Guten Abend Zusammen,
habe nun meinen FB (außer der Einführung die natürlich nicht mehr stimmig ist) zum 3ten mal überarbeitet.
Mit dieser Ausführung, Großteils mit Eurer Hilfe hoffe ich nun am 17.02. mit A3 durch die MPU zu kommen.
Ohne überheblich wirken zu wirken, glaube ich hier einiges seit Mitte Dez. gelernt zu haben.
Leider läuft ja nebenbei ein normaler Alltag weiter der es oft nicht erlaubt Zeit frei zu schaufeln und sich der Sache zu widmen.
Da ich dem Finale entgegen laufe, würde ich mich über die wohl letzten Anmerkungen und Kritikpunkte vor dem Ziel freuen.
Karl-Heinz und kapomick auch wenn ich Euch zu Beginn vor 6 Wochen gern in die Wüste geschickt hätte danke ich Euch sehr, manchmal ist es total schwierig Kritik anzunehmen.
MrMurphy vielleicht findest Du meinen 3ten hiesigen FB immer noch unrealistisch, aber hoffentlich nicht mehr widersprüchlich.
Durch die total praktischen Tipps von DesoleXX bin ich ein ganzes Stück weiter gekommen.
Und Du Max hast irgendwie stets an mich geglaubt und mir ebenfalls tolle Tipps da gelassen, obwohl Du ja eher die BTM Nutzer betreust.
Danke und nun zum letzten Auftakt, tut mir leid das es ganz schön viel Stoff ist, meine Follower werden wissen worauf sie sich stürzen und können das eine oder andere überlesen. "Nobody is perfekt"
FB
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Dienstag, den 28.09.21 habe ich mich nachmittags, wie des Öfteren in dieser Zeit, aufs Rad gesetzt und bin durch die Gegend gefahren. Es ging es mir psychisch und seelisch nicht besonders gut, seit über einem Jahr kämpfte ich innerlich immer wieder mit den Trennungsfolgen meiner gescheiterten Ehe. Darüber hinaus setzte mir der näher rückende Scheidungstermin, inkl. Sorge- und Umgangsrechtsstreit zu. Seit der Trennung von der Familie und der gleichzeitigen Geschäftsaufgabe meines Ladengeschäft, gefolgt von der Corona Pandemie habe ich eine soziale Vereinsamung durchleben müssen. Wirtschaftliche Folgen waren inkludiert. Hatte mich an jenem Tag schließlich an einem See zu Bekannten gesetzt, bereits mit einer Flasche Bier im Gepäck die ich auch getrunken hatte. Gegen 17:30 befand ich mich auf dem Rückweg und traf, im nahen Park auf einen entfernten Bekannten den ich lediglich aus der öffentlichen Scene mit Vornamen kannte. Ganz ehrlich muss ich im Nachgang sagen das mein Weg weniger Zufall war, denn ich wollte noch etwas trinken und hoffte jemanden für die Gesellschaft zu treffen. Er lud mich auf eine Dose Whisky Cola ein was mir sichtlich die Zunge löste. Es tat gut die meisten Dinge in meinem Kopf einfach los zu werden, von der Seele zu reden. Bei einem nahe gelegenem Discounter kaufte ich weitere Dosen Whisky Cola und später sogar nochmal von einem Kiosk. Gegen 22:00 verabschiedete sich der Bekannte und ich blieb noch um die letzte Dose aus zu trinken. Schließlich wollte ich nach Hause und setzte mich, innerlich aufgewühlt, aufs Rad. Das, das unkoordiniert ablief ist mir dabei nicht aufgefallen. Gegen 22:30 stoppte mich unmittelbar vor meiner Haustür ein Streifenwagen und sprach mich auf ein unsicheres Fahrverhalten an und bat mich um einen Alkohol Atem Test. Da dieser 1,6 % AAK anzeigte wurde ich mit zur Wache zur BE gebeten. Ich weiß noch, dass ich keinen PA dabei hatte und dem Polizisten Duo vorschlug selbigen doch eben aus meiner Wohnung im Erdgeschoss zu holen. Der Vorschlag wurde begrüßt und zu dritt betraten wir das Treppenhaus, vor meiner Wohnungstür erlosch das Treppenhauslicht. Ich war es gewohnt mich im dunklen Treppenhaus zurecht zu finden und das Schlüsselloch (Sicherheitsschlüssel) zu finden. Die Polizistin wollte mir mit einer Taschenlampe das Schloss ausleuchten was mich aber blendete und ich bat sie die Lampe woanders hin zu halten.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ein erstes Bier von (0,5 l mit 5% Alkoholgehalt = 2,5 TE) trank ich gegen 16:30. Das mit den Whisky Cola Dosen begann ca. um 17:30 und es waren 6 Dosen (0,33 l mit 10% Alkoholgehalt, also weitere 20 TE) bis ca. 22:00.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Die gesamte Wegstrecke betrug nicht mehr als höchstens 1 km, an dessen Ende ich kontrolliert wurde.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja. Nachdem ich mir fast alles von der Seele geredet hatte war ich derart aufgewühlt, das ich keinen einzigen klaren Gedanken an meine Verkehrstauglichkeit hatte und bin so einfach aufs Rad gestiegen. Ich fühlte mich sicher und habe nicht nachgedacht.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Mit meiner inneren Verfassung habe ich nicht darüber nachgedacht wie einfach und simpel es gewesen wäre das Rad zu schieben oder stehen zu lassen, gerade die kurze Wegstrecke betrachtend.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein, nie
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
In der Zeit zwischen April 2020 und September 2021 habe ich oft getrunken. Trotzdem ist es immer wieder, gerade auf kurzen Strecken vorgekommen, um eine Zahl zu nennen waren es bestimmt um die 50 Fahrten. In dieser Zeit war es eine gewisse Gewöhnung, die mich hat nicht merken lassen wie viel Alkohol ich bereits im Blut habe und selbstüberschätzend gefahren bin. Der Alkoholmissbrauch hat mir eine falsche, überzogene Selbstsicherheit vermittelt
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meine Eltern wurden bereits vor meiner Geburt geschieden. Der spätere Lebensgefährte meiner Mutter hatte eine Gaststätte wo ich mich im Alter von ca. 6/7 Jahren öfter nach der Schule, oder dem frühen Abend aufgehalten habe. Hier waren fast immer alkoholisierte Männer, sie haben übel gerochen und gepöbelt.
Selbst habe ich als Jugendlicher auf einer Feier was trinken dürfen. Mir war danach so schlecht, das ich ein Spuckeimer brauchte und mich übergeben musste. Danach fühlte ich mich einfach nur hundeelend, alles hat sich gedreht und ich wollte von Alkohol nichts mehr wissen.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, in den Jahren vor 2020 in einen unauffälligen Rahmen und das nur zu besonderen Anlässen. Ab April 20 hatte ich anfangs hier und da ein 0,5 l Bier in der Hand. Ab dem Sommer wurden aus 1 Bier dann 2-3 Bier um mich von meinen Sorgen abzulenken und mich leichter zu fühlen. Aus Gelegentlich wurde eine Regelmäßigkeit. Teilweise setzte sogar Partystimmung bei mir ein. Es kamen kl. Kümmerlinge dazu. Ab dem Jahreswechsel 20/21 bin ich schließlich bis zur TF auf Mixgetränke umgestiegen.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Am Anfang, so ab April 2020 waren es 1-2 Bier (0,5l mit 5 %, also 2,5 – 7,5 TE) an 2-3 Tagen die Woche, immer am späteren Nachmittag - Abend. Im Hochsommer 20 waren es 2-3 Bier (0,5l mit 5 %) dann schon an 3-5 Tage die Woche. Im Herbst kam erst ein kl. Kümmerlinge (0,02l mit 35%, 1TE) hinzu. Zum Winter trank ich fast zu jedem Bier ein Kümmerling. Die Anzahl meiner Trinktage hat sich dabei nicht verändert. Ab Silvester 20/21 habe ich begonnen Mixgetränke (meist Cola Whisky) zu trinken. Anfangs waren es alle 2-3 Tage 2-3 Dosen (0,33l mit 10% was in etwa 7-10 TE entspricht).
Es hat sich zum Sommer bis zur TF 2021 so weit gesteigert, dass ich annähernd täglich (5-6 Tage die Woche
) solche Mengen getrunken habe. Da habe ich in Spitzen bis zu 350 ml Whisky mit 40% (17,5 TE) am Nachmittag/Abend konsumiert was ca. 5 Dosen Whisky/ Cola endsprach.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
An den Tagen, an welchen ich getrunken habe suchte ich Gesellschaft mit Bekannten in Parks, öffentlichen Plätzen oder an Badeseen, wir hatten da unsere Treffplätze. Ich hatte stets ein Frisbee dabei und begrüßte gern jemanden zum spielen. Es kam auch des Öfteren vor, gerade im Winter 20/21 das wir uns (teils durch Corona Beschränkungen) bei dem einen oder anderen Bekannten zu Spieleabenden getroffen haben und tranken. Partys waren gern von mir gesehen um einen Trinkanlass außerhalb meiner Probleme zu haben.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Hier möchte ich etwas weiter ausholen um zu versuchen, deutlich zu machen warum/ wie es zu meinem Alkoholmissbrauch gekommen ist.
Das Jahr 2017 verlief im Wesentlichen normal und plätscherte so dahin ohne das etwas ausgewöhnliches passierte. Mein Ladengeschäft spannte mich wie alle Jahre vorher in einer 6 Tage Woche ein. Wie seit Jahren machten wir im Sommer mit der Familie 7-10 Tage Camping Urlaub im Vogtland. Frau und Kinder fuhren dann, auch wie seit Jahren noch in den Herbstferien in den Harz.
Anfang Dezember 2017 kam es in der Ehe zum offenen Bruch. Meine Frau erklärte mir das es so mit meiner 6 Tage Woche und nie vor 19:00 Zuhause nicht weiter gehen könnte. Sie fühlte sich von mir mit den Kindern und im Haushalt allein gelassen. Dem konnte ich kaum etwas entgegen setzen, denn sie hatte ja Recht. Irgendwie lebte ich in erster Linie für den Laden und glückliche Kunden. Zuhause war ich mehr oder weniger nur zum Schlafen und Essen. Die Sonntage habe ich gerne für mich zum Ausspannen genutzt. Nur selten etwas mit der Familie unternommen was ich Heute weiß aber damals nicht wirklich sehen wollte. Die Diskussion darum zog sich bis Weihnachten hin ohne, dass ich meiner Frau eine Veränderung anbieten konnte. Sie wünschte dann zum Jahresend, dass ich fürs erste ausziehen möge. Sie wünschte sich, das wir im Rahmen der räumlichen Trennung wieder mehr zueinander und ich mehr für die Kinder da sein würde.
Mit schwerem Herzen fügte ich mich und begann ab Januar 2018 eine Wohnung in der Nähe der Familie zu suchen. Langsam wurde mir deutlich, es war meiner Frau ernst Veränderungen im Zweifelsfall auch zu erzwingen. So endschloss ich mich im Februar 18 nach 24 Jahren das Ladengeschäft aufzugeben um eine familiäre Zukunft zu sichern. Meine Frau glaubte mir nicht so recht und blieb dabei das ich vorerst ausziehen sollte.
Zum August 18 bezog ich eine eigene Whg nur ca. 800 m von der Familie entfernt. Im selben Monat löste ich das Geschäft auf. Die Monate bis hier waren anstrengend, denn zum einen war die Whg. Findung nicht ganz einfach. Zum anderen wollte ich den Laden natürlich auf eine gesunde Art und Weise schließen und mich gleichzeitig darauf vorbereiten in den Online Handel einzusteigen um endsprechend mehr für die Familie da zu sein. Weitere Spannungen Zuhause waren eine Folge, aber auch die Kinder begannen mit Ihren 7 und 11 Jahren die Trennung Situation zu spüren. In diesem Jahr fuhr ich mit den Kindern allein in den Sommerurlaub. Ging mit unserer Tochter neben weiteren Aktivitäten auf ein Nena Konzert und bauten gemeinsam einen Meerschweinchen Stall. Gleiche Aufmerksamkeit teilte ich für unseren Sohn, z.B. in der konkreten Umsetzung seines Wunschs nach einem Reptil als Haustier oder als Begleitung zu seinem wöchentlichem Karate Training. Das Weihnachtsfest feierten wir alle gemeinsam.
Während es mit den Kindern gut lief, konnten meine Frau und ich uns im Herbst 18 nicht wieder annähern. Sie begann dann 2019 zunehmend ihr eigenes Leben zu leben. Im März 19 bekam ich von meiner 1. unehelichen, erwachsenen Tochter (geb.1990) einen heftigen Schlag versetzt. Sie teilte mir in einem persönlichen Brief mit, dass Sie sich von Ihrem Stiefvater (seit sie 3 Jahre alt war, lebte ihre Mutter mit diesem Mann in Gemeinschaft) Erwachsenen adoptieren lassen wollte. Wir hatten uns die letzten 10 Jahre wenig gesehen, nur so 2-3x im Jahr. Sie ging nach dem Abitur zum studieren nach Giesen und später nach Augsburg. Die Adoptionsabsicht hat mich ziemlich getroffen und ich redete mir ein, einmal mehr deutlich werdend das ich kein guter Vater bin. Obwohl ich mich gegen die Adoption mit allen Mitteln gewährt habe konnte ich diese im November 2020 nicht mehr verhindern. Ihre Begründungen waren stets die familiäre Nähe zu ihrem Stiefvater und Stiefbruder aus dieser Beziehung. Mein Aufbäumen gegen diese Adoption hatte zur Folge, dass sie seit der Verhandlung vor dem Familiengericht den Kontakt abgebrochen hat. Dieser Umstand zerrte immer wieder an mir mit Traurig- und Hilflosigkeit. Meine damals noch Ehefrau wollte dieses Thema nie mit mir besprechen. Wir sahen uns zwar noch regelmäßig und sie begrüßte dankbar den Umgang mit unseren Kindern, aber die Distanz zwischen uns schien zu wachsen. Auch in diesem Jahr wollte sie nicht mit mir und den Kindern in den gemeinsamen Urlaub. Gespräche wurden zunehmend schwieriger und endeten nicht selten im Streit. All meine Bemühungen verliefen im Sande. So schlug ich eine Eheberatung vor, meine Hilflosigkeit wuchs und meine Bemühungen waren fruchtlos, schließlich lehnte sie im Herbst 19 eine Eheberatung ab. Zu meiner Angst sie zu verlieren kamen erste wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Onlinehandel lief nicht so wie ich es mir gewünscht hatte und ich musste beginnen Altersrückstellungen aufzulösen und den Gürtel enger zu schnallen. Auch diese Weihnachten feierten wir noch gemeinsam Weihnachten. Wofür ich sehr dankbar war, denn nach der Ladenschließung war der Kontakt zu früheren, alten Freunden sehr spärlich und meine sozialen Kontakte eher dünn gesät.
Das Jahr 2020 fing wohl für alle durch den Corona Ausbruch mit einigen Sorgen an. Für mich einmal mehr, denn meine Frau bat mich um die Scheidung. In mir brach eine Welt zusammen. Wofür hatte ich 2 Jahre gekämpft, den Laden aufgegeben, mir Mühe im Umgang mit den Kindern gegeben, war zu jeglichen Kompromissen bereit? Ich verstand die Welt nicht mehr und die Frage nach dem warum blieb unbeantwortet. Sie stellte den Kontakt zu mir bis auf die wichtigsten Dinge ein. Vielleicht ist es an dieser Stelle mal erwähnenswert, das meine Frau über 20 Jahre jünger ist. Unser Sohn wünschte sich meine Rückkehr, unsere Tochter rebellierte gegen die Mutter und zog im Februar spontan zu mir was das Verhältnis zu meiner Frau zunehmend erschwerte. Unsere Tochter benötigte in der Folgezeit psychologische Unterstützung und es wurden Kontakte zum Amt für Familie so wie dem Winnicott Institut hergestellt. Leider brachte es nicht die gewünschten Erfolge. Das Mädchen verlor sich zunehmend in der neuen Situation und ich konnte abermals nicht der Vater sein den das Kind gebraucht hätte. Neben der Einreichung zur Scheidung beatragte meine Frau das alleinige Sorgerecht. Wieder begann ich mich mit Händen und Füssen zu wehren und warf noch einen Streit um das Umgangsrecht mit in den Topf. Letztlich zog das Mädchen im April wieder zu der Mutter, musste dann aber im Sommer als Konsequenz die Schule wechseln. Die zunehmenden Reiberein via Anwälten, Gericht, Amt für Familie, meiner Ex, Wirtschaftlichen Engpässen und der schlimmer werden Corona Pandemie, neben der laufenden Adoption der erwachsenen Tochter, immer wieder dem Gefühl alles verloren zu haben, haben mich derart aufgerieben, das ich dem Druck nicht mehr Stand gehalten habe. Als weiteres Gefühl machte sich Einsamkeit breit, in meiner Whg lief zu der Zeit fast rund um die Uhr ein Radio, um das Gefühl zu haben da wäre noch jemand. Um dem Gefühl der Einsamkeit zu endegehen, habe ich mich immer wieder dabei ertappt mich einer offenen Scene in Parks anzuschließen wo es schließlich zum Alkohol trinken kam. Nur an den Tagen wo ich die Kinder gesehen habe, habe ich auf das Trinken verzichtet. Im November folgte dann die offizielle Adoption der gr. Tochter. Innerlich Niedergeschmettert, gebe ich zu in der Phase nicht dran gedacht zu haben wohin mich mein neuer Alkohol Konsum bringen könnte. Das Weihnachtsfest 2020 verbrachte ich zum ersten Mal seit 16 Jahren allein. Die Feiertage verbrachte ich zwischen Melancholie und Traurigkeit. Ein kleines Highlight war nur der 2. Weihnachtstag als die Kinder kamen um ihre Geschenke abzuholen.
Im Februar 2021 spitzte sich die Situation um einen echt schlimmen Vorfall im Rahmen der Familie erneut zu. Anlässlich seines 11 Geburtstag hatte mein ehelicher Sohn seinen 17 jährigen Stiefbruder väterlicher Seite (mein 4. Kind aus einer kurzen Liaison hervor gegangen) zu seiner Schlafparty eingeladen. Meine Kinder kennen sich alle untereinander und es war nicht das erste Mal das sie miteinander verkehrten. Jedoch soll es seitens meines 17 jährigen Sohn in der Nacht einen sexuellen Übergriff auf seine 14. Jährige Stiefschwester (eheliche Tochter) gegeben haben. Es folgte in den Morgenstunden ein riesen Theater mit Polizei, Erkennungsdienst, medizinischer Untersuchung, Spurensicherung und zwei Müttern die sich die Vorwürfe gegenseitig um die Ohren gehauen haben. Nein ich habe mich zum Tatzeitpunkt nicht in der Whg oder Nähe aufgehalten. Die Aussagen der Kinder sind konträr und auch 4 Jahre später schwebt das Verfahren. Als leiblicher Vater beider Kinder sitze ich zwischen den Stühlen und es ist mehr als schwierig für mich mit der Situation umzugehen. Das Mädchen versteht nicht das ich bemüht bin weiterhin beiden Kindern ein loyaler Vater zu sein. Sie möchte seit her keinen Kontakt zu mir haben und in ihrem Fall hat das Gericht sich auch gegen ein Umgangsrecht ausgesprochen (wenn ich auch das Sorgerecht nach gerichtlichem Endscheid 2022 behalten habe). So etwas emotional nachzuvollziehen dürfte wohl für jeden außen stehenden kaum möglich sein. Weiter habe ich mich in Alkohol geflüchtet und betäubt wie ich es Heute betrachte. Keine Antworten für mich und all die Katastrophen gefunden. Es gab keine Lichtblicke und aus Schamgefühlen mochte ich mich zu diesem Zeitpunkt niemandem anvertrauen. Glücklicherweise hatte ich einen recht guten Familienanwalt der zu mir gehalten hat. Mit ihm konnte ich in 2022 fast alles zu einem guten Ende führen. Aber im Frühjahr/ Sommer 2021 sank mein Vertrauen in ein gutes Ende gleich Null. In dieser Hoffnungslosigkeit erstickte ich weiterhin alles woran ich nicht mehr glauben konnte in einer gewissen Selbstaufgabe im Alkohol.