FB in Vorbereitung auf MPU

Pokemon

Stamm-User
Was heißt "über längere Zeit" genau?
Ist das jetzt so zu verstehen dass du jeden Wochentag 3-4 Gl. Wein getrunken hast und jedes WE mind. 5 Gläser?
Also jeden Tag Alk.?
War das bis kurz vor der TF so?
Frage 10 bezieht sich auf den Zeitraum zwischen meinem 25. und 38. Lebensjahr (1990-2003). In dieser Zeit habe ich regelmäßig Alkohol konsumiert. Meist aber 2-3 Tage in der Woche gar nicht, weil Schichtdienst. Am W-ende war es mal mehr, aber nur, wenn ich unterwegs war. Seit dem ich Kinder habe (2003-2008 Schwangerschaften/Stillzeiten), habe ich diese Gewohnheiten nicht beibehalten. Ich habe bis 2018 aber ca. 2-3 Gläser Wein an 3-4 Abenden in der Woche getrunken. Am Wochenende gelegentlich ebenfalls. Einen weiteren Peak gab es 2013, als mein Vater sich das Leben nahm. In der Folge kam es zu Auseinandersetzungen mit meinen Geschwistern und ich hatte eine Phase, in der ich wieder an die 3-4 Gläser an 3-4 Abenden getrunken habe. Ab 2018 habe ich deutlich weniger getrunken (Rauchstopp). Nur bei geselligen Anlässen und sehr selten in der Woche. Bei solchen Anlässen dann aber auch 4 Gläser manchmal 5 oder 6. Vor der TF habe ich das letzte Mal Sylvester getrunken und am 30. Januar 2 Gin Tonics.

ich bezog mich auf "früher". Werde ich aber weglassen. Natürlich kann ich mir vorstellen nicht zu trinken, habe ich in den Schwangerschaften auch nicht gemacht. Aber: Man bekommt immer ein Glas Sekt oder ähnliches angeboten. Es ist doch nie so, dass es nur Wasser/Saft ist. Das war damit gemeint. Gesellschaftlich gehört es dazu. Ich kann mich aber sehr wohl davon lösen und habe es auch bereits über längere Zeiträume gemacht.
Lies bitte die Frage nochmal. Es geht nicht darum wie sehr deine Kinder darunter leiden dass du keinen FS mehr hast, sondern ausschließlich darum welche Auswirkungen/Folgen des Konsums es gab als du noch Alk. in hohen Mengen getrunken hast (und du deinen FS noch hattest).
OK. Frage falsch verstanden. Meine Leistungsfähigkeit war nicht optimal und ich hatte Startschwierigkeiten. Grundsätzlich war ich reizbarer und empfindlicher.



Bist du sicher dass du das dem GA auch so sagen willst?
Es klingt nicht gut. "Du hast versucht..." "2 Tage in der Woche kein Alk.".....das ist schon ein recht heftiger Konsum gewesen...
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Es ist so: wenn du mit AN von 12 Monaten zur MPU gehen würdest wäre das alles kein Problem. Da du aber mit "KT" die MPU bestreiten willst, solltest du nicht alles ganz so ausführlich schildern...
Also weglassen. Und sagen, dass ich an 5 Tagen 3 Gläser Wein getrunken habe?

Gewohnheitstrinker können ihr Verhalten oftmals nicht dauerhaft verändern.....und was heißt denn "Auch psychisch bestand keine echte Abhängigkeit"?
Gibt es auch "unechte Abhängigkeiten"?
Ich bin Euch dankbar für diese Hinweise, weil diese Begrifflichkeiten offenbar unterschiedliche Bedeutungen haben können und je nach Auslegung gedeutet werden. Ich meinte, dass ich Gewohnheit Alkohol konsumiert habe - es gehörte zu meinem gesellschaftlichen Umgang dazu. Ich habe mein Verhalten geändert und kann das über einen inzwischen langen Zeitraum.
Die Abhängigkeit war nie da. Weder körperlich, noch psychisch. Aber es gab den Wunsch nach einem Glas Wein am Abend auf einer sonnigen Terrasse, kein Saufdruck.

Worte wie "eigentlich, eventuell, vielleicht" etc. solltest du (zumindest bis nach der MPU) aus deinem Wortschatz verbannen...
ok. Werde ich versuchen, ist aber nicht ganz einfach, weil ich diese schwammigen Worte häufig in meine Sätze einbaue...

Wie genau war denn dein Trinkverhalten in den letzten 12 Monaten vor deiner TF?
Wegen es Rauchstopps habe ich 6 Monate lang höchstens 1x im Monat 1 oder 2 Gläser Wein getrunken. Danach am Wochenende oder bei Anlässen auch mal 3-4 Gläser (2 Anlässe im Monat). Bei einer Gelegenheit im Sommer und Sylvester war es mehr als eine Flasche Wein. (ca. 1l)

Das ist ein bißchen dünn als Antwort, hier solltest du die pos. Dinge deiner Verhaltensänderung deutlicher zum Ausdruck bringen...
Ich fühle mich persönlich sehr befreit nachdem ich mein Verhalten geändert habe und bin zufriedener und glücklicher, weil ausgeglichen. Mein Leistungspensum ist gestiegen und ich gehe besser mit Stresssituationen um. Ich habe gelernt mich und meine Bedürfnisse bewusster wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Ich vermeide Situationen, in denen ich mich nicht wohlfühle und verlasse mich niemals auf Alkohol als Stimmungsbooster. Habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich mit Wasser/Saft/Tee genauso unterhaltsam bin wie mit Alkohol. Tatsächlich ist mein Selbstbewusstsein sehr viel fester geworden, seitdem ich mich ausschließlich auf meinen wachen Geist verlasse. Das tut gut und macht stärker.

Hinzu kommt, dass ich immer viel Sport getrieben (Tennis, 40km/Woche laufen, Hundewalken etc.)habe. Meine Leistungsfähigkeit und Fitness hat sich verbessert. Mein Allgemeinbefinden ebenso. Ich bin allgemein leistungsfähiger und auch insgesamt ausgeglichener und belastbarer.

Ähm, inwiefern möchtest du denn heute Unterstützung haben?
Diese Aussage bezieht sich auf die gesamte Phase der Umstellung, auf die Gegenwart und Zukunft. Im Zweifel brauche ich keine Unterstützung (mehr) , aber ich habe meinem Umfeld deutlich gemacht, dass ich diese Umstellung durchführe und das nach außen kommuniziert. Auch bei Freunden habe ich um Verständnis dafür gebeten, dass ich nicht trinken möchte. Diese Entscheidung bitte ich zu respektieren. Es kam vor, dass ich gesagt habe ich möchte nichts trinken und habe dann doch einen "Anstandsschluck" genommen. Inzwischen mache ich das nicht mehr, sondern lehne kategorisch ab. Mein Mann und Kinder (13/15/16) begleiten mich auf diesem Weg und wir trinken zu Hause gar keinen Alkohol. Ansonsten gilt dieser Satz im Gesamtzusammenhang der Fragebeantwortung. Es ist nur ein kleiner Teil des Ganzen.

Was wäre für dich ein Grund um wieder in das alte Trinkverhalten zurück zu fallen?
Wo siehst du da für dich die Gefahren?
Es gibt keinen Grund, der es rechtfertigen würde, dieses Verhalten wieder aufzunehmen. Die Gefahr liegt im Überschreiten von Grenzen. Deswegen ist es klar und folgerichtig, dass nur die Begrenzung auf wenige Anlässe und Trinkeinheiten verhindern, dass das alte Verhalten wieder aufgenommen wird.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Meine Sorge ist ein bisschen die "Wortwahl". Trotz der richtigen Maßnahmen, Verhaltensänderung, dem die Auseinandersetzung mit der Tat, dem Taghergang und der Entwicklung, vorausgegangen ist, werden die Delinquenten aufgrund von Begrifflichkeiten vermeintlich "entlarvt", auch wenn es sich lediglich um eine andere Interpretation/Bedeutung oder Satzbau handelt. Es gibt viele Falltüren über dessen Existenz die meisten wohl ahnungslos sein dürften.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Pokemon,

danke für deine ausführliche Antwort die ich mir in den nächsten Tagen durchlesen und dann auch ausführlich zurückschreiben werde.

Hierzu vorab:

Meine Sorge ist ein bisschen die "Wortwahl". Trotz der richtigen Maßnahmen, Verhaltensänderung, dem die Auseinandersetzung mit der Tat, dem Taghergang und der Entwicklung, vorausgegangen ist, werden die Delinquenten aufgrund von Begrifflichkeiten vermeintlich "entlarvt", auch wenn es sich lediglich um eine andere Interpretation/Bedeutung oder Satzbau handelt. Es gibt viele Falltüren über dessen Existenz die meisten wohl ahnungslos sein dürften.
Da musst du dir weniger Sorgen machen. Anhand einer oder auch zwei, sagen wir mal, "ungeschickter Antworten" die dir vllt. beim Gutachter rausrutschen wird es kein neg. Gutachten geben. Es geht um deine Gesamtsituation, die der GA schon richtig einzuschätzen weiß. Ein falscher Satz kehrt ein pos. Ergebnis bestimmt nicht um. :smiley138:
 

Pokemon

Stamm-User
Ich möchte dem Team und allen Mit-Betroffenden frohe, ruhige und nüchterne Feiertage wünschen, mich bedanken für Eure Kommentare, Hinweise und Erklärungen. Bleibt gesund, werdet gesund und vorallem bleibt zuversichtlich. DANKE
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Pokemon,

ich möchte dir noch ein frohes neues Jahr wünschen, obwohl das in Coronazeiten sicher nicht das richtige Adjektiv ist....

Wie versprochen gehe ich hiermit auf deine letzten Antworten ein:

Frage 10 bezieht sich auf den Zeitraum zwischen meinem 25. und 38. Lebensjahr (1990-2003). In dieser Zeit habe ich regelmäßig Alkohol konsumiert. Meist aber 2-3 Tage in der Woche gar nicht, weil Schichtdienst. Am W-ende war es mal mehr, aber nur, wenn ich unterwegs war. Seit dem ich Kinder habe (2003-2008 Schwangerschaften/Stillzeiten), habe ich diese Gewohnheiten nicht beibehalten. Ich habe bis 2018 aber ca. 2-3 Gläser Wein an 3-4 Abenden in der Woche getrunken. Am Wochenende gelegentlich ebenfalls. Einen weiteren Peak gab es 2013, als mein Vater sich das Leben nahm. In der Folge kam es zu Auseinandersetzungen mit meinen Geschwistern und ich hatte eine Phase, in der ich wieder an die 3-4 Gläser an 3-4 Abenden getrunken habe. Ab 2018 habe ich deutlich weniger getrunken (Rauchstopp). Nur bei geselligen Anlässen und sehr selten in der Woche. Bei solchen Anlässen dann aber auch 4 Gläser manchmal 5 oder 6. Vor der TF habe ich das letzte Mal Sylvester getrunken und am 30. Januar 2 Gin Tonics.
Okay gut. Es zeigt dass du dir deine Trinkfestigkeit bereits einige Jahre vorher "erarbeitet" hast und klingt somit plausibel. Dass du ab 2018 zwar weniger häufig, aber trotzdem zu einzelnen Anlässen wieder mehr Alk. getrunken hast wäre nachvollziehbar, wenn du nicht angeben würdest dass du praktisch in 3 Monaten nur 3x (Silvester, 30.1. und dann bei der TF am 8.2.) Alkohol zu dir genommen hast. Das könnte der GA als unglaubwürdig einstufen. IdR werden die Mengen die man bei der TF "intus" hatte auch vorher häufiger getrunken...
ich bezog mich auf "früher". Werde ich aber weglassen. Natürlich kann ich mir vorstellen nicht zu trinken, habe ich in den Schwangerschaften auch nicht gemacht. Aber: Man bekommt immer ein Glas Sekt oder ähnliches angeboten. Es ist doch nie so, dass es nur Wasser/Saft ist. Das war damit gemeint. Gesellschaftlich gehört es dazu. Ich kann mich aber sehr wohl davon lösen und habe es auch bereits über längere Zeiträume gemacht.
Ja, es ist besser wenn du das einfach weglässt.
Also weglassen. Und sagen, dass ich an 5 Tagen 3 Gläser Wein getrunken habe?
Dazu bitte meine o. Antwort lesen.
Ich bin Euch dankbar für diese Hinweise, weil diese Begrifflichkeiten offenbar unterschiedliche Bedeutungen haben können und je nach Auslegung gedeutet werden. Ich meinte, dass ich Gewohnheit Alkohol konsumiert habe - es gehörte zu meinem gesellschaftlichen Umgang dazu. Ich habe mein Verhalten geändert und kann das über einen inzwischen langen Zeitraum.
Die Abhängigkeit war nie da. Weder körperlich, noch psychisch. Aber es gab den Wunsch nach einem Glas Wein am Abend auf einer sonnigen Terrasse, kein Saufdruck.
Gut, dann solltest du die Antwort im FB entsprechend umformulieren...
Ich fühle mich persönlich sehr befreit nachdem ich mein Verhalten geändert habe und bin zufriedener und glücklicher, weil ausgeglichen. Mein Leistungspensum ist gestiegen und ich gehe besser mit Stresssituationen um. Ich habe gelernt mich und meine Bedürfnisse bewusster wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Ich vermeide Situationen, in denen ich mich nicht wohlfühle und verlasse mich niemals auf Alkohol als Stimmungsbooster. Habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich mit Wasser/Saft/Tee genauso unterhaltsam bin wie mit Alkohol. Tatsächlich ist mein Selbstbewusstsein sehr viel fester geworden, seitdem ich mich ausschließlich auf meinen wachen Geist verlasse. Das tut gut und macht stärker.

Hinzu kommt, dass ich immer viel Sport getrieben (Tennis, 40km/Woche laufen, Hundewalken etc.)habe. Meine Leistungsfähigkeit und Fitness hat sich verbessert. Mein Allgemeinbefinden ebenso. Ich bin allgemein leistungsfähiger und auch insgesamt ausgeglichener und belastbarer.
Gibt es konkrete Dinge die du aufführen kannst bzgl. der Steigerung deines Selbstwertgefühls (also wodurch du es genau geschafft hast)? Falls ja, bitte noch mit aufführen.
Diese Aussage bezieht sich auf die gesamte Phase der Umstellung, auf die Gegenwart und Zukunft. Im Zweifel brauche ich keine Unterstützung (mehr) , aber ich habe meinem Umfeld deutlich gemacht, dass ich diese Umstellung durchführe und das nach außen kommuniziert. Auch bei Freunden habe ich um Verständnis dafür gebeten, dass ich nicht trinken möchte. Diese Entscheidung bitte ich zu respektieren. Es kam vor, dass ich gesagt habe ich möchte nichts trinken und habe dann doch einen "Anstandsschluck" genommen. Inzwischen mache ich das nicht mehr, sondern lehne kategorisch ab. Mein Mann und Kinder (13/15/16) begleiten mich auf diesem Weg und wir trinken zu Hause gar keinen Alkohol. Ansonsten gilt dieser Satz im Gesamtzusammenhang der Fragebeantwortung. Es ist nur ein kleiner Teil des Ganzen.
Okay
Es gibt keinen Grund, der es rechtfertigen würde, dieses Verhalten wieder aufzunehmen. Die Gefahr liegt im Überschreiten von Grenzen. Deswegen ist es klar und folgerichtig, dass nur die Begrenzung auf wenige Anlässe und Trinkeinheiten verhindern, dass das alte Verhalten wieder aufgenommen wird.
Das beantwortet nicht ganz meine Frage. Es ist sehr gut möglich dass der GA gezielt danach fragt was für dich eine Situation darstellen würde
die zu einem Rückfall in alte (Trink)gewohnheiten führen könnte und welche Vermeidungsstrategien du dir dafür angeeignet hast. Das muss nicht passieren, aber falls doch wäre es gut wenn du dir darüber Gedanken gemacht hättest.

Bzgl. deiner Aussage:
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert? Ja.
und meiner Rückfrage:
Wie oft kam das vor?
kam jetzt noch keine Antwort von dir. Evtl. hast du es ja überlesen...
Grds. ist zu sagen: bei häufigen Kontrollverlusten im Vorfeld (z.B. Volltrunkenheit mit Filmrissen) wird das KT immer schwieriger...

Vllt. überarbeitest du deinen FB jetzt erst einmal und stellst ihn dann erneut ein?
 

Pokemon

Stamm-User
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: w
Größe: 170
Gewicht: 65kg
Alter: 54

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.02.2020
BAK: 1,76
Trinkbeginn: 19:00h
Trinkende: 23:00h
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:30h

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 8 Monate seit Strafbefehl – bis zum 05.01.2021

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja 8 Punkte in 4 Entscheidungen



27.10.2018: 23km/h zu schnell bei 100 km/h zulässig außerhalb geschlossener Ortschaft.

02.03.2019: 21 km/h zu schnell bei 60 km/h zulässig außerhalb geschlossener Ortschaft.

08.02.2020: Vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung durch Trunkenheit im Verkehr

08.02.2020: Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort in Tateinheit mit vorsätzlicher Trunkenheit im Verkehr.


Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Punkte wegen Geschwindigkeitsübertretung
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):



„Ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig ein KFZ unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines KFZs in Frage stellen?

Bundesland
: Schleswig Holstein




Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: selten. 1x monatlich 0,2l
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 4 Alle im Normbereich (GOT, GPT, Gamma-GT)
18.05.20 : 23/23/14

19.06.20: 24/19/15

19.08.20: 26/22/17

26.10.20 25/24/14


Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja Dekra Premium-Einzel Intervention
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 28.01.21
Welche Stelle (MPI): Avus
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



Ich war seit dem frühen Nachmittag in meinem Sportklub, dessen Tennisabteilung ich ehrenamtlich leite, um ein Tennisspiel um die Norddeutsche Meistershaft zu sehen.

Gegen 19:00h waren die 4 Einzelmatches gespielt und es zeichnete sich bereits ein Sieg unserer Mannschaft ab. In der Pause – bevor die 2 Doppelmatches begannen habe ich 2 Aperol Spritz getrunken. (=ca. 400ml Wein). Nach den siegreichen Doppeln (21:00h-ca. 22:30) habe ich ca. 4 (200ml x4) = weitere Aperol Spritz getrunken. Insgesamt also 1200 ml Wein. Wir haben im Verein mit Spielern, Trainern und Zuschauern den größten Sieg der Vereinsgeschichte gefeiert. Wir waren als Gruppe sehr euphorisch und ich ließ es einfach laufen und genoss den Augenblick. Gegen 22:30h wurde ich sehr müde und mein Fahrer war unauffindbar. Aufgrund meiner Alkoholisierung bin ich dann einfach los, in mein Auto gestiegen und wollte nach Hause fahren. Meine Fahrfähigkeit habe ich gedanklich nicht überprüft… Völlige Selbstüberschätzung! Ich bin der Meinung, dass ich eingeschlafen bin, weil ich den Aufprall auf einen geparkten Smart nicht wirklich realisiert habe. Ich musste mein ins Schleudern geratenes Fahrzeug wieder einfangen und befand mich nun in einer kleinen Seitenstrasse als mein Fahrzeug nach einem Abbiegemanöver zum Stehen kam.
Durch den Gummiabrieb war es zu einer Art Rauchentwicklung gekommen. Es stank und ich war einigermaßen orientierungslos. Danach stieg ich aus, um zurück zum Club zu gehen und um Hilfe zu bitten. Wegen der Rauchentwicklung und der Schleifgeräusche meines Kotflügels auf der Fahrbahn hatten Anwohner wohl die Polizei gerufen, die mich dann auf meinem Weg zurück anhielt. (=Fahrerflucht)


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit) – siehe oben.



19:00h- 20:30h 400ml Aperol Spritz
21:00h – ca. 22:30h 800ml Aperol Spritz




3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren? Ca. 500 m. Es wären 2,5 km gewesen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung) Darüber habe ich nicht nachgedacht, denn dann wäre ich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich nicht mehr hätte fahren können.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)? Ursprünglich wollte ich mit jemandem mitfahren und mein Fahrzeug stehen lassen, wie es eigentlich immer ist. Diese Person war aber nicht auffindbar, als ich vom WC zurückkommend den dringenden Wunsch hatte nach Hause zu wollen, weil ich unfassbar müde war.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen? Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus? Häufiger, aber mit deutlich weniger Alkohol. Gerade diese Strecke (auf dem Land, keine Taxis bzw. will man nicht rufen, weil die Strecke nur 2,5km ist) bin ich häufiger nach 2-3 Wein gefahren.

Die Schlussfolgerung aus diesem Verhalten ist die Erkenntnis, dass ich bereits vor meiner TF in diesem Jahr andere Verkehrsteilnehmer und mich wiederholt einem hohen Risiko ausgesetzt habe, obwohl ich wusste, dass ich Alkohol konsumiert hatte und somit eine Gefahr darstellte. Aus heutiger Sicht ist das unverantwortliches Handeln und darf unter keinen Umständen bagatellisiert werden, wie früher geschehen.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum) Mit 14 auf einem Reiterhof.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt? Regelmäßig habe ich ab meinem 20 Lebensjahr Alkohol getrunken. Davor nur bei besonderen Ereignissen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Über längere Zeit täglich 3-4 Gläser Wein an ca. 5 Tagen in der Woche. Manchmal am Wochenende etwas mehr. (5 – 8 Gläser)



zZischen meinem 25. und 38. Lebensjahr (1990-2003). In dieser Zeit habe ich regelmäßig Alkohol konsumiert. Meist aber 2-3 Tage in der Woche gar nicht, weil Schichtdienst. Am W-ende war es mal mehr, aber nur, wenn ich unterwegs war. Seit dem ich Kinder habe (2003-2008 Schwangerschaften/Stillzeiten), habe ich diese Gewohnheiten nicht beibehalten. Ich habe bis 2018 aber ca. 2-3 Gläser Wein an 3-4 Abenden in der Woche getrunken. Am Wochenende gelegentlich ebenfalls. Einen weiteren Peak gab es 2013, als mein Vater sich das Leben nahm. In der Folge kam es zu Auseinandersetzungen mit meinen Geschwistern und ich hatte eine Phase, in der ich wieder an die 3-4 Gläser an 3-4 Abenden getrunken habe. Ab 2018 habe ich deutlich weniger getrunken (Rauchstopp). Nur bei geselligen Anlässen und sehr selten in der Woche. Bei solchen Anlässen dann aber auch 4 Gläser manchmal 5 oder 6.



Im Jahr vor der TF war es bei Anlässen wie Feiern ca. 4-5 mal ungefähr so viel wie am Tag der TF. (Sylvester, Sommferien, Familienfeier, Parties). Ansonsten pro Woche 1-max2 mal 2-3 Gläser Wein.



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken? Immer unterschiedlich, häufig auf Partys mit Freunden oder „After-Work“ Kollegen.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)



Habe früher (in meinen 20igern/30igern) geraucht und Wein und Zigarette gehörte zusammen. Alkohol hat eine entspannende und trotzdem anregende Wirkung. Es gehörte häufig einfach dazu. Alle hatten ein Glas in der Hand. Stimmung wurde ausgelassener, fröhlicher. Gespräche gingen lockerer von der Hand. Als ich dann begann mehr als nur 1-2 Gläser zu trinken, wollte ich vor allem mein Selbstbewusstsein steigern. Es erschien mir deutlich leichter auf Menschen zu zugehen, schlagfertig und humorvoll zu sein. Ich war enthemmter und konnte loslassen, was mir im täglichen Leben nicht leicht fällt. Ich verliere eigentlich ungern die Kontrolle über mich. Gerade deshalb hatte Alkohol eine befreiende Wirkung- vor allem wenn ich unter Leistungsdruck stand oder zu stehen glaubte.



Ich komme aus einer ziemlich patriachischen Familie. Die Söhne zählten mehr und die Mädchen waren eher schmückendes Beiwerk. Die sollten auch stark, diszipliniert und gebildet sein, aber waren gefühlt "nur Mädchen". Ich habe meinen Vater sehr geliebt und lange danach gestrebt, seine Anerkennung und Liebe/Zuwendung zu gewinnen. Das Verhältnis zu meiner Mutter war eher angespannt, weil wir total unterschiedliche Vorstellungen von einem "guten Leben" hatten. Also trachtete ich nach Anerkennung bei meinem Vater - Die wurde mir nicht verwehrt, war aber nie sehr herzlich oder emotional. Er war sicher kein gutes Beispiel, denn gerade wenn er etwas getrunken hatte, war er emotionaler als sonst. Das ging mir dann später genauso. Grundsätzlich aber galt: Je besser ich funktionierte - desto mehr Anerkennung gab‘s. Später in meinem Leben habe ich dann meinen Wert an meiner Leistung gemessen. Das baut Druck/Stress auf, den ich dann mit Alkohol wieder abgebaut habe. Teufelskreislauf. Heute bin ich diszipliniert ohne solche Fluchten zu brauchen. Ich ziehe meine Stressbewältigung aus sportlichen Aktivitäten, gönne mir lange Spaziergänge mit meinen Hunden und koche gern.



Mein Ehrenamt im Verein begann ich vor 10 Jahren und war eher eine Notbesetzung - dachte ich. Also hab ich mich reingehängt, ein Team um mich rum aufgebaut und meine Unwissenheit langsam aber sicher abgebaut. Dieser Tag war der Gipfel des Erfolges, also auch meines Erfolges, weil meine Vereinspolitik. Wie gesagt, es entlud sich eine euphorische Spannung. Das Glas an diesem Abend war immer voll. Es gab niemanden, der nüchtern war. Ich hätte nicht fahren dürfen. Nicht andere Menschen in Gefahr bringen dürfen, nicht mich in Gefahr bringen dürfen. Das war unverantwortlich, rücksichtslos und strafbar. Für einen Kontrollfreak wie mich - eigentlich undenkbar. Ich begebe mich nur äußerst ungern in die Hände von Anderen, habe lieber alles unter Kontrolle, bereite mich auf alle Eventualitäten vor.



Die Geschichte hat sich im Laufe diesen Jahres wiederholt: Die selbe Mannschaft ist im Sommer in die Bundesliga aufgestiegen. Ein neuer Grund zu jubeln. Ich habe gelernt und an dem Tag lediglich mit Weinschorle (geplanter Termin) auf den Sieg angestoßen und trotzdem gefeiert aber ohne nennenswerte Promille. Das fühlte sich gut an.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? Wenig Alkohol hatte zunächst eine anregende Wirkung. Ich war „wacher“ und subjektiv konzentrierter, schlagfertiger/selbstbewußter. Bei zu viel Alkohol wurden Sprache und Gang wackelig, Müdigkeit und Unsinn reden kam hinzu. Die anfängliche Klarheit wurde verschwommen, die Sprache lauter, der Inhalt wiederholte sich häufig. Es ist passiert, dass der Wunsch nach noch einem Glas aufkam. Wenn das getrunken war und die nötige Bettschwere erreicht war dann Schluss.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?



Nein, oder nur sehr selten in jungen Jahren.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?



Ich war nicht immer frisch am Morgen und hatte Startschwierigkeiten. Meine Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit war gegenüber heute eingeschränkt.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? ja


Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.



In den Jahren zwischen 23 (Berufsbeginn und Heirat mit 36 Jahren) habe ich sicherlich fast täglich Wein getrunken – am Wochenende auch mal mehr oder Gin & Tonic. Das diente vor allem dem „runterkommen“ nach dem Job und zum wieder munter werden nach einem langen Tag. In dieser Zeit habe ich wenig Sport getrieben und viel gearbeitet.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert? Ja, in meinen 20iger Jahren ist das 2-3 mal vorgekommen. Danach vielleicht 1mal in 2 Jahren, wenn überhaupt.



Es kam aber vor, dass der Tipping Point erreicht war und ich dann mehr wollte als gut für mich war. Es war aber nicht so, dass die Menge gesteigert werden musste, damit die Wirkung erzielt wurde. Je nach Mageninhalt reicht auch ein Glas, um einen Glimmer zu bewirken.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet? Ja, vor Allem während Schwangerschaft und Stillzeiten und danach. Ich habe immer 2 Tage in der Woche keinen Alkohol getrunken. Seitdem ich nicht mehr rauche, habe ich zunächst mal mehrere Wochen eine Trinkpause eingelegt, damit die fatale Wechselwirkung mich nicht wieder zum Rauchen verleitet. Nach ein paar Monaten konnte ich dann wieder Alkohol genießen, ohne rauchen zu wollen. Ich habe in der Folge weniger getrunken als vor dem Rauchstopp aber immer noch regelmäßig.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Ich war jemand, der die Wirkung von Alkohol sehr schätzte und sich darauf freute bei bestimmten Gelegenheiten Wein zu trinken. Die entspannende und anregende Wirkung stand dabei im Vordergrund. Insoweit war ich jemand, der Alkohol über ein gesundes Maß hinaus konsumierte, ohne jedoch körperlich abhängig zu sein. Auch psychisch bestand keine Abhängigkeit, wohl aber der Wunsch nach Konsum bei bestimmten Gelegenheiten.
In jedem Fall war es missbräuchlich, weil es meine Lebensqualität in der Folge eingeschränkt hat und sicher auch gesundheitsschädlich war.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
Ich trinke sehr selten Wein, nie mehr als 1 Glas 100ml) . In den letzten 4 Wochen habe ich ca. 1 Glas Wein getrunken. Davor in den vier Wochen ca. 3 Gläser im Urlaub.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken? Am 31.12. 2 Gläser Champagner (insgesamt 200ml). Ich habe an diesem Tag auch Geburtstag.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier? Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol? Alkohol hat mir sehr geschadet und ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass Alkohol keinen Einfluss mehr auf mich oder mein Leben hat. Er passt auch nicht mehr in mein sehr sportlastiges Leben, weil ich mich mit dieser Lebensweise sehr wohl fühle. Wenn ich beobachte, wie andere Menschen ausfällig, überemotional und aggressiv unter Alkoholeinfluss werden, empfinde ich dieses Verhalten als abstoßend und schäme mich, weil ich mich im Zweifel genauso verhalten habe.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher? Der Unfall hat mich zum Umdenken gebracht. Ich war froh darüber, dass nichts schlimmeres als Blechschaden passiert ist. Ich habe mich geschämt und erheblichen finanziellen Schaden erlitten. Dieser Kontrollverlust hatte sehr negative Folgen, die ich nicht wieder erleben möchte. Dieser Tag war ein absoluter Wendepunkt in meinem Leben.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?



Ich hatte tatsächlich schon seit geraumer Zeit (seit meinem Rauchstopp im Januar 2018) mein Trinkverhalten geändert mit dem Ziel den Rauchstopp nicht zu gefährden. Das beinhaltete eine Trinkpause von mehreren Monaten. Danach war der Rauchstopp etabliert und ich habe wieder mehr getrunken. Grundsätzlich bei geselligen Anlässen und mit Freunden. 2-3 mal im Monat bis zu 4 Gläsern Wein. Selten auch 5. Nach meiner Trunkenheitsfahrt habe ich dann meinen Alkoholkonsum für 3 Monate ganz auf Null gefahren und auf KT umgestellt. . Der sehr bewußte Verzicht hat zum Ziel einen anderen Umgang zu etablieren. Es fällt mir nicht schwer auf Alkohol zu verzichten. Körperlich hat die Umstellungsphase keinen Effekt gehabt. Seelisch habe ich mich besser gefühlt und mein Leben sehr viel intensiver genießen können.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?



Ich fühle mich persönlich sehr befreit nachdem ich mein Verhalten geändert habe und bin zufriedener und glücklicher, weil ausgeglichen. Mein Leistungspensum ist gestiegen und ich gehe besser mit Stresssituationen um. Ich habe gelernt mich und meine Bedürfnisse bewusster wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Ich vermeide Situationen, in denen ich mich nicht wohlfühle und verlasse mich niemals auf Alkohol als Stimmungsbooster. Habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich mit Wasser/Saft/Tee genauso unterhaltsam bin wie mit Alkohol. Tatsächlich ist mein Selbstbewusstsein sehr viel fester geworden, seitdem ich mich ausschließlich auf meinen wachen Geist verlasse. Das tut gut und macht stärker.
Hinzu kommt, dass ich immer viel Sport getrieben (Tennis, 40km/Woche laufen, Hundewalken etc.)habe. Meine Leistungsfähigkeit und Fitness hat sich verbessert.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt? Es fühlt sich gut an, diesen Mehrwert an Lebensqualität zu haben und Alkohol keinen Raum zu geben.

Ich praktiziere diesen sehr geplanten/reduzierten Umgang jetzt seit Mai – (Februar bis Mai war eine Trinkpause) – und habe diesen Entschluss nicht bereut. Es geht mir grundsätzlich besser. Dieses Verhalten ist auch deshalb etabliert, weil ich nie mehr größere Mengen getrunken habe. Nach einem Glas ist Schluss.



Es kann also nicht zu der – bei Alkoholkonsum im Risikobereich – fatalen Situation kommen, dass ich „noch ein Glas“ mehr möchte, weil dieser Punkt nicht erreicht wird. Insofern ist das Ziel immer im risikoarmen Bereich zu bleiben ohne Gewöhnung entstehen zu lassen. Ich habe meiner Familie und meinen Freunden gegenüber erklärt, wie ich gegenwärtig und zukünftig mit dieser Thematik umgehen möchte und um Akzeptanz gebeten. Das war im Mai. Heute ist diese Verhaltensweise und der Umgang damit selbstverständlich.

Mein Mann und Kinder (13/15/16) begleiten mich auf diesem Weg und wir trinken zu Hause gar keinen Alkohol.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Nein, weil ich mein Leben mag, wie es jetzt ist. Dennoch bleibt sicher eine Art Restrisiko, dass mittels der Instrumente KT, strenge Selbstbeobachtung und Hilfe von Freunden und Familie minimiert werden kann und somit gen Null geht.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Grundsätzlich NULL,NULL Alkohol wenn ich fahre, damit ich überhaupt nicht darüber nachdenken muss, ob ich noch fahren könnte. Taxi fahren, Mitfahrgelegenheit nutzen oder eben nicht trinken.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen? Termin steht jetzt fest.




 

Pokemon

Stamm-User
Das beantwortet nicht ganz meine Frage. Es ist sehr gut möglich dass der GA gezielt danach fragt was für dich eine Situation darstellen würde
die zu einem Rückfall in alte (Trink)gewohnheiten führen könnte und welche Vermeidungsstrategien du dir dafür angeeignet hast. Das muss nicht passieren, aber falls doch wäre es gut wenn du dir darüber Gedanken gemacht hättest.
Ich kann mir tatsächlich keine Situation vorstellen, bei der ein Rückfall wahrscheinlich wäre.
Gibt es konkrete Dinge die du aufführen kannst bzgl. der Steigerung deines Selbstwertgefühls (also wodurch du es genau geschafft hast)? Falls ja, bitte noch mit aufführen.
hier habe ich alles genannt, von dem ich glaube, dass es ehrlich relevant ist. Vielleicht ist das nicht genug, aber ich will mir auch nix ausdenken... Was also tun?

Danke!
 

sammski

Stamm-User
Nein, weil ich mein Leben mag, wie es jetzt ist. Dennoch bleibt sicher eine Art Restrisiko, dass mittels der Instrumente KT, strenge Selbstbeobachtung und Hilfe von Freunden und Familie minimiert werden kann und somit gen Null geht.
Doch, stimme da Nancy zu, mir wurde es hier auch so gesagt. Du musst es dir vorstellen können. Hier gehts um Fiktion.
"Ich kann es mir vorstellen, aber ich habe folgende Vermeidungsstrategien..." Rückhalt deiner Familie bei Problemen, etc. Das hast du bereits vorher genannt und gehört hier auch hin.
trenge Selbstbeobachtung und Hilfe von Freunden und Familie minimiert werden kann und somit gen Null geht.
-----Das ist die Antwort---------
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Pokemon,

ich habe deinen überarbeiteten FB noch nicht lesen können (hole ich aber nach), möchte darum auch nur auf deine letzte Frage eingehen:

und was mache ich mit der Begründung in Sachen Selbstwertgefühl?
Wie denkst du denn selbst darüber?
Wenn du früher ein schlechtes Selbstwertgefühl hattest und dieses heute nicht mehr so ist, dann muss es doch auch einen Grund dafür
geben?
think.gif
 

Pokemon

Stamm-User
Wie denkst du denn selbst darüber?
Wenn du früher ein schlechtes Selbstwertgefühl hattest und dieses heute nicht mehr so ist, dann muss es doch auch einen Grund dafür
geben?
think.gif
Vielleicht einfach persönliche Reife? Ich habe über die Zeit an mir gearbeitet, bin nicht mehr so abhängig von der Meinung anderer. Habe mich von Elternhaus/Erziehung emanzipiert und mir Aufgaben gesucht, die mich erfüllen. Habe mir Ziele gesetzt und sie erreicht. (Rauchstopp, Trinkstopp, sportliche Ziele) Es ist wenig spektakulär und deswegen schlecht greifbar. Ein Prozess, der sich über mehrere Jahre vollzogen hat. Früher (d.h. for Familiengründung) war die Unsicherheit viel größer. Fakt ist tatsächlich, dass Alkohol keine Rolle in meinem Leben spielt und ich diesen Zustand genieße. Es ist manchmal so, dass mich die Veränderungen an Personen, die trinken nerven und es mir unangenehm ist, dass es bei mir sicher auch so war..... Schwierig, diese Frage zu beantworten, sehr schwierig.
 

sammski

Stamm-User
(Rauchstopp, Trinkstopp, sportliche Ziele) Es ist wenig spektakulär
Das sagst du jetzt so dahin, das macht eigentlich keiner mit einem Augenzwinkern ;)
Die gesundheitliche und gesellschaftliche Veränderung kann immens sein (positiv gemeint), das muss an der Stelle gesagt sein...Das braucht schon Überwindung. :smiley711:
 

Pokemon

Stamm-User
Das sagst du jetzt so dahin, das macht eigentlich keiner mit einem Augenzwinkern ;)
Die gesundheitliche und gesellschaftliche Veränderung kann immens sein (positiv gemeint), das muss an der Stelle gesagt sein...Das braucht schon Überwindung. :smiley711:
yes, aber wie bei allem, es lohnt sich, weil der Erfolg unfassbares für das Selbstbewusstsein ist. Du holst die Kraft aus Dir selbst, von der Du geglaubt hast, Du hast sie nicht.- und dann klappt es auch noch. Das tut gut. Vielleicht ist das die Antwort.
 

Pokemon

Stamm-User
Ja, treffender geht´s nicht!
Hauptsache ein GU glaubt mir das auch. Meine Sorge ist die "Prüfungssituation" und die potentiellen Killeraussagen, die anderes gewertet werden als gemeint. Jetzt bin ich soweit, dass ich wahrscheinlich zu viel Information darüber habe und völlig verkrampft um jeden der zahllosen Fettnäpfe herum zu kommen. Da geht dann der Fokus auf die klare und eindeutige Wahrheit verloren. o_O
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Es ist immer wichtig sich vor Augen zu halten, dass der GA grundsätzlich möchte, dass du bestehst. Der sitzt da nicht, um dir einen reinzudrücken. Keine Sorge, du machst das schon!
 
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