Angekündigte Legalisierung vs Führerschein

Nico1990

Erfahrener Benutzer
Im Moment passiert hier ja nicht viel.
Nachdem Lauterbach sein Eckpunkte Papier nach Brüssel geschickt hat, und die auch nicht so Recht wussten was sie damit anfangen sollten, arbeitet unser Gesundheitsminister wohl an einem Konkreten Gesetzesentwurf.
Ob das so ist und wann der kommt kann keiner sagen. Auf jedenfall wurde Lauterbach mittlerweile eine Million Euro für seine Öffentlichkeitsarbeit gestrichen, weil er nicht in der Lage gewesen ist, diesen Gesetzesentwurf bis Ende letzten Jahres einzureichen.
Fraglich, wie hoch seine Ambitionen die Legalisierung schnell voran zu treiben jetzt noch sind.
Mir kanns eigentlich auch egal sein.
Was mich Ärgert sind die weiterhin verfolgten Konsumenten, die mit einem Strafverfahren rechnen müssen und auch die Kids die das mit Cannabinoiden verseuchte Gras rauchen müssen vor denen die Prohibition sie ja angeblich so super schützt.
Mal sehen was das neue Jahr diesbezüglich bringt....
 

Isyjack

Neuer Benutzer
@Nico1990 Wenn man mal ehrlich ist, dann war es nicht nur die CDU/CSU, denn auch die SPD waren lange in der Regierung (große Koalition) und unter Schröder gab es die rot-grüne Regierungskoalition. Passiert ist wenig, zumindest im Hinblick auf eine Legalisierung. Ich habe ehrlich gesagt auch keine große Lust über Politik zu diskutieren, da kommt in der Regel sowieso nichts bei herum, außer Grabenkämpfe. Daher will ich mich da auch mal zurückhalten. Das Letzte, was die Legalisierungsdebatte brauchen kann, sind solche Nebenkriegsschauplätze, wo man dann plötzlich über den Klimawandel diskutiert. Beschränken wir uns lieber auf Drogen, Cannabis, geregelte Freigabe, Grenzwerte und Auswirkungen auf die Fahreignung.

Einer der Wissenschaftler aus Europa, der sich schon früh mit den Auswirkungen von Drogen beschäftigt hat, ist David Nutt, ein Psychopharmakologe. In der folgenden Grafik werden verschiedene Drogen und ihr Abhängigkeitspotenzial und ihr physisches Schadenspotenzial eingeordet:

Anhang anzeigen 2085

Wie man sieht, ist unter anderem Alkohol, Barbiturate, Kokain und Heroin gefährlicher, sowohl in Bezug auf Sucht und Schaden. Quelle: D. Nutt, L. A. King, W. Saulsbury, C. Blakemore: Development of a rational scale to assess the harm of drugs of potential misuse. In: The Lancet. Band 369, Nummer 9566, März 2007, S. 1047–1053

Interessant ist auch das folgende Diagramm, welches das Eigenschädigungs- und Fremdschädigungspotenzial verschiedener Drogen zeigt:

Anhang anzeigen 2086

Das bei weitem höchste Potenzial für Fremd- und Eigenschädigung hat demnach Alkohol, dicht gefolgt von Heroin. Cannabis ist erst auf dem 8. Platz (geordnet nach Eigenschädigung), noch hinter Tabak. (David J. Nutt, Leslie A. King, Lawrence D. Phillips: Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis. In: The Lancet. Band 376, Nr. 9752, 6. November 2010, S. 1558–1565,)

In einer amerikanischen Studie mit 9000 Teilnehmern wurde keine Erhöhung der Unfallgefahr (population based crash risk) in Verbindung mit THC festgestellt.

Quelle: www.nhtsa.gov/staticfiles/communications/pdf/CrashRiskStudy-Exec-Sum_020615.pdf

Ich muss zwar sagen, dass ich kein Freund von Vergleichen mit Übersee bin, aber das hauptsächlich, weil es kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede zu Europa gibt, gerade wenn es um das Konsumverhalten vor dem Hintergrund völlig anderer Gesetzgebung geht. Das ist hier aber ja nicht der Fall, da geht es einfach um die Wirkung von THC und die Auswirkung auf eventuelle Crashs. Afaik gibt es auch eine deutsche Studie dazu, aber die habe ich gerade nicht parat.

Es gibt natürlich haufenweise Studien aus verschiedenen Ländern zu allen möglichen Themen, auch zu "Cannabis als Medizin" und "Cannabis und Fahreignung". Die kann man unmöglich alle hier aufführen. Leider muss man auch sagen, dass viele Jahre kaum zu bestimmten Themen geforscht wurde, was es Kritikern der Legalisierung besonders leicht machte, da man alles mögliche behaupten kann und es nicht widerlegt werden kann.

Die Seite drugscom.de berichtet von einer Studie, die das zwar schon anders sieht, aber wonach man doch zumindest sagen kann, dass Alkohol im Straßenverkehr ein deutlich größeres Problem ist, als Cannabis. Hervorhebungen durch mich.


Die Studie ist in dem Artikel auch verlinkt, daher poste ich den nicht noch extra: https://www.drugcom.de/news/erhoehtes-risiko-fuer-toedlichen-verkehrsunfall-nach-cannabiskonsum/

Das bedeutet natürlich nicht, dass man die Konsumenten bekifft fahren lassen sollte! Dennoch sollte man mal etwas auf den Teppich kommen, was die Folgen selbst für geringe Cannabisverstöße betrifft. Meiner Meinung nach wird das Verwaltungsrecht hier als "Ersatzstrafrecht" missbraucht: Wenn man die Konsumenten nicht über das Strafrecht dran kriegt, dann wenigstens über das Verwaltungsrecht. Es ist in diesem Zusammenhang übrigens auch sehr interessant, dass die Grenzwertkommission schon vor Jahren eine Erhöhung des THC-Grenzwertes auf 3 ng/ml empfohlen hat, was eine Erhöhung um satte 300% betrifft. Oder weniger plakativ: Eine Verdreifachung. Warum taten die Experten der Grenzwertkommission das? Weil unter 3 ng/ml THC im Blutserum eine Auswirkung auf die Fahreignung ausgeschlossen ist. Man kann es zwar feststellen, aber man ist nicht "bekifft" oder "high", sondern nüchtern. Allerdings kann die Grenzwertkommission nur Empfehlungen aussprechen. Die Politik ist der Empfehlung aber nicht nachgekommen. Daher kann man mit Fug und Recht behaupten, dass unser derzeitiger Grenzwert für Cannabis nicht auf wissenschaftlichem Fundament steht, sondern sich bewusst über die Expertenmeinungen hinweggesetzt hat. Streng nach dem Motto: "Sicher ist sicher, verbrennen wir die mutmaßliche Hexe".


In einem Artikel eines Anwalts von 2018 heißt es:

Quelle: https://www.anwalt.de/rechtstipps/s...rt-bei-cannabiskonsumthc-was-gilt_127959.html

Okay, verbrennen geht nicht mehr, das Strafrecht will (meist) auch nicht mehr mitziehen, also über das Verwaltungsrecht. Schon bei geringen Cannabisverstößen droht eine MPU mit all ihren Folgen und Kosten. Menschen verlieren zum Teil ihre Jobs, aber alle müssen mit erheblichen Kosten rechnen: für Vorbereitung, MPU und allem, was dazu gehört. Da sind wir dann auch schnell im vierstelligen Bereich. Wenn man dann noch den Verdienstausfall und Kosten für Bahn und Taxi rein rechnet, dann ist man auch schnell im fünfstelligen Bereich, je nach Job vielleicht sogar im sechsstelligen Bereich. Und das alles nur, weil man mit vielleicht 1,1 ng/ml THC im Blutserum erwischt wurde und aus Unwissen gesagt hat, dass man hin und wieder Cannabis konsumiert. Oder weil man Cannabis oder Utensilien im Auto transportiert.

Ist fraglich, warum man das nicht anders handhabt. Wer zwischen 1 und 3 ng/ml THC im Blutserum erwischt wird, der ist sowieso nicht berauscht. Wie ich selber erfahren habe, werden einem Ausfallerscheinungen auch gern mal angedichtet und aus Zigarettenkippen von Selbstgedrehten im Aschenbecher werden dann ohne Laboruntersuchung einfach Jointstummel. Aber nun gut. Statt nun eine MPU zu fordern, könnte man auch einfach mal ein Bußgeld erteilen oder einige Zeit den Führerschein entziehen. Auch die Tatsache, dass man auch nach einer Auffälligkeit mit Cannabis erst mal Monate lang weiter am Straßenverkehr teilnehmen darf, spricht ja nicht gerade für eine hohe Gefährlichkeit von Cannabiskonsumenten.

Außerdem halte ich es für ein Unding, wie sehr sich eine regelrechte MPU-Industrie die Taschen voll macht: MPU-Beratung, Verkehrstherapeuten, die MPI, Labore, sie alle verdienen recht gut daran, dass im Grunde nüchterne Autofahrer eine MPU machen müssen, nur weil sie vorgestern einen Joint geraucht haben und dann kontrolliert wurden. Für unverbesserliche Wiederholungstäter mag eine MPU ja sinnvoll sein, aber gewiss nicht für Menschen, die mit 1,1 ng/ml im Blut erwischt werden. Und auch bei 15 ng/ml bei der ersten Auffälligkeit erscheint mir eine MPU schon stark überzogen, da kann auch ein Bußgeld oder im Widerholungsfall einmonatiger Führerscheinentzug völlig ausreichend sein.
Also genau mir ist das passiert. 1,1ng aktiver wert.
Und 3,3ng cooh wert..
Und volles program wollten sie haben. Aber ich habe mir geschworen ich werde keine MPU machen... Na jetzt sind es 13jahre und habe noch 2jahre..bin natürlich clean seit gut 10jahre aber ich werde den kein cent für eine mpu verschenken wo ich safe durchfallen werde. Und nur noch mehr probleme bekomme weil es einfach zu teuer ist... Ich wurde als gelegenheitskiffer eingestuft... Tut mir leid mein deutsch ist nicht so gut.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Auszug einer eMail die ich gestern erhalten habe...

(...) wir freuen uns, Sie zum 19. Gemeinsamen Symposium der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie e.V. (DGVP) und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V. (DGVM) einladen zu dürfen. Es findet am 06. und 07. Oktober 2023 in Wien statt unter dem Titel „Mobilität und Risiko.“

Der fachliche Bogen bei den Vorträgen wird dabei über Mobilitätsrisiken durch substanzbeeinträchtigte Straßenverkehrsteilnahme, diverse Gefährdergruppen, neue Mobilitätsformen bis hin zur Automatisierung gespannt. Besonderes Augenmerk wird aufgrund aktueller verkehrspolitischer Entwicklungen auf die Diskussion zur Cannabisfreigabe gelegt.

Die bewährten interaktiven Workshops widmen sich in diesem Jahr den Neuerungen durch die 4. Auflage der Beurteilungskriterien, Cannabis, Interventionen für junge Fahrerinnen und Fahrer sowie der Prävention und Intervention an der Schnittstelle Verkehrssicherheit und Gesundheitswesen. (...)


Somit dürfte es darauf hinauslaufen, dass auch im Jahr 2023 noch nicht endgültig über das Thema entschieden wird...
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savoy

Stamm-User
Guten Morgen Nancy,

dass du so dicht mit am Thema arbeitst ist ja spannend. Dann halte uns doch bitte weiterhin auf dem laufenden was dort so diskutiert wird :)

Vielen Dank für die Mühen!

Schicken Tag allen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Somit dürfte es darauf hinauslaufen, dass auch im Jahr 2023 noch nicht endgültig über das Thema entschieden wird...
think.gif
Vor 2024 passiert da nicht viel. Das ist schade, denn manche Ding könnte man durchaus schon ändern, da sie nicht direkt mit der "Legalisierung" zu tun haben. Man könnte z. B. ohne weiteres beschließen, dass der Besitz geringer Mengen Cannabis generell straffrei ist. Da spart sich die Polizei Arbeit und die Konsumenten werden in Ruhe gelassen. Man könnte ferner problemlos beschließen, dass der Grenzwert für den Verkehr auf ein einigermaßen sinnvolles Maß angehoben wird. Die Grenzwertkommission empfiehlt schon seit Jahren eine Anhebung auf 3 ng/ml, weil eine Beeinträchtigung der Fahreignung darunter ausgeschlossen ist.
 

Paddy339

Benutzer
Hallo liebe Leute,
ich melde mich nun auch mal wieder.

@Nancy
Das klingt wirklich sehr interessant, ebenso dass du so nah am Thema arbeitest.

Ich persönlich hätte auf eine schnellere Entscheidung gehofft, um endlich Gewissheit zu haben. Naja, was solls.

@Sinner da stehe ich zu 100 % hinter; allerdings ist das ja immer so eine Sache, mit den Problemlosen Beschlüssen, in der Bürokratischen Republik Deutschland.

Ich wünsche euch einen schönen wochenteiler, bleibt gesund!

Lg paddy
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Da gibt es eine einfache Lösung ... Drogen einfach weglassen und den politischen Unsinn nicht folgen. ;)
Das ist doch gerade der Punkt: Die immer noch gültigen Gesetze sind kontraproduktiv und haben nicht nur den Cannabiskonsum nicht eindämmen können, sondern es gibt auch keinen Jugendschutz. Entsprechend haben heute schon Kinder im Alter von 14 Jahren Erfahrung mit Cannabis. Und weil das alles so toll ist, sichern wir der organisierten Kriminalität ihr Geschäftsmodell.

Und speziell auf den Straßenverkehr bezogen: Ein gelegentlicher oder regelmäßiger Konsument kann davon ausgehen, dass er so oder so eine MPU machen muss, wenn er in eine Kontrolle gerät. Für die macht es praktisch keinen Unterschied, ob sie bekifft fahren oder nüchtern. Das ist auch so eine Sache, die unsere Cannabisgesetzgebung zur Folge hat.

Mal ganz abgesehen davon, dass es bestimmt auch nicht den Fachkräftemangel lindert, wenn man der Krankenschwester Berufsverbot (durch Entzug des Titels) erteilt, weil sie mal Cannabis konsumiert hat. Und auch der Handwerker, der am Wochenende Cannabis geraucht und am Montag nachmittag noch 1,5 ng/ml THC im Blutserum hatte, wird vermutlich keine Wärmepumpe mehr einbauen.

Umgekehrt dürfen jetzt bald aber 18-jährige einen Sattelzug fahren!!! Warum? Personalmangel! Ob das der Verkehrssicherheit so zuträglich ist? Wenn der junge Spund dann mit seinem Tonnen schweren Gefährt ins Stauende kracht, dann sterben wahrscheinlich mehrere Menschen. Aber wenn man ein Motorrad fahren möchte, dann muss man erst zwei Jahre Fahrerfahrung sammeln, war zumindest früher so. Da kann man doch nur mit dem Kopf schütteln!

Nicht zu vergessen, dass die Polizei die Arbeit hat, wenn jemand mit 3 g Cannabis erwischt wird. Das Verfahren wird am Ende dann sowieso eingestellt. Das ist also eine reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Polizei. Das kann die nicht brauchen. Dummerweise machen die das gerne und bilden sich dann auch noch ein, einen Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet zu haben, wenn sie mal wieder eine Großkontrolle machen und statt Einbrecherbanden zumindest ein paar kleine Cannabiskonsumenten aus dem Verkehr ziehen konnten.

Die MPU mag in manchen Fällen Sinn machen, bei den kleinen und kleinsten Cannabisverstößen macht sie jedenfalls überhaupt gar keinen Sinn und gehört daher abgeschafft. Beim Erstverstoß reicht auch eine Geldstrafe, beim zweiten Verstoß ein einmonatiges Fahrverbot. Und was die Fahreignung und Ausfallerscheinungen angeht, das soll doch bitte nur und ausschließlich ein Rechtsmediziner beurteilen und nicht irgendwelche Allgemeinärzte, die sich ein Zubrot bei der Polizei verdienen. Unabhängig sind die jedenfalls nicht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Der Rechtsmediziner ist der einzige Fachmann (Toxikologe) von allen Beteiligten und er ist der einzige, dessen Aussage praktisch keine Relevanz hat (bei mir "stand eher geringgradig unter Einfluss von Cannabis").

In dem Moment, wo die BRD nicht mehr eine Affenrepublik ist, ab da geht der Drogenkonsum vermutlich zurück.
 

Max

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Du hast das perfekt geschildert.
Und ja, Deutschland ist auf dem besten Weg sich abzuschaffen, aber dass hatte ja schon ein gewisser Sarrazin vor ein paar Jahren erkannt.
Und was Deutschland nicht schafft, schaffen die Idioten in Brüssel.
 

savoy

Stamm-User
@Sinner er: besser hätte ichs nicht beschreiben können. Schön auf dem Punkt gebracht.

@Max: Dein ernst? Wo schafft sich Deutschland denn gerade so genau ab? Also außer bei der Ungleichverteilung, Klimakrise, Gesundheitssystem, Schulsystem, allgemeine Privatisierung der gesamten Infrastruktur und des verhökerns aller staatlich geförderten Wohneinheiten? Auf die antwort bin ich jetzt gespannt... und Politik hab nicht ich hier rein gebracht.
 

Nancy

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Bevor wir jetzt zu sehr vom eigentlichen Thema abdriften, mal eine kurze Rückantwort von mir.
Ich kann nicht versprechen, dass ich es zeitlich schaffen werde am Symposium teilzunehmen (obwohl mich Wien schon sehr reizt), ich werde es euch noch wissen lassen...
 

Max

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Auf die antwort bin ich jetzt gespannt... und Politik hab nicht ich hier rein gebracht.
Du dir doch in deinen Aufzählungen die Antwort schon selbst gegeben, ich füge mal die schleichende Deindustriealisierung mit an.
Die Legalisierung von Cannabis kam von der Politik, daher ist es für mich auch ein politischer Aspekt. Andernfalls hätte ich hier gar keine Politik erwähnt, was an dieser Stelle erledigt sein sollte.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
Gerade das mit der Polizei muss doch eigentlich auch Politikern einleuchten. Die machen Tausende von Überstunden und die Anforderungen an den Nachwuchs wurden drastisch gesenkt. Gleichzeitig kann die deutsche Polizei anscheinend nicht für Sicherheit sorgen. Zum Beispiel letztes Silvester. Oder das davor und auch anderswo. Man denke an die Clans, die lachen sich doch kaputt über die deutsche Polizei und Justiz. Der Respekt vor den Einsatz- und Rettungskräften schwindet drastisch. Irgendwie kein Wunder. Und dann setzt die Polizei noch eins drauf und fordert regelmäßig mehr Überwachungsbefugnisse, die auch Otto Normalverbraucher betreffen, da anlasslose Massenüberwachung.

Wenn man das weiter denkt, dann ersetzen wir wohl als nächstes die Polizei einfach durch einen KI-gesteuerten Saugroboter :hand0051:

Die Legalisierungsbewegung hat ihren Ursprung übrigens nicht in der Politik. Seit Jahrzehnten setzen sich Menschen dafür ein, bislang ohne Erfolg. Klar, es wurde nun endlich mal ein politisches Thema und soll nun endlich umgesetzt werden. Ich kann nur hoffen, dass es funktioniert. Der ideale Zeitpunkt für eine Legalisierung wäre wohl in den 90-ern gewesen, wo es noch eine gute Szene gab und Cannabis noch nicht nur von Berufskriminellen verkauft wurde. Aber besser spät als nie.
 

Aequalis

Neuer Benutzer
Und ja, Deutschland ist auf dem besten Weg sich abzuschaffen, aber dass hatte ja schon ein gewisser Sarrazin vor ein paar Jahren erkannt.
Und was Deutschland nicht schafft, schaffen die Idioten in Brüssel.
Und genau aus dieser Warte heraus verstehe ich die Menschen nicht, die mit Vorliebe über eine Partei oder ganz generell über links, rechts oder mitte lästern. Man kann schon seit langer langer Zeit keine politische Partei/Koalition mehr wählen, die Politik für ganz Deutschland macht und nicht nur für ihre jeweiligen Wähler oder schlicht für die eigene Bereicherung (Stichwort "Lobbyismus" und Folgekarrieren).

Auch die derzeit 'relevanten' Parteien sind allesamt nicht wählbar, wenn man das mal ideologiefrei aus der Ferne betrachtet. Dafür muss man sich nicht einmal in lapidaren Einzelvorwürfen und konkreten beispielen verlieren. Davon gibts es auf allen Seiten unzählige.

CDU/CSU: Die waren doch wohl wirklich sehr lange am Steuer und sind eigentlich fast immer mit-verantwortlich für den stetigen Abbau dieses Landes. Darüber hinaus sind die Korroptions-, Selbstbereicherungs- und sonstigen Skandale dieser Partei kaum noch zählbar.

FDP: Die haben sich noch nie für das moralisch Richtige oder den normalen Staatsbürger interessiert, sondern nur für die Interessen der wohlhabenden und, oh Wunder, die der Wirtschaft.

SPD: Ein bischen wie die Fahne im Wind. Hauptsache vorne dabei. Sind daher auch so sozial, wie die CDU christlich ist.

Auch die restliche Parteienlandschaft ist ziemlicher Mist. Man sollte die Dinge aber in Relation betrachten und auf die Leute/Parteien schauen, die in den letzten Dekaden den Ton angegeben haben.

Aber über alle Parteien hinweg kann man problemlos feststellen, dass die Politik unserer "relevanten" Parteien eigentlich nie "patriotisch" ist. Es ist Selbstbereicherung, Machterhalt, Klientelpolitik etc. Stumpf gesagt: Die deutsche Politik entscheidet sich immer für Geld oder Macht und nie für das, was für das Land und die Bevölkerung das Richtige wäre. Kurzfristige Einzelinteressen gewinnen eigentlich immer.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Die deutsche Politik entscheidet sich immer für Geld oder Macht und nie für das, was für das Land und die Bevölkerung das Richtige wäre.
Ich weiß was du meinst, aber dennoch verwenden sie das Wort "Demokratie" ... obwohl wir eigentlich in einer parteilichen Diktatur leben.
Strauß, Genscher, Schmidt waren noch Politiker mit Herz ... heute kannst du wählen zwischen Pest und Cholera ... momentan haben wir beides.
:smiley2301:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Die Antwort war ich noch schuldig, mehr nicht. Daher ja auch mein :smiley2301:
 
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