1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 04.08.2021 besuchte ich ein Benefizsfussballspiel in meiner Heimatstadt. Um 18 Uhr war Anstoß und nach dem Eintritt um 17.35 Uhr traf ich sofort auf einen sehr alten Bekannten aus der Zeit wo ich noch öfters Heimspiele von meinem Heimatklub gesehen hatte. Das angebotene Weizen des alten Bekannten lehnte ich nicht ab und revanchierte mich dann auch. Nach und nach trafen noch mehr alte Gesichter ein und auch mir bekannte Leute vom Auswärtsteam. So wiederholte sich das Szenario mehrmals und später kam dann auch noch der Schnaps ins Spiel. Zwei Stunden nach Schlußpfiff(21.45 Uhr) verabschiedeten wir uns dann und ich nahm mir vom Bierstand noch eine Flasche Weizenbier für die vorher nicht geplante Autoübernachtung mit.
Hatte allerdings vergessen das ich den Schlafsack und das Kopfkissen Tage vorher aus dem Auto entfernt hatte(führte ich immer wegen meines Hobbys Groundhopping und den damit verbundenen langen Reisen mit um Pausen zu machen oder um Hotelkosten zu sparen. Zudem versperrten noch etliche leere Bierkisten(wollte ich eigentlich nach Spielschluss wegbringen ohne neues Bier zu kaufen) im Auto auch noch eine gemütliche Übernachtung auch ohne das Bettzeug. Im Sitz fixiert bin ich in völliger Selbstüberschätzung benebelt und enthemmt durch den Alkohol los gefahren, ohne mir Gedanken über die Risiken zu machen.
Bemerkte aber sehr schnell das ich völlig fahruntüchtig war und wollte mich dann auf einem Parkplatz in der Nähe halt ohne Schlafsack ablegen. Ich realisierte aber das meine unsichere Fahrweise einem Pärchen im Auto hinter mir aufgefallen ist und ich bin dann in Panik und aus Furcht vor den Konsequenzen mit einem Rotlichtverstoßverstoß und weiteren Verkehrsgefährdungen vor denen geflüchtet. Schlussendlich folgten sie mir bis zur Haustüre(dachte ich hätte sie durch schnelleres Fahren abgehangen) und sie hatten unterwegs die Polizei informiert(wußte ich ja nicht). Sehr kurz nach meinem Eintreffen zu Hause um 22.15 Uhr klingelte dann für mich überraschend die Polizei. Ich öffnete nicht in der vagen Hoffnung, das ich dadurch verschont bliebe. Habe mich dann aus dem Sichtbereich(bin da noch umgekippt) der Polizei entfernt und habe in Panik das mitgebrachte Bier geöffnet, ein paar Schlücke genommen und stellte noch vorhandene leere Bierflaschen ins Wohnzimmer, um falls sie doch irgendwie ins Haus gelangen meine Alkoholisierung erklären zu können. Ich wollte der Polizei erzählen, das ich seit zwei Stunden zu Hause einen Sturztrunk gemacht habe und dachte nicht mehr an das Pärchen, weswegen die Polizei ja aufgetaucht ist. Schlussendlich wurde noch die Feuerwehr und ein Krankenwagen wegen des Umfallens gerufen. Die Feuerwehr öffnete dann die Tür und um 23.01 Uhr wurde dann mit mir ein AAK mit 1,9% nach einem weiteren Umfaller durchgeführt. Und draußen stand die versammelte Nachbarschaft vor dem Haus und ich wäre vor Scham am liebsten geflüchtet. Bei der Blutabnahme um 01.14 Uhr waren es dann 1,85% und bei der zweiten um 01.47 Uhr 1,74%.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Trinkzeit von 17.45 - 21.45 Uhr
8 Weizen(0,5L) mit 5,5%
2 x 0,1l Weinbrand mit 36%
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Aufgefallen bin ich nach 200 Metern einem Pärchen im Auto hinter mir um dann vor selbigen die Flucht mit Verkehrsgefährdungen zu ergreifen. Bin die kompletten 17 Kilometer teilweise über die Autobahn mit weiteren Verkehrsgefährdungen(Schlangenlinien, abdriften von meiner Fahrbahn) bis vor die Haustüre gefahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung
Ja, durch die beträchtliche Alkoholisierung habe ich mich enthemmt und euphorisch gefühlt. Das hat zu einer völligen Selbstüberschätzung meiner Fahrtüchtigkeit und zum Ausblenden der großen Gefahren für andere und mich geführt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Der ursprüngliche Plan war im Auto zu schlafen, aber durch den erheblichen Alkoholkonsum mit der einhergehenden trügerischen Selbstüberschätzung kam es zum Fahrtantritt.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Da ja bereits 0,01% Promille zählt würde ich schätzen das ich ca. 1000x unterhalb der erlaubten Promillegrenze gefahren bin, dazu ca. 200 Fahrten mit 3-4 Bier a 0,5L und 2 Fahrten(1 davon die TF) über 1,1 Promille. Dazu auch ca. 20 Fahrten nach Übernachtung die womöglich unter Restalkohol nach Weihnachtsfeiern in der Firma oder nach Partys statgefunden haben könnten.
Ich folgere daraus, das ich mehr Glück als Verstand hatte das niemand zu Schaden gekommen ist und meine Selbststreflektion bis zur letzten Trunkenheitsfahrt nur vermindert und manchmal gar nicht stattgefunden hat und leider nicht zur dauerhaften strikten Trennung zwischen Alkohol und Verkehr geführt hat. Ich habe meinen Egoismus und die Bequemlichkeit zu oft der Verantwortung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern vorgezogen. Heutzutage ist mir mein Verhalten völlig zuwider und ich bereue es auch, weil ich mich auch mittlerweile mit der Wirkung von Alkohol und Statistiken der vergangenen Jahre befasst habe, welche Unfälle, Personenschäden und Tote jährlich durch Alkohol auflistet. Dieser Statistik hätte ich durchaus auch angehören können, welches mir nach dieser TF mit der erheblichen Promillezahl und den Ausfallerscheinungen heute mehr als bewusst geworden ist. Ich hätte viel Leid über andere Menschen bringen können und wäre dann sicher nicht mehr glücklich geworden und es hätte mich ein Leben lang belastet. Ich wäre dann wahrscheinlich auch noch völlig zurecht ins Gefängnis gewandert, alleine bei dem Gedanken daran schaudert es mich heute noch.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit 12 Jahren habe ich Alkohol bei Besuchen mit meiner Mutter bei dem geschiedenen Vater erstmals in einer Gaststätte bewusst wahr genommen. Sie tranken zum Essen Bier und zum Abschluß einen Schnaps.
Der erste Konsum war zu meinem Geburtstag mit 16 Jahren. Meine Mutter bot mir an mal im Restaurant ein Bier zu trinken. Habe ich dann mit einem 0,2l Glas auch gemacht. Schmeckte mir aber damals aufgrund der Bitterkeit nicht.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Wochenenden + Urlaub:
von Lebensjahr 18-24 habe ich zu ca. 20 Heimspielen pro Saison bei meinem örtlichen Fussballklub mit einem Freund und Bekannten 3-4 Bier a 0,33l getrunken. Danach legte ich mir ein neues Hobby mit Groundhopping(Besuch von Stadien und Sportplätzen im In- und Ausland) zu. Dort lernte ich Gleichgesinnte kennen, mit denen ich bis zum 35. Lebensjahr 12x im Jahr gemeinsame Wochenenden hatte, wo 3-6 Bier a 0,5l speziell an Samstagen getrunken wurde.
Mit der ersten Freundin wurde dann ab dem 35. Lebensjahr das Hobby auf fast jedes Wochenende und den Urlaub ausgedehnt. Da sie nichts trank, habe ich nur sehr vereinzelt mal ein Bier getrunken. Nur auf auf seltenen Touren mit den alten Kollegen und Weihnachtsfeiern gab es Konsum mit bis zu 6 Bieren a 0,5l.
Ab dem 45. Lebensjahr bis zur TF wurde entweder alleine oder mit neuer Freundin(ebenfalls am Stadionsammeln stark interessiert) jedes Wochenende, jeder Urlaub mit dem Besuch von Spielen verbracht. Ich trank dann am gesamten Wochenende 6-8 Bier a 0,5l mit dem Focus auf den Samstag Abend. Im Urlaub gab es dann auch abends mal unter der Woche 1-4 Bier a 0,5l. Das ging bis zur TF immer nach diesem Muster weiter. Höchstmengen gab es aber auch auf den seltenen Partys und Weihnachtsfeiern der Firma, wo ich auch Mischkonsum(Bier, Schnaps, Whisky) betrieb und es mehrmals über die persönliche Trinkfestigkeit hinaus ging.
Unter der Woche:
Bis 2010 war der Alkoholkonsum unter der Woche auf Restaurantbesuche, Urlaube und ab und an ein einzelnes Bier bei Fussballspielen begrenzt.
Anfang 2010 habe ich aber fast täglich 3-4 Bier a 0,5l für 4 Monate alleine anläßlich von TV-Spielen konsumiert. Das war auch eine Phase, wo ich bei Livespielen vor Ort mal 3-4 Bier a 0,33l oder 0,5l trank. Ab 2019 trank ich anlässlich von TV-Spielen meines Lieblingsvereins unter der Woche auch 3-4 0,5l Bier zu Hause und auch bei Spielen vor Ort gab es mal Bier in unterschiedlichen Größen.
Lockdowns:
Im ersten Lochdown von März bis Juni 2020 fast vollständiger Verzicht auf Alkohol, nur zum Essen ab und an ein Bier a 0,5l.
Beim zweiten Lockdown von November 2020 bis Juni 2021 dann durchschnittlich einen Kasten Bier pro Woche an Spieltagen im TV. Anläßlich von TV-Spielen trank ich 1x unter der Woche 4 Bier a 0,5l, Freitags 4 Bier a 0,5l und Samstags 8-11 Bier a 0,5l. Am Sonntag nur bei Livespielen meines Klubs 4 Bier a 0,5l.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1983 -1990 ca. 2x im Monat 3-4 Bier a 0,33l an Sonntagen.
1990 -2000 ca. 1x im Monat 3-6 Bier a 0,5l an Samstagen
2000 -2010 ca. 3x im Monat 1 Bier a 0,5l, 4x im Jahr 6 Bier a 0,5l.
01/2010 - 04/2010 5x die Woche 2-4 Bier a 0,5l oder selten 3 große Whisky Cola.
04/2010 - 03/2020 12x im Monat mit 1-6 Bieren a 0,5l, 2x im Jahr 6 Bier a 0,5l und zusätzlich 2 Whisky oder 2 Schnaps.
03/2020 - 06/2020 3x im Monat 1 Bier a 0,5l.
06/2020 - 11/2020 12x im Monat mit 1-6 Bieren a 0,5l.
11/2020 - 06/2021 1 Kasten Bier pro Woche(Höchstmenge 11 Bier an einem Samstag), 2x im Monat auch eine halbe Flasche Whisky oder Weinbrand.
06/2021 - TF(08/21) 12x im Monat im 1-6 Bieren a 0,5l.
TF - 8 Bier a 0,5l plus 0,2l Schnaps.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Früher bei Heimspielen meines Heimatvereins mit den Mitstreitern. Später beim Hobby dann überwiegend in Hotels, Gaststätten und Restaurants und Fußballspielen in der Nähe des Hotels mit den damligen Mitfahrern, der zweiten Freundin(trank SA 2-3 Gläser Wein erst ab 20 Uhr) und auch selten alleine mt anwesenden Gästen(wenn ich irgendwo das Abendspiel meines Lieblungsklubs auf Sky sah. Dazu auf Weihnachtsfeiern der Firma und Partys und eben zu schwierigen Phasen in meinem Leben auch alleine zu Hause anlässlich von TV Spielen oder bei Spielen in der Nähe.
In den letzten 13 Jahren war ich aber bis auf wenige Ausnahmen nur alleine oder mit der Freundin an den Wochenenden und im Urlaub unterwegs, wo dann speziell am Samstag in Hotels etwas gemeinsam getrunken wurde. Ansonsten bei Weihnachtsfeiern in der Firma und auf den seltenen Partys. Nach dem Tod meiner Mutter zwischen 2010(vorher nie) auch alleine zu Hause, ebenso wie in Zeiten des zweiten Lockdowns und manchmal auch nach der Ernenung zum Lagerleiter.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere: Ich war ein Einzelkind welches bis zum Tode meiner Mutter komplett verhätschelt wurde und Zeit ihres Lebens mit ihr unter einem Dach gewohnt hatte. Ich mußte mich um nichts kümmern und bin völlig unselbstständig gewesen. Dazu kapselte ich mich ab dem 16. Lebensjahr privat bis auf wenige Ausnahmen von der Außenwelt ab, nachdem die meisten Freunde und Bekannte nicht mehr zum Fußball spielen auf unserem Bolzplatz mitkommen wollten, weil sie andere Interessen(Disco Freundin, Mofa,etc) verfolgten. Ich hatte früher immer Minderwertigskomplexe und Angst gegenüber dem anderen Geschlecht, was auch bis zum 35. Lebensjahr bis zur ersten Freundin andauerte. Ich bekam öfters einen hochroten Kopf, wenn es bei Gespächen mit Frauen(Schule, Arbeit) und über Frauen ging. Ich erfand immer Ausreden wenn ich selten mal eingeladen worden bin und auch Frauen zugegen gewesen wären. War in meiner Gefühlswelt gefangen und konnte und wollte mit niemanden darüber reden, weil ich es als Schwäche angesehen hatte und mich nicht bloßstellen wollte.
Aus dieser Isolation befreite ich mich erst mit 18 Jahren, als ich aufgrund eines alten Freundes(war ein ähnlicher Fall wie ich) mit ihm anfing Fussballspiele meines Heimatvereins zu besuchen.
So geriet ich auch in Gruppen wo vermehrt Alkohol getrunken wurde. Um weiterhin meine Unsicherheiten und fehlendes Sebstbewusstsein zu kaschieren trank ich mit, um auch nicht noch dort als Außenseiter zu gelten.
Diese galt auch für später(ab 1990), wo das Hobby Groundhopping(Stadionsammeln) für mich entdeckte und neue Leute kennenlernte die das Hobby auch betrieben und mit denen ich zu Fußballspielen gefahren bin.
In der Phase der ersten Freundin(2000-2008) war ich dann viel selbstbewusster und habe auch deutlich weniger Alkohol getrunken, obwohl ich weiter unselbstständig war und auch nicht bereit war mit der zweiten Freundin(wollte meine Mutter nicht alleine lassen) zusammen zu ziehen.
Nach dem Tod meiner Mutter war ich dann völlig überfordert (bis auf die bedingte Hilfe meiner jetzigen Freundin(lebt 300 Km entfernt) und suchte die Flucht im Alkokolkonsum auch unter der Woche um die ganzen bürokratischen Probleme und die neuen Anforderungen, Trauer und Einsamkeit zu vergessen. Ich fing dann an auch zu Hause Alkohol bei Fußball im Fernsehen zu kosumieren.
Als die Zeit überstanden war wurde zumindestens zu Hause das Trinken wieder eingestellt.
2019 wurde mir dann die Lagerleitung in der Firma übertragen, welches Überstunden erforderte und psychischen Druck bei mir auslöste es allen und jedem gerecht zu machen. Es war nicht nicht einfach auf einmal den Chef zu markieren unter den Arbeitskollegen mit denen ich 19 Jahre kollegial zusammen gearbeitet hatte. Hatte da sehr oft lieber selbst Arbeiten erledigt anstatt zu delegieren. War damit überfordert und so trank ich auch unter der Woche und sehnte ich die Wochenenden herbei, um mit Alkohol einfach abzuschalten und den auch mir selbst auferlegten Druck vermeintlich mit Alkohol zu lindern. Ich hatte immer grundsätzlich Probleme mit mir selbst ausgemacht, mit niemanden darüber gesprochen und alles in mich hineingefressen. Ich wollte nach außen hin immer eine heile Welt darstellen und keine Schwäche nach außen zeigen.
Den absoluten Höhepunkt meiner Trinkhistorie war dann die Phase des zweiten Lockdowns, wo ich von jetzt auf gleich keine Wochenenden mehr zu planen hatte, es kein Fußball(außer im Fernsehen) zu sehen gab und ich auch meine Freundin nur einmal sah. Wir hatten wegen der Ansteckungsgefahr mit Corona(ihre Mutter war an Krebs erkrankt) auf gegenseitige Besuche verzichtet und sie war eh jedes Wochenende im 200 Km von ihr entfernten Elternhaus zu Gast. So trank ich dann unter Woche und speziell am Wochenende aus Einsamkeit, Stressabbau und Langeweile(hatte keinen anderen Hobbys außer Groundhopping) bei Livespielen am Fernseher Bier und mitunter auch harten Alkohol.
Äußere: Ich wollte mich nie in einer Gruppe vom Alkohol ausschließen, weil ich mich dort gesellig und zugehörig gefühlte und auch meine inneren Anspannungen nicht mehr so wahr nahm. Zudem wurde es auch mitunter auch zur Gewohnheit Alkohol zu konsumieren, ohne das immer tiefergründige Probleme vorhanden waren.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol?
Bei wenig Alkohol entspannt, enthemmter und auch redseliger.
Bei viel Alkohol nahm die Redseligkeit trotz Schüchternheit auch selbst gegenüber Fremden deutlich zu. Ich war deutlich enthemmter, mischte mich in Gespräche ein und meinte auch über Sachen zu reden wovon ich keine Ahnung hatte. War mit viel Alkohol auch diskussionsfreudiger und habe auch sehr viel Unsinn erzählt. Dazu gesellte sich meistens auch Müdigkeit, weshalb ich zu Hause und auswärtig dann oft früh ins Bett oder ins Auto zum Schlafen ging.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein gab es nicht, da mein Umfeld früher und später selbst Alkohol getrunken hat und ich keine Ausnahme war. Und zu Hause gab es ja niemanden der meinen Alkoholkonsum hinterfragen konnte, da ich bis zum Tode meiner Mutter dort keinen Alkohol konsumiert hatte.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auf mich persönlich und das Umfeld inklusive Arbeit bis zur Trunkenheitsfahrt keine. Habe durch den Alkohol nichts vernachlässigt und bin allen Verpflichtungen nachgekommen. Körperlich hatte ich auch keine Probleme, außer eben sehr selten mal einen Kater(nach Mischkonsum) am nächsten Morgen. Die neue Situation durch die Straftat hatte aber nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch viele schwerwiegende Probleme entfacht. So bin ich durchschnittlich vier Stunden am Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin und zurück zur Arbeit unterwegs. So schlafe ich sehr oft bei Bahnstreiks, schlechtem Wetter und Überstunden auf einer Matratze mit Genehmigung vom Chef in einem leer stehenden Büro in der Firma ohne TV, Computer und Dusche. Mein großes Leidenschaft Groundhopping hat sich damit auf ein Minimum reduziert. Am meisten tut mir meine Freundin leid, der ich durch meine TF schöne und bequeme Wochenend/Urlaubstouren in entlegene schöne Sportplätze versaut habe. Aber ihre traurigen Augen werde ich hoffentlich wieder zu glücklicheren Augen machen können. Aber auch das wirkt sich positiv auf die Motivation aus um zukünftig keinen Alkohol mehr zu konsumieren.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür
Nein. Ich trinke ja heute keinen Alkohol mehr. Die Zeiten des zweiten Lockdowns waren der Höhepunkt meiner Trinkhistorie. Trinkerhöhungen gab es aber auch nach dem Tode meiner Mutter und nach der Beförderung zum Lagerleiter.