Hallo zusammen,
ich hab den Fragebogen nun fertiggestellt.
Ich weiß, dass
@Max aktuell im Urlaub ist würde mich aber dennoch freuen, wenn mal jemand drüberliest.
Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der 7. Klasse, im Rahmen einer Drogenaufklärungsstunde
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das war an Silvester 2020/2021
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Der erste Konsum fand an Silvester 2020 auf 2021 statt. Ich und meine Freundesgruppe waren vorher schon etwas neugierig bzgl. Cannabis. Als dann ein Freund an Silvester Cannabis konsumierte und fragte, ob ich mitrauchen möchte, habe ich dies getan. Denn wie gesagt, die Interesse daran gab es zuvor schon. Mir gefiel die entspannende & „lustige“ Wirkung des Cannabis. So kam es dazu das ich mit meiner Freundesgruppe auch nach Silvester immer öfter, anfangs nur an Wochenenden konsumiert habe um nach der stressigen Arbeitswoche abzuschalten. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt in einer Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement. Irgendwann war es dann fast schon Routine, sich am Wochenende zu treffen und zu konsumieren.
Mit der Zeit (ca. ab Februar/März 2021) wurde es dann schlimmer. Wir haben uns auch nach der Arbeit/Schule verabredet um Cannabis zu konsumieren. Und so hat sich dann auch langsam der fast tägliche Konsum eingeschlichen.
Ich wollte auch irgendwo einfach dazugehören. Bis auf diesen Freundeskreis hatte ich niemanden. Und dieser Freundeskreis hat sich langsam aber sicher fast nur noch um den Konsum von Cannabis gedreht. Ich hatte zudem Zeitpunkt ein relativ geringes Selbstwertgefühl und hab mich dann irgendwo auch immer überreden lassen, Cannabis zu konsumieren.
An manchen Tagen hatte ich keine Lust zu konsumieren. Als ich dann aber gefragt wurde, ob ich die Zeit und Lust hätte, habe ich meist zugestimmt, weil ich mich der Gruppe einfach zugehörig fühlen wollte und Angst vor Abweisung hatte. Ich hatte einfach Angst davor, dann abgewiesen zu werden so nach dem Motto „Der kifft nicht, den brauchen wir nicht in unserer Gruppe“.
Als dann im Mai 2021 die Prüfungsphase in der Ausbildung begonnen hat, hatte ich meine Konsumspitze bzw. habe täglich geraucht. Ich war dauerhaft gestresst und hatte gefühlt Druck von allen Seiten, diese Prüfungen gut zu belegen. Zuhause, auf der Arbeit und in der Schule. Alle haben das bestmögliche von mir erwartet und ich habe mir extrem viel Druck gemacht.
Um diesen ganzen Stress zu kompensieren, habe ich Cannabis geraucht. Nach dem Lernen, nach der Arbeit. Eigentlich nach jeder Kleinigkeit die mich irgendwie aus dem Konzept gebracht hat.
Leider hat sich das nach den Prüfungen nicht verbessert, da ich nun den Stress hatte, mir 1. Einen neuen Arbeitgeber zu suchen, da mein Ausbilder mich nicht übernahm und 2. Mich in dem neuen Betrieb zurechtzufinden. = Stresssituation. Und so kam es eben dazu das ich bis zur Auffälligkeit täglich konsumierte. (1-2 Joints täglich, potentes Cannabis)
Klar habe ich Cannabis nicht NUR wegen des Stresses konsumiert, es hat mir natürlich auch irgendwo gefallen. Oft habe ich es aber unbewusst mit stressigen Situationen verbunden. (z.B heute hab ich Prüfung, danach rauch ich erstmal ein dicken Joint) und mich so auch irgendwie immer „rausgeredet“.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, ich habe nie gekifft und Alkohol dazu getrunken.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe selten Alkohol getrunken. Wenn ich mal getrunken habe dann z.B an Geburtstagen oder Familienfeiern und hier dann auch immer nur 1-2 Gläser Sekt oder Bier. Die Wirkung von Alkohol gefällt mir nicht.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche täglich ca 10-15 Zigaretten und trinke morgens eine Tasse Milchkaffee.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfangs habe ich keine negativen Folgen festgestellt. Als ich dann mehr konsumierte habe ich gemerkt, dass ich immer motivationsloser werde und immer „träge“ bin. Dies habe ich aber immer verdrängt bzw. mir da keine weiteren Gedanken drüber gemacht.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe dennoch weiter konsumiert.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
35ng aktives THC, 186ng THC-COOH
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich an ca. 5-7 Tagen jeweils 2-3 Joints geraucht.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich 2 Joints mit je ca 0,6 Gramm konsumiert.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Einen besonderen Grund gab es nicht. Ich habe mich mit Freunden zum Grillen verabredet und da Cannabis wie gesagt irgendwann im Alltag integriert war, haben wir bevor wir grillen wollten konsumiert um ein wenig "entspannter" zu sein.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Auf dem Weg zum Freund, bei dem wir grillen wollten geriet ich in eine allgemeine Verkehrskontrolle. Der Polizist hat scheinbar den Geruch von Cannabis im Auto wahrgenommen und hat anschließend einen Urintest angeordnet, welcher dann natürlich positiv ausfiel.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich habe einen Freund im Nachbarort abgeholt und wollte anschließend zu einem anderem Freund fahren um zu grillen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Insgesamt (Hin- und Rückweg) waren es ca. 15km.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke, dass man als regelmäßiger Konsument auch noch bis zu 72h nach dem Konsum unter dem Einfluss von Cannabis steht, bin ich ca. 15-20x unter dem Einfluss von THC gefahren.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Für mich gab es keinen Konflikt. Es hat mich nicht gestört unter dem Einfluss von Cannabis hinter das Steuer zu sitzen und ich war der Meinung unter THC ein Fahrzeug führen zu können. Irgendwo war mir bewusst, das ich das nicht darf. Diesen Gedanke habe ich aber unbewusst verdrängt, da es mir eben zu diesem Zeitpunkt wichtiger war, von A nach B zu kommen, zur Arbeit zu fahren, mich mit Freunden zu treffen anstatt darauf zu achten, mich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Weil es die Konzentrationsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit und das Sehvermögen auch bis zu 72 Stunden nach dem Konsum beeinträchtigt und somit mich und vorallem andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden nach dem Konsum.
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs war es Neugier und Interesse. So kam es dann auch zum ersten Konsum an Silvester. Ich hatte mich schon länger gefragt, wie Cannabis so ist und habe nach dem ersten Konsum gefallen daran gefunden. Ebenso die Freunde, die damals auch das erste mal konsumiert haben.
So kam es dann dazu das wir dann anfiengen, am Wochenende zu konsumieren um einfach zu entspannen und ein wenig Spaß zu haben.
Gegen Februar/März 2021 wurde es dann immer schlimmer und der Konsum steigerte sich. Wir haben uns oft nach der Arbeit bzw. Schule verabredet um Cannabis zu konsumieren. So hat sich dann langsam der regelmäßige Konsum eingeschlichen.
Es war auch letztendlich so, dass ich einfach irgendwo dazugehören wollte.
Mein Selbstwertgefühl war zu dieser Zeit sehr gering und ich habe immer nach Anerkennung und Verständnis gesucht. Durch den Konsum von Cannabis habe ich mich der Gruppe einfach zugehörig gefühlt, da es alle eben gefeiert haben. Ich wollte es immer allen Recht machen und hatte Angst, alleine zu sein.
Es gab auch Tage, an denen ich garkeine Lust hatte zu konsumieren. Meine „Freunde“ haben mich dann mehr oder weniger aber immer dazu überredet doch zu konsumieren. Bzw. war es dann oft so, dass ich gefragt wurde, ob ich Lust hätte, ein bisschen zu kiffen. Obwohl ich dann teilweise einfach keine Lust hatte, habe ich trotzdem konsumiert aus Angst dann von der Gruppe ausgeschlossen zu werden und alleine dazustehen, weil ich abgesehen von dieser Gruppe keinen mehr hatte da sich die Freunde, die nicht konsumiert haben auch irgendwann einfach zurückgezogen haben.
Ich befand mich zu dem Zeitpunkt in der Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement, was mit der Zeit immer stressiger und schwerer wurde. Ich wurde in der Arbeit sowie auch in der Schule unter Druck gesetzt. Und so habe ich Cannabis dann auch oft einfach genutzt um von dem ganzen Stress abzuschalten. Im Mai 2021 fing dann meine Prüfungsphase in der Ausbildung an. Ich war dauergestresst da ich nur noch am Lernen und arbeiten war. Freizeit hatte ich somit nicht mehr viel und so fing es dann auch an, dass ich abends alleine konsumiert habe um wieder „runterzukommen“.
So kam es dann dazu das ich nahezu täglich Cannabis konsumierte. Das war auch die Zeit meiner Konsumspitze bishin zur Auffälligkeit.
Es war dann auch irgendwann einfach im Alltag integriert und irgendwo eine Gewohnheit. Als ich mich mit dem Freundeskreis getroffen habe wurde immer konsumiert und ich hatte keinen „anderen“ Freundeskreis um dann davon Abstand zu nehmen. Ich wurde immer mit dem Konsum von Cannabis konfrontiert und aus Angst vor Abweisung und natürlich auch irgendwann aus Gewohnheit, habe ich immer mitkonsumiert. Es war wie ein Teufelskreis aus dem es sehr schwer war, wieder rauszukommen. Die einzige Lösung zu diesem Zeitpunkt wäre es gewesen, den Kontakt zu den Leuten abzubrechen. – warum ich es nicht tat? – aus Angst am ende alleine bzw. ohne Freunde dazustehen.
Im Endeffekt haben sich die anfangs „normalen“ Freundschaften zu Zweckfreundschaften entwickelt und es ging letztendlich nur noch um den Cannabiskonsum und darum, wie man es am besten beschaffen kann.
So wurden dann auch die Cannabiskäufe immer als „Gruppe“ getätigt. Also hat man das Geld zusammengelegt um so mehr Cannabis kaufen zu können was ja rückblickend auch dazu führte, nicht mehr aus diesem Kreis rauszukommen (Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine)
Kurz gefasst waren die persönlichen Hintergründe anfangs die Neugier und als es dann schlimmer wurde eben die Angst vor Abweisung, ein geringes Selbstwertgefühl und Stress.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Zuhause wusste bis zum Vorfall niemand davon Bescheid.
Als ich dann vom Vorfall erzählte, waren Sie natürlich enttäuscht, haben mir aber direkt Hilfe angeboten und wir haben auch mehrmals ausführlich über das Thema gesprochen.
Freundschaften mit Menschen, die nicht konsumierten habe ich mehr oder weniger vernachlässigt mit der Zeit. Das waren Freundschaften aus der Berufsschule bzw. aus der Ausbildung.
Ich habe zwar ab und an noch etwas mit den Leuten unternommen, habe mich dann aber immer auf die Zeit mit meinem „konsumierenden“ Freunden gefreut und so auch den Konatkt mit der Zeit immer weniger gepflegt.
Es war NICHT so, dass ich den Kontakt garnicht mehr pflegt habe, er wurde aber deutlich weniger. Jetzt im Nachhinein bin ich froh, den Kontakt nicht komplett abgebrochen zu haben. Denn genau diese Leute haben mir nun geholfen da raus zu kommen und der Kontakt wird nun, nach der Auffälligkeit, auch regelmäßig gepflegt.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, die Prüfungsphase in der Ausbildung und der damit verbundene Druck sowie Stress in der Schule und auf der Arbeit haben dazu geführt, dass ich mehr Cannabis konsumierte. Zudem musste ich mir nach der Ausbildung einen neuen Job suchen, was mich auch gestresst hat und ich dadurch mehr konsumierte.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Es gab bei mir zwei Auffälligkeiten, einmal die mit dem Auto und ca 4 Wochen später wurde ich zu Fuß mit Cannabis erwischt.Nach der ersten Auffälligkeit wollte ich es nicht wahrhaben. Ich habe dennoch weiter konsumiert aus Angst von meinen Freunden nun abgewiesen zu werden. Nachdem ich davon erzählte, gab es auch Kommentare wie „scheiß auf die MPU, kiff lieber noch ein bisschen“ die mich natürlich indirekt beeinflusst haben. Ich hatte höllische Angst alleine dazustehen, nur weil ich kein Cannabis mehr konsumiere und es war auch wieder eine Stressituation die mich ja wie schon gesagt, mit dem Rauchen von Cannabis kompensieren wollte. Bishin zur zweiten Auffälligkeit habe ich also weiter konsumiert. Nach der zweiten Auffälligkeit war ich am Ende, bin in mich gegangen und habe dann Hilfe bei meiner Familie gesucht. Wir haben ausführlich darüber gesprochen und sind auch zum Entschluss gekommen, dass ich den Kontakt zu meinen Freunden abbrechen muss, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, was ich dann auch letztendlich tat, obwohl es mir sehr schwerfiel. Sie versuchten auch mich zu überreden und auf mich einzureden bis ich sie dann einfach blockiert habe. Zudem habe ich dann wieder den Kontakt zu alten Freunden aus der Berufsschule gesucht, die nicht konsumierten. Sie hatten Verständnis und haben mich auch bei der ganzen Sache unterstützt. Das tat mir sehr gut und hat mir auch in den ersten Wochen sehr geholfen, die Abstinenz beizubehalten da ich nun endlich mal Dinge tat, die nicht mit den Konsum von Cannabis verbunden waren. (Essen gehen, Kino, shoppen, Museum etc.) Einer dieser Berufsschulfreunde hat mich dann in „seine“ Freundesgruppe mit integriert und ich habe hier nun auch schon einige neue Freundschaften geschlossen und bin unendlich dankbar dafür, nun „richtige“ Freunde zu haben, die einem auch helfen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen gab es in der Anfangszeit zwischen März und Mai 2021 immer mal wieder, da habe ich teilweise auch ca. 1 Woche nichts konsumiert. Auch in Urlauben und Geschäftsreisen habe ich nicht konsumiert was auch kein Problem darstellte. Die Konsumspitze begann im Mai, 2021, in der Prüfungsphase gepaart damit, das ich mir einen neuen Job suchen musste. Seitdem ist der Konsum von Cannabis bis hin zur Auffälligkeit aber auch nicht angestiegen sondern stetig gleich geblieben. ( ca. potente 2 Joints täglich)
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten? Rückblickend war ich selber Schuld. Ich habe nicht darüber nachgedacht, einen anderen Weg zu finden, um abzuschalten. Cannabis war das, womit ich abschalten konnte. Wenn ich Cannabis konsumiert war für die Zeit ja alles in Ordnung. Das sich die Probleme dadurch nicht in Luft auflösen sondern nur aufgeschoben werden war mir in dieser Zeit egal. Die Konsumsteigerung und die Verhaltensveränderung war mir nicht bewusst und ich wollte es auch nicht einsehen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, denn jeder der Drogen konsumiert ist gefährdet, in eine Abhängigkeit zu geraten.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, aber ich habe starken Missbrauch von Cannabis betrieben.
In Urlauben, auf Geschäftsreisen oder in Situationen, in denen ich einfach kein Cannabis konsumieren konnte/sollte habe ich auch nichts konsumiert was auch kein Problem darstellte. Im Gegenteil, es tat auch irgendwo gut.
Als der Alltag dann aber wieder da war, bin ich in alte Verhaltensmuster gerutscht.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich mich von Anfang an über den Drogenkonsum und dessen Folgen informiert hätte. Zudem hätte ich mich einfach von Personen, die Drogen konsumieren fernhalten und über Wege zum Abschalten unabhängig von Cannabis nachdenken sollen.