Ich habe den Bogen nochmal ausgefüllt. falls es euch nichts ausmacht stelle ich ihn nochmal rein.
Ein GAter hat mir mal gesagt ich solle ehrlich meine Gedanken und Gefühle ausdrücken bzw. sagen.
Also haltet mir jetzt ja keinen Vortrag über Punkt 7.
Schließlich will er ja erstmal die Vergangenheit aus meiner Sicht wissen.
Fragen des Gutachters zu verkehrsrechtlichen Delikten:
Allgemeine Fragen
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
8
2. Was waren das für Verstöße?
5x überhöhte Geschwindigkeit
1x Rotlicht verstoß
3x fahren ohne FE/FS
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt?
19.08.2014 Geschwindigkeit überschritten,
05.07.2015 Geschwindigkeit überschritten,
06.09.2016 Geschwindigkeit überschritten,
03.03.2017 Rotlicht überschritten,
20.03.2017 Geschwindigkeit überschritten,
06.02.2018 Geschwindigkeit überschritten,
19.01.2019 Fahren ohne FE/FS im Beruf eines Mobil/ Autokran
10.08.2019 Fahren ohne Fahrerlaubnis
10.11.2019 Fahren ohne Fahrerlaubnis
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Durch uneinsichtigen Verhalten. Weil ich mein Leben erstmal wieder in den Griff bekommen wollte, deshalb bin ich diese Jahre über mit Scheuklappen rumgelaufen und habe mir gesagt: Mein Leben meine Regeln.
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Ich fühlte mich gut. Es war toll, ich war frei, unabhängig. Es hat mich nicht interessiert was die anderen denken. Ausserdem wollte ich meine Leidenschaft als Kranführer weiter zu arbeiten nicht verlieren oder aufgeben.
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Ich hätte Verkehrsunfälle mit Personenschäden verursachen können, da ich gegen die Grundregel §1 STVO verstoßen habe.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich war ein guter Fahrer, hatte mein Fahrzeug stets im Griff, auch wenn ich immer zu schnell unterwegs war, habe ich bis dato keinen VU verursacht.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ehrlich!? Auch wenn ich die Regeln nicht eingehalten habe, ich bin meistens vorausschauend gefahren. Hierbei möchte ich aber auch noch sagen, durch das korrekte Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Weil mir meine Probleme wichtiger waren als die anderen Menschen in dieser Gesellschaft.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Gelassen aber innerlich ignorant.
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Gar nicht, konnte ich eh nicht zahlen weil ich zu dieser Zeit selbst genug finanzielle Probleme hatte. Es hat mich nicht interessiert, was mir aber 2017 zu Verhängnis wurde.
Durch eine zufällige PK wurde ich in Zwangsgewahrsam auf die Wache gebracht und musste 1450 aufbringen damit ich nicht in die JVA gebracht werde um eine Ersatzhaft da abzusitzen. Wobei selbst nach der Ersatzhaft (hätte ich sie angetreten) das Bussgeld weiter bestand gehabt hätte.
Das war eine höllische Erfahrung für mich, wie ein Tier gefangen ohne Kontakt zur Aussenwelt. Grauenvoll. Will ich nie wieder erleben.
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Die Grundregel §1 der STVO einhalten. Denn wenn ma die einhält wird man auch alle anderen § einhalten. Es war auch möglich mal nicht zu rasen, lag wohl daran dass ich nicht an meine Probleme gedacht und mir eine heile Welt vorgespielt habe.
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Weil es immer wieder Situationen gab die durch Emotionen den Verstand überlagerten sodass ich nur wieder an mich dachte um schnellstmöglich aus der Situation abzuhauen.
Es war niemand da der Interesse hatte sich mit mir und meinen Problemen auseinander zusetzen.
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Ja…
Ich habe es leider versäumt wie man sich mit seinen Problemen an andere wendet, weil mein Vertrauen durch einen Vorfall von sexuellen Missbrauch in meiner Kindheit zerstört wurde. Es ist sehr schmerzhaft solch ein Trauma wieder aufzuarbeiten. Vor allem dann wenn man fremden Menschen erstmal wieder vertrauen muss um das erzählen zu können.
Weiterhin gab es für mich in einer prägenden Zeit als Kind bis Teenager-alter kein festen Standpunkt innerhalb der Familie. Man gab mir immer das Gefühl nicht gewollt zu sein.
Bin in ein Jugenddorf oder ins Internat abgeschoben worden weil man meine Hilferufe durch mein Verhalten als Kind nicht deuten konnte, somit jegliche Konfrontation ablehnte und mich immer abschob.
Das hat sich natürlich auf mein Verhalten ins Erwachsenenalter sehr prägend dargestellt.
(Nachweislich durch psychologische Untersuchungen festgestellt.) Habe ich selbst auch nachgelesen und erkannt.
Als großer Bruder habe ich Vaterkomplexe entwickelt die mir sehr zu schaffen machten.
Finanzielle Probleme die ich trotz eines Jobs den ich mit Leidenschaft gemacht habe nicht lösen konnte. Trennung einer länger angehaltenen Beziehung wobei hier z.B. die Verlustangst ein große Rolle gespielt, was sich aus meiner Kindheit schon so entwickelt hat.
Hatte kein Vertrauen mehr in anderen Menschen, weil ich zu meist ausgenutzt oder verraten wurde.
War schon in er Schule ein Einzelgänger, wurde jeden Tag verprügelt, habe damals schon angefangen vor jedem Problem wegzulaufen.
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Gegenseitige Rücksichtnahme der Menschen in meinem Umfeld. Erhöhte Aufmerksamkeit, zur Zeit lerne ich wie man achtsamer durch die Welt gehen kann.
Das ist sehr hilfreich, vor allem für einem selbst, man lernt seinen Körper besser kennen und kann auf jegliche Situation und Emotion gezielt reagieren, damit Probleme gar nicht erst enstehen.
16. Was ist daran anders?
Es ist beruhigend, dass man Probleme auch anders bewältigen kann, ohne weglaufen zu müssen und anderen Menschen in Gefahr zu bringen, weil ein Fahrzeug mit einer hohen Geschwindigkeit schnell zu einer Waffe werden kann.
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Ich beschäftige mich intensiver mit meinen Problemen, ziehe andere vertrauensvolle Menschen aus meiner Familie, Freunde oder Bekannte zu rate um Lösungen zu finden.
Begebe mich an Orte wo ich für mich bin, um auch mal abschalten zu können.
Das wären in der jetzigen Zeit meine Werkstatt, die ehrenamtliche Tätigkeit auf einem Bauernhof oder als Platzwart auf einem Campingplatz.
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ist diese Frage persönlich gemeint oder allgemein in meinem Leben?
Ich habe wieder einen Job als Staplerfahrer im Lagerbereich, da ich ja meinen Hauptjob als Kranführer nicht ausüben kann. Hier geht es auch um Rücksicht gegenüber der laufenden und stehenden Kollegen teilweise im Fahrbereich der Stapler.
Habe eine Freundin die mich seit 2020 in meinem Leben begleitet und nach besten Kräften unterstützt meine Ziele zu erreichen.
Ich mache Kraftsport um mich auszupowern, spalte am Bauernhof Holz mit der Axt für den nächsten Winter, habe wieder Vertrauen in anderen Menschen geschaffen und ausgebaut. Einige gaben mir sogar ein Feedback und sagten, was würden wir nur ohne mich machen.
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Sorry hier bin ich raus…!!!!!! ??????????????????
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Vorrangig §1 der StVO, Vorausschauend fahren, Anpassung der Geschwindigkeit gemäß der Straßenverhältnisse. Sich nicht in rücksichtsloses Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmern verleiten lassen.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Ich sage keine, weil…. Ich gelernt habe mit Stressoren, Gefühlen und Emotionen umzugehen weiß und wie man sein eigenes Verhalten darauf einstellen kann.
Grundfragen auf die die obigen Fragen hinauslaufen und die der Gutachter bei einer MPU wegen Verkehrsverstößen mit „JA“ abhaken muss:
1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?