21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 09. Februar 2014 habe ich nach dem Skifahren in Österreich ein 1/8 Wein zum Abendessen getrunken. Dazu habe ich mich hinreissen lassen da es einer der besten Weine Österreichs war wie man mir gesagt hat. Geschmeckt hat er mir dennoch nicht wirklich und ich habe auch einen Schluck übrig gelassen, den dann mein Vater getrunken hat.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, ich trinke nur noch Mineralwasser Apolinaris oder Römerquelle
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke Alkohol nur noch sehr sehr selten wie bereits beschrieben zu sehr besonderen Anlässen. Die Zeiten der Wochenendtrinkerei sind für mich längst vorbei. Manchmal sehe ich betrunkene und denke dann daran, dass ich früher auch so war und hoffe dass diese Leute sich auch einmal Gedanken über ihr Leben machen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Das Trinken habe ich seit dem 10. August 2010 bis auf 10-15 TE pro Jahr reduziert. Es ist mir mittlerweile klar, dass ich ohne Alkohol sehr viel mehr leisten kann als mit. Leider hat es von meiner Trunkenheitsfahrt an noch über 2,5 Jahre gedauert, bis mir dies klar wurde. Ich denke dass die Probleme finanzieller und geschäftlicher Hinsicht damit zu tun haben. Heute bin ich bei meinem Vater angestellt - wir haben ein großes gemeinsames Ziel – wir wollen in naher Zukunft ein Expeditionsmobil bauen und damit die Welt bereisen.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt? Mir ist nach Aufgabe meiner Selbstständigkeit sehr schnell klar geworden, dass es nicht nur das war was mich belastet. Mit dem Trinken aufzuhören war anfangs noch recht schwer, da ich von vielen Freunden belächelt wurde und teilweise auch irgendwie neben dem Kreise stand und nicht im Kreis dabei. Meinen Freundeskreis habe ich auf die wirklichen Freunde reduziert, die mich verstehen, ja sogar teilweise mit mir gemeinsam dem Alkohol die rote Karte gegeben haben. Meine Eltern haben mir in dieser schwierigen Phase auch sehr geholfen indem Sie eigentlich immer für mich da waren. Das Verhältnis zu Ihnen hat sich seither so verbessert, dass ich mehr mit der Familie zusammen bis als mit sogenannten „Freunden“ – die in Wirklichkeit gar keine waren.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich sehe die Welt seit dem Cut mit ganz anderen Augen, habe die wichtigen Dinge des Lebens wie innerer Friede und Familie in den Fokus genommen. Es ist ein sehr festes Verhältnis zu meinen Eltern entstanden. Darüber bin ich sehr froh. Frühere „Freunde“ sehe ich so gut wie gar nicht mehr, auch wenn Sie teilweise wie ich höre ebenfalls nicht mehr die Trinkgewohnheiten von früher haben. Ich bin mit meinem Leben zur Zeit sehr zufrieden und aus dem Projekt „Weltreise“ schöpfe ich große Kraft.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mich selbst gegenüber Alkohol extrem sensibilisiert. Meinen Freundeskreis habe ich auf die wahren Freunde reduziert, von 10 blieben da nur noch 2 übrig. Die Familie und Ihr Wohlergehen und die Erfüllung der Wünsche hat oberste Priorität. Der Verbund ist mittlerweile sehr eng, Probleme werden sofort offenund ehrlich angesprochen. Diese habe ich früher in mich hineingefressen und mich eher von der Familie die mir, nicht nur beim Alkohol immer nur helfen wollte, abgewandt. Mein Leben hat sich ohne Alkohol sehr viel mehr ins positive gewendet als ich es mir je vorstellen konnte.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (Ja/Nein + Begründung,)
Schon alleine die Vorstellung wieder in dieses alte Leben zurückzufallen lässt mir die Rückenhaare zu Berge stehen. Da das Verhältnis der Familie so eng ist und die Fürsorge und Problembewältigung so extrem fest und einfach geworden ist, kann ich mir dies nur schwer vorstellen. Da die Veränderung so positiv verlaufen ist, bin ich der Meinung so gefetigt zu sein, dass es nie wieder so weit kommen wird.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich seit August 2010 also mittlerweile 3,5 Jahre bereits nahezu ohne Alkoholkonsum lebe und mir stets im Vorhinein bewusst bis wann ich Alkohol trinken werde und wann nicht, bin ich der Meinung so gefestigt zu sein, das mir eine weitere Alkoholfahrt nicht mehr passieren wird. Ich habe auch bewusst über 3 Jahre lang diese Lebensweise praktiziert, da ich weiss, dass es auch oft Rückfälle geben kann. Nach diesen 3,5 Jahren weiss ich dass ich nie wieder in den alten Lebensstil hineinverfallen werde, da ich mittlerweile auch werdende Freundschaften mit einem hoch kritischen Auge beobachte.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
In Zukunft möchte ich mich weiter mit dem Thema Alkohol im positiven Sinne beschäftigen. Vor allem der Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen liegt mir hier am Herzen . Es ist mir eiskalt den Rücken heruntergelaufen, als ich diverse Facebook-Trinkspiel-Videos gesehen habe. Ich möchte mich, nicht nur in Deutschland gegen Alkoholmissbrauch engagieren.