund bekam und mit ihm Karten gespielt habe oder wir uns alte Handballspiele bei YouTube angesehen haben.

Momentan trinke ich keinen Alkohol, damit sich mein Körper gänzlich regenerieren kann, damit ich stets weiß, wie es mir wirklich geht (und das nicht verschleiert wird durch Alkoholkonsum), und natürlich, weil ich eine Haaranalyse im April/Mai plane.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich möchte einen kompletten Cut! In ein paar Monaten schaue ich dann, wie ich mich damit fühle und ob ich den Alkohol überhaupt "brauche".

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Eigentlich war das ausschließlich mein eigener Wille gepaart mit meiner Überzeugung... Umstellungsphase? Da gibt es keine, ich lasse es einfach bleiben.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich schlafe besser an den Wochenenden, bin früher wach und voller Tatendrang für den kommenden Tag.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe mich sehr lange, oft und eingehend mit meiner Tat beschäftigt, und auch mit meinem Trinkverhalten, das ihr vorausging. Dadurch ist mir klar geworden, dass ich den Alkohol nicht mehr als Genussmittel genutzt habe, sondern dazu benutzt, mich zu betäuben und meine negativen Gedanken zu verdrängen. Inzwischen habe ich die Gründe und mein Fehlverhalten aufgearbeitet und mir neue Strategien angeeignet, um mit derart negativem "Stress" umzugehen: Ich habe begonnen, Yoga zu machen, koche deutlich mehr für mich selbst, als vorher und gehe viel spazieren. Dieses veränderte Verhalten führt dazu, dass ich entspannter bin und die Ruhe bewahre. Ich habe eingesehen, dass es gar nichts bringt, schlechte Stimmung und Angst im Alkohol zu ertränken, sondern dies noch wesentlich schlimmer macht. Meine Motivation, mich körperlich zu fordern, hat deutlich zugenommen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein, denn alleine der Schock nach meiner Tat hat mich auf den harten Boden der Tatsachen zurück geholt. Ich bin übermäßig erleichtert, dass ich in besagter Nacht niemandem Schaden zugefügt habe! In den ersten Tagen nach meiner Trunkenheitsfahrt hatte ich Angst vor mir selbst, da ich mich nicht wiedererkannt habe und mir niemals zugetraut hätte, so einen Mist zu fabrizieren! Mit den Wochen, die dann folgten, setzte ich mich dann aber ehrlich und reflektiert damit auseinander und erkannte meine Fehler, die dazu geführt hatten. Aus ihnen habe ich gelernt und weiß jetzt, dass es völlig destruktiv ist, was ich getan habe.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ich in Zukunft mit dem Auto fahren möchte, werde ich keinen (!) Alkohol konsumieren. Das eine gehört nicht zu dem anderen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Du gibst an mir extrem viel getrunken zu haben, im Zeitraum von Feb bis zur TF im Juli 2020
Laut meinem VP benötigt man einen längeren Zeitraum bis man eine derart hohe Toleranz entwickelt hat...
 

Dornröschen

Stamm-User
Du gibst an mir extrem viel getrunken zu haben, im Zeitraum von Feb bis zur TF im Juli 2020
Laut meinem VP benötigt man einen längeren Zeitraum bis man eine derart hohe Toleranz entwickelt hat...
"Tatsächlich haben Wissenschaftler herausgefunden: Ob jemand viel oder wenig Alkohol verträgt, hängt zum Teil auch mit seiner genetischen Veranlagung zusammen. Manche Menschen reagieren empfindlicher auf Alkohol als andere. Sie fühlen sich schon nach wenigen Schlucken betrunken oder ihnen wird ganz einfach schlecht. Wenn sie auf diese Warnsignale des Körpers hören, steigen sie frühzeitig auf alkoholfreie Getränke um – und trinken dann insgesamt weniger Alkohol als jene, die diese Rückmeldung des Körpers nicht bekommen. ...." Quelle: KenndeinLimit.de

Kann auch sein, dass ich weniger schnell betrunken bin, als andere. Außerdem habe ich an dem Tattag auch nicht sturzgesoffen, sondern innerhalb von 7 Stunden diesen Pegel "aufgebaut".
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
"Tatsächlich haben Wissenschaftler herausgefunden: Ob jemand viel oder wenig Alkohol verträgt, hängt zum Teil auch mit seiner genetischen Veranlagung zusammen. Manche Menschen reagieren empfindlicher auf Alkohol als andere. Sie fühlen sich schon nach wenigen Schlucken betrunken oder ihnen wird ganz einfach schlecht. Wenn sie auf diese Warnsignale des Körpers hören, steigen sie frühzeitig auf alkoholfreie Getränke um – und trinken dann insgesamt weniger Alkohol als jene, die diese Rückmeldung des Körpers nicht bekommen. ...." Quelle: KenndeinLimit.de

Kann auch sein, dass ich weniger schnell betrunken bin, als andere. Außerdem habe ich an dem Tattag auch nicht sturzgesoffen, sondern innerhalb von 7 Stunden diesen Pegel "aufgebaut".
Ja das kenne ich auch alles... mein VP sagt, dass würde einen GA wohl nicht interessieren und hat mir eine total alberne Trinkurve verpasst, die sich über einen längeren Zeitraum aufbaut... ‍♀️
 
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