12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Probleme mit den Lebenspartnern, Trennungen, innere Leere, Sorgen vergessen,
Wunsch nach Geborgenheit,Unzufriedenheit, mangelndes Selbstbewusstsein.
Ich hab mir vor der TF. keine großen Gedanken wegen meinem immer höheren ansteigenden Alkoholkonsum gemacht. Es gehörte schon immer zu meinem Leben dazu. Es war für mich normal was zu trinken, wenn ich weg war,wollte ich dazu gehören und auch keine Außenseiterin sein, ich war geselliger, lustiger, meine Minderwertigkeitskomplexe verschwanden. Es ging mir gut damit.Ich hatte schon immer wenig Selbstbewusstesein.Wenn ich was getrunken hatte, viel es mir leichter zu reden, ich konnte besser aus mir rausgehen. Wenn ich nichts getrunken hatte, war ich eher eine schüchterne, zurückhaltende und ruhige Person.
Ich bin bis zu meinem fünften fast sechsten Lebensjahr bei meiner Tante und meiner Oma aufgewachsen, dort habe ich die ersten Jahre auch geschlafen. Ich sah meine Mutter nur wenn sie von der Arbeit nach Hause kam. Sie wohnten gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite. Sie holten mich zu sich, als meine Halbschwester geboren wurde. Ich hab dann dort geschlafen, doch wenn ich aus der Schule kam, hab ich weiterhin den größtenteil des Tages bei meiner Tante und Oma verbracht. Denn meine Mutter und mein Papa ( Stiefpapa der meine Mutter kennenlernte als ich 3 Monate alt war) hatten zu der Zeit Gegenschicht gemacht, dass immer jemand da war. Gegessen haben alle bei meiner Tante...dort hat sich vieles abgespielt.Ich bin auch immer nach der Schule sofort zu meiner Tante, hab da gesgessen.Sie ist auch jeden Morgen rüber gekommen und hat mich geweckt, glaube ich wäre sonst keinen Tag in die Schule gekommen.Auch hat sie mir das Schulbrot gemacht, oder 50 Pfennig bis 1 Mark mitgegeben wenn sie mal kein Brot hatte.Dort hab ich mich wohl gefühlt, das war mein Zuhause, meine Tante war wie eine zweite Mutter zu mir.
Leider starb sie im Alter mit nur 50 Jahren,ich war damals 20 J. gewesen. Ich werde das nie vergessen, wie ich mich da gefühlt habe, als bekomme ich keine Luft mehr.Ich fuhr in dieser zeit oft nach der Arbeit zu meiner Mutter ins Geschäft weil ich es alleine nicht aushielt.Auch zu meiner Oma ging ich täglich um zu reden,es war so schlimm gewesen. Ich liebte meine Mama auch sehr, aber meine Tante auch.Manchmal wenn ich nicht so gespurt oder sauber machte als ich älter geworden bin, durfte ich nicht zu meiner Tante gehen, das war die größte Bestrafung für mich und ich hab damals schon sehr darunter gelitten und oftmals geweint.Ich erfuhr auch erst im Schulalter mit sechs oder sieben Jahren, dass mein Papa nicht mein leiblicher Vater ist, das erfuhr ich auf dem nach Hauseweg von einer Schulkameradin. Ich hab fürchterlich geweint und wollte das nicht glauben. Ich sagte es Zuhause und meine Eltern klärten mich dann auf.
Als ich immer Älter wurde, hatte ich immer das Gefühl, oft das fünfte Rad am Wagen zu sein. An allem war ich Schuld,egal ob die Beziehung meiner Eltern nicht rund lief und sie sich immer gestritten hatten, oder wenn meine Schwester wach wurde mitten in der Nacht einfach so, war auch ich Schuld und hätte sie geweckt.Nur damit meine Eltern nach Hause kommen aus der Wirtschaft die gleich gegenüber war. Ich war wie eine Art Babysitter und Aschenbrödel so in etwa fühlte ich mich. In der Pupertätszeit, sagte mein Papa oftmals ...Du bist nichts, Du wirst nichts und aus Dir wird auch nie was werden.Wenn ich das gerade so schreibe, laufen die Tränen herunter und ich bekomme einen Kloß in den Hals. Ich denke geliebt hat mich meine Mutter schon, aber sie konnte es mir nicht so zeigen wie es normal eine andere Mutter tut.Sie stand dazwischen,zwischen Papa und meiner Schwester und zwischen mir.Sie sagten, sie würden beide Kinder gleich behandeln, das stimmte nicht.Meine Schwester bekam viel mehr Aufmersamkeit und auch materielle Dinge bekam sie immer mehr als ich.Doch wenn man das sagt, stimmt es nicht.
Ich bin auch schon sehr früh Zuhause ausgezogen bekam mein erstes Kind einen Monat vor dem 18 ten Geburtstag.Doch diese Beziehung war auch alles andere als gut,es war meine erste große Liebe, ich lernte ihn mit 14 J. kennen. Er war 18 J. Er hat viel getrunken wenn er unterwegs war,ich dachte immer wo mein Sohn dann auf der Welt war, es würde besser werden, aber es kam schlimmer.Mit 19 J. heiratete ich und mit 21 ließ ich mich scheiden, da ich Angst vor ihm hatte,wenn ich ihn schon nach Hause laufen sah wie er schwankte.Ausschlaggebend war für mich gewesen,als er mir das heiße Bügeleisen über das Gesicht hielt.Er war wenn er nüchtern war, ein toller Mann und wenn er betrunken war eine Bestie.
Ich zog zurück zu meinen Eltern und lernte 1992 meinen zweiten Lebensgefährten kennen.Es war eine Fernbeziehung und 1994 gab ich meine Arbeit auf und zog mit meinem Sohn zu ihm.1995 kam meine Tochter zur Welt,geheiratet hatte ich nicht mehr,wir lebten so zusammen.Aber auch diese Beziehung tat nicht gut, so dass ich 1999 mit meinen beiden Kindern zurück in meine Heimat zog.Ich lebte ca. zwei Monate bei meinem Cousin im Haus mit,da wo ich den größten Teil auch aufgewachsen bin, weil meine Eltern auch keinen Platz hatten, wir haben da nur ein Zimmer für meinen Sohn erstmal eingerichtet, damit er wenigstens sein Zimmer hat, da er auch zur Schule musste. Ich konnte dann schnell eine Wohnung im selben Ort finden 0,5 km entfernt.Mein Sohn hat weiter bei meinen Eltern gewohnt mehr oder weniger, er war auch oft bei mir Zuhause.Es wäre mir lieber gewesen ihn auch ständig bei mir zu haben,doch mein Vater und meine Schwester sagten, dass sei keine Lösung ,er suchte raus wo es ihm gerade gefällt.Das brach mir auch oft mein Herz,doch irgendwie konnte ich mich nicht richtig durchsetzen mit meiner Meinung,die hatten ja immer Recht und das letzte Wort.Ich hab trotzdem immer alles für ihn gemacht,und geschaut dass wir viel Zeit miteinander verbracht haben,Wir drei eine Familie, und gab ihm genauso die Liebe wie ich meiner Tochter gab. Nur dass er nicht immer bei uns geschlafen hat.Das alleine ist schon schlimm genug, denn das wollte ich nicht, es hat sich so ergeben,letztendlich war ich dann doch genauso schlimm und keine richtig gute Mutter gewesen, fast wie damlas meine Mutter,wo ich Kind war.Ich hatte tolle Vermieter, ein älteres Ehepaar, die ich schon von Kindheit her kannte.Alles war soweit ganz gut.
2005 lernte ich dann auf Arbeit meinen neuen Lebenspartner kennen, und wir beschlossen sehr schnell ein Haus zusammen zu kaufen. Das war schon immer mein Traum, auch mal was eigenes zu haben.2006 dann der Hauskauf...2008 zahlte ich ihn aus, da wir auch oft stritten.Die Beziehung hielt trotdem weiter an, nur mit dem Unterschied das es mir alleine gehörte.Er beteiligte sich an den Nebenkosten weiter.Ich war oft überfordert mit der ganzen Situation.Den ganzen Tag arbeiten in Schicht.Nach Hause kommen und da weitermachen, dann die Kinder um das er sich wenig kümmerte.Wir stritten eigentlich nur noch in den ganzen Jahren bis zur Trennung 2013. 2010 zog meine Tochter zu ihrem Vater da sie da in der Nähe eine Lehre begann,es war schrecklich für mich, als sie ging Doch sie bekam alles mit, die Streitereien und auch wenn getrunken wurde.Es gefiel ihr zudem auch hier nicht in dem Ort.Sie fand es bei ihrem Papa immer schöner wenn sie jedes zweite WE dort war.Er unternahm viel mehr mit ihr als ich. Konnte ihr viel mehr bieten als ich.Doch geliebt haben wir uns trotzdem, ich hatte versucht eine gute Mutter zu sein,doch seit dem Hauskauf lief alles aus der Bahn, ich versank immer öfter in Selbszweifel und Selbstmitleid.
2013 nach der entgültigen Trennung, stand ich nun ganz alleine da.Ich funktionierte nur noch.Ich ging arbeiten, zahlte das Haus ab,aber war oft unglücklich und unzufrieden.Ich funktionierte nur noch.Wenn ich dann Zuhause war, und den Tag gemeistert hatte, belohnte ich mich wenn ich was geschafft hatte dann mit Alkohol.Wenn ich grübelte und nicht weiter wusste trank ich erst recht Alkohol, so wurde ich müde und es dämpfte alle meine schlechten Gefühle.
Ich schrieb dann viel im Internet zu dieser Zeit wo ich alleine war.Da ich ausser dem Arbeiten und einkaufen,und was so anfiel nur noch Zuhause war. .Da lernte ich diese Internetbekannschaft kennen,wir schrieben von Februar2015 bis Mai 2015 bevor wir uns trafen bei mir. Wir hatten viel geschrieben und auch telefoniert und öfter mal geskypet, über alles mögliche unterhalten und auch meine Unzufriedenheit und dass ich die letzte Zeit viel trank.Das sah er auch, denn selbst wo er mich besuchte, hatte ich schon 2 Glas Rotwein Intus bevor er kam, vor lauter Aufregung.Am darauf folgenden Wochenende wollte er wieder kommen, doch sein Auto war angeblich in Reperatur.Und er bequatschte mich solange, bis ich letztendlich zu ihm gefahren bin.
An diesem Tag hatte ich zuvor nichts getrunken,aber ich wusste ich würde dort mit ihm trinken, dass es natürlich soviel und so aus der Bahn geraten konnte, das dachte ich im Leben nicht..Es nervte mich halt alles an dem Abend, seine ganze Art an sich. Ich beschloss einfach weiter zu trinken ohne das ich mir Gedanken machte, wieviel ich trank.Ich wusste ja ich muss nicht mehr heim fahren und bleibe dort über Nacht.Ich weiß nicht mehr dass ich ihn beleidigt habe,obwohl ich mir das gut vorstellen kann bei den Promillewerten,ich hab ihn wahrscheinlich alles geheißen nur nichts gescheites. Das schrieb er mir nach dem ganzen geschehen als ich bei ihm nachfragte,wie ich das Haus verlassen habe und ins Auto kam.Er warf mich raus und erklärte mir angeblich den Weg zum Auto, davon weiß ich alles nichts mehr.Kann und muss es nur so glauben.Wobei ich mir es immer noch nicht vorstellen kann, mein Auto unversehen und so ganz ohne zu fallen und alles mit dabei und nichts verloren zu haben gefunden zu haben. Zudem ich ziemlich unorientiert bin, was fremde Städte oder Straßen anbelangen.Aber mir ist auch bewusst, dass man im Alkohol einiges schaffen kann,das man sich nüchtern nicht vorstellen kann.Schlicht weg, es musste irgendwann so kommen, denn irgendwann wäre es mal passiert und wäre wohl nicht so klimpflich ausgegangen.So hatte ich mein Auto beschädigt,wo ich auch nicht weiß wo ich da drauf gefahren bin. Zum Glück hab ich nicht mich oder andere Personen in Gefahr gebracht.Ich wäre sonst mein Leben nie wieder froh geworden.